Title:  Ms-155 (WL) - Diplomatic transcription [Draft]
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Author:  Ludwig Wittgenstein
Editor:   Edited by
Organization: Wittgenstein Archives at the University of Bergen (WAB). Editors: Alois Pichler, WAB (text and facsimile)
Funders & Partners:   Trinity College, Cambridge; Oxford University Press, Oxford; Uni Research, Bergen; University of Bergen, Bergen; L. Meltzers Høyskolefond, Bergen; COST Action A32, Brussels; eContent+ DISCOVERY, Luxembourg; ICT PSP DM2E, Brussels
Transcription: Kyrre Trohjell, Franz Hespe (transcription in MECS-WIT markup: No date)
Alois Pichler (2001-: coordination and editorial guidelines; amendments; conversion from MECS-WIT to XML-TEI; XML-TEI markup)
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Rights:  Copyright holders: The Master and Fellows of Trinity College, Cambridge; University of Bergen, Bergen. Released under the Creative Commons General Public License Attribution, Non-Commercial, Share-Alike version 3 (CCPL BY-NC-SA).
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1
Es wäre also möglich
zu sagen [|]jetzt sehe ich
das nicht mehr als
Rose sondern nur noch
als Pflanze”!
Oder: „Jetzt sehe ich es
nicht nur noch nur als
Rose nicht mehr als
diese Rose”.
     

Ich sehe den Fleck
nur noch mehr im Quadrat
aber nicht mehr in
einer bestimmten Lage”
     
Der seelische Vorgang
des Verstehens interessiert
uns eben gar nicht: (Sowe-
nig, wie der einer Intuition.)

     

„Es ist doch gar kein
Zweifel, daß der welcher
die Beispiele als beliebige
Beispiele Fälle zur Veranschaulichung des Begriffs auffaßt versteht
etwas anderes versteht, als,
der, ˇwelcher sie für eine als bestimmt
begrenzte Aufzählung
hält auffaßt”. Sehr richtig, aber
was versteht der erste
also was der zweite
nicht versteht? Nun
er sieht eben nur Bei-
spiele
in den vorgezeigten
Dingen & nicht die nur
gewisse Züge aufzeigen
sollen aber er meint nicht
daß ich ihn im übrigen diese
Dinge um ihrer selbst
2
willen zeige. –
Ja aber ist es denn so
daß er nun tatsächlich
nur diese Züge an dem Ding
sieht? Etwa am Blatt
nur das was allen Blättern
gemeinsam ist? Das wäre
so als sähe er alles
übrige „in blanco”. Also
gleichsam ein Form unaus-
gefülltes Formular in
dem aber jene die wesentlichen Züge vorge-
druckt sind. (Aber
die Funktion „f( …)” ist
ja so ein Formular.)
     

Aber was ist denn das
für ein Prozess, wenn mir
einer mehrere ˇverschiedene Dinge als
Beispiele eines Begriffs
zeigt um mich darauf
zu führen das Gemeinsame
in ihnen zu sehen; &
wenn ich es zu sehen trachte suche
& nun wirklich sehe?
Er kann mich auch auf
das Gemeinsame aufmerk-
sam machen
, – Bringt
er aber dadurch hervor
daß ich den Gegenstand
anders sehe? Vielleicht
auch denn ich kann
jedenfalls besonders
auf einen seiner Teile
schauen während ich
sonst auch alle andern
gleichmäßig deutlich ge-
sehen hätte. Aber dieses
3
Sehen ist nicht das
Sehen Verstehen des Begriffs.
Denn wir sehen nicht
etwas mit einer leeren
Argumentstelle.
     

„Such aus diesen Feder-
stielen die so geformten
heraus”. ‒ ‒ ‒ „Ich wußte
in dem Fall nicht ob Du
diesen auch noch wunsch
wünschst dazu rechnest.”
     

Man könnte ˇauch fragen:
Sieht der, welcher das
Zeichen ||| … „||| …” als
Zeichen des Zahlbegriffs
(im Gegensatz zu „|||” welches
3 bezeichnen soll”) auffaßt
jenes erste Zeich Gruppe von
Strichen anders als die
zweite? Aber auch wenn
er sie anders, gleichsam
vielleicht verschwommen
sieht, sieht er da etwa
das wesentliche des Zahl-
begriffs. Hieße das nicht
daß er dann „||| …” &
„|||| …” tatsächlich nicht
von einander müßte unter-
scheiden können (wenn ich
ihm (nämlich) etwa den
Trank eingegeben hätte der
ihn den Begriff sehen macht)?
     

Denn wenn ich sage:
Er versucht dadurch
daß er uns mehrere
4
Specimina zeigt, daß wir
das Gemeinsame in ihnen
sehen & von dem übrigen
absehen so heißt das
eigentlich, daß das
übrige in den Hinter-
grund tritt also gleich-
sam blasser wird (&
warum soll es dann
nicht ganz verschwinden
können) & „das Gemeinsa-
me”, etwa also die
Eiförmigkeit, allein im Vor-
dergrund bleibt.
Aber so ist es nicht.
Übrigens wären die mehre-
ren Beispiele nur ein
technisches Hilfsmittel
& wenn ich einmal das
Gewünschte Wesentliche gesehen hätte
so könnte ich es auch
in einem Beispiel sehen.
(Wie ja auch „(∃x)·fx” nur ein
Beispiel enthält.)
     

Es sind also die Regeln
die von dem Beispiel
gelten, die es zum Bei-
spiel machen.
     

|| „Denk an eine Karte” ||
     

Nun genügt aber doch
heute jedenfalls das
bloße Begriffswort
ohne weitere eine Illustra-
tion um mir etwas sich mit mir
5
verständlich zu machen.
<(Und die Geschichte des Verständnisses interessiert
uns ja nicht)
> Z.B. Wenn mir einer
sagt Zeichen einer [F|f]orme
ein Osterei; & ich will
doch nicht sagen daß
ich etwa dabei den
Begriff des Ostereis vor
meinem inneren Aug
sehe wenn ich diesen
Befehl (& das Wort „Oster-
ei”) verstehe.
     



Wenn wir eine Anwendung
des Begriffs, Pflanze
(in einem besondern)
Fall)
machen so
schwebt uns gewiß
nicht zuerst vorerst ein
allgemeines Bild vor oder bei
dem Hören des Wortes
Pflanze das Bild
des bestimmten Gegen<s>tan-
des den ich darin als
eine Pflanze bezeichne.
Sondern ich mache
die Anwendung sozu-
sagen ganz spontan.

Dennoch gibt es eine
Anwendung von der
ich sagen würde: nein
das habe ich unter
„Pflanze” nicht gemeint
oder anderseits „ja das
habe ich auch gemeint”.
Aber heißt das daß
mir diese beiden Bilder
vorgeschwe[p|b]t haben
& ich sie in meinem Geist
6
ausdrücklich [z|a]bgewiesen
& zugelassen habe? –
Und doch hat es diesen
Anschein wenn ich sage:
„ja das, & das & das, das
habe ich alles gemeint,
aber das nicht”. Man
könnte aber fragen: ja,
hast Du denn alle diese
Fälle vorausgesehen? &
die Antwort würde dann
lauten „ja” oder „nein,
aber ich dachte mir
es solle etwas zwischen
… & … sein” oder dergl..
Meistens aber habe
ich in diesen Moment
gar keine Grenzen fest
gezogen & diese ergeben
sich nur auf einem
Umweg durch eine
Überlegung. Ich sage
z.B. „bring mir noch
eine ungefähr so große
[Nelke|Blume] zum Straus„&
es kommt eine & ich
sage: Ja so eine
habe ich gemeint. So
erinnere ich mich wohl
an ein Bild was mir
vorschwebte aber aus
diesem allen geht nicht
hervor daß auch die
gebrachte Nelke, noch
zulässig ist. Sondern
hier wende ich eben
das jenes Bild an.
Und diese Anwendung
7
war eben nicht antizipiert
worden.
     

Auf keinem Umweg kann,
was über eine Aufzäh-
lung
von Einzelfällen
gesagt ist wird die Erklä-
rung der Allgemeinheit
ergeben sein
     

Ist es also so, daß
der Befehl „bringe
mir eine Blume” nie
ersetzt durch den Befehl
ersetzt werden kann
<von der Form> „bringe mir eine A oder B oder
C”, sondern immer
lauten muß „bringe mir
eine A oder B oder C oder
eine andere Blume
”?
    Aber warum tut
der allgemeine Satz so
unbestimmt, wenn
ich ja doch jeden Fall
der wirklich eintrifft auch
hätte vorhersehen können?
    Aber eine Aufzählung
ist ja wohl die größte
die ich geben kann – in
irgend einem Sinne voll-
ständig (Etwa die Aufzäh-
lung aller Fälle die mir
im Leben vorgekommen sind) –
& auch nach ihr wird
8
das „odere eine andere”
seinen Sinn behalten.
     

