Title: | Ms-115: XI, Philosophische Bemerkungen (WL) - Normalized transcription [Draft] [Currently not available:] |
Author: | Ludwig Wittgenstein |
Editor: | Edited by Organization: Wittgenstein Archives at the University of Bergen (WAB). Editors: Alois Pichler, WAB (text and facsimile); Heinz Wilhelm Krüger, WAB (text), Michael Biggs, London (graphics) |
Funders & Partners: | Trinity College, Cambridge; Oxford University Press, Oxford; Uni Research, Bergen; University of Bergen, Bergen; L. Meltzers Høyskolefond, Bergen; COST Action A32, Brussels; eContent+ DISCOVERY, Luxembourg; ICT PSP DM2E, Brussels |
Transcription: | Alois Pichler, Peter Cripps (transcription in MECS-WIT markup: 1992, 1994, 1995) |
Alois Pichler (2001-: coordination and editorial guidelines; amendments; conversion from MECS-WIT to XML-TEI; XML-TEI markup) | |
Claus Huitfeldt, Kjersti Bjørnestad Berg, Sindre Sørensen, MLCD project (2001: parser for conversion from MECS to XML) | |
Vemund Olstad, Øyvind L. Gjesdal (2002-: stylesheets) | |
Tone Merete Bruvik, Øyvind L. Gjesdal (2006-: XML-TEI validation) | |
Heinz Wilhelm Krüger, Deirdre C. P. Smith, Florian Gstöhl (2006-: amendments; XML-TEI markup) | |
Alexander Berg (2014: proofreading) |
Rights: | Copyright holders: The Master and Fellows of Trinity College, Cambridge; University of Bergen, Bergen. Released under the Creative Commons General Public License Attribution, Non-Commercial, Share-Alike version 3 (CCPL BY-NC-SA). |
|
⋏
14.12.33.
Das Bild sagt mir also sich selbst.
Und daß es mir etwas sagt wird- etwa darin bestehen, daß ich in ihm- Gegenstände in irgend einer charakteristischen Gruppierung wiedererkenne.- (Wenn ich sage: “ich sehe in diesem- Bild einen Tisch”, so charakterisiert das, -wie gesagt, das Bild in einer Weise, -die nichts mit der Existenz eines ‘wirklichen’ Tisches zu tun hat. “Das Bild zeigt mir- einen Würfel”, kann z.B. heißen: es enthält- die Form .) |
⋏
Wir sind geneigt zu denken, es gäbe ein bestimmtes Phänomen des
Wiedererkennens, das- Ding als das zu erkennen.
Aber als was?-
Als das, welches diesen Namen hat? oder so- gebraucht
wird?
Denn ‘das Ding als sich- selbst erkennen’ heißt
nichts.
Die Idee,- die uns da vorschwebt, ist die des Vergleichs zweier
Bilder; es ist als trügen- wir ein Bild des Gegenstandes mit uns- herum,
& wir erkennen
einen Gegenstand als den, welchen das- Bild darstelltdarstellt || zeigt.
Es ist uns so, als ob- unser Gedächtnis so einen Vergleich- vermittelte;
indem es uns ein Bild des früher- Gesehenen aufbewahrt
oder uns erlaubt in- die Vergangenheit zu sehensehen || schauen,
sodaßsodaß || daß wir-
das was uns das Gedächtnis
zeigt, mit dem gegenwärtig Gesehenen vergleichen-
können.
Aber
wenn wir die Gegenstände die uns- umgeben & die wir
unzählige Male gesehen
|
⋏
Ich leugne natürlich nicht, daß es Phänomene des Wiedererkennens gibt (Wenn- wir, z.B., sagen: “das ist dasselbe Kästchen,- das ich vor Jahren dort gesehen habe”)- auch nicht, daß unter den Phänomenen-, die wir “Wiedererkennen” nennen,- dasdas || dasjenige ist, ein Vorstellungsbild mit der Wirklichkeit zu vergleichen. | Wenn man mich fragt: “hast Du Deinen Schreibtisch wiedererkannt, wie Du heute morgen in Dein Zimmer getreten bist?”- so würde ich wohl sagen “gewiß!” und doch- ist es irreführend, das was sich da abgespielt hat ein “Wiedererkennen” zu nennen.- Gewiß, der Schreibtisch war mir nicht- fremd, ich war nicht überrascht ihn- zu sehn, wie ich es gewesen wäre wenn- ein andrer dagestanden hätte oder- ein fremdartiger Gegenstand. |
⋏
“Was heißt es: ‘dieser Gegenstand ist mir-
wohlbekannt?’”
– “Nun, ich weiß daß er- ein Tisch
ist.”
Das kann aber
alles mögliche heißen,
u.a.:
“ich- weiß, wie er gebraucht wird”,
“ich weiß- er sieht wie ein Tisch aus, wenn man ihn
aufklappt”,
“ich weiß, daß- man das einen
‘Tisch’ nennt”.
|
⋏
Was ist das Wesen des ‘Wohlbekanntseins’?-
Worin besteht es, daß ein Anblick mir- wohlbekannt ist?
(Schon diese Frage- ist eigentümlich; sie klingt nicht wie- eine
grammatische Frage.)
Ich möchte sagen: “Ich sehe- was ich sehe.” Und die Wohlbekanntheit kann nur darin liegen, daß- ich in dem Anblick ruhe. |
⋏
“Ich sehe, was ich sehe”, das sage ich- darum, weil
ich nicht benennen will,- was ich sehe.
Ich will nicht sagen, “ich- sehe eine Blume”, denn
das setzt ein- Sprachübereinkommen voraus & meine -
Ausdrucksweise will sich nicht auf- die Geschichte des Eindrucks
beziehen.
|
⋏
Ja, wenn ich sage das Wohlbekanntsein- bestehe darin,
|
⋏
Das Wohlbekanntsein bestehe darin,- daß ich
erkenne: was ich sehe sei- eine
Blume.
Ich sage nun: Das Aussprechen der
Worte “das ist eine Blume” ist
die Reaktion des Erkennens;- aber das
Kriterium des Erkennens ist nicht, daß ich den Gegenstand- richtig
benenne, sondern daß ich bei- seinem Anblick eine Lautverbindung mit
bestimmtem Erlebnis ausspreche.
Denn- daß die Lautverbindung das richtige- deutsche Wort ist, oder
überhaupt ein- Wort einer bestehenden Sprache liegt nicht- in dem
Erlebnis beim Aussprechen.
|
⋏
Ich will alles ‘Geschichtliche’ aus- meiner
Betrachtungsweise des Bekanntseins ausschalten.
Es bleiben dann- Eindrücke (Erlebnisse, Reaktionen), &- auch
wo die Sprache in unsere Erfahrungen eintritt betrachten wir
sie nicht- als bestehende Einrichtung.
|
⋏
Die Multiplizität des Wohlbekanntseins,- wie ich es verstehe, ist also die
des Ruhens in einem Anblick.
Es könnte- darin bestehen daß mein Blick auf- dem Gegenstand nicht unruhig
(suchend)- umherschweift, daß ich den Aspekt des- Gesehenen
nicht wechsle sondern- mich in einem Aspekt niederlasse
&- bleibe.mich in einem Aspekt niederlasse
&- bleibe. || sogleich einen Aspekt ergreife
& festhalte.
|
⋏
Ich sehe das Bild eines dicken Rockes- & habe ein Gefühl der Wärme
& Behaglichkeit, ich sehe das Bild einer winterlichen
Landschaft & friere.
Diese Reaktionen, könnte man sagen, sind durch frühere- Erfahrung
gerechtfertigt.
Aber wir bekümmern uns jetzt nicht um die
Geschichte unserer Erfahrungen & also auch- nicht um eine
solche Rechtfertigung.
|
⋏
Niemand wird sagen, daß jedesmal- wenn ich in mein Zimmer komme, in- die altgewohnte Umgebung, sich- ein Wiedererkennen alles dessen was- ich sehe, & hunderte Male gesehen- habe, abspielt. |
⋏
Wenn wir an unser Verstehen eines- Bildes etwa eines Genrebildes
denken,- so sind wir vielleicht geneigt anzunehmen, daß es da ein
bestimmtes Phänomen des Wiedererkennens gibt & wie-
die gemalten Menschen als Menschen,- die gemalten Bäume als Bäume
erkennen,
etc.
Aber vergleiche ich denn beim Anblick- eines Genrebildes die gemalten Menschen mit wirklichen, etc.? Soll ich also sagen ich erkenne- die gemalten Menschen als gemalte- Menschen? Und also auch die wirklichen Menschen als wirkliche? |
⋏
Das Bild einer menschlichen Gestalt- sowie die menschliche Gestalt selbst- sind uns wohlvertraute Gegenstände. - Von einem Wiedererkennen aber ist hier- keine Rede. |
⋏
Von den Vorgängen, die man “Wiedererkennen”
nennt haben wir leicht einen- falschen Begriff; als bestünde das
Wiedererkennen immer darin daß wir zwei Eindrücke miteinander
vergleichen.
Es ist als trüge ich ein Bild
eines Gegenstandes bei mir &
agnoszierte danach einen- Gegenstand als den, welchen das Bild-
darstellt.
Unser Gedächtnis scheint uns- so einen Vergleich zu vermitteln, indem- es
uns ein Bild des früher Gesehenen- aufbewahrt oder uns erlaubt (wie durch-
ein Rohr) in die Vergangenheit zu blicken.
|
⋏
In den meisten Fällen des Wiedererkennens- findet kein solcher Vergleich
statt.
Jemand kommt mir auf der Gasse- entgegen dessen Gesicht meinen Blick- auf sich zieht; vielleicht frage ich mich- “wer ist das?”; plötzlich ändert sich der Aspekt- des Gesichtes in bestimmter Weise, “es wird mir- bekannt”; ich lächle gehe auf ihn zu &- begrüße ihn beim Namen; jetzt reden wir- von der vergangenen Zeit & dabei schwebt mir- vielleicht auch ein Erinnerungsbild von ihm vor,
|
⋏
Man sagt vielleicht: hätte ich nicht- sein Bild in der Erinnerung
bewahrt,- so könnte ich ihn nicht erkennen.
Aber- hier gebraucht man eine Metapher, oder- man spricht eine
Hypothese aus.
|
⋏
Man könnte sagen: “der
Anblick war- erinnerungsbetont”.
|
⋏
Man sagt auch: “wir könnten Worte- gar nicht gebrauchen,
wenn wir nicht- sie & die Gegenstände die sie bezeichnen-
wiedererkennten”.
Wenn wir die Farbe- Grün nicht als solche wiedererkennten- (wohl wegen
Mangels an Gedächtnis),- so könnten wir also das Wort
“Grün”- nicht anwenden.
Aber haben wir denn irgend eine Kontrolle dieses
Wiedererkennens,- so daß wir wissen daß es wirklich- ein
Wiedererkennen ist?
Wenn wir von- einem Wiedererkennen reden, so meinen- wir, daß wir etwas als
das erkennen,- was es, nach andern Kriterien, wirklich ist.
“Erkennen” heißt: erkennen,- was
ist.
|
⋏
Anderseits möchte ich sagen: “was ich- hier vor mir sehe, ist doch nicht irgend eine- Form, die ich auf bestimmte Weise sehe,- sondern es sind eben meine Schuhe,- die ich kenne.” Aber hier bekämpfen sich- eben zwei Ausdrucksweisen. |
⋏
Diese Form, die ich sehe – möchte ich sagen – ist nicht
einfach eine Form, sondern- sie ist eine von den mir
bekannten Formen; sie ist eine im vorhinein ausgezeichnete
Form.
Sie ist eine von den Formen- deren Bild schon früher in mir war &-
nur weil sie so einem Bild entspricht, ist- sie die wohlbekannte
Form.
(Ich trage- gleichsam einen Katalog solcher- Formen mit mir herum
& die Gegenstände die dort abgebildet sind, sind dann- die
wohlbekannten.)
|
⋏
Aber daß ich das Bild schon früher- mit mir herumgetragen habe wäre nur-
eine kausale Erklärung des gegenwärtigen Eindrucks.
Es ist, als sagte- man: diese Bewegung geht so leicht,- als wäre sie
eingeübt worden.
Und es ist ja nicht so sehr als- vergliche ich den Gegenstand mit einem- neben ihm stehenden Bild sondern- als deckte er sich mit dem Bild. Ich- sehe also nur Eines & nicht zwei.
|
⋏
Man sagt: “dieses Gesicht hat- einen ganz
bestimmten Ausdruck”, &- sucht etwa nach
Worten, die ihn- charakterisieren.
|
⋏
Hier ist es leicht in jene Sackgasse des- Philosophierens zu geraten, wo
man- glaubt die Schwierigkeit der Aufgabe- liege
darin, daß schwer ErhaschbaresErhaschbares || erhaschbare Erscheinungen, die schnell entschlüpfende
gegenwärtige Erfahrung, oder dergleichen, von- uns beschrieben werden
sollten.
Wo die- gewöhnliche Sprache uns zu roh erscheint;- & es scheint als haben wir es nicht mit den Phänomenen zu tun,
von denen der Alltag redet, sondern “mit den leicht
entschwindenden,- die mit ihrem Auftauchen & Vergehen jene- ersteren
annähernd erzeugen”.
|
⋏
Und da muß man sich daran erinnern, daß alle die
Phänomene, die uns- nun so merkwürdig vorkommen, die- ganz gewöhnlichen sind,
die, wenn sie- geschehen, uns nicht im geringsten
auffallen.
Sie kommen uns erst in der seltsamen Beleuchtung merkwürdig- vor, die wir nun auf sie werfen, wenn wir-
philosophieren.
|
⋏
“Es sagt mir etwas” kann heißen: es- erzählt
mir etwas, es ist eine Erzählung.
|
⋏
Es sagt mir sich selbst, wie ein Satz, eine- Erzählung mir sich selbst
sagt.
|
⋏
Ist denn der Begriff des erzählenden- Bildes nicht ähnlich dem des
Genrebildes (oder Schlachtenbildes).
Und wenn- ich beschreiben wollte, was ein Schlachtenbild ist, so
brauchte ich mich nicht- auf eine Realität außerhalb des Bildes- zu beziehen
sondern nur von gemalten- Menschen, gemalten Pferden, gemalten
Kanonen
etc. zu- reden.
|
⋏
“Das Bild sagt mir etwas”: es gebraucht,-
sozusagen, Worte; hier sind Augen, Mund, Nase,
Hände,-
etc.
etc..
Ich vergleiche das Bild mit- einer Kombination sprachlicher Formen.
|
⋏
“Jetzt sagt mir diese Zeichenfolge etwas;- früher, ehe ich die
Sprache lernte, hat- sie mir nichts gesagt”.
Nehmen wir an- wir meintenmeinten || meinen damit, daß der Satz
jetzt- mit einem bestimmten Erlebnis gelesen
wird.
Gewiß, diese Zeichenfolge hat, ehe- ich die Sprache verstehen lernte, nicht-
diesen Eindruck
gemacht.
Der Eindruck ist natürlich, wenn wir vom- Kausalen absehen vom System der-
Sprache ganz unabhängig.
– Und nun- wehrt sich etwas in mir dagegen, zu-
sagen: daß der Satz etwas sagt, besteht
darin, daß er mir diesen Eindruck macht.
“Etwas ist ein Satz nur in einer Sprache”,- will ich sagen. |
⋏
‘Sprache’, das sind doch die
Sprachen.
Auch- solche die ich nach Analogie bestehender- erfinde.
Die Sprachen sind Systeme.
|
⋏
“Ein Satz ist ein Satz einer
Sprache”.
Aber- das heißt eben: “Sätze”
nenne ich Glieder- der Sprachen.
|
⋏
Aber achten wir auf den Gebrauch des Wortes-
“deutsche Sprache”, sonst fragen wir etwa:-
“Was ist die Sprache? alle ihre Sätze die
je
|
⋏
“Satz ist das Glied einer
Sprache”.
“Es ist- doch offenbar die Kombination von Wörtern die
auch anders kombiniert werden- könntenkönnten || können, was den Satz
ausmacht”.
D.h.- aber: was ihn für mich
ausmacht.
So- betrachte ich die Sprache.
|
⋏
Wir wollen eben auf das System der- Sprache achten.
|
⋏
Gewiß, ich lese eine Geschichte & kümmere- mich den
Teufel um ein System der- Sprache.
Ich lese einfach, habe Eindrücke,- sehe Bilder vor mir,
etc..
Ich lasse die- Geschichte an mir vorüberziehen wie- Bilder, wie eine
Bildergeschichte.
(Damit- will ich natürlich nicht sagen, daß- jeder Satz in mir ein
visuelles Bild- oder mehrere hervorruft, & daß das- etwa der Zweck
eineseines || des Satzes sei.)
|
⋏
Denken wir uns eine Bildergeschichte- in
schematischen Bildern, also ähnlicher- der Erzählung in einer Sprache als
eine- Folge realistischer Bilder.
Man könnte in- so einer Bildersprache etwa insbesondere- den Gang von
Schlachten festgehalten haben.-
(Sprachspiel.)
Und ein Satz unserer Wortsprache kommt so einem Bild-
dieser Bildersprache viel näher als man meint.
|
⋏
Denken wir auch daran, wiewie || daß wir uns- solche Bilder
[] nicht erst in
realistische übertragen, um sie zu
‘verstehen’,- sowenig wir uns je Photographien oder
die- Bilder des Films in färbige Bilder übertragen obwohl uns
schwarz-weiße Menschen oder Pflanzen
etc. in der
Wirklichkeit unsagbar fremd & schrecklich-
vorkämen.
Wie, wenn wir nun hier sagten: “ein- Bild ist etwas nur in einer Bildersprache”? |
⋏
Ein Satz einer Erzählung gibt uns dieselbe- Befriedigung, wie ein
Bild.
|
⋏
Wir können uns
(anderseits)
eine Sprache- denken, in deren Verwendung der Eindruck, den ein
Zeichen uns macht,, den ein
Zeichen uns macht, || , den wir von den Zeichen erhalten,
keine Rolle spielt; in der es ein Verstehen im Sinne
eines solchen Eindrucks nicht- gibt.; in der es ein Verstehen im Sinne
eines solchen Eindrucks nicht- gibt. || ; in der ein
Verstehen im Sinne eines- solchen Eindrucks nicht in Frage
kommt. -
Die Zeichen werden uns etwa geschrieben- übermittelt & wir können
sie uns nun- merken.
(D.h. der einzige Eindruck von- dem da die Rede
ist, ist das Bild des- Zeichens.)
Wenn es nun ein Befehl ist,- so übertragen wir nach Regeln, Tabellen,- das
Zeichen in Handlung.
Zum Eindruck- ähnlich dem eines Bildes kommt es- gar nicht & man
schreibt auch nicht- Geschichten in dieser Sprache.
Es gibt
⋎ |
⋏
Es wäre natürlich auch denkbar, daß- wir einen Satz der
Wortsprache, um von- ihm einen Eindruck zu erhalten, nach- Regeln in
ein gezeichnetes Bild übertragen müßten.
(Daß erst dies Bild eine Seele hätte.)
|
⋏
(Ich könnte meinem Schüler sagen: Du- wirst anders denken, wenn Du-
durch diese Übungen gegangen bist.)
|
⋏
Aber auch in unserer gewöhnlichen Sprache können wir von dem
Eindruck des- Satzes oft ganz absehen & wichtig- ist nur, wie wir mit
dem Satz operieren.-
(Freges
Auffassung der Logik.)
|
⋏
Ist das Verwirrende nicht, daß ich eine- Spielstellung betrachten kann so
genau ich will, aber dadurch nicht herausfinde, daß es eine
Spielstellung ist?
Es- verwirrt uns hier etwas inin || an der Grammatik des
Wortes “Spielstellung”.
|
⋏
Das Denken heißt eine Tätigkeit, wie- das Rechnen.
Niemand würde Rechnen
einen Zustand nennen, oder- Schach spielen.
|
⋏
Denken wir uns eine Art Vexierbild,- worin nicht ein bestimmter
Gegenstand- aufzufinden ist, sondern das uns- auf den ersten Blick als ein
Gewirr- nichtssagender Striche erscheint & nach- einigem
Suchen erst als, sagen wir, ein- Landschaftsbild.
– Worin besteht der- Unterschied zwischen dem Anblick des- Bildes vor
& nach der LösungLösung || Auflösung.-
Daß wir es beide Male anders sehen ist-
klar.
Inwiefern aber kann man nach- der Auflösung sagen, jetzt sage uns das- Bild
etwas, früher habe es uns nichts- gesagt?
|
⋏
Ich will annehmen, daß ich, sobald- es gelöst ist, die Lösung dadurch darstelledarstelle || kenntlich mache, daß ich gewisse Striche des- Vexierbildes stark nachziehe & etwa- Schatten eintrage. Warum nennst Du- nun das Bild das Du eingezeichnet hast- eine Auflösung? a) Weil es die klare Darstellung einer- Gruppe räumlicher Gegenstände ist. b) Weil es die Darstellung eines regelmäßigen Körpers ist. c) Weil es eine symmetrische Figur ist. d) Weil es eine Figur ist die mir einen ornamentalen Eindruck macht. e) Weil es die Darstellung eines Körpers- ist der mir bekannt vorkommt. f) Weil es eine Liste von Auflösungen- gibt & diese Figur (dieser Körper) auf der- Liste steht. g) Weil es eine Art von Gegenstand darstellt,- die ich wohl kenne: denn er macht- mir den augenblicklichen Eindruck der- Wohlbekanntheit, ich verbinde augenblicklich alle möglichen Assoziationen mit ihm, ich weiß, wie er heißt,- ich weiß, daß ich ihn oft gesehen habe,- ich weiß, wozu man ihn gebraucht, etc. etc. h) Weil es ein Gesicht darstellt,- welches mir bekannt vorkommt. i) Weil es ein Gesicht darstellt welches- ich erkenne: α) es ist das Gesicht meines- Freundes so & so β) es ist ein Gesicht welches ich- oft abgebildet gesehen habe. etc. k) Weil es einen Gegenstand darstellt,
l) Weil es ein Ornament ist das ich- gut kenne (obwohl ich nicht weiß, wo ich- es gesehen habe). m) Weil es ein Ornament ist das ich- gut kenne: ich kenne seinen Namen,- weiß wo ich es schon- gesehen habe. n) Weil es einen Einrichtungsgegenstand- meines Zimmers darstellt. o) Weil ich instinktiv diese Striche- nachgezogen habe & mich nun beruhigt- fühle. p) Weil ich mich erinnere, daß mir dieser Gegenstand beschrieben worden ist. g1) Weil ich den Gegenstand wohl zu- kennen meinemeine || scheine: es fällt- mir sogleich ein Wort als sein Name ein- (obwohl das Wort keiner bestehenden Sprache- angehört), ich sage mir: “natürlich das- ist ein α wie ich es oft in β gesehen habe.- Man γt damit die δ bis sie εen.” So etwas- kommt z.B. im Traum vor. u.s.w. |
⋏
(Wer nicht versteht, warum wir über- diese Dinge reden, muß, was wir
sagen,- als leere Spielerei empfinden.)
|
⋏
Wir können in ein menschliches Gesicht- schauen das wir genau kennen ohne-
irgend einen Eindruck zu erhaltenerhalten || haben, sozusagen
ganz stumpfsinnig; & von da- bis zu einem starken Eindruck gibt- es
alle Stufen.
|
⋏
Denken wir uns der Anblick eines Gesichts brächte einen starken
Eindruck auf uns hervorbrächte einen starken
Eindruck auf uns hervor || ergriffe uns
stark es flößt uns etwa Furcht ein.
Soll ich- dann sagen: vor allem muß da einein || der Eindruck der
Wohlbekanntheit- seinsein || statthaben, die Form des
menschlichen Gesichts als solche muß mir den Eindruck der Bekanntheit
machen; & zu- diesem Eindruck kommt nun der der-
Furcht.
– Ist es nicht
so,- daß, was ich den Eindruck der Artbekanntheit nenne, ein
Charakteristikum
eines- jeden starken Eindrucks ist den ein Gesicht auf mich
macht.
Etwa das Charakteristikum
der Bestimmtheit.
Ich sagte- ja der Eindruck der Wohlbekanntheit- bestehe etwa darin daß wir
in einem Anblick ruhen, den Aspekt nicht wechseln- &
dergleichen.
|
⋏
Kann ich mir den Eindruck der individuellen Bekanntschaft wegdenken,-
wo er ist, & hinzudenken wo er nicht- ist?
Und was heißt das?
Ich sehe
Ich weiß was es heißt: “stelle- Dir diesen Tisch vor aber schwarz, obwohl- er braun ist” das heißt etwas Ähnliches wie: “male ein Bild dieses Tisches aber schwarz statt braun”; oder analog:- “zeichne diesen Menschen aber mit längeren Beinen als er hat”. |
⋏
Wie, wenn man sagte: “denke Dir- diesen Schmetterling,
genau so wie er ist,- aber häßlich statt
schön”?!
|
⋏
“Es
ist sehr- schwer …
wegzudenken”: hier- scheint es als
handle es sich- um eine psychologische Schwierigkeit, eine
Schwierigkeit der Introspektion
Vergleiche: “Es ist schwer diesen Tisch aus der Ferne bewegen zu wollen”. |
⋏
Wir haben in diesem Fall nicht bestimmt,- was es heißen
soll sich die Wohlbekanntheit wegzudenken.
Es könnte etwa heißen, sich des- Eindrucks zu entsinnen den ich hatte- als ich das Gesicht zum ersten Male- sah. Und hier wieder muß man wissen- was es heißt zu “versuchen” sich an den- Eindruck zu erinnern. Denn das hat- mancherlei Bedeutung. Fragen wir- uns: welche Tätigkeiten nennen wir “versuchen uns an etwas zu erinnern”; was tun wir wenn wir uns daran erinnern- wollen was wir gestern zu Mittag gegessen haben; gibt es diese Methode- auch für die frühen Kindheitserinnerungen eines- Erwachsenen; kann man versuchen, sich- an die eigene Geburt zu erinnern? |
⋏
Ich sage mir: ich will versuchen ein- gedrucktes deutsches
Wort anzuschauen- und es so zu sehen
als- hätte ich nicht lesen gelernt & als seien
|
⋏
Eine
zeichnerische Darstellung des Innern eines
Radioempfängers wird- für den der keine Kunde von solchen Dingen
hat, ein Gewirr sinnloser- Striche sein.
Hat er aber den Apparat & seine
Funktion kennengelernt so wird jene- Zeichnung für ihn ein
sinnvolles Bild sein.
Gegeben nun eine bestimmte mir- jetztGegeben nun eine bestimmte mir- jetzt || Gegeben irgend eine mir jetzt sinnlose körperliche Gestalt- (etwa im Bild), kann ich nach Belieben sie sinnvoll vorstellen? Das- wäre, als fragte man: kann ich mir- einen beliebig geformten Gegenstand-Gegenstand- || Körper als Gebrauchsgegenstand vorstellen?- Aber zu was für einem Gebrauch? Nun man kann ja wenigstens eine- Klasse von Körperformen sich methodisch als Wohnungen von Tieren oder- Menschen denken. Eine andere Klasse- als Waffen. Eine etwa als Modelle von- Landschaften etc. etc.. Und hier weiß- ich also, wie ich einer sinnlosen Form- Sinn gebengeben || andichten kann.
|
⋏
Wenn ich sage, dieses Gesicht hat den- Ausdruck der Milde,
Güte, Feigheit,- so scheine ich nicht nur zu meinen- daß wir die & die
Gefühle mit dem Anblick des
Gesichts assoziieren, sondern- ich bin versucht zu sagen, daß das-
Gesicht ein Aspekt der Feigheit, Güte,-
etc.,
selbst ist.
(Vergleiche
z.B.
Weininger.)
– Man kann- sagen: ich sehe die Feigheit in dieses- Gesicht
hinein (& könnte sie auch in- ein anderes hineinsehen), aber
jedenfalls scheint sie mit dem Gesicht -nicht bloß assoziiert,
äußerlich verbunden, sondern die Furcht hat die- Multiplizität der
Gesichtszüge.
Und wenn- sich
z.B. die Züge ein wenig
ändern, so- können wir von einer entsprechenden Änderung der
Furcht reden.
Würden wir- gefragt: “kannst Du Dir dieses Gesicht- auch
als Ausdruck des Mutes denken”,- so wüßten wir, gleichsam, nicht,
wie- wir den Mut in diesen Zügen unterbringen sollten.
Ich sage dann- etwa: “Ich weiß nicht was das
hieße,- wenn dieses Gesicht ein mutiges Gesicht-
ist”.
[Diesen Satz kann man nicht richtig stellen- indem man statt
“wenn” “daß” setzt, oder
statt “ist”-
“wäre”.]
Aber wie sieht die Lösung so einer- Frage aus?
Man sagt etwa: “Ja, jetzt
versteh' ich-
es;; || : das Gesicht ist sozusagen gleichgültig- gegen die
Außenwelt”.
Wir haben also- Mut hineingedeutet.
Der Mut, könnte- man sagen, paßt jetzt wieder auf das-
Gesicht.
Aber was paßt hier worauf?
|
⋏
Es ist ein verwandter Fall (obwohl es- vielleicht nicht so scheinen möchte)- wenn wir uns z.B. darüber wundern,- daß die Franzosen nicht einfach sagen- “der Mann ist gut” sondern ein attributives Adjektiv dorthin setzen, wo- ein prädikatives stehen sollte; und- wenn wir das Problem uns dann dadurch lösen daß wir sagen sie meinten “der Mensch ist ein guter”. |
⋏
Könnten verschiedene Deutungen eines- Gesichtsausdrucks nicht
darin bestehen,- daß ich mir zu ihm jedesmal eine
andere- Fortsetzungeine
andere- Fortsetzung || eine andere
ArtArt || Weise der Fortsetzung- denke?
So ist es gewiß oft.
Ich sehe ein- Bild das einen lächelnden Kopf darstellt.-
Was tue ich, wenn ich das Lächeln einmal als freundliches einmal als-
böses auffasse?
Stelle ich es mir dann- nicht in einer räumlichen & zeitlichen-
Umgebung vor die ich freundlich oder- boshaft nenne?
So könnte ich mir zu- dem Bild vorstellen daß der
Lächelnde- auf ein spielendes Kind herniederlächelt- oder aber auf das
Leiden eines Feindes.
Daran wird nichts geändert dadurch,- daß ich mir auch die auf den ersten- Blick liebliche Situation durch eine- weitere Umgebung wieder anders deuten kann. Ein gewisses Lächeln werde- ich, wenn keine besondern Umstände- meine Deutung umstellen, als freundliches
⋎
S. 27 A |
⋏
Was heißt es: “Freundlichkeit in das- Lächeln
hineinlesen”?
Es heißt vielleicht, ich mache ein- dem lächelnden Gesicht auf eine bestimmte- Weise koordiniertes Gesicht. Ich ordne etwa dem andern- Gesicht meines in der Weise zu- daß es den einen oder andern Zug- des andern übertreibt. |
⋏
Ein freundlicher Mund, ein freundliches- Auge.
Wie denkt man sich eine freundliche Hand?
– Wahrscheinlich geöffnet- & nicht als Faust.
– Und könnte- man sich die Haarfarbe des Menschen- als Ausdruck der
Freundlichkeit, oder- des Gegenteils, denken?
Aber, so- gestellt, scheint diesdies || diese
Frage zu fragen, ob- uns das gelingen
wirdgelingen
wird || gelingen kann.-
Die Frage sollsoll || sollte lauten:
Wollen- wir etwas eine freundliche, oder unfreundliche- Haarfarbe
nennen?
Wollen wir solchen Worten Sinn geben, so würden wir uns etwa- einen
Menschen denken dessen Haare dunkel werden, wenn er böseböse || zornig wird.
Das Hineinlesen des bösen Ausdrucks in die dunklen- Haare aber
geschähe mittels einer schon- fertigen Idee.
Man kann sagen: das freundliche
|
⋏
Ich sage: “dieses Gesicht (das zuerst den- Eindruck der Furchtsamkeit
macht) kann- ich mir auch als ein mutiges denken”.-
Damit meinen wir nicht, daß ich mir- vorstellen kann, wie jemand
mit diesem- Gesicht etwa einem Andern das Leben retten- kann (das
kann man sich natürlich zu- jedem Gesicht vorstellen).
Ich rede vielmehr- von einem Aspekt des Gesichtes selbst.-
Was ich meine ist auch nicht, ich
könne mir
vorstellen, daß dieser- Mensch sein Gesicht
|
⋏
⋏
[Zu
S. 25] A
Das hängt mit dem Gegensatz von sagen
& meinen zusammen.
“Jeder Ausdruck kann (doch) lügen”:- Aber denke doch nur was Du mit- “lügen” meinst. Wie stellst Du Dir die- Lüge vor? setzt Du nicht einen Ausdruck- einem andern entgegen? Doch gewiß- dem Ausdruck einen Vorgang, der auch- Ausdruck sein könnte. |
⋏
Wenn wir uns fragen “welcher Personenname
würde den Charakter dieses Menschen- treffen” – klanglich
abbilden – so steht gleichsam die
Projektionsmethode, nach der wir abbilden,- fest. (So könnte sich etwa ein
Dichter fragen welchen Namen er einer Person geben
will.)
Manchmal aber projizieren wir- den Charakter in den gegebenen
Namen.
So- scheint es uns, daß die großen Meister- die Namen haben die
einzig zu- dem Charakter ihrer
Werke passen.
|
⋏
Was geschieht wenn wir lernen- den Schluß einer Kirchentonart- als Schluß zu
empfinden?
|
⋏
Denke an die Vielgestaltigkeit dessen- was wir
“Sprache” nennen.
Wortsprache, Bildersprache, Gebärdensprache,-
Tonsprache.
|
⋏
Die philosophischen Schwierigkeiten,- etwa das Wiedererkennen betreffend,- sind nicht solche die wir zwar in- praxi übersehnübersehn || nicht merken, die sich aber zeigen- sowie man die PhänomenePhänomene || Vorgänge genauer- betrachtet. Sie zeigen sich vielmehr- nur, wenn wir sie durch ein vorgefaßtes Schema betrachten. |
⋏
“‘Diesen- Gegenstand kenne ich
wohl’, das ist- als sagte ich:
‘dieser Gegenstand ist- in meinem Katalog
abgebildet’”.
Dann- bestünde es also darin, daß so ein- Bild in einem bestimmten Umschlag-
mit andern zusammengebunden wäre;- in dieser Lade läge.
–
Aber wenn ich- mir das wirklich vorstelle, & denke
|
⋏
Wenn ich nun von dem Vorbild im Katalog- meines Geistes rede oder
dem Futteral - woreinworein || in welches
der Gegenstand paßt, wenn- er mir wohlbekannt
ist, so möchte- ich, daß das Futteral in meinem Geist- sozusagen
als “Form der Vorstellung”- ist, sodaß ich nicht
sagen kann, ein- Vorbild sei in meinem Geiste, welches
(wirklich)
nicht dort ist.
– Das Vorbild zieht sich- sozusagen in meinen Geist zurück, ist also-
kein Objekt mehr für ihn.
Das heißt aber nur:-Das heißt aber nur:- || Das aber heißt
nur: eses || Es hatte keinen Sinn von einem
Vorbild- überhaupt zu reden.
(Die
Raumbrille die wir nicht ablegen
können.)
|
⋏
Wenn wir von der Wohlbekanntheit als von- einem Passen des
Gegenstandes in ein Futteral reden, so ist das- nicht ganz
so als verglichen wir das Gesehene- mit einem Abbild.
Wir meinen dann eigentlich- das Gefühl, wenn der Gegenstand- ohne Widerstand in die
Form des Futterals- gleitet.
Aber dieses Gefühl könnten wir auch
Wir können uns auch jeden Gegenstand in einem unsichtbaren Futteral- denken & das ändert gar nichts an- unseren Erfahrungen & ist nun eine- leere Form der Darstellung. |
⋏
(Die Darstellung der Philosophie- kann nur gedichtet werden.)
|
⋏
(Philosophie dürfte man eigentlich nur- dichten.
Daraus muß sich, scheint mir,- ergeben, wie weit mein Denken der
Gegenwart, Zukunft oder der Vergangenheit angehört:
Denn ich habe mich damit- auch als einen bekannt, der nicht- ganz kann,
was er zu können wünscht.)
|
⋏
Es sollte eigentlich nicht heißen:
“ja,- ich erkenne es, es ist ein Gesicht”
sondern:- “ich erkenne es, ich sehe es als
Gesicht”sehe es als
Gesicht” || sehe ein Gesicht”.-
(Das Wort Gesicht könnte für mich hier- das bloße Ornament
bedeuten
(ohne irgend eine Beziehung zum Gesicht des
Menschen), wäre also- auf gleicher Stufe wie irgend eine andere- uns bekannte Figur,
z.B. ein Hakenkreuz.)-
Denn die Frage ist:
Was erkenne- ich als was?
Denn, “ein Ding als
|
⋏
Das Gedächtnis mit einem Notizbuch verglichen:
Einerseits dient- dieser Vergleich als Bild dessen was- bewußt vorgeht;
anderseits gibt- er ein psychologisches Modell.
(Und- das Wort “bewußt” verweist hier auf- einen
Abschnitt der Grammatik & ist- nicht der eine Teil des
psychologischen- Gegensatzes “bewußt” –
“unbewußt”.)
|
⋏
Die Vorgänge des Erinnerns sind sehr- mannigfach.
“Bist Du in Deinem Zimmer gewesen?” – “Ja.” – “Bist Du sicher?” – “Ich- wüßte doch wenn ich gestern nicht hier gewesen wäre!” Dabei brauche ich mich keinen- Augenblick in der Erinnerung in meinem Zimmer- sehen. Aber nehmen wir an ich sähe- mich während ich so spräche in- meinem Zimmer am Fenster stehen;- wie zeigt mir das Bild daß es gestern war. Freilich, das Bild könnte- das auch zeigen, wenn ich in ihm- etwa einen Wandkalender mit dem- gestrigen Datum sähe. Wenn das- aber nicht der Fall war, wie las ich- dann aus dem Erinnerungsbild oder der Erinnerung ab- daß ich gestern so am Fenster stand,- wie übersetzte ich das Erlebnis
Ich kann freilich, was ich so aussprach, nun auf andere Weise – wie- man sagen würde – nachprüfen. Das heißt:- ich kann nun versuchen mich an spezielle Geschehnisse des gestrigen Tages- zu erinnern & mir Bilder vors Auge zu rufen etc..- Aber das mußte jedenfalls nicht geschehen- sein ehe ich antwortete. |
⋏
Wenn wir einen Vorgang aus der Erinnerung erzählen so sehen wir wohl-
manchmal Erinnerungsbilder vor uns;- meistens aber sind sie nur in der
Erinnerung verstreut wie Illustrationen in- einem
Märchenbuch.
|
⋏
Es sagt mir jemand: “stelle Dir auf- dieser weißen Wand
einen Fleck vor von- der Farbe die man ‘rot’
nennt”.
Ich- tue es; – soll ich nun sagen ich habe- mich daran
erinnert welche Farbe ‘rot’-
heißt.
Wenn ich von diesem Tisch rede, erinnere ich mich, daß
dieser Gegenstand ‘Tisch’
genannt
|
⋏
Könnte man nicht einwenden: “So kann- also der
gewisse Erinnerungen nicht haben,- der keine Sprache gelernt
hat?”
Freilich, – - er kann keine sprachlichen Erinnerungen,
sprachlichen Wünsche,
etc. haben.
Und- sprachliche Erinnerungen,
etc., sindsprachliche Erinnerungen,
etc., sind || Erinnerungen in der Sprache,
etc. sind ja
nicht- bloße fadenscheinige
Schemata; ist denn das sprachliche Erlebnis- kein
Erlebnis?Und- sprachliche Erinnerungen,
etc., sindsprachliche Erinnerungen,
etc., sind || Erinnerungen in der Sprache,
etc. sind ja
nicht- bloße fadenscheinige
Schemata; ist denn das sprachliche Erlebnis- kein
Erlebnis? || Und Erinnerungen,
etc., in der- Sprache sind ja nicht bloß die
fadenscheinigen Darstellungen eigentlichereigentlicher || für
eigentliche Erlebnisse; ist denn- das Sprachliche
kein Erlebnis?
(Worte sind Taten.)
|
⋏
Manche Menschen erinnern sich an ein- musikalisches Thema in der Weise, daß-
das Notenbild vor ihnen auftaucht & sie- es herunterlesen.
Es wäre denkbar daß, was wir das “Erinnern” bei einem- Menschen nennen, darin bestünde, daß- er sich im Geiste ein BuchBuch || Notizbuch nachschlagen sähe- & daß was er in diesem Buch liest eben- das Erinnerte wäre. (Wie reagiere ich auf eine Erinnerung?) |
⋏
Übrigens, denke ich denn, wenn ich die
Gegenstände meiner Umgebung als wohlbekannte behandle, an diesen
Vergleich.
Natürlich nicht.
Das tue ich erst, wenn ich den Akt- des Erkennens (Wiedererkennens)
nachträglich
[Von da an wieder auf
S. 155
Bd.
X] |
⋏
[Zu S. 161 Bd. X] A) Ich nenne Regeln der Darstellung- nicht Konventionen, wenn sie sich dadurch rechtfertigen lassen, daß die Darstellung, - wenn sie ihnen gemäß ist, mit der Wirklichkeit übereinstimmt. So ist die Regel,- “male den Himmel heller als irgend etwas, was von ihm sein Licht empfängt”- keine Konvention. Die Regeln der Grammatik lassen sich- nicht dadurch rechtfertigen, daß man- zeigt, ihre Anwendung führe zu einer Übereinstimmung der Darstellung mit der- Wirklichkeit. Denn diese Rechtfertigung- müßte das Dargestellte selbst beschreiben. |
⋏
B)
Kann aber die Rechtfertigung nicht- einfach auf die Wirklichkeit
zeigen?
Inwiefern ist dieses Zeigen aber eine Rechtfertigung? Hat es denn die Multiplizität- einer Rechtfertigung? Es mag freilich- die Ursache (davon) sein, daß wir-Ursache (davon) sein, daß wir- || Ursache sein, warum wir diesen Satz statt jenes sagen. Aber gibt es- einen Grund dafür? Nennen wir das
|
⋏
[Zu
S. 171
Bd. X]
A
“Sprache” das ist ein Wort wie-
“Tastatur”.
Es gibt Maschinen die eine- Tastatur enthalten.
Nun könnte ich- mich aus irgendwelchen Gründen für Formen- von Tastaturen
interessieren (solche
die im Gebrauch sind & auch andere- bloß von mir
ersonnene).
Und eine Tastatur erfinden könnte heißen etwas erfinden- was die
gewünschte Wirkung hat; aber- auch neue Formen ersinnen die
den- alten auf mannigfache Weise analog sind.
|
⋏
[Zu
S. 172
Bd.
X.] B
“Die Regeln eines Spiels sind willkürlich”-
heißt: der Begriff “Spiel” ist nicht durch- die
Wirkungen, die das Spiel- auf uns haben
soll, definiert.
|
⋏
[Zu
S. 175
Bd.
X] C
Ist die Philosophie ein- Geschöpf der Wortsprache?
Ist die Wortsprache- eine Bedingung für die Existenz der
Philosophie?-
Richtiger würde man fragen: Gibt es außerhalb des
Gebietes unserer Wortsprachen- auch etwas der Philosophie
Analoges?
Denn- die Philosophie,
(das) sind die
philosophischen Probleme,
d.i. die bestimmten
individuellen Beunruhigungen, die wir
“philosophische Probleme” nennen.
Das ihnen- Gemeinsame reicht soweit alsals || wie das
Gemeinsame zwischen verschiedenen Gebieten
unserer- Sprache.
Betrachten wir nun ein bestimmtes- philosophisches Problem, etwa das: “Wie- ist es möglich einen Zeitraum zu messen- da (doch) Vergangenheit & Zukunft nicht gegenwärtig & die Gegenwart nur ein Punkt- ist” –; so ist das Charakteristische daran, daß sich hier eine Verwirrung in Form- einer Frage äußert, welchewelche || die diese Verwirrung nicht anerkennt. Daß der Frager durch eine bestimmte Änderung seiner Ausdrucksweise von seinem- Problem erlöst wird. |
⋏
[Zu
S. 175
Bd. X]
A
Ein dem philosophischen- analoges Problem, oder eine
Beunruhigung,- könnte etwa dadurch entstehen, daß jemand auf allen
Tasten des Manuals spielte, daß das Ergebnis nicht wie Musik-
klänge, & daß er doch versucht wäre zu- glaubenglauben || denken, es müsse Musik sein.
etc..
|
⋏
[Etwas, was auf den ersten Blick ausschaut wie ein Satz &
keiner ist.]
[Zu
S. 175
Bd. X]
B
Der folgende Vorschlag zur Konstruktion einer Straßenwalze wurde mir mitgeteilt & scheint mir philosophisches Interesse zu haben. Der Irrtum des Erfinders hat mit einem philosophischen Irrtum Verwandtschaft. Die Erfindung- besteht darin, daß der Motor sich im Inneren- der hohlen Walze befindet. Die Kurbelwelle läuft durch die Mitte der Walze- & ist an beiden Enden durch Speichen mit dem- Walzenranddem- Walzenrand || ihr verbunden. Der Zylinder des Benzinmotors ist an der Innenseite der Walze- befestigt. Auf den ersten Blick sieht diese
|
Wir sagen: “der Hahn ruft die Hühner- durch sein Krähen
herbei”; aber liegt dem- nicht schon der Vergleich mit unserer-
Sprache (Wortsprache) zugrunde?
– Wird- der Aspekt nicht ganz verändert, wenn- wir uns vorstellen durch
irgend eine physikalische Einwirkung ziehe das Krähen die- Hühner
an?
Wenn aber gezeigt würde in welcher- Weise die Worte “komm zu mir!” auf den- Angesprochenen einwirken, so daß, unter gewissen Bedingungen, am Schluß- gewisse Muskeln innerviert werden & er zu- mir kommt, – würde damit jener Satz den- Charakter des Satzes verlieren? |
Unsere Sprache, unsere Wortsprache, ist- vor allem das
was wir “Sprache nennen”, & dann- Anderes
nach seiner Analogie oder Vergleichbarkeit mit ihr.
|
Das Achselzucken, wenn wir es (etwa in- einem Gespräch)
meinen, als Antwort
|
Der FallDer Fall || Die
Fälle:
“jemandem ein Zeichen geben
wollen”.
– Ich- bedeute jemand mit einer Bewegung der- Hand, daß er sich setzen
soll; unmittelbar neben ihm steht ein Anderer; aus- der Richtung meines
Blicks & meiner Gebärde ist nicht zu entnehmen welchem- von
Beiden ich dasdas || ein Zeichen gebe.
Nun fragt- man mich:
“welchen hast Du gemeint”, &
ich- antworte: “den A”.
Worin laglag || bestand dieses- Meinen?
Oder: Worin lag der Unterschied- zwischen den Vorgängen, mit
diesem Zeichen- den A & den B zu meinen.
- Unterscheidende ein Vorgang sein welcher- den der Handbewegung, des Blickesden der Handbewegung, des Blickes || die Handbewegung, den
Blick,
etc., begleitete? konnte es- nicht darin
liegen, daß ich mich- ärgerte wenn auf mein Zeichen- der A stehen blieb; oder darin, daß- ich auf
die Frage “wen hast Du gemeint”- antwortete:
“den A”?
Oder in einer Kombination dieser & andrer?
|
Mache diesen Versuch: Sage “hier ist- es kalt” & meine “hier ist es warm”.- Kannst Du es? – Und was tust Du- dabei? Und gibt es nur eine Art das zu- tun? |
“Der Hund meint etwas damit, wenn er mit- dem
Schwanz wedelt”.
Wie können wir das
begründen?Wie können wir das
begründen? || Wie könnte man das-
begründen?
|
Wenn wir die Achsel zucken, so sind- die begleitenden psychischen
Erlebnisse,-die begleitenden psychischen
Erlebnisse,- || dabei die seelischen Erlebnisse, die
Meinungserlebnisse,die
Meinungserlebnisse, || was man die
Meinungserlebnisse- nennen könnte, nicht wesentlich
verschieden von denen beim Aussprechen- eines Wortes
oder Satzes: “vielleicht –”, “ich- weiß nicht”, “weiß
Gott”
etc.
–
Diese Worte- können gewiß so unwillkürlich (ich meine- aber nicht
papageienhaft) ausgesprochen- werden wie eine Geste gemacht werden-
kann.
|
Ad hoc “erfunden” sind natürlich- meine Wörter & Gesten nicht; aber nicht- alles, was nicht erfunden ist, ist von- früher vereinbart. “Contrat social”. Auch hier ist in- Wirklichkeit kein Vertrag geschlossen worden;- aber die Situation ist mehr oder weniger- ähnlich, analog, der, in welcher- wir wären, wenn …. Und sie ist vielleicht mit Nutzen- unter dem Gesichtspunkt eines solchen Vertrages zu betrachten. |
Was heißt es, zu wissen, was eine Pflanze ist?-
Was heißt es, es zu wissen & es nicht sagen zu- können?
(Sokrates: “Du weißt es & kannst hellenisch reden,- also mußt Du es doch sagen können.”) |
Hat dieses Wissen die Multiplizität eines- Satzes, der nicht ausgesprochen
wurde?
So daß,- wenn der Satz ausgesprochen würde, ich ihn- als den Ausdruck meines
Wissens anerkennen würde?
– Ist es nicht vielmehr so, daß- jede exakte
Definition als Ausdruck unseres- Verstehens abgelehnt werden müßte?
D.h.:- müßten wir nicht von so einer sagen, sie-
bestimme zwar einen, dem unsern verwandten- Begriff, aber
nicht diesen selbst?
Und die- Verwandtschaft sei etwa die zweier Bilder,- deren eines aus
unscharf begrenzten Farbflecken, das andere aus ähnlich geformten
|
Vergleiche:
1 “Wissen was eine Pflanze ist” 2 “Wissen wie man das Wort ‘Pflanze’ gebraucht”. 3 “Wissen wieviel 25 × 25 ist”wieviel 25 × 25 ist” || wie hoch der Stephansturm ist” 4 “Wissen wie eine Klarinette klingt” Wenn wir uns darüber wundern- daß Einer etwas wissen, & es nicht sagen- kann, werden wir da nicht durch eine- scheinbare Analogie mit einem Fall wie No. 3- geleitet? |
“Ich weiß, was eine Pflanze ist:, was eine Pflanze ist: || , was
Pflanzen sind: ich kann Dir-
PflanzenPflanzen || welche
zeigen, aufzeichnen, beschreiben.”
|
Was nennen wir denn eine “Antwort auf- die Frage:
‘was ist eine Pflanze’”.
Nun etwa:- “Siehst Du, das, das,
& das sind Pflanzen”.-
Auch eine Verbaldefinition der Botanik etwa, würden wir- eine
Antwort nennen; aber sie wäre eine- andere
Antwort und nicht mit der ersten- äquivalent.
Sowenig, wie die Erklärung des Schrittmaßes,- die etwa vor einigen
hundert Jahren ein- Vater seinem Sohn gegeben hat mit
der:- “ein Schritt = 75
cm”.
Diese Antworten sind- verwandt aber nicht äquivalent & die- zweite
ist nicht vielleicht die eigentlich- richtige, die die erste
ungenaue selbstverständlich
|
Ich sage: “der Boden war ganz mit Blumen
bedeckt”.
Wollte jemand eine Erklärung dessen was ich meine so wäre- etwa die
gemäßeste ich könnte ihm ein- gemaltes Bild eines solchen Bodens
zeigen.
Und- ich würde ihm sagen: “siehst Du, so- hat es
ausgesehen”.
Will ich nun, daß- er verstehe, jede Blüte & jedes Gras sei- genau in der Lage
gewesen, wie - sie auf dem Bild zu
sehen sind?
– Und- wenn das nicht, ist eses || das ein Fehler des-
Bildes & meine ich, daß ein anderes möglich wäre welches die
genauen Lagen zeigte?
|
“Ist ein verschwommener Begriff überhaupt- ein
Begriff?”.
Ist eine unscharfe Photographie dasdas || ein Bild eines
Menschen?