Aber auch das scheint
mir noch nicht den
wichtigsten Punkt dieser
Sache zu treffen. Weil
es ˇwieder nicht eigentlich
auf die Unendlichkeit
der Möglichkeiten an-
kommt sondern auf
eine Art von Unbe-
stimmtheit. Ja,
gefragt wieviele Mög-
lichkeiten es denn
gebe für einen Kreis
gäbe im Gesichtsfeld
innerhalb dem diesem Viereck
zu liegen könnte ich
weder eine endliche
Anzahl nennen, noch
sagen es gäbe unend-
lich viele (wie etwa
im Euklidischen Raum).
Sondern wir kommen
ˇhier zwar nie zu einem Ende
aber nicht in dem Sinn
wie in der Zahlenreihe.
Sondern kein Ende wozu
wir kommen ist wesent-
lich das Ende. Das
heißt ich könnte immer
sagen: ich seh'e nicht
ein warum das alle
Möglichkeiten sein sollen.
Und das heißt doch
wohl, daß es eben sinnlos
9
ist von „allen Möglichkeiten”
zu sprechen.
Der Begriff „Pflanze”
& „Osterei” wird also
von der Aufzählung
gar nicht angetastet.
     

Würde fa darum
im f(∃) untergehen weil
dieses schon eine Disjun-
ktion wäre, so würde
eine Disjunktion der
Art f(∃) ⌵ f(a) ⌵ f(b) ⌵ f(c) =
f(a) ⌵ f(b) ⌵ f(c) sein. In
Wirklichkeit
liegt es
aber in der Natur des
f(∃) daß das nicht
eintritt.
     

Wenn wir auch sagen wir
hätten die besondere
Befolgung f(a) immer
voraussehen können,
so haben wir sie doch
in Wirklichkeit nicht
vorausgesehen. Aber
selbst wenn ich sie vor-
hersehe & ausdrücklich
erlaube so verliert
sie sich neben dem all-
gemeinen Satz & zwar,
weil ich eben aus dem
allgemeinen Satz ersehe
daß auch dieser beson-
10
dere Fall erlaubt ist
& es nicht einfach
aus der disjunktiv
festgesetzten Erlaubnis
dieses Falles ersehe.
Den[m|n] steht der
allgemeine Satz da
so nützt mir das
Hinzusetzen des
besonderen Falles nichts
mehr. Denn nur im
allgemeinen Satz ist ja
die Rechtfertigung dieses
Zusatzes weil ich nur
aus den allgemeinen
Satz ersehen ˇhabe daß dieser
Fall erlaubt ist.
Und diese Erlaubnis Rechtfertigung
so verstehen, daß der
allgemeine Satz eine
[d|D]isjunktion ist könn-
ten wir nur, wenn
wir ihn als eine beding-
te Disjunktion defi-
nieren würden; [D|d]enn
nur dann ist er eine.
Was uns hindert uns
ihn so zu definieren? Nur,
daß <…> wir ihn er keine
Disjunktion ausdrückt
sondern er wesentlich
von einer Disjunktion
verschieden ist. Nicht
so daß die Disjunktion
immer noch etwas
übrig läßt, sondern
11
daß sie das Wesentliche
des allg. Satzes gar
nicht berührt ja,
wenn man sie diesem
beifügt ihre Rechtfer-
tigung erst von ihm
nimmt.

     

Unendliche Möglichkeiten.
Was heißt: die Zahlen-
reihe ist unendlich?
     

Da[ß|s] muß doch eine
Bestimmung sein
nicht die Konstatierung
einer Tatsache.

     

Darin hatte ich freilich
recht, daß die unend-
liche Möglichkeit
(z.B. unendliche Teilbar-
keit) einer ganz andren
grammatischen Kate-
gorie angehört als
die endliche (Möglich-
keit in 3 Teile zu teilen).
Aber damit ist noch
nicht die Grammatik
des Wortes „unendlich”
bestimmt.
     

Wenn ich z.B. sage
12
Kardinalzahlen nenne
ich alles was aus
1 durch fortgesetztes
Addieren von 1 entsteht
so vertritt das
Wort „fortgesetzt” nicht
eine nebelhafte
Fortsetzung von
1, 1 + 1, 1 + 1 + 1, vielmehr
ist auch das Zeichen
„1, 1 + 1, 1 + 1 + 1, …” ganz
exact zu nehmen
als verschieden von
” 1, 1 + 1, 1 + 1 + 1” anderen bestimmten
Regeln unterworfen
deren und nicht
ein Vertreter Ersatz einer
Reihe „die ich nicht
hinschreiben kann”.
     

Das heißt mit dem
Zeichen „1, 1 + 1, 1 + 1 + 1 …”
wird auch gerechnet
wie mit den Zahlzeichen
nur anders.
     

Was bildet man
sich denn aber ein?
Welchen Fehler macht
man denn? Wofür
hält man denn das
Zeichen „1, 1 + 1, 1 + 1 + 1 …”)?
13
D.h.: wo kommt denn
das wirklich vor was
man in diesem Zeichen
zu sehen meint?
Etwa wenn ich
sage „er zählte 1, 2, 3,
4, 5, 6, und so weiter bis
[t|T]ausend”? wo es auch
möglich wäre alle
Zahlen wirklich
wirklich alle Zahlen
hinzu-
schreiben[?|.]

     

Als was sieht man denn
,1, 1 + 1, 1 + 1 + 1 …’ an? <…>
eine
Als eine ungenaue
Ausdrucksweise. Die
Punkte sind so wie
weitere Zahlzeichen die aber
verschwommen sind. So
als hörte man auf
Zahlzeichen hinzu-
schreiben, weil man
ja doch nicht alle
hinschreiben könne
aber als seien sie
wohl ,quasi’ in einer
Kiste vorhanden.
     

Etwa auch wie wenn
ich von einer Melodie
nur die erste Töne ˇdeutlich pfeife
oder von eine & den
Rest nur noch andeu-
te & im [n|N]ichts auslaufen
lasse (oder wenn man
beim Schreiben von einem
Wort nur wenige Buchstaben
deutlich schreibt & mit
14
einem unartikulierten Strich
endet) wo dann dem
undeutlich ein deutlich
entspräche.
     

Es frägt sich auch wo
denn der Zahlbegriff
(ˇoder Begriff der Cardinalzahl)
unbedingt gebraucht
wird. Zahl im Gegensatz
wozu? [1, ξ, ξ + 1] wohl
im Gegensatz zu [[1|5], ξ, √ξ]
u.s.w. – Denn wenn
ich so ein Zeichen (wie
[1, ξ, ξ + 1]) wirklich einführe
(& nicht nur als Luxus
mitschleppe<)>, so muß
ich auch etwas mit ihm
tun d.h. es in einem
Kalkül verwenden &
dann verliert es seine
Alleinherrlichkeit &
kommt in ein System
ihm koordinierter Zeichen.)
     

Man wird vielleicht
sagen: [A|a]ber Cardinal-
zahl steht doch
im Gegensatz zu [r|R]atio-
nalzahl, reelle Zahl
etc. Aber dieser
Unterschied ist ein
Unterschied der Regeln
(der von ihnen geltenden
Spielregeln) – nicht
15
einer der Stellung auf
dem Schachbrett –
nicht ein Unterschied
für den man im selben
Kalkül verschiedene
ˇkoordinierte Worte braucht.
     

Wir sagen nicht daß,
wenn ein Satz ˇwenn er, für
x = 1 bewiesen ist, & gezeigt ist
daß er für ˇx = c + 1 gilt wenn
für x = c

     

Wir sagen nicht daß ein der
Satz fx [f|w]enn f1 gilt
& au[f|s] fc fc + 1 folgt
daß dieser Satz also für
alle Kardinalzahlen
gilt wahr ist sondern sondern
daß „der gilt [s|S]atz für alle
Kardinalzahlen” heißt
„er gilt für 1 + f(c + 1) folgt
aus f(c).”
     

Wie aber weiß ich 28 + (45 + 17) =
= (28 + 45) + 17 ohne es be-
wiesen zu haben? Wie
kann mir ein allgemei-
ner Beweis einen beson-
deren Beweis schenken.
Denn ich könnte doch
den besondern Beweis
führen & wie collidieren treffen sich <dann>
die beiden Beweise &
16
was wie, wenn sie
nicht übereinstimmen.
     

Und hier ist ja
der Zusammen-
hang mit der Allgemein-
heit in endlichen Berei-
chen ganz klar, denn
eben das wäre in einem
endlichen Bereich aller-
dings der Beweis dafür
daß fx für alle Werte
von x gilt & eben
das
ist der Grund
warum wir auch
im ˇarithmetischen Falle de sagen
fx gelte für alle Zahlen.

     

Und wenn man nun
fragt: ja kann denn
etwas anders bei
dem besondern Beweis
herauskommen als
28 + (45 + 17) = (28 + 45) + 17, so
müßte ich antworten
freilich kann etwas
anderes herauskom-
men (wenn dieses Heraus-
kommen eine unabhängi-
ge Tatsache ist) aber
wenn etwas andres
herauskommt so werde
ich sagen ich habe mich
verrechnet.

17
     

Aber ich würde doch sagen:
Dder allgemeinen Beweis
zeigt schon<,> daß nichts
anders herauskommen
kann.
Aber so verhält
es sich doch auch
mit mit einem allge-
meinen geometrischen
Beweis; etwa daß
der Winkel im Halbkreis ein
rechter ist.
     

Ich nehme
den Satz dann auch
für einen andern Fall
als bewiesen an; könnte
ihn aber auch für diesen
Fall ausdrücklich be-
weisen.
     

Zuerst ist es nötig klar
zu sehen daß wir keine
Tatsache beweisen. Denn
weil es sich in dem einen
Fall so verhält, wie
kann ich wissen daß
es sich in dem anderen
so verhält verhalten muß? Und ein
sich verhalten müssen gibt
es nicht. Ist es nicht so
so kann man auch nichts
machen. Nur was von uns
abhängt können wir im voraus
bestimmenc.
     

Der Beweis kann also
nichts prophezeien.
18
Ist der Beweis für A
ausgeführt auch
der Beweis für B, so
daß es ganz gleichgültig
ist in welchem Dreieck
er gezeichnet ist. Und
wenn er also in beiden
Dreiecken gezeichnet
wäre nur derselbe
Beweis wiederholt wäre?
Das also das Zeichen
des Beweises – der Beweis
als Zeichen Symbol – ebensogut
aus der Konstruktion
in A & dem Dreieck
B bestehen könnte
wie aus diesem Dreieck
& in einer Konstruktion
in ihm.
     


Der Beweis Das Zeichen des Beweises daß (3 + 4)2 = 3² + 2∙3∙4 + 4²
bestünde dann in
meiner Sprachen in

& könnte auch
in
bestehen.
     

Das heißt es darf mir
19
der Beweis an 45,17 & 28
durchgeführt keine
größere Sicherheit geben
als der „allgemeine”.
    Oder aber die
beiden müssen gänz-
lich unabhängig
sein.
    Aber dann nicht
unabhängige Beweise
desselben, denn das
ist Unsinn (Sie hängen
ja durch dasselbe
Ende zusammen)
     

Wie macht mich der
allgemeine ˇInductionsBeweis
sicher gewiss daß der beson-
dere das ergeben wird?
     



(Verachte nur nicht die
simplen Kalküle wie
sie jedes Kind & jeder
Krämer benutzt.)
     

Dies muß auch ein voll-
kommen strenger Be-
weis des [Kon|Ass]ociativen
Gesetzes sein.
Und hier kann man
die Beiden Fälle
deutlich unterscheiden
<…> von denen wir im
früheren geometrischen
20
Beweis sprachen.
Denn die Figur kann als
allgemeiner Beweis gelten
& auch nur als Beweis
von 5 + (4 + 6) = (5 + 4) + 6
und ich kann den Beweis
für von 3 + (7 + 2) = (3 + 7) + 2
so hinschreiben
Ich habe den Beweis nur für
den
unten ausgeführt (die
Konstruktion gezeichnet).
     

Ein Kalkül ist nicht
strenger als ein anderer!
Man muß nur die
Grenzen eines jeden kennen
Nur insofern kann man
einen Kalkül wenig[g|e]r
streng nennen als einen
andern, als seine Regeln
nicht klar ausdrücklich formuliert
sind.


     
Man sieht den Induc-
tionsbeweis als einen
gleichsam indirecten
Beweis der Allgemein-
gültigkeit an. (Aber
in der Logik ist nichts
hinter dem was wir
sehen.
)
21
     

Mit sweeping statements
ist in der Philosophie
nichts gemacht sondern
es muß alles genau
dargestellt werden
dargestellt werden wie es ist.
     

Simplicissimus:
      Rätsel der Technik
(Bild: Zwei Professoren vor einer
im Bau befindlichen Brücke)
(Stimme von oben:) „Laß abi ‒ ‒ ‒ hoah
‒ ‒ ‒ laß abi sag'i ‒ ‒ ‒ nacha
drah'n mer'n anders um!” ‒ ‒ ‒
‒ ‒ ‒ „Es ist doch unfaßlich,
Herr Kollega, daß eine so
komplizierte, & exac
te
Arbeit in dieser Sprache
zustande kommen
kann!”

Hat der Gesichtsraum
einen Mittelpunkt? –
Es hat [s|S]inn in einer
Zeichnung Bild ein Kreuzchen
anzubringen &
zu sagen schau
auf das Kreuz.
Du wirst zwar dann
noch immer das andre übrige
sehen aber Du wirst dann auch das
übrige sehen aber
das Kreuz
ab dann „im Mittelpunkt”
     

Alle Überlegungen
können viel haus-
backener gröber
angestellt
werden als ich sie
22
früher in früherer Zeit angestellt
habe. Und darum
brauchen in der Philos.
auch keine neuen
Wörter angewendet
werden sondern die
[A|a]lten gewöhnlichen reichen aus.
     

„Ist das ein Beweis
dieses Satzes?” Wird er
als Beweis gebraucht?
Wenn ja, warum soll
ich ihn nicht einen Beweis
nennen?
     

(Jede Multiplication ˇ 16 × 25 ist
ein Beweis.) Sie entscheidet,
daß 16 × 25 … ist & nichts
andres & wird ˇwirklich als Beweis
dafür gebraucht.)
     

Wenn ˇman die irrationalen
Zahlen einführt,
tut macht man immer so
als hätte man nun
etwas Neues entdeckt
während es sich nicht
um eine neue Entdek-
kung sondern um
eine neue Konstruk-
tion handelt (die
man dann auch „Zahl”
nennen kann oder
nicht)
     

Angenommen wir
23
nennten den Satz, daß
7 durch keine der ihr
vorhergehenden Zahlen außer 1
teilbar ist das Gesetz
der heiligen Zahl, &
würden es aussprechen:
„7 ist die heilige Zahl”.
Dann hätte wir hier
einen ähnlichen Fall wie
den des „Hauptsatzes
der Arithmetik” & anderer
die eigentlich eine indi-
viduelle Rechnung
benennen die wir ihren
den Beweis jenes Satzes
nennen.
     

Nur für einen
solchen „Satz der Mathe-
matik” gibt es verschie-
dene unabhängige Be-
weise.
  Die ˇvon einander unabhängigen
Rechnungen enthalten
nämlich willkürlich
den gleichen Namen.
     

Ich brauche nicht
zu behaupten [d|m]an müsse
die n Wurzeln
der Gleichung n-ten Grades
konstruieren können
sondern ich sage nur
daß der Satz diese
Gleichung hat n Wurzeln
24
etwas anderes heißt
wenn ich ihn durch
Abzählen der konstruier-
ten Wurzeln & wenn
ich ihn anderswie
bewiesen habe. Finde
ich aber eine Formel
für die Wurzeln einer
Gleichung so habe
ich einen neuen Kalkül
konstruiert & keine
Lücke eines alten aus-
gefüllt.
     

E
Es ist daher Unsinn
zu sagen der Satz …
ist erst bewiesen
wenn man eine solche
Konstruktion auf-
zeigt. Denn dann
haben wir eben etwas
neues konstruiert
& was wir jetzt unter
dem H.Satz verstehen
ist eben [nur|der] gegenwär-
tige
,Beweis’.
     

Zu fürchten es könne
also der Arithm. diese
Stütze entrissen
werden ist Blödsinn


     

Die Frage ist wie
geht denn jetzt

25
noch der Kalkül
weiter nachdem
die Grundgesetze durch
Induktion bewiesen
sind?
     

Am Schluß mache
ich immer nur auf
etwas aufmerksam
(und stelle solche
Observations zusammen.)
     
„Definitionen führen
nur praktische Abkür-
zungen ein, aber wir könnten
auch ohne sie auskommen”
  Aber wie ist es hier mit
der rekursiven Definition?
     


Anwendung der
Regel a + (b + 1) = (a + b) + 1
kann man zweierlei
nennen.
   4 + (2 + 1) = (4 + 2) + 1 ist
in dem einen Sinn eine
Anwendung, in dem
andern erst:
4 + (2 + 1) = (4 + [1|2]) + 1 = ((4 + 1) + 1) + 1
4 + (2 + 1) = ((4 + 1) + 1) + 1 = (4 + 2) + 1
     

Das Resultat der Rech-
nung … ist 5 + ([3 = |4 + ] 3) = (5 + 4) + 3
außerdem hat sie
aber auch in einem
26
andere Sinne ein Ergebnis.
Kann man dieses nun
ebenso in der durch die Gleichung
a + (b + c) = (a + b) + c aus-
drücken wie das erste
durch 5 + (4 + 3) = (5 + 4) + 3?