Kann- man ein unscharfes Bild überallüberall || immer- mit Vorteil
durch ein scharfes ersetzen?-
Ist das unscharfe oft
nicht gerade das was- wir brauchenwir brauchen || man
braucht?
|
“Was ist eine
‘exakte’ Definition im
Gegensatz zu einer
unexakten?”
Nun etwa,- eine Definition in der nicht- das
Wort “ungefähr”,
“beiläufig”, && || oder
ähnliche- vorkommen.
|
Denken wir an ein anderes Beispiel:- den Gebrauch des Wortes
“eiförmig” oder-
“Osterei”.
Wir würden einen Gegenstand- von dieser Gestalt
nicht
als- Osterei gelten lassen & doch nicht sagen- können bei welchem
Verhältnis der Länge-S & Breite etwas anfängt ein Osterei zu-
sein.
Ja, wenn Einer nun ein solches Verhältnis angäbe, so könnten wir es-
nie als die richtige Begrenzung unseres- Begriffes anerkennen.
Sondern wir- würden entweder sagen:
“Nein, das- nenne ich kein Osterei,
es ist zu schlank- (oder zu dick,
etc.)” – oder: “ja,
das ist ein- Osterei, aber der Grenzfall ist es nicht-
gerade”.
Diesen gibt es eben nicht in unserem Kalkül & wer einen
Grenzfall einführte,- führte einen neuen Kalkül ein.
|
BeimBeim || Fürs Preisschießen gibt es Statuten, welche
bestimmen wie die Preise nach der Lage der- Schüsse auf der Scheibe zu
verteilen sind.-
Muß es nun für alle denkbarendenkbaren || vorstellbaren-
Grenzfälle Regeln geben.
Würde man sagen,- die Preisverteilung gelte nicht, weil für- diesen Fall in
den Regeln nicht vorgesehen-vorgesehen- || vorgesorgt war; selbst wenn dieser Fall- beim
Preisschießen gar nicht eingetreten- ist.
|
Wenn man sagt “Moses hat nicht
existiert”,- so kann das verschiedenerlei
bedeuten.
Es kann- heißen: die Israeliten haben
nicht einen
Man wird auch, wenn uns jemand- sagt “N existiert nicht”, fragen: “Was- meinst Du? willst Du sagen, daß …, oder- daß …, etc.?” Wenn ich nun z.B. sageWenn ich nun z.B. sage || Oder wenn ich sage “N ist gestorben”,- so kann es mit dem Gebrauchdem Gebrauch || der Bedeutung des Namens ‘N’ etwa diese Bewandtnis haben: Ich- glaube, daß ein Mensch gelebt hat, den- ich 1.) dort & dort gesehen habe, der- 2.) so & so ausschaut, 3.) das & das getan hat & 4.) in der bürgerlichen Welt- den Namen ‘N’ führt. Gefragt, was ich- unter ‘N’ verstehe, würde ich Alles das,- oder Einiges davon, & bei verschiedenen- Gelegenheiten Verschiedenes aufzählen. –
Das kann man nun so ausdrücken,- daß ich den Namen ‘N’ ohne eine feste- Bedeutung gebrauche. (Was seinem Gebrauch so wenig Eintrag tut wie einer Brücke,- daß sie kein absolut starrer Körper ist.) - Heißt das nun daß ich nicht ein Wort gebrauche dessen Bedeutung ich kenneHeißt das nun daß ich nicht ein Wort gebrauche dessen Bedeutung ich kenne || Soll man nun sagen das heiße, daß ich ein Wort gebrauche dessen Bedeutung ich nicht kenne, daß also, was ich sage Unsinn ist? |
Und hier erinnere ich mich daran, daß Ramsey einmal betont hat, die Logik sei- eine
“normative Wissenschaft”.
Die genaue- Idee, welche ihm dabei vorgeschwebt- hat, kann ich nicht
sagen.Die genaue- Idee, welche ihm dabei vorgeschwebt- hat, kann ich nicht
sagen. || Ich weiß- nicht die genaue Idee,
… welche ihm dabei vorgeschwebt
hat.
Sie- war aber zweifellos eng
verwandt- mit der, welche mir erst später klar- wurde, daß wir nämlich
in der Philosophie den Gebrauch der Worte- mit
Spielen nach niedergelegten Regeln-Spielen nach niedergelegten Regeln- || Kalkülen nach festen
Regeln vergleichen, aber nicht sagen können,- wer die Sprache
gebrauche,
Denn nun kann es scheinen, als- redeten wir in der Logik von einer idealen- Sprache. Als wäre unsre Logik gleichsam- eine Logik für den luftleeren Raum. Während- die Logik doch nicht von einer- Sprache redet (wie die Physik von einer- Naturerscheinung), & man also höchstens- sagen kann, wir konstruierten ideale- Sprachen. Aber hier ist wieder das Wort- “ideal” irreführend, denn es scheint- nun als wären diese Sprachen besser,- vollkommener, als die Umgangssprache & als brauchte es also den- Logiker damit der den Menschen endlich- zeige, wie sie einen richtigen Satz sprechen- sollen.wie sie einen richtigen Satz sprechen- sollen. || wie ein richtiger Satz ausschaut. |
Unsere Untersuchung trachtet nicht die- eigentliche, exakte Bedeutung der
Wörter- zu finden; wohl aber geben wir den- Wörtern im
Verlauf unsrer Untersuchung- oft exakte Bedeutungen.
|
Denn was soll ich die ‘Regel’ nennen,-
‘nach der er vorgeht’?
Die Hypothese, welche- seine Spielhandlungen, soweit ich sie kenne,-
zufriedenstellend beschreibt, – oder die
|
Wir können uns doch sehr wohl vorstellen,- daß sich Menschen auf einer
Wiese damit- unterhielten, mit einem Ball zu spielen &- zwar
so, daß sie verschiedene geregelte Spiele anfingen, manche
davon nicht beendeten, dazwischen den Ball planlos in die
Höhe- würfen & auffingen, dann wieder versuchten, wie hoch sie den Ball werfen können oder einander mit dem
Ball im Scherz- bewerfen
etc..
Und nun sagte Einer: die- ganze Zeit hindurch spielen die Leute ein-
Ballspiel & richten sich daher bei- jedem Wurf nach
bestimmten Regeln.
Und- wäre es anderseits richtig zu sagen: “sie
spielen also- nicht mit dem
Ball.”?
|
Welches ist die Bedeutung eines Wortes wenn- der Redende sie nicht angeben
kann?
Nun, wir
|
(Eine der irreführendsten Redeweisen ist- die Frage “was
meine ich damit?”
–-
Man könnte in den meisten Fällen- darauf antworten:
“Gar nichts – ich- sage
…”)
|
[Gehört nicht hierher] Was
geschieht, wenn wir uns bemühen,- etwa beim Schreiben eines Briefes, den-
richtigen Ausdruck unserer Gedanken- zu finden?
Diese Redeweise vergleicht- den Vorgang dem einer Übersetzung
oder- Beschreibung: die Gedanken sind da,
Wenn man nun fragte: “hast Du- den Gedanken, ehe Du den Ausdruck- hattest”, was müßte man da antworten? Und was auf die Frage: “worin- bestand der Gedanke, wie er vor dem Ausdruck vorhanden war?” |
[Ich glaube, dieser Satz, oder ein ähnlicher
gehört zu einer Untersuchung was er- <…>
Frage des augenblicklichen Verstehens
etc.]
⋎ Bd. X /109 /1- gehört zu: “Was ist ein Satz? Was ist ein Wort?” Unsere alltäglichen Begriffe “Satz”, “Wort” etc. sind viel zu wüst, zu ungeklärt.- Sollte man nicht von den Sinnesdaten der Sätze etc. reden? Hier ist es schwer gleichsam den Kopf- oben zu behalten, – zu sehen, daß wir- bei den Dingen des alltäglichen Denkens bleiben müssen & nicht auf den- Abweg zu geraten, wo es scheint, als- müßten wir letzteletzte || die letzten Feinheiten beschreiben, die wir doch wieder- mit unsern Mitteln gar nicht beschreiben könnten. ⋏ Es ist uns, als sollten- wir ein zerstörtes Spinnennetz mit unsern Fingern zurecht richtenzurecht richten || in Ordnung bringen.zurecht richtenzurecht richten || in Ordnung bringen. || wieder richten. || wieder in Ordnung bringen.
|
Was versteht man unter “allen Regeln- des
Tennisspiels”?
Alle Regeln die in einem- bestimmten Buche stehn, oder alle, die der-
Spieler im Kopf hat, oder alle, die je ausgesprochen wurden, oder gar,
alle, die sich- angeben lassen?
– Daher wollen wir- lieber nicht so vag von ‘allen
Regeln’ reden, sondern nur von bestimmten Regeln,- oder
allen Regeln eines Verzeichnisses; und- dergleichen.
Und das Gleiche gilt von den- Regeln über die Verwendung eines
Wortes.
|
Es ist nicht unsere Aufgabe, unsere Spracheunsere Sprache || die
Wortsprache- zu verbessern, exakter zu machen,
oder gar- (zu
versuchen,) an ihre Stelle eine
‘ideal- exakte’ zu setzen.
Wir haben von einer solchen- gar keinen Begriff.
Damit sage ich nicht,- daß wir für unsere Zwecke nicht auf-
präziseren Ausdruck dringen, alsdringen, als || dringen müssen als den- üblichenüblichen || gebräuchlichen.
|
Die Verkehrsregelung in den Straßen erlaubt- & verbietet
gewisse Handlungen (der Fahrer & Fußgänger);- aber sie
versucht nicht ihre
sämtlichen Bewegungen durch Vorschriften zu regelndurch Vorschriften zu regeln || durch Regeln zu leiten.
Und- es wäre unsinnig von einer idealen Verkehrsordnung zu reden, die
das täte; wir wüßten- nicht, wie wir uns dieses Ideal zu denken- hätten; wir wüßten- nicht, wie wir uns dieses Ideal zu denken- hätten || ; wir wüßten nicht, was wir uns unter- diesem Ideal zu
denken hätten.
Wünscht Einer- die Verkehrsordnung in irgendwelchen Punkten
|
Wir verstehen was es heißt: eine Taschenuhr- wird auf die genaue
Stunde gestellt, – oder:- sie wird gerichtet daß sie genau
geht.
Wie aber wenn man fragte: ist diese Genauigkeit eine ideale Genauigkeit, oder, wie weit- nähert sie sich ihr?, wie weit- nähert sie sich ihr? || , wie nahe kommt sie ihr? – Wir können freilich von- Zeitmessungen reden, bei welchen es eine- andere &, in einem gewissen Sinne, größere Genauigkeit gibt als bei der Zeitmessung mit der Taschenuhr. Wo die Worte “die Uhr auf die genaue Stunde- stellen” eine andere (wenn auch verwandte) Bedeutung- haben, & die Uhr ablesen ein anderer Prozeß- ist, etc.. Wenn ich nun jemandem sage: “Du- solltest pünktlicher zum Essen kommen,- Du weißt daß es genau um 1 Uhr anfängt”,- – wird man sagen, daß die Genauigkeit,- von der hier die Rede ist, hinter der idealen,- zurücksteht, der sich die Zeitmessung im Laboratorium nähert? Gibt es- ein Ideal der Genauigkeit? |
Gibt es ein komplettes Regelverzeichnis- für die Verwendung eines
Wortes?
Wie hat man sich das vorzustellen?
Gibt es ein komplettes Regelverzeichnis- für die Verwendung einer Figur im Schachspiel? - Könnten wir uns nicht Zweifel konstruieren die das normale Regelverzeichnis nicht- beseitigtnicht Zweifel konstruieren die das normale Regelverzeichnis nicht- beseitigt || nicht zweifelhafte Fällezweifelhafte Fälle || Zweifelsfälle konstruieren in denen dasin denen das || die das normale Regelverzeichnis nicht entscheidet? Fragen wir etwa:Fragen wir etwa: || Denke etwa an so eine Frage: wie ist es festzustellen
Es scheint da als wäre alles- was wir ‘Ideal’ nennen nur ein angenähertes Ideal gegen das ideale Ideal. |
Man kann fragen: Wenn wir nicht- eine ideale Exaktheit im
Gegensatz zu der- alltäglichen anstreben, wozu arbeiten wir an- der
Grammatik unserer Sprache überhaupt- herum?
Und die Antwort ist: Wir wollen-
Verwirrungen & Beunruhigungen beseitigen die aus der
Schwierigkeit entspringen,- das System unsrer Ausdrucksweise zu-
übersehen.
Wir werden dazu Unterscheidungen- hervorheben, die in
den Formen unserer Spracheunserer Sprache || unserer gewöhnlichen Notation-
nur einen schwachen, schwer sichtbaren Ausdruck
finden.
Dadurch kann es allerdings den- Anschein haben als setzten wir uns vor- die Sprache zu reformieren. |
-
So eine Reform für bestimmte praktische- Zwecke, die Verbesserung- unserer Terminologie zur Vermeidung- von
Mißverständnissen [kein Beistrich] ist wohl
denkbar.
|
Wir wollen nicht das Regelsystem in unerhörter Weise verfeinern oder
komplettieren.komplettieren. || vervollständigen.
⋎ [in dieser Zeile: S. 30 A] |
⋏
[Zu S. 48] A “Du wolltest also eigentlich- sagen” mit dieser Redeweise leiten wir jemand- von einer Ausdrucksform zu einer andern. - Man ist, wie gesagt, versucht zu meinen,- das, was er eigentlich “sagen wollte”, was- er “meinte” sei noch- ehe wir es aussprachen in seinem Geist- ausgedrückt gewesen. (Man sagt in gewissen- Fällen, es habe ihm vorgeschwebt: auch- dieser Ausdruck beschreibt sehr mannigfache Vorgängemannigfache Vorgänge || Mannigfaches.) Was uns dazu bewegt einen Ausdruck aufzugeben & statt seinerstatt seiner || an seiner Stelle einen- andern anzunehmen kann von mannigfacher Art sein. Das zu verstehen, ist- es nützlich, das Verhältnis der Lösung eines mathematischen Problems zum ursprünglichen Sinn der Fragestellung- zu betrachten.Das zu verstehen, ist- es nützlich, das Verhältnis der Lösung eines mathematischen Problems zum ursprünglichen Sinn der Fragestellung- zu betrachten. || Das zu verstehen, ist es nützlich- das Verhältnis zu betrachten, in welchem die Lösungen
Das Verhältnis- der Begriffe ‘Dreiteilung des Winkels mit Lineal- & Zirkel’, wenn Einer nach der Dreiteilung- sucht, & anderseits, wenn bewiesen wirdwird || ist,- daß sie unmöglich ist. |
Nehmen wir an, es fragt mich jemand- (wie oben):
“was verstehst Du unter ‘Moses’?”
Ich erkläre nun: “unter ‘Moses’ verstehe ich den Mann, wenn es einen solchen gegeben hat, der die Israeliten- aus Ägypten geführt hat, wie immer er- damals genannt worden sein mag & was- immer er sonst getan oder nicht getan- haben mag”. Aber über die Worte dieserüber die Worte dieser || über den Gebrauch der Worte dieser - Erklärung sind ganz analogeanaloge || ähnliche Zweifel- möglich wie über den Namenden Namen || den Gebrauch des Namens “Moses”. (Was- nennst Du “Ägypten”; wen, “die Israeliten”? etc..) - Ja diese Fragen kommen auch nicht zu- einem Ende, wenn wir etwa bei Wörtern, wie- “rot”, “dunkel”, “süß”, angelangt wären. - “Aber wie hilft mir dann eine Erklärung- zum Verständnis, wenn sie doch- nicht die letzte ist? Ich verstehe also noch- immer nicht, & nie, was er meint.” “Verständnis” nenne ich aber gerade, was mir eine Erklärung gibt. Als ich nach einer Erklärung fragte,
|
Ist der Begriff ‘rot’
undefinierbar? -
“Undefinierbar”, darunter stellt man- sich etwas
vor wie unanalysierbar;- & zwar so, als wäre
hier ein- Gegenstand
unanalysierbar (wie ein chemisches Element).
Dann wäre die Logik- also doch eine Art sehr allgemeiner
Naturwissenschaft.
– Aber die Unmöglichkeit der Analyse entspricht einer von- uns
angenommenen
WeiseWeise || Art & Weise der- Darstellung.
|
Wir könnten fragen:
Wie denn,
‘undefinierbar’! -
KönntenKönnten || Können wir denn versuchen es zu
definieren? -
Und wie?–
⋏ ⋎ [Hierher gehört als eigener Absatz ein Satz -aus Bd. X. der ungefähr lautet: “Das- einzige Korrelat in unserer Ausdrucksweise zu einer Naturnotwendigkeit- ist eine willkürliche Regel.”] |
Es ist von der größten Bedeutung, daß wir- uns zu einem Kalkül der Logik
immer ein- Beispiel denken, auf welches- der Kalkül
eine Anwendung findet, &- daß wir nicht
Beispielegeben & sagen,
sie seien- eigentlich nicht die idealen, diese aber hätten wir noch-
nicht.
Das ist das Zeichen einer falschen Auffassung.
(Russell &
ich haben, in verschiedener- Weise an ihr laboriert.
Vergleiche was ich in der-
“Logisch-philosophischen Abhandlung” über Elementarsätze
Nicht aber, als habe man damit einen Fehler begangen, den Kalkül von daher genommen zu haben; sondern der Fehler; sondern der Fehler || . Der Fehler - liegt darin, dem Kalkül seine wirklichewirkliche || eigentliche- Anwendung jetzt nicht zuzugestehen& sie& sie || , sondern sie - für eine nebulose Ferneeine nebulose Ferne || einen idealen Fall zu versprechen. |
Denken wir Spengler
sagte: “Ich vergleiche-
verschiedene Kulturperioden dem Leben von- Familien; innerhalb einer Familie
gibt- es eine Familienähnlichkeit, während- es auch zwischen Mitgliedern
verschiedener- Familien Ähnlichkeiten gibt; die Familienähnlichkeit
unterscheidet sich von der- andern so & so.
etc..”
Das VergleichsobjektVergleichsobjekt || Vorbild,- der Gegenstand, von welchem
eineeine || diese Betrachtungsweise abgezogen ist, soll uns
angegeben- werden, damit die Betrachtung nicht ungerecht
wird.
Denn nun wird alles was- vom Vorbild gilt auch vom Gegenstand unserer
|
Regel & Erfahrungssatz.
Ist eine Regel ein Erfahrungssatz – etwa über den- Gebrauch der
Sprache?
Ist eine Regel- des Schachspiels ein Satz darüber,darüber, || der
sagt, wie- die Menschen seit dem Ereignis der Erfindung- des
Schachspiels es gespielt haben; -
d.h. etwa mit den Schachfiguren gezogen
haben. -
Denn wenn davon die Rede ist daß die Menschen das Schachspiel
so gespielt haben so muß
“Schachspiel” so definiert- sein, daß es Sinn hat
davon auszusagen- es sei einmal anders gespielt worden.-
(Es ist etwa durch seine historischedurch seine historische || mit Hilfe seiner
historischen Kontinuität definiert.)
Sonst nämlich gehören- die Regeln zur Definition des Schachspiels.-
Daß jemand dieser Regel gemäß spielt, das- ist eine
Erfahrungstatsache; oder: “A spielt dieser
|
Wenn die Definition des Meters die- Länge des Pariser Urmeters
ist, so sagt- der Satz “dieses Zimmer ist 4
m
lang” dasselbe- wie: “dieses Zimmer ist
4
m lang &
1
m = die- Länge des Pariser
Urmeters”.
Die Legende zuzu || auf einer Landkarte ist ein- Verzeichnis von Regeln, die der Beschreibung- des Landes beigefügt sind., die der Beschreibung- des Landes beigefügt sind. || , welche derder || einer geographischen Beschreibung beigefügt sind. Sie sagen nichts- über die Geographie des Landes aus; sowenig- wie die Erklärung “1 m ist die Länge des Pariser Urmeters” die Länge eines Gegenstandes angibt. Wenn man die Regel dem beschreibenden Satze beifügt- so ändert sich der Sinn des Satzes nicht. |
Ich könnte auch sagen: Ich will nur das- mitteilen, was
der Satz der Sprache mitteilt;- & die Regel ist nichts als ein
Hilfsmittel- dieser Mitteilung.
Wenn die
Regel dem Satz beigefügt- wird, fügt sie seiner Mitteilung nichts-
hinzu.
Sie ist (also)
keine
Mitteilung über- den Sprachgebrauch.
|
Denken wir uns
ein
Bild, einen Boxer- in bestimmter Kampfstellung darstellend.
Dieses
In diesem Sinne ist auch die Regel ein- Satzradikal.In diesem Sinne ist auch die Regel ein- Satzradikal. || In diesem Sinne kann man auch die Regel … ein Satzradikal nennen. |
Man könnte die RegelRegel || Regeln die Beschreibung- eines Spiels nennen, oder die
Vorschrift, die sagtsagt || befiehlt,- wie man es
spielen soll.
Aber merken wir wohl:- die Regeln sagen nicht daß
& wie eine Partie dieses Spiels-
je gespielt wurde-, auch
befehlen sie niemandem, so
zu spielen.-
Sie beschreiben nicht ein Spiel, sondern sie- definieren
eines.
|
Die Beschreibung einer Notation fängt charakteristischerweise oft
mit den Worten an: “Wir- können auch so
schreiben: …”.
Man könnte- fragen: Was ist das für eine Mitteilung:
“wir- können …”?
|
Könnte ich nicht sagen- zwei Wörter –
schreiben wir sie “non” &
“ne” – - hätten dieselbe Bedeutung, sie
sindsind || seien beide
non non p = p
&
ne ne p = ne p
– In vielen Sprachen
bedeutet eine- doppelte Verneinung eine
Verneinung. –
Warum nenne ich dann aber beide-
“Verneinungen”?
Was haben sie mit einander gemein?
Nun es ist klar, daß ein großer Teil ihres
Gebrauchs beiden gemeinsam ist.
Das löst aber unser- Problem noch nicht.
Denn wir möchten- doch sagen: Auch daß die doppelte
Verneinung eine Bejahung ist, muß für- beide stimmen, wenn wir nur die
Verdoppelung entsprechend auffassen. -
Aber wie?
Nun so, wie es
z.B. durch- Klammern ausgedrückt
werden kann.
(ne ne) p = ne p,
ne (ne p) = p
Es bietet sich uns gleich ein- analoger Fall der- Geometrie an: an: || :Es bietet sich uns gleich ein- analoger Fall der- Geometrie an: an: || : || Wir denken gleich an einen analogen Fall der Geometrie: “Zwei halbe Drehungen addiert heben einander auf”, “Zwei halbe- Drehungen addiert sind eine halbe- Drehung”. Es kommt eben darauf an, wie wir sie- addieren. (Ich könnte es ebensowohl- “sie addieren” nennen einen Gegenstand- zweimal zu- drehen, wie das Schema I zeigt; oder auch- ihn einmal um 180˚ zu drehen & dann, gleichsam um diese Drehung zu bekräftigen,
|
Hier stoßen wir auf eine merkwürdige- & charakteristische
Erscheinung in philosophischen Untersuchungen: Die
Schwierigkeit – könnte ich sagen – ist nicht, die Lösung- zu
finden, sondern, etwas als die Lösung- anzuerkennen, was aussieht, als wäre
es- erst eine Vorstufe zu ihr.
“Wir haben schon- alles gesagt. –
Nicht etwas, was daraus- folgt, sondern eben das ist die
Lösung!”
Das hängt, glaube ich, damit zusammen, daß wir fälschlich [keine Beistriche] eine Erklärung- erwarten; während eine Beschreibung die- Lösung der Schwierigkeit ist, wenn wir sie- richtig in unsere Betrachtung einordnen. - Wenn wir bei ihr verweilen & nicht versuchen,- über sie hinauszukommen. Die Schwierigkeit ist hier, –, – || : Halt zu machen. |
“Das ist bereits alles, was sich darüber -sagen
läßt.”
– “non non p” als
Verneinung- des verneinten Satzes auffassen, das- ist
etwa: eine
Erklärung- der Art “non non p =
non (non p)” zu geben.
“Wenn ‘ne’ eine Verneinung ist, so- muß ‘ne ne p’, wenn es nur richtig aufgefaßt wird gleich p sein.” “Wenn man ‘ne ne p’ als Negation von- p nimmt, muß man die Verdoppelung anders- auffassen.” Man möchte sagen, “‘Verdoppelung’
|
Worin mag das gelegen haben, daß, als ich die doppelte Verneinung sagte,
sie als VerstärkungVerstärkung || verstärkte Verneinung
& nicht als Bejahung gemeint war?
In den Umständen- unter denen ich den Ausdruck gebrauche,- im Bild, das mir
etwa dabei vorschwebt oder mit dem ich bereit bin die doppelte Negation
zu vergleichen,- im Ton meiner Rede (so wie ich auch im Ton- die
Klammern in “ne (ne
p)” wiedergeben- kann).
Die Verdoppelung als Verstärkung meinen,-
ist dann von der
Art, sie unter gewissen Umständen
als Verstärkung- aussprechen.
Die Verdoppelung als Aufhebung- meinen, heißt
z.B.
Klammern setzen (auch im- gesprochenen Ausdruck).
– “Ja, aber diese Klammern- selbst können doch
verschiedene Rollen- spielen; denn wer sagt, daß sie in
“~(~p)”- im
gewöhnlichen Sinn als Klammern aufzufassen seien & nicht
irgendwie anders; etwa- die erste als Trennungsstrich zwischen den- beiden
‘~’, die zweite als Zugehör des
‘p’-als Zugehör des
‘p’- || als Schlußpunkt des
Satzes?”
Niemand sagt- es.
Und Du hast ja Deine Auffassung wieder- durch Worte ersetzt.
Was die Klammern- bedeuten, wird sich in ihrem Gebrauch zeigen &,-
in anderm Sinn, liegt es etwa im Aspekt (gesehenen
Rhythmus) des Gesichtseindrucks von-
“~(~p)”.
|
Soll ich nun sagen: die
Die Drehung um 180˚ & die Verneinung- sind im besonderen Fall tatsächlich- dasselbe, & die Anwendung des Satzes- ~~p = p von der Art der Anwendung einer- Geometrie. |
Denken wir, ich fragte: Zeigt es sich
uns- klar, wenn wir die Sätze aussprechen- “dieser Stab ist
1
m lang” & “hier steht- 1
Soldat”, daß wir mit ‘1’ verschiedenes-
meinen, daß ‘1’ verschiedene Bedeutungen-
hat?
– Es zeigt sich uns gar nicht.
BesondersBesonders || Gar, wenn wir einen Satz sagen wie: - “auf je 1 m steht 1 Soldat, auf 2 m 2 Soldaten usw.”
|
Was meint man damit: ‘ne ne
p’, auch wenn- es, nach dem Übereinkommen,
‘ne p’ bedeutet,- könnte
auch als aufgehobene Verneinung- gebraucht werden?
– Man möchte sagen:-
“‘ne’, mit
der Bedeutung, die- man ihm gegeben hatman ihm gegeben hat || wir ihm gegeben haben, könnte
sich selbst- aufheben, wenn wir es nur richtig- applizieren.”
Was meint man damit? -
(Die beiden halben Drehungen in der gleichen Richtung könnten-
einander aufheben, wenn sie richtigrichtig || entsprechend
zusammengesetzt würden.)
“Die Bewegung- der Verneinung
‘ne’ kann sich
selbst aufhebenkann sich
selbst aufheben || ist im Stande sich selbst
aufzuheben”.
Aber wo ist diese Bewegung? -
Man möchte natürlich von einer geistigen Bewegung der
Verneinung reden, zu- deren Ausführung das Zeichen
‘ne’ nur- das Signal gibt.
|
[Denk an andere Mittel der Verneinung, etwa durch die Tonhöhe.] Wir können uns leicht Menschen- mit einer ‘primitiveren’ Logikmit einer ‘primitiveren’ Logik || mit ‘primitiverer’ Logik denken, in der- es etwas unserer Verneinung Entsprechendes nur für gewisse Sätze gibt; für solche- etwa, die keine Verneinung enthalten. In- der Sprache dieser Menschen könnte man dann einen Satz- wie “er geht in dieses Haus” verneinen; sie würden aber eine Verdopplung- der Verneinung immer nur als Wiederholung
|
Die Frage, ob für diese
Menschen- die NegationNegation || Verneinung dieselbe Bedeutung hat,
wie- für uns wäre dann analog der, ob die- Ziffer ‘2’
für Menschen deren Zahlenreihe mit 5 endigt dasselbe
bedeutet wie für uns.
|
Wer “~~p = p”
(oder auch “~~p ≡
p”) einen- “notwendigen Satz der
Logik” nennt(und nicht eine Bestimmung über die von
uns angenommene Darstellungsart) der hat auch die
Tendenz zu- sagen, dieser Satz gehe aus der Bedeutung der Verneinung
hervor.
Wenn in einer- dialektischen Redeweise die doppelte Verneinung als Verneinung gebraucht
wird, wie- in “er hat nirgends nichts gefunden”, so-
sind wir geneigt zu sagen: eigentlich heiße- das, er habe
überall etwas gefunden.
Überlegen- wir was dieses “eigentlich”
heißt! –
|
Unser Problem könnte man sehr klar so- stellen: Angenommen wir
hätten zwei Systeme- der Längenmessung; eine Länge wird in beiden- durch ein
Zahlzeichen ausgedrückt,
diesem folgt- ein Wort, welches
das Maßsystem angibt.-
Das eine System bezeichnet eine Länge als- “n
Fuß” & Fuß ist eine Längeneinheit im gewöhnlichen
Sinne; im andern System wird eine- Länge mit “n
W” bezeichnet & 1 Fuß = 1 W.
Aber
|
Die Frage ist falsch gestellt.
Das sehen- wir, wenn wirsehen- wir, wenn wir || sieht man, wenn wir
Bedeutungsgleichheit durch- eine Gleichung ausdrücken.
Die Frage kann- dann nur lauten: “ist W = Fuß,
oder nicht?” – - diedie || Die Sätze,
in denen diese Zeichen stehen, verschwinden in dieser
Betrachtung. –
Ebensowenig- kann man natürlich in dieser Terminologie fragen, ob “ist” das gleiche bedeutet-
wie “ist”; wohl aber, ob “ε” das
gleiche bedeutet wie “ = ”“ε” das
gleiche bedeutet wie “ = ” || die
Kopula das gleiche bedeutet wie das
Gleichheitszeichen.
Nun, wir sagten ja: 1 Fuß = 1 W;- – aber Fuß ≠
W.
|
Unsere Schwierigkeiten können gelöst- werden; & sie brauchen zu
ihrer Lösung nicht neue & feine Entdeckungen,- tiefer
dringende Analysen & dergleichen,- sondern eine
Zusammenstellung der richtigen Beispiele.
(Das erlösende Wort.)
|
Wenn man sagt “ne ne p”
könnte auch- als aufgehobene Verneinung gebraucht werden,- so soll das doch
wohl heißen, daß der- Kalkül mit der Regel ne
ne p = p sich ganz in einen- mit der Regel ne
ne p = ne p übersetzen läßt.
|
Hat nun “ne” dieselbe Bedeutung wie
“non”? -
– Kann ich “ne” statt
“non” setzen?
– “Nun, an
|
“‘ne’ &
‘non’ heißen in diesem Fall
genau- dasselbe.”
– Und zwar, was?
“Nun, man- solle das & das nicht
tun.”
Aber damit hast -Du nur gesagt,
daß in diesem Fall- ne p = non p ist &
das leugnen wir
(ja)
nicht.
Wenn Du erklärst ne ne p = ne p,- non non p = p, so gebrauchst Du die beiden Wörter eben in verschiedener Weise; & hält- man dann an der Auffassung fest, daß, was- sie in gewissen Kombinationen ergeben von ihrer- Bedeutung ‘abhängt’, der Bedeutung, die- sie mit sich herumtragen, dann muß- man also sagen, sie müssen verschiedene- Bedeutungen haben, wenn sie, auf gleiche Weise zusammengesetzt verschiedene- Resultate ergeben können. | D.h., man- muß dann sagen: ne ne p kann nicht- etwas Anderes ergeben als non non p wenn- die Bedeutungen von “ne” & “non” wirklich- dieselben sind. Und wir drücken das- nur anders aus. |
Man möchte etwa von der Funktion des- Wortes in diesem Satz reden.
Aber worin besteht- diese Funktion?
Wie tritt sie zu Tage?
Denn- es ist ja nichts verborgen;; || , wir sehen ja
den ganzen- Satz!
Die Funktion muß sich im Kalkülim Kalkül || im- Laufe des
Kalküls zeigen.
Man will nunnun || aber sagen: “‘non’ tut dasselbe- mit ‘p’, was ‘ne’ tut, – es kehrt ihn um”. - Aber das sind nur andere Worte für- “non p = ne p” (was nur gilt, wenn- “p” nicht selbst ein verneinter Satz ist). Immer -wieder der Gedanke, daß, was wir vom Zeichen sehen nur eine Außenseite zu einem- Innern ist, worin sich die eigentlichen- OperationenOperationen || Prozesse des Sinnes & der Bedeutung abspielendie eigentlichen- OperationenOperationen || Prozesse des Sinnes & der Bedeutung abspielen || die eigentlichen Operationen der Meinung- abspielen. |
Ist es nun nicht merkwürdig, daß ich- sage das Wort
“ist” werde in zwei verschiedenen Bedeutungen
(als ‘ε’ &
‘ = ’) gebraucht,- & nicht sagen möchte,
seine Bedeutung- bestehe darin, daß es wie
‘ε’ & wie
‘ = ’ gebraucht werde?bestehe darin, daß es wie
‘ε’ & wie
‘ = ’ gebraucht werde? || sei sein Gebrauch als ‘ε’ &
‘ = ’?seine Bedeutung- bestehe darin, daß es wie
‘ε’ & wie
‘ = ’ gebraucht werde?bestehe darin, daß es wie
‘ε’ & wie
‘ = ’ gebraucht werde? || sei sein Gebrauch als ‘ε’ &
‘ = ’? || seine
Bedeutung sei sein- Gebrauch als ‘ε’
& als ‘ = ’?
Man willwill || möchte sagen diese beiden Arten des- Gebrauchs geben nicht eine Bedeutung; - die Personalunion durch das gleiche Wort- seisei || ist ein unwesentlicher Zufall. |
Aber wie kann ich entscheiden, welches- ein wesentlicher & welches
ein unwesentlicher, zufälliger Zug der Notation
ist?
Liegt denn eine- Realität hinter der Notation nach der- sich
ihre Grammatik
richtet?
Denken wir an einen ähnlichen Fall im- Spiel: Im Damespiel wird eine Dame dadurch- gekennzeichnet, daß man zwei Spielsteine aufeinanderlegt. Wird man nun nicht sagen, daß es für das Spiel unwesentlich ist, daßdaß es für das Spiel unwesentlich ist, daß || es sei für das Spiel unwesentlich, daß eine
|
Sagen wir: die Bedeutung eines Steines (einer- Figur) ist ihre
Rolle im Spiel.
– Nun werde- vor Beginn jeder
Schachpartie - durch das Los entschieden welcher der
Spieler Weiß- erhält. Dazu halte der eine Spieler in
jeder geschlossenen Hand einen Schachkönig & der andere wähle
auf gut Glück eine der beiden Hände.
Wird man es nun zur Rolle- des Königs im Schachspiel rechnen, daß- er
(so)
beimbeim || zum Auslosen verwendet wird?
|
Ich bin (also)
geneigt auch im Spiel zwischen- wesentlichen & unwesentlichen Regeln
zu- unterscheiden.
Das Spiel, möchte ich sagen, hat- nicht
nur Regeln, sondern auch einen Witz.
|
⋏
[Zu
S. 70]
A
Denken wir uns
(aber) die
beiden Ämter in einer- Person vereinigt als ein altes Herkommen.
|
Wozu das gleiche Wort? wir machen ja im- Kalkül keinen
Gebrauch von dieser Gleichheit!-
Wozu für beide Verwendungenfür beide Verwendungen || für
beides die gleichen Steine? –
Aber was heißt es hier “von der Gleichheit Gebrauch machen”? Ist es denn nicht ein Gebrauch, wenn wir eben das gleiche Wort gebrauchen? |
Hier scheint es nun als hätte der Gebrauch des
|
Das Spiel soll doch durch die Regeln- bestimmt sein!
Wenn also eine Spielregel- vorschreibt, daß zum Auslosen vor der
Schachpartie die Könige zu nehmen sind, so- gehört das, wesentlich,
zum Spiel.
Was- könnte man dagegen einwenden?
Daß man den Witz dieser VorschriftVorschrift || Regel-
nicht einsehe.
Etwa, wie man auch den Witz einer Regel nicht einsähe, nach der jeder
Stein dreimal umzudrehen wäre, eheden Witz einer Regel nicht einsähe, nach der jeder
Stein dreimal umzudrehen wäre, ehe || den Witz einer Vorschrift nicht einsähe, jeden Stein
dreimal umzudrehen ehe man mit ihm zieht.
Fänden- wir diese Regel in einem Brettspiel, so- würden wir uns
wundern & Vermutungen- über den Zweck
(zu) so einer
Regel anstellen. -
(“Sollte diese Vorschrift verhindern daß man- ohne
Überlegung zieht”)(“Sollte diese Vorschrift verhindern daß man- ohne
Überlegung zieht”) || (Wie man sich
(etwa)-
fragt: Was ist der Ursprung des
‘Abhebens’ nach- dem Mischen der
Spielkarten?)
|
Man sagt: der Gebrauch
des gleichen- Wortes ist hier unwesentlich, weil
die Gleichheit- keine Übergänge
überbrückt., weil
die Gleichheit- keine Übergänge
überbrückt. || , weil die Gleichheit der Wortgestalt
hier nicht
dazu dient, einen- Übergang zu vermitteln.
dazu dient, einen- Übergang zu vermitteln. || eine
Brücke zu einem Übergang ist.
Aber damit beschreibt man nur den Charakter des Spiels,- welches man
spielen will.
|
Eine der Versuchungen, der wir beim Philosophieren widerstehen
müssen, ist die, zu glaubenglauben || denken, wir müßten
unsere Begriffe exakter- machen, als sie nach dem gegenwärtigen Stand
unserer Einsicht sind.
Dieser- Abweg führt in eine Art mathematischer- Philosophie, welche glaubt,
mathematische Probleme lösen zu müssen, damit- wir zur philosophischen
Klarheit kommen. (Ramsey.)
Wir brauchen nur eine richtige Beschreibung der gegenwärtigen
Lage.
|
Sage mir, was Du mit einem Satz anfängst,- wie Du ihn verifizierst,
etc., & ich werde ihn verstehen?
|
Die Frage “wie kann man das wissen”- fragt nach
einem grammatischengrammatischen || logischen Zusammenhang, wenn
“kann” die logische Möglichkeit
bedeutet.
|
“Was ist ein Sessel?”
“Wie sieht ein Sessel aus?” Sind das etwa voneinander unabhängige Fragen? Wie haben wir denn die Bedeutung des Wortes
|
Die Frage nach der Möglichkeit derMöglichkeit der || Art der
Verifikation des Satzes- ist nur eine besondere Form der Frage-
“wie meinst Du das?”.
Die Antwort ist- ein Beitrag zur Grammatik des Satzes.
|
Wie weiß man, wenn es regnet?
Wir sehen,- fühlen, den Regen.
Die Bedeutung des Wortes- “Regen” wurde uns
mitmit || an diesen
Erfahrungen- erklärt.
Ich sage, sie sind ‘Kriterien’ dafür, daß es
regnet.
“Was ist Regen” & “wie sieht
Regen aus”- sind logisch verwandte Fragen.
– Die Erfahrung- habe nun gelehrt, daß ein plötzliches Fallen- des
Barometers & ein Regenguß immer zusammengehen; dann werde ich
ein solches- Fallen des Barometers als ein Symptom- für das
Niedergehn eines Regengusses ansehen. -
Ob ein Phänomen ein Symptom des Regens- ist, lehrt die Erfahrung; was als
Kriterium des Regens gilt ist Sache der AbmachungSache der Abmachung || unsere Bestimmung- (Definition).
|
Es ist nichts gewöhnlicher, als daß die
Bedeutung eines Ausdrucks in der Weise schwankt,- daß ein Phänomen
bald als Symptom bald- als Kriterium angesehen wird.
Und meistens- wird dann in einem solchen Fall der Wechsel- der Bedeutung
nicht gemerkt.
In der Wissenschaft ist es üblich Phänomene die genaue-
Messungengenaue-
Messungen || Messungen bestimmter Art
zulassen zu definierenden Kriterien eines Ausdrucks- zu machen;
& man ist dann geneigt zu
Es gibt Grade der ErwartungErwartung || Hoffnung, aber es- ist unsinnig von einer Messung der Hoffnung- zu reden, wenn wir dem Wort “Hoffnung” seinen- Gebrauch lassen. Nun gibt- man etwa einem meßbaren Phänomen das- manchmal mit der Hoffnungder Hoffnung || Vergnügen zusammen geht- den Namen “HoffnungHoffnung || Vergnügen” & sagt, man- habe eine Methode gefunden die Hoffnungdie Hoffnung || Vergnügen - zu messen. Es ist wahr, daß in gewissen- Fällen ein meßbares Phänomen den- Platz einnimmt, den früherfrüher || vor ihm ein nicht- meßbares hatte. Das Wort, was diesen Platz- bezeichnete, wechselt dann seine Bedeutung,- & seine alte Bedeutung ist mehr oder weniger obsolet geworden. Man beruhigt sich- dann dabeidabei || damit, der eine Begriff sei der genauere,- der andere der ungenauere; & beachtet- nicht, daß hier in jedem besondern Fall- ein anderes Verhältnis von “genau” & “ungenau”- vorliegtVerhältnis von “genau” & “ungenau”- vorliegt || Verhältnis zwischen dem ‘genauen’ &- ‘ungenauen’ vorliegt. Es ist der alte Fehler die besondern Fälle nicht zu prüfen. Das führt dann dahin, daß wir glauben jedes Phänomen, welches Grade zuläßt,- müsse sich ‘eigentlich’ messen lassen. So- z.B. die Wahrscheinlichkeit daß mein Freund mich- heute besuchen wird. |
Das Schwanken der Grammatik zwischen- Kriterien
& Symptomen läßt es dann erscheinen als gäbe es überhaupt nur
Symptome.
Wir sagen dann etwa:
|
Nicht darum handelt es sich hier, daß unsere- Sinneseindrücke uns belügen
können, sondern, daß wir ihre Sprache verstehen.
(Und- diese Sprache beruht, wie jede andere, auf-
Übereinkunft.)
|
Man ist etwa geneigt zu sagen: “Es
regnet,- oder es regnet nicht; wie ich das weiß,- wie mich die Kunde davon
erreicht hat,- ist eine andere Sache.”
Aber stellen wir also- die Frage so: “Was nenne ich
denn: ‘eine- Kunde davon, daß es
regnet’?”
(Oder habe- ich auch von dieser Kunde nur Kunde
erhalten?)
– Und was kennzeichnet denn- diese ‘Kunde’ als
Kunde von etwas?
Leitet- uns da nicht die Form unseres Ausdrucks- irre?
Ist das eben nicht ein irreleitendes- Gleichnisein irreleitendes- Gleichnis || eine
irreleitendeirreleitende || irreführende Metapher:
“mein- Auge gibt mir Kunde davon, daß dort ein Sessel-
steht”?
|
“Der SesselSessel || Regen existiert unabhängig- davon, ob ihn jemand wahrnimmt.” Ist- das ein Erfahrungssatz; oder eine verschleierte Festsetzung der Grammatik?Ist- das ein Erfahrungssatz; oder eine verschleierte Festsetzung der Grammatik? || Ist das ein Erfahrungssatz? Soll es sagen, die Erfahrung- habe gelehrt, daß ein Sessel nicht verschwindet, wenn man sich von ihm- wegwendet? |
“Welches ist die ‘wirkliche Lage’ des
Körpers,- den ich unter Wasser sehe, was, die ‘wirkliche
Farbe’ des Tisches?”
WelchesWelches || Welche nennst Du- “die
wirkliche Lage”?
Du selbst kannst es entscheiden.
– Wie findet man die wirkliche Lage;- was willst Du als Methode der
Bestimmung- der wirklichen Lage gelten lassengelten lassen || anerkennen?
Die Frage nach der Verifikation ist eine Frage- nach der Methode. (Methodologie.) |
“Es wird niemals Menschen mit zwei Köpfen-
geben.”
Ein solcher Satz scheint irgendwie- ins Unendliche,
Unverifizierbare zu reichen & sein- Sinn von jeder
Verifikation unabhängig zu sein. -
Aber wenn wir seinen Sinn erforschen wollen,- so meldet
sich, ganz richtig, die
Frage: Können- wir die Wahrheit eines solchen Satzes je wissen,-
& wie können wir sie wissen; & welche
Gründe- können wir haben, was der Satz sagt anzunehmen, oder
abzulehnen?
– Nun sagt man vielleicht: es
ist ja nach dem Sinn gefragt- worden, & nicht danach,
ob, & wie man ihn wissen kann.
Aber die Antwort auf die Frage “wie kann
Wenn ich frage: wie kann man den Satz- “jemand ist im Nebenzimmer” verifizieren, oder:- wie kann man herausfinden, daß jemand im- Nebenzimmer ist, – so ist etwa eine Antwort:- “indem man ins Nebenzimmer geht & nachsieht”. Wenn nun gefragt wird: “wie kann man ins- Nebenzimmer kommen, wenn die Tür versperrt- ist”, so bedeutet das “kann” hier die physische Möglichkeit, nicht, wie in der erstenersten || vorigen Frage,- die logische. |
Die Ursachen, warum wir einen Satz glauben,- sind für die Frage, was es
denn ist, was wir- glauben allerdings irrelevant; aber nicht- so die Gründe,
die ja mit dem Satz grammatisch- verwandt sind & uns sagen, wer er
ist.
|
Der Instinkt führt uns richtig, der zur Frage- führt: wie kann man so
etwas wissen; was für- einen Grund können wir haben, das anzunehmen;- aus
welchen Erfahrungen würden wir so einen Satz- ableiten;
etc..
|
Der Sinn des Satzes ist ja nicht etwas,- was wir, wie die Struktur der Materie, erforschen, & was vielleicht zum Teil unerforschlich ist. (Ungelöste Probleme der Mathematik.) So daß wir später noch- einmal daraufkommen könnten, daß dieser Satz von andern Wesen, als wir sind,- auf andere Art gewußt werden kann. (Ich- rede nicht von Symptomen.) So daß er dieser- Satz mit diesem Sinn bliebe, dieser Sinn aber Eigenschaften hätte, die wir jetzt nicht ahnen. Der Satz,- oder sein Sinn, ist nicht das pneumatische Wesen,- was sein Eigenleben hat & nun Abenteuer besteht, von denen wir nichts zu wissen brauchen.- Wir hätten ihm quasi Geist von unserm Geist eingehaucht, aber nun hat er sein Eigenleben- – wie unser Kind – und wir können ihn nur beobachten & untersuchen.beobachten & untersuchen. || beobachten & sein Wesen zu erforschen trachten. (Mathematik.) |
Wenn man nun fragt: hat es Sinn zu sagen “es wird
nie das & das
geben”?
– Nun,- welche Evidenz gibt es dafür; & was folgt
daraus? -
– Denn, wenn es keine Evidenz gibt – nicht,- daß wir noch nicht
im Stande waren sie zu- erhalten, sondern daß keine im Kalkül
vorgesehen wurde –, dann ist damit der Charakter- dieses
Satzes bestimmt.
So wie das Wesen einer Zahlenart dadurch bestimmt ist daß wir- sagen,
diese Zahlen seien mit RationalzahlenRationalzahlen || rationalen Zahlen unvergleichbar.
|
“Das & das wird nie geschehen” – man glaubt- durch diesen Satz in die unendliche Zukunft zu reichen. Quasi, zum mindesten- eine EisenbahnQuasi, zum mindesten- eine Eisenbahn || Wenigstens eine Eisenbahn dorthin gelegt zu haben,- wenn wir auch noch nicht die ganze Strecke- bereist haben. Es liegt da die IdeeEs liegt da die Idee || Dem liegt die Idee zu Grunde, daß- das Wort “nie” die Unendlichkeit bereits- mitbringe, da das eben seine Bedeutung- ist. Es kommt darauf an: Was kann ich- mit diesemdiesem || so einem Satz anfangen? Denn auf die- Frage, “was sagt er?” kommt ja wieder einkommt ja wieder ein || kommt wieder ein - Satz zur Antwort, & der führt mich so lange- nicht weiter, als ich aus der Erklärung- nichts über die Züge erfahre& der führt mich so lange- nicht weiter, als ich aus der Erklärung- nichts über die Züge erfahre || & der führt mich nicht weiter, ehe ich nicht etwas über die Züge erfahre, die ich mit- den Figuren machen darf. (Als ichAls ich || Solange ich sozusagen- nur immer wieder die gleiche Spielstellung vor- mir sehe & keine andern, die ich aus ihr bilden- kann.) So höre ich, z.B., daß keine Erfahrung- den Satz beweisen kann, & das beruhigt mich- über seine unendliche Bedeutung. |
Aus keiner Evidenz geht hervor, daß dieser- Satz wahr ist.
Ja, aber ich kann doch glauben, daß das
der Fall ist, was er sagt!daß das
der Fall ist, was er sagt! || daß es sich so
verhält, wie er sagt!
Aber was heißt
(das):
“glauben, daß es sich- so verhält”?
Reicht (etwa)
dieser Glaube in die- Unendlichkeit; fliegt er der Verifikation voran?
–-
Was heißt es, das glauben:
diesen Satz mit
|
Jemand fragt mich: “warum hältst- Du Deine
Wange?” – ich antworte:
“Zahnschmerzen”. -
Das heißt offenbar dasselbe wie “ich habe
Zahnschmerzen”; aber weder stelle ich mir die
fehlenden Worte im Geiste vor, nochstelle ich mir die
fehlenden Worte im Geiste vor, noch || ergänze ich die fehlenden
Worte im Geiste, noch gehen sie- mir im Sinn ab.
“Daher ist es auch
möglich,- daß ich den Satz “ich habe Zahnschmerzen”-
so meine, als sagte ich nur das letzte- Wort; oder, als wäre der ganze
Satzder ganze
Satz || das ganze Satzzeichen nur- ein
Wort.”
(Man sagt, ‘Hut & Stock!’ heiße eigentlich: ‘gib- mir den Hut & den Stock!’.) |
Daran könnte man sehen, was es mit dem- Meinen & der Bedeutung auf
sich hat.
|
Denken wir an die folgende Verwendung- der Sprache: Ich
schicke jemand einkaufen.
Ich- gebe ihm einen Zettel auf diesem stehen- die
Zeichen “drei rote Äpfel”.
Er trägt den Zettel- zum Kaufmann; der
öffnet-
die Lade, auf welcher das Zeichen “Äpfel” steht;-
dann schlägt er in einer Tabelle das Wort- “rot” nach
& findet ihm gegenüber ein färbiges-
Täfelchen; nun sagt er die Reihe- der
Grundzahlwörter- ich nehme an er kannkann || weiß sie
auswendig, bis zum Wort “drei”
& bei- jedem ZahlwortZahlwort || Wort nimmt er einen
Apfel aus der Lade der- die Farbe des Täfelchens hat.
So &
|
Das Wort “Bedeutung” hat, wenn es
systematisch verwendet wird, einen gefährlichen- Beigeschmack des
Okkulten.
Darum ist es- gut, wenn wir die Erscheinungen der Sprache- an
primitiven Verwendungsarten der- Sprache
studieren.
An Formen- &
Verwendungen der Sprache wie sie- das Kind
gebraucht wenn es anfängt- zu sprechen.
Das Lehren der Sprache ist hier kein- Erklären sondern ein Abrichten. |
Denken wir uns etwa folgendes Sprachspiel: Man- spricht zu
einem Kind indem man
das elektrische Licht im Zimmer andreht:-
“Licht”, dann, indem man es
abdreht:- “Finster”; man
tut das mehrere Male- variiert die Zeitlängen & spricht mit
eindringlichem Tonfall,
begleitet die Worte etwa- auch mit Gesten.
Dann dreht man etwa im- Nebenzimmer das Licht an oderoder || & ab - & bringt das Kind
dazu, daß es uns mitteilt:
Soll ich nun “Licht” & “Finster” Sätze nennen? Nun, wie ich will. – Und wie ist es mit- der ‘Übereinstimmung mit der Wirklichkeit’? |
Wenn ich bestimmte einfache Sprachspiele- beschreibe, so geschieht es
nicht, um mit- ihnenmit- ihnen || von ihnen aus nach
& nach die wirklichen Vorgänge der
ausgebildeten Sprache zu
beschreiben, was nur zu- Ungerechtigkeiten
führen würde.
(Nicod &
Russell.)
Vielmehr lassen wir die Sprachspiele als das- stehn, was sie
sind.
Sie sollen- bloß ihre aufklärende Wirkung auf unsere- Probleme
ausstrahlen.
|
Man könnte nun einwenden: “Die Worte
‘Licht’- &
‘Finster’ sind hier als
Sätze gemeint- & nicht einfach als Wörter”.
Das heißt,
sie sind- hier nicht so gebraucht,- wie
wir sie in der gewöhnlichen Sprache- gebrauchen (obwohl wir tatsächlich
auch- oft so sprechen.)
Wenn jemand plötzlich ohne sichtbaren Anlaß das Wort “Licht” ausspricht & nichts dazusetzt, so- wird man allerdings fragen: “warum- sagst Du ‘Licht’, was soll's damit?” oder:- “was meinst Du mit ‘Licht’? ‘Licht’ ist doch kein- Satz!”. Aber ebenso unverständlich wäre- es uns, wenn er einen vollständigen Satz ohne- jeden Anlaß & Zusammenhang ausgesprochen- hätte etwa “da kommt er” oder “der Himmel ist
Das Aussprechen des Wortes “Licht” war, im obigen Fall, noch kein kompletterkompletter || vollständiger Zug- des Spieles, auf das wir gefaßt waren. |
Reden wirReden wir || Aber reden wir doch nicht vom
Meinen als einem- unbestimmten & nicht verstandenen Vorgang,- sondern
vom wirklichen, ‘praktischen’, Gebrauch- des Wortes,
von den Handlungen, die wir- mit ihm ausführen.
Reden wir vom Meinen nur, wenn es- ein Teil des Sprachkalküls ist (etwa der- Teil, der aus Vorstellungsbildern besteht).- Und dann brauchen wir eigentlich das- Wort “meinen” nicht, denn das scheint- immer anzudeuten, daß es sich um Vorgänge handelt, die der Sprache nicht angehören, sondern ihr gegenüberstehn; &- daß es Vorgänge von wesentlich anderer- Natur sind als der sprachlichen. |
Wie unterscheidet sich aber “Licht”, wenn- es den
Wunsch nach Licht ausdrückt,- von “Licht”, wenn es
konstatiertkonstatiert || mitteilt daß es- im Zimmer licht ist?
Vielleicht dadurch, daß wir es in
anderem Ton aussprechen, – mit anderer Empfindung (Meinung als-
Begleitung).
Oder es kommt bloß in einem- andern Spielzusammenhang vor.
Denken- wir, man fragte: “Wie unterscheidet sich
ein Zug- im Damespiel von der gleichen Bewegung eines- Steins im
Schlagdamespiel?”
Der Unterschied kann sein, daß er das
|
Wenn ein Mann im Ertrinken “Hilfe!”
schreit,- – konstatiert er die Tatsache, daß er Hilfe
bedarf? daß er ohne Hilfe ertrinken werde?
Dagegen gibt es den Fall, in dem man,- quasi sich beobachtend, sagt: “ich habe jetzt- den Wunsch nach …”. |
⋏
[Zu
S. 82]
A
Wenn das Meinen für uns irgend eine Bedeutung, Wichtigkeit, haben
soll, so muß dem- System der Sätze ein System der Meinungen zugeordnet
sein, was immer für Vorgänge die- Meinungen sein
mögen.
|
Inwiefern stimmt nun das Wort “Licht” im-
Sprachspiel mit einer Wirklichkeit überein,- oder nicht überein?
Wie gebrauchen wir das Wort “übereinstimmen”? – Wir sagen “die beiden Uhren stimmen überein”, wenn sie die gleiche Zeit zeigen; “die beiden- Maßstäbe stimmen überein”, wenn gewisse Teilstriche zusammenfallen (übereinstimmen); ein- Plan stimmtstimmt || stimme mit einer Gegend überein. - Wir sagen, “die beiden Längen- stimmen überein”, wenn sie gleich sind; aber auch,- wenn sie in einem andern, von uns festgelegten, Verhältnis stehen (Maßstab des Planes).
Als ich nun den Andern das Sprachspiel- lehrte & sagte: “Licht” (indem ich Licht machte) &- “Finster” (indem ich das Lichtdas Licht || es abdrehte), hätte ich- auch sagen können, & mit keiner andern Bedeutung:- “das heißt ‘Licht’” (wobei ich Licht mache) & “das- heißt ‘Finster’” etc., & auch ebensogut: “das- stimmt mit ‘Licht’ überein”, “das stimmt mit- ‘Finster’ überein”. |
Man denkt leicht beim Worte
“Übereinstimmung”- nur an Ähnlichkeit, in dem Sinne,
in welchem- zwei Gegenstände ähnlich sind, wenn man- sie leicht mit einander
verwechseln kann (-wenn sie einander gleich sehen).
|
Wir gebrauchen (das Wort) “Übereinstimmung mit der Wirklichkeit” nicht als- metalogischen Ausdruck, sondern als Teil- der gewöhnlichen – praktischen – Sprache.Wir gebrauchen (das Wort) “Übereinstimmung mit der Wirklichkeit” nicht als- metalogischen Ausdruck, sondern als Teil- der gewöhnlichen – praktischen – Sprache. || Der Ausdruck “Übereinstimmung mit der Wirklichkeit”- gehört für uns nicht der Metalogik an, sondern dem- praktischen Gebrauch unserer gewöhnlichen Sprache. Man kann etwa sagen: Im Sprachspiel- “Licht – Finster” kommt der Ausdruck “Übereinstimmung mit der Wirklichkeit” nicht vor. |
Freges Ansicht, daß in
derder || einer Behauptung- eine Annahme steckt
die dasjenige ist,- was behauptet wird, basiert eigentlich auf- der
Möglichkeit jeden Behauptungssatz- in der Form zu
schreiben: “Es wird behauptet,- daß das & das
der Fall ist”.
|
Aber wir könnten sehr gut auch jede Behauptung in Form einer Frage
mit nachfolgender Bejahung (oder Verneinung)
schreiben.
Z.B. – - statt: “Es
regnet”, “Regnet es?
Ja!”
Würde das zeigen, daß in jeder Behauptung- eine Frage steckt? |
Wir könnten uns eine menschliche Sprache- denken, in der es keine
Behauptungssätze gibt,- sondern nur Fragen & die Bejahung
& Verneinung.
|
Man hat natürlich das Recht ein Behauptungszeichen zu verwenden wenn man es im Gegensatz,- etwa, zu einem Fragezeichen gebraucht. Irreleitend ist es nur, wenn man meint, daß- die Behauptung nun aus zwei Akten besteht,- dem Erwägen & dem Behaupten (Beilegen des Wahrheitswertes, oder dergl.) & daß wir diese Akte- nach dem geschriebenen Satz ausführen,- ungefähr wie wir nach Noten singen. Dem Singen nach Noten ist nun allerdings das laute, oder leise, Lesen des geschriebenen Satzes analoganalog || vergleichbarDem Singen nach Noten ist nun allerdings das laute, oder leise, Lesen des geschriebenen Satzes analoganalog || vergleichbar || Mit dem Singen nach Noten ist nun allerdings das laute, oder leise, Lesen des geschriebenen Satzes zu vergleichen; aber nicht eine Tätigkeit den Satz zu denken.; aber nicht eine Tätigkeit den Satz zu denken. || ; aber nicht ein ‘Denken’ oder ‘Meinen’ des Satzes. Ist also ein- Behauptungszeichen im geschriebenen- Satz, so wird wieder ein Behauptungszeichen im gelesenen sein (etwa die Betonung,- der Stimmfall). Aber das Denken des Satzes besteht nicht darin, daß wir nach den Signalen des Satzes Gedankenoperationen – - u.a. auch das Behaupten – ausführten. Und- als seien im Satz die Zeichen, & die Bedeutungen- im Denken. ⋎ [Statt des Durchstrichenen S. 87 A] |
Man könnte die Funktion des Fregeschen- Behauptungszeichens auch darin sehen,- daß es den Anfang der
Behauptung bezeichnet.
Es entspräche dann dem großen Anfangsbuchstaben, oder dem
Schlußpunkt- des vorhergehenden
Satzes.
Das Behauptungszeichen ist
dann eine- von zwei Klammern, die den selbständigen Satz- von einem
unterscheiden, der Teil eines andern
|
⋏
[Zu
S. 86 statt des Gestrichenen]
Mit dem Singen nach- Noten ist nun allerdings das laute (oder leise)-
Lesen nach dem geschriebenen Satz zu vergleichen;- aber die Zeichen des
Satzes sind nicht Signale- zu psychischenpsychischen || seelischen
Tätigkeiten des Meinens.
Als seien im Satz die Zeichen,
die,
die || , & die Bedeutungen im Denken.
|
Wir könnten uns auch eine Sprache denken- die nur aus Befehlen
besteht.
|
Denken wir an die große Mannigfaltigkeit der- Sprachspiele:
Eine Mitteilung machen, wie: “Licht”, “Finster”; einen Befehl geben (“mach Licht!”, “lösch aus!”); auf Fragen – “Licht?”, “Finster?” – mit “ja” oder “nein” antworten; einen Befehl ausführen; fragen, & die Antworten auf ihre Richtigkeit prüfen; negative, disjunktive Befehle ausführen; eine Vermutung aussprechen (“welche Karte werde- ich jetzt aufschlagen”) & sie verifizieren;
eine Notation in eine andere transformieren; Schlüsse ziehen; ein angewandtes Rechenexempel lösen; eine Zeichnung herstellen & sie beschreiben; einen Hergang erzählen; eine Erzählung erdichten; eine Hypothese aufstellen & prüfen; eine Tabelle anlegen; grüßen; ein Tier abrichten, daß es auf den Ruf- folgt;abrichten, daß es auf den Ruf- folgt; || auf Zeichen dressierendressieren || abrichten. etc. etc.. einen Witz erzählen. |
Es hilft hier immer sich darauf zu- besinnen, wie das Kind
an solchen
Sprachspielen sprechen lernt.
Es hilft auch sich einen primitiven Volksstamm vorzustellen, der eine
primitive Sprache besitzt.
Eine Sprache etwa- die nur aus Befehlen im Krieg besteht; oder- aus Befehlen
& Berichten.
Etwa aus gezeichneten Berichten in einer einfachen
zeichnerischen Darstellungsform.
(Denke daran,- wie die Schrift einmal nur
für sehr spezielle Zwecke verwendet
wurde.)
– Auch der- Erwachsene lernt neue Sprachformen,- wenn er eine neue
Rechnungsart lernt & ihre Anwendung;
oder wenn er lernt eine graphische Darstellung von
Messungsresultaten zu machen, oder abzulesen.
|
Denke daran daß man Würfeln ein Spiel- nennt, aber auch Tauziehen, & auch Reigentanzen.
Dem falschen (d.h. unvorteilhaften) Zug im Schach- entspricht etwas im Damespiel, & auch im- Kartenspielen& auch im- Kartenspielen || & auch etwas im Bridgespiel etc.; aber nichts in einem Abzählspiel.
Der falsche Zug in diesem Sinne gehört- wesentlich zum Spiel; er ist nicht eine- Verunreinigung des Spiels, wie ein falscher Schritt- im Tanz. Denke nun an die Rollen, unwahrer Sätze in Sprachspielen. Das Subjekt im psychologischen Experiment soll sagen, was es gesehen hat; - – es beschreibt seine Erfahrung falsch. – Der- Meteorologe macht eine Prognose des zukünftigen Wetters; sie trifft nicht ein. |
Wenn wir nicht sehen, daß es eine Menge- von Sprachspielen gibt,
sind wir- geneigt zu fragen: “Was ist eine
Frage?” -
Ist eses || sie die Feststellung, daß ich das & das nicht
weiß; oder die Feststellung- daß ich
wünsche der Andere möchte- mir sagen …?
Oder ist es die Beschreibung meines seelischen Zustandes der-
Ungewißheit?
Und ist der Ruf “Hilfe!”- so eine
Beschreibung?
|
Denke daran, wie Verschiedenes
“Beschreibung” genannt wird.
Denke- an die Beschreibung der Lage eines- Körpers
durch eine Zeichnung, einen- Plan & anderseits an die
Beschreibung des Verlaufs einer Schmerzempfindung.
|
Man kann freilich statt- der
gewöhnlichen Notation der Frage eine- Notation der Feststellung
oder Beschreibung
|
Es ist uns, als könnten wir sagen,- der fragende Tonfall sei dem Sinn der-
Frage angemessen.
Ist der Schrei dem Schmerz angemessen? |
Man sagt manchmal: die Affen sprechen nicht,- weil
ihnen die geistigen Fähigkeiten fehlen.
Das heißt: “sie denken nicht, darum sprechen sie
nicht”.
Aber sie sprechen eben nicht,
d.h. sie spielen keine
Sprachspiele oder besser: sie verwenden die Sprache
nicht.
Befehlen,- fragen, erzählen, plauschen sind so- natürliche
Handlungen, wie gehen,- essen, trinken, spielen.
|
Das hängt damit zusammen, daß- man meint, das Lernendamit zusammen, daß- man meint, das Lernen || mit der
Idee zusammen, das Lernen der Sprache- bestehe darin, daß man
Gegenstände- benennt, & zwar: Menschen, Formen,- Farben,
Schmerzen, Stimmungen, Zahlen,
etc.
|
Wie gesagt – das Benennen ist etwas- Ähnliches, wie einem Ding ein
Namenstäfelchen anheften.
Man kann das eine- Vorbereitung zum Gebrauch eines Worts- nennen.
Aber worauf ist es eine Vorbereitung?
|
“Wir benennen die Dinge, & können nun- über sie reden. Uns in der Rede auf sie beziehen.” Als ob mit dem Akt des Benennens schon das, was wir weiter tun, gegeben sei. Als ob es nur Eines gäbe, was- heißt: “von Dingen reden”. Während wir- doch das Verschiedenartigste mit unsern Sätzen tun. |
Denken wir nur zum Beispielzum Beispiel || allein
an die Ausrufe- – mit ihren ganz verschiedenen Funktionen:-
Wasser! – Fort! – Au! –
Hilfe! – Schön! – Nicht!
–
|
Bist Du nun noch geneigt diese Wörter- “Namen” zu
nennen?
|
“Wie wäre es, wenn die Menschen ihre- Schmerzen nicht äußerten
(nicht stöhnten, das Gesicht verzögen,
etc.),
– dann- könnte man einem Kind nicht das- Wort
“Zahnschmerzen”
beibringen.” –-
Nun, nehmen wir an das Kind sei ein- Genie & erfinde selbst
einen Namen- für den Schmerz, obwohl ihm keiner gelehrt wurde!
–
Aber nun könnte es- sich freilich mit diesem Wort nicht- verständlich
machen! –
Also versteht- es den Namen, kann aber seine Bedeutung niemandem
erklären?
– Aber was- heißt es denn, daß er “seinen Schmerz-
benannt hat”?
– Wie hat er das gemacht:- den Schmerz
(zu) benennen??
Und, was immer er
|
Warum ist der Gedanke, die Erwartung, der Glaube,, die Erwartung, der Glaube, || – die Erwartung,
der Glaube – keine bloße Spielerei?
Was hat mein Gedanke mit dem zu tun,- was der Fall ist? – Was macht uns die- Erwartung zur Erwartung der Wirklichkeit? Ich habe das Gefühl: Nur die Stellungnahme zum Bild kann es uns zum Bild- der Wirklichkeit machen; d.h., kann es mit der- Wirklichkeit so verbinden, gleichsam wie- eine Lasche, die die Überleitung von dem- Bild zur Wirklichkeit herstellt, die beiden- in der rechten Lage zueinander haltend,- dadurch, daß beide für sie dasselbe bedeuten. Und es ist wahr: das Portrait erhält seine- Bedeutung für uns dadurch daß unsere- Einstellung zu ihm & unsere Einstellung zu- dem Menschen etwas gemein haben. |
Was verbindet den Glauben, die Überzeugung,- mit der
Wirklichkeit?Was verbindet den Glauben, die Überzeugung,- mit der
Wirklichkeit? || Was verbindet den Ausdruck des
Glaubens mit
der
Wirklichkeit?
Ich möchte
vielleicht sagen:
“Der Glaube ist in uns, die Wirklichkeit außer uns; die beiden sind voneinander isoliert. Was kann dann mein Glaube für eine Bedeutung haben?” – Nun, wer- glaubt, macht wirklich nur ein Bild- & die Verbindung des Bildes mit der- Wirklichkeit ist keine andere, als die- durch die besondere Entstehung dieses- Bildes gemachte oder durch Erklärungen der Zeichen des Bildes. Aber uns- Bilder zu machen ist Teil unseres Lebens. |
Denk Dir, jemand malte ein Bild der Heimkunft seines- Freundes, an
die er glaubt.
Er betrachtet es gläubig.
Handelt diesem Glauben entsprechend.
|
Hat es einen Sinn zu fragen: “Woher weißt- Du, daß
Du dasdas || es glaubst?” – & ist
etwa- die Antwort: “ich erkenne es durch
Introspektion”?
In manchen Fällen wird man so etwas- sagen können, in manchenmanchen || den meisten nicht. |
Es hat Sinn zu fragen “liebe ich sie wirklich,- mache
ich mir das nicht nur vor?”
Und der- Prozeß der Introspektion ist das Wachrufen-
von Erinnerungen; von
Vorstellungen möglicher- Situationen & der Gefühle die man
hätte,
etc..
|
Introspektion nennt man einen Vorgang- des Schauens, –
im Gegensatz zum Sehen.
|
Wenn ich das Wort “glauben” so
verstehe,- daß ich geneigt
bin zu sagen: “ich kann- nicht glauben
& es nicht wissen, daß ich glaube”- dann hat es,
eben darum, keinen Sinn zu sagen:
“ich weiß, daß ich das & das glaube”. Wie es- keinen Sinn hat zu sagen “ich weiß, daß ich- Zahnschmerzen habe”, wenn ich “nicht Zahnschmerzen haben kann, ohne es zu wissen”. - (Wenn also “ich habe Zahnschmerzen” nicht- heißen soll “ich habe Schmerzen, die vom- schlechten Zahn herrühren”.) (Denke auch an die Frage: “wie merkst- Du, daß Du Schmerzen- hast?”; oder gar: “wie merkst Du, daß Du fürchterliche Schmerzen- hast?” – Dagegen: “wie merkst Du, daß Du- Schmerzen bekommen wirst?”) |
(Hierher gehört die Frage: welchen Sinn hat- es von der
Verifikation des Satzes “ich habe-
Zahnschmerzen” zu reden?
Und hier sieht- man deutlich, daß die Frage “wie wird dieser-
Satz verifiziert?” von einem Gebiet der
Grammatik zum andern ihren Sinn ändert.)
|
Ist “Ich glaube …” der
Ausdruck des- Glaubens; oder die Beschreibung des
psychischen Erlebnissesdes
psychischen Erlebnisses || des
seelischen- Zustandes?
|
Ist der Satz “es wird regnen” die Beschreibung meiner
Geistestätigkeit, - da er doch die Wiedergabe meines
Gedankens ist, daß es regnen wird?
– Wir- werden nicht so leicht geneigt sein,- den Satz die Beschreibung
der Geistestätigkeit zu nennen, wenn wir bedenken, daß- das Denken im
Reden bestehen kann,
|
Man kann in Worten glauben.
|
Anderseits, warum sollen wir nicht sagen,- daß die Aussage “ich
glaube …” die Beschreibung des seelischen Zustandes
ist?
Es- ist ja damit nichts verredet.
Denn “seelischer Zustand” &
“Beschreibung eines seelischen Zustandes”
heißt ebeneben || ja so vieles.
|
Man könnte nun die Sache so – falsch – auffassen:
Die- Frage “wie
weißt Du, daß Du Zahnschmerzen
hast” wird darum nicht gestellt,- weil man dies von den
Zahnschmerzen (selbst) aus
erster Hand erfährt, während- man, daß ein Mensch im
andern Zimmer ist, aus zweiter Hand, etwa durch ein- Geräusch,
erfährt.
Das eine weiß ich durch unmittelbare Beobachtung,
das- andere erfahre ich indirekt.
Also: “Wie weißt Du,
daß Du Zahnschmerzen- hast” –
“Ich weiß es, weil ich sie
habe”
– “Du entnimmst es daraus,
daß Du- sie
hast? aber
mußt Du dazu nicht schon wissen,
daß Du sie hast?”.
- - Der- Übergang von den Zahnschmerzen zur
Aussage “ich habe Zahnschmerzen” ist eben- ein ganz
anderer, als der vom Geräusch zur Aussage “in diesem Zimmer ist
jemand”.
Das heißt, die Übergänge
gehören ganz andern Sprachspielen angehören ganz andern Sprachspielen an || gehören zu
ganz verschiedenen Sprachspielen.
|
Ist, daß ich Zahnschmerzen habe ein
Grund- zur Annahme, daß ich Zahnschmerzen
habe?
|
(Man kann die Philosophen dadurch verwirren
(confound), daß man- nicht
bloß da Unsinn spricht, wo auch sie es tun, sondern
auch solchen, den- zu sagen sie sich scheuen
(würden).)
|
Erschließt man aus der Wirklichkeit einen
Satz?
Also etwa “aus den wirklichen Zahnschmerzen, darauf,
daß man Zahnschmerzen- hat”?
Aber das ist doch nur eine unkorrekte Ausdrucksweise; es
müßte heißen:
|
“Warum glaubst Du, daß Du Dich an der
heißen Herdplatte- verbrennen wirst?”
– Hast Du Gründe für diesen Glauben, und brauchst Du-
Gründe?
|
Hast Du diese Gründe – gleichsam – immer bei Dir, wenn Du es-
glaubst?
Und glaubst Du es immer – ausdrücklich – wenn Du Dich etwa wehrst,- die Herdplatte anzurühren? Meint man mit ‘Gründen des Glaubensdes Glaubens || für den Glauben’ dasselbe,- wie mit ‘Ursachen des Glaubens’ (Ursachen des Vorgangs des Glaubens)? |
Was für einen Grund habe ich, anzunehmen, daß mein-
Finger, wenn er den Tisch berühren, einen Widerstand spüren wird?
Was für einen Grund, zu glauben, daß dieser
Bleistift sich nicht schmerzlos durch- meine Hand stecken
läßt?
Wenn ich dies frage, melden sich hundert Gründe,- die einander gar
nichtgar
nicht || kaum zu Wort kommen lassen wollen.
“Ich habe es doch- selbst ungezählte Male erfahren; und ebenso
oft von ähnlichen Erfahrungen- gehört; wenn es nicht so wäre, würde …;
etc.”.
|
Glaube ich, wenn ich auf meine Tür zugehe, ausdrücklich,
daß sie sich öffnen lassen wird, –
daß dahinter ein Zimmer und nicht- ein Abgrund sein
wird,
etc.?
Setzen wir statt des Glaubens den Ausdruck des Glaubens. – |
Was heißt es, etwas aus einem bestimmten Grunde-
glauben?
Entspricht es, wenn wir statt des Glaubens den Ausdruck des Glaubens
setzen, dem, daß Einer den Grund sagt, ehe erEiner den Grund sagt, ehe er || man den Grund sagt, ehe man das- Begründete sagt?
|
“Hast Du es aus diesen Gründen geglaubt?”
ist dann- eine ähnliche Frage, wie: “hast Du, als Du mir
sagtest, 25 × 25 sei 625, die
|
Die Frage “warum glaubst Du das”“warum glaubst Du das” || “aus welchen Gründen glaubst Du
das” könnte bedeuten:
“aus welchen Gründen leitest Du das- jetzt ab (hast Du es
jetzt abgeleitet)”; aber auch: “welche
Gründe kannst- Du mir nachträglich für diese Annahme
angeben”.
|
Ich könnte also unter ‘Gründen’ zu einer Meinung-
tatsächlich nur das verstehen, was Einer sich vorgesagt hat, ehe er zu- der Meinung
kam.
Die Rechnung, die er tatsächlich ausgeführt hat.
|
Frage ich jemand: “warum glaubst Du,
daß diese Armbewegung einen Schmerz mit sich
bringen wird?”, und er antwortet: “weil
sie- ihn einmal hervorgebracht und einmal nicht hervorgebracht
hat”, so werde ich- sagen: “das ist doch kein
Grund zu Deiner Annahme”.
Wie nun, wenn er mir darauf antwortet: “oh doch! ich habe diese Annahme noch immer gemacht, wenn ich diese Erfahrung gemacht hatte”? – Da- würden wir sagen: “Du scheinst mir die Ursache (psychologische Ursache)- Deiner Annahme anzugeben, aber nicht den Grund”. |
“Warum glaubst Du, daß das geschehen
wird?”
– “Weil- ich es zweimal beobachtet
habe”.
Oder: “Warum glaubst Du, daß das geschehen wird?” – “Weil ich es- mehrmals beobachtet habe; und es geht offenbar so vor sich: …” (es- folgt eine Darlegung einer umfassenden Hypothese). Aber diese Hypothese, dieses Gesamtbild, muß Dir einleuchten. Hier geht die Kette der Gründe -nicht weiter. – (Eher könnte man sagen, daß sie sich schließt.)
|
Man möchte sagen: Wir schließen nur dann
aus der- früheren Erfahrung auf die zukünftige, wenn wir die Vorgänge
verstehen (im- Besitze der richtigen Hypothese sind).
Wenn wir den richtigen, tatsächlichen, Mechanismus zwischen den
beiden beobachteten Rädern annehmen.
Aber denken wir doch nur: Was ist denn dasdas || unser Kriterium dafür,
daß unsere- Annahme die richtige ist? –
Das Bild und die Daten überzeugen uns und führen uns nicht wieder- weiter – zu andern Gründen. |
Wir sagen: “diese Gründe sind überzeugend”;
und dabei handelt es sich nicht um Prämissen, aus denen das
folgt, wovon wir- überzeugt wurden.
|
Wenn man sagt: “die gegebenen Daten sind insofern-
Gründe, zu glauben, p werde geschehen, als dies aus den Daten zusammen
mit- dem angenommenen Naturgesetz folgt”, – dann kommt das
eben darauf hinaus,- zu sagen, das Geglaubte folge aus den Daten
nicht, sondern komme vielmehr [?]
– einer neuen Annahme gleich. –
[?]
|
Wenn man nun fragt: wie kann aber frühere
Erfahrung ein Grund zur Annahme sein, es werde später das und das
eintreffen, – - so ist die Antwort: welchen allgemeinen Begriff vom
Grund zu solch einer Annahme haben wir denn?
Diese Art Angabe über die Vergangenheit nennen wir- eben Grund zur Annahme,
es werde das in Zukunft geschehn.
– Und wenn man- sich wundert, daß wir ein
solches SprachspielSprachspiel || Spiel spielen,
dann berufe ich mich auf die Wirkung einer vergangenen
Erfahrung (daß- ein gebranntes Kind das Feuer
fürchtet).
|
Wer sagt, er ist durch Angaben über Vergangenes nicht- davon zu überzeugen,
daß in Zukunft etwas geschehen wird, der
muß etwas- anderes mit dem Wort
“überzeugen” meinen, als wir es tun.
– Man könnte ihn- fragen: Was willst Du denn
hören?
Was für Angaben nennst Du Gründe um[?]um[?] || dafür, das zu glauben?
Was nennst Du “überzeugen”?
Welche Art des
“Überzeugens” erwartest
Du Dir. –
Wenn das keine Gründe sind, was sind denn-
Gründe?
– Wenn Du sagst, das sindsind || seien keine Gründe, so
mußt Du- doch angeben können, was der Fall sein
müßte, damit wir mit Recht sagen- könnten, es seien
Gründe für unsern Glaubenunsern Glauben || unsere
Annahme vorhanden.-
‘Keine Gründe’ –: im Gegensatz
wozu?
|
Denn, wohlgemerkt: Gründe sind hier nicht Sätze, aus- denen das
Geglaubte folgt.
|
Aber nicht, als ob man sagen könnte
man sagen könnte
|| wir sagen wollten:
Fürs Glauben genügt eben weniger, als für das
Wissen. –
Denn hier- handelt es sich nicht um eine Annäherung an das logische
Folgen.
|
Irregeführt werden wir durch die AusdrucksweiseAusdrucksweise || Redeweise:
“Das ist ein guterguter || richtiger Grund zu unserer Annahme, denn- er
macht das Eintreffen des Ereignisses wahrscheinlich”.“Das ist ein guterguter || richtiger Grund zu unserer Annahme, denn- er
macht das Eintreffen des Ereignisses wahrscheinlich”. || “Dieser Grund ist- gut, denn er macht das
Eintreffen des Ereignisses
wahrscheinlich”.
Hier- ist es, als ob wir nun etwas Weiteres über den
Grund ausgesagt hätten, was- seine Zugrundelegungwas- seine Zugrundelegung || was
ihn als (guten)
Grund rechtfertigt; während- mit dem Satz,
daß dieser Grund das Eintreffen wahrscheinlich macht,
nichts- gesagt ist, wenn nicht, daß dieser Grund
demdem || einem bestimmten StandardStandard || Maßstab des guten Grundes entspricht, – der
StandardStandard || Maßstab- aber nicht begründet ist!
|
Ein guter Grund ist einer, der so
aussieht.
|
“Das ist ein guter Grund, denn er macht das Eintreffen
wahrscheinlich” erscheint uns so wie: “das ist
ein guter Hieb, denn er- macht den Gegner kampfunfähig”.
|
Man möchte sagen: “ein guter Grund ist er nur
darum, weil er das Eintreffen wirklich wahrscheinlich
macht”.
Weil er- sozusagen wirklich einen Einfluß auf das
Ereignis hat, also quasi einen-
erfahrungsmäßigen.
|
“Warum nimmst Du an, daß er besserer
Stimmung sein- wird, weil ich Dir sage, daß er gegessen
hat? ist denn das ein Grund?” –
“Das ist ein guter Grund, denn das Essen hat erfahrungsgemäß einen Einfluß- auf seine Stimmung”. Und das könnte man auch so sagen: “Das Essen macht es- wirklich wahrscheinlicher, daß er guter Stimmung sein wird”. Wenn man aber fragen wollte: “Und ist alles das, was Du von der- früheren Erfahrung vorbringst, ein guter Grund, anzunehmen, daß es sich auch- diesmal so verhalten wird”, so kann ich nun nicht sagen: ja, denn das macht- das Eintreffen der Annahme wahrscheinlich. Ich habe oben meinen Grund mit- Hilfe des Standards für den guten Grund gerechtfertigt; jetzt kann ich aber- nicht den Standard rechtfertigen. |
Wenn man sagt “die Furcht ist begründet”, so ist-
nicht wieder begründet, daß wir das als guten Grund
zur Furcht ansehen.-
Oder vielmehr: es kann hier nicht wieder von einer Begründung die
Rede sein.
|
Die Rechtfertigung durch die Erfahrung- hat ein Ende.
Hätte sie keins, so wäre sie keine Rechtfertigung.
|
Das Räsonnement, das zu einem
endlosen Regreß führt, ist nicht darum
aufzugeben, ‘weil wir so nie das Ziel erreichen
können’, sondern weil es hier ein- Ziel nicht gibt,
sodaß es gar keinen- Sinn hat zu sagen ‘wir können es nicht-
erreichen’.
|
Wir meinen leicht, wir müßten den - Regreß ein paar Stufen weit durchlaufen & ihn dann sozusagen in Verzweiflung aufgeben. Während seine Ziellosigkeit (das- Fehlen eines Zieles im Kalkül) aus der Anfangsposition zu entnehmen ist. |
Ich lege meine Hand auf die Herdplatte,- fühle unerträgliche
Hitze & ziehe die Hand- schnell zurück.
War es nicht möglich,- daß die Hitze der Platte im nächsten- Augenblick
aufgehört hätte?
Konnte ich- es wissen?
Und war es nicht möglich,- daß ich gerade durch mein Zurückziehen-
mich weiterem Schmerz aussetzte?
Es müßte also kein guter Grund sein- zu sagen: “ich habe sie zurückgezogen, weil- die Platte zu heiß war”. |
Wenn man mich fragte: “Bist Du
sicher, daß- Du es deswegen getan hast?” –
wäre da irgendein Zweifel?
Sollte man sagen: “Ich weiß, daß ich es- deshalb tun wollte; nicht: daß der- Arm sich aus dieser Ursache zurückgezogen hat”? |
Das heißt also wohl: Du weißt das Motiv,- nicht die Ursache. – Und wie weißt Du, daß Du
Es gibt sehr verschiedene Fälle,- in denen wir sagen: “das war das Motiv- meiner Handlung”. |
Mit den Worten “wollen”,
“willkürlich”- (im Gegensatz zu
“unwillkürlich”) beschreibt- man eine
Menge verschiedener Erfahrungen.
Denke daran, wenn wir beim- Essen die Hand mit dem Löffel heben- – weil
wir sie heben wollen; anderseits wenn- wir ein Gewicht zu heben uns
anstrengen,- es zu heben versuchen.
Ist eine solche Erfahrung des Versuchens auch- im
ersten Fall & nur insofern modifiziert als es uns so leicht
gelingt- den Löffel zu heben?
– Oder ich schreibe:- schreibe ich unwillkürlich?
– Aber ist- mein Schreiben von Willensakten begleitet? -
Will ich einen Buchstaben schreiben bevor ich ihn
schreibe?
Und wie verschieden- ist es wieder, wenn ich nachdenken will,-
mich erinnern will,
etc..
Zwischen allen- diesen Fällen bestehen verschiedene
einander übergreifende-
Analogien (Familienähnlichkeiten).
|
Was man im Falle des Armhebens ‘wollen’ -nennt
hängt mit der Erfahrung der
|
Wenn wir unsere Finger entsprechendentsprechend || in einer bestimmten
Weise- verschränken so sind wir nicht im Stande- einen
bestimmten Finger auf Befehl- zu heben wenn der Befehlende
bloß auf- den Finger zeigt – ihn bloß unserem Auge
zeigt. -
Wenn er ihn dagegen berührt so können- wir ihn bewegen.
Man kannkann || möchte diese Erfahrung so
beschreiben: wir seien nicht im- Stande, den Finger heben zu
wollen.
Aber- nicht nur ist das ganz anders als, wennnicht nur ist das ganz anders als, wenn || der Fall ist ganz
verschieden von dem, wenn- wir nicht im Stande sind den Finger zu
heben,- weil ihn etwa jemand hält, sondern der- Ausdruck
“nicht im Stande sein” oder- das Wort
“versuchen” hat im ersten Fall eine andere, wenn auch ähnliche,
Bedeutung.
Man ist nun leicht geneigt den ersten- Fall so zu beschreiben, man könne- für den Willen keinen Angriff finden ehe- der Finger nicht berührt sei, ehe man den- Finger nicht fühle. Erst wenn man ihn- fühle könne der Wille wissen, wo er anzugreifen habe. Aber diese Ausdrucksweise- ist irreführend; man möchte sagen: “wie- soll ich denn wissen, wo ich mit dem Willen- anzupacken habe, wenn das Gefühl nicht- die Stelle bezeichnet?” Aber ich könnte fragen:- “Und wie weiß man denn, wenn das Gefühl
|
“Das Wollen ist auch nur eine Erfahrung”,- möchte
man sagen (der ‘Wille’ auch nur-
‘Vorstellung’).
Er kommt, wenn er kommt,- & ich kann ihn nicht
herbeiführen.
|
‘Nicht herbeiführen’?
– Wie was? –
Was kann- ich denn herbeiführen?
Womit vergleiche- ich das Wollen, wenn ich dies - sage?
|
Im Gegensatz wozu nenne ich denn- hier das Wollen “eine
Erfahrung”, && || oder- sage, es komme, wenn
es komme?!
|
Wo ist die Antithese, auf die ich hier deute,- zu Hause?
|
Von der Bewegung meines Armes,
z.B., würde-
ich nicht sagen, sie komme, wenn sie- komme, ich könne sie nicht
herbeiführen.-, ich könne sie nicht
herbeiführen.- || ,
etc..
Und hier ist die Domäne, in der wir sinnvoll- sagen, daß uns
etwas nicht einfach geschieht, sondern daß wir es tun.
“Ich- brauche nicht abwarten bis mein Arm- sich
vielleicht heben wird, – ich kann ihn
heben”. -
Und hierUnd hier || Hier setze ich die Bewegung meines- Arms
etwa dem entgegen, daß die Windrichtung sich ändern wird.daß die Windrichtung sich ändern wird. || daß sich das heftige Klopfen meines Herzens legen wird.
|
Die Handlung geschieht, wenn- ich will. –
“Aber willst Du auch, wenn Du
|
“Ich kann es nicht herbeiführen”?
Doch,- ich kann es herbeiführen, in dem Sinne,- in dem ich überhauptüberhaupt || irgend etwas herbeiführen- kann.
Ich kann es nicht wollen.
Und- das heißt, es hat keinen Sinn zu sagen
“ich habe es willkürlich (oder
unwillkürlich) gewollt”.
|
So führt man das Wollen herbei, wenn- man sich absichtlich in
eine Zwangslage versetzt.
Wenn man
z.B. ins tiefe- Wasser springt um
schwimmen zu lernen.
|
Denke an das Paradox: ‘daß es etwas Weiches
eigentlich nicht gibt; denn auch das- Weichste hat, wenn ich etwa auf
ihm liege,- eine bestimmte Form & eine ebenso bestimmte,- als wäre sie
aus Stahl’.; denn auch das- Weichste hat, wenn ich etwa auf
ihm liege,- eine bestimmte Form & eine ebenso bestimmte,- als wäre sie
aus Stahl’. || ; denn auch das-
weichste Kissen hat, wenn ich drauf liege eine bestimmte Form, & die könnte auch
nicht bestimmter sein, wenn sie aus Stahl
wäre’.
|
Man sagt: “vielleicht wird es Dir einmal-
geschehen, daß Du das siehst, oder hörst”; aber
|
Das wollende Subjekt stellt man- sich hier als etwas
Masseloses (Trägheitsloses) vor, als einen Motor der in sich-
selbst keinen Trägheitswiderstand zu überwinden hat.
Und also nur Treibendes & nicht- auch Getriebenes ist.
D.h.: Man kann sagen-
“ich will, aber mein Körper folgt mir nicht”,- aber
nicht: “mein Wille folgt mir nicht”.-
(Augustinus)
Aber in dem Sinn, in welchem es mir- nicht mißlingen kann, zu wollen, kann- ich es auch nicht versuchen. |
Und doch sagt man: “Ich glaube, Du wirst das
einmal- wollen.”–
|
Und man könnte sagen: “Ich kann- nur insofern
jederzeit wollen, als ich- nie versuchen kann zu
wollen”.
|
Und zu sagen, ich könne nicht zu wollen- versuchen ist natürlich keine
Aussage- über die Naturgeschichte des Willens.
Das- Zeitwort “wollen” legt es uns nahe, die-
Tätigkeit des Wollens mit der Tätigkeit der- Ausführung des Gewollten zu
vergleichen &- die grammatische Verschiedenheit für eine
Verschiedenheit der Eigenschaften zu nehmen.
|
“Das Wollen ist auch nur eine Erfahrung
…” -
Wogegen richtet sich das?
Und wenn die- Annahme, die hier zurückgewiesen wird, -unrichtig war; wie
konnte man diesen Fehler machen?
Was hat uns zu ihm verführt? -
Was ist die Vorstellung, die Analogie, die am- Grunde der Anschauung liegt,
es gäbe ein- passives Prinzip, die Vorstellung, & ein aktives,
den Willen?
|
Tun scheint selbst gar kein Volumen- der Erfahrung zu
haben.
Es scheint wie- ein ausdehnungsloser Punkt, die Spitze- einer Nadel.
Diese Spitze scheint das eigentliche Agens.
Und alles Geschehen in der- Erscheinung nur Folge dieses Tuns.
“Ich- tue” scheint einen bestimmten Sinn
zu- haben, abgelöst von jeder
Erfahrung.
|
Denke ich aber an eine Anwendung dieses- Ausdrucks, so ist
(da) immer eine
Erscheinung im Spiele.
|
Das was den Eindruck erweckt, daß es ein- Tun gibt abgelöst vom
Erfahren ist die- Existenz der Ausdrucksweise:
“Ich tue das”,
“-Ich hebe den Arm”, im
Gegensatze zu “Mein Arm- hebt sich”, oder
“Ich fühle, sehe, wie mein Arm- sich
hebt”.
|
Wir sind unter dem Eindruck dieser
AusdrucksformAusdrucksform || Ausdrucksweise, wenn wir das unmittelbar Gegebene als Tun
& Wahrnehmen sehen.
|
Aber vergessen wir Eines nicht: Wenn- ‘ich meinen Arm hebe’, ‘hebt sich mein- Arm’; & das Problem entsteht: Was- ist das, was übrigbleibt, wenn ich von- der Tatsache, daß ich meinen Arm hebe,- die abziehe, daß mein Arm sich hebt? |
Bedenken wir auch, daß die Tätigkeit des- Deliberierens von den
Erfahrungen beim- wirklichen Ausführen der Bewegung unabhängig
sind.
D.h., dieses Deliberieren, Überlegen,- Wählen, könnte
geschehen, auch ein Entschluß gefaßt werden, & die
willkürliche Handlung doch nicht stattfinden. -
Und umgekehrt konnte die willkürliche- Handlung ohne jede
vorausgehende Überlegung ausgeführt werden.
|
Kann nun eine willkürliche Handlung- nicht verursacht werden?
– Und ist sie- dadurch gezwungen?
Wenn ich arrestiert- & von der Polizei abgeführt werde,
so- gehe ich gezwungen.
Ist nun das Gleiche- der Fall wenn ich im Garten spazieren- gehe?
Ist denn die Ursache ein Zwang??
Ist es richtig zu sagen: “Ich
fühle- mich in diesem Falle nur nicht gezwungen,- weil mir die
Ursache, weswegen ich mich
|
Ist das Gefühl, die Erfahrung, des Zwanges die direkte-
Wahrnehmung der Ursache, die-
man sonst nur aus der Koinzidenz erschließt?
|
⋏
[Zu
S. 108 A auf einer neuen Zeile] A
Was ist- das, was wir wollen?
Was ist das Objekt des- Wollens?
|
Vergleiche verschiedene Bedeutungen der- Worte
“Zwang”, “herbeiführen”,
“versuchen”.
|
Wenn wir durch ein Röhrchen- oder einen Strohhalm
einsaugen, so sind wir geneigtein Röhrchen- oder einen Strohhalm
einsaugen, so sind wir geneigt || einen Strohhalm trinken, so sind- wir
geneigt zu meinen, wir saugen mit dem- Mund, den Wangen, weil
wir in ihnen den- Luftdruck spüren, aber keine Anstrengung- in den
Brustmuskeln, die die Kraft ausüben.
|
Ist das Deliberieren, das zur Handlung- führt, selbst eine
Erfahrung oder eine Tätigkeit?
Und allgemein: ist der Gedanke eine- Erfahrung oder eine
Tätigkeit?
– Wie willst- Du ihn nennen?
(Man liest oft in- Erzählungen den Ausdruck:
“plötzlich- hörte er sich die Worte sagen
…”.)
|
“Geschieht es uns, daß wir wünschen, oder
|
Es hat auch keinen Sinn zu fragen:- “ist das Wollen,
eigentlich, eine Erfahrung?”
Die eigentümliche, zähe Schwierigkeit- dieser Frage zeigt schon, daß es eigentlich- keine Frage ist. |
“Das Wollen kommt, wenn es kommt”, -& das
heißt, es müßte eigentlich- etwas sein, was da ist, ehe es da ist.
|
Das philosophische Problem scheint- unlösbar; bisunlösbar; bis || unlösbar. Bis man sieht, daß es eine- Krankheiteine- Krankheit || ein Leiden der Darstellungsform gibt.-Das philosophische Problem scheint- unlösbar; bisunlösbar; bis || unlösbar. Bis man sieht, daß es eine- Krankheiteine- Krankheit || ein Leiden der Darstellungsform gibt.- || Das philosophische Problem scheint- unlösbar.
Bis man sieht, daß es eine- Krankheit gibt, die in der
Darstellungsform sitzt.die in der
Darstellungsform sitzt. || die ihren Sitz in der
Darstellungsform hat.
|
Meine Wahl ist frei, heißt nichts anderes- als: ich kann
wählenkann
wählen || wähle manchmal.
Und daß ich manchmal wähle, steht doch nicht in
Zweifel. -
Was man “frei” nennt, ist nur die Wahl
an- sich.
Zu sagen, “wir glauben
nur, daß- wir wählen”, ist Unsinn.
Der Vorgang, den
|
⋏
[Zu
S. 105] A
Mein Ausdruck kam daher, daß ich mir- das Wollen als ein Herbeiführen
dachte, – aber- nicht als ein Verursachen, sondern – ich möchte-
sagen – als ein direktes, nicht-kausales,- BewegenBewegen || Herbeiführen.
Und dieser Idee liegt- die Vorstellung zu Grunde, daß der kausale
Nexus durch einen Mechanismus, eine- Reihe von Zahnrädern oder
dergleichen, gebildet wird.durch einen Mechanismus, eine- Reihe von Zahnrädern oder
dergleichen, gebildet wird. || die Verbindung zweier
Maschinenteile durch einen Mechanismus, etwa eine Reihe von
Zahnrädern, ist.
Die
Verbindung kann auslassen,- wenn der Mechanismus gestört wird.
(Man- denkt nur an die Störungen, denen ein Mechanismus
normalerweise ausgesetzt ist; nicht daran,- daß etwa die Zahnräder plötzlich
weich werden,- oder einander durchdringen,
etc..)
⇒[Siehe Maschinschrift-
S. 401]
|
Das Motiv ist nicht eine Ursache ‘von innen-
gesehen’!
(Das Gleichnis von ‘innen & außen’-
hier, wie so oft, gänzlich irreführend.
– Es ist- verwandt der Idee von der Seele, einem-
Lebewesen, im Kopfe.
Aber wir vermengen diese Idee- mit andern unverträglichen, wie diewir vermengen diese Idee- mit andern unverträglichen, wie die || diese Idee ist mit andern unverträglichen vermengt, wie die
Metaphern- im Satz “der Zahn der Zeit, der alle
Wunden heilt,
etc.”.)
|
Man nimmt an daß ein Mensch das- Motiv seiner Tat weiß; – das
sagt uns- etwas über die Bedeutung des Wortes
“Motiv”.; – das
sagt uns- etwas über die Bedeutung des Wortes
“Motiv”. ||
|
Nach den Gründen zu einer Annahme- gefragt, besinnt man sich auf
diese- Gründe.
Geschieht hier dasselbe, wie, wenn- man über die Ursachen eines
Ereignisses- nachdenkt?, wie, wenn- man über die Ursachen eines
Ereignisses- nachdenkt? || , wie, wenn man nachdenkt, was-
wohl die Ursachen eines Ereignisses gewesen sein-
mögen?
|
“Wie weißt Du, daß das wirklich der Grund- ist, weswegen Du es
glaubst?”, das ist ähnlich, als fragte
ich: “wie weißt Du, daß es- das ist, was
Du glaubst”.
Denn, wenn- er die Gründe angibt,
beschreibt er- ein Operieren mit Gedanken, das zu dem- Geglaubten führt
(ihn etwa geführt- hat); einen Vorgang der seiner Art nach- zu dem des
Glaubens gehört.
Der Unterschied zwischen der Frage- nach der Ursache & der Frage nach- dem Grund ist etwa der, zwischen den- Fragen: “Was ist die Ursache der Bewegung dieses- Körpers von A nach B” & “Auf welchem Wege- ist er von A nach B gekommen”. (Hier sieht- man, wie auch die Angabe der Ursache als- Angabe eines Weges aufgefaßt werden- kann.) |
Wie hängt die Furcht mit dem furchtbaren- Anblick zusammen? oder mit
der furchtbaren- Vorstellung?
– Soll ich sagen: “sich vor - etwas
fürchten heißt, es wahrnehmen-
& sich fürchten”?
Wenn man nun mehreres- gleichzeitig sieht oder hört, ist da ein- Zweifel
darüber, welches das Furcht Einflößende ist?
– Oder weiß man es ebeneben || etwa aus früherer
Erfahrung,
Ich möchte sagen: das Fürchten istdas Fürchten ist || sich vor etwas fürchten ist- eine Beschäftigung mit dem Gegenstand- der Furcht. – Die Furcht begleitet nicht den- Anblick. Sondern das Furchtbare & die Furcht- haben die Struktur des Gesichts. Denken- wir uns, daß wir den Zügen eines Gesichts- mit den Augen in Erregung folgen; sie gleichsam zitternd nachfahren. ⋎ |
So ist das Gesicht, das uns Furcht oder Entzücken einflößt (der
Gegenstand der Furcht,- des Entzückens,
etc.) darum nicht
ihre- Ursache, sondern – man könnte sagen
– ihre- Richtung.
|
⋏
Das wovor man sich fürchtet braucht- nicht die Ursache der Furcht zu
sein. -
Wenn ich sage: “ich fürchte mich, weil er- mich
anschaut”, so konstatiert das “weil”-
keinen kausalen Zusammenhang.
|
⋏
Es ist zu unterscheiden zwischen dem Gegenstand der Furcht &
der Ursache der- Furcht.
|
“Der schmerzlose Zustand setzt die
Fähigkeit voraus Schmerzen zu fühlen” & das kann
keine physiologische Fähigkeit sein. -
Wenn ich sage “ich habe keine Schmerzen im Arm”,-
heißt das, daß ich eine Art schattenhaftes Gefühl habe, welches die
Stelle andeutet, in die- der Schmerz, wenn er käme, eintreten
würde?
Inwiefern enthält der gegenwärtige,
Wenn einer sagt: “Damit das Wort- ‘Schmerzen’ Bedeutung habe, ist es notwendig, daß man Schmerzen als solche erkennt, wenn sie auftreten”, so kann- man antworten: Es ist nicht notwendiger,- als daß man- das Fehlen der Schmerzen erkennt. |
“Schmerzen” heißt, sozusagen der- ganze
Maßstab & nicht einer seiner- Teilstriche.
Daß der Zustand auf -einem bestimmten Teilstrich steht,- ist durch einen
Satz ausgedrückt.ausgedrückt. || auszudrücken.
|
Ist absolute Stille zu verwechseln mit- innerer
Taubheit, ich meine der
Unbekanntheit mit dem Begriff des Tons?
Wenn- das der Fall wäre, so könnte man- den
Mangel des Gehörsinnes nicht von dem- Mangel eines andern Sinnes
unterscheiden.
Ist das aber nicht genau dieselbe Frage wie: Ist der Mann, der jetzt nichts Rotes- um sich sieht, in derselben Lage, wie der,- der unfähig ist, rot zu sehen? Worin äußert sich die Fähigkeit rot zu sehen- & worin die Bekanntschaft mit dem Begriff des Tons? Man wird sagen: Er muß wissen was- “Ton” heißt. Aber was heißt es, das zu- wissen? – Ich sage: “ich weiß was ‘rot’ heißt”.
|
Man scheint etwas über den- Zustand der Schmerzlosigkeit zu sagen,- wenn man
sagt, daß er die Möglichkeit des Schmerzes enthalten
muß.-
Man redet aber nur vom System der- Bilder, das wir verwenden.
|
Man möchte sagen: “Das Grau muß- bereits
im Raum von dunkler & heller- vorgestellt sein, wenn ich davon reden-
will, daß es dunkler oder heller- werden kann.”
–
D.h.: es kann zum- Verständnis
des Satzes gehören, daß- man etwas Helleres & Dunkleres
(tatsächlich) vor sich
sieht, & man sagt- dann etwa: “dieses Grau kann
so- oder auch so werden”, indem
man auf- die Muster zeigt.
|
Kann ich mir Schmerzen in der Spitze meines- Nagels denken, oder in meinen
Haaren? –-
Sind diese Schmerzen nicht ebenso, &- ebenso wenig
vorstellbar, wie die an- irgend einer Stelle
meines Körpers, wo ich
(jetzt) gerade keine
Schmerzen habe & mich an keine- erinnere?