     
Was ein geometrischer
Satz bedeutet, welche was für eine Art der
Allgemeinheit er
hat, das muß
sich alles zeigen,
wenn wir sehen wie
er angewendet wird.
Denn auch wenn
einer
wenn einer auch
etwas Unfaß-
bares Unerreichbares mit ihm
meinte meinen könnte, so hilft
ihm das nicht da er
ihn ja doch nur ganz
offenbar & jedem verständlich
ˇ anwenden kann.
  Wenn sich etwa ein
jemand unter dem
Schachkönig auch
etwas mystisches vor-
stellt so kümmert
uns das nicht, weil
er ja doch mit ihm
nur auf den 8 × 8 Fel-
dern des Schachbretts
ziehen kann.





27
     

a + (b + c) = (a + b) + c kann
doch nun eine
Abkürzung des
Induktionsbeweis
sein.
     

Denn wir müßten ja
im Notfall mit
den Induktions-
beweisen als Einheiten
alles kalkulieren
können.
     

Was ˇWelche Operationen immer d[en|ie] Satz
Regel a + (b + c) = (a + b) + c
rechtfertigt kann
auch der Induktions
Beweis rechtfertigen.
     


Man kann nicht eine
Rechnung als den zum
Beweis eines Satzes be-
stimmen [ernennen]
     

(Ich möchte sagen):
Muß man diese Rech-
nungen die Induktions Rechen-
gleichungen
den Beweis
des Satze < a + (b + c) = (a + b) + c> nennen?
D.h. tut's keine andere
Beziehung.
     

Auch in ˇnach der herkömmlichen gewöhnlichen
Auffassung Meinung Anschauung gibt
28
der Induktionsbeweis
nicht vor a + (b + c) = (a + b) + c
zu beweisen sondern nur
zu beweisen, daß dieser sondern daß dieser Satz
für alle Zahlen gilt.
     

Der ˇInd. Beweis scheint
eine Einheit zu sein
& nicht aus den einzelnen
Übergängen als seinen
Einheiten zu bestehen.
     

So ist z.B. das Resul-
tat der Division
1:3 auf 2 Stellen berech
ausgerechnet 0∙33
aber außerdem
sieht man in dieser
Division die
Periodizität

& die ist nicht in
dem Sinne ein ihr Re-
sultat wie der
Quotient 0∙33.
     

Wir könnten ja den
Induktionsbeweis
sehr wohl eine perio-
dische Rechnung nennen.
     

Und ihr Resultat
a + (b + c) = (a + b) + c wäre
dann mit 0˙3 analog
dagegen die Enden der
Schlußkette Gleichungskette mit 0˙33.
29

  Ich möchte sagen:
Ich konnte doch
nicht darauf aus-
gehen die
Periodi-
zität
i[m|n] der Rechnung
zu finden, – außer
wenn ich schon
eine habe & eine
Methode mit ihrer
Hilfe mittels ihrer
andere zu erzeu-
gen.
     

[Ein schönes Kleid
dessen Fäden das sich
in Würmer & Schlangen
verwandelt (gleichsam
coaguliert) wenn der
welcher es trägt sich
darin selbstgefällig
in dem Spiegel schönt].
     

Man kann die Rechnung
als Ornament
betrachten. Eine
Figur in der Ebene
kann an eine andere
passen oder nicht
mit anderen in ver-
schiedener Weise
zusammengepaßt an einander gepaßt
werden. Wenn die
Figur noch gefärbt
30
ist, so gibt es dann
noch ein passen
in Bezug auf die
Farbe [der Farbe nach].
(Die Farbe ist nur eine
weitere Dimension)
     

Die Rechnung als Or-
nament zu betrach-
ten, das ist auch
Formalismus, aber
einer guten Art.
     

Wenn ich einen den Satz
mit einem Maßstab
verglichen habe, so
habe ich, streng genommen
, nur einen Satz der
mit Hilfe des Maßstabes
eine Länge aussagt
die Länge eine Gegenstande beschreibt
als Beispiel für alle
Sätze
herangezogen [… als Beispiel für
Sätze
herangezogen.]
[als Beispiel eines Satzes
herangezogen. + ]
     

(Daß einer den Andern
verachtet wenn
schon unbewußt (Paul
Ernst) heißt, daß es
kann dem Verachten-
den klargemacht
31
werden wenn man
ihn eine bestimmte
Situation die in Wirklich-
keit ˇnoch nie eingetreten ist
& wohl nie eintreten
wird vor Augen stellt
& er zugeben muß
daß er dann so & so
handeln würde.)
     

Daß man die Gleichung
A dem Komplex B
zuordnet,
heißt soviel
als
daß eine
Gleichung von der Art A
die Multiplizität
hat, die man in dem
Komplex B sieht,
d.h. daß man so viel
an dieser Gleichung
unterscheiden kann
(oder soviele Unterschie-
de ˇan ihr machen kann) wie
an dem Komplex.
     
D.h. daß da[ß|s] Ornament des Komplexes
soviel Paßflächen hat
wie das der Gleichung
& die übrige Man-
nigfaltigkeit des
Komplexes wegfällt
wie die des Fünfecks so
daß man es was
sein Zusammenfassen
mit anderen Figuren
32
betrifft nur durch seine
Kontur ersetzen könnte
ˇ
& die Gleichung
zieht in diesem
Sinne die Kontur des
Komplexes nach.
     

Zwischen B & A könnte
man das Gleichheits-
zeichen setzen.
     

Ist es so: Der Satz A
enthält nichts
anders als B, ja ist
eine Abkürzung
von B. Ich kann
aber doch nicht
sagen, daß B mittels
a + (b + c) = (a + b) + c α bewiesen
würde. Das heißt ja
natürlich gar nichts.
– Nur β & γ wurden mit
α bewiesen. –
     

Und α, β & γ wurden
eben zusammenge-
stellt. Sie wurden
aus herausgegriffen
& etwas Neues aus
ihnen gemacht gebaut [konstruiert]
     

Es läßt sich
nicht zeigen
beweisen daß
man gewisse diese
33
Regeln als Regeln
dieser Handlungs-
weise gebrauchen
kann.
     

Hier in Österreich halten
die Maschinen Institutionen die Menschen
noch im Geleise.
     

(a + b) + 1 = (a + b) + 1
a + (b + (c + 1)) = (a + (b + c)) + 1 } (a + b) + c = (a + b) + c
(a + b) + (c + 1) = ((a + b) + c) + 1

   (a + b) + 1 = (a + b) + 1
(a + b) + 1 = (b + a) + 1
(1 + b) + 1 = b + (1 + 1)

a + (b + 1) = (a + b) + 1

(b + 1) + a = (b + a) + 1





a + 1 = a + 1
1 + a = a + 1



   (a + 1) + 1 = (a + 1) + 1
   (1 + ([1|a]) + [a|1]) = ([a|1] + [1|a]) + 1
   a + (b + 1) = (a + b) + 1

(a + 1) + 1 = (a + 1) + 1
}a + 1 = 1 + a
1 + (a + 1) = (1 + a) + 1
34
a + b = b + a

a + (b + 1) = (a + b) + 1
((b + 1) + a) = (b + a) + 1





(b + 1) + a = II(1 + b) + a = I1 + (b + a) = II(b + a) + 1
1 + (b + a) = (1 + b) + a
     

(a + b) ∙ (a + b) = a ∙ a + a ∙ b + b ∙ a + b ∙ b
= a ∙ a + 2ab + b ∙ b

(1 + 1 + 1) + (1 + 1 ∙ 1 + 1) = <…>
(a + b) = b + a

     
„Dieser Satz ist für alle
Zahlen durch das
rekursive Verfahren
bewiesen”. Das ist
der Ausdruck der
so ganz irreführend
ist. Es klingt so
[Es läßt es so erscheinen]
als würde würde hier
ein Satz der konstatiert
daß dies & dies für alle
Kardinalzahlen gilt
auf ein[er|em] Kette Wege
als wahr erwiesen & ˇals sei dieser
Weg ein Weg in einem
35
Raum denkbarer
Wege.
  Während die Rekursion
in Wahrheit nur
sich selber zeigt
wie auch die Perio-
dizität.
     



Auch die Analogie
des Rekursiven Beweises
mit der Periodizität
ist nicht ganz klar
herausgearbeitet.
    
     


1 + (1 + (1 + 1)) = 1 + ((1 + 1) + 1)





a + (b + (c + 1)) = a + ((b + c) + 1) =
(a + (b + c)) + 1
   also analog
1 + (1 + (1 + 1)) = 1 + ((1 + 1) + 1) =
(1 + (1 + 1)) + 1
also brauchte ich als
Definitionen:
1 + (1 + 1) = ((1 + 1) + 1 und
1 + ((1 + 1) + 1) = (1 + (1 + 1)) + 1
und
(a + b) + (c + 1) = ((a + b) + c) + 1
(1 + 1) + (1 + 1) = ((1 + 1) + 1) + 1
36
1 + (1 + 1) = (1 + 1) + 1
     
1 + (1 + (1 + 1)) = (1 + (1 + 1)) + 1
(1 + 1) + (1 + 1) = ((1 + 1) + 1) + 1
Wie beweist man das?