– Das Bild der Möglichkeit ist- in den Gedanken,
das heißt, in der Sprache.
|
Das Gefühl ist, als müßte nicht-p, um
“⊢ ~p” enthält nicht “⊢p”.
|
Das Lernen der menschlichen Sprache beschreibt
Augustinus so:Das Lernen der menschlichen Sprache beschreibt
Augustinus so: || Augustinus beschreibt das
Lernen … der menschlichen Sprache so:
(Confessiones I.8)
“… cum … appellabant rem aliquam et cum secundum eam vocem corpus ad aliquid movebant,- videbam et tenebam hoc ab eis vocari rem illam,- quod sonabant, cum eam vellent ostendere”. |
Wer das Lernen der Sprachedas Lernen der Sprache || es so beschreibt,- denkt
vorerst an eine gewisse Klasse von-
Wörtern, wie etwa
‘Mann’,
‘Brot’, ‘Tisch’,- &
erst in zweiter Linieerst in zweiter Linie || nur entfernt an Wörter, wie-
‘nicht’,
‘aber’,
‘vielleicht’,
‘heute’.
|
Wenn jemand das Schachspiel
beschreiben wollte, aber seine Beschreibung vergäße die Bauern
& ihre Zügeseine Beschreibung vergäße die Bauern
& ihre Züge || in seiner Beschreibung die Bauerndie Bauern || die Bauern
& ihre Funktion im Spiel unerwähnt ließeunerwähnt ließe || nicht
erwähnte, so könnte man sagenWenn jemand das Schachspiel
beschreiben wollte, aber seine Beschreibung vergäße die Bauern
& ihre Zügeseine Beschreibung vergäße die Bauern
& ihre Züge || in seiner Beschreibung die Bauerndie Bauern || die Bauern
& ihre Funktion im Spiel unerwähnt ließeunerwähnt ließe || nicht
erwähnte, so könnte man sagen || Wer das Schachspiel beschreiben
wollte, aber in seiner Beschreibung die Bauern & ihre Funktion im
Spiel nicht erwähnte, von dem könnte man sagen, er habe das
Schachspiel- unvollständig beschrieben; aber
auch:- er habe ein einfacheres Spiel
als unser- Schach beschrieben.
Und in diesem Sinnein diesem Sinne || so- kann man sagen
Augustins
Beschreibung- gelte für eine einfachere Sprache als die- unsere.
– Denken wir uns die folgende Sprache:Denken wir uns die folgende Sprache: || So
eine einfache Sprache wäre die:
|
1
Ihre Funktion ist die Verständigung- eines Meisters A mit seinem Gehilfen B. -
A errichtet einen Bau, B reicht ihm Bausteine
zu.
Es gibt Würfel, Platten, Balken, Säulen.
A- ruft eines der Wörter ‘Würfel’,
‘Platte’
etc. aus, B
bringt ihm- darauf den SteinStein || Baustein.
– Denken wir uns- eine Gesellschaft die nur dieses System der-
Verständigung, nur diese Sprache, besitzt.
Die Kinder lernen die Sprache, indem sie zu ihrem Gebrauche erzogen- werden: d.h., sie werden dazu erzogen, zu bauen,
Im praktischen Gebrauch dieser Sprache- ruft der Eine die Wörter als Befehle, der- Andre handelt nach ihnen. Im Lernen- der Sprache aber wird sich dieser Vorgangdieser Vorgang || diese Übung- finden: das Kind ‘benennt’ die Gegenstände. D.h., es sagt die Wörter, wenn- der Lehrende auf die verschiedenen Bausteinformen weist. Ja- es wird hier die noch einfachere Übung- geben: Das Kind spricht Worte nach, die- der Lehrer ihm vorsagt. |
“Aber in dieser Sprache hat doch das Wort- ‘Platte’, z.B., nicht die selbe Bedeutung, wie in- unserer Sprache!” – Das ist wahr, wenn Du- sagen willst, daß in unserer Sprache das- Wort ‘Platte’ auch anders verwendet wird- als in (1). Aber gebrauchen wir es nicht auch- ebenso wie in (1)? Oder sollen wir sagen, es sei- dann ein elliptischer Satz,, es sei- dann ein elliptischer Satz, || , wenn wir es brauchen, dann ist es ein elliptischer Satz, eine Abkürzung- für “Bring mir eine Platte”? – Ist es so: Wenn- wir ‘Platte!’ rufen, so meinen wir ‘Bring mir- eine Platte!’? Aber warum soll ich hier wenn ich angeben will was er meint- den Ausdruck ‘Platte!’ in ‘Bring mir eine Platte!’ übersetzen, und wenn sie gleichbedeutend sind, warum soll ich nicht sagen: “Wenn wir ‘Platte!’ rufen,
|
Denken wir uns folgende Fragestellung: “Wenn-
jemand den Befehl gibt ‘Bring mir eine
Platte!’,- muß er ihn als vier Wörtervier Wörter || Satz von vier Wörtern meinen; kann er ihn- nicht
auch als ein (langes, zusammengesetztes)- Wort meinen,
das dem einen Wort
‘Platte!’
entspricht?”das dem einen Wort
‘Platte!’
entspricht?” || dem einen Worte
… ‘Platte!’
entsprechend?”
– Wir werden geneigt sein, zu antworten, daß er die vier
Wörter meint, wenn er ‘Bring mir eine
Platte!’ im Gegensatz zu andern- Sätzen brauchtbraucht || gebraucht, welche diese Wörter in
andern Zusammenstellungen enthalten; wie etwa ‘Bring-
mir 2 Platten!’, ‘Bring ihm einen
Würfel!’,
etc.
etc.
– Aber- was heißt es, den einen Befehl im Gegensatz- zu diesen andern
gebrauchen?
Müssen dem der- den einen Befehl gibt, die andern im
Geiste- vorschweben?
Und alle von ihnen,, || ;
oder nur einige? -
Ist es nicht so: Der Befehl ist ein Satz aus- vier
Wörtern– oder, der Befehlende
‘meint vier- Wörter’– wenn in der Sprache, die er spricht,- & deren ein
Satz dieserdieser || der Befehl ist, jene andern- Kombinationen
vorkommen.
Es kommt nicht- darauf an, daß solche Kombinationen dem- Befehlenden
vorschweben, während er den Befehl gibt, noch offenbar darauf,
wie lange vorher- oder nachher er etwa an sie gedacht hat.
|
2
Betrachten wir nun eine Erweiterung der Sprache-
(1).
Der Gehilfe
|
Dem Auswendiglernen der Zahlwörterreihe -entspricht nichtsnichts || kein Zug im
Lernen der Sprache (1), &- dies zeigt deutlichdeutlich || klar, daß wir mit den Zahlwörtern ein gänzlich neuesein gänzlich neues || eine ganz neue Art von Instrument in die Sprache eingeführt haben.
Die Wesensverschiedenheit der Instrumente Zahlwort & Bezeichnung der- Bausteinform
tritt hier so klar zutagetritt hier so klar zutage || ist hier so augenfällig, weil wir es-
nur mit zwei Wortarten zu tun haben & ihren- Gebrauchihren- Gebrauch || den Gebrauch der beiden& ihren- Gebrauchihren- Gebrauch || den Gebrauch der beiden || & die Art ihres
Gebrauches || & die Art des
Gebrauchs der beiden ganz übersehen können.
|
3
Es ist hier klar, daß die
Wortarten nur die äußere Form der Lautreihe
miteinander gemein habenEs ist hier klar, daß die
Wortarten nur die äußere Form der Lautreihe
miteinander gemein haben || Die beiden
Sprachinstrumente haben nur die äußere Form, die Form der Lautreihe,
miteinander
gemein. Und
die ist unwesentlich, denn wir könnten uns- eine Variante von
(2) denken,in der A statt Zahlwörter auszusprechen dem- B eine Anzahl von Fingern- zeigt.Zahlwörter auszusprechen dem- B eine Anzahl von Fingern- zeigt. || … Zahlwörter auszusprechen, eine Anzahl von Fingern in die Höhe hebt. |
Was hat das vorweisende Lehren der Wörter
‘Platte’,- ‘Würfel’,
etc. mit dem der Zahlwörter gemein?
In- beiden Fällen weisen wir auf Dinge & sprechen
Wörter aus; aber- der weitere Gebrauch, den wir von dieser Handlung
|
4
Führen wir ein weiteres Werkzeug in unsere- Sprache ein: Bestimmten Gegenständen, einzelnen bestimmten
Steinen die beim Bau verwendet werden sollen, werden Namen (Eigennamen) gegeben,
man zeigt auf den Stein & sagt- seinen
Namen.
Ruft A den Namen aus, so- bringt B den Stein, dem er beigelegt
wurde.
|
Das vorzeigende Lehren der Worte ist hier - wieder verschieden von dem in (1) &- (2). Aber nicht notwendigerweise die hinweisende Gebärde, - oder das Aussprechen des Eigennamens, noch, was beim Zeigen & Aussprechen im Sprechenden oder Hörenden vorgeht;- wohl aber der Gebrauch der von diesem Zeigen & Aussprechen im Lehren der Sprache & in der Praxis der Verständigung mit ihr gemacht wird. – Soll man sagen, der Unterschied liege darin, daß man in den verschiedenen- Fällen auf verschiedene Arten von Gegenständen weist? Aber wenn ich mit der Hand auf ein- Stück weißes Papier zeige, wie unterscheidet sich- ein Hinweisen auf die Form von einem Hinweisen- auf diedie || seine Farbe? Man möchte sagen: der Unterschied ist, daß wir in den beiden Fällen- Verschiedenes meinen. Und Meinen sollte
|
5
Auf den Ruf “Diese Platte!” bringt
B- die Platte auf die A zeigt.
Auf den Ruf -“Platte dorthin!” trägt er eine
Platte an die- Stelle auf die A weist.
|
Wird das Wort ‘dorthin’ vorzeigendvorzeigend || zeigend gelehrt?
Wenn- der Gebrauch dieses Wortes gelehrt & eingeübt- wird, wird der
Lehrende die zeigende Handbewegung machen & dabei das Wort
aussprechen.-
Aber sollen wir sagen, daß er damit einem Ort- den Namen
‘dorthin’ gibt?
Die zeigende Gebärde - gehört ja hier zurzur || in
die Praxis der Verständigung mittels- der Sprache.
|
Es ist in der Philosophiein der Philosophie || unter
Philosophen die Meinung- aufgetaucht, daß Wörter wie
‘dort’, ‘hier’,
‘jetzt’,
|
6
Frage & Antwort.
A fragt: “Wie viele
Platten?”
B zählt- sie & antwortet mit dem letzten
Zahlwort.
|
Systeme der Verständigung wie meine Beispiele- 1-6 will ich
‘Sprachspiele’ nennen.
Sie sind- dem, was wir im gewöhnlichen Leben Spiele- nennen mehr oder
weniger verwandt; Kinder- lernen ihre Muttersprache mittels solcher-
Sprachspiele, & hier haben sie vielfach den- unterhaltenden Charakter
des Spiels.
– Wir betrachten aber die Sprachspiele nicht als- die Fragmente
einer Sprache,einer Sprache, || eines Ganzen ‘der
Sprache’, sondern als- in sich geschlossene Systeme der
Verständigung, als einfache, primitive, Sprachen.
Um diese- Betrachtungsart im Auge zu behalten ist es- oft nützlich sich das
Bild weiter auszumalen
|
Wenn wir in der Schule spezielle technische- Zeichensprachen lernen, wie
den Gebrauch von- Diagrammen & Tabellen, Darstellende Geometrie,-
chemische GleichungenGleichungen || Formeln,
etc., lernen
wir weitere- Sprachspiele.
|
(Die Sprache
des Erwachsenen erscheint unserscheint uns || stellt sich unsrem Auge dar
als - eine nebelhafte Masse, die Umgangssprache,
umgeben von einzelnen, mehr oder weniger
klar umrissenen, Sprachspielen, den technischen
Sprachen.)
|
7
Fragen nach dem Namen.
Es werden- außer den alten Bausteinformen neue zugebracht.
B zeigt- dann auf eine solche Form & fragt:-
“Wie heißt das?”
A antwortet: “Das heißt
…” -
Beim Bauen ruft A das neue Wort (‘Prisma’-
z.B.) & B bringt den Stein.
|
Die Worte “Das heißt …” mit der
hinweisenden- Gebärde nennen wir ‘hinweisende
Erklärung’,, || oder- ‘hinweisende
Definition’.
In (7) wird ein Gattungsname, der Name
einer Form, erklärt;- aber analog kann nach dem Eigennamen- eines Dinges,
dem Namen einer Farbe, einer Zahl, einer Himmelsrichtung
gefragt werden.
(Wenn wir hier von den
‘Namen’ von Farben, Zahlen, Richtungen,
etc. sprechen, so könnte das zweierlei Gründe
haben. -
Der eine: wir könnten meinen,
daß die Funktionen- eines Eigennamens, Farbnamens,
Stoffnamens, Zahlwortes,
etc.,-
in der Sprache,
d.i. ihre Funktionen im Sprachspiel, einander viel
ähnlicher sind als wirklich der Fall ist. -
Dann sind wir versucht -
|
8
B erhält eine Tabelle in welcher Schriftzeichen
den Bildern von Gegenständen gegenüberstehn;
z.B. den Bildern eines
Hammers, einer Zange,- einer Säge.
A schreibt eines jener Zeichen- auf eine Tafel, B
sucht es in der Tabelle- auf, fährt mit dem Finger vom Schriftzeichen- zum
Bild & holt den
Gegenstand den das- Bild zeigt.
|
Betrachten wir die verschiedenen Arten von Zeichen- in unsern
Beispielen.
Wir wollen zwischen Sätzen- & Wörtern unterscheiden.
‘Sätze’ &
‘Wörter’ in unsern Sprachspielen werde- ich
nennen, was dem analog ist, was wir in der
gewöhnlichen Sprache ‘Sätze’ &
‘Wörter’ nennen.
Ein Satz kann- auch aus einem einzigen Wort bestehen.
In (1)- sind die Ausrufe ‘Platte!’,
‘Balken!’ solche- Sätze.
In (2) hat jeder Satz zwei Wörter.
– Wir unterscheiden unter den Sätzen Befehle, Fragen,
Behauptungen,
|
9
In einem Sprachspiel ähnlich
(1)- ruft A Befehle von der Form “Platte, Säule,-
Prisma!”; B bringt
darauf diese Bausteine.
Wir- könnten hier den Befehl einen Satz, aber- auch drei Sätze
nennen. –
|
10 Wenn aber die- Reihenfolge der Wörter
dem B die Reihenfolge- angibt, in welcher er die Steine bringen soll,-
dann werden wir “Platte, Säule, Prisma!”-
einen Satz aus drei Wörtern nennenaus drei Wörtern nennen || nennen der aus drei Wörtern
besteht.
Hätte der Befehl die Form “Platte,- dann Säule, dann Prisma!”, so würden- wir sagen er bestehe aus vier Wörtern- (nicht aus fünfen). |
Unter den Wörtern finden wir Gruppen mit ähnlichen Funktionen im
Sprachspiel.
Man sieht leicht die Ähnlichkeit der Funktion in der Gruppe
der Wörter ‘eins’, ‘zwei’,
‘drei’ -
etc., & anderseits in der Gruppe
‘Platte’,- ‘Säule’
etc.. So
unterscheiden wir
Wortarten.
In (9) & (10) besteht ein Satz- aus Wörtern nur einer
Wortart.
|
11
Die Ordnung, in der B die Steine zureicht wird- durch
Ordnungszahlwörter, etwa ‘erstens’,-
‘zweitens’, ‘drittens’
etc., angegeben.
Der Befehl- in (10) kann also lauten “Drittens
Prisma,- erstens Platte, zweitens Säule!”
Wir
sehen:- was in einer
Sprache die Funktion von Wörtern- ist, kann in
einer Andern etwa von der Ordnung der Wörter geleistet
werden.
– Eine- Pause imim || in einem Satz der einen
Sprache kann die Funktion eines Worts
|
Solche Überlegungen können
uns die ungeheure Mannigfaltigkeit der Mittel unserer- Sprache
ahnen lassen; & es ist
merkwürdig, mitmerkwürdig, mit || interessant mit dem- was sich uns hier zeigt
zu vergleichen, was Logiker vom Bau aller Sätze- gesagt
haben.
(Vergleiche auch, was ichVergleiche auch, was ich || Dies gilt auch von dem, was
ich selbst in
der Logisch-philosophischen Abhandlung- gesagtgesagt || geschrieben
habe.)
|
Wenn wir nach der Ähnlichkeit der Funktionen der Wörter
Wortarten unterscheiden, so- ist leicht zu sehen daß man verschiedenerlei Einteilungen treffen
kann.
Wir können
z.B. leicht einen Grund- finden, das
Wort
‘eins’ nicht zur gleichen Art wie die Wörter
‘zwei’, ‘drei’,
‘vier’, -
etc. zu zählenzählen || rechnen.
|
12
Denken wir uns diese Variation der Spracheder Sprache || von
(2):- Statt “Eine
Platte!”, “Einen
Würfel!”,
etc. ruft- A
einfach “Platte!”,
“Würfel!”,
etc.. Die andern-
Zahlwörter aber werden wie in (2) ausgerufen. -
Wer an dieses System gewöhnt wäre, könntekönnte || würde
das
Zusammenfassen von ‘eins’ mit
‘zwei’ & ‘drei’
etc. befremdlich- finden.
(Denke an Gründe für & gegen die Klassifikation der
‘0’ mit den andern
Kardinalzahlzeichen.
– Sind Schwarz & Weiß
Farben? -
In manchen Fällen rechnet man sie unter die Farben, in manchen nicht.)
|
Wörter lassen sich in
vielen Beziehungen mit- Schachfiguren vergleichen.
Denke an die verschiedenen Arten die Schachfiguren zu
klassifizieren. (z.B.- in Offiziere
& Bauern.)
|
Es ist uns natürlich die hinweisenden Gebärden
|
Vergleiche diese beiden Zeichensysteme: 13
A gibt dem B Befehle die aus zwei
auf eine Tafel gemalten
Zeichen bestehen.
Das erste Zeichen- ist ein unregelmäßig geformter Fleck von- irgendeiner
bestimmten Farbe,
z.B. grün; das- zweite eine
gezeichnete geometrische Figur,
z.B. ein
Kreis: B bringt darauf dem A einen Gegenstand, der
die Farbe- des ersten & die Form des zweiten Zeichens
hat (-z.B. einen grünen,
kreisförmigen Gegenstand).
14 Ein Befehl ist ein gemaltes Zeichen, eine
geometrische Figur- in einer bestimmten Farbe gemalt,
z.B.- ein grüner Kreis.
B bringt auf den Befehl- einen Gegenstand von der Form
& Farbe- des Zeichens.
|
In (13) besteht ein Satz aus zwei Mustern, deren jedes einem Wort
entspricht –
z.B. “grüner
Kreis”.
In (14) dagegen steht statt- dieser zwei Muster eines; das
man nicht in- zwei Bestandteile (Form & Farbe) zerlegen kann;-
es steht also hier nicht ein Muster für- ein Wort.
|
Worte in Anführungszeichen-
kann man Muster nennen; in dem Satz “Er-
ruft
‘Halt’”
also ‘Halt’
ein Muster.
Vergleiche- aber die beiden Fälle: der
Satz “Er ruft
‘Halt’” ist ein
gesprochener Satz, & anderseits ein
geschriebener Satz.
Wie wird das gesprochene Wort mit dem Ruf verglichen, wie das-
geschriebene?
Wer Geschriebenes kopiert vergleicht -was er
schreibt mit einem Muster, aber in- gewissem Sinne auch der, der nach Diktat
schreibt.
Wir nennen eine große Mannigfaltigkeit von Vorgängen:
“etwas mit einem Muster vergleichen”.
|
In (8) vergleicht B Bilder mit Gegenständen. -
Aber worin besteht dieses Vergleichen?
Was tut der,- derder || welcher vergleicht?
Betrachte diese Fälle: a) die abgebildeten
Gegenstände sind (wie in (8)) ein
Hammer, eine Zange, eine Säge, ein- Bohrer; b) zwanzig
verschiedene Arten von Schmetterlingen. Wie verschieden
wird hier der Vorgang des- Vergleichens sein. c) Die
Bilder sind maßstabgerechte Zeichnungen von
Bausteinen & das Vergleichen- hat mit dem Zirkel zu geschehn.
|
Es sei B's Aufgabe ein Stück Tuch von- der Farbe eines Musters zu
bringen, das ihm- gegeben wird.
Wie vergleicht er die Farbe des Musters- & des Tuches?
Stelle Dir verschiedene Fälle- vor:
|
15
A zeigt dem B das Muster; darauf geht- B &
bringt einen Stoff nach dem
Gedächtnis. 16
B geht mit dem Muster- zu dem Regal auf dem die Stoffe liegen
&- sieht vom Muster auf die Stoffe ehe er- wählt. 17
B legt das Muster auf jeden der Stoffe am Regal
& wählt den Stoff dessen Farbe er nicht- vom Muster unterscheiden
kann. 18
Stelle Dir dagegen den Fall vor, der Befehl- lautete:
“Bring mir einen Stoff etwas dunkler- als dieses
Muster!”. –
|
Ich sagte in (15) B bringe einen Stoff ‘nach dem
Gedächtnis’; aber dieser Ausdruck umfaßt unzählige
mögliche Vorgänge.
Denke an einige Beispiele:
|
19
B, wenn er zu den Stoffen kommt, schließt die Augen & ruft
sich ein Bild des Musters ins-
Gedächtnis.
Er sieht dann abwechselnd- auf die Stoffe & stellt sich das Muster
vor. -
Einmal sagt er “zu
hell”,- einmal “zu
dunkel”; endlich blickt er auf -einen & sagt
“gut!”, & nimmt ihn vom
Regal. 20
B ruft sich kein Bild des Musters vor- Augen.
Er sieht einen Stoff nach dem andern- an,
runzelt die Stirn
& schüttelt bei- jedem den Kopf; beim zehnten entspannt sich- sein
Gesicht, er nickt mit dem Kopf & nimmt- den Stoff. Denke Du hättest zu- beschreiben, was Du- in einem solchen- Falle wirklich getan hast. 21
B ruft sich kein Bild des Musters vor Augen;- er blickt
der Reihe nach auf einige
|
Die Beschreibungen dieser drei
Beispiele, besonders des letzten, haben etwas-
Unbefriedigendes.
Es scheint, sie geben allerlei-
Nebensächliches lassen aber das Wesentliche
aus. -
Das Wesentliche aber wäre eineeine || die spezifische- Erfahrung
des Vergleichens & des Erkennens.
Wenn wir nun irgendwelche Vorgänge des Vergleichens genau ins Auge fassen, so sehen wir- leicht eine Anzahl von Handlungen, Gedanken,- Empfindungen, die alle für das Vergleichen mehr oder weniger charakteristisch sind. - Und das ist der Fall, ob es sich um ein Vergleichen nach dem Gedächtnis handelt, oder um- das Vergleichen zweier Gegenstände, die wir beide- vor Augen haben. Wir kennen eine Unzahl solcher- Vorgänge des Vergleichens; sie bilden, wie wir uns- ausdrücken wollen, eine- “Familie”, unter deren Gliedern eine Unzahl von- Familienähnlichkeiten besteht, die einander- auf die verschiedenste Weise übergreifen & kreuzen.die einander- auf die verschiedenste Weise übergreifen & kreuzen. || diese Ähnlichkeiten übergreifen & kreuzen sich auf mannigfache Weise., unter deren Gliedern eine Unzahl von- Familienähnlichkeiten besteht, die einander- auf die verschiedenste Weise übergreifen & kreuzen.die einander- auf die verschiedenste Weise übergreifen & kreuzen. || diese Ähnlichkeiten übergreifen & kreuzen sich auf mannigfache Weise. || . Zwischen ihren Mitgliedern besteht eine große Zahl von Ähnlichkeiten die sich … auf die verschiedenste Weise übergreifen & kreuzen. – Wir halten- Gegenstände, deren Farbe wir vergleichen wollen- für kürzere oder längere Zeit zueinander, schauen sie abwechselnd an, halten- sie in verschiedene Beleuchtungen, wir- machen dabei verschiedene charakteristische- Äußerungen, haben Erinnerungsbilder, Gefühle- der Spannung & Entspannung, Befriedigung &- Unbefriedigung, die verschiedenen Gefühle der- Anstrengung in den Augen & ihrer Umgebung,- die längeres aufmerksames Schauen begleiten- & alle möglichen Kombinationen dieser & anderer- Erfahrungen. Je mehr Fälle des Vergleichens & je genauer wir sie besehen,- desto weniger glauben wir an eine spezifische Erfahrung des Vergleichens.
|
Ja, wenn Du eine Anzahl solcher Fälle- genau
besehen hast & ich gebe Dir
nun- zu, daß es vielleicht eine Erfahrung gibt, die- allen von ihnen gemeinsam ist
& erkläre mich- bereit das Wort ‘Vergleich’
nur da zu gebrauchen,- wo diese Erfahrung anwesend ist, dann wirst- Du nun
fühlen, daß die Annahme einer solchen Erfahrung jetzt
ihren Zweck verloren hat,- denn
nun steht diese Erfahrung neben einer-
Menge anderer Erfahrungen,
welche die Verbindung der Fälle des-
Vergleichens herstellen.
– Denn jene ‘spezifische-
Erfahrung’, die wir suchten, sollte ja
gerade das- tun was nun jene Masse von
Erfahrungen- leistet.
Die spezifische Erfahrung sollte ja- nicht
eine ausaus || unter einer Anzahl mehr oder
weniger charakteristischer
Erfahrungen sein.
– Man könnte sagen,- man
kann diesen Gegenstand auf zweierlei Weise
ansehn: einmal aus der Nähe –, einmal
von weitem & durch
eine eigentümliche Atmosphäre.
– Und wir haben gefunden, daß
der- tatsächliche Gebrauch des Wortes
“Vergleich” ein anderer ist als der, den
wir vom Weiten- zu sehen glauben.
Wir finden, daß das, was die- Fälle des
Vergleichens verbindet, eine- große Anzahl
einander
übergreifender Ähnlichkeiten ist; & wenn wir dies sehen, so
fühlen- wir uns nicht mehr gezwungen zu
sagen, es- müsse allen diesen Fällen eines gemeinsam- sein.
Sie sind durch ein Tau mit einander verbunden; und dieses
Tau hält nicht darum, weilhält nicht darum, weil || verbindet sie nicht dadurch,
daß- irgend eine Faser in ihm von einem Ende zum- andern läuft, sondern
weilweil || dadurch, daß eine Unzahl von- Fasern
einander übergreifen.
|
“Aber in dem Fall (21) handelt ja B gänzlich
|
“Aber warum hat er in (21) gerade
diesen Stoff- gebracht, wie hat er ihn als den
richtigen
erkannt, woran?”
– Wenn Du fragst “Warum?”- fragst
Du nach der Ursache oder nach dem- Grund?
Wenn nach der Ursache so ist es ja- nicht schwer sich eine physiologische
oder psychologische Hypothese auszudenken die die Wahl unter den
gegebenen Umständen erklären könnte. -
Es ist die Aufgabe der experimentellen Wissenschaft- solche
Hypothesen zu prüfen.
Wenn Du dagegen- nach dem Grund fragst, so ist die Antwort:- es muß
keinen Grund für die Wahl
gebengeben || gegeben haben.keinen Grund für die Wahl
gebengeben || gegeben haben. || kein Grund für die Wahl vorhanden
gewesen sein.
Ein- Grund ist ein Schritt, der dem Schritt der Wahl- vorhergeht.
Aber warum sollte jedem Schritt ein- andrer Schritt
vorangehen?andrer Schritt
vorangehen? || anderer vorhergehen?
|
“Aber dann hat B den Stoff
nicht wirklich- als den richtigen erkannt.”
– Wenn Du willst- so brauchst Du (21) nicht unter die Fälle des-
‘Erkennens’ zu zählen.
Aber wenn es uns klar- wird daß die Vorgänge des Erkennens eine große-
Familie bilden mit einander übergreifenden Familienähnlichkeiten,
werden wir wahrscheinlich- nicht abgeneigt sein den Fall (21)
zu dieser Familie zu rechnen.
– “Aber fehlt denn dem B in diesem Fall
nicht- das Kriterium wonach er den Stoff
als den- rechten erkennen kann?
In (19) hatte er
z.B. das- Erinnerungsbild
& er erkannte den Stoff durch
|
“Aber angenommen nun B bringt in (21) den -Stoff
& wenn man ihn mit dem Muster vergleicht,- so erweist er sich als der
unrechte.”
– Aber hätte- das nicht auch in den andern Fällen so geschehen-
können?
Angenommen in (19) hätte der Stoff den- B brachte nicht mit dem
Muster übereingestimmt- würden wir nicht in gewissen Fällen sagen, sein- Erinnerungsbild habe nicht gestimmt,
in andern,- das Muster, oder der Stoff, habe seine Farbe geändert,- &
noch in anderen, die- Beleuchtung sei nicht die gleiche?
Es ist nicht schwer Fälle zu erfinden,
|
Im Beispiel (1) lernt B einen Baustein bringen wenn er
das Wort ‘Würfel’ hört.
Wir könnten uns vorstellen, daß in diesem Fall folgendes
geschieht: in B ruft das Hören des Wortes ein
Vorstellungsbild auf; die Erziehung, Abrichtung,- hat, wie man sagen
würde, diese Assoziation- geschaffen.
B nimmt nun den Stein auf der- mit dem Vorstellungsbild
übereinstimmt. -
– Aber mußte dies geschehen?
Wenn die Abrichtung es bewirken konnte, daß das
Vorstellungsbild – automatisch – B vors Auge- trat,
warum dann nicht daß B den Stein- aufnimmt, ohne Vermittlung eines
Bildes?
Das- bedeutet ja nur ein etwas anderes Funktionieren des
Assoziationsapparates.Assoziationsapparates. || Apparates der
Assoziation.
Denke daran, daß- er das Vorstellungsbild nicht aus dem Wort
ableitet (aber wäre es so, so würde-
das unser Argument nur einen
Schritt zurück- schieben) sondern
daß der Fall hier analog dem- des Registrators
ist: wenn ein bestimmter Knopf- gedrückt wird erscheint ein bestimmtes Täfelchen. -
Ja dieser Mechanismus kann statt dem der- Assoziation
verwendet werden.
|
Es ist oft
klärend sich das Vorstellen von Farben, Gestalten, Tönen,
etc.
etc., das im Gebrauche der Sprachen eine
Rolle spielt ersetzt zu denken durch das Anschauen wirklicher Farbmuster, das Hören wirklicher Töne,
etc., also
z.B. das Aufrufen
eines- Erinnerungsbildes einer Farbe durch das
|
Die Abrichtung im Gebrauch-
der Tabelle (wie der in (8))
kann dahin gehen, den- Schüler nicht bloß zum Gebrauch einer
bestimmten Tabelle sondern zum Gebrauch & auch zum
Anlegen beliebiger Tabellen,-
beliebiger Kombinationen von Schriftzeichen
& Bildern, zu befähigen.
Die erste Tabelle- die er gebrauchen lernte war etwa die in
(8).
|
22
Wir fügen ihr nun das Bild eines
andern- Werkzeugs bei welches der Schüler vor- sich hat, etwa eines Hobels,
& gegenüber- dem Bild das Wort
‘Hobel’.
Wir werden- diese Tabelle der ersten so ähnlich als- möglich
gestalten; auf dem gleichen Stück
Papier, etwa, das Bild des Hobels unter die- andern Bilder, das Wort
unter die andern Wörter setzen.
Der Schüler- wird nun ermuntert werden, von dem- neuen Bild & Wort
Gebrauch zu machen- ohne daß man die frühere Abrichtung-
an ihnen wiederholt.
Das Ermuntern nun-
besteht in gewissen Nachhilfen, billigenden- & mißbilligenden Mienen
des Lehrers, Gesten, die ein
Fortsetzen ausdrücken und dergleichen mehr.
Denke an- die verschiedenen Gebärden
& Bewegungen, die man- macht, um einen Hund zum Apportieren zu bringen.
|
Aber nicht jedes Tier- wird auf diese
Gebärden reagieren, wie der -Hund.
Eine Katze wird diese Gebärden nicht,- oder mißverstehen; das heißt in
diesem Fall
|
23
Der Schüler lernt Dingen Namen seiner- eigenen Erfindung zu geben &
die Dinge zu- bringen, wenn die Namen gerufen werden. -
Es wird ihm eine Tabelle gegeben auf- deren einer Seite er Bilder ihm
bekannter Gegenstände findet & ihnen gegenüber,- dort wo in den früheren Spielen- Schriftzeichen
standen, leere Stellen.
Er schreibt- die neuen Wörter an diese Stellen & gebraucht- die
Tafel dann, wie in (8).
BeimBeim || Im Lernen des Gebrauchs der Tabelle- kann es eine wichtige Übung sein den- Finger in der Tabelle immer von links nach rechts (vom Schriftzeichen zum entsprechenden Bild) zu- bewegen, gleichsam also eine Reihe paralleler Striche in ihr zu ziehen. Dies mag dann- beim Übergang in (22) von der ersten Tafel zur- erweiterten helfen. |
Tabellen & hinweisende Erklärungen & ähnliches werde-
ich, in Übereinstimmung mit dem gewöhnlichen- Sprachgebrauch,
‘Regeln’ nennen.
|
24
Betrachte dieses Beispiel: Es werden verschiedene Arten
eingeführt Tabellen zu lesen.
Jede- der Tabellen besteht aus zwei Kolumnen, in- der einen Schriftzeichen
in der andern Bilder, wie
Schemata dieser Art werden den Tabellen- als Regeln des Lesens beigegeben. |
Könnten aber diese Regeln nicht durch weitere- Regeln erklärt
werden?
– Gewiß. –
Andrerseits- aber: ist eine Regel
unvollständig erklärt- wenn ihr keine weitere Regel für ihren Gebrauch-
beigegeben istist || wurde?
|
Wir wollen nun die endlose Reihe der Kardinalzahlen in unsre
Sprachspiele einführen. -
Aber wie machen wir das?
Die Analogie zwischen- dem Spiel mit zehn Zahlwörtern
& einem solchen, unbegrenzten, Spiel kann ja nicht dieselbe
sein, wie die- zwischen dem Spiel mit zehn & einem mit- 55
Zahlwörtern.
Angenommen - das Spiel sei
wie (2) die Reihe der Zahlzeichen- aber unbegrenzt.
Es werde in der Praxis des- Spiels tatsächlich bis 155 gezählt,
dann soll- ja das unbegrenzte Spiel nicht das sein,
welches aus (2) würde, wenn ich dort statt “die
Zahlwörter von ‘eins’-
bis ‘zehn’” “die
Zahlwörter von ‘eins’- bis
‘hundertfünfundfünfzig’” gesagt
hätte.
Aber- worin liegt dann der Unterschied?
Fast
Der Unterschied zwischen zwei Brettspielen kann- z.B. in der Zahl der SpielfigurenSpielfiguren || Spielsteine liegen, in der- Zahl der Felder des Brettes, oder darin, daß siesie || diese- im einen Fall Quadrate im andern Sechsecke- sind, etc. Aber der Unterschied zwischen dem- begrenzten & dem unbegrenzten Spiel scheint- nicht in den materiellen Werkzeugen des Spiels- liegen zu können, denn, möchten wir sagen, wie- kann sich das Unendliche in diesen ausdrücken?- Wir können es, so scheint es, nur in unsern- Gedanken erfassen. Und es scheinen also die Gedanken zu sein, die das begrenzte Spiel vom unbegrenzten- unterscheiden. Seltsam ist es dann nur, daß wir -diese Gedanken über das Unendliche in Worten- & Gebärden ausdrücken können. |
25
Denke Dir zwei Kartenspiele: Ich will sie- das
‘begrenzte’ & das
‘unbegrenzte’ nennen.-
Die Karten beider tragen Ziffern & die höhere- Ziffer sticht die
niedrigereniedrigere || geringere.
Die Spielregeln sind- einander in jeder Beziehung analog; aber- das eine
Spiel wird mit 32 Karten gespielt- das andere mit einer beliebigen
Zahl.
Angenommen nun wir spielen das unbegrenzte- Spiel, &
die Zahl der Spielkarten ist 32; wie unterscheidet sich das Spiel vom
begrenzten.
– Nicht- durch die Blätter, nicht durch die Art wie- ausgespielt,
gestochen wird,
etc.
Aber vielleicht- dadurch: Das begrenzte Spiel wird mit- einem
Pack gedruckter Karten gespielt, beim- unbegrenzten wird jedem Spieler ein
Vorrat- leerer weißer Karten & ein Bleistift zum- Schreiben der
Ziffern gegeben;
zu Anfang des unbegrenzten Spiels fragt einer:
“Wie hoch gehen
|
Der verschiedene ‘Geist’ dieser Partien
mag nur darin liegen, daß sie verschiedenen
Systemen angehören, & dies in den mannigfachen Beziehungen,-
die sie zu andern Partien & zu
verschiedenen andern Vorgängen- haben, die außerhalb der beiden
Partien selbst- liegen.
Betrachte die folgenden beiden Spiele:
|
26
Es sind zwei Arten des Damespiels, ich- will sie A
& B nennen.
In A verliert der der
seine Spielsteine verliert; in- B gewinnt, wer seine Steine
verloren- hat.
Die beiden Spiele sind einander also in- derder || dieser
Beziehung entgegengesetzt; in allen- andern, nehme ich an,
gleich.
Welchen- Unterschied wird nun ein Zuschauer sehen, der
Partien der beiden
Spiele A & B beobachtet? -
Nun, es lassen sich ja leicht solche- Unterschiede
beschreiben.
Zuerst etwa so:- In A trachtet Jeder, seine Steine
davor zu- bewahren, daß sie von denen des Andern- übersprungen werden; in
B schiebt Jeder dem- Andern seine Steine zu,
|
Wir wollen nun Sprachspiele, von denen wir- sagen würden, sie
verwenden eine
begrenzte Reihe von Zahlzeichen, mit
solchen- vergleichen, von denen
wir sagen würden, sie verwenden eine unbegrenzte Reihe von Zahlzeichen.
|
27
Wie
(3).
A befiehlt B, ihm eine- Anzahl von Bausteinen
von bestimmter Form zu- bringen.
Die Zahlzeichen gibt A mit den Fingern der beiden
Hände. -Die Zahlzeichen sind zehn Bilder
der beiden Hände mit gestreckten &- eingebogenen Fingern.
A gibt B den Befehl, indem er ihm ein solches Bild zeigt-
& dabei das Wort ‘Würfel’ oder
‘Platte’,
etc.
ausruft.
|
28
Wie (2). Die
Reihe der Zahlwörter wird auswendig gelernt. -
In dem Befehl werden die
Zahlwörter gerufen.
Das Kind- lernt sie durch mündlichen Unterricht.
|
29
Es wird eine Rechenmaschine
(Abakus) verwendet.
A stellt den Abakus
& gibt
|
30
B hat die Platten,
die in Stößen liegen, zu zählen. -
Es geschieht mit
einer Rechenmaschine; sie hat- zwanzig
Kugeln.
In einem Stoß sind nie mehr- als zwanzig Platten.
B schiebt die Kugeln, den Platten
eines Stoßes entsprechend, & zeigt-
danndann || darauf dem A die Rechenmaschine.
|
31
Wie 30; der Abakus hat nun zwanzig
kleine- & eine große Kugel.
Enthält der Stoß mehr- als zwanzig Platten, so verschiebt B die große-
Kugel.
(Sie entspricht also in gewisser
Beziehung dem Wort ‘viele’.)
|
32
Wie 30.
Wenn der Stoß n Platten enthält, wo n größer als- 20 & kleiner als
40 ist, verschiebt B n ‒ 20 Kugeln,- zeigt dem A die
Rechenmaschine & klatscht- dabei einmal in die Hände.
|
33
A & B verwenden die Zahlzeichen des
Dezimalsystems (als Schrift- oder
Lautzeichen) bis zu
‘20’.-
Das Kind lernt die Reihe dieser Zeichen auswendig;
weiter wie
in (2).
|
34
Ein gewisser Volksstamm besitzt eine Sprache- von der Art
(2).
Die Zahlzeichen sind die Schriftzeichen unseres-
Dezimalsystems.
Keines von ihnen
- ist als das höchste gekennzeichnet, wie
z.B.- in einigen der früher beschriebenen
Spiele.
(Man- ist hier vielleicht versucht, fortzufahren:
“obwohl natürlich eines von ihnen das höchst-
gebrauchte ist”.)höchst-
gebrauchte ist”.) || höchste der tatsächlich gebrauchten
Zahlzeichen ist”.)
Die Kinder dieses Stammes- lernen die Zahlzeichen auf folgende Weise: Man- lehrt sie die
Ziffern von ‘1’ bis
‘20’, wie- in (2) die Wörter von
‘eins’ bis ‘zehn’.
Und
mit ihnen- zählen sie Reihen von
Gegenständen bis zu- zwanzig auf den Befehl “Zähle
diese Platten!”,- “Zähle diese
Würfel!”,
etc.
Später legt man ihnen
|
35
Ein andrer Volksstamm: seine Sprache ist- wie die in
(34).
Man beobachtet nicht, daß -die Leute höher als bis
159 zählen.
– Im- Leben dieses Stammes spielt das Zeichen ‘159’- eine
eigentümliche Rolle.
– – Nehmen wir an,- ich sagte: “Sie
behandeln dieses Zahlzeichen- als ihr höchstes”.
– Aber was heißt das?
– “Nun,- sie sagen einfach es sei das
höchste.”– Aber wie: Sie sagen gewisse Worte – aber wie wissen- wir, was sie damit meinen?- Ein Kriterium dafür, was sie meinen, wären- die Gelegenheiten bei denen sie das Wort aussprechen,- welches wir mit unserm “höchste” übersetzen- wollen, die Rolle welche jenes Wort im Leben des- Stammes spielt. Wir können uns leicht das Zahlzeichen ‘159’ bei solchen- Anlässen, in Verbindung mit solchen Gesten- & Formen des Benehmens gebraucht denken,- daß wir sagen müßten, dieses Zeichen spiele- bei ihnen die Rolle einer unübersteigbaren oberen- Grenze. Selbst dann, wenn der Stamm
|
36
Ein Stamm besitzt zwei Systeme des- Zählens:
Man lernt Zählen-
mit den Buchstaben des Alphabets, &- außerdem mit den Zahlzeichen des-
Dezimalsystems, wie in (34).
Die erste- Art nennen sie die
‘offene’ Art des Zählens, die zweite- die
‘geschlossene’ & sie verwenden diese beiden-
Wörter auch für eine offene & geschlossene- Türe.
|
In (27) ist die Reihe der Zahlzeichen in augenfälliger Weise
beschränkt.
– In (27) & (28) ist ein-
‘beschränkter Vorrat’ von Zahlzeichen
vorhanden: denke an die Analogie dieser beiden Beschränkungen,
& wieder- an den Mangel der Analogie.
– In (30) liegt- die Beschränkung einerseits im
Werkzeug des- Zählens.
Dann aber, in- ganz anderer Weise, darin, daß nie
mehr als zwanzig Gegenstände gezählt werden.
– In (31) fehlt diese Beschränkung, aber die große Kugel
an der- Rechenmaschine betont die Beschränkung- unserer Mittel.
– Ist (32) ein beschränktes- oder unbeschränktes
Spiel?
Die Praxis der- Anwendung des Abakus, die wir
beschrieben- haben, hat 40 als Grenze.
– Wir sind- geneigt zu
sagen, dieses Spiel ‘hat es in sich’,- daß es
unbegrenzt fortgesetzt werden kann.daß es
unbegrenzt fortgesetzt werden kann. || unbegrenzt
fortgesetzt werden zu können.-
Aber vergessen wir nicht, daß wir auch die- vorhergehenden Spiele als
Anfänge endloser- Systeme hätten auffassen
können.
– In (33)
|
Wir könnten uns etwa so ausdrücken:- Die unbegrenzten
Spiele sind dadurch charakterisiert, daß sie nicht mit
einem bestimmten Vorrat von
Zahlzeichen gespielt werden- sondern statt dessen mit einem System der
(unbeschränkten)- Konstruktion von Zahlzeichen.
|
Wenn wir sagen, jemand werde ein System- der Konstruktion von Zahlzeichen
gegeben, so- denken wir dabei im allgemeinen an einen
von drei Vorgängeneinen
von drei Vorgängen || eines von drei Dingen:
a) daß er eine Abrichtung erhält- von der Art derjenigen, die
in (34) beschrieben
wurde,von der Art derjenigen, die
in (34) beschrieben
wurde, || wie die in (34) beschriebene, –
die, wie uns die Erfahrung- lehrt, ihn befähigt
Aufgaben zu lösen von
der dort beschriebenen ArtAufgaben zu lösen von
der dort beschriebenen Art || zu lösen, wie-
die dort angeführten.
b) daß in ihm (seinem- Gehirn, seiner
Seele) die Disposition erzeugterzeugt || hervorgerufen- wird, auf diese Weise zu reagieren. c)
daß ihm- eine allgemeine Regel zur Konstruktion von Zahlzeichen gegeben
wird.
|
Was nennen wir eine ‘Regel’eine ‘Regel’ || Regeln?
Betrachte- dieses Beispiel: 37
B legt einen Weg zurück einem Befehl entsprechend,- den A ihm
gibt.
B erhält die Tabelle:
A gibt ihm (nun) einen Befehl, der aus-
den vier Buchstaben der Tabelle besteht; -
z.B.
“a a c a d d d”.
B schaut in der Tabelle den- Pfeil nach derschaut in der Tabelle den- Pfeil nach der || sucht
den Pfeil, der in der Tabelle jedem Buchstaben entspricht &-
bewegt sich nun diesem Pfeil entsprechend,
in unserm- Beispiel also so:
.
Den Satz ‘a a c a d d d’ werden wir keine Regel- nennen wollen. – Er ist natürlich die Beschreibung des Weges den B nehmen soll. – Aber- eine solche Beschreibung würde man unter- bestimmten Umständen eine Regel nennen; - z.B. in diesem Fall: 38
B soll verschiedene lineare Ornamente- zeichnen.
Jedes Ornament ist die Wiederholung eines Elements,
das A angibt. -
Gibt
z.B. A den Befehl ‘c a d
a’, so zieht B- eine Linie
In diesem Fall würden wir, glaube ich, -
‘c a d a’ die Regel nennen, nach welcher das-
Ornament gezeichnet wird.
|
Beiläufig gesprochen, gehört zu einer Regel die-
wiederholte Anwendung.
|
Vergleiche mit (38) den folgenden Fall: 39
Ein Brettspiel mit
Spielfiguren- verschiedener Gestalt, etwa ähnlich dem Schach.- Die
Art & Weise wie jede Figur ziehen darf ist- durch Regeln
festgelegt. So lautet für die- eine Figur die Regel
‘a c’, für eine andre etwa- ‘a c a
a’,
u.s.f..
Die erste darf also so ziehen:
Hier könntekönnte || kann- man sowohl die Sätze
(‘a c’, ‘a c a
a’,
etc.) als auch- die Diagramme,
die ihnen entsprechen, Regeln nennen.
|
40
Kehren wir zum Sprachspiel (37)
zurück: Nachdem
|
41
Nach einiger Praxis in diesem Spiel ändert- es sich weiter dahin,
daß B sich nach den Buchstaben des Befehls bewegt, ohne
Vermittlung der Tabelle oder- eines Vorstellungsbildes.
|
Betrachte auch folgendefolgende || diese Variation: 42
Beim Unterricht in der Sprache (37) wird- B die Tabelle
gezeigt; ihm aber bei der Ausführung des Befehls nicht
an die Hand gegeben.
Die Tabelle tritt in die Praxis- der Sprache nicht ein.
|
In jedem der Fälle (37) (40)
(41) (42) können wir die Tabelle- eine Regel des Spiels
nennen.
Aber in jedem von- ihnen spielt sie eine andere Rolle.
In (37) ist -sie ein Werkzeug in der Praxis des
Spielsdes
Spiels || der Sprache; in (40)-
wurde sie durch das Wirken der Assoziation
ersetzt.-
In (41) ist auch dieser Schatten der Tabelle
nicht- mehr zu finden.
– In (42) ist sie nichts als ein
Unterrichtsbehelf.
|
43
Aber weiter: Ein Stamm gebraucht ein System- der
Verständigung wie (42); nur wird von ihnen im Unterricht
von keiner Tabelle
Gebrauch gemacht.von keiner Tabelle
Gebrauch gemacht. || keine Tabelle
gebraucht.
Der Unterricht konnte- darin bestehen, daß der Schüler im- Anfang den
Weggeführt wurde, den er
gehn soll.
|
44 Aber wir könnten-
uns auch den Fall
denken, wo selbst- dieser Unterricht nicht
|
Wie erklärt man Einem, in welcher Weise er- den Befehl
“Geh dort hin!” (mit der
zeigenden Gebärde)- ausführen solleausführen solle || auszuführen
habe?
Könnte dieser Befehl nicht bedeuten, er solle in der Richtung gehen,
die wir die entgegengesetzte
|
Aber kehren wir zu (43) zurück.
Ein Forscher besucht diesen Volksstamm & beobachtet den
Gebrauch ihrer Zeichen.
Er beschreibt dann ihre Sprache- & sagt, die Sätze bestünden aus
den Buchstaben- ‘a’,
‘b’, ‘c’,
‘d’, diese werden gemäß der Regel
gebraucht.–
Wir sehen, daß der Ausdruck ‘es- wird nach der Regel so
& soso
& so || R vorgegangen’ nicht- bloß in
Fällen wie (37), (40), (41), (42) gebraucht- wird,
sondern auch dort, wo die Regel (oder- sollen wir sagen ‘ihr
Ausdruck’) weder ein Werkzeug in der Praxis,- noch im
Unterricht des Spiels ist.
Zur Sprache (43)- verhält sich die Tabelle vielmehr
wie- ein Naturgesetz zurzur || zu einer
Erscheinung, die es beschreibt. -
Die Tabelle ist in diesem Beispiel ein Satz der- Naturgeschichte
jenesjenes || des Stammes.
|
Merke: Im Spiel (37) haben wir zwischen dem- Befehl der
auszuführen ist & der Regel geschieden;- im Fall (38) dagegen
nannten wir den Satz ‘c a d a’ eine- Regel
& er war der Befehl. –
|
45 Stelle dir nun diese- Variante von (37) vor: Der
Schüler wird nicht- bloß zum Gebrauch
einer Tabelle abgerichtet, sondern die Abrichtung
geht darauf aus
|
N.B.: Wir sagen nicht
‘was eine Regel ist’, sondern geben nur
verschiedene Anwendungen des- Wortes ‘Regel’.
Und wir tun dies offenbar, indem- wir auch Anwendungen des
Ausdrucksdes
Ausdrucks || der Worte ‘Ausdruck einer-
Regel’ angeben.
|
In (45) könnten wir das ganze Zeichen des- Befehls einen
Satz nennen. Aber wir
könnten- auch in ihm zwischen Satz & Tabelle
unterscheiden.
Was uns die
Unterscheidung nahelegt ist hier
insbesondre auch
die lineare Schreibweise
des Zeichens
|
Vergleichen wir nun
diese beiden Spiele: 46
Das eine ist das Spiel (38).
Es wird den Menschen- durch einen ‘allgemeinen
Unterricht’ gelehrtgelehrt || beigebracht.-
Die Befehle sind Kombinationen der Buchstaben
‘a’, ‘b’,
‘c’, ‘d’ mit
beliebig vielen Wiederholungen.
– Aber was heißt das?
Nun,- daß in der Praxis des Spiels, wie in seinem
Unterricht, keine Anzahl- von Wiederholungen die Rolle der
‘größtmöglichen’ spielt (siehe
(35)).
– Vergleichen wir- damitdamit || mit diesem Spiel das
folgende: 47
Die Befehle & ihre Ausführung wie- in (38); aber
es werden nur drei Sätze
gebraucht: ‘a c’,
‘a c c’, ‘c a
a’.
|
Wir könnenkönnen || werden sagen,
daß in (38)
B beim Ziehen
der gebrochenen Linie von dem- zusammengesetzten
Zeichen des Befehls geführtgeführt || geleitet
wird. –
Aber wenn- wir uns fragen, ob die drei Sätze in
(47) B in der- Ausführung
führenführen || leiten, so scheint es,
als könnten wir sowohl ‘ja’ als
‘nein’ sagen.
– Wenn wir nun- versuchen zu
entscheiden, ob wir sagen sollen B- werde geführt, oder
nichtgeführt, so sind
wir geneigt, Antworten zu geben, wie diese:Wenn wir nun- versuchen zu
entscheiden, ob wir sagen sollen B- werde geführt, oder
nichtgeführt, so sind
wir geneigt, Antworten zu geben, wie diese: || Wenn ich
nun nachdenke, wird er geführt oder nicht geführt, so fallen mir Antworten
ein wie diese:
a) “B wird von den Zeichen geführt, wenn er den
b) “B wird geführt, wenn er durch einen Denkvorgangdurch einen Denkvorgang || durch einen Bewußtseinsvorgang || durch einen Vorgang in seinem Bewußtsein das Zeigen- auf einen Buchstaben mit dem Ziehen des entsprechenden- Linienstücks verbindetdas Zeigen- auf einen Buchstaben mit dem Ziehen des entsprechenden- Linienstücks verbindet || von dem Zeigen auf einen … Buchstaben zu dem Ziehen … des entsprechenden Linienstücks gelangt.” So eineSo eine || Eine solche || Diese Verbindung könnten wir uns auf verschiedene Weise vorstellenvorstellen || hergestellt denken. Z.B.- so: B sieht nach dem Lesen eines jeden Buchstaben in die Tabelle & zieht dann ein Linienstück- parallel dem Pfeil, den er in der Tabelle gefunden hat.– c) “B wird geführt, wenn er nicht einfach- auf den Anblick eines Buchstaben mit dem Ziehen eines Linienstücks reagiert, sondern wenn er die eigentümliche Spannung erfährt: das ‘Sich-Besinnen auf die Bedeutung des Zeichens’; & das- Nachlassen dieser Spannung, wenn die richtige- Handlung im Geiste auftaucht.” |
Diese Erklärungen aber lassen uns alle- auf eine Weise unbefriedigt
& es ist die Begrenzung- unseres Sprachspiels, die alle solche
Erklärungen unbefriedigend- macht.lassen uns alle- auf eine Weise unbefriedigt
& es ist die Begrenzung- unseres Sprachspiels, die alle solche
Erklärungen unbefriedigend- macht. || befriedigen uns alle
nicht recht, & es ist die … Begrenzung unseres
Sprachspiels, welche sie alle unbefriedigend
macht. –
Dies drückt sich in der Erklärung aus,- die uns
einfällt:
B werde dann von den Kombinationen der Buchstaben in
den drei Sätzen geführt, wenn er
Sehen wir uns aber daraufhin den Fall von der Nähe an, so sehen wir nichts was wir so einen Zustand nennen würden.würden. || könnten. || Wenn wir uns aber daraufhin den Fallgleichsam von der Nähe besehen, ist kein solcher Zustand zu finden.Wenn wir uns aber daraufhin den Fallgleichsam von der Nähe besehen, ist kein solcher Zustand zu finden. || Wenn wir nun aber den Fall gleichsam von der Nähe betrachten, ist kein solcher Zustand zu sehen. |
Sehen wir nach, welche Rolle das Wort-
“Können”, oder das
Wort “Fähigkeit”,
in unserer Sprache spielt.-
Betrachte diesediese || die folgenden
Beispiele:
|
48
Stellen wir uns vor, für irgend einen wichtigen Zweck brauchten
Menschen ein Gerät dieser Art:Stellen wir uns vor, für irgend einen wichtigen Zweck brauchten
Menschen ein Gerät dieser Art: || Für irgendeinen
… wichtigen Zweck brauchen Menschen ein Gerät dieser
Art: Es ist ein Brett mit- einem geraden oder
krummen Schlitz, in- welchem ein Zapfen geführt wird.
Der- das Gerät gebraucht, läßt- den Zapfen dem Schlitz
entlanggleiten. -
Es gibt solche Bretter mit geraden,-
kreisbogenförmigen, ovalen, S-förmigen
& andern Schlitzen.
Die- Sprache des Stammes hat Ausdrücke zur- Beschreibung der
Tätigkeit des Arbeitens mit
diesem Gerät.
Sie sprechen vom Bewegen- des Zapfens in gerader Linie, im
Kreisbogen,
etc.
Sie haben auch eine Weise, die entsprechenden
Bretter zu beschreiben, sie, sie || :
Sie sagen, “Das ist ein
Brett, in welchem- der Zapfen gerade bewegt werden
kann”. -
Man könnte in diesem Fall das Wort -“kann”
ein Operationszeichenein Operationszeichen || einen
Operator nennen, -durch welchen die Beschreibung der-
Handlung in eine Beschreibung des- Instruments verwandelt wird.
|
49
Denken wir uns eine Sprache, in der es- keine solche Satzform gibt wie,
“Das Buch
|
50
Denken wir uns eine
Sprache, in der statt Sätzen von der
Form ‘x ist hart’,
‘x ist weich’
(‘spröde’, ‘zähe’),
Sätze gebraucht werden von der Form: ‘x kann gebogen werden’, ‘x
kann schwer geritzt werden’, ‘x kann leicht
zerschlagen werden’,
u.s.f..
Und zwar auch dann, wenn-
jetzt, wie wir sagen würden, das Ding nicht gebogen; oder
geritzt werden kann,
etc..
So
sagt man
z.B.:
“Die Hütte ist aus Stäben gebaut, die-
leicht gebogen werden können”, wenn die
Stäbe, in unserm Sinn, einzeln leicht gebogen werden
konnten.
|
In diesen Beispielen, könnten wir sagen,- beschreiben
die Sätze von der Form “das &- das kann
geschehen” Zustände von Dingen. -
Aber die Fälle sind untereinander
sehr verschieden.
In (48)- hatten wir den Zustand vor
unsernunsern || den Augen:- Wir sehen, daß das Brett
einen geraden, oder- andern, Schlitz hat. –
In (49) entspricht der- beschriebene Zustand manchmal einem-
‘visuellen Zustand’, wie man es nennen könnte,man es nennen könnte, || wir es
nennen könnten, manchmal nicht.
– Auch in (50), können- wir
sagen, beschreibt der Satz “der Stab kann- gebogen
werden” einen Zustand, weil sein Verbum, ‘können’,weil sein Verbum, ‘können’, || weil das Verbum ‘gebogen werden können’ in
der Gegenwart steht also daraufhin deutet, daß
etwas jetzt der Fall ist, während ich spreche. -
IchIch || Aber ich hätte die zuständliche Auffassung-
in diesem Beispiel noch klarer machen können, wenn- ich
angenommen hätte, in dieser Sprache werde
statt “das Ding ist weich” immer
gesagt:- “das Ding hat es in sich, es kann
gebogen
|
Wir sagen ein Wagen fahre 20
km in der- Stunde, auch wenn er nur
eine halbe Stunde lang fährt.
Wir können unsern Ausdruck- rechtfertigen, indem wir sagen, der Wagen-
kann mit seiner Geschwindigkeit 20
km
in der Stunde zurücklegen.
Und wir nennen- die Geschwindigkeit auch einen
‘Bewegungszustand’.
|
51
Ein Volksstamm hat in seiner Sprache
Befehle- zur Ausführung gewisser Tätigkeiten der- Männer im Kriege; Befehle etwa
wie: “Werft- die
Speere!”,
“Schießt!”,
“Lauft!”,
“Kriecht!”
etc.. -
Sie haben auch eine Art die Figurdie Figur || den Bau eines Menschen-
zu beschreiben; indem sie sagen
“er kann- schnell laufen”, “er kann weit
werfen”
etc. -
Was mich aber rechtfertigt zu sagen, diese- Sätze beschriebenbeschrieben || beschreiben bei ihnen die Figur eines- Menschen, ist die Art, wie
sie von diesendiesen || den- Sätzen Gebrauch machen.
Denn sie beschreiben dasdas || ein
Bild eines Menschen mit kräftigen
Armen, indem sie sagen “er kann weit-
werfen”; oderoder || & sie beschreiben Einen der wohlgeformte Beine-
hat, auch wenn er sie aus irgend einem- Grund nicht
gebrauchen kann, mit den- Wortenden- Worten || dem Ausdruck
“er kann hoch springen”,
etc.
|
52
Die Männer eines Stammes werden, ehe sie- in den Krieg ziehen auf ihre
Tauglichkeit im Kampf geprüft.
Der Prüfende läßt sie gewisse festgesetzte Übungen machen &
zwar sind es- Übungen an einer Art von Turngeräten.
Danach gibt er- jedem ein Zeugnis von dieser Art:
“A kann
|
Es ist nun wichtig zu sagen, daß man gegen dieses Beispiel&& || , wie gegen andere, die wir geben,
einen- Einwand machen
kann: Wir lassen
unsere- Volksstämme immer deutsche Sätze reden- und setzen dadurch
stillschweigend schon den ganzen Hintergrund der deutschen
Sprache voraus,- d.h.d.h. || also die gewöhnlichen
Bedeutungen der deutschen- WorteWorte || Wörter.
Wenn wir etwa sagen,- in der & der Sprache solle es kein Wort für-
das Stemmen von Hanteln geben & es werde- dort
‘Übung zum
Steinschleudern’ genannt,- so kann man fragen, wie wir denn den
Gebrauch der
Ausdrücke ‘eine Übung ausführen’ -&
‘einen Stein schleudern’
gekennzeichnet
haben,- daß wir berechtigt sind diese deutschen
Ausdrücke denjenigen
gleich zu setzen, die- jener Stamm etwa
gebraucht.
– Darauf- müssen wir antworten, daß wir nur eine sehr
skizzenhafte Beschreibung der Praxis
unserer fingierten Sprachen gegeben- haben, & in
manchen Fällen nur Andeutungen;- daß sich aber diese Beschreibungen leicht-
weiter ausführen ließen.
So hätten wir in (52)- sagen können, daß der Prüfende gewisse Befehle-
gebraucht, wenn er die Leute Übungen ausführen läßt.
Diese Befehle beginnen alle mit einem -gewissen Wort, welches ich mit dem
deutschen “Übe” übersetzen könnte,
& diesem Wort- folgt dann der Ausdruck der im Krieg als- Befehl zum
Speerschleudern gebraucht wird. -
Ferner, wenn ein Mann dem Häuptling von
|
53
Denken wir uns einen Stamm, in dessen Sprache ein Ausdruck ist,
entsprechend unserm- “er hat das & das
getan”, & einer, der unserm Satz- “er
kann das & das tun” entspricht.
Dieser
zweite Ausdruck wird aber nur dort gebraucht, wo auch der
erste berechtigt- wäre.
Beiläufig gesprochen: Sie sagen nur ‘ich kann es
tun’,- wenn sie es schon getan haben.-
Was aber kann
mich rechtfertigen,- das zu sagen?
– Sie haben eine Form des- Ausdrucksdes- Ausdrucks || der Mitteilung,
die wir ‘Erzählung vergangener- Ereignisse’ nennen
würden; die Umstände unter denen
diese Form - gebraucht wird, rechtfertigen
unsere- Bezeichnung.
Es kommen nunnun || aber Fälle vor, in- denen
sie die Frage
stellen: “Kann
N. das & das
tun?”
Es wählt
z.B. ein Führer Leute aus,- die zu einer
bestimmten Unternehmung geeignet sind; es soll
z.B. eine Höhe erklettert, ein Fluß-
durchschwommen werden.
Unser Kriterium dafür,
|
Haben die Sätze
“er hat das & das getan” &
“er kann das & das tun” in dieser
Sprache nun den gleichen-
Sinn, oder verschiedenen Sinn?
Wenn Du darüber- nachdenkst, wirst Du einmal die eine, einmal- die andre
Antwort geben wollen.
Und das zeigt- nur, daß diese Frage hier keinen klar bestimmten Sinn
hat. -
Soll die Tatsache ausschlaggebend sein, daß die Leute- nur
dann sagen “er kann …”, wenn er es- getan hat,
dann haben die Sätze den gleichen- Sinn; wenn die Umstände, unter denen ein
Ausdruck gebraucht wird, das
bestimmen, was Du den-
‘Sinn’ nennst, dann haben sie verschiedenen
Sinn.
|
Der Gebrauch, der in diesem Beispiel vom Wort-
‘kann’ – vomvom || von dem Ausdruck
der Möglichkeit – gemacht- wird, kann ein Licht auf die Idee werfen,
|
Ehe wir unsere
Betrachtungen über den ‘Ausdruck der
Möglichkeit’ fortsetzen, wollen
wir über das Gebiet unsrer Sprache mehr Klarheit
gewinnen, in welchem von Zukünftigem
& VergangenemZukünftigem
& Vergangenem || Zukunft oder
Vergangenheit die Rede ist;- also über
den Gebrauch von Ausdrücken, wie-
“gestern”, “vor einem Jahr”,
“in 5 Minuten”,- “ehe ich dies
tat”,
etc..
|
54
Stellen wir uns vor, wie ein Kind in der- Sprachform derin der- Sprachform der || zum
Gebrauch der ‘Erzählung vergangener
Ereignisse’ abgerichtet werden könnte. -
Es hat gelernt verschiedene Dinge mit- Worten zu verlangen (also
gleichsam, Befehle zu geben wie in (1)).
Ein Teil der Abrichtung war die Übung Dinge zu benennen. -
Es hat so gelernt, ein Dutzend seiner- Spielsachen zu benennen
(& zu verlangen). -
Es hat nun etwa gerade mit dreien von- ihnen gespielt (einem Ball, einem
Würfel & -einer Rodel); nun nimmt man sie ihm
fort- & der Erwachsene sagt etwas
wie:- “Er hat einen Ball, einen Würfel & eine
Rodel- gehabt”.
⋎
Das Kind lernt ihm den Satz nachsprechen & dabei- auch die Bewegung
des Herzählens an den Fingern- zu machen.
Bei einer ähnlichen Gelegenheit- bricht der Erwachsene die
Aufzählung ab & bringtbringt || bewegt das Kind
dazu sie fortzusetzen.-
⋏
Dabei macht er etwa eine- charakteristische
Bewegung: er zählt die-
Dinge, wie wir sagen würden, an den
Fingern her.
Bei- einer weitern Gelegenheit fängt er den- Satz nur an & macht die
Handbewegung- mit der die Aufzählung immer beginnt
|
“Machst Du das Kind nicht zum Papagei,- der zum Reden
abgerichtet wird?”
– Aber kannst- Du denn einen Papagei (oder etwa
einen Affen) dazu abrichten, daß- er eine Tabelle
gebraucht, Dinge benennt,- aufzählt,
etc.?
– “Aber ist das Denken- nicht ein geistiger
Vorgang?”
– Von der Geistigkeit des Denkens, später. –
|
55
Ein andres Beispiel einer primitiven- Art der Erzählung
vergangener Ereignisse: Wir leben in einer
Landschafteiner
Landschaft || einem Talkessel- mit einprägsamen Bergformen am
Horizont.
Es ist leicht sich zu erinnern- an welchem Ort die Sonne in einer
bestimmten Jahreszeit aufgeht, wo sie- im Mittag steht & wo sie
wieder hinter- den Bergen
verschwindet.
Wir haben nun- einige charakteristische Bilder unsrer Landschaft mit der Sonne- in verschiedenen
Stellungen.
Diese Bilder werde ich die ‘Sonnenbilder’
nennen. -
Wir haben auch charakteristische Bilder- verschiedener Tätigkeiten des
Kindes: seines Aufstehens,
seiner Spiele, das
Kindbeim
Mittagmahl,
u.a.m.. -
Diese werde ich die
‘Bilder aus demdem || seinem Leben’ nennen. -
Ich stelle mir vor, daß das Kind bei seinen verschiedenen
Beschäftigungen oft die Sonne sehen kann; &
wir lenken- seine Aufmerksamkeit dabei oft auf
|
“Aber die Zeichen der Aufmunterung des Beifalls, der
Mißbilligung,
u.s.f., muß ja das Kind- doch
verstehen ehe es abgerichtet werden kann,- diese Sprache kann das
Kind doch nicht lernen.”–
|
Teils lernt es sie, teils ‘versteht’ es
sie- vor jedem Unterricht.
Überlege aber was wir- hier ‘verstehen’
nennen.
Worin besteht das Verstehen?
– Mit dieser Frage werden wir uns später beschäftigen
müssen.
|
56
Eine Variante von (55): Im Kinderzimmer- ist eine große
Uhr.
Stellen- wir sie uns zur Einfachheit nur
mit einem- Stundenzeiger vor.
- Was den Tag
über geschieht, wird wie- oben ‘erzählt’, aber es
gibt hier keine- Reihe der Sonnenbilder; statt ihrer
gebrauchen wir die Ziffern
des Zifferblattsdes Zifferblatts || der Uhr.
Wir- schreiben eine Ziffer zu einem
‘Bild aus dem Leben’.
|
57
Aber auch in diesem einfachen Spiel arbeiten
wir mit Zeitbegriffen: Lebensbilder werden in eine Reihe gelegt, der
zeitlichen Ordnung der Tätigkeiten
|
Vielleicht wird jemand bei der Betrachtung- solcher Formen der Erzählung
denken, daß in- ihnen der eigentliche Zeitbegriff noch gar keine
Rolle- spiele, sondern
nur irgend ein roher Ersatz für- ihn.für- ihn. || desselben.
–
Nun, wenn jemand behauptet, es gäbe einen Begriff von
‘fünf Uhr’, der die Uhr nicht- voraussetze, diese sei nur das Instrument, mit dem mehr oder
weniger genau festgestellt wird,
wann es fünf Uhr seisei || ist; oder wenn er
behauptet,- es gäbe einen
Begriff der ‘Stunde’ der kein
InstrumentInstrument || Werkzeug der Zeitmessung voraussetze,
werde- ich dem nicht widersprechen, sondern ihn nur
fragen, in welcher Weise er- die AusdrückeAusdrücke || Worte
‘Stunde’ & ‘fünf
Uhr’ gebraucht-sondern ihn nur
fragen, in welcher Weise er- die AusdrückeAusdrücke || Worte
‘Stunde’ & ‘fünf
Uhr’ gebraucht- || sondern nur von ihm
verlangen, daß er seinen Gebrauch der Ausdrücke …
‘Stunde’ & ‘fünf
Uhr’ beschreibt. -
Und involviert dieser Gebrauch keine Uhr, so- werde ich weiter
fragen,Und involviert dieser Gebrauch keine Uhr, so- werde ich weiter
fragen, || Und ist es nicht der, der eine Uhr involviert, so ist es
ein andrer; & dann werde ich fragen warum
er die Ausdrücke ‘fünf- Uhr’, ‘eine
Stunde’, ‘eine lange Zeit’,
‘eine kurze Zeit’- einmal in
Zusammenhang mit der- Uhr,
& einmal unabhängig von ihr gebraucht: Dies- wird
so sein, wegen gewisser Analogien, die zwischen den beiden Arten des
Gebrauches bestehen. -
Aber wir haben nun eben zwei solche Arten, &
es ist
kein Grund eine von ihnen ‘die reinere’, oder
‘die eigentliche’ zu nennen.
|
58
Dies könnte durch folgendes Beispiel klarer- werden: Wenn wir
von jemandem verlangenvon jemandem verlangen || jemandem befehlen:
“Sag eine
|
Betrachten wir weitere Sprachspiele in- die Zeitbestimmungen
eintreten:
|
59
Eine Variation des Sprachspiels (1): Wird- ein Befehl
gegeben ( ‘Platte!’,
‘Würfel’,
etc.), so- führt B ihn nicht
sogleich aus, sondern- wartet, bis der Zeiger einer Uhr
an einem- Punkt des Zifferblatts angelangt ist, den wir beim Aussprechen des Befehls mit dem Finger bezeichnen.-
Man könnte sich denken, daß das Kind zuerst abgerichtet wird, die
Befehle unverzüglich auszuführen. Wenn es das
kann,- gibt man wieder einen solchen Befehl& zeigt dabei auf einen OrtOrt || Punkt des Zifferblattes, hält aber das Kind
zurück, daß es- den Befehl nicht gleich ausführen
kann; man läßt- es erst
frei, wenn der Zeiger an
jenem Punkt angelangt istan
jenem Punkt angelangt ist || an
jenen Punkt gelangt ist.
– Wir könnten in dieses Spiel ein Wort wie
unser ‘jetzt’
einführen: Wir geben zwei Arten von Befehlen;-
|
Man könnte leicht Sprachspiele- beschreiben mit Ausdrücken
wie: “in fünf- Minuten”, “vor einer
halben Stunde”,
u.a..
|
60
Sehen wir noch den Fall an einer Beschreibung der Zukunft, eine Vorhersage:
Ich nehme an, wir lassen- ein Kind
die wechselnden Lichter an einer- Straßenkreuzung beobachten
& spannen- seine Erwartung darauf, was wohl das nächste- Licht
sein werde.
Wir haben eine rote, eine- gelbe & eine grüne Scheibe &
drücken die Erwartung einer
bestimmten Farbe durch das Zeigen auf eine- der Scheiben aus.
(Wir geben der Freude über die- richtig geratenegeratene || erratene Farbe, der Enttäuschung über- die unrichtig geratene
Ausdruck.)
Endlich- wird das System erkannt, nach welchem- die Lichter
wechseln & das Raten geht in- ein Vorhersagen über.
Weiterentwicklungen- dieses
Spiels lassen sich leicht vorstellen.
|
Es kann uns nun auffallen, daß wir in
diesen Sprachspielen nicht die
Begriffe der Gegenwart, Vergangenheit & Zukunft in
ihrem
problematischen, beinahe geheimnisvollen, Aspekt antreffen.
Was- für ein Aspekt dies ist & wie man zu ihm gelangtman zu ihm gelangt || wir zu ihm
gelangen, kann- man am deutlichstenam deutlichsten || deutlich
erkennen, wenn man diese
Frage betrachtet: “Wohin
geht die Gegenwart, wenn- sie
Vergangenheit wird, & wo ist die Vergangenheit?”
–-
Unter welchen Umständen kann uns diese- Frage bewegen?
Denn unter gewissen Umständen kann sie es nicht & wir
würden sie als Unsinn beiseite schieben.
Es ist klar, daß sie dann am
leichtesten in unserm Geiste auftauchen
|
Dies geschieht auch, wenn uns die- Bedeutung von
‘jetzt’ zu etwas Geheimnisvollem- wird.
In unserm Beispiel (59) ist es klar,- daß die Funktion des Wortes
‘jetzt’ in keiner- Weise vergleichbar ist derin keiner- Weise vergleichbar ist der || gänzlich verschieden ist von der
der Worte
|
Wir sind versucht zu sagen, daß sowohl
‘jetzt’ als auch ‘6 Uhr’
einen Punkt- der Zeit bezeichnen.
Und so kann die- Frage entstehen:
Was ist das
Jetzt? Denn es- ist ein Augenblick der
Zeit & doch kann man- es nicht definieren als den
Augenblick in- welchem ich rede (das Wort
‘jetzt’ ausspreche), oder den Augenblick in
welchem die Uhr schlägt,
u.s.f..
Unsere Antwort- ist, daß die Funktion des Wortes
‘jetzt’ eine- andere ist, als die derder || jener Zeitangaben.
Sie ist ihr- auch nicht ähnlich; aber es besteht natürlich- ein
Zusammenhang.
(Wie die Funktion eines Hammers der eines Nagels nicht ähnlich
ist, aber- ein Zusammenhang besteht.)
Dies ist leicht zu sehen, wenn- man ansiehtman ansieht || Du ansiehst,
welche Rolle das Wort im Gebrauche der Sprache spielt, ich meine, in
der- ganzen Praxis des Sprachspielsdes Sprachspiels || der Sprache; &
nicht bloß,- in was für Sätzen es gebraucht wird.
Vergleiche- mit dem Wort
‘jetzt’ den Befehl
‘los!’, etwa- beim Rennen.
Auch dieser ‘bezeichnet einen-
Augenblick’.
(‘Jetzt’ kann man ein ‘Zeitzeichen’-
nennen.
Das Klatschen beim Befehlen einer Turnübung.)
Das Wort ‘heute’ ist kein Datum.
|
Es ist gesagt worden ‘jetzt’ sei der
Name- eines Zeitmomentes; wie ‘hier’ der
Name eines- Orts, ‘dieses’ der Name eines
Gegenstandes & ‘ich’
|
Aber nichts unähnlicher, als der Gebrauch des Wortes
“dieses”Wortes
“dieses” || hinweisenden Fürwortes
& eines Eigennamens
– wenn man nämlich die Praxis des
Sprachspiels ansieht & nicht- bloß die Stellung der Wörter in
unsern Sätzen:
Denn wir- sagen allerdings:
“der ist groß”–
& auch: “Hans- ist groß”;
aber vergiß nicht, daß der erste Satz sinnlos ist, ohne
die zeigende Gebärde & den Gegenstand auf den- wir zeigen.
– Was etwa mit einem Namen verglichen werden- könnte ist nicht
das Wort ‘der’, sondern dieses Wort- zusammen mit der
zeigenden Gebärde & dem Gegenstand.
|
Man könnte sagen, es ist charakteristisch- für einen Namen, daß wir ihn
im Satz “Dies ist A”-
gebrauchen können; es ist aber Unsinn
zu sagen- “Dies ist dies”, oder
“Dies ist jetzt”.
–
|
Problematisch erscheint uns auch manchmal- der Satz der ein
zukünftiges Ereignis beschreibt, &- zwar mehr,
als diedie || eine Beschreibung eines vergangenen
Ereignisses.
Denn wenn man zukünftige mit- vergangenen Ereignissen vergleicht, möchte
man- beinahe sagen, daßdiese, wenn sie auch
nicht mehr im
|
61
Stelle Dir vor: Jemand würfelt;
& ehe er einen Wurf macht, zeichnet -er vor
sich eine der Flächen des Würfels- auf.
Zeigt ihm nach dem Wurf der Würfel- die Seite, die er gezeichnet hat, so
gibt er- der Befriedigung Ausdruck, andernfalls- der Unbefriedigung.
– Oder es seien zwei -Spieler: Sie
würfeln abwechselnd; wennwenn || ehe der- eine würfelt,
zeichnet der andere eine Fläche- des Würfels hin; ist es die, die kommt, so- gibt der Würfelnde dem Andern ein Geldstück,
andernfalls zahlt dieser dem Würfelnden.
|
Das Zeichnen der Würfelfläche wird man in diesem Fall ein
‘Raten’ nennen, oder unter
Umständen auch ein
‘Vermuten’.
|
62
Bei einem gewissen Volksstamm werden- Wettkämpfe
abgehalten im Laufen, Speerwerfen,-
etc..
Vor jedem Wettkampf
So einen Gebrauch würden wir zweifellos ‘Wetten’- nennen; auch dann, wenn die Sprache jenes Stammes keinen Ausdruck enthält für ‘Grade der Wahrscheinlichkeit’, ‘Chancen’ etc.. |
Ich nehme an, daß das Benehmen der Zuschauer vor & nach dem Ausgang des
Wettkampfs Spannung, Teilnahme, Befriedigung
& Unbefriedigung ausdrückt. -
Ferner, wenn ich die Wetten der Zuschauer- prüfe, so finde ich, daß ich
verstehe, ‘warum’- sie
besonders auf diesen oder jenen
Teilnehmer gesetzt haben.
So wird meist auf den- stärker gebauten von zwei
Ringkämpfern gesetzt; & wenn auf den Andern, so finde ich- daß
jener kurz vorher krank war, oder dieser- ihn
schon früher einmal besiegt hat;
u. dergl..
|
Dabei aber hat ihre Sprache keinen Ausdruck- der
Begründung.
D.h. nichts in ihr entspricht-
einem Satz wie:
“Ich setze auf diesen Ringer, weil- er in guter Form ist, während jener andere
kürzlich- krank war”,
u.s.w..
– Ich könnte sagen: Meine
Beobachtung hat mich
gewisse Ursachen gelehrt, die auf die Wetten Einfluß
nehmen,- aber die Wettenden haben, oder verwenden, keine
Gründe beim Setzen- auf einen Wettkämpfer.
|
Denken wir uns nun einen Fall, in welchem- die Sprache die Form der
Begründung enthält.-
Das Sprachspiel nun ‘Gründe für seine Handlungen
|
63
Stellen wir uns diesen Vorgang vor: Wenn ein Zuschauer bei einem Wettkampf- seine Wette verloren hat, wird er von den- Andern geneckt & ausgelacht. Als Antwort- weist er mit- übertreibender Gebärde auf Muskeln, Brust, Höhe etc. des Kämpfers,- auf den er gewettet hatte, – wie wir -sagen würden: um seine Wette zu rechtfertigen. - In ähnlicher Weise könnte man sich eine Diskussion der Chancen zweier Kämpfer vorstellen: Zwei Zuschauer weisen abwechselnd- auf das, was ihnen den Sieg ihres Kandidaten- zu versprechen scheint. A zeigt auf die Höhe- der Gestalt des Einen; B zuckt darauf die Achseln- & zeigt auf den Bizeps des Andern; u.s.f.. - Die Diskussion könnte leicht so beschrieben werden,- daß wir sagen müßten, A & B gäben Gründe an für ihre Wahl.Die Diskussion könnte leicht so beschrieben werden,- daß wir sagen müßten, A & B gäben Gründe an für ihre Wahl. || Wir könnten den Fall- leicht dahin ausführen, daß man geneigt wäre- zu sagen … A & B gäben Gründe an für ihre Wahl. |
“Setzt aber das Angeben solcher Gründe nicht- voraus, daß die
Leute Zusammenhänge beobachtet haben zwischen dem Ausgang eines-
Kampfes & der körperlichen Beschaffenheit- der
Kämpfenden?”
– Aber ob nun diese Annahme -
verständigverständig || berechtigt erscheint oder nicht, so habe ich sie-
jedenfalls in der Beschreibung unseresunseres || des Falles- nicht
gemacht.
(Noch habe ich die Annahme gemacht,
|
64
Ein Stamm, in dessen Sprache die Erinnerung an ein-
Ereignis beschriebenbeschrieben || dargestellt wird mittels einer Handbewegung,
die nach hinten weist; die- Erwartung eines Ereignisses mit
einer Handbewegung, die nach vorn weist (Wie
wir- sie etwa machen, wenn wir sagen “Das liegt-
schon lang hinter mir”, oder, “Das
liegt- noch vor mirmir || uns”).
Sie begleiten jede der beiden Bewegungen mit einem
Hilfszeitwort (der Vergangenheit, & Zukunft).
Beschreiben sie ein vergangenes Ereignis, so stellen-
sie es sprachlichsprachlich || in Worten &
mimisch dar & wiederholen in ihrer Darstellung das
Zeichen der- Vergangenheit;
etc..
Bei gewissen Gelegenheiten- aber, wenn sie, wie wir sagen würden, die-
Eignung eines Dinges, eines Menschen oder Tieres- erwägen etwas
Bestimmtes zu tun, drücken
|
65
Menschen gebrauchen ein besonderes
Hilfszeitwort, wenn sie den Erfolg einer körperlichen Anstrengung
voraussagen.
Ich will dieses Hilfszeitwort durch
‘können’- wiedergeben;
“ich kann” heißt
dann aber immer:- “es
wird mir gelingen”, “er
kann”: “es
wird ihm- gelingen”
etc..
Ihr Gebrauch jenes Worts-
entspricht also nicht ganz dem unsern- des Wortes
“können”; denn wenn wir jemanden, etwa bei Tisch, fragen
“Wie hoch kannst Du springen?”, so muß
diedie || seine Antwort nicht bedeuten,wenn wir jemanden, etwa bei Tisch, fragen
“Wie hoch kannst Du springen?”, so muß
diedie || seine Antwort nicht bedeuten, || wenn uns jemand, etwa bei
Tisch, sagt “ich kann 80
cm hoch
springen”, so muß das nicht heißen, daß er glaubt, er
werde- jetzt einen Sprung von dieser Höhe ausführen, -sondern er kann uns
bloß angeben, wie hoch- er schon
gesprungen ist.
|
In den letzten drei Fällen ist das Wort ‘können’-
das Merkmal einer Voraussage.
Das heißt- natürlich nicht, daß ich einen Satz in diesen- Fällen eine
‘Voraussage’ nenne, weil das- Wort
‘kann’ in ihm steht; sondern eine-
‘Voraussage’ nenne ich ihn der Situation
wegen,- in der er gebraucht wird; und ich gebe ein
|
Nun ist offenbar der Gebrauch von
‘können’- in (63), (64), (65) nahe
verwandt dem in den Fällen (50)
bis (53);- in diesen aber war der Ausdruck ‘etwasetwas || das & das kann geschehen’ keine
Voraussage. -
Nun kann man einwenden, wir seien doch nur- darum gewillt
in jenen früheren BeispielenBeispielen || Fällen- das
Wort ‘können’ zu verwenden, weil es dort- angeht,
eine Annahme über das zukünftige- Verhalten zu machen
(wer einmal diesen Fluß- durchschwommen hat, von dem kann
man annehmen,- es werde ihm jetzt wieder
gelingen).
– Nun ist es- freilich so, daß ich die Beispiele (50)
etc. absichtlich
so gewählt habe, daß eine Annahme- über das zukünftige Verhalten
nahe liegt; aber- ich habe sie auch absichtlich so gewählt, daß- keine solche
Annahme gemacht wird.
Wir können- ja sagen, Menschen würden eine solche Ausdrucksweise nie
gebrauchen, wenn sie nicht die Erfahrung gemacht hätten,
daß man,
z.B., von diesen &- diesen
Proben auf ein solches Benehmen
des Menschen- in der Zukunft schließen könne.
Diese Hypothese mag- richtig sein, aber die Beispiele (50)
etc. setzen sie nicht- voraus.setzen sie nicht- voraus. || machen von ihr
keine Verwendung.
|
66
Stellen wir uns nun dieses Spiel vor: A- schreibt
Reihen
von Zahlen an, B sieht- ihm zu & versucht
in der Zahlenfolge ein Gesetz
zu finden.
Ist es- ihm gelungen, so sagt er: “jetzt kann ich-
fortsetzen”.
– Dieses Beispiel ist besonders
lehrreich, weil es scheint, daß hier
diedie || diese Fähigkeit
|
67
Oder aber: B dachtedachte || denkt an keine
Formelan keine
Formel || nicht an Formeln.
Er- sieht mit einem gewissen Gefühl der Spannung zu, wie die Reihe
der Zahlen wächst, die- A anschreibt; dabei schwimmen
ihm allerlei unklare
Gedanken in seinem Kopf.
Dann sagt er zu- sich selbst: “Er
quadriert immer & zählt 1- dazu”; nun rechnet er die nächste Zahl- aus & findet, daß A
die gleiche Zahl anschreibt.
|
68
Oder: Die Reihe die A anschreibt ist- 2, 4, 6, 8.
B sieht sie an & sagt:
“Natürlich- kann ich
weiter”,
& setzt die Reihe der geraden Zahlen fort.
– Oder er sagt gar nichts- & schreibt die Reihe
weiter.
Vielleicht- hatte er, als er ‘2, 4, 6,
8’ sah,- eine Empfindung, oder Empfindungen, die man durch
die Worte “Das ist leicht!” beschreiben
kann.
Eine solche Empfindung- ist
z.B. ein schnelles
leichtes Einziehen des Atems, ähnlich wie-ähnlich wie- || ähnlich der bei einem
leichtenleichten || gelinden Schreck.
|
Soll ich nun sagensagen || erklären, der Satz
“B kann die Reihe- fortsetzen” heißeheiße || sage, daß einer der eben beschriebenen- Vorgänge
stattfindet?
Ist es nicht klar, daß
“Hätte ein Papagei die Formel ausgesprochen, so- würden wir nicht sagen, er könne fortsetzen;- also bedeutet ‘fortsetzen können’ mehr als die Formel aussprechen; & etwas- mehr als alle andern Vorgänge, die wir sonst nochsonst noch || oben- beschrieben haben. Also war das Aussprechen- der Formel nur ein Symptom dafür, daß B- verstanden hatte, aber nicht das VerständnisVerständnis || Verstehen- selbst.” – Das ist eine irreführende Ausdrucksweise, denn es scheint nun hier als gäbe es einen Vorgangoder Zustand, die “Fähigkeit fortzusetzen”, der unsern Augen irgendwie- verborgen ist; - dagegen nehmen wir leicht eine Reihe von Nebenerscheinungen wahr, die Symptome der eigentlichen Fähigkeit (wie eine Entzündung der Nasenschleimhäute durchs Niesen). Wenn man sagt: es- muß doch, wenn B fortsetzen kann, noch etwas- hinter dem bloßen Aufschreiben der Formel liegen, da- wir dieses allein nicht die ‘Fähigkeit fortzusetzen’ nennten, – so ist hier ja das Wort ‘dahinter liegen’ bildlich gebraucht; & wir können antworten: ‘Hinter’ dem Aufschreiben der Formel -liegenliegen || lägen die Umstände, unter denen es geschieht. - Es ist wahr: “B schreibt die Formel nieder” sagt, im- allgemeinen, nicht das Gleiche wie “B kann fortsetzen”;- daraus folgt aber nicht, daß dieser Satz im
|
Es ist klar: wenn wir, mit
Bezug auf das -Aussprechen oder Anschreiben einer Formel,
etc.,- sagen,mit
Bezug auf das -Aussprechen oder Anschreiben einer Formel,
etc.,- sagen, || in einem Fall wie (66),
sagen, B habe das Gesetz erfaßt, er
könne- fortsetzen, so sagen wir diesdies || es eines
Zusammenhangs wegen, der erfahrungsmäßig zwischen dem
Anschreiben einer- solchen Formel & dem Fortsetzen einer Reihe
- besteht.
Und dieser Zusammenhang bedarf
ja keiner Erklärung.
– Nun denken wir vielleicht, der Satz
“B kann fortsetzen” sage:
“B- tut etwas, was erfahrungsmäßig zum Fortsetzen der
Reihe führt”.
Aber meint das B, wenn- er sagt, “ich kann
fortsetzen”?
Schwebt ihm jener Satz dabei im Geiste
vor? Oder ist er bereit, ihn- alsals || zur Erklärung dessen zu sagen wenn wir ihn fragen, was er
meint?
Wie man sagt:
“Ja, ich kann hingehen, –
d.h.,
ich- habe Zeit.”)
Es ist aber so:Es ist aber so: || Es ist so: Der Satz, “B kann- die Reihe fortsetzen”, ist richtig gebraucht, wenn- B die Formel einfällt – nämlich unter gewissen Umständen. - Z.B., wenn er Algebra gelernt hat, oder solche- Formeln schon benützt hat, u.s.f.. – Das heißt- aber nicht, jener Satz sei eine abgekürzte Form der Beschreibung aller jener Umstände, die- den Hintergrund unseresunseres || des Sprachspieles bilden. - Denke nur daran, wie Du den Gebrauch so eines
Unter gewissen- Umständen werden wir statt “Jetzt -kann ich fortsetzen” sagen: “Jetzt ist mir die- Formel eingefallen”. Oder: “Jetzt- kann ich fortsetzen, – ich meine, ich weiß die- Formel.” – Die Frage “Kann er schon sprechen?”- bedeutet unter gewissen Umständen dasselbe wie: “Ist sein Katarrh geheilt?” – unter andern Umständen dasselbe wie:- “Hat er schon sprechen gelernt?”. Auf die Frage “Kann er schon gehen?” antwortet der Arzt einfach “Sein Fuß ist geheilt”. Wir sagen auch:- “Er kann gehen, was den Zustand seines Beins anbelangt”,- wenn wir nämlich diese Bedingung seines Gehens andern Bedingungen entgegensetzen (seiner- Müdigkeit etwa). Hier müssen wir uns - hüten, zu glaubenglauben || denken, es gäbe, nun entsprechend je nach der Natur- des Falles, eine Gesamtheit aller Bedingungen – z.B.- dafür, daß der Patient gehe – so daß er, sozusagen, nicht anders als gehen könnte, wenn- sie alle erfüllt sind. |
Man kann auch sagen: Wir verwenden den-
AusdruckAusdruck || Satz “B kann die Reihe
fortsetzen”, um- verschiedenerlei Unterscheidungen zu
machen.
Er unterscheidet einmal zwischen dem- Fall
dessendessen || Dessen, der die Formel
kennt & dessen- der sie nicht kennt;
oder zwischen dem Fall- dessen, der die arithmetischen- Rechnungsarten beherrscht & dem Fall dessen,- der sie nicht beherrscht; oder zwischen dem Fall- eines Menschen im normalen Zustand, & dem Fall
zwischen dem Fall Eines, der- derlei Übungen schon oft gemacht hat & -dem eines Anfängers; oder zwischen dem Fall dessen der tatsächlich die angefangene Reihe weiterschreibt & dessen, der ratlos vor ihr steht. Dies sind nur einige Glieder einereiner || der großen Familie. – “Aber diesen Fällen ist- doch gewiß etwas gemeinsam!” – Gewiß, – die- Situation ist ja in allen eine ähnliche. – Oder- meinst Du, das sei das Gemeinsame, daß B, wenn er nicht fortsetzen kann, in allen Fällen die Reihe nicht fortsetzt? Aber das Fortsetzen ist ja wieder nicht die- Fähigkeit! – “Aber kann man nicht sagen, in- allen diesen Fällen setze er die Reihe nicht- fort, bemühe sich aber, sie fortzusetzen?” – - Vielleicht; aber sieh nun, wie verschiedenerlei es in allen diesen Fällen heißt, ‘sich zu- bemühen’! |
Die Frage, ob in einem Fall wie
(66),
z.B., der Satz- “er
kann fortsetzen” den gleichengleichen || selben Sinn habe,
wie- “er kennt die Formel” kann man mit
‘ja’ & ‘nein’-
beantworten.
Man kann sagen: sie haben nicht- den gleichen
Sinndenn sie werden nicht allgemein als
gleichbedeutendgleichbedeutend || synonym
gebraucht, wie-
z.B. die Ausdrücke ‘er ist
alt’ & ‘er ist-
betagt’.denn sie werden nicht allgemein als
gleichbedeutendgleichbedeutend || synonym
gebraucht, wie-
z.B. die Ausdrücke ‘er ist
alt’ & ‘er ist-
betagt’. || , denn man kann den einen nicht
unter allen Umständen für den andern setzen.
Oder man kann sagen: Unter diesen- Umständen hat der
zweite denselben Sinn- wie der erste. (Siehe (53))
Es ist auch gleichgültig welches von beiden wir sagen, denn den wahren Stand der Dinge kann man doch
nur sehensehen || erfahren wenn man den speziellen
Fall untersucht.denn den wahren Stand der Dinge kann man doch
nur sehensehen || erfahren wenn man den speziellen
Fall untersucht. || denn, wie es nun damit steht, kann man doch nur erkennen, wenn
man die Besonderheiten des gegebenen Fallsdes gegebenen Falls || des vorliegenden Falls
ansieht.
|
Stellen wir nun folgende Frage:
Angenommen, B sagt in irgend einem der Fälle,
“Jetzt kann
|
Beispiele wie diese müßte man
|
Und nun betrachte diese Fälle:
a) Jemand versucht- eine Türe zu öffnen, indem er mit aller
Kraft- zieht.
b) Er versucht eine Kassentür zu- öffnen indem er
mehrere Kombinationen
versucht. -
c) Er
versucht es indem er die Knöpfe dreht & an der- Türe
horcht.
d) Er versucht, sich an die
Kombination zu- erinnern.
(Und denke an die
Mannigfaltigkeit der Möglichkeiten,- die wir mit diesen Worten
beschreiben.die wir mit diesen Worten
beschreiben. || die mit diesen Worten beschrieben
werden.)
e) Versuche ein Quadrat mit seinen Diagonalen zu zeichnen, während Du durch einen Spiegel aufs Zeichenpapier schaust. Vergleiche diesen Fall, in welchem- man, sozusagen, nicht weiß, ‘was man tun- soll’, damit sich die Hand so bewegt, wie- man es wünscht, mit dem Fall (a), in dem die Hand gegen einen Widerstand bewegt werden soll.
|
Denke auchauch || endlich an die Klasse von Fällen, in
welchen wir- sagen: “Ich kann es tun, aber ich
will nicht”, in welchen wir uns also nicht
bemühen.in welchen wir uns also nicht
bemühen. || wir bemühen uns also
nicht. || wir versuchen es also
nicht.
“Ich- könnte, wenn ich es versuchte”
(z.B. 50
kg heben);
“Ich könnte, wenn ich wollte”
(z.B. das ABC hersagen).
|
Man möchte vielleicht sagen, dersagen, der || vorschlagen:
DerDer || der einzige Fall,- in welchem es unbedingt
richtig ist, zu sagen, ich könne etwas tun, sei der, in welchem
ich es wirklich ausführeausführe || tue während ich dies
sage.
In allen- anderen Fällen solle es heißen:
“Ich kann es- tun, was das & das anbelangtanbelangt || anbetrifft”.
Nur im ersten- Fall habe ich den
wirklichen Beweis meiner- Fähigkeit
geliefert.Nur im ersten- Fall habe ich den
wirklichen Beweis meiner- Fähigkeit
geliefert. || Der
einzige Beweis, daß Einer etwas kann, ist, daß er es
tut.
|
Wir können uns ein
Sprachspiel 69
denken, in welchem ein
Wort (ich gebe es durch ‘kann’ wieder) in
der Satzform ‘ich kann das & das tun’in
der Satzform ‘ich kann das & das tun’ || in
einem Satz ‘ich kann das & das tun’ nur
dann verwendet wird, wenn
man die
betreffende Tätigkeit zur- Probe ausführt,
während man den Satz sagt.
|
In dieser Sprache wird also
dieser besondere Fall
durch ein eigenes Wort
hervorgehoben.-dieser besondere Fall
durch ein eigenes Wort
hervorgehoben.- || dieser Fall durch ein besonderes
Wort hervorgehoben.In dieser Sprache wird also
dieser besondere Fall
durch ein eigenes Wort
hervorgehoben.-dieser besondere Fall
durch ein eigenes Wort
hervorgehoben.- || dieser Fall durch ein besonderes
Wort hervorgehoben. || Dieser besondere Fall wird durch ein
eigenes Wort hervorgehoben.
– AberAber || Und nun- sieht man, daß kein
metaphysischer Unterschied besteht zwischen diesem
Sprachspiel- & andern, früher beschriebenen.
Ein solches Sprachspiel zeigt übrigens,
welchen Sinn es- haben kann, zu sagen “Wenn etwas
geschieht,- so kannso kann || dann kann es jedenfalls
geschehenso kannso kann || dann kann es jedenfalls
geschehen || dann kann es
geschehen.”, – ein so
gut- wie unnützer Satz unserer Sprache.
(Es scheint- gerade darum, als habe er einen sehr klaren-
& tiefen Sinn. Aber, wie
viele allgemeine
philosophische Prinzipien, ist er sinnlos, außer- in sehr
speziellen Fällen, an die der Philosoph- gar nicht
denkt.an die der Philosoph- gar nicht
denkt. || & an die denkt der
Philosoph gar nicht.)
Jener Satz ist ähnlich dem:Jener Satz ist ähnlich dem: || Ihm
ähnlich ist der Satz: “Wenn-
dieserdieser || der Körper sich hier befindet, so muß für- ihn
auch Platz sein”.
Wir denken es wärewäre || seiWir denken es wärewäre || sei || Man denkt, es
sei die Möglichkeit eine Bedingung- der Wirklichkeit.
Als wärewäre || sei der Satz analog
|
70
Du kannst Dir eine Sprache
denken (ähnlich (53)), in- der es
für einen Satz, wie “Ich hebeIch hebe || Er
hebt 50
kg”,- zwei Ausdrucksweisen
gibt: Die eine wird- verwendet, wo die Tätigkeit- zur
Probe geschieht, um die Fähigkeit darzutundarzutun || zu
erweisen (z.B. vor einem
Wettkampf), die andere bei allen andern Anlässen.
– “Wenn Einer- springt, so zeigt er, daß er springen
kann.” – -
“Nein, einmal springt er, ein andermal- zeigt er, daß
er springen kann!”[Was zeigt dies?] |
Wir sehen, ein weitverzweigtes Netz
|
Vielleicht das wichtigste dieser Elemente ist das- der Aussage über
den Zustand.
Wir haben eine starke Neigung, das Verhalten- eines Gegenstandes
aufzufassen als Folge
seines Zustands.Wir haben eine starke Neigung, das Verhalten- eines Gegenstandes
aufzufassen als Folge
seines Zustands. || Wir neigen dazu im
Verhalten von- etwas die Folge seines Zustandes zu
sehen.
Dies spiegelt sich in dem Ausdrucke unserer- Sprache “er ist im Stande etwasetwas || das & das zu tun”, oder “er- besitzt die Fähigkeit”; im Gebrauche des Präsens:- “er kann Schach spielen”, “er kann große- Zahlen im Kopf mit einander multiplizieren”, etc. |
Die Fähigkeit zur Lösung mathematischer- Probleme,
etc. stellen wir uns als einen gewissen
Zustand, als einen gewissen Bau, der menschlichen Seele
vor.
So auch denken wir uns das Gedächtnis als -einen Speicher für die
Eindrücke, die wir erhalten.die
Eindrücke, die wir erhalten. || unsre Eindrücke.
– -
Denke daran, wie sicher die meisten Menschen-
sind, es müsse der Fähigkeit
des Multiplizierens, des Aufsagens eines Gedichts,
etc. etwas im- Zustande, oder Bau, des Gehirns
- entsprechen; obwohl sie doch über so einen
psycho-physiologischen Parallelismus so gut wie- gar nichts wissen.
Wir haben eine überwältigendeüberwältigende || überwältigend starke
Neigungüberwältigendeüberwältigende || überwältigend starke
Neigung || überwältigende Neigung, die
Erscheinungen, die- wir in so einem Falle wirklich beobachten, durch
das Symbol eines Mechanismus darzustellen, dessen Arbeiten wir
|
Schauen wir nun zurück auf die Diskussion des Sprachspiels
(47).
- Es war keine rechte Erklärung,Es war keine rechte Erklärung, || Wir sehen es war keine Erklärung, zu sagen,- B
werde dann von den Kombinationen der- Buchstaben geführt, wenn er
auch andere- Befehle ausführen könnte.
– Ja, als wir fragten ob
B in (47) von den Zeichen geführt- werde, oder nicht, waren wir
immer in Versuchung zu-
sagensagen || antworten, wir könnten dies nur entscheiden, wenn wir in die eigentliche
Verbindung- hineinsähenhineinsähen || hineinsehen könnten, zwischen dem
Sehen der Zeichen- & dem Handeln nach ihnen.
Denn wir haben- ein bestimmtes Bild davon, was wir in einem-
Mechanismus ‘Führung eines
TeilsTeils || Teiles durch -andre
Teile’ nennen würden.Denn wir haben- ein bestimmtes Bild davon, was wir in einem-
Mechanismus ‘Führung eines
TeilsTeils || Teiles durch -andre
Teile’ nennen würden. || Denn wir haben ein- bestimmtes Bild davon, was wir in
einem Mechanismus die Führung eines Teils durch andre Teile-
nennen.
– Und zwar fällt uns, wenn wir über -dasdas || unser
Geführtwerden durch
die Zeichen nachdenken, sofort-
ein Mechanismus von der Type des
Pianolas- ein.von der Type des
Pianolas- ein. || ein von der
Art des Pianolas.
Hier haben wir den klaren- Fall derder || einer
Führung: das Spiel der Klaviertasten geführt durch die: das Spiel der Klaviertasten geführt durch die || :
des Spiels der Klaviertasten durch die Perforierung
des Papierstreifens.
Wir- könnten den Ausdruck gebrauchen: das Pianola läse die
Perforierungen- der Rolle herunter.
Und man
|
Man sieht hier den Zusammenhang zwischen- der Idee des
Geführtwerdens & der der Fähigkeit-
neue Zeichenverbindungen zu lesen: Denn- wir können sagen, das
Pianola könne- irgend eineirgend eine || jede beliebige
Kombinationirgend eineirgend eine || jede beliebige
Kombination || beliebige Kombinationen
derder || von Perforierungen
lesen; es ist nicht zum Erzeugen- einer bestimmten Tonfolge gebaut;- während der
Riegel des Schlosses nur von der Anordnung der Zähne
bewegt wirdvon der Anordnung der Zähne
bewegt wird || auf die
Anordnung von Zähnen- reagiert die durch dendurch den || im Bau des Schlosses- vorausbestimmt ist.