(1 + 1) + (1 + (1 + 1)) =
((1 + 1) + 1) + (1 + 1) =














     
     




     

What I should like
to get you to do
is not to aggree with me in particular
opinions but
to investigate the matter
in the right way.
[t|T]o notice the int
37
interesting kind of things
(i.e. the things that which will
serve as keys when if
you are to use them properly.
     

What different people
expect to get from
religion is what they
expect to get from
philosophy.
     

I don't want to
give you a Def. of Philos.
but I should like
you to have a very
lively [I|i]dea as to the
charakters of philosophic
problems. If you
had, by the way, I
could stop start lecturing
at once.
     

To tacle the phil. problems
difficult as we are
caught in the meshes
of language.
     

„Has the universe universe
an end beginning in Time”
(Einstein)
     

You would perhaps
give up Phil. if you
knew what it is –
38
you want explanations
instead of wanting
descriptions. And you
are therefore looking
for the wrong kind of
thing.
     

Philos. questions, as
soon as you boil them
down to … change
thei[e|r] aspect entirely.
What evaporates
is what the intelect
cannt ta<c>kle.
     

(a + b)² = a² + 2ab + b²
(i + k)² = i² + 2ik +
Ist das unte zweite vom
ersten abgeleitet? und
warum dann nicht
das erste vo[n|m] beiden
zweiten.

     

Concrete Example
ambiguity
     

Was heißt es <…> α.β.γ nicht
als Satz annehmen?
Das sollte ja
darauf ein Licht
werfen was es
39
heißt etwas als Satz
anzusehen.
   Und dabei denken wir wieder
Ich stelle mir
darunter wieder
etwas vor wie.
Und ich möchte
wieder sagen wir
betrachten ihn
der Quere nach
statt der Länge
nach.

< [Und dabei denke ich wieder an ein Durch-
laufen der Länge nach, statt der Quere]
>
     

Wie wenn man
eine Schiene die so
liefe
nicht
durchliefe sondern
als Leiter (quer)
benützte.
     

Denke<n> wir uns, wir
sen die Sätze
eines Buches verkehrt
könnten wir (die Worte
in umgekehrter Reihen-
folge) könnten wir
nicht dennoch den
Satz verstehen? Und
klänge er jetzt
nicht ganz un-
satzmäßig?
     

I only want to
tabulate the use
of words. I am
40
your secretary & a
deaf ˇ& dense secretary who
asks you 10 times
before he<…> puts any-
thing down.
     

What I want to teach you
isn't opinions
but a method.
In fact the method
to treat as irrelevant
every question of opinion.
     

I want you to get to the
point where you can take
the wright kind of notes.
Note everything that
strikes you about
the case say of
the Doktor finding
out the hour of death.
Compare it with other
cases. Refrain to
write down any hypo-
thesis & any vague
general statement
& you have made
a philosophical investigation.
     

Is what happens in
the process of meaning
something momentary
while you p<r>onounce
the wor[t|d]? etc.
41
Paint me Jul. Caesars death
then ill know what you
mean by ˇhis death.
     

If I'm wrong then you are
right, which is just as
good. As long as you look
for the same thing.
     

When you say there
is no doubt about
the meaning of „Caesars
death”, I quite agree
with you but there
ist is no doubt because
there is no doubt about
the logically admissible
verifications. There
is doubt only about
matters of experience
e.g. whether as a matter
of fact such & such
phenomena are regularly
followed by certain
experience which we
call seeing a man
dying, etc.
     

The ˇhidden truth about in Idea-
lism was that Idea-
lism rekognized the
essential connexion
between a statement
about the physikal world
& a statement about
our direkt Experience
which is<…> said to
42
support the first state-
ment.
     

I don't try to
make you believe
something, which you
don't believe, but
to make you do
something, you won<'>t
do.
     

It is an activity which
I ask of you & you
refuse to do.
     

Das he<i>ßt eigentlich
nicht mehr als
daß man die beiden
Seiten zusammen
(die ganze Definition)
ein Zeichen bilden.
Daß sie nur mit
Beziehung auf
einander (& nicht
einzelnen) [b|B]edeutung
haben.
  Und dasselbe gilt
wenn es heißt
   „F([A|a]) und a≝f(b)” oder
F(a) wo a≝f(b) ist.” [a|A]uch
hier bilden Fa & die
Definition wirklich
ein Zeichen, oder, rich-
tiger & ohne mythus,
43
sie gehören zusammen
denn & ich hätte ja auch
schreiben können:
Fa≝F(f(b))
     

Es ist wohl ein Unterschied
zwischen den Fällen in denen
einerseits BI BII BIII für
AI AII AIII konstruiert
werden ohne daß dabei
gesehen wird (oder hervor-
gehoben) wird) daß eine
Analogie zwischen
den B besteht. Und
anderseits die Analogie
der B hervorzuheben.
Aber das ist wahr,
daß das Hervorheben
dieser der Analogie die
B nicht zu Beweisen
macht.
     

Ist es richtig zu sagen:
kein weiterer Schritt kann
B zu einem Beweis
machen wenn es nach
dem ersten noch keiner
ist.
     



Es zeigt mir jemand
die Komplexe B
und ich sage, das
sind Deine Beweise
der Gleichungen A.
Nun sagt er: Du
siehst aber nicht
mehr das System
nach dem diese
44
Komplexe gebildet
sind & zeigt es mir
[& macht mich darauf
aufmerksam]. Wie konnte das
die B zu Beweisen
von machen? –
     

Durch diese Einsicht
steige ich in eine andere
sozusagen höhere Ebene während der
Beweis auf der tieferen
hätte geführt werden
[ß|ss]en [geführt werden
müßte].
     

[d|D]enn alles was da steht
sind diese Beweise,

und der Begriff unter
den die Beweise fallen
ist überflüssig, denn
wir haben nie etwas
mit ihnen gemacht.
Wie der Begriff Sessel
überflüssig ist, wenn
ich nur ˇauf die Gegenstände weisend sagen will
stelle dies & dies &
dies in mein Zimmer
(obwohl die drei Gegen-
stände Sessel
sind). (Und eignet eignen sich
eines dieser Geräte Dinge nicht
zum drauf sitzen so
wird das dadurch nicht
anders, daß man auf
45
eine Ähnlichkeit zwischen
ihnen aufmerksam wird.
  
     

Das heißt aber nichts
anders als das der ein-
zelne Beweis unsere
Anerkennung als solche
braucht ˇ(wenn, ,Beweis’ bedeuten soll was es bedeutet); hat er die
nicht so kann ke<i>ne
Entdeckung einer Analogie mit anderen
solchen
Gebilden
sie
ihnen geben verschaffen. Und
der Schein des Beweises
entsteht dadurch
daß eine allgem α, β, γ &
A Gleichungen sind
& daß eine allge-
meine Regel gege
ben werden kann
nach der man aus
B A bilden kann bilden
(und es in diesen Sinn
ableiten) kann.
  Auf diese allgemeine
Regel
kann man
nachträglich aufmerk-
sam werden. (Wird man
nun dadurch aber
(darauf) aufmerksam
daß die B wirklich doch in Wirklichkeit doch
Beweise der A sind?)
  Man wird da auf eine
Regel aufmerksam
mittels derer man
46
     

Woher dieser Konflikt:
[D|d]as ist doch kein Beweis”.
– „[D|d]as ist doch ein Beweis!”.
[Die Freude an meinen Gedan-
ken ist die Freunde an
meinem eigenen seltsamen
Leben.] Ist das Lebens-
freude?]
     

Man könnte sagen:
Es ist wohl wahr,
ich zeichne im Beweis
von B, durch α mittels
α die Konturen der
Gleichung A nach
[die Konturen … mittels α
nach] aber nicht
auf dies Weise die ich
nenne A mittels α
beweisen.
     

↖ hätte beginnen können
& mittels der & α
man AI AII etc.
hätte konstruieren bauen
können. Niemand aber
würde sie im diesem
Spiel einen Beweis ge-
nannt haben.
     

Die Schwierigkeit die
in dieser Betrachtung
zu überwinden ist [
überwunden werden soll]
ist den Induktions-
beweis als etwas [n|N]eues
47
sozusagen naiv zu
betrachten.
     

Ich scheine 2 Argumente
zu benützen 1.) [d|D]er
allgemeine Begriff
der Induktion ist
überflüssig weil er
nicht gebraucht
wird. 2.) Wenn er
auch gebraucht
wird ist er kein
Beweis. Zwei Argumente
sind Das ist zu viel. In
Wirklichkeit ist es
so: Ich kann
wohl R brauchen
um die A zu konstruieren
sind sie aber konstru-
iert so entsteht
der falsche Anschein
als wären sie auf
eine andere – beweisende –
Art konstruiert
worden; & das soll
verneint werden.
     