– Wir könnten
sagen,- die Zähne des Schlüsselbartes- seien
nicht vergleichbar den Wörtern eines- Satzes, sondern Buchstaben
eines Worts;- der Bart des Schlüssels entspräche nicht -einem SatzSatz || komplexen Zeichen, sondern einem Wort.
|
Nun ist aber klar daß in den Fällen (46),- (47) von
solchen Mechanismen nicht die Rede ist;- wenn wir diese auch
als Gleichnisse gebrauchen können dazu, um
das
Verhalten des B zu beschreiben.
Der Gebrauch des Wortes
“geführt werden” im Falle des Pianolas ist nur
einer aus einer- Familie verwandter Arten des
Gebrauchs.
Wenn- wir jenen auch oft als Gleichnis, als Darstellungsart, der
andern verwenden möchten.
|
Es wird uns nun helfen, wenn wir über den- Begriff des Geführtwerdens klar
werden wollen,- den Begriff des
Lesens zu
betrachten. -
Mit ‘Lesen’ meine ich hier
die Tätigkeit-
Geschriebenes, Gedrucktes in Laute
umzusetzen, auch nach Diktat- zu schreiben,
oder Gedrucktes abzuschreiben, -
u. dergl.,
ohne, daß es dabei auf- das Verstehen dessen,
was man liest, ankommt. ohne, daß es dabei auf- das Verstehen dessen,
was man liest, ankommt. || dabei kommt es aber nicht auf ein
‘Verstehen’ dessen an…, was man liest.
Der GebrauchDer Gebrauch || Die Verwendung des Wortes
‘lesen’ ist uns unter den
Umständen unseresunseres || des gewöhnlichen Lebens natürlich
außerordentlichaußerordentlich || ungemein wohl
bekannt.
(Es würde außerordentlichaußerordentlich || ungemein
schwer sein, diese Umstände auch- nur in groben Zügen zu beschreiben.)
Ein Mensch,- etwaetwa || sagen wir ein Deutscher,
ist als Kind, in der Schule,- oder zu Hause, durch eine der bei uns
gebräuchlichen Unterrichtsarten gegangen, er hat- gelernt seine
Muttersprache zu lesen; später liest er Bücher, die Zeitung, Briefe,
etc.. – -
Was geht nun vor sich,
wenn er die Zeitung liest? -
– Seine Augen gleiten den gedruckten Wörtern- entlang, er
spricht sie laut aus, oder sagt sie nur zu sich selbst; aber gewisse Wörter
sagt er,-
indem er ihre gedruckte Form als Ganzes auffaßt, andere-
nachdem er ihre ersten Buchstaben- gesehen hat, andere
wiederandere
wieder || das eine oder andere Wort liest er vielleicht
Buchstabe für- Buchstabe.
Wir würden auch sagen, er habe einen
|
71
Denke Dir, es würden von
uns Menschen, oder Tiere, als- Lesemaschinen benütztes würden von
uns Menschen, oder Tiere, als- Lesemaschinen benützt || man
würde …Menschen, oder Tiere, als Lesemaschinen
benützen.
Sie werden zu diesem Zwecke
einer Abrichtung unterzogen.werden zu diesem Zwecke
einer Abrichtung unterzogen. || müssen zu diesem Zwecke abgerichtet
werden.
Der- Lehrer, der sie abrichtet, sagtDer- Lehrer, der sie abrichtet, sagt || Der sie
abrichtet sagt von Einigen,- daß
sie schon lesen können, von Andern,- sie können es nicht.
Nimm den Fall- eines Schülers, der bisher nicht
angebissenangebissen || mitgetan
hat: - zeigt man ihm ein
geschriebenes Wort,- so wird er manchmal Laute aussprechen, &
hie & da geschieht es dann ‘zufällig’,
daß sie ungefährungefähr || mehr oder weniger stimmen.
Ein- Dritter hört diesen Schüler gerade in so einem- Fall &
sagt, “Er liest”. Aber der Lehrer-
sagt: “Nein, er liest nicht; es war nur ein-
Zufall”.
– Nehmen wir aber an, daß dieser-
Schüler, wenn wir ihm nur weitere- Wörter & Sätze zeigen, auf
diesediese || sie fortgesetzt richtig- reagiert.
Nach einiger Zeiteiniger Zeit || einigen solchen Proben sagt der
Lehrer:
Verwenden- wir aber das Wort ‘lesen’ für einen bestimmten Bewußtseinsvorgang (Empfindungen) des Lesens der Buchstaben, – dann- könnte der Lesende sagen, daß dieses Wort das- erste war, welches er wirklich gelesen hat. |
Oder in dem hiervon verschiedenen Fall einer- MaschineMaschine || Lesemaschine, die, etwa ähnlich demdem || wie das
Pianola, Zeichen- mit Lauten verbände,verbände, || verbindet, könnte man sagen: “Erst-
nachdem das & das an der Maschinerie
geschehen- war – etwa gewisse Teile durch Drähte verbunden-
worden waren – fing die Maschine an zu lesen;fing die Maschine an zu lesen; || hat die Maschine
gelesen; der erste Buchstabe, den sie gelesen hat,gelesen hat, || las, war …”.
|
Im Falle (71) warwar || hieß ein
Wesen eine
‘Lese-Maschine’, wenn es auf gedruckte Zeichen, die man ihm
vorlegt, in bestimmter Weise reagierte. -
Von keiner Verbindung zwischen dem Sehen des- Zeichens & der
Reaktion, von keinemzwischen dem Sehen des- Zeichens & der
Reaktion, von keinem || des Zeichens & der Reaktion, von keinem
seelischen- Mechanismus, ist in diesem Fall die Rede. -
Der Lehrer kann auch vom Abgerichteten
nicht -sagen:
“Vielleicht hat er dieses Wort gelesen”, – denn-
es istist || besteht ja kein Zweifel darüber, was er
getan- hat.
– Die Veränderung, als der Schüler zu- lesen anfing, war
eine Veränderung desdes || seines Verhaltens- (im
allgemeinen); & der Ausdruck “das erste Wort im neuen Zustand”
hat hier keinen Sinn erhalten.der Ausdruck “das erste Wort im neuen Zustand”
hat hier keinen Sinn erhalten. || dem Ausdruck “das erste
Wort im neuen Zustand” haben wir hier keinen Sinn
gegeben.
(Vergleiche damit diesen Fall:
|
Wir sind aber versucht zu sagen, das
einzige
wirkliche Kriterium des Lesens- sei der unsdes Lesens- sei der uns || dafür daß
Einer liest sei der ihm bewußte Akt des Lesens, ein
bestimmter Bewußtseinsvorgang; denn “ein Mensch- muß doch selber
wissen,muß doch selber
wissen, || weiß doch, ob er wirklich liest, oder
bloß vorgibt zu lesen”.
– Angenommen A will den B glauben machen, er könne
cyrillische Schrift- lesen. Er lernt einen russischen Satz
auswendig- & sagt ihn dann, während er auf den- gedruckten
Satz schautschaut || sieht als läse er.
Wir werden hier gewiß- sagen, A wisse, daß er nicht liest, &
er empfinde, während er zu lesen vorgibt, daß er -
dies tue.
Denn es gibt natürlich eine Menge- für
das Lesen eines gedruckten oder
geschriebenen Satzes- charakteristische Erfahrungen; es ist nicht-
schwer, sich eine Reihe von ihnen ins
Gedächtnis zu- rufen (denke an Empfindungen des Stockens,- genauer
Hinsehens, Verlesens, der größeren &- geringeren Geläufigkeit der
Wörter,
etc.).
Und- ebenso gibt es eine Menge charakteristischer Erfahrungen für das Hersagen von etwas auswendig
Gelerntem.
– Und A wird, in unserm Fall-
keine von denen haben die für- das Lesen
charakteristisch sind, & er wird- etwa eine Reihe
|
Denke Dir aber diesen Fall: 72
Wir geben
jemandem, der fließend- lesen kann, etwas zu
lesen, was er nie vorher gesehengesehen || gelesen
hat.
Er liest es uns vor; aber mit den-
Empfindungen des Aufsagens von- etwas was er
auswendig weißden-
Empfindungen des Aufsagens von- etwas was er
auswendig weiß || der Empfindung, als sage er etwas auf, was er
auswendig weißweiß || wisse.
(Vielleicht durch Einfluß irgend eines Giftes, das er genossen
hat.)
Würden- wir in einem solchen Fall sagen, er läse- das Stück nicht
wirklich?
Würden wir- also hierWürden wir- also hier ||
D.h. würden
wir hier seine Empfindung als Kriterium dafür
gelten lassen, ob er liest oder nicht? 73
Oder diesen Fall: Wenn man einem
Menschen, der unter- dem Einfluß eines bestimmten Giftes steht,- eine
Reihe geschriebener Zeichen vorlegtvorlegt || zeigt, die keinem
existierenden Alphabet angehören,angehören, || anzugehören
brauchen, so spricht er, je nach- der
Anzahl der
Zeichen, Wörter aus, als wären- jene SchriftzeichenSchriftzeichen || Zeichen
die Buchstaben dieser Wörter- & als habe er sie
gelesen.als habe er sie
gelesen. || als läse er sie.
Dies geschieht -mit allen äußeren ZeichenZeichen || Merkmalen
& mit den persönlichen Empfindungen des
Lesens.
(Solche Erfahrungen- haben wir übrigens in Träumen.
Nach dem- Aufwachen sagen wir dann etwa:
“Es kam mir vor,- ich läse diese Zeichen, – obwohl es
ja gar- keine Zeichen sind.”)
|
In so einem Fall- würden
manche geneigt sein zu sagen, der MannMann || Mensch- lese, Andre, er lese nicht.
– Angenommen er- habe nun eine Gruppe
von fünf Zeichen als das Wort
“Nagel” gedeutet.
Nun zeigen wir- ihm andere Kombinationen derselben Zeichen- & er
deutet in
allen weiteren Versuchen jedes
der Zeichen so, legt ihm den gleichen Laut bei, wie das
erste Mal. -
In diesem Falle
wären wir vielleicht geneigt, zu sagenwären wir vielleicht geneigt, zu sagen || möchten
wir wohl sagen, er benütze ein imaginäres Alphabet &
|
Bedenke auch,Bedenke auch, || Nun bedenke auch, daß es eine
kontinuierliche Reihe vermittelnder Fälle gibt zwischen- dem Fall, in
welchem jemand das schon auswendig weiß,- was er lesen soll, & dem,dem, || dem
Fall, in welchem er jedes Wort Buchstabe für
Buchstaben liest, ohne jede Hilfe des Erratens aus-
dem Zusammenhang, des Auswendig-Wissens,
etc.
|
74
Mache diesen Versuch: Sage die
Zahlenreihe von 1 bis
12.
– Nun schau- auf das Zifferblatt Deiner Uhr &
lies diese Reihe.
– Frage Dich, was Du in diesem Falle lesen genannt
hast.
Das heißt,- was hast Du getan, um es zu einemzu einem || zum
Lesen- zu machen?
|
Versuchen wir diese Erklärung: Jemand- liest, wenn er die
Reproduktion von der- Vorlagevon der- Vorlage || vom Text
ableitet.
(Ich nenne ‘Vorlage’ das, was- er liest; ob er
es laut liest, abschreibt,- ob es das Diktat ist, nach welchem er- schreibt,
oder die
Partitur, die er spielt,
etc.
etc.) -
Wenn wir nun jemand das cyrillische
Alphabet gelehrt hätten & wie jeder Buchstabe
auszusprechen sei; wenn wir ihm dann ein Lesestück-
vorlegen & er buchstabiert- es, indem er
jeden Buchstaben so ausspricht,- wie wir es ihn gelehrt haben; dann werden- wir gewiß sagen
können, er leite den Klang jedes- Wortes aus dem Schriftbild
des Wortes ab. Und dies ist auch ein
klarer- Fall des Lesens.
(Wir könnten sagen: wir haben- ihn
die Regel des Alphabets gelehrt.)
|
Aber warum sagten wir hier,sagten wir hier, || sollen wir hier
sagen, er habe- das gesprochene Wort vom geschriebenen-
mit Hilfe der Regelmit Hilfe der Regel || nach dieser Regel des
Alphabets abgeleitet?
|
75 Und -was wir damit meinen, daß er das zeigt,
ist klarer zu sehen, wenn wir unser- Beispiel dahin
abändern, daß er, statt einen-
gedruckten Text laut zu lesen, ihn
abschreibt,
z.B. aus der Blockschrift in die
Kursivschrift.
Denn hier konnten wir ihm die Regel des Alphabets in Form- einer
Tabelle geben die Block- &
Kursivbuchstaben einander zuordnet.
Dann können- wir uns das Ableiten der UmschriftUmschrift || Kopie aus der- Vorlage so vorstellen: Er
schaut, ehe er einen Buchstaben
niederschreibt, oder doch öfters,- in der Tabelle nach; er sagt etwa
zu sich selbst- “Wie schaut ein kleines
‘A’ aus?”, – versucht-
es sich vorzustellen, ohne in die Tabelle zu- schauen,
etc.
|
Aber wie, wenn er das alles täte und dabei 76 ein ‘A’
in ein ‘b’ umschriebe, ein
‘B’ in ein- ‘c’,
u.s.f. und ein ‘Z’
in ein ‘a’?
Würden wir das- nicht ‘lesen’ oder
‘ableiten’ nennen?Würden wir das- nicht ‘lesen’ oder
‘ableiten’ nennen? || Wäre das nicht
auch ein ‘Lesen’ oder
‘Ableiten’?
Wir- könnten in diesem Fall sein Vorgehen
so beschreiben: Er benütze die Tabelle, wie
wir sie benützen würden, wenn wir in ihr nicht horizontal von
links nach rechts sähen, also so:
|
77
– Aber sagen wir nun, er transkribiere, mit allen normalen
Vorgängen des Nachschauens in der Tabelle, ein
‘A’ in ein ‘n’,
ein- ‘B’ in ein
‘x’, – kurz er transkribiere nicht nach einem Schema,-
welches, wie wir sagen würden, irgend eine
einfache Regelmäßigkeit aufweistaufweist || zeigt:-
könnten wir dies nicht auch ‘ableiten’
nennen?
|
78
Aber nimm an, er bleibe
nicht bei seiner- Art der Transkription;
sondern ändere sie- nach einer einfachen Regel: Hat er einmal- ein
‘A’ in ein ‘n’
umgeschrieben, so schreibt- er das nächste ‘A’
in ein ‘o’, das nächste- in ein
‘p’ um,
etc.
Aber wo ist die Grenze- zwischen diesem
Vorgehen & einem gänzlich regellosen? –
|
Nun könnte man einwenden, ich habe- im Falle
(76) doch offenbar angenommen, daß er- die Tabelle in
einer andern als der gewöhnlichen- Weise verstehtversteht || auffaßt.
Aber was nennen wir, ‘die Tabelle in der
& der Weise auffassen’?
Wie immer Du- Dir den Vorgang des ‘Auffassens’
vorstellst, so- ist er doch nur ein GliedGlied || Mittelglied zwischen den Vorgängen-
des Ableitens, die ich beschrieben habe & dem Transkribieren
selbst.
Ja diese ‘Auffassung’ könnte wieder mit
einemmit
einem || durch ein Schema von Pfeilen beschrieben werden;
& wir könnten dann sagen, daß er,
z.B.,- die
Tabelle so nachgeschaut:
so
verstanden:
|
Aber heißt das nun, daß das Wort “ableiten”-
(oder “auffassen”) nichts
Eigentliches bedeute;- da es ja scheint, daß sein
Sinn,
wenn wir ihm nachgehen, in nichts zerfließt?
|
Im Falle (75) stand die Bedeutung des Wortes-
“ableiten” ganz klar vor uns.
Aber wir sagten- uns, dies sei ja nur ein ganz spezieller Fall des
Ableitens.
Das Wesentliche dieses Vorganges zeigte sich uns hier in einem besonderen Gewand & es schien, daß wir ihm dieses besondere
Gewand nehmen müßten, um das Wesentliche zu
sehen.
In den Beispielen- (76), (77),
(78) versuchten wir dies zu tun, nur um zu finden, daß
das, was ein Kleid zu sein schien zum Wesentlichen des
FallesFalles || Ableitens selbst gehörte.versuchten wir dies zu tun, nur um zu finden, daß
das, was ein Kleid zu sein schien zum Wesentlichen des
FallesFalles || Ableitens selbst gehörte. || streiften wir
dem Ableiten diese Hüllen ab, nur um zu sehen, daß sie zum Wesen des
Ableitens selbst gehörten.
(Es war
als hätten wir versucht, die eigentliche- Artischocke zu
finden, indem wir sie ihrer
Blätter entkleideten.)
|
Das
Ableiten ist
allerdings inin || im Beispiel (75)
dargestellt;
d.h., dieses Beispiel- zeigt uns einen aus
der Familie der Fälle, in- denenin- denen || für die dieses Wort
gebraucht wird.
Und die- Erklärung,
wofür dieses Wort gebraucht werde, – oder das Wort
‘lesen’, oder der Ausdruck
‘geführt werden’– besteht- in
Beispielen, welche charakteristische Züge des Gebrauchs vor
Augen führen.
Manche dieser Beispiele werden einen solchen- Zug in übertriebener Form
darstellen, manche in- Übergangsformen, manche werden uns sein
Abklingen zeigen. -
Stelle Dir vor, es wollte Dir jemand einen Begriff
|
Es war nicht das die Aufgabe
unserer Beispiele, -das Wesen des Ableitens, Lesens,
u.s.f., durch- einen Schleier
unwesentlicher Züge sehen zu- lassen. Und die Beispiele waren
nicht Beschreibungen eines Äußern zu dem
Zweck, uns einen Kern raten zu lassen, deneinen Kern raten zu lassen, den || auf ein Inneres ahnen zu lassen, das wir
aus irgendeinem- Grund nicht in seiner
Nacktheit zeigen konntenkonnten || können. -
Wir sind versucht, zu denken,
daß diese- Beispiele indirekte Hilfsmittel sind, um in unserm- Geist ein gewisses Bild,
eine gewisse Idee, zu- erzeugenzu- erzeugen || entstehen zu lassen; daß sie
etwas andeuten, was sie- nicht zeigen können.
(Dies wäre etwa so,wäre etwa so, || geschähe etwa, wenn- ich
jemandem ‘ein Bild davon
geben möchte’, wie- es war, als Leute
in
meiner Jugend Walzer tanzten.)
|
Unsere Methode ist rein beschreibend; die Beschreibungen,
die wir geben, sind nicht Andeutungen- von Erklärungen.
|
“Aber, lesen”– möchten wir sagen–
“ist doch ein ganz -bestimmter Vorgang!
Lies eine Druckseite, dann- kannst Du's sehen; es geht da etwas
Besonderes vor, was- sich mit nichts anderm
vergleichen läßtnichts anderm
vergleichen läßt || nichts verwechseln läßt.”
Nun, was geht denn vor, wenn ich lese? Ich- sehe gedruckte Wörter & spreche Wörter aus. - Aber das ist natürlich nicht alles, denn
|
⋏Ich möchte
z.B. nicht sagen: “Das
(gedruckte)- Zeichen
“nichts” erinnert mich immer an- den Laut
“nichts””.
Ich sagte doch die gesprochenen Worte kämen beim Lesen
‘in besonderer- Weise’; aber in welcher
Weise?
Ist dies nicht- eine Fiktion?
Sehen wir uns einzelne Buchstaben an &
geben acht in welcher Weise der-
Laut des Buchstabens kommt.
79 Lies den Buchstaben ‘A’. Nun wie kam der Laut? Wir wissen- gar nichts darüber zu sagen. – Nun lies den
|
Was ist nun an der Behauptungder Behauptung || dem Satz, das Lesen sei-
doch ‘ein ganz bestimmter Vorgang’.
Das heißt doch- wohl, beim Lesen finde immer ein bestimmter-
Vorgang statt, den wir wiedererkennen.
– Aber- wenn ich einmal einen Satz im Druck lese &- ein
andermal mich im Spiel (37) nach einem Satz- bewege unter Benützung der
Tabelle, – findet- hier wirklich der gleiche seelische Vorgang
statt? -
Dahingegen ist aber freilich eine Gleichförmigkeit -im Erlebnis
des Lesens einer Druckseite! -
Denn der Vorgang ist ja ein gleichförmiger.
Und- es ist ja natürlichnatürlich || leicht verständlich, daß sich
dieser Vorgang- unterscheidet von dem etwa, sich Wörter beim
Anblick beliebiger Striche einfallen zu lassen.
Denn- schon der bloße Anblick einer gedruckten Zeile ist ja ungemein
charakteristisch,
d.h., ein -ganz spezielles
Bild: Die Buchstaben alle ungefähr von der gleichen Größe,
immer- wiederkehrend; die Wörter, die
sich zum großen- Teil ständig wiederholen & uns unendlich-
wohlvertraut sind, ganz wie wohlvertraute- Gesichter.
– Denke an das Unbehagen, das wir -empfinden, wenn die Rechtschreibung
eines Wortes geändert wird(& an die noch
tiefern Gefühle, die Fragen der Schreibung von
Wörtern in manchen Menschen aufgeregt haben).
Freilich, nicht jede Zeichenform- hat sich uns tief
eingeprägt.
Ein Zeichen wie- ‘~’ für die Verneinung
kann, ohne in uns etwas aufzuregen, durch ein beliebiges
anderes- ersetzt werden.
– Bedenke, daß das gesehene
|
Aber empfinden wir nicht wenn wir- lesen eine Art
Verursachung unseres Sprechens durch die
Wortbilder?
80 Lies einen- Satz,, || – & nun schau der Reihe entlang & sprich dabei einen Satz. Ist es- nicht klarklar || deutlich fühlbar, daß im ersten FallFall || Versuch das Sprechen mit dem Anblick der Zeichen verbunden -war & im zweiten unverbundenunverbunden || ohne Verbindung neben dem Schauen herläuft? |
Aber warum sagst Du, wir fühlten eine- Verursachung?
Verursachung ist doch das,- was wir durch Experimente feststellen,
indem
|
Wir wären ja nie auf den Gedanken gekommen,
wir fühlten einen Einfluß der
WortbilderWortbilder || Buchstaben auf
uns beim Lesen wenn wir
diesendiesen || ihren Fall nicht mit dem beliebiger
Striche verglichen hätten.
Und
|
Wir bilden uns ein, wir nähmen durch ein- Gefühl, quasi, einen
verbindenden Mechanismus wahr zwischen dem Wortbild
& dem Laut- den wir sprechen.
Denn, wenn ich vom Erlebnis
des Einflusses, der Verursachung, des Geführtwerdens
rede, so soll- das ja heißen, daß ich sozusagen die- Bewegung der Hebel fühle,
die den Anblick- der Buchstaben mit dem Sprechen der Laute
verbinden.
|
Ich hätte nun mein Erlebnis beim Lesen- eines Wortes auf verschiedene Weise
treffend- mitmit || in Worten darstellen können.
So - könnte ich sagen,
was beim Lesen eines- Wortes geschehe, sei nicht bloß, daß
ich - sehe & dabei etwas ausspreche, sondern ich- fühle auch,
daß mir das Geschriebene das was- ich sage eingebe.
Aber ich hätte auch sagen können,- daß beim Lesen der Worte das Bild des
Buchstabens- & der
Laut in einem eigentümlichen Sinn eine- Einheit
bilden; soin einem eigentümlichen Sinn eine- Einheit
bilden; so || eine eigentümliche Einheit
bilden. So daß man den Zusammenhang des
Lautes e
|
Aber jetzt lies einmal ein paar Sätze im- Druck, so wie Du's gewöhnlich
tust, - wenn Du nicht an den Begriff des Lesens-
denkst; & dann frage Dichdann frage Dich || frage Dich dann, ob Du
beim Lesen- solche Erlebnisse der Einheit, des Einflusses-
etc. gehabt hast.
Sage nicht, Du habest sie- unbewußt gehabt!
– Auch lassen wir uns- nicht durch das Bild verleiten:
‘Beim - nähern
Hinsehen’ zeigen sich diese Erscheinungen.
(Wenn ich beschreiben will, wie ein- BergBerg || Gegenstand
aus der Ferne ausschaut, so wird diese- Beschreibung dadurch nicht genauer,- daß ich beschreibebeschreibe || sage,
was ich bei der Betrachtung
aus der Nähe an ihm sehe.)
|
Ich kann zwar sagen, wer liest, werde von- den Buchstaben geführt;
& wer einen Satz sagt &- dabei jener Reihe von Schnörkeln
entlang schaut,
Denke wieder daran, was Du erlebst,- fühlst, wenn Du einen Weg geführt wirst. |
81 Denke Dir diesen Fall: Du bist
auf einem- ebenen Platz (vielleicht mit verbundenen Augen)-
& wirst von jemand an der Hand geleitet,- bald rechts bald links; Du
mußt immer -des Zuges seiner Hand- gewärtig sein,
& etwa achtgeben, daß Du- bei einem unerwarteten Zug nicht
stolperst.
(Dies könnte in einem Spiel- vorkommen.)
–
Oder aber: Du wirst von jemandem an der Hand dort &
dahin geschleppt, wo Du nicht gehen willst. – Oder: Du
wirst im Tanz von einem Partner geführt. Du stellst Dich so rezeptiv
als möglich ein, um seine Absicht zu erraten & dem leisesten Drucke
zu folgen. – Oder: Jemand führt Dich einen
Spazierweg. Ihr geht im Gespräch neben einander her & wo
immer er geht, gehst Du auch. – Oder: Du gehst eine
Straße entlang (& wirst von ihr geführt).
Alle diese Situationen sind einander ähnlich; aber was ist allen den
Erlebnissen gemeinsam?
|
“Aber geführt werden ist doch ein bestimmtes
Erlebnis.”
– Über diesen Gebrauch des Wortes
‘bestimmt’, später.
Aber es ist jedenfalls
|
82
Überlege Dir etwa diese Fälle: Im Spiel (38)-
schaut Einer, welcherwelcher || der nach- den Befehlen eine Linie zieht vor jedem -Linienstück
gewissenhaft auf den Buchstaben im Satz.
Wir können uns davon- leicht eine Vorstellung machen, & wir
werden sagen:- der wird geführt.
|
Nehmen wir an B mache es im Spiel (47) -ebenso; wenn wir nun
aber die Zahl- der Sätze in dem Spiel erweitern, etwa die Sätze-
‘a c a a’ & ‘c c a
a’ einführen wollen, so reagiert -B gar nicht
auf sie; er benimmt sich- als haben wir ihm etwas gänzlich
FremdartigesFremdartiges || Fremdes- gezeigt.
Soll ich nun sagen, sein genaues- Ansehen jedes Buchstaben
etc. sei nur- automatisches Handeln gewesen.
Er habe- die Sätze doch nicht als Sätze aufgefaßt,- sondern, sozusagen, nur
als Wörter?
|
83
Denke Dir das Spiel (38) mit Hilfe der-
Tabelle (37)
gespielt.
Es gibt nun verschiedene Varianten: nach der einen zieht B- die Linienstücke
immer parallel zu den- Pfeilen der Tabelle, nach einer andern aber- in einem
Winkel von 30˚ zu ihnen,
etc..
Du- kannst Dir nun jemanden vorstellen der- immer wieder vergißt,
welche Version er- spielt.
Er schaut gewissenhaft in die Tabelle,- zieht aber dann regellos
in
irgendeiner Richtung.
Das könnte man sich so vorstellen- daß er jedesmal ein anderes
Erklärungsschema der Tabelle im Geiste vor sich sieht.
|
Es kann Einer auch die Sätze & welche Figur sie bedeuten
in (47) auswendig wissen, aber sich dennoch, gleichsam- zur
Vorsicht von ihnen führen lassen: sie -Buchstabe für Buchstabe ansehen
etc..
|
84
Stelle Dir auch diesen Fall vor: Wir zeigen Einem, der
das Spiel (37) gespielt hat -einen Satz dieses Spiels; dann sagen wir ihm:
“Gehe, wie es Dir gerade
einfällt”. -
Wir bemerken nun, daß der Weg den er nimmt- immer eine
bestimmte Beziehung zu dem- Satz hat, den wir ihm gezeigt
hatten. (Er geht- etwa immer
entgegen den Pfeilrichtungen der Tabelle.)
– –
|
Wenn ich mir das Erlebnis des Geführtwerdens vergegenwärtigen
will, so stelle ich- mir das
‘gewissenhafte’ Nachsehen,
etc.,
vor.
Ich- nehme dabei sogar einen bestimmten Gesichtsausdruck an (etwa
eines gewissenhaften- Buchhalters).
An diesem Bild ist
z.B. die- Sorgfalt sehr
wesentlich; an einem andern -Bild etwaetwa || wieder, das Ausschalten jedes
eigenen Willens.
(Denke Dir, daß Einer- das, was der
gewöhnliche Mensch mit den -Zeichen der Unachtsamkeit tut, mit dem- Ausdruck
– & warum nicht mit den Empfindungen?
|
Frage Dich, wie Du ‘mit Bedacht’ eine-
Strecke parallel einem Pfeil ziehst, ein- andermal mit Bedacht in
einem Winkel- zu dem Pfeil.
Was ist das Erlebnis des Bedachts?
Da fällt Dir gleich eine bestimmte -Miene, eine Gebärde ein, –
& dann möchtest Du- sagen: “und es ist eben ein
bestimmtes -inneres Erlebnis”.
(Womit Du natürlich gar- nichts mehr gesagt
hast.)
|
(Du merkst einen Zusammenhang mit- der Frage nach dem Wesen der
Absicht, des- Willens, – des Meinens & Verstehens.)
|
85
Mache einen beliebigen Fahrer auf dem- Papier
und nun zeichne ihn
daneben nach
laß Dich- von ihm führen.
– Ich möchtemöchte || könnte
sagen: “Gewiß!- ich
habe mich jetzt führen lassen.
Aber
|
Aber nun merke ich dies: Während ich mich- führen
lasse ist alles ganzganz || recht einfach, ich merke- nichts
Besonderes; aber danach, wenn ich mich- frage, was damals geschehen
ist, so scheint -etwas Unbeschreibbares geschehenetwas Unbeschreibbares geschehen || es etwas
Unbeschreibbares gewesen zu sein.
Danach- genügt mir keine Beschreibung.
Ich- kann, sozusagen, nicht glauben, daß ich-
bloß hingeschaut, das Gesicht gemacht, den- Strich gezogen habe.
– Aber erinnere ich mich denn- an etwas anderes?
Nein; & doch kommt mir- vor, als müsse etwas
AnderesAnderes || anderes gewesen sein;- und zwar dann, wenn ich mir
dabei das Wort-
‘führen’,
‘Einfluß’, und andere,
sagesage || vorsage.
Denn ich bin doch geführt worden,- sage ich mir.
– Dann erst tritt die Idee jenes-
ätherischen,
ungreifbaren, Einflusses- auf.
(Zusammenhang mit dem Problem des
‘willkürlichen Handelns’.
W. James: Was geschieht, wenn ich,- nach
längerem Überlegen, des morgens aus dem
Bett steige.
|
Ich fühle nämlichfühle nämlich || habe nämlich das Gefühl wenn ich- nachträglich über das Erlebnis
denke, daß -das Wesentliche an ihman ihm || daran das
‘Erlebnis eines- Einflusses’, einer
Verbindung ist, im Gegensatz zu irgendeiner bloßen Gleichzeitigkeit von
Phänomenen; zugleichzugleich || dabei aber- möchte ich kein erlebtes Phänomen
‘Erlebnis des Einflusses’ nennen.
(Die IdeeDie Idee || Hier liegt die Idee: der Wille-
ist keine
Erscheinung.)
Ich möchte sagen, ich- hätte das
‘Weil’ erlebt; &; & || ;
– doch will ich keine- Erscheinung ‘Erlebnis des
Weil’ nennen.
|
86
Vergleichen wir damit diesen Fall: Jemand- soll
sagen, was er fühlt, wenn ihm ein
Gewicht auf der flachen Hand ruht ihm ein
Gewicht auf der flachen Hand ruht || er ein Gewicht auf der flachen Hand
hält. –
Ich kann mir
|
Wenn ich zu mir selbst
sage: “Ich werde doch
geführt”, so mache ich etwa eine-
Handbewegung, die das Führen
ausdrückt:
Mach eine solche Handbewegung, gleichsam als leitetest Du jemand entlang- (ohne es aber zu tun) & frage- Dich, worin denn das Führende dieser Bewegung besteht. Denn Du hast hier eingestandenermaßen niemanden geführt & doch- könntestkönntest || möchtest Du die Bewegung eine ‘führende’- nennen. Also war in dieser Bewegung & der Empfindung dabei nicht das Wesen des Führens- enthalten & doch konntest Du nicht umhin- diese Bezeichnung zu gebrauchen. Es ist eben -eine Erscheinungsform des Führens, die Dir -diesen Ausdruck aufdrängt. – Erinnere Dich
|
87
Denke Dir eine Fläche die in verschiedenen Farben gemalt
ist.
Und zwar ist etwa -ein Stück grün.
Das Grün geht nach verschiedenen Seiten in andere Farben über;- nach
der einen wird es immer gelblicher- & endlich reines Gelb, nach einer
andern- wird es bläulicher & endlich himmelblauhimmelblau || blau,- & diesesdieses || das Blau geht nach einer
Richtung- in Weiß über,
etc..
Nach manchen Seiten- hin wechselt die Farbe rasch,
– man könnte- sagen, das Farbgefälle ist steil, – nach- andern
ist es flacher & stückweise ist es ganz- oder
beinahe eben.
– Denke Dir nun diese Fläche- groß, daß Du sie nicht überschauen
kannst;- Du gehst etwa auf ihr spazieren.
– Du bistbist || stehst- gerade im Blauen &
Bläulichen; nun-
sollst Du sagen, was für eine Farbe die Fläche- hat.
Es besteht nämlich eine Tendenz, zu- glauben, sie habe
eine Farbe. -
Da wirst Du versucht sein, zu sagen: “Sie- ist
eigentlich blau; freilich spielt das Blau- auch in andere Farben,
aber das Gemeinsame, -das Charakteristische ist: sie ist
blau.”
|
Kommst Du nun aber mehr ins Rötliche, so- wird sich Dein Gefühl ändern;
& Du wirst- sagen wollen:
“Vielleicht hätte ich eigentlich- sagen sollen,
sie ist blaurot; das Blaue- war nur ein Grenzfall; eigentlich ist sie-
blaurot.”
Du könntest dann von Farbe zu -Farbe geführt & von
jeder betrogen werden.-
An jeder möchten wir krampfhaft festhalten,- – bis keine Spur mehr von
ihr da ist & wir- einem andern Eindruck unterliegen.
|
Je wohlvertrauter mir dann
|
So ist es wenn gefragt
wird: “Was ist das- Wesen der
Strafe?”, – und nun der Eine sagt,-
eigentlich ist jede Strafe ein Akt der Rache,- ein
Andrer, das Wesen der
Strafe ist Abschreckung,
u.s.f..
Aber gibt es nicht typische Fälle- der Rache der Gesellschaft, &
wieder typische- Fälle derder || einer Abschreckungsmaßnahme,
& andere,- der Strafe als
Besserungsmittel; & nicht
unzählige Zwischenstufen & Mischungen?Zwischenstufen & Mischungen? || Mischungen & Zwischenstufen?
|
Würden wir also nach dem Wesen der Strafe -gefragt, oder nach dem Wesen der
Revolution,- oder nach dem Wesen des Wissens, oder des kulturellen
Verfalls, oder des Sinnes für Musik, – - so würden wir nun nicht
versuchen, ein- Gemeinsames aller Fälle anzugeben, –- das, was sie alle eigentlich sind, – also- ein Ideal,
das in ihnen allen enthalten- ist; sondern statt dessen Beispiele,
gleichsam Zentren der Variation.
|
So, wenn man uns fragt: “Worin besteht
‘Lesen’?”, so möchten wir
sagen: Lesen- ist eine bestimmte geistige Tätigkeit.
Dann- sind wir geneigt etwas zu lesen, um zu sehen,- worin diese Tätigkeit
besteht.
Und zwar merken wir beim gewöhnlichen Lesen nichts, &- wollen
nun näher zusehen.
Da scheint- es uns dann, als sehen wir jetzt etwas: -die Wortgestalten
sprechen in bestimmter- Weise zu uns.
Sie sind uns wohl bekannte,- ausdrucksvolle Physiognomien (dies gilt
vielleicht besonders von den geschriebenen, & in einer
|
So geht es uns mit vielen Begriffen –
z.B. dem-
des Bildes, der Abbildung –: denken wir über sie- nach, so denken
wir zuerst an den Teil -ihrer Ausdehnung, in dem wir, man könnte sagen,
zu Hause sind.
Von dort zieht es uns in- die Weite; & wir werden nicht gewahr, daß
allesalles || Alles sich nun nach
& nach, gänzlich geändert hatgeändert hat || ändert. -
Und zu sagen: im Grunde ist es ja immer- dasselbe, – heißt jetzt
vielleicht nur mehr:- von dort komme ich her,
mit diesem Zustand- will ich alles
vergleichen.,
mit diesem Zustand- will ich alles
vergleichen. || , auf diesen Zustand- will ich alles
beziehen.
|
Was heißt es nun, wenn wir sagen, die Buchstaben unserer
Schrift, oder die Wortbilder & Klänge, seien uns-
wohlvertraut, – oder wir erkennten sie wieder, -wenn wir sie
wahrnehmen?
|
Gibt es ein Gefühl der Vertrautheit &- haben wir es also,
wenn immer wir vertraute, bekannte, Gegenstände
wahrnehmen?
Ja hast- Du für gewöhnlich, wenn Du die wohlbekannten Dinge Deiner
Umgebung ansiehst ein Gefühl der
Vertrautheit?
– Wann haben wir solche- Gefühlesolche- Gefühle || so ein Gefühl?
– Es wäre aber leicht gewesen, zu sagen,- bei welchen Gelegenheiten
wir die entgegengesetzten Gefühle haben:
Überraschung,- Erstaunen, Befremdung,
etc..
– Denken- wir uns diesen Vorgangdiesen Vorgang || dieses
Spiel:
|
88
A zeigt dem B eine Reihe von Gegenständen;
|
Vergleiche diese Fälle: A zeigt- dem B etwa eine Reihe von Apparaten: ein Thermometer,- ein Spektroskop, ein Elektrometer, eine Waage, u.a.; dann- aber einen Bleistift, eine Feder, einen Kieselstein. In einigen dieser Fälle: ein Suchen & Nachdenken: “Was ist das nur?” – Dann wieder sagt er einfacheinfach || bloß:- Natürlich “Eine Waage!” (gleichsam aufatmend). Bei Bleistift & Feder wundert er sich, daß ihm so Wohlbekanntes gezeigt wird, & beim Kieselstein- weiß er zuerst nicht, was er sagen soll, weil er -auf Gegenstände eingestellt ist, die einen- bestimmten Zweck haben. Endlich sagt -er mit einem Achselzucken: “Es ist ein gewöhnlicher Kieselstein”. – Bei gewissen Gegenständen: “Ich habe das schon oft- gesehen, aber was es ist, weiß ich nicht”, bei- andern, “Das schaut so aus, als wäre es irgendein Werkzeug, aber ich weiß nicht, was für eines”.- In einem Fall sagt er, “Das ist ein Bleistift”,- in einem andern, “Das ist Deine Feder”. |
Was geschieht nun, wenn B einen Bleistift als Bleistift
erkennt?
|
89
A hathat || habe ihm einen stabförmigen
Gegenstand gezeigt,- B nimmt ihn in die Hand &
untersucht ihn; es- zeigt sich, er besteht aus zwei Teilen, einer Kappe-
& einem Bleistift. -
B sagt: “Das ist ja ein
Bleistift.” -
Wir könnten hier
sagen: B hat schon gewußt, wie- ein Bleistift aussieht; er hätte
z.B. jederzeit einen- aufzeichnenaufzeichnen || zeichnen oder beschreiben können.
Er wußte nicht- daß das Ding, welches ihm gezeigt wurde, das- enthielt, was
er jederzeit hätte beschreiben können.
|
90
Vergleiche damit den Fall:
Man zeigt B ein- geschriebenes Wort, hält es aber verkehrt.
B- erkennt es nicht; nun drehen wir
das Blatt- Papier langsam; endlich sagt B:
Jetzt- seh' ich's, es istist || heißt “Bleistift”.
– Wir können
sagen: Er hat gewußt, wie das
Wort- “Bleistift” ausschaut; er wußte nicht; er wußte nicht || aber nicht, daß- das Wort, was man ihm zeigte, umgedreht so-
ausschauen würde.
|
In (89) & (90) könnten wir sagen, es sei etwas
versteckt gewesen.
Merke aber die verschiedenen Anwendungen von
“versteckt”.
|
91
Vergleiche damit dies: Du liest einen Brief &- kannst
eines der -Worte nicht entziffern.
– Dann errätst Du aus
dem- Zusammenhang, es muß ‘Boden’ heißen; &-
nun kannst Du es lesen: Du erkennst diesen- Strich als das
‘B’ diesen als das
‘o’
etc..
Dieser- Fall ist verschieden von dem, in welchem das- Wort durch einen
Tintenklecks verdeckt war &- Du bloßbloß || nur
aus dem Zusammenhang errietst, daß hier dieses Wort gestanden- haben
muß.
|
92
Vergleiche damit: Du siehst ein Wort, kannst- es aber nicht lesen;
jemand verändert es ein wenig:- er macht noch einen Strich dazu,
verlängert- einen, oder dergleichen; & nun kannst Du es-
lesen.
In (90) hätte B sagen können “Ich- habe auf
das Wort geschaut während- es gedreht wurde & ich habe gesehen, daß-
es sich nicht geändert hat”. –
|
93
Angenommen, das Spiel bestehe darin, daß- B dem A sagt,
ob er einen Gegenstand erkennt; aber nicht, was der
Gegenstand sei. -
Nach einem Hygrometer, das
er nicht erkennt, zeigt A
ihm einen gewöhnlichen Bleistift.
|
Angenommen, er hätte zu sich- selbst gesagt,
“Das ist ein Bleistift”, könntest- Du diesen
Fall mit (89) & (90) vergleichen?
In- diesen Fällen konnte man sagen: “Er erkennt
dieses Ding als jenes”, – wobei man-
z.B. für
‘dieses’ auf den verkappten Bleistift & für
‘jenes’ auf einen gewöhnlichen Bleistift-
weistweist || zeigt.
Und analog im Fall (90).
|
In (93) veränderte sich der Bleistift nicht,- & die Worte
“Das ist ein Bleistift” bezogen den- Gegenstand
nicht auf ein Muster eines Bleistifts.
B hätte auf die
Frage “Was ist ein Bleistift?”
unmittelbar auf diesen weisen können.
|
Aber als er sich sagte “Das ist ein
Bleistift”, – - wie wußte er das, wenn er das
Ding nicht -als irgend etwas
erkannte.
Das kommt aber darauf- hinaus zu fragen:
“Wie hat er
‘Bleistift’- als das Wort für
dieses Ding erkannt?”
Nun, wie hat er es erkannt?
– -
Er hat auf den Anblick des Dinges damit reagiert, daß er
diese Wortediese Worte || dieses Wort sagte.auf den Anblick des Dinges damit reagiert, daß er
diese Wortediese Worte || dieses Wort sagte. || mit diesem Wort
auf den Anblick dieses Dinges reagiert.
|
94
– Denke Dir,- jemand zeigte Dir Farben & Du
sollst sie-
benennen.
Du sagst nun, auf eine Farbe- weisend,
“Das ist rot”.
Wenn man
Dich nun- fragte “Wie weißt Du, daß das rot
ist”, was könntest Du
antworten?
|
Es gibt freilich den Fall, in welchem
|
Sollen wir nun sagen, daß B, als A ihm den Bleistift
zeigte nach dem Hygrometer,- das er noch nie
gesehen hatte, beim Anblick- des Bleistifts das Gefühl der Vertrautheit-
hatte?
95 Stellen wir uns- vor, wie es wirklich geschehen sein mag. Er sah- den Bleistift, lächelte, fühlte Erleichterung, &- das Wort kam ihm dabei in den Sinn, oder er -sprach es aus.das Wort kam ihm dabei in den Sinn, oder er -sprach es aus. || sagte sich innerlich das Wort, oder sprach es aus. |
Aber wie ist es: haben wir nunnun || hier ein ‘Gedankenexperiment’
gemacht?
– Wie wissen wir denn,- daß es sich so verhält, bloß dadurch,- daß wir
es uns so vorstellen?
Was ist das- für eine seltsame Weise, festzustellen, wie
sich- eine Sache verhält?
– Oder ist es so,ist es so, || geht es, weil diese-
Vorgänge in mir stattfinden & ich also nur-
in mich hineinzusehen habe?
– Von ‘innen’- &
‘außen’ wollen wir später reden, – aber-
jedenfalls, sollte man meinen, die Sache- müßte eben jetzt in mir vorgehen,
wenn- ich sie jetzt in mir sehen soll.
Auch- habe ich mich nicht an den Fall erinnert,- denn er ist mir nie
geschehen.
|
Nun kann man ja wirklich ein Experiment- machen, dadurch, daß man sich
etwas vorstellt. -
Nicht ein Experiment in der Vorstellung,
d.i., das- bloße Vorstellungsbild eines
Experiments.
96 Wenn mich z.B.- jemand fragt, “Wie begrüßt Du den N., wie gehst- Du auf ihn zu?”, so kann ich, um antworten- zu können, mir vorstellen N trete herein &- ich mache etwa dabei die Bewegung des- Begrüßens. Und dies ist ein Versuch. Er mag- mich täuschen, & was wirklich in so einem- Fall geschieht mag etwas anderes sein; aber- die Erfahrung lehrt vielleicht daß wirklich- meist das geschieht, was so ein Versuch zeigt. - Hätte also die Frage gelautet, “Lächelt ein- Mensch in so einem Fall?”, so hätte ich allerdings den Versuch mit der Vorstellungmit der Vorstellung || durch Vorstellen || durch ein Vorstellen machen- können. – Weiß ich aber nun, daß man lächelt,- oder nur, daß ich lächle? Und wenn das erstere, ist dann das Vorstellen nicht ein Erinnern? - Jedenfalls nicht notwendigerweise ‘das Erinnern- an bestimmte Fälle’. |
97 – Die Aufgabe wäre:-
“Mache, wie man auf jemand unter den & den-
Umständen zugeht.”
Hier kann das Erinnern- die Form der Nachahmung haben; &
muß nicht- etwa ein visuelles Erinnerungsbild da sein,- wonach
erer || man sich bei der Nachahmungbei der Nachahmung || beim Nachahmen richtet. -
Und wenn ich nun mich selbst nachahme,- ist das Erinnerung?
–
|
98
Man sagt in solchen Fällen manchmal,- nachdem man sich die Situation
vorgestellt- hat:
“Von mir weiß ich sicher,
daß ich in so einem Falle lächle, ich könnte gar nicht
anders”.
Aber könnte- es nicht vorkommen, daß mir ein Augenzeuge- sagte:
“Ich versichere Dich, Du hast in diesen- Fällen nie
gelächelt”; & ist es nicht möglich, daß- ich ihm
glaubte?
|
Aber um einen solchen Versuch hatte es sich in (95) nicht gehandelt.
Denn die Frage war- nicht, ob das & das uns bekannte Gefühl in-
diesemdiesem || dem Falle auftrete, oder nicht, sondern- ob wir
bei seiner Betrachtung ein Gefühl
sähensähen || unterscheiden, das- wir
‘Gefühl der Vertrautheit’ (oder
‘Bekanntheit’)- zu nennen bereit
sind.zu nennen bereit
sind. || nennen wollen.
Wenn ich also sagte:
“Stellen wir uns vor, was in so einem Falle
wirklich geschiehtwirklich geschieht || geschehen könnte”,- so hieß
das: stellen wir uns den Fall einmal vor,- ohne von dem
Wort ‘Gefühl der Vertrautheit’ beeinflußt- zu sein,
also– wie wir sagen könnten –
ohne grammatisches Vorurteil.
Und wir könnten fragen: Hast- Du nun noch das Bedürfnis zu
sagen: er habe- beim Anblick des Bleistifts das Gefühl der
Vertrautheit?
|
Aber ist jenes Gefühl der Erleichterung nicht- gerade das, welches den
Übergang vom Unvertrauten zum Vertrauten kennzeichnet?
– Wir- sagen in sehr verschiedenen Fällen jemand- habe die Gefühle der
Spannung & Entspannung, der Anstrengung, der
Erleichterung, des- Ausruhens: Jemand hält ein Gewicht mit
gestrecktem Arm; sein Arm, sein ganzer Körper -sind in einem Zustand
der Spannung.
Er- läßt das Gewicht nieder, & empfindet
Erleichterung.
– Jemand läuft, – dann ruht er. – -
Er denkt angestrengt über eine Aufgabe im
Euklid nach-Er denkt angestrengt über eine Aufgabe im
Euklid nach- || Er zerbricht sich den Kopf über ein Aufgabe im
Euklid; er findet
die Lösung & diedie || seine
Spannung hat nachgelassen& diedie || seine
Spannung hat nachgelassen || & ist nun
entspannt.
– Er trachtet- sich
an einen Namen zu erinnern, – der Name- fällt ihm ein.
|
Was aber haben alle diese Fälle mit einander gemein,
daß wir sagen, sie seien- alle
Fälle von Spannung & Entspannung?daß wir sagen, sie seien- alle
Fälle von Spannung & Entspannung? ||
|
– Warum gebrauchen wir den Ausdruck “im-
Gedächtnis suchen”, wenn wir -uns
einer Sache erinnern wollen?
– Fragen- wir uns: Worin bestehtbesteht || liegt
die Ähnlichkeit der Vorgänge: einen
vergessenen Namen im Gedächtnis suchen, &,
z.B., ein Buch im Schrank
suchen?
– Wie sieht- die Antwort auf so eine Frage aus?
|
Eine Art der Beantwortung wäre jedenfalls die, eine Reihe von
Bindegliedern zu- beschreiben.
So könnte
man sagen, der- Fall des materiellen
Suchens, der dem- Suchen im Gedächtnis am nächsten steht,- ist nicht Suchen
nach einem Buch im- Schrank, sondern, Nachschlagen einer Stelle die wir
vergessen haben,- in einem Buch.
Und nun könnte man- weitere Fälle interpolieren.
– Eine andere Art -die Ähnlichkeit anzuzeigen
wäre - die: “In
beiden Fällen kann ich zuerst etwas- nicht
aufschreiben & nachher kann
ich es.”
Oder die:- “In beiden Fällen runzle ich die
Stirn, kneife- mein Gesicht zusammenkneife- mein Gesicht zusammen || mache ein verkniffenes
Gesicht & erwäge Möglichkeiten”.
|
Aber es ist wichtig, daß wir uns
solcher- Ähnlichkeiten nicht bewußt sein müssen,- damit sich uns der Ausdruck
… “suchen im Gedächtnis”
aufdrängt.
|
Vielleicht möchte man sagen:
“Es muß- uns doch eine Ähnlichkeit auffallenauffallen || aufgefallen sein, oder- wir würden nicht das
gleiche Wort gebrauchenwürden nicht das
gleiche Wort gebrauchen || wären nicht geneigt, das gleiche Wort
zu gebrauchen”.
Sage statt dessen: “Es muß uns eine-
Ähnlichkeit zwischen diesen Vorgängen auffallenauffallen || aufgefallen sein oder wir
|
Wir sagen: “Dieses Bild (dieser
Ausdruck) drängt sich mir unwiderstehlich
auf”.