Verwandschaft der A
duch die B gezeigt?







48
     

Zwei Vorwürfe
Der eine Einwand: daß
die Allgemeinheit der Ind.
Meth. Humbug ist da alles
was gebraucht werde
die besonderen Fälle der
Ind sind <& die Ind nie konstr gebraucht wird.>
     

Der andere, daß man zwar
die Sätze A durch R und α
konstruieren kann diese
Konstr. aber kein Beweis ist.
     

Das Zahlenbeispiel an
dem wir die Wirkungsweise
des Indukt. Schemas
zeigen, interessiert uns
nur soweit es eine Eigen-
schaft des (Schemas) B
darstellt. Wie wir etwa einen
Strom durch ein Röhren-
system leiten um die
Wirkungsweise des Röh-
rensystems klar zu
machen uns das Röhren-
system vorzuführen [Wie
wir etwa eine gefärbte
Flüssigkeit durch ein Sys-
tem von Glasröhre leiten
um das System verstehen
zu lernen.]
     

Denn [D|d]ie allgemeine
Form R wird wirklich
nicht dazu benützt
B zu konstruieren. Dazu
dient α. Es wird ein Satz
von der Form R durch mit
α konstruiert. Ist
49
R
Man konstruiert doch neues
damit – man konstruiert
doch was damit!)|




das gelungen, so kann
ich allerdings nun
eine Konstruktionsregel
gebrauchen die lautet
nimm diese Glieder von
B & setze ein Gleichheits-
zeichen [D|d]azwischen & so
A konstruieren.
     

Hat man nun A mit R konstruiert
oder nicht?
     

Wir mü[ß|ss]en auch bedenken,
daß die Aufgabe mittels
[α|ρ] einen Komplex von der
Form R zu konstruieren
keine eigentlich math.
Aufgabe ist, da wir
keine Methode kennen
sie zu lösen. Es ist vielmehr
ein Zufall wenn ein
solcher Komplex ˇso entsteht.
     

Ich kann also an
Das „Beginnen mit A”

Wenn ich also früher
oben sagte wir können mit
R beginnen, so ist
dieses Beginnen mit R
in gewisser Weise ein
Humbug. Es ist nicht so
als wie wenn ich eine
50
Rechnung mit der Aus-
rechnung von 526 × 718
beginne. Denn hier weiß
ich wie ich
Denn hier ist
diese Problemstellung
der Anfangspunkt
eines Weges. Während
ich dort das R sofort
wieder verlassen muß
& wo anders beginnen
muß. Und wenn es
geschehen ist daß ich
einen Komplex von der
Form R konstruiert habe
[D|d]ann ist es wieder gleich-
gültig ob ich mir das
früher äußerlich vorgesetzt
habe, weil mir dieser
Vorsatz mathematisch
gesprochen d.h. im
Kalkül doch nichts
geholfen hat. Es bleibt
also bei der Tatsache
daß ich jetzt einen Kom-
plex von der Form R
vor mir habe.
     

Ja kann ich nun nicht
sagen die Definition V
sei ist Humbug, denn
sie ist eine leere Verspre-
chung solange ich
nicht Komplexe dieser
Form konstruiert habe
& dann wieder überflüs-
sig? Nein, denn solche
Komplexe kann ich
ja aus jeder alg. Gleichung
51
konstruieren gleichsam
von hinten vom anderen Ende anfangend.
Und so könnten wir
wirklich anfangen
& ein für allemal
ganz abgesehn von der
Möglichkeit eines Beweises
jedes algebr. Vorbild
in der Form B – konstruiert aus A – schreiben.
     

Wäre das nun geschehen
so würde sich der
Beweis induktive Beweis einfach darstellen
als ein algebr. Beweisc von α,
β & γ.
     

Wir könnten uns
denken wir kennten nur
den Beweis BI & würden
nun sagen: Alles
was wir haben ist diese
Konstruktion von
einer Analogie dieser
mit anderen Konst.,
V von einem allgem.
Prinzip bei der Ausführung
dieser Konstr. ist ˇgar keine
Rede. Wenn ich nur so
B & A sehe, muß ich
fragen: warum nennst
Du das aber einen Be-
weis gerade von AI?
ˇ(Ich frage noch nicht: warum nennst Du es einen Beweis)
(Was hat dieser Komplex
mit AI zu tun) Als
Antwort muß er
52
mich auf die Beziehung
zwischen A & B aufmerk-
sam machen die in V
ausgedrückt ist.
     

Wenn man sagt die
allgemeine Form R
braucht man ja
gar nicht beim Beweis
von A so ist zu ant-
worten,
sollte ich
sagen: sie geht mich
nichts an wenn ich
nach dem Beweis von
A in B suche. Oder:
ich sollte sie nicht
brauchen. Wenn ich
die Form R in in B
(oder ˇdie Beziehung V in A D) erkenne
so nützt sie mich nichts.
Wird sie mir gezeigt (in
der Absicht mich
auf die Beweiskraft
von B für A aufmerk-
sam zu machen) so
möchte ich sagen: nun,
& was weiter?
     

Wenn ich sage, das allgem.
Prinzip ist gleichgültig
denn es kommt nur
auf diesen einen Fall
an (& hic Rodus hic salta)
so ist das richtig
wenn mit der [a|A]llgemein-
heit des Prinzips
seine Anwendbarkeit
53
auf andere Fälle als
diesen gemeint ist. Dagegen
kommt es darauf an
den Komplex B mit
diesen Hervorhebungen
zu sehen. Ich werde
mich also um keine
andern analogen Fälle
bekümmern aber in
A B B } A auf bestimmtes
aufmerksam machen.
     

Wenn ich sage R wird
ja nie zur Konstruktion
verwendet so ist die
Antwort: es könnte
ˇauch in dem einen Fall zur Konstruktion verwendet
werden, anderseits aber
hilft es zum Beweis
nichts.
     

Wir haben nur diesen
einen Fall & die
<uns> Aufzeigung eines
allgemeinen Prinzips dem
es angehört macht
ihn nicht zum Beweis.
     

„Ich habe nur diesen
einen Fall, ich weiß nicht
ob ich je einen anderen
haben werde, was soll
da ein allgemeines Prinzip”
Hier wäre wirklich der Fall
der primären Farben.
     

Aber der Fall ist hier der
Fall des Beweises von B
54
mittels α (oder ρ). Für den
andern Fall, nämlich
die Konstruktion von B
aus A gilt das nicht!
Vielmehr sehe ich hier
ein allg Prinzip allgemeines
Prinzip, in dem Augen-
blick wo ich es überhaupt
in B & A entdecke.
     

Es zeigt uns jemand BI
und erklärt uns den
Zusammenhang mit AI
d.i. daß die rechte [s|S]eite von
A plus 1 so & so erhalten
wurde etc. etc. Wir verstehen
ihn. Und er fragt uns nun:
ist nun das ein Beweis
von A? Wir würden ant-
worten: gewiß nicht!
Hatten wir nun alles
verstanden was über
diesen Beweis zu verstehen
war? Ja. Hätten wir
auch die allgemeine Form
des Zusammenhangs
von B, & A gesehen? Ja!
     

Und wir könnten auch
daraus schließen, daß
man so aus allen A ein
B konstruieren kann &
also auch umgekehrt
A aus B.




55
     

Dieser Beweis ist nach
einem bestimmten
Plan gebaut (nach
dem noch andere Be-
weise gebaut sind). Aber
dieser Plan kann den
Beweis nicht zum Beweis
machen. Denn wir haben
jetzt hier nur die eine
Verkörperung dieses
Planes & können von
dem Plan als allgemeinem
Begriff ganz absehen.
Der Beweis muß für sich
sprechen & der Plan
ist nur in ihm ver-
körpert aber selbst
kein Teil Bestandteil [Instrument] des Beweises
([D|d]as wollte ich immer
sagen.) Daher nützt
es mich nichts wenn
man mich auf Ähnlich-
keiten zwischen Beweisen
aufmerksam macht um
mich von ihrer Beweisb davon
zu überzeugen daß sie
Beweise sind.
     

Gewiß hilft es nichts
zur dieser Überzeugung
zu sehen daß diese
Beweise nach dem selben
Plan gebaut sind &
wie gesagt ich könnte
ja nur einen einzigen
Beweis vor mir haben.
Anders ist es aber, wenn
dieser Plan das Wesen
56
des Beweises beweisens
selbst ist. Denn ich
könnte ja sagen alle
algebr. Beweise sind
nach diesem einem Plan
gebaut & damit das
Wesen das Beweisens
von Gleichungen meinen.
Und wir widersprechen
nur der Behauptung
daß die Verwandschaft
von A mit B auf die man
uns durch R V aufmerksam
macht die des Bewiesenen
zum Beweis ist.
     

Ich muß sagen: wenn
A aus B folgt so
folgt es ob die Regel
des Folgens Regel allgemein
formuliert wurde
oder nicht. Was Alles
was die int Relation von
von B zu A betrifft sieht
man aus diesen beiden allein.
     

Eine Regel des Folgens
entspricht ganz nur einem
Plan des Beweises. Sie
kann die besondere Art
des Folgens registrieren
aber nicht die Folgerung
rechtfer<tig>en, sondern das
können nur die beiden
Glieder der Folgerung. des Schlusses.
     

Ich muß also auf B &
57
A allein zeigen können
& fragen ist dies
ein Beweis von dem?
     

Nun könnte man aber
sagen: Dieses Argument
könnte man auch
auf den Beweis (a + b)² etc.
anwenden & sagen: ob
der Übergang (a + b) ∙ (a + b) = a∙(a + b) etc.
gerecht richtig ist oder
nicht kann man nur
an ihm (seinen Gliedern) selbst
sehen, dazu braucht
man keine Regel. Das
ist auch wahr & die
Regeln tabulieren nur
die erlaubten Übergänge
Aber dann kann
ich doch ins Regel-
verzeichnis schauen
& nach um mich zu
überzeugen ob eine
Regel Übergang
erlaubt ist oder nicht.
Und warum soll ich
das nicht auch im
Fall des Übergangs von
B nach A machen &
nach V hinsehen?
     

Wenn einer also auf
B & A zeigt & fragt ist
dies ein Beweis von dem
so könnte ich antwort-
58
en ich habe gerade die Regeln
vergessen ich muß erst
nachschauen?
  Also kann ich nicht
wissen ob B ein Beweis
von A ist auch wenn
ich die [b|B]eziehung V in
ihnen sehe erkenne, so-
lange ich mich nicht
überzeugt habe daß
R im Regelverzeichnis
steht? Das scheint
die grundlegende Frage
zu sein.
     

Wenn nun das Regelverzeichnis
nicht bei der Hand wäre
& einer sagte: „ich weiß nicht
ob B ein Beweis von A ist”!
     

Denn so müßte er
dann sprechen. „Ich
weiß
Das kann man
so ohne weiteres nicht
sagen ob es ein Beweis
von A ist.”
     

Wenn ich nun sagte
„das ist doch kein Beweis”
[wie|so] meinte ich Beweis
in einem ganz bestimmtem
Sinne in welchem es aus
A & B allein zu ersehen
war ist. Denn in diesen
Sinne kann ich sagen: Ich
verstehe doch ganz
genau was B tut & in
59
welchem Verhältnis
es zu A steht. Jede
weitere [b|B]elehrung ist
überflüssig & das ist
kein Beweis. In diesem
Sinne habe ich es nur
mit B & A allein zu
tun ich sehe außer ihnen
nichts & nichts anders
geht mich an.
Daher sehe ich das Ver-
hältnis nach der Regel
V sehr gut wohl aber es kommt
für mich als Konstruktions-
regel
behelf gar nicht in Frage.
Sagte mir jemand während
meiner Betrachtung von
A & B daß man auch
hätte B aus A (oder
umgekehrt) nach einer
Regel konstruieren
können, so könnte
ich ihm nur sagen
,komm mir nicht mit
unwesentlichen Sachen’.
  Denn das ist ja selbst-
verständlich & ich sehe
sofort daß es B nicht
zu einem Beweis von A
macht. Denn daß
es so eine allgemeine
Regel gibt könnte
nur zeigen daß B der
Beweis von A & keinem
andern Satz
ist wenn
es überhaupt ein Beweis
60
wäre. D.h. der [R|r]egelgemä-
ße Zusammenhang
zwischen B & A kann
nicht zeigen daß B ein
Beweis von A ist. Und
jeder regelgemäß solche
Zusammenhang könnte
zur Konstruktion
von B aus A (u.u.) benutzt werden.
Nun könnte ich freilich allerdings
sagen: ob dieser Zusam-
menhang der des [b|B]eweisens
ist hängt davon ab
ob seine Allgemeine Beschrei-
bung (sein Vorbild) unter
auf meiner Liste der
Beweisregeln steht,
oder nicht. Aber dann
nennen wir hier Beweis
etwas anderes als
oben denn wir kommen
mit unserer gewöhnlichen
Redeweise dadurch
in Konflikt. Denn
das Verhältnis zwischen
B & A wird durch die
g gewöhnlichen Rede-
weise bereits beschrieben
& als in dem System dieser
Redeweise sprechen
wir auch von Beweisen
beschreiben aber das
Verhältnis von A & B
nicht als das des
Beweises.

61
     

Wenn ich also sagte „V
wird ja gar nicht zur
Konstruktion benützt
also haben wir mit ihr
nichts zu tun” so
hätte es heißen müs-
sen; Ich habe es doch
nur mit A & B allein
zu tun. Es genügt doch
wenn ich A & B mit-
einander konfrontiere
& nun frage ist
B ein Beweis von A &
also brauche ich
A nicht aus B zu
nach einer vorher fest-
gelegten Regel zu
konstruieren sondern

es genügt daß ich
die einzelnen dieser A den
einzelnen B gegenüber-
stelle & frage ist dies
ein Beweis von dem. Ich
brauche eine Konstruktions-
regel nicht. Und das
ist wahr. Ich brauche
sie nicht eine vorher
aufgestellte Konstruk-
tionsregel nicht (aus
der ich dann erst die A
gewonnen hätte).
Dagegen muß ich wohl
wenn A & B miteinander
konfrontiert sind (wenn
auch nur ein B mit
einem A) die beiden
62
ansehen & ihre interne
Relation verstehen.
V wird nicht als Konstruk-
tionsregel benutzt heißt
ich habe damit tatsäch-
lich nicht konstruieren
& brauche es auch
nicht & das ist wahr.
Es ist aber auch wahr,
daß ich mit dieser Regel
konstruieren könnte
& auch daß das natürlich
B nicht zum Beweis
von A mache.
     

Der Gebrauch des Wortes
„dieses↗”

     

Onus probandi (auf
[s|S]eiten des Mathematikers ˇetc.).
     

Zusammenhang zwischen
den A durch B gezeigt?
Auch ohne die B zu sehen.
     

Warum sollte ich
nicht bei der Erklärung
des Wortes ,rot’ auf
etwas grünes zeigen
und umgekehrt.
     

Dann allerdings
klingt ist jetzt die Definition
das → ist rot & die Aussage
das ist rot auch äußerlich
<…> von einander verschieden.

63
     

Was, wenn die Wörter
<,>rot<’, ,>blau<>, die Wirkung
haben & Farbige Kreise
sehen zu machen wie
etwa ein Druck auf unsre
Augenlider so daß wir
dem Kind sagen könnten
„hole das blaue” & nicht
dabei auf einem blaues
Täfelchen zeigen müßten
sondern daß das [w|W]ort
wie ein onomatopoetisches
wirken würde.
     

Ist das dieses worauf
ich zeige die Farbe oder
(das) was die Farbe hat?
Und könnte meine
Worterklärung nicht
lauten „ich sage daß
,dieses Täfelchen rot ist’”.
     

Aber wie wird es denn
entschieden worauf ge-
zeigt wird? ob auf die Farbe
oder den Ort? Doch wohl
auf den Ort an dem
die Farbe ist. Aber
weiter ist doch da
nichts zu unterscheiden.
     

Die Worterklärung könne
auch lauten: die Farbe
die dieser Ort hat nenne
ich ,rot’.
64
Was Welches ist die ,wirkliche
Lage
’ des Körpers
den ich unter Wasser
sehe, was welches die wirkliche
Farbe
des Tisches. Hier
macht eben die Frage
nach<…> der Verific
ation
den Sinn der Worte dieser Ausdrücke klar.
     


Der falsche Ton in der Frage
ob es nicht primäre Zeichen
(hinweisende Gesten) geben
müsse während die unsre
Sprache auch ohne die
andern (Worte) auskom-
men könnte, liegt darin,
daß man eine Erklä-
rung

der bestehenden Sprache
zu erhalten erwartet
statt der bloßen Be-
schreibung.
     

(Statt der turbulenten
Mutmaßungen! & Erklärungen wollen wir ruhige
Darlegungen Feststellungen Constatierungen von Sprach-
gebräuchen sprachlichen Tatsachen geben
.)
[die ruhige Feststellung
sprachlicher Tatsachen .]
     

Nicht die Farbe [r|R]ot
tritt anstelle des
Wortes „rot” sondern
die Gebärde des Hinwei-
sens auf einen roten
65
Gegenstand, oder das
rote Täfelchen.
     