IstIst || Und ist das keine
Erfahrung?!
|
Wir haben es hier mit einem von vielen Fällen zu tun,
denen wir in dieserdieser || unserer Untersuchung- immer wieder begegnen: Ein
Wort wird unter anderem von uns
zur Bezeichnung eines sogenannten
‘seelischen’- Vorgangs oder Zustandes verwendet,
derder || welcher eine- Handlung vorbereitet; eine solcheeine solche || diese Vorbereitung ist- in einer Klasse von Fällen die
praktische Bedingung für das- Zustandekommen der Handlung; wir sind
gewohnt,- zu sagen, der seelische Vorgang
muß stattgefunden haben, damit -die Handlung
stattfinden konnte; wir sind nun-
geneigt eine solche seelische Vorbereitung
zu
postulieren als Vorbedingung der Handlungen: So sagen- wir: “Man muß einen
Befehl verstehen, ehe man- ihn ausführen kann”,
“Man muß wissen, wo der- Schmerz ist, damit man die
Stelle zeigen kann”,wo der- Schmerz ist, damit man die
Stelle zeigen kann”, || wo etwas ist, um darauf zeigen zu
können”,- “Man muß die
Melodie kennen, wenn man sie- singen will”,
“Die
Ähnlichkeit muß uns aufgefallen sein, ehe wir
sie ausdrücken
können”.
|
99
Nimm an, ich hätte jemandem- das Wort
‘blaublau || rot’ erklärt, indem ich auf
verschiedene blaueblaue || rote Gegenstände gezeigt,
& die Worte “Das- heißt ‘blaublau || rot’” dazu ausgesprochen, habe; was- heißt
es nun, wenn ich sage: “Wenn er die Bedeutung
jetzt verstanden hat, wird er mir etwas BlauesBlaues || Rotes
|
100
Kannst Du mir sagen, was einem lichten & einem dunkeln BlauBlau || Rot
gemeinsam ist?
Vergleiche damit diesen Fall:
Ich zeige Dir zwei
Bilder,, || : zwei- verschiedene Landschaften; in beiden
findet sich an
irgendeiner Stelle der gleiche
Busch. Ich sage: “Zeige
mir das,-
was diesen beiden Bildern gemeinsam
ist”.
Du suchst die Bilder ab, dann zeigst Du zur Antwort auf den
Busch.
|
101
[Dieses Beispiel vielleicht auszulassen]
Oder: Ich- zeige jemand zwei Haufen von Werkzeugen, & sage: “Das- was beiden Haufen gemeinsam ist,beiden Haufen gemeinsam ist, || in beiden Haufen vorkommt, heißt ‘Stemmeisen’”. Der Andre hat- die Werkzeuge zu sortieren, bis er das findet,- was in beiden vorkommt, & dadurch gelangt er gelangt er || kommt er, können wir sagen, zur hinweisenden Erklärung. |
102
Oder ich gebe diese
Erklärung: “In- diesen zwei Bildern
siehst Du verschiedene- Farbflecken;
der Farbton, der in beiden- vorkommt, heißt
‘Karmin’.”
– Hier hat es einen- klaren Sinn zu sagen:
“Wenn er gesehen hat,- was beiden gemeinsam ist, kann er
mir- nun auf meinen Befehl einen
Gegenstand- von jener Farbe bringen”.
|
⋏
{ [Bemerkung zur Seite
No. 209]
Vergleiche mit- dem Vorgang beim Lesen unsrer
gewöhnlichen Schrift das Lesen von Worten die ganz- in großen
Buchstaben gedruckt sind, wie manchmal die Auflösungen von
Rätseln.
Welch anderer Vorgang!
– Oder lies unsre Schrift von
|
103
Es gibt freilich dieses
Spiel: Ich sage jemandem:
“Ich werde Dir die Bedeutung des Zeichens (Wortes)
‘W’ erklären,- indem ich auf verschiedene
Gegenstände weise. -
‘W’ bedeutet etwas, was ihnen allen gemeinsam ist”. -
Ich zeige ihm nun zuerst zwei Bücher, & er fragt-
sich:
“Bedeutet
‘W’
‘Buch’?”
– Dann zeige ich auf einen- Ziegel, & er denkt: “Vielleicht bedeutet es-
‘Rechteck’”.
Endlich zeige ich auf eine glühende Kohle- & er sagt
sich: “Es bedeutet
‘rot’; alles, was- er mir gezeigt
hat, hatte etwas Rotes”; dabei läßt er vielleicht seinen Blick über
alles was an den Gegenständen rot ist schweifen. Es wäre auch
lehrreich diese Variante zu betrachten:
104 Der Andre soll in jedem Stadium des Spiels zeichnen oder malen, was er denkt, daß ich meine. - Es wäre dann in gewissen Fällen klar,- was er zeichnen soll.zeichnen soll. || zu zeichnen hat. Hätten z.B. alle Gegenstände- das gleiche Fabrikszeichen so wird er dieses aufzeichnen, wenn er glaubt daß ich es meine. Sind sie aber- alle rötlich, was soll er malen? Welchen- Ton von rot; & welche Form? Wie, wenn- er ein andermal malen wolltewollte || will, daß alle -rot & rund seien? Man sagt sich gleich, hier sei eine Abmachung nötig. |
Wenn einer, auf verschiedene Töne
von Rot zeigend fragte: “Was haben alle
diese- gemein, daß Du sie mit dem gleichen Wort-
benennst?”, – so möchte
ich antworten:-
“Siehst Du es denn nicht?!”,
– & dies ist -natürlich keine Antwort.– & dies ist -natürlich keine Antwort. || –
& damit habe ich natürlich nicht auf etwas Gemeinsames
hingewiesen.
|
Es gibt Fälle, in denen, erfahrungsgemäß, ein Mensch Befehle,
wie- “Bring mir
das & dasdas & das || x”, nicht ausführen
kann,- wenn er nicht vorher erkannt hat, was- den
Dingen gemein ist, auf die, bei- der Erklärung des betreffenden
WortesWortes || Ausdrucksbetreffenden
WortesWortes || Ausdrucks || Wortes
‘x’ gewiesengewiesen || gezeigt- wurde.
Und dieses Erkennen
|
“Warum nennst Du diese verschiedenen- Erfahrungen,
‘Erfahrungen der Anstrengung’- &
‘Erfahrungen der Entspannung’?”
– “Weil sie alle etwas- miteinander gemein haben.”
– “Was hat- eine geistige Anstrengung mit
einer körperlichen Gemeinsames?”
– “Ich weiß es nicht; aber irgend eine-
Ähnlichkeit besteht ja
offenbar.”
– Warum sagtest Du dann aber, sie hätten etwas
gemeinsam? – -
Du hast damit ein bestimmtes Bild gebraucht aber keine
Erklärung gegeben.
– Es kann ja sein-
daß allen Vorgängen, die
wir Anstrengung (& Entspannung) nennen etwas gemeinsam ist,
z.B. eine Art der Atmung, oder ein Spannungszustand
gewisser Muskeln
etc..
Kannst Du aber
nicht sagen,
welcher Art das Gemeinsame ist,- so ist es keinekeine || keinerlei
Erklärung: ihre Ähnlichkeit
bestehtbesteht || bestehe darin, daß
ihnen etwas
gemeinsam ist.
|
Sollen wir nun sagen, Du hast ein besonderes ‘Gefühl des
Ähnlichseins oder der Ähnlichkeit’, wenn Du die
Erfahrungen miteinander
vergleichst, & darum gebrauchst Du den
gleichen Ausdruck für sie?
|
Stelle Dir
diese Frage:- Wann hast
Du das Gefühl?
– Denn was wir ‘zwei Erfahrungen
|
“Aber ich würde doch nicht sagen, die Vorgänge seien
ähnlich, wenn ich nicht ein Erlebnis- dieser Ähnlichkeitdieser Ähnlichkeit || dieses Ähnlichseins hätte?”
– Aber muß dieses- Erlebnis ein
Gefühl sein?
Angenommen es- wäre das Erlebnis, daß sich Dir das Wort-
‘Ähnlichkeit’ aufdrängt, – würdest Du dies- ein
Gefühl nennen?
– Ich sage nicht, daß hierbei- nicht allerlei Gefühle auftreten!
|
“Aber gibt es nicht ein Gefühl der
Ähnlichkeit?” – -
Ich glaube es gibt eine Reihe von Gefühlen, die- man Gefühle der
Ähnlichkeit in speziellen Fällen nennen könnte.
Wenn auch nicht ein Gefühl, oder
ein Erlebnis, welches das Wahrnehmen der Ähnlichkeit
wäre.
Denke an Erfahrungen,- die wir in solchen Fällen haben:
|
105 Es gibt eine
Erfahrung des
Beinahe-nicht-unterscheiden-könnens.
Du siehst
z.B. zwei Längen,- oder zwei Farben,
die beinahe ganz gleich sind &- willst sehen, ob Du einen Unterschied
in ihnen- entdecken kannst, oder ob ihr Unterschied für den
& den Zweck zu groß ist.
Du siehst von einer zur andern, blinzelst, hältst den Atem an, wackelst mit dem
Kopf, murmelst vielleicht Worte,
u.s.f.
Man könnte sagen: Zwischen all diesen Erfahrungen ist
ja kaum Platz für
ein Gefühl der Ähnlichkeit.
|
Wenn immer ich nun meinen Tisch sehe,- sehe ich TischfüßeTischfüße || Hölzer, die ganz oder beinahe gleich- hoch sind; aber habe ich hier
auch solche Erfahrungen
|
Vergleiche mit dem ersten Beispiel eines, in welchem es
keinerlei Schwierigkeit macht die ähnlichen Gegenstände zu
unterscheiden.
Ich sage
z.B.: “Ich will
diese beiden Beete
von ähnlicher Farbe, ich will hier keinen- starken
Kontrast”.
Die Erfahrung wenn- der Blick von einem zum andern geht,- könnte man hier
ein sanftes Gleiten nennen.
|
Ich höre Variationen über ein Thema &-
sage: “Ich sehe noch nicht, inwiefern das eine- Variation des Themas ist,
aber ich merke eine- gewisse Ähnlichkeit
(Analogie).”
Bei gewissen- charakteristischen Punkten der Variation ‘wußte-
ich, wo ich im Thema bin’; & diese Erfahrung- konnte
darin bestehen, daß mir blitzartig die betreffende Stelle des
Themas einfiel, oder es schwebte- mir ihr Notenbild vor, oder ich
machte die gleiche Geste, wie an jener Stelle,
etc.
|
“Aber wenn zwei Farben einander ähnlich sind,-
so sollte doch meine Erfahrung
dieser Ähnlichkeit darin- bestehen, daß
ich die Ähnlichkeit erfasse, welche da istda ist || besteht.”
– Aber ist nun ein bläuliches Grün einem
gelblichen Grün ähnlich,- oder nicht?
Unter gewissen
UmständenUnter gewissen
Umständen || Unter manchen
Umständen werden wir -sagen, sie seien ähnlich, unter andern,
sie- seien gänzlich unähnlich.
Sollen wir sagen,- wir haben da zwei verschiedene- Relationen
wahrgenommen, die zwischen den- beiden Farben bestehen?
106 – Nimm an, ich beobachte die allmähliche Veränderung der Farbe einer Substanz: ein bläuliches Grün geht nach & nach in grün, dann in gelbliches grün, in gelb & endlich in orange über. |
Ich sage Dir: “Es braucht nur eine
kurze Zeit- vom Bläulichgrünen zum
Gelblichgrünen,
|
(Beachte die große
Familie der Bedeutungen des
Wortes “ähnlich”.)
|
Es ist nun etwas Bemerkenswertes an dem- Satz: daß wir sowohl
geistige, als auch körperliche Anspannung darum
‘Anspannung’ nennen, weil- zwischen beiden eine
Ähnlichkeit bestehe.
Würden wir sagen: “Wir
gebrauchen das Wort ‘rot’ sowohl- für ein lichtes
Rot wie für ein dunkles-,
weil eine Ähnlichkeit zwischen ihnen besteht”?
– Wenn man uns fragt: “Warum nennst- Du das
auch ‘rot’?”, so möchten wir
sagen: -“Weil es auch rot ist”.
– Hier möchte man als Erklärung
vorschlagen:
‘rot’
bezeichne
etwas, was dem- dunkeln & dem hellen Rot
gemeinsam sei; & wenn wir mit ‘Anspannung’ auch etwas
meinten, was der geistigen
|
Was aber haben lichtrot & dunkelrot miteinander gemeinsam?
Beim ersten Blick scheint- die
Antwort klar: Sie sind beide Schattierungen-
derselben Farbe, Rot.
– Aber das ist nur- eine Tautologie.
Fragen wir so: Was haben- diese beiden
Farben, auf welchewelche || die ich zeige, mit einander
gemeinsam (& die eine sei ein Hellrot, die andre ein
Dunkelrot)?
– Die Antwort darauf- wäre etwawäre etwa || könnte sein:
Ich weiß nicht, was für ein Spiel Du- spielst; &
davon hängt es ab, ob ich- sagen kannkann || soll, sie haben etwas gemein, & was.
|
107
Nimm
an: A zeigt B verschiedene Farbmuster & fragt ihn, was je zwei von ihnen
miteinander gemeinsam haben.
Als Antwort hat B auf das
Muster einer reinen Farbe zu zeigen.
Zeigt- A ihm Rosa & Orange, so
zeigt B- auf ein reines Rot; zeigt A ihm zwei
Schattierungen von bläulichem Grün, so zeigt
B auf reines- Blau & reines Grün,
etc..
Zeigte A ihm in diesem- Spiel
lichtes & dunkles Rot,
so wäre die Antwort nicht zweifelhaft.
Zeigte er ihm reines Rot- & reines Grün, so wäre die
Antwort, diese beiden hätten nichts gemeinsam.
– Aber ich kann mir- leicht Umstände vorstellen, unter denen wir sagen-
würden, diesen beiden Farben sei etwas gemeinsam,- &
auch ohne uns zu
bedenken sagen würden, was.&
auch ohne uns zu
bedenken sagen würden, was. || & uns nicht bedenken würden zu sagen,
was.
|
– Stellen wir- uns einen Sprachgebrauch vor (eine Kultur), in welchem- es einen gemeinsamen Namen für grün
& rot, &- einen für blau & gelb
gibt.
⋎
|
⋏ Denke Dir etwa, Menschen nähmen- in der sie umgebenden Natur ein ständiges Übergehen von roten Färbungen in grüne & von grünen in rote wahr, & zwar so wie wir es im Herbst an manchen Blättern- sehen, die nicht zuerst gelb & dann rot werden,- sondern die durch einen dunkel schillernden- Ton vom Grünen ins Rote übergehen. - Ähnlich geschieht es auch mit Blauem & Gelbem was sie um sich sehen. (Wie etwa der Abendhimmel manchmal im Osten blau ist & nach Westen hin über ein helles Grau in gelb übergeht) Für diese Menschen gehören rot & grün immer zusammen. Es sind- zwei Pole des Gleichen. Wollen sie in ihrer Sprache- rot & grün unterscheiden, so fügen sie dem- gemeinsamen Wort eines von zwei Adverben- bei, wie wir dem Wort ‘Rot’ die Worte ‘hell’- oder ‘dunkel’. Auf die Frage, ob diese beiden- Färbungen (eine rote & eine grüne) etwas mit einander gemeinsam haben, sind sie geneigt zu antworten: ja, beide seien …
|
108
Umgekehrt könnte ich mir auch eine Sprache (& das heißt wieder eine
LebensformLebensform || Form des Lebens)- denken,
die zwischen Dunkelrot & Hellrot eine- Kluft befestigt.
etc.
|
Vergleiche (106) & (102): in beiden-
konnte die Frage lauten:
“Welches ist die gemeinsame FarbeWelches ist die gemeinsame Farbe || Welche
Farbe haben sie gemeinsam?” & auch
die -Antwort die gleiche Form haben
obwohl die Fälle gänzlich verschieden sind.
|
109
Eine Worterklärung könnte lauten: “Was- diesen
beiden Farben gemeinsam ist, nenne ich
‘rot’”-
– dabei zeige ich auf ein bläuliches & auf ein gelbliches Rot.
Und jemand könnte diese Erklärung verstehen;
d.h.
z.B. einen Befehl
“Bring mir noch einen roten Gegenstand”
daraufhin richtig ausführen.
Aber vielleicht bringt- er mir etwas Blaues & ich möchte sagen: “Er-
scheint irgend eine Ähnlichkeit zu bemerken- zwischen diesem
Ding & den Mustern, die ich ihm gezeigt
habe”.
⇒ [Variante S. 240] |
[Bemerkung]: Manche
Menschen, wenn sie einen- Ton nachsingen sollen, den man auf dem Klavier-
anschlägt, singen regelmäßig die Quint des Tons.
110 Man könnte sichMan könnte sich || So könnte man sich daher eine Sprache denken, die den gleichen Namen für Grundton & Quint hat. – Denke nun es fragte jemand: “Was haben Grundton &- Quint miteinander gemein?” – Zu sagen, sie haben- eine gewisse Affinität, ist natürlich keine Erklärung. - (Erklärung der Affinität des ersten & zweiten Gedankens eines Sonatensatzes) |
Sollen wir sagen, geistige & körperliche Anstrengung
seien ‘Anstrengungen’ im
gleichen Sinn- des Worts, oder in verschiedenem Sinn? – -
|
Es gibt Fälle, in denen wir eine Frage solcher Art
unbedenklich beantworten.Es gibt Fälle, in denen wir eine Frage solcher Art
unbedenklich beantworten. || Es gibt
Fälle,- in denen uns die Antwort auf eine solche Frage- nicht
zweifelhaft ist.
Betrachte den folgenden Fall:
|
[II. Variante] {
109 Eine Worterklärung könnte lauten:
“Was diesen beiden Farben gemeinsam ist,- nenne ich
‘rot’”.
Und jemand könnte diese Erklärung verstehen.
Er würde
z.B. einen Befehl,- “Bring mir noch
einen roten Gegenstand”, daraufhin
richtigrichtig || zur Zufriedenheit ausführen. …
[wie in I] }
|
[III. Variante] {
109 Betrachte den
Satz: “Ich meine- mit ‘rot’,
was diesen beiden Farben gemeinsam ist”. – -
Könnte denn nicht jemand diese Erklärung verstehen?
– -
Gewiß; er könntekönnte || würde … [wie in
II].
– Vielleicht aber … - …, & wir sind dann geneigt zu
sagen: … }
|
111 Jemand hat
den Gebrauch der Wörter ‘heller’ &-
‘dunkler’ gelernt.
Er kann
z.B. einen Befehl- ausführen
“Male einen dunkleren Farbton als-
diesen!”, oder die Frage beantworten
“Welche von- diesen Farben ist
dunkler?”
u.s.f..
– Nun sage ich- zu ihm: “Ordne die Vokale a
e i o u nach der- Dunkelheit ihres Klanges!”
– Vielleicht sieht- er nur verdutzt drein & tut nichts;
vielleicht -aber überlegt er & ordnet nun die
Vokale etwa-
so: i, e, a, o, u.
(Dies tun tatsächlich viele Menschen.) -
Nun könnte vielleicht Einervielleicht Einer || man vielleicht
glauben, die Vokale- müßten dazu in der Vorstellung des Menschen Farben- erzeugen
& er ordne eben diese Farben.
So verhält- es sich aber nicht.
Die Vokale werden, ohne Dazwischenkunft
|
Würden wir nun gefragt,
ob u wirklich dunkler
ist als e, so sind wir geneigt zu
sagen:- “Nein, – es macht mir irgendwie einen
dunklern- Eindruck”.
|
Wir könnten nun Einen, der gesagt hätte “u- ist
dunklerist
dunkler || klinge dunkler als e”, fragen:
“Was war es, das- Dir dieses Wort
eingab?
Warum gebrauchst Du- hier das Wort
‘dunkler’?”
|
Hier besteht wieder die Versuchung zu sagen:- “Du mußt
etwas gesehen haben, was der Beziehung, die zwischen
Farben besteht & der Beziehung die zwischen den Lauten
besteht gemeinsam ist.”
– Wenn- er nun aber nichts solches angeben kann! –
|
Beachte die
Ausdrucksweise “Du mußt …”.
Damit will man nicht- sagen:
“Die Erfahrung hat
mich gelehrt, daß man- in solchen Fällen etwas sieht,
etc.”.
Aber darum sagt dieser Satz auch über die Tatsachen- nichts
aus.
(Er schlägt eigentlich eine Darstellungsweise vor.)
|
112
Sagt mir nun jemand:
“Ich sehe eine Ähnlichkeit zwischen dunkel hier & dunkel dort,-
aber ich kann nicht sagen, worin sie besteht”,- so sage ich ihm:
“Das charakterisiert Deine- Erfahrung der
Ähnlichkeit.”
|
Denke Dir Du siehst auf zwei Gesichter &- sagst:
“Sie sind einander ähnlich, – aber ich- weiß nicht
worin die Ähnlichkeit besteht”.
Dann- nach einer Weile sagst Du: “Jetzt weiß
ich's. Ihre- Augen haben die gleiche
Form”.
– Nun ist Deine- Erfahrung der Ähnlichkeit eine andre, als
vorher.
Das ist natürlich eine grammatische Bemerkung; wie
die: “Wenn man ‘näher
hinsieht’, sieht
|
Nun zu der Frage: “Warum gebrauchst Du
hier -das Wort ‘dunkler’?”
– Die Antwort könnte sein:- “Ich
habe es nicht aus irgendeinem Grund
gebraucht.” -
Aber ich kann das sagen: ich gebrauche nicht nur
das Wort, sondern ich gebrauche es auch im gleichen Ton,
& mit dem gleichen Gesichtsausdruck &-
der gleichen Geste, wie von
etwas Sichtbarem.wie von
etwas Sichtbarem. || wie wenn ich es von
etwas Sichtbarem sage.wie von
etwas Sichtbarem.wie von
etwas Sichtbarem. || wie wenn ich es von
etwas Sichtbarem sage. || wie wenn ich von etwas Sichtbarem
rede.
– So ist es auch,- wenn wir von tiefem Schlaf,
tiefer Traurigkeit, & einem tiefen
BrunnenBrunnen || Wasser reden.
|
113
Es gibt Menschen, die unter den sieben Wochentagen fette &
magere unterscheiden; & meine
Erfahrung, wenn- ich einen Wochentag als fett empfinde, besteht
darin,- daß mir das Wort ‘fett’
kommt, etwa mit einer- Mimik die
Beleibtheit & eine gewisse Bequemlichkeit ausdrückt.
|
Sage nicht, dies sei nicht die eigentliche Erfahrung, denn man
müsse zuerst den- Tag als fett empfinden ehe man das
Wort- ‘fett’ für ihn braucht
& die Gebärde dazu macht.
Warum muß man?
Ist Dir eine- solche ersteerste || frühere Erfahrung
bewußt?
– Und wenn- nicht, – ist dieses
‘muß’ dann nicht der Ausdruck eines
grammatischen Vorurteils?
– Vielmehr lernst Du aus diesem & ähnlichen- Fällen eine
wichtige Gebrauchsart des-
Wortes ‘empfinden’.
|
Wir sind nun geneigt zu sagen ein Vokal- sei nicht in demselben Sinne dunkler als ein- andrer, in dem eine Farbe dunkler ist, als eine- andre. Denn das hieß es ja: u sei nicht wirklich- dunkler als e etc.. – Betrachte nun dieses Beispiel:
|
114
Wir haben jemand die Farbnamen
‘rot’&
‘grün’,- durch hinweisende
Erklärungen- verstehen gelehrt.
Er kann
z.B. Befehle
ausführen, in denen diese Wörter gebraucht werden.
Ich zeige ihm nun einen Haufen- von Blättern, von denen einige rötlich
braun, die andern grünlich gelb gefärbt sind & sage:-
“Lege die roten & die grünen Blätter auf zwei
Haufen”. -
Er wird daraufhin vielleicht- die rotbraunen &
die grünlichgelben Blätter voneinander- scheiden.
– Habe ich nun hier die Worte ‘rot’ &-
‘grün’ in demselben Sinn gebraucht, wie in -
früheren, normalen, Fällen, oder in anderem,- wenn auch ähnlichem,
Sinn?
Welche Gründe- würde man für die letztere Auffassung
angeben? -
Man kann,
z.B.,
anführen,anführen, || darauf
hinweisen, daß er auf den Befehl-
‘Male einen roten Fleck!’ wenn ihm alle Farben zur Verfügung
stehen gewiß keinen braunen mit einem rötlichen Stich gemalt hätte; & darum,
könnte man sagen bedeutet ‘rot’ in den beiden
Fällen etwas Verschiedenes.Ich zeige ihm nun einen Haufen- von Blättern, von denen einige rötlich
braun, die andern grünlich gelb gefärbt sind & sage:-
“Lege die roten & die grünen Blätter auf zwei
Haufen”. -
Er wird daraufhin vielleicht- die rotbraunen &
die grünlichgelben Blätter voneinander- scheiden.
– Habe ich nun hier die Worte ‘rot’ &-
‘grün’ in demselben Sinn gebraucht, wie in -
früheren, normalen, Fällen, oder in anderem,- wenn auch ähnlichem,
Sinn?
Welche Gründe- würde man für die letztere Auffassung
angeben? -
Man kann,
z.B.,
anführen,anführen, || darauf
hinweisen, daß er auf den Befehl-
‘Male einen roten Fleck!’ wenn ihm alle Farben zur Verfügung
stehen gewiß keinen braunen mit einem rötlichen Stich gemalt hätte; & darum,
könnte man sagen bedeutet ‘rot’ in den beiden
Fällen etwas Verschiedenes. || [Variante] Ich zeige
ihm nun einen Haufen Blätter;- einige von ihnen sind braun mit einem
rötlichen Stich,- die andern gelb, mit einem grünlichen.
Ich sage ihm:
“Sortiere die
grünen & die roten BlätterSortiere die
grünen & die roten Blätter || SortiereSortiere || Lege die
grünen & die roten Blätter auf zwei
Haufen!”.
Es ist leicht- möglich, daß er daraufhin die rötlichen von- den
grünlichen trennt.
– Soll ich nun sagen, die- Worte ‘rot’
& ‘grün’ sind hier in demselben Sinne-
gebraucht, wie in den früheren, normalen, Fällen,- oder in
verschiedenem, wenn auch ähnlichem,- Sinn? Welche Gründe kann
man für die- letztere Auffassung angeben? …
Man kann,
z.B., darauf hinweisen, daß er auf den
Befehl ‘Male einen roten Fleck!’ wenn
ihm alle Farben zur Verfügung stehen gewiß keinen braunen mit einem
rötlichen Stich gemalt hätte; & darum, könnte man sagen bedeutet
‘rot’ in den beiden Fällen etwas
Verschiedenes.
Ich könnte- aber auch sagen: “Es hat immer die
gleiche Bedeutung.
Die Umstände der Anwendung sind- hier etwas andere.”
|
Als Kriterium dafür daß das Wort- zwei Bedeutungen hat gilt uns in manchen
115 Irgendwo gebrauchen die- Menschen die Farbwörter ‘rot’, ‘grün’, ‘blau’,- ‘gelb’ stets in Verbindung mit Mustern- dieser Farben, diedie || welche sie bei sich tragen. Alle- Muster von Rot haben den gleichen Ton & ebenso wird auch nur ein Ton von Grün als Muster verwendet, etc.. Ihre Farbwörter sind Zeichen die sie mit den Händen geben, -& auf jedem Mustertäfelchen ist ein solches- Zeichen abgebildet. Beim Gebrauch der Zeichen- sehen sie stets nach, welches Täfelchen das - Zeichen trägt, das der Andre gibt,der Andre gibt, || gegeben wurde, u.s.f.. Sie -gebrauchen aber diese Muster
|
Man wird
geneigt- sein, zu sagen, daß in dieser Sprache jedes- der Farbwörter
nur eine Bedeutung hat,, || &- vielleicht daß es das
bedeutet, was allen roten Tönen (etc.) mit
einander gemein sei.
– “Aber- gebrauchen sie nun ihr Muster für das, was- den
verschiedenen Rot gemeinsam ist, oder- einfach, einmal für den einen Ton,
einmal für- den andern, also ‘in verschiedenen
Bedeutungen’?”
116 – Aber nimm nun an, Du brachtest auf denden || jemandes Befehl “Bring mir zwei rote Bücher”,- ein Zinnoberrotes& ein KarminrotesZinnoberrotes& ein Karminrotes || zinnoberrotes & ein karminrotes Buch: Wie hast Du- das Wort ‘rot’ des Befehles angewendet? Hast Du das darunter verstanden,- was den beiden RotRot || Farben gemeinsam ist, oder einfach, einmal Zinnober & einmal Karmin? |
117
Denke Dir diesen Fall: Ein Volk besitzt- kein Wort
welches unserm ‘rot’, oder
‘grün’,
etc.,-
entspricht sondern für jedes dieser- Wörter hat es
fünf verschiedene, für fünf Helligkeitsgrade der
Farben.
Wenn diese Leute Deutsch lernen, wundern-
sie sich, daß es da bloß ein Wort für diese- fünf gibt.
Würden sie nicht sagen, unser
‘rot’- habe fünf verschiedene Bedeutungen?
⋎ ˃
|
118
Denke Dir eine Sprache, in welcher das Wort- ‘rot’,
in verschiedenen Tonlagen ausgesprochen,- auf verschiedene Helligkeitsgrade
von Rotvon Rot || der Farbe
Rot angewendet -wird.
Hier, würden wir sagen, bedeutet es
Verschiedenes, je nach dem Ton, in dem
es ausgesprochen- wird.
Aber wir könnten auch sagen: “Es bedeutet immer
das gleiche; & der Ton zeigt den- Helligkeitsgrad
an.”
|
⋏ Oder, – müssen wir nicht sagen, daß für sie unser Wort- ‘rot’ fünf verschiedene Bedeutungen hat? Besonders, wenn wir uns denken, daß Einer, wenn er
|
119
Denke Dir, Menschen lernten den Gebrauch der- Farbwörter zuerst beim
Mischen von Malfarben. -
Sie haben sechs Farbnäpfe: Rot, Blau, Grün, Gelb,- Weiß,
Schwarz.
Die sechs Farbwörter lernen sie zuerst auf die sechs
Farbstoffe anwenden.
Sie- machen dann vielfache Übungen, wie diese:
es werden ihnen einfärbige GegenständeGegenstände || Muster
gezeigt; sie müssen sagen
‘aus welchen Farben diese Mischfarben bestehen’,- ‘Welche
von
diesen Mischfarben rot enthalten’
u.s.f.u.s.f. ||
u. dergl.. -
Später lernen sie Befehle wie ‘Bring- mir etwas Rotes’
ausführen & zwar auch - so, daß sie einen Gegenstand
bringen dessen- Farbe ‘genügend rot enthält’.
– Hier würde- man gewiß sagen, für sie bedeutet
‘rot’- was diesen Tönen gemeinsam ist.
|
120
“Können wir nicht zwei Töne von Rot, sagen wir,- Karmin
& Zinnober, einmal als Farben auffassen, die-
rot miteinander gemein haben, – einmal,
einfach- als zwei einigermaßen ähnliche Farbtöne, oder, als- zwei Farbtöne die
reinem Rot ähnlich sind?”
– Ja;- aber in welchen Fällen würdest Du sagen, daß wir- dies tun,
& worin besteht dieses ‘einmal so –
einmal anders AuffassenAuffassen || auffassen’?
– Wer
z.B. durch die Schule (119) gegangen ist, dem
wird vielleicht, wenn er sagt,
zwei Dinge (ein zinnoberrotes & ein karminrotes)-
seien beide rot, dabei eine Zerlegung- von Farben vorschweben
& darin kann das Auffassen der beiden Töne als
Mischfarben bestehen,
|
121
Denke an
die Verwendung der Farbwörter in Ausdrücken wie- ‘schwarzer
Kaffee’, ‘weißer Wein’,
‘Rotwild’,
etc.
– Wir -könnten uns vorstellen, daß Menschen die
Farbwörter je nach dem Gebiet von Gegenständen, von- denen sie reden,
in verschiedener Weise gebrauchten. -
So sagen sie vonSo sagen sie von || Sie sagen von einem
Pferd, es sei rot, wenn- es nach unsern Begriffen braun ist mit einem
leichten- rötlichen Stich; sie reden von
‘blauen’ Pferden & meinen- weiße mit
einem bläulichen Schimmer;- bei Kühenbei Kühen || für Kühe sind die Begrenzungen ihrer
Farbbegriffe wieder etwas anders, & wieder anders- bei
Äpfeln & Pflaumen & ZiegelnZiegeln || gebrannten Ziegelnbei
Äpfeln & Pflaumen & ZiegelnZiegeln || gebrannten Ziegeln || für Äpfel & Pflaumen
& wenn sie vom Brennen
der Ziegel
reden
etc..-
(Es wäre das vergleichbar damit, daß Menschen verschiedenerlei
Längenmaß für Holz,- Tuch,
etc. haben.)
Wenn ich nun ihre Ausdrucksweise lernen sollte,
& von einem Pferd- sagen muß, es sei blau, das ich nie anders- als
weiß oder weißgrau genannt hätte, so
würde ich- mir gewiß sagen:
“‘Blau’ bedeutet - hier
bei ihnen das”“‘Blau’ bedeutet - hier
bei ihnen das” || “Das heißt bei ihnen
‘blau’”, &
obwohl ich gleichsam verstünde, daß sie das
‘blau’ nennen, so bedeutet nun
‘blau’ für mich doch etwas andres als
gewöhnlich.andres als
gewöhnlich. || Neues.
D.h. zeigt man mir zwei Farbtöne die
beide ziemlich nahe reinem Blau sind & fragt- mich,
ob das Wort ‘blau’, auf diese beiden- angewandt,
dieselbe Bedeutung hat, so
|
Vielleicht aber sagst Du:Vielleicht aber sagst Du: || Aber ich höre den
Einwand: “‘Blau’ ist doch-
nicht die Farbe eines hellblauen oder dunkelblauen KörpersKörpers || Gegenstandes sondern, es ist der Begriff unter
|
Wir haben die Idee, daß der Mensch, der das Wort ‘blau’ versteht,
seine Bedeutung kennt, in seiner Seele ein Bild dieses Begriffes
trägtdaß der Mensch, der das Wort ‘blau’ versteht,
seine Bedeutung kennt, in seiner Seele ein Bild dieses Begriffes
trägt || der Mensch, … der das Wort
‘blau’ versteht, seine Bedeutung kennt, trage
in seiner Seele ein Bild dieses Begriffes.
Frage Dich- aber: “Wie sieht dieses Bild
aus?”
– Von dieserdieser || jener- Metapher ausgehend kann man aber
sagen:- Das Wort hat für Dich eine Bedeutung,
wenn Du- geneigt bist, Dir selbst nur- eine
hinweisende Erklärung des Wortes zu geben.
(Lernst- Du also die Sprache der Leute im Beispiel (121)- &
memorierst die Farbtöne, die diese
‘blau’- nennen, so
bedeutet das Wort einmal- das, einmal das.)
|
Wir konnten nicht entscheiden ob im Beispiel
(114) ‘rot’ nur eine, oder
zwei Bedeutungen- habe;; || – aber nehmen wir an, der,
dem ich den Befehl -gebe, sagt:
122 “Es sind zwar hier keine roten & - grünen Blätter, aber ich verstehe Dich”, & darauf- sortiert er sie. Oder: er hat sonst Befehle von der Art, “Sortiere diese Gegenstände etc.”,- ohne sich zu bedenken ausgeführt; als ich ihm- aber den gab, die Blätter zu sortieren, sah- er zuerst auf den HaufenHaufen || Blätterhaufen & stutzte; dann - fing er an rötlich braune & grünlich gelbe zu sortieren. – Oder er besinnt sich einen- Augenblick & sagt zu sich selbst: “Er meint wohl diese”, dabei blickt er auf ein rotbraunes & ein grüngelbes Blatt, dann- sortiert er.sortiert er. || führt er den Befehl aus. – Dies, können wir sagen, bedeutet- daß jene Blätter für ihn nicht in demselben Sinne ‘grün’ & ‘rot’ sind wie die
|
123
Denke Dir nun diesen Fall: Jemand hat- wie im
Beispiel (111) den Gebrauch von
‘heller’- & ‘dunkler’
gelernt.
Ich gebe ihm die- Aufgabe beliebige Gegenstände in
Reihen zu ordnen nach ihrer Helligkeit.
Er tut- dies, indem er eine Reihe von Büchern legt,- eine Reihe von
Tiernamen aufschreibt, &- endlich schreibt er noch die Reihe
‘i, e, a, o,- u’.
Ich frage ihn, weshalb er diese Reihe- hingeschrieben hat, & er
antwortet: “i ist-
doch heller als e, & e ist heller
als a, & a ist heller als
o!”
– Ich werde über diese Idee- erstaunt sein, & doch sagen
müssen, es ist etwas daran.
Vielleicht sage ich ihm: “Aber i ist
doch nicht in der- Weise heller als
e, wie das Buch
heller ist- als das!”.
Aber er versteht michmich || das-
nicht, zuckt mit den Achseln, & sagt:
“Aber- i ist doch heller
als e, nein?”
–, nein?”
– || ?” –
|
Wir werden geneigt sein diesen Fall als eine
|
[Variante] Der normale
Mensch registriert- Helligkeit & Dunkelheit von Farben auf
einem- Instrument (der Seele, oder des Gehirns) &
das,- was man ‘Helligkeit & Dunkelheit von
Lauten’ -nennen kann, auf einem andern (in dem -Sinne
… in welchem wir sagen können, Strahlen zwischen gewissen
Wellenlängen nähmen wir mit unsern Augen wahr, andere mit unserm
Temperatursinn.) In unserm Subjekt (122) aber werden
sowohl Farben als auch Laute nach den Ausschlägen desselben
Instruments geordnet (wie etwa eine photographische Platte einen Bereich
von Wellenlängen anzeigt zu dessen Wahrnehmung wir zwei
Sinnesorgane brauchen.)
Das Subjekt in (123) aber,
- sind wir versucht zu sagen,sind wir versucht zu sagen, || möchten wir
sagen, ordnet -Farben & Laute nach den Ausschlägen desselben
Instruments (wie eine photographische Platte-
einen Bereicheinen Bereich || ein Register || eine Klasse von Wellenlängen
anzeigt … zu dessen Wahrnehmung wir zwei
Sinnesorgane brauchen.)
|
Dieses Bild, ungefähr, liegt hinter unserer- Idee, in (123) müsse das Subjekt die
Worte ‘heller’ &
‘dunkler’ anders verstehen als
wir.
Auf der andern Seite- aber wissen wir in diesem Fall nichts von
der
|
“Aber erAber er || Er gebraucht doch -‘heller’ gewiß in einem‘heller’ gewiß in einem || gewiß
‘heller’ in einem
andern Sinn, wenn er- sagt, i sei heller als
e!”
– Unterscheidest Du hier -zwischen dem Sinn, in welchem er das Wort
gebraucht,- & der Art des Gebrauchesdes Gebrauches || der
Anwendung?
D.h., willst Du- sagen, wenn
Einer das Wort so gebraucht, wie er,
müsse neben den offenbaren -Unterschieden des
Gebrauchs noch ein anderer bestehen,& zwar
im- seelischen Vorgang?& zwar
im- seelischen Vorgang? || & zwar einer, der im seelischen- Vorgang beim
Gebrauch des Wortes liegt?
– Denke- hier
z.B. an das, was in der
Betrachtung (116) &- (120) gesagt wurde.
– Oder willst Du nur
sagen,- daß der Gebrauch von
‘lichter’ in diesem Satz -doch gewiß ein
andrer genannt werden müssegenannt werden müsse || sei,,- daß der Gebrauch von
‘lichter’ in diesem Satz -doch gewiß ein
andrer genannt werden müssegenannt werden müsse || sei, || ,
der Gebrauch … von ‘lichter’
& ‘dunkler’ sei doch gewiß
… ein andrer als der im Satz
“Dieser Topf ist heller als-
der”.
Aber ist diese Verschiedenheit noch etwas,- über &
außer allen besonderen Verschiedenheiten?allen besonderen Verschiedenheiten? || den
Verschiedenheiten im besondern?Aber ist diese Verschiedenheit noch etwas,- über &
außer allen besonderen Verschiedenheiten?allen besonderen Verschiedenheiten? || den
Verschiedenheiten im besondern? || Aber -ist hier noch eine Verschiedenheit, über
& außer den- Verschiedenheiten im
einzelnen? || Aber
ist hier- noch eine Verschiedenheit, außer den einzelnen-
Verschiedenheiten? || Aber ist
diese Verschiedenheit- noch etwas außer den Verschiedenheiten im
besondern?
Und die
Verschiedenheiten sind freilich mannigfaltigUnd die
Verschiedenheiten sind freilich mannigfaltig || der
Verschiedenheiten sind freilich unzählige;Und die
Verschiedenheiten sind freilich mannigfaltigUnd die
Verschiedenheiten sind freilich mannigfaltig || der
Verschiedenheiten sind freilich unzählige; || Und es sind unzählige
Verschiedenheiten: || Diese
sind unzählig; hinsehen &
hinhören; Farben malen, Laute
aussprechen;
etc.
Und ferner,-
wenn ich in (111) dem Schüler sage,
“Jetzt ordne -die fünf Vokale nach ihrer Dunkelheit”,
- so bin ich geneigt dabei ein besonderes Gesicht- zu
machenso bin ich geneigt dabei ein besonderes Gesicht- zu
machen || so werde ich wohl … ein besonderes Gesicht
machen (vielleicht ein verschmitztes) & es in-
besonderem Ton zu sagen
(etwa zögernd);
|
124
A:
“Körper& Laute sind
bald heller, bald- dunkler”.
– B: “Aber doch Körper &
Laute nicht- im selben Sinn!
Körper siehst Du & Laute- siehst Du
nicht; i ist doch
nicht heller als a,, || : wie- dieses Buch
heller ist als das!”
– A: “Ich sage ja- nicht, daß ich
die Laute sehensehen || ansehen kann,
oder- auf den Tisch stellen, sondern nur,
daß sie- auch bald heller, bald dunklerbald heller, bald dunkler || heller &
dunkler sind.”
– B:- “Dann meinst Du mit
‘heller’ & ‘dunkler’
etwas- anderes als ich.”
– Ja,, || – wenn das Kriterium,- für das was
A ‘meint’ in
dem liegen soll,- was er bei so einer Gelegenheit sagt.
Worauf- aber schließt B, wenn er sagt
“Dann meinst- Du …”?
– Er schließt auf gar nichts, oder- in unbestimmter Weise darauf, daß
sich- wohl auch andere Unterschiede zwischen -der
Auffassung des A & der seinen finden werden. -
(Wie etwa, wenn man sagt: “Du hättest bei -dieser
Gelegenheit so gehandelt?
Dann mußt- Du ein ganz anderer Mensch sein, als
ich.”)
|
“Aber nehme ich denn nicht wahr, daß die Relation-
‘lichter’ (oder
‘dunkler’) zwischen Färbigem eine andre
ist, als die
|
125
Stellen wir die Frage: – “Sollen wir sagen,
daß die -(beiden) Pfeile,
→ und
←, in verschiedenen
Richtungen weisen, oder in der gleichen?”
– Auf den ersten- Blick sagt
man: “Natürlich in
verschiedenen.”
– Aber sieh die Sache so an: Wenn ich in- den
Spiegel sehe & sehe das Spiegelbild eines Gesichtes, so kann
das das
Kennzeichen dafür sein, daß ich meinen eigenen Kopf im
Spiegel sehe; sähe ich anderseits im Spiegel -einen
Hinterkopf so könnte ich sagen:
“Es kann nicht mein Kopf sein,- es ist einer, der in entgegengesetzter Richtung- schaut”.
So könnte ich sagen: ein Pfeil- & das Spiegelbild
eines Pfeiles zeigen in- gleicher Richtung, wenn
ihre Spitzen einander- zugekehrt sind, & in entgegengesetzter, wenn-
die Spitze des einen der Feder
des- andern zugekehrt ist.
– Nimm an jemand
hätte den gewöhnlichen Gebrauch des Wortes
‘gleich’ gelernt in den
Verbindungen: ‘die gleiche Farbe’,
‘die gleiche Form’,- ‘die gleiche
Länge’; er kennt auch den Gebrauch- des Wortes
‘gerichtet’ in Verbindungen wie ‘der
Pfeil ist- auf den Baum gerichtet’.
– Nun zeigen wir ihm die zwei Paare von Pfeilen:
→←
und →→; & fragen ihn, von welchen
|
(Vielleicht wendet man- ein:
“Wenn man das unter
‘Richtung’ & das unter
‘gleich’ versteht, dann kann man nur
das als- ‘gleiche Richtungen’
bezeichnen.”
Ebenso ist- man versucht zu sagen:
“Wenn man das- unter der Negation versteht
& das unter der- Bejahung, so gibt eine doppelte Negation
eine- Bejahung.”
Von dem Fehler in dieser Auffassung- müssen wir noch sprechen.)
|
126
Wenn wir eine Tonleiter hören, sagen wir- daß nach
je sieben Tönen der gleiche Ton-
wiederkehrt. Wenn Einer
gefragt würde, warum er das den ‘gleichen’ Ton
nennt, so würde er vielleicht antworten: “Es ist
wieder ein c”.
Aber- das ist nicht, was ich hören willwill || möchte, denn ich
frage: “Warum nennt man diesen Ton wieder-
‘c’?”
– Darauf wäre die Antwort vielleicht:- “Hörst
Du denn nicht, daß es derselbe Ton- ist, nur um eine Oktav
höher?!”
– Auch hier- könnten wir uns vorstellen, jemandem sei- der Gebrauch des
Wortes ‘gleich’ gelehrt worden wie in
(125), und nun werde, und nun werde || , nun werde
ihm die C-Dur- Tonleiter vorgespielt & er
gefragt, ob etwa die- ‘gleichen Töne’ in ihr immer
wiederkehren.
Und- wir können uns leicht verschiedene Antworten auf -diese Frage
vorstellen.
(Vergleiche (110).)
|
⋏ (Insbesondere könnte ich mir vorstellen, daß- er sich weigert die Pfeile → als
‘gleich gerichtet’ zu bezeichnen, da es
→
|
Wenn wir den Versuch
mit zwei Menschen A & B machen, &
A braucht ‘gleich’ für jeden achten- Ton
& B auch für die Dominant jedes Tons, - –
können wir sagen: A & B höre
Verschiedenes? -
– Wenn wir dies sagen, so laß uns klar- sein, ob wir behaupten wollen,
es müsse- eine Verschiedenheit bestehen, noch außer der, -die der Versuch
gezeigt hat.
|
127
Unsere Erörterungen
hängen mit folgendem Problem zusammen: Nimm an, wir
haben- jemand gelehrt, Zahlenreihen anzuschreiben- nach Regeln von der Form
“Mache jede- folgende Zahl um n
größer”.
Wir geben den- Befehl eine solche Reihe
aufzuschreibenaufzuschreiben || anzuschreiben in- der abgekürzten Form
“Addiere immer n!”.
Die- Zahlzeichen in diesem Spiel sind Gruppen von- Strichen: |,
||, |||, ||||,
etc..
– Wenn ich sage, wir haben- jemand diesesdieses || das Spiel gelehrt, so meine ich natürlich, wir
haben ihm einerseits Erklärungen allgemeiner
Art gegeben, &
Übungsbeispiele mit ihm gemacht.
Diese- Beispiele hätten sich
z.B. im Zahlenraum bis
86 bewegt.
– Wir geben ihm nun einmal den Befehl- “Addiere
immer 1!” & beobachten, daß er von
90- an, wie wir sagen würden, immer 2,
& von 180 an immer- 3 addiert.
Wir machen ihn darauf aufmerksammachen ihn darauf aufmerksam || weisen ihn zurecht-
& sagen: “Ich habe Dir gesagt ‘addiere
1’; schau doch- wie Du die Reihe
angefangen hast!”angefangen hast!” || bis 90
geschrieben hast!”
– Nimm an der- Schüler sagt, auf die Zahlen 92, 94,
etc. weisend “Ich bin doch in der gleichen Weise weiter
gegangen!
Ich dachte, so sollte ich's machen.”
– -
Es würde uns nun nichts nützen, zu sagen: “Aber-
siehst Du denn nicht …?”, & ihm die alten
RegelnRegeln || Erklärungen- & Beispiele wieder
vorzuführen.
– Wir könnten in so- einem Fall sagen: Dieser Mensch
versteht von Natur
|
128
(Dieser Fall hätte eine
Ähnlichkeit mit dem, - daß ein Mensch, von
Natur aus, auf eine zeigende Gebärde damit
reagiert, daß er in der -Richtung von der Fingerspitze zur Hand-
schaut.
Verstehen ist hier reagieren.)
|
129
“Was Du sagst läuft also darauf- hinaus, es sei, um den Befehl ‘addiere immer 1’ richtig zu
befolgen, bei jedem Schritt eine neue Einsicht, Intuition,
nötig.”
– Aber was heißt es, -‘den Befehl richtig
ausführen’?
Wie, & wann soll -es entschieden werden, welches an einem
bestimmten- Punkt der richtige Schritt ist? –
“Der richtige Schritt ist- überall der,der, || derjenige, der mit dem Befehl, wie er gemeint ist,
übereinstimmt.” -
– Das heißt wohl: als Du ihm den Befehl gabst-
“Addiere immer 1!”, da hast Du
gemeint, er solle- nach 90 91 schreiben,, || ,
& nach 290 291,, || & nach 1041
1042- & so fort.
Aber wie hast Du damals das alles meinen können?
Ja, eine unendliche Anzahl
Meinungen!? –
Oder würdest Du sagen: es
hat nur-
ein Meinen stattgefunden, aus welchem-
aber jede der besondern Meinungen ihres Orts- folgt?
– Aber ist denn nicht die Frage eben:- Was folgt
aus der allgemeinen Regel?
–
“Ich habe aber doch schon gewußt, daß er
nach 90 91 schreiben soll als ich den Befehl
gabIch habe aber doch schon gewußt, daß er
nach 90 91 schreiben soll als ich den Befehl
gab || Ich habe aber, als ich den Befehl
gab, doch schon gewußt, daß er nach ‘90’
‘91’ schreiben soll:-
‘Addiere immer
1.’”
– Du wirst von der Grammatik -des Wortes
‘wissen’ irregeführt.
War dieses Wissen- ein seelischer Akt, durch welchen Duden Übergang von 90 auf 91
ausführtest, als Du den Befehl gabst
d.h.: ein Akt vergleichbar dem
Aussprechen des Satzes: -‘Nach 90 soll er
91 schreiben’?
Wenn ja, so frage
|
Denke an diesen Fall:
|
130
Wenn wir sagen: “Nach dem Sinne des
Befehls- sollte er nachnach || auf
‘90’ ‘91’
schreiben”, so erscheint- es, als eileeile || eilte dieser Sinn wie ein Schatten dem- Befehl voraus, &
alle Übergänge seien im Sinne- in schattenhafter Weise schon gemacht.
– Aber- wenn so die Übergänge in schattenhafter- Weise
gemacht worden wärenwären || sind, – welcher
Schatten machtwelcher
Schatten macht || was vermittelt- die Übergänge von den
schattenhaften Übergängen- zu den wirklichen?, – welcher
Schatten machtwelcher
Schatten macht || was vermittelt- die Übergänge von den
schattenhaften Übergängen- zu den wirklichen? || , –
welcher Schatten vermittelt -die Übergänge von diesen Schatten-Übergängen
zu- den wirklichen?
– Wenn die WorteWorte || bloßen Worte- der Regelder Regel || des
Befehls die Übergänge
von einer Zahl zur nächsten nicht vorausnehmen konnten, so konnte- es auch kein
seelischer Akt der diese Worte- begleitet.Wenn die WorteWorte || bloßen Worte- der Regelder Regel || des
Befehls die Übergänge
von einer Zahl zur nächsten nicht vorausnehmen konnten, so konnte- es auch kein
seelischer Akt der diese Worte- begleitet. || Wenn die Worte alleindie Worte allein || die Worte des Befehls
allein einen Übergang- von einer Zahl zur nächsten …
nicht vorausnehmen konnten, so konnte es auch kein seelischer Akt der diese
Worte begleitet.
|
|
131
Es ist nicht ein Akt der Einsicht der uns- die Regel
“Addiere immer 1” bei jedem
Schritt so -anwenden läßt, wie wir sie eben anwenden.
(Es sei -denn, daß es im besondern Fall ein Akt der- Einsicht
wäre.
Ich sage etwa: “Ach Du meinst, ich -solle jede Zahl
um 1 größer machen als die vorige!”) -
Eher noch könnte man von einem Akt der Entscheidung
reden.
Aber auch das istist || wäre irreführend,- denn es findet kein
Deliberieren statt, sondern- er schreibt etwas hin, oder sprichter schreibt etwas hin, oder spricht || wir schreiben
(einfach) etwas hin, oder sprechen
etwas- aus. –
Wir wollen hier – wie in tausend andern Fällen – es nicht
wahr haben, daß- die Kette der Gründe zu einem Ende
kommt.
|
132
Nun vergleiche diese beiden Sätze:
“Es ist doch gewißEs ist doch gewiß || Es heißt doch
gewiß nicht- die gleiche Anwendung der Regel ‘addiere immer
1’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4
…’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96
etc.’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4
…’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96
etc.’ || , wenn man die
Reihe mit ‘1, 2, 3, 4 …’ anfängt &
sie mit 90, 92, 94 …
fortsetzt”“Es ist doch gewißEs ist doch gewiß || Es heißt doch
gewiß nicht- die gleiche Anwendung der Regel ‘addiere immer
1’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4
…’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96
etc.’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4
…’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96
etc.’ || , wenn man die
Reihe mit ‘1, 2, 3, 4 …’ anfängt &
sie mit 90, 92, 94 …
fortsetzt” || “Es
ist doch sicher nicht die gleiche Anwendung der Regel ‘addiere
immer 1’, wenn man die Reihe mit ‘1, 2, 3, 4
…’
anfängt & dann
fortsetzt: ‘90,
92,
94
…’”;-
und: “Es ist doch gewißgewiß || sicher
nicht die gleiche Anwendung des
Wortes ‘dunkler’, wenn man es zuerst auf-
färbige Dinge,Dinge, || Gegenstände, & dann auf Laute
anwendet”.-
-
: “Es ist doch gewißEs ist doch gewiß || Es heißt doch gewiß nicht- die gleiche Anwendung der Regel ‘addiere immer 1’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4 …’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96 etc.’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4 …’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96 etc.’ || , wenn man die Reihe mit ‘1, 2, 3, 4 …’ anfängt & sie mit 90, 92, 94 … fortsetzt”“Es ist doch gewißEs ist doch gewiß || Es heißt doch gewiß nicht- die gleiche Anwendung der Regel ‘addiere immer 1’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4 …’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96 etc.’,- wenn man anfängt: ‘1, 2, 3, 4 …’ & nach 90 fortsetztfortsetzt || schreibt: ‘92, 94, 96 etc.’ || , wenn man die Reihe mit ‘1, 2, 3, 4 …’ anfängt & sie mit 90, 92, 94 … fortsetzt” || “Es ist doch sicher nicht die gleiche Anwendung der Regel ‘addiere immer 1’, wenn man die Reihe mit ‘1, 2, 3, 4 …’ anfängt & dann fortsetzt: ‘90, 92, 94 …’”;- und: “Es ist doch gewißgewiß || sicher nicht die gleiche Anwendung des Wortes ‘dunkler’, wenn man es zuerst auf- färbige Dinge,Dinge, || Gegenstände, & dann auf Laute anwendet”.- - || : “Es heißt doch gewiß, die Regel ‘addiere- immer 1’ jetzt in anderem Sinn verwendenverwenden || gebrauchen, wenn- Du nach ‘90’ fortfährst ‘92, 94, 96 …’”, und “Es heißt- doch gewiß, (das Wort) ‘dunkler’ in einem andern Sinn verwendenverwenden || gebrauchen, wenn Du es jetzt auf Laute- anwendest, früher aber auf Färbiges, früher aber auf Färbiges || , & früher auf Färbiges”. – Das kommt -drauf an, was Du ‘einen andern Sinn’ nennst. – - Aber ich sage auch, Laute seien “in einem
|
133
Es ist eine sehr verbreiteteverbreitete || gewöhnliche Denkkrankheit, -hinter allen Handlungen der Menschen
Zustände- der Seele zu
postulieren, aus denen die
Handlungen ‘entspringen’.
Man gibt Man gibt || Es
entstehen so die Scheinerklärungen von der Art: diese Handlung
entspringe aus dem Charakter des Menschen,
das
Benehmen aus dem Volkscharakter,
etc.,
etc..
(Es beruhigt uns- eben, etwas zu sagen, was die Form der Erklärung-
hat.)
– Nimm an,
jemand sagt:
“Die- Mode ändert sich, weil der Geschmack der- Menschen
sich ändert.”
– Wenn nun ein- Schneider heuer einen andern Schnitt des Frackes-
entwirft als im vorigen Jahr, warum soll das,- was
wir die Änderung seines Geschmacks -nennen,
nicht zum Teil, oder ganz, eben darin- bestehen, daß er dies
tuter dies
tut || er den Schnitt ändert?
|
Aber man sagtman sagt || wir sagen: “Einen
neuen Schnitt zeichnen- ist doch nicht, seinen Geschmack ändern, so wie,-
etwas sagen, nicht heißt, es meinen.
Es müssen- bestimmte Empfindungen, seelische VorgängeVorgänge || Akte, das- Zeichnen,
& Sprechen, begleiten. –
Es ist doch offenbar möglich, daß Einer einen neuen Schnitt-
zeichnet, ohne seinen Geschmack geändert- zu haben; sowie er etwas sagen
kann, ohne- es zu meinen.”
Und das ist gewiß wahr. -
Aber es folgt daraus nicht, daß unter bestimmten Umständen das
unterscheidende- Merkmal einer Geschmacksänderung nicht-
einfach darin besteht, daß er jetzt etwas anderes
|
Wir gebrauchen das Wort ‘Geschmack’ nicht- zur
Bezeichnung einer Empfindung.
So etwasSo etwas || Dies irrtümlich anzunehmenSo etwasSo etwas || Dies irrtümlich anzunehmen || Dies aber anzunehmen, heißt,
den Gebrauch diesesdieses || des
Wortes- viel einfacher darzustellen, als er in Wirklichkeit
ist.heißt,
den Gebrauch diesesdieses || des
Wortes- viel einfacher darzustellen, als er in Wirklichkeit
ist. || heißt, die Praxis unserer Sprache in-
einer falschen Vereinfachung
darstellen.
Durch -diedie || eine Darstellung der Praxis unserer
Sprache inder Praxis unserer
Sprache in || des Gebrauchs unserer Worte in - falscher
Vereinfachung entstehen eine UnmengeUnmenge || große
Zahl- unsererunserer || der philosophischen Probleme.
(Denke etwa an die
Idee: die -Eigenschaften eines Dings
seien Ingredienzien, die- in ihm enthalten sind. Die Schönheit sei
im Schönen- enthalten; wie der Alkohol im
Alkoholischen.)
|
134
Wenn immer wir es in diesen Untersuchungen mit
Ausdrücken zu tun haben, die wie
man sagen würde,- seelische Vorgänge oder Zustände beschreiben, mit
Ausdrücken also wie- ‘einen Satz in dem & dem Sinne
meinen’, ‘auffassen’,
‘eine Absicht
|
Stellen wir diese Betrachtung an: William James- spricht irgendwo
[nachlesen] davon, daß wir mit den Worten
‘wenn’,- ‘und’,
‘nicht’ bestimmte Gefühle verbänden, daß- man also
von einem ‘Wenn-Gefühl’ reden könnte.
etc. -
Diese Gefühle sollen die Bedeutungen jener Wörter erklären.
– Wie kommt man nun auf die Idee,- daß es solche Gefühle
gibt?
– Nun, man spricht- sich einen Satz vor,
z.B.,
“Wenn es heute regnet,- kann ich nicht
ausgehen”, & beobachtet was- da geschieht.
Wenn Du das nun tust so wirst -Du gleich merken, daß das
‘Wenn-Gefühl’ nicht- immer ‘gleich
stark’ ist.
Du bist vielleicht geneigt- zu sagen, daß Du den Satz einmal mehr,
einmal weniger mechanisch aussprichst.
– Aber denke doch daran wie Du ihn aussprichst, wenn- Du ihn
praktisch gebrauchst.
Denn im praktischen Gebrauch erfüllt er doch wohl seine
eigentliche Funktion.
Du wirst sehen, daß Du ihn -da bei verschiedenen Gelegenheiten sehr
verschieden aussprichst & daß das
Wenn-Gefühl -nicht bloß der Stärke nach variiert.
Und ferner:- Du wirst sehen daß, was Du dieses Gefühl nennst,- mit
einem bestimmten Tonfall, einer Gebärde, einem
Gesichtsausdruck, verbunden- ist; änderst Du den Tonfall so ändert sich- das
Gefühl denn es ist, mindestens zum Teil,- das Gefühldas Gefühl || das
Erlebnis dieses Tonfalls.
Mach dasdas || dies-
Experiment: Sage den Wenn-Satz & schüttle dazu
|
Wenn uns nun nicht eine falsche Auffassung- der Grammatik des Wortes
‘Bedeutung’ verführt,- daß wir
glauben, es müsse ein Wenn-Gefühl- geben, so
werden wir nun sagen: Es gibt- Wenn-Gefühle & zwar in
dem Sinne, in dem es- Wenn-Gebärden gibt, oderoder || &
Wenn-Tonfälle.-
Diese sind für den Gebrauch des Wortes ‘wenn’-
charakteristisch insofern wir das Wort
oft in dieser Weise
aussprechen. Aber sie können auch ganz fehlen -&
das Wort doch vollgültig gebraucht sein.
|
So nun verhält es sich auch mit dem Gebrauch der Wörter
‘meinen’,
‘glauben’, ‘beabsichtigenbeabsichtigen || intendieren’
etc.: eine falsche
– falsch vereinfachte – - Auffassung ihrer Bedeutung,
d.h. ihrer
Grammatik, verleitet uns, zu- denken, es müsse jedem dieser Wörterjedem dieser Wörter || dem Wort || einem Wort ein- bestimmtes
charakteristisches Erlebnis entsprechen.
Und auch hier macht man etwa den Versuch, sagt sich einen Satz vor,
etwa “Ich- glaube es wird heute regnen”,
beobachtet- sich & denkt:
“Nun, es geht doch etwas Bestimmtes
dabei vor, wenn ich etwas glaube”.
Aber auch hier- sieh weg von diesem experimentellen
Aussprechen des Satzes & denke daran wie Du ihn- für
praktische Zwecke aussprichst.
Geht -da wirklich immer das Gleiche vor?
Und nun- sieh auf Dein Experiment & frage Dich ob,
was- da vorgegangen ist nicht wieder mit der besonderen Art &
Weise verknüpft ist, wie Du den- Satz ausgesprochen hast.
Ja wenn Du so ein- Experiment machst so mimst Du ja das Glauben,
& wie tust Du es?
Du machst einen gewissen- Tonfall nach, ein Gesicht,
eine Gebärde.
(Vergleiche (86))
Es- verhält sich mit dem Erlebnis des Meinens,
|
135
Wir sprechen von einem ‘Ton der Überzeugung’-
& diesdies || das täten wir nicht wenn dieser Ton für
das Überzeugtsein nicht irgendwie
charakteristisch -wäre.
– Aber es ist auch klar, daß dieser -Ton fehlen kann, & dennoch- mit& dennoch- mit || auch wo mit
Überzeugung geredet wird.Aber es ist auch klar, daß dieser -Ton fehlen kann, & dennoch- mit& dennoch- mit || auch wo mit
Überzeugung geredet wird. || Aber es-
ist auch klar, daß nicht alles diesen Ton- hat, was mit Überzeugung
gesagt wird &- daß manches
ihn hat, was nicht mit Überzeugung
gesagt
wird.
– “Ganz richtig,” sagst-
Du nun, “das zeigt daß Überzeugtsein
eben- etwas anderes ist, als im Ton der Überzeugung- reden.
Und da es auch etwas anders ist, als- mit einer bestimmten Gebärde
reden,
etc., so- ist es eben
eine spezifische Erfahrung, die zwar- manchmal von solchen Äußerungen
begleitet wird, aber mit ihnen nicht zu verwechseln-
ist.”
– Aber deswegen ist es doch keine spezifische
Erfahrung!
Und ist es denn eine?
– Denn- es ‘muß’ nun keine
sein.
– Denke Dir Du verstündest das Wort
‘rot’ nicht, & jemand sagt- Dir
‘rot’ bedeute eine spezifische Erfahrung.
Da- wirst Du fragen:
‘Welche?’
Und so ist es auch- keine Erklärung zu sagen Überzeugung- sei eine bestimmte
Erfahrung.
Die Frage ist:-
Welche?
Wenn Du eine- Erfahrung so nennst, welche ist
es?
– Und -willst Du diese Frage beantworten, so
siehst- Du bald, daß Du das Wort gar nicht zur -Bezeichnung einer
Erfahrung gebrauchst.
|
136
Wenn wir nachsehen wollen welche besondere- Erfahrung die der Überzeugung
ist geschieht -es uns so, wie wenn wir
“Aber warum gebrauchen wir dann in diesen verschiedenen Fällen das gleiche Wort?” – Die Spiele- die wir mit ihm spielen haben eine gewisse Ähnlichkeit. – Und auch die Empfindungen, die den Gebrauch- des Wortes begleiten haben eine gewisse Ähnlichkeit. – Denke, in welchen Sprachspielen Du etwa- den Ausdruck “ich bin überzeugt, daß …” lernen könntest. ⇒(Vergleiche S. 186) Denken wir auch- daran wie man etwa ein Kind das Wort ‘sicher’ oder ‘gewiß’ lehrt; man sagt ihm etwa: “Er kommt ganz sicher!”, & dabei spielt -der Tonfall der Worte die größte Rolle, & auch
|
137
Laß uns eine Analogie betrachten aus- dem Gebiet des
Gesichtsausdrucks.
Denke- es wäre die Frage: welches ist der Zug
der ein -Gesicht freundlich macht?welches ist der Zug
der ein -Gesicht freundlich macht? || was ist der
charakteristische Zug eines freundlichen
Gesichts? -
Zuerst nimmt man vielleicht an daß es- gewisse ‘freundliche
Züge’ gibt, deren jeder- ein Gesicht bis zu einem gewissen Grade-
freundlich macht, & je mehr solche Züge- vorhanden sind
desto freundlicher ist das- Gesicht.
Auch deutet daraufhin unsere- Ausdrucksweise, wir sprechen von
‘freundlichen Augen’,
einem ‘freundlichen Mund’
etc.. -
Aber es ist unschwer zu sehen daß der ‘freundliche
Mund’ unter bestimmten Umständen- – & das
heißt hier: zusammen mit bestimmten andern
Zügen des Gesichts
z.B. Runzeln- der Stirn
etc. –
nicht freundlich, ja unfreundlich, aussehen kann.
(Ein freundliches &- ein unfreundliches Grinsen muß sich nicht-
im Mund unterscheiden.
Betrachte Strichgesichter wie: .
Sage nicht, was- dem rechten
für uns keinen freundlichen- Ausdruck gebe, sei eine
Assoziation!
Es- ist gleichgültig, was den Eindruck verursacht. -
Es ist auch gewiß wahr: diese
Gruppen von Punkten- & Strichen hätten für uns gar keinen
‘Ausdruck’,- wenn wir dieses Schema
nicht vom- Gesicht des Menschen her kennten.
Aber- das ist hier auch gleichgültig: Nun
haben diese- Gruppen von Strichendiese- Gruppen von Strichen || sie
Ausdruck, & wenn wir- sie anschauen, so sehen wir nur sie
& halluzinieren
|
Aber wenn es sich nun so verhält, ist es- da nicht unrichtig von einem
‘freundlichen- Mund’, & dergleichen, zu
reden?
– Sehen wir noch- eine
Redewendung
an, die wir oft- gebrauchen: “Es ist der
Mund, der dieses Gesicht so freundlich
macht”.
Das heißt doch- ungefähr: “Wäre der Mund anders, so
hätte- das Gesicht nicht den freundlichen Ausdruck”. -
– Aber das könnte man ja auch von den -andern Zügen
sagen! wären sie anders,- so
hätte es den freundlichen Ausdruck- auch nicht;
auch mit diesem Mund.
– Aber darum ist es doch nicht- unsinnig, zu sagen, es sei der Mund,
der das Gesicht freundlich mache: Wir denken eben hier- an
eine bestimmte, verhältnismäßig einfache, -Veränderung des Gesichts die
seinen Ausdruck ins
Gegenteil verwandeln würde.
Und- ferners lenkt dieser Zug, wenn wir das Gesicht -betrachten, besonders
unsere Aufmerksamkeit- auf sich.
Auch: Halten wir uns die übrigen Züge- des Gesichts wegweg || zu, so stellen wir uns normalerweisenormalerweise || automatisch ein freundliches Gesicht zu diesem Mund vor;- –
obwohl auch das Gegenteil möglich wäre.
(Ähnlich- sagen wir auch “Es ist dieses
Wort, was dem Satz seine- Kraft”
gibt.
etc.,
etc.)
|
Es gibt eine große Familie freundlicher- Gesichter; von dieser
Familie ist, sozusagen, ein wichtiger- Zweig durch den ‘freundlichen
Mund’ gekennzeichnet, ein anderer, durch die
‘freundlichen Augen’,
etc.
|
138
Sehr verschiedene Züge kennzeichnen, was
Einer sagt, als Ausdruck der
Überzeugung.Sehr verschiedene Züge kennzeichnen, was
Einer sagt, als Ausdruck der
Überzeugung. || Sehr verschiedene Züge macheneine Äußerung zum Ausdruck der
Überzeugung.
Es gibt da Gefühle, wie die, in den Beispielen
(136) & Gefühle- die mit dem Ton, der Miene, einer
charakteristischen Körperhaltung, einer Geste der Überzeugung verbunden sind,, || – aber er muß gar keine solchen für das Überzeugtsein
charakteristischen Erlebnisse haben, während er
die
Überzeugung ausdrückt, & was das
Überzeugtsein- ausmacht, kann in demin dem || darin liegen, was er
vor- & nachher
tut.
Und daß einein || das Tun von allerlei Gefühlen
begleitet ist, ist wieder selbstverständlich.
|
“Das Erlebnis des Tons, der Miene
etc.- kannst
Du doch nicht ‘für die Überzeugungdie Überzeugung || das Überzeugtsein
charakteristisch’- nennen, da sie eben von
andern Erlebnissen lügengestraft werden können.”
–
Aber- in diesem & jenem Fall werden sie eben nicht- von
etwas anderm lügengestraft, & hier sind -sie das hervorstechende
Merkmal der Überzeugung.
Zieh auch keine irreführende Grenze zwischen- Tun & Erleben; als wäre es kein Erleben, so & so- zu reden, etc. (Vergleiche frühere Bemerkungen.) - Denn, wie der Tonfall der Überzeugung, so kann- auch das ‘Gefühl der Überzeugung’ Lügen gestraft werden. Der, der die Überzeugung- schauspielert & der sie hat, können genau das- selbe erleben, während sie ihr Ausdruck geben; - auch dann, wenn sie nicht etwa ‘automatisch’,
|
139
Eine Ausdrucksweise, die dazu angetandazu angetan || sehr geeignet- ist,
uns irrezuleiten ist diese: “Er sagt es- &
meint es”.
– Vergleiche ‘Meinen, was Du sagst’-
wenn Du a) jemandem sagst: “Ich
werde mich- freuen Sie zu sehen”, &
b): “Der Zug nach
N geht -um
3
h30”.
– Angenommen, Du hättest jemandem jene ersten Worte gesagt,
& würdest danachdanach || dann gefragt:
“Hast Du es gemeint?”
– Du -würdest dann etwa
an Deine Gefühle denken, als Du eses || diesediese || die Worte
sagtest & wärst- geneigt zu antworten:
“Hast Du es denn nicht- gemerkt, daß ich es
gemeint habe?”.
Angenommen aber, Du habest jemand die Information
gegeben: “Der Zug nach
N geht um-
3
h30”; & nun fragte Dich
jemand “Hast Du- eses || Deine Worte
gemeint?”.
Da wärst Du vielleicht einfach geneigt- zu sagen:
“Ja freilich, warum soll ich sie -nicht
gemeint haben!”
|
Im ersten Fall werden wir vielleicht von- einem
bestimmten Gefühl reden,
welches- das Meinen der Worte kennzeichnet, aber nicht- im zweiten
Fall.
|
140
Vergleiche nun auch die Erlebnisse des- Lügens in den beiden
Fällen!
Im ersten- wird das wohl oft das Lügen kennzeichnen,- daß unsere
Worte nicht von den entsprechenden Gefühlen
begleitet sind, aber- vielleicht sogar von den entgegengesetzten. -
Wir fühlen: es fällt uns schwer ein
freundliches Gesicht zu machen.
– Wenn wir im Falle
(b) eine Lüge sagen,
|
Es ist aber auch möglich, beim Aussprechen einer Lüge
ganz entschieden das zu empfinden, was man Gefühle des Meinens nennen könnte
dessen, was man sagt.
(Es - heißt dann manchmal von jemand, er habe diese
Lüge so oft- gesagt, daß er sie schon beinahe
selber- glaubt.)
141 Man sollte hier aber vielleicht einen Unterschied machen zwischen ‘glauben’, was man sagt, & ‘meinen’, was man sagt. - Wenn ich z.B. sage der Zug geht um 5 h30, während ich wohl weiß, daß er um 3 h geht, so könnte man sagen, ich glaube- zwar nicht, was ich sage, sage es doch -aber nicht automatisch, wie ein Papagei, -& meine es also. – Hier frage Dich wieder, -wann Du es meinst; & wie das Meinen das- Sagen begleitet. Auch mache diesen Versuch: -Denke “Der Zug geht um 3 h30”, aber ohne -Worte! – Auf die Frage “Was geschah da, -als Du das sagtest & es meintest, & -auch glaubtest?” wirst Du in einer großen Zahl von Fällen antworten -müssen: “Ich habe es gesagt; mehr weiß -ich nicht”. (Von dem Meinen alles dessen was man nicht automatisch spricht, später.) |
Wenn
|
142
Es ist interessantinteressant || wichtig & interessant einen
Einwand hiergegenhiergegen || dagegen- zu
betrachten: Wie, wenn ich – wahrheitsgemäß –
sage “Ich glaube, es wird regnen”,
& jemand will einem- Franzosen, der nicht Deutsch versteht,
erklären, was- ich glaube.
– Wenn alles, was geschah, war, daß ich jenen
Satz aussprach, so sollte ja der Franzose erfahren, was ich glaube,-
wenn er meine Worte hört, oder wenn man ihm-
sagtman ihm-
sagt || ihm gesagt wird: “Il
croit: ‘es wird
regnen’”.
Nun ist es- klar, daß ihm das nicht sagen wird, was ich glaube; -&
dies zeigt, daß wir ihm das Wesentliche nicht- mitgeteilt haben, nämlich den
seelischenseelischen || geistigen Akt des- Glaubens.
– Die Antwort aber ist, daß
selbst- wenn meine Worte von allerlei Erfahrungen- begleitet waren, &
wenn wir im Stande wären,- diese zusammen mit den deutschen Worten dem-
Franzosen zu übermitteln, er auch
dann- nicht gewußt hättegewußt hätte || wüßte, was ich glaube.
Denn- ‘wissen, was ich glaube’ heißt
nicht: fühlen, -was ich fühle während ich diese Worte
spreche. -
Ebenso wie “meine Absichten- bei
diesem Schachzug kennen” nicht heißt:- fühlenfühlen || wissen, was ich fühle während ich den Zug mache. -
Obwohl dies zu wissen Dir in gewissen Fällen- sehr genauen Aufschluß über
meine Absichten geben würde.
|
Wir würden sagen, wir hätten dem Franzosen mitgeteilt, was ich
glaube, wenn wir ihm meine Worte in's Französische übersetzt
hätten.Wir würden sagen, wir hätten dem Franzosen mitgeteilt, was ich
glaube, wenn wir ihm meine Worte in's Französische übersetzt
hätten. || Und
|
Gegeben gewisse Umstände, so wird allerdings
Meinen & Nicht-meinen Glauben, Beabsichtigen
etc. durch das charakterisiert, was in der Seele des Redenden vorgeht,
oder nicht vorgeht.
|
Du wirst Dich hier wieder fragen können: Was- für Fälle
gibt es da?
Und wenn Du Dir Fälle- des Meinens vergegenwärtigst, so wirst Du
sehenwirst Du
sehen || siehst Du,- daß es eine Unzahl verschiedenartiger
- gibt; die
aber alle
miteinander auf eine- oder
die andere Art verwandt sind.
|
“Das Meinen ist ein seelischer Vorgang beim Reden,- –
vielleicht auch vorher, aber besonders während- des Redens.
– Wenn ich etwas meine,- so geht doch in
mir etwas anderes vor, als- wenn ich es sage & nicht
meine.”
– Das
letztere- ist im großen &
ganzen wahr.
Und nun sieh- nach, was vorgeht.
Und kümmere Dich dabei- nicht um das was ‘doch
eigentlich vorgehen müßte’‘doch
eigentlich vorgehen müßte’ || ‘doch vorgehen
muß’.-
Wir sind beim
Philosophieren beim
Philosophieren || , wenn wir philosophieren,
immerimmer || oft in der Versuchung, die Dinge so
darzustellen, wie der
|
“Es ist ein Unterschied im seelischen- Vorgang, wenn
Du meinst, was Du sagst & wenn- Du es nicht
meinst.”
– Es sind allerlei solche- Unterschiede & in
verschiedenen Fällen ganz -verschiedene.
Aber es kann auch in besonderen Fällen gar kein solcher
Unterschied bestehen.
Vergleiche die charakteristischen
Empfindungen- des Meinens, wenn Du
zu jemandem sprichst:
“Verzeih, es tut mir sehr leid, daß ich- das gesagt habe!” “Ich freue mich, daß Du da bist!” “Die Erde geht in einer Ellipse um die Sonne.” “Ich hoffe Dich wiederzusehen!”: – Worin besteht es, dies Meinen? Man- könnte denken: darin, daß man ein Gefühl -des Hoffens hat. Aber wie ist so ein Gefühl?Aber wie ist so ein Gefühl? || Wie ist das Gefühl der Hoffnung? – Ist- es, z.B.,, z.B., || , übrigens, nur ein Gefühl des Hoffensdes Hoffens || der Hoffnung im allgemeinen, oder dieser Hoffnung? – Schau nach;- siehst Du wirklich ein solches Gefühl, waswas || das- die Worte begleitet?ein solches Gefühl, waswas || das- die Worte begleitet? || die Hoffnung die die Worte begleitet? – Vielleicht hattest Du- bei diesen Worten ein Gefühl der Bedrückung- (die Angst beim Abschied), & mit diesen Worten && mit diesen Worten & || & wenn Du es mit diesen Worten hattest & unter diesen Umständen, kann man sagen,- Du fühltest Hoffnung. |
“Hast Du wirklich gemeint, es wird regnen,- oder hast Du es nur so
gesagt?”
Etwas sagen & meinen, kann-
heißen, es ohne Hintergedanken
sagen; &- es bloß sagen kann
darin bestehen, daß man- es mit Hintergedanken sagt.
|
“Ich werde dieses Haus nie mehr betreten!” Hast Du es gemeint? –- Wie meint man das “nie mehr”? – Braucht -es einige Zeit diese Worte zu meinen? (oder) kann- man es tun, während man sie ausspricht? |
Wie wäre es gewesen, hätte er die Worte
‘nicht- wirklich’ gemeint?
– Frage Dich: wie sagt man diesen Satz wenn man ihn meint; wie, wenn man- ihn eigentlich
nicht meint?
|
“Ich habe es mehr als eine
Übertreibung gemeint.” -
Daß ich das sage, darin liegt, zum Teil, daß -ich es so gemeint
habe.
(Vergleiche Traum &- Erzählung
des Traums nach dem- Aufwachen.)
– Aber was ist das für eine Entdeckung,- die ich da gemacht
habegemacht
habe || mache? Wie
konnte ich eine-
Entdeckung darüber machen,Aber was ist das für eine Entdeckung,- die ich da gemacht
habegemacht
habe || mache? Wie
konnte ich eine-
Entdeckung darüber machen, || Aber was
habe ich da für eine Entdeckung gemacht? Wie kann ich denn
entdecken worin das- Meinen liegtliegt || besteht?
– Ich schaue den Fall mir ohne ein gewisses grammatisches Vorurteil an
schaue den Fall mir ohne ein gewisses grammatisches Vorurteil an
|| stelle mir den Fall vor, ohne ein gewisses grammatisches
Vorurteil & daIch schaue den Fall mir ohne ein gewisses grammatisches Vorurteil an
schaue den Fall mir ohne ein gewisses grammatisches Vorurteil an
|| stelle mir den Fall vor, ohne ein gewisses grammatisches
Vorurteil & da || Ich
trachte mir den Fall
vorzustellen, und da sehe ich, daß- auch
was
ich weiterhin sage, es- bestimmt, ob ich
von ‘Übertreibung’ reden-
soll.
(Wer den ei-Laut anhört, ohne an die Schreibung zu
denken, hört, daß er a–e klingt.)
|
Wir werden in vielen Fällen – außer wenn wir -philosophieren
– gar nicht davon reden, daß Einer meint, was er
sagt:
z.B., wenn er jemandem die Gesetze
des freien Falls erklärt.
Wollen- wir hier von ‘meinen’ reden, so fühlen wir
eine gewisse Schwierigkeit; wir wissen nicht recht, welchem- Fall das
Meinen entgegengesetzt wird. Ob dem, -daß der
Lehrer im Schlafe redet, oder dem, daß er- eigentlich von einer
andern Mechanik überzeugt ist,
oder dem, daß er
geistesabwesend- gesprochengeistesabwesend- gesprochen || zerstreut geredet hat
etc..
– Was ist der Unterschied zwischen- einem zerstreuten,
geistesabwesenden, Reden & -einem nicht
zerstreuten.
Stelle Dir Fälle
vor. –
|
⋏
[Zu Seite 276] Ich gehe einen Gang entlang & stolpere über eine -Stufe, & sage: “Ich habe geglaubt, es geht da- eben weiter”. – Was geschah da, als ich es glaubte? – Oder ich bin derselben Meinung & sage einem Andern:- “Geh nur eben weiter!” |
Die seelischen Vorgänge während des Redens- spielen die gleiche
Rolle wie insbesondere, insbesondere, || , im
besondern, die Ausdrucksempfindungen
(d.i., die Empfindungen, die die
Korrelate sind des Ausdrucks der Überzeugung,
des Zweifels,- der Vermutung
etc.
etc..)
Man kann sagen: “Wer -es unter diesen Umständen so
sagt, der- meint es.”
(In dieser Umgebung ist dieser Mund ein freundlicher
Mund.)
Es ist nichts da, was diesen Ausdruck lügenstraft.
Denn erer || dieser Ausdruck ist nicht- das Symptom
dafür, daß etwas Anderes -vorhanden
ist: das eigentliche Meinen;
sondern er ist einer der Züge, die das Meinen- ausmachen,
freilichfreilich || wenn auch nur zusammen mit
anderen
Zügen & in
der Abwesenheit gewisser anderer.
|
Wir können uns den Fall denken, daß A- gegen B
falsch ist, er redet mit ihm immer in der freundlichsten Weise denn er ist
ein ausgezeichneter Schauspieler,
hinter seinem Rücken aber haßt er den
B.
AA || Er wird also wohl- in der Abwesenheit des B
schlechtschlecht || übel von ihm-
reden & ihm zu schaden trachten.
– Aber können wir uns auch -das denken: A ist falsch gegen B, er redet immer in der
freundlichsten Weise- mit ihm,
denn er ist ein ausgezeichneter Schauspieler; aber
in B's Abwesenheit -redet er
auch immer in der freundlichsten Weise- von ihm, sowohl zu Andern,
als auch zu- sich selbst, & er tut auch nichts um- B zu
schaden. –
Es lassen sich mit großem Nutzen für das Verständnis ein Unzahl von Fällenvon Fällen || verschiedener Fälle vorstellen. |
Es ist nicht wahr, wenn man sagt: “Nur- er kann
wirklich wissen, ob er meint,
|
⋏
Ich verspreche jemandem: “Ich werde
bestimmt morgen zu Dir kommen.” – -
(Was geschieht da, wenn ich eses || das wirklich
meine?). – -
Nun denke Dir, Du gehst auf einen ganz Unbekannten zu &
sagst ihm diese Worte.
– Versuche- sie zu meinen.
– “Aber wie kann ich das, ich weiß ja gargar ||
z.B. nicht, wo er
wohnt?”
– Aber wenn Du- es einem
Bekannten sagst, so mußt Du ja- auch nicht an seine Adresse denken,
während Du es sagstes sagst || sprichst.
– Nehmen wir an, jemand hätte- wirklich das einem Unbekannten gesagt;
& er- versichere
uns dann: “Als ich es sagte, hab ich
es gemeint.”
– Wir werden ihn fragen: “Wie war
das? – -
Hast Du ihn für einen Bekannten angesehen;- oder war es, als hättest Du ein Gespräch mit- ihm
gehabt & als sei dies der letzte Satz des Gesprächs;& als sei dies der letzte Satz des Gesprächs; || & dies sei das Ende des
Gespräches; oder hattest Du, sozusagen, ein- Vorgefühl,
daß Du morgen zu diesem Menschen kommen werdest; oder hast Du
plötzlich den Zwang gespürt, auf diesen- Menschen
zuzugehen & ihm das im Ernst zu sagen;- oder meinst Du, Du
habest es einfach ohne Hintergedanken- gesagt,
& ohne daß Dir daran etwas sonderbar vorgekommensonderbar vorgekommen || Sonderbares aufgefallen wäre?”
[Zu Seite 276]
|
Denk an die Grammatik des
Ausdrucks: “jemand matt
setzen”.
Er bezieht sich auf eine- gewisse Handlung im
Spiel. -
Aber wenn jemand, sagen wir ein Kind, mit Schachfiguren
& einem Schachbrett spielt,
dabei, ein paar
Figuren aufs Brett setzt & die BewegungenBewegungen || Handlung des Mattsetzens machtmacht || macht || ausführt,- werden wir nicht sagen, es habe jemand matt
|
Nimm anNimm an || Denke: ich ziehe &
gebe meinem Gegner Schachmatt;- jemand fragt mich:
“Hast Du die Absicht -gehabt ihn matt zu setzen?”
– Ich sage, ja.
Nun- fragt er: “Wie kannst Du das
sagen?
Du- weißt doch nur, daß in Dir das & das vorgegangen
ist, wie Du den Zug gemacht hast.”
Denn kann nicht nur der die Absicht haben
jemand matt zu setzen, der- das Spiel versteht;
d.h.,
der die Regeln kennt- & eine gewisse Praxis im Spiel hat?
– Aber wie- können denn diese Bedingungen in meine seelischen Vorgänge beim Ziehen
eintreten? – -
Und doch hängt es von diesen ab, ob- ich ihn jetzt absichtlich matt gemacht
habe, oder nicht.
|
Oder: Kann jemand, der das Spiel- nicht kennt, mich matt setzen
wollen? -
Und warum nicht?
Ist es ihm unmöglich -sich in den
richtigen Geisteszustand zu versetzen?
Und wenn es ihm- nun doch gelänge? –
|
Aber was geschahgeschah || ging vor, als ich ihn
mit Absicht matt setzte? – Nimm an, ich sagte mir
die Worte: “Nun wird er matt.”
– Aber diese Worte konnte auch der sagen, der das Spiel- nicht
kennt; jaja || & er konnte sie mit allen meinen Empfindungen sagen,- aber sie bedeuten nichts;
nicht, weil- sie nicht von den richtigen Erlebnissen
begleitet werdenwerden || sind, sondern, weil sie
nicht im Zusammenhang eines Sprachspiels
stehen.
|
⋏
[Zu
S. 276]
DenkeDenke || Oder denke Dir diesendiesen || so einen Fall: Du hattest Besuch;- er war Dir unwillkommen & langweilig; Du- hattest die ganze Zeit Gedanken von der Art: “Wenn- er nur schon ginge” etc.. Als er weggeht- sagst Du ihm nun: “Ich hoffe Du kommstDu kommst || Sie kommen- bald wieder!” – & meinst es. Nachdem Du- es gesagt hast, hoffst Du, er werde- nie mehr wieder kommen. – Ist das möglich? - Und wenn Du meinst, daß nein, – warum- nicht? – Ich glaube, Du wirst Dich fragen: Wie- kann das zugehen? was heißt es hier,- diesen Satz, ex abrupto, meinen? – Nimm- an, es sagte jemand: “Das könnte nur ein- momentaner Wahnsinn sein”. Aber ist das- eine Erklärung? Zugegeben, daß es ein Wahnsinn ist, so will ich wissen: WorinZugegeben, daß es ein Wahnsinn ist, so will ich wissen: Worin || Ich will wissen: Worin bestand- hier das Meinen? – Etwas meinen besteht darin, daß man Verschiedenes denkt, fühlt, sagt & tut. |
⋏
Es geschieht auch, daß wir sagen: “Im
Augenblick, als ich es sagte, war ich davon
überzeugt.”
Und hier – könnte man meinen – sollte- es sich
(doch) zeigen, worin das Überzeugtsein-
besteht.
Aber stelle Dir so einen Fall vor!
– Du- findest nicht, was Du suchst.
Dieses Überzeugtsein, könnte man sagen, wird wohl seine-
Vorgeschichte gehabt haben.
[Zu
S. 271]
|
“Unter diesen Umständen, am Schluß einer
Schachpartie.” – werde ich sagen- müssen
– “heißtdas,, || : ihn absichtlichabsichtlich || mit
Absicht matt -setzen”.
Oder auch: “unter diesen Umständen- heißt,
was in mir vorging: die Absicht haben, ihn matt zu
setzen”. -
Man sagt auch
z.B.:
“Ich hatte jetzt die Absicht
|
Warum interessieren wir uns hier, wie- auch früher, als wir vom Lesen und
anderem- sprachen, so sehr für die Tatsachen der- Psychologie?
Was haben diese mit unserer- Untersuchung
zu tun?
– Was uns interessiert, ist der Gegensatz zwischen
dem wirklichen Sachverhalt &
dem, welchen- unsere Ausdrucksweise uns zu erwarten-
geneigt macht.
|
⋏
Denke an einen (bestimmten) Menschen, in
dessen Zuneigung (zu Dir) Du unbedingtes
Vertrauen- setzst – & nun versuche Dir vorzustellen, daß,
|
Was vom Worte ‘meinen’ gilt, gilt auch- von
‘denken’.
– Wir können oft nicht anders denken, als indem wir halblaut -zu
uns (selbst) sprechen; & niemand, der
beschreiben sollte, was da
vorsichgeht,- käme auf die Ideedie Idee || den
Gedanken zu sagen, daß dabei ein Vorgang– das Denkendas Denken || das Denken des Satzes – den
Vorgang -des Sprechens begleite.
Wenn er nicht- durch die Existenz des Wortpaares-
“Sprechen-Denken”
dazu verleitet wird, dadurch nämlich, daß unsere Sprache
von diesen beiden Verben einen parallelen Gebrauch
macht.
Denke- an den Gebrauch der Ausdrücke: “Er redet-
ohne zu denken”, “Denke bevor
Du sprichst!”,- “Ich kann meinen Gedanken
nicht richtig ausdrücken”, “Er sagt
eines
& denkt dabei etwas andereseines
& denkt dabei etwas anderes || Eines & denkt dabei etwas
Anderes”, “Er
meint kein Wort- von dem, was er sagtsagt || spricht”.
Sehr interessant & nützlich ist- es auch, die folgende
Absurdität zu überlegen,- die vor einigen Jahren ein französischer Staatsmann
|
Wenn beim lauten Denken etwas das Sprechen begleitet, so ist es etwa
der Tonfall- der Rede, der Ausdruck des Gesichts & der- Gebärde,
& Ähnliches.
Aber niemand würde- diese Vorgänge allein ‘das
Denken’ nennen.
|
Freilich, man sagt “Ich glaube &
sage, es- wird regnen”; & das klingt, als liefen hier-
zwei Vorgänge miteinander parallel:
Glauben,- es wird regnen, & Sagen, es wird
regnen.
|
|
“Was ich mit ‘dunkler’ meine, findet
sich- nicht in der Beziehung der Laute; ich sage- es von Lauten nur in
übertragener Bedeutung,
d.h., nur
vergleichsweise.”
– Aber denkst- Du also immer zuerst an Farben, wenn Du das- Wort auf
Laute anwendest?
– “Nein, aber- ich ziehe das Wort nur zu, hole es
gleichsam heran; es ist nicht das eigentliche Wort- für die
Sache.
Das Wort hat dann eine andere- Beziehung zu dem, was es
bezeichnet. -
Oder: ich habeOder: ich habe || Ich habe ein anderes
Erlebnis des Meinens.”
Dieses Erlebnis ist
z.B. gekennzeichnet durch
das Zögern, wenn wir mit Ausdruck sagen:-
“o ist – gleichsam – dunkler als
e.”
(Statt des- Wortes ‘gleichsam’ steht manchmal
nur ein- Zögern der Rede & ein unartikulierter
Laut.) -
⇒(Siehe
S.
252–253.)
|
⋏
Man kann sagen: “Körperliche &
geistige Anstrengung heißen beide so, denn das Element der- Anstrengung
ist in beiden”.
Die Idee, das
|
⋏
Nehmen wir an,Nehmen wir an, || Denke Dir, Einer
sagte: “Ich sehe in ihnen -ein
Gemeinsames.”
Was soll ich nun sagen? – -
Ich werde ihn fragen: Was ist
das?
– Er: “Das- kann ich Dir nicht erklären, ich
kann nur- sagen, daß ich so etwas
sehe.” – -
Ich: Dann sagst Du mir damit auch- nichts neues,
außer,, || : daß Du Dich eben so -ausdrücken
willst; & das ist ja vielleicht- in mancher Beziehung
interessant.
[Zu
S. 247 als neuer Absatz] |
Es fragt mich jemand: “Welche Farbe hat -das Buch
dort?”
Ich antworte: “Rot”.
Er: “Warum nennst Du seine Farbe ‘rot’?”
– Ich werde- normalerweisenormalerweise || unter gewöhnlichen
Umständen sagen müssen: “Aus keinem
Grunde.
– Ich habe hingesehen, & das Wort
‘rot’ gesagt.” -
Hier möchte man sagen: “Das kann doch nicht-
alles sein!
Du könntest doch auf eine Farbe- schauen & ein Wort dabei
sagen & doch die
2) Wir stehen an einer Straßenkreuzung & ich sage:- Schau auf das Lichtzeichen[?] & sag mir wenn grün -kommt; dann lauf ich hinüber.” Frage Dich:- wenn Du nun in einem solchen Falle “Grün!”- sagst & in einem andern “Lauf!”, kommen Dir- diese beiden Wörter in verschiedener Weise, oder- auf die gleiche? Kannst Du hierüber irgend etwas im allgemeinen sagen? 3) Ich frage Dich: “Was hat der Stoff dort- für eine Farbe?” Du denkst: “Wie nennt- man ihn nur? heißt das ‘Preußisch Blau’, oder- ‘Indigo’?” |
Man kann die Frage auch so stellen:die Frage auch so stellen: || auch so
fragen: -Wenn ich ihm sage “Bring mir
eine rote Blume”, – - wie soll er wissen, welche Farbe er zu
wählen
|
Wenn wir in einer Diskussion- über diese Dinge sagen
“Der Name einer Farbe-
kommtDer Name einer Farbe-
kommt || Beim Benennen einer Farbe kommt der Name in
einer
bestimmten Weise”, so bekümmern- wir uns nicht um
verschiedene Fälle & Möglichkeiten.
Vielmehr, unsere Stütze ist das Argument,- daß eine Farbe
benennen verschieden ist- vom Aussprechen
(irgend) eines Wortes, während- man auf eine
Farbe sieht.
“Nimm an, ich zähle
Gegenstände, welche- auf meinem Tisch liegen; einer ist
blau, einer -rot, einer weiß, einer
schwarz.
Ich schaue der Reihe
nach auf sie & sage:
‘Eins, zwei, drei,
vier’.
Ist- es nicht leicht zu sehen,Ist- es nicht leicht zu sehen, || Siehst
Du nun nicht, daß hierhier || in diesem Fall etwas- anderes
geschieht, während Du die Worte
aussprichst, als was geschieht, wenn Du jemandem- die Farben dieser
Gegenstände hättest sagen- sollenhättest sagen- sollen || nennstDu die Worte
aussprichst, als was geschieht, wenn Du jemandem- die Farben dieser
Gegenstände hättest sagen- sollenhättest sagen- sollen || nennst || man die Worte
ausspricht, als was geschieht, wenn man jemandem die Farben
dieser Gegenstände hätte sagen sollenhätte sagen sollen || nennt? –
Und hättest Du nicht hier, wie früher,- sagen können:
‘alles was dabei geschieht, ist, daß- ich die
Dinge anschaue & die Zahlwörter
sage’?” –‘alles was dabei geschieht, ist, daß- ich die
Dinge anschaue & die Zahlwörter
sage’?” – || ‘alles, was dabei geschieht, ist: ich
sehe die Dinge an, & spreche die Zahlwörter
aus’?”–
Nun ist gewiß:- in vielen Fällen ist
das Zählen von Dingen von
|
Wenn uns diese Dinge philosophische Schwierigkeiten bereiten, so
werden wir– gleichsam – den
Versuch- machen: ‘eine Farbe
benennen’, um zu sehen, -was dabei geschieht.
Dabei starren wir- etwa aufstarren wir- etwa auf || schauen wir etwa unverwandt
auf ein bestimmtes Dingein bestimmtes Ding || einen bestimmten
Gegenstand vor uns & sprechen den Farbnamen immer wieder, im selben- Ton
& mit der gleichen Gebärde,
aus: versuchen ihn– gleichsam – von der Farbe des Dinges abzulesen.-
Und es ist kein Wunder daß wir dann dazu- geneigt sindgeneigt sind || neigen zu sagen, etwas ganz Bestimmtes- geschehe,
wenn wir eine Farbe benennen. -
Aber schaue von diesem Versuch auf andere Fälle des Benennens von
Farben! –
|
Denke hier an
die FragenDenke hier an
die Fragen || Sieh
von hier auf die Fragen die uns beim Nachdenken über
das Wesen- des Wollens, des willkürlichen-
Handelns begegnen.
Vergleiche etwa diese Fälle:- Ich überlege mir, ob ich
einen bestimmten, eher
schweren- Gegenstand heben soll; ich entschließe mich dazu,
|
Diese Abwesenheit des Willensaktes – wie ich- einmal sagen will –
ist William James aufgefallen-
& er beschreibt
z.B. den Akt des Aufstehens- am
Morgen so: er liege im Bett und überlege- ob es schon Zeit sei
aufzustehen, – & auf einmal finde er, daß
er aufsteht.
Ähnlich sagt -man manchmal “plötzlich hörte ich mich-
die Worte sagen …”.
Was heißt es denn aber, wenn ich- sage: “Wenn ich
aufstehe geschieht nur das”. -
Im Gegensatz wozu?
Was ist es denn, was -nicht geschieht?
Und wenn etwas hier nicht -geschieht, so geschieht es ja wohl in
andern Fällen. -
Nun, ich glaube, wenn Einer ein schweres Gewicht mit
Anstrengung hebt, oder Schritt für- Schritt einen
mühevollen Weg geht, wird- er nicht sagen: “I find
myself …”
Es ist das- Gefühl der Muskelanstrengung, dessen Abwesenheit wir
‘Abwesenheit des Willensaktes’- nannten.
|
Hier ist ein merkwürdigermerkwürdiger || seltsamerist ein merkwürdigermerkwürdiger || seltsamer || gibt es einen merkwürdigenmerkwürdigen || seltsamen Widerstreit zweier -Ideen: Man möchte
sagen “der Wille ist keine-
Erfahrung” &–
“der Wille ist doch nur
Erfahrung”. -
Was heißen diese beiden Sätze überhaupt &- warum will man
beide sagen?
– Wenn man- den ersten Satz sagt, hat man ihn durch
Introspektion gewonnen?
Hat man sich beim Wollen- beobachtet & gesehen, daß der Wille keine
Erfahrung
|
Was ist (nun) der
Unterschied zwischen den- beiden Erfahrungen, wenn ich
einmal meinen -Arm hebe & ein andermal es mir geschieht daß
er sich hebt?
Da gibt- es verschiedene Fälle.
Er wird
z.B. von einem
Anderen gegen meinen Willen- gehoben.
D.h. ich mache eine Muskelanstrengung, -ihn
nicht zu heben.
Es gibt aber auch Fälle in -denen wir den Arm schlaff hängen
lassen & er- sich von selbst, weder mit, noch gegen unsern- Willen,
hebt.
Nur dann haben wir auch nicht die- gleichen Empfindungen in den
Armmuskeln, als- wenn wir ihn heben.
|
Gefährlich ist hier die Verwechslung zwischen- Wollen &
Wünschen. –
Denn wenn ich meinen Arm -hebe, so ist es nicht so, daß ich zuerst
wünsche, er möchte sich heben, & nun tut er es
|
Wenn wir unsere Finger in bestimmter Art verschränken, so sind wir nicht im Stande einen- bestimmten Finger auf Befehl zu heben, wenn- der Befehlende bloß auf den Finger zeigt – - ihn bloß unserm Auge zeigt. Wenn er ihn dagegen berührt, so können wir ihn bewegen. - Man kann diese Erfahrung so beschreiben:- wir seien nicht im Stande, den Finger heben- zu wollen. Aber nicht nur ist das ganz anders,- als wenn wir nicht im Stande sind den- Finger zu heben, sondern wir müssen sagen, daß- der Ausdruck ‘im Stande sein’ && || oder das Wort -‘versuchen’ hat im ersten Fall eine andere,- wenn auch verwandte Bedeutung. |
Man ist nun leicht geneigt
diesen Fall- so zu beschreiben: man könne für den- Willen keinen
Angriff finden, ehe der Finger- nicht berührt sei, ehe
man den Finger nicht- fühle.
Erst wenn man ihn fühle, könne- der Wille wissen, wo er anzugreifen
habe. -
Aber diese Ausdrucksweise ist irreführend.
(Man.
(Man || ; man -möchte
sagen:) “Wie soll ich denn
wissen, wo- ich mit dem Willen anzupacken habe, wenn- das Gefühl nicht die
Stelle bezeichnet?” -
(Aber ich könnte fragen:
“)Und wie weiß man- denn, wenn das Gefühl
da ist, wohin ich- den Willen zu lenken
habe?(”)
|
“Dieses
Experiment, sowie das, ein Viereck mit- den Diagonalen im Spiegel zeichnen,
zeigt - möchte man sagen, daß Wollen auch nur eine- Erfahrung ist
(der ‘Wille’ nur
‘Vorstellung’). -
Er kommt, wenn er kommt; ich kann ihn nicht herbeiführenkann ihn nicht herbeiführen || führe ihn nicht
herbei.”
– Oder: “Man kann nicht
|
Was dieses Experiment aber tut, ist: es- legt
uns eine Betrachtungsweise nahe.
Denn, -indem es uns in die Lage bringt zu sagen: -“ich
kann das nicht wollen”, wirft es das- Wollen mit andern Dingen
zusammen, die- auch nicht kommenkommen || geschehen, weil ich
wünsche, daß- sie kommenkommen || geschehen || kämen.
Es hätte oben heißen sollen:- Ich kann nicht immer
wollen, wenn ich zu- wollen wünsche.
Oder, ich kann eine willkürliche Handlung nicht immer
ausführenausführen || tun, wenn- ich sie zu tun wünsche,
oder, sie geschieht nicht immer, wenn ich wünsche sie
geschähe, auch wenn- sich keine Kraft meinem Willen
entgegensetzt.
|
(Wer lernt die Ohren zu bewegen, lernt- auch es zu wollen.
Dies ist ähnlich damit: Wer -sprechen lernt, lernt auch
denken.)
|
“Kannst Du wollen wenn Du
willst?” -
Das Wort ‘wollen’ ist hier falsch
verwendet.
Es- schillert in zwei Bedeutungen
(Frege).
Es ist -als wäre mit dem Wollen schon gewollt –
& -wärewäre || als wäre noch nicht gewollt.
(Das Bild vom- Schillern stellt die Sache darum so gutgut || richtig- dar,stellt die Sache darum so gutgut || richtig- dar, || ist darum so zutreffend, weil auch der
Eindruck des Schillerns- in einem gewissen Sinne
ein Farbeindruck ist.)
|
Dieser ganze ‘Versuch einer Umarbeitung’ von Seite 118 bis hierher ist nichts wert.
|