Nun sage ich aber: „Es
gilt mit Recht als ein
Criterium des Verständnis-
ses Verstehen des Wortes „rot”
daß [e|E]iner einen roten
Gegenstand auf Befehl
aus anders anderen gefärbten
wählen kann; dagegen
ist das richt<i>ge Über-
setzen des Worts ,rot’ in<'>s
Englische oder Französische
kein Beweis seines Verständ-
nisses. Also ist das
rote Täfelchen ein primäres
Zeichen für statt ,rot’ dagegen
jedes Wort ein secundäres
[abgeleitetes] Zeichen.”
     

Welches ist denn das
Criterium unseres Ver-
ständnisses: das
aufzeigen des roten Täfel-
chens wenn gefragt
wurde welches von diesen
Täfelchen ist rot oder
das Wiederholen der hinwei-
senden Definition „das ↗ ist
rot”?
     

The first sign of your under-
standig would be if I
began to have your
66
cooperation & this would
alter the tone of these
discussions which
would become that of
a quiet search.
     

Das Verstehen eines Satzes
der Wortsprache ist dem
Verstehen eines musika-
lischen Themas (oder Musik-
stückes) viel verwandter
als man glaubt). Und
zwar so daß das Verstehen
des sprachlichen Satzes
viel näher dem des mu-
sikalischen ist als man
glaubt. Warum pfeife
ich das gerade so warum
bringe ich die [s|S]tärke jedes
Tones
& das Abschwellen
der Stärke & des ˇZeitmaßes der Geschwindigkeit Rhythmus
gerade auf dieses ganz
bestimmte vorgesetzte
Ideal? Ich möchte sagen:
„weil ich weiß was es
alles heißt”; – aber was
heißt es denn? Ich wüßte
es nicht zu sagen außer
durch eine Übersetzung
von in einen Vorgang von
gleichem Rhythmus. Ich
könnte nun sagen:
so w[ö|o]hnt diese Melodie
in mir dieser Platz nimmt
dieses Schema in meiner
Seele ein. So als gäbe
mir jemand ein Kleidungs-
stück & ich legte es
67
an meinen Körper an &
es näme also dort eine
ganz bestimmte Gestalt
an indem es sich da
[A|a]usdehnte, dort zusam-
menzöge & nur dadurch
& so für mich Bedeu-
tung gewönne. Diese
Gestalt nimmt dieses
Thema als Kleid eines
Teils meiner Seele an.
Ja man sagt manch-
mal: „man könnte
dies es auch in diesem
Tempo spielen – dann
heißt es aber etwas ganz
Anderes”. Und gefragt:
was heißt es dann?”, wäre
man wieder in der
gleichen alten Verlegen-
heit. Aber man könnte
sagen nun dient es
mir meiner Seele als Wetterhaube Halstuch
nun als Schlafmütze
(nun setze ich es
so auf & nun so.)
     

Auch wenn wir verstehen,
daß der Ausdruck „das
ist rot” zwei ganz ver-
schiedene Bedeutungen Verwendungen Funktionen
haben kann als hin-
weisende Definition einer-
seits ˇ(die Farbe dieses Flecks nenne ich „rot”) & als Aussage
daß dieser Fleck rot ist,
so bleibt doch die
68
formale Verwandtschaft
der [B|b]eiden Zeichen ˇmerkwürdig die eben
ihre häufige Verwechslung
verursacht). merke
     

Ich kann nicht auf
die Bedeutung eines
Worts zeigen. (Höchstens
auf den Träger eines
Namens)
     

Das was in der hinwei-
senden Definition eines Worts auf
der linken Seite des
Gleichheitszeichens steht
(wenn auf der rechten
das Wort steht), ist
nicht die [b|B]edeutung des
Worts (das heißt nichts).
sondern
     

„Dieses Buch hat die Farbe,
die ,rot’ heißt.”
„Die Farbe ˇdie dieses Buchs ˇhat
heißt ,rot’”
So klingen die beiden
Sätze am ähnlichsten
aber wir könnten offenbar
auch einen dieser Sätze
die Funktion Bedeutung des andern
nehmen lassen. Aber
im einen Fall bestimmen
wir
setzen wir den
Gebrauch eines Wortes
fest verkünden also
eine gramm. Regel, im
andern Fall haben
69
machen wir eine Behaup-
tung die durch die Erfah-
rung bestätigt oder
widerlegt werden kann.
     

In einem Fall machen
wir den Zug eines bestehen-
den Spiels im anderen
setzen wir eine Spielregel
fest. Man könnte auch
das Ziehen mit einer Spiel-
figur auf diese beiden
Arten auffassen: als
Paradigma für künftige
Spiele & als Zug in
einer Partie (des Spiels).
     

Es hat aber natürlich
etwas zu bedeuten
daß wir den Zug ˇdieselbe Handlung auf
beiden Arten meinen
können.
     

In dem einen Sinn des
Satzes könnte ich sehr
wohl auf ein grünes
Täfelchen zeigen & sagen
„das ist rot” womit ich
meine daß das grüne
Täfelchen (oder ˇauch die Geste
des Hinweisens auf dasselbe)
als Zeichen für das Wort rot
eingesetzt gebraucht
(eingesetzt) werden darf.
Wir werden dann vielleicht
70
lieber sagen „das heißt ,rot’”.
     

Nun wird man einwenden:
„Aber so eine Erklärung
könnte doch nicht
als Erklärung der
Bedeutung des Worts
„rot” gebraucht werden.”
Darauf kann ich nur
antworten: ,das weiß
ich nicht ich man müßte es
versuchen & sehen ob nach
dieser Zeichenerklärung der
Andere verständnisvoll
reagiert.
     

Wie ist es aber wenn ich
für mich selbst eine
Bezeichnungsweise fest-
lege: <wenn ich etwa für den eigenen
Gebrauch gewissen Farben Namen geben will.
>
Ich würde das
dann etwa mittels
einer Tabelle tun (es
kommt immer auf das
hinaus) Und nun werde
ich doch nicht den falschen
Namen zur falschen Farbe
schreiben (zu der Farbe der
ich ihn nicht geben will).
Aber warum nicht. Warum
soll nicht ,rot’ gegenüber
dem grünen Täfelchen
stehen & ,grün’ gegenüber
dem roten etc.? Ja, aber
dann müssen wir doch
jedenfalls wenigstens wissen daß ,rot’
nicht das die gegenüberliegende
71
Täfelchen Farbe meint. Aber
was heißt es „das wissen”
außer daß wir uns etwa
außer der geschriebenen
Tabelle noch eine andere
V vorstellen in der die
Ordnung eine andere ist.
Ja aber dieses Täfelchen
ist doch rot & nicht dieses.
Gewiß & das ändert sich
ja auch nicht, wie immer
ich die Täfelchen & Wörter
setze & es wäre natürlich
falsch auf das grüne Täfel-
chen zu zeigen & zu sagen
dieses Täfelchen ist rot aber
das ist auch keine Definition
sondern eine Aussage.
Gut dann nimmt aber
doch unter allen mögli-
chen Anordnungen
die gewöhnliche (in der
das erste Täfelchen dem
Wort rot gegenübersteht
etc.) einen ganz beson-
deren Platz ein; gewiß;
es ist der Fall in dem
die Zeichenerklärung &
die Farbangabe den
gleichen Wortlaut haben.
     

Was immer bei der Er-
klärung des Zeichens
„in mir” vorgegangen
ist spielt ja gar
keine Rolle. Denken
wir also bloß an die
[a|A]nwendung. Mir ist
72
gar
[d|D]ie Definition hieß
dies (ein grünes Täfelchen)
bedeutet ,rot’. Nun
wird mir gesagt wähle
aus diesen Steinen dies
aus (wobei auf das grüne
Täfelchen gezeigt wird)
warum soll ich dann
nicht richtig das rote
wählen. Ja aber
mußte ich es mir dann
nicht vorstellen & es
nach dieser Vorstellung
wählen? Aber wonach
habe ich mir's denn
dann vorgestellt? Doch
wohl auf den Befehl.
Und dieser Befehl be-
stand im Zeigen auf ein
grünes Täfelchen.
     

Was ich hier tue ist weiter
nichts als streng den
Satz die Aussage
, das ist rot, von
der Definition zu trennen
     

Diese Trennung hat bereitet
dieselbe Schwierigkeit
die immer zur Folge
h[ä|a]tte daß man der
Definition eine andere
Funktion vindizieren
wollte als die ein
Zeichen für ein anderes
zu setzen.

73
     
Man könnte sich denken
daß das Zeigen auf
ein grünes Täfelchen
wenn man will daß
der Andre ein rotes
holt ursprünglich
als eine Art Geheim-
sprache festgelegtgesetzt
worden sei sich aber
dann bei mir eingebür-
gert habe. Ich habe
dann etwa zuerst in
der ersten Zeit nach dieser
Abmachung mir auf
das Zeichen hin zuerst
ein rotes Bild vorgestellt
(ein rotes Bild wäre mir
vor die Seele getreten ˇwas dasselbe heißt)
später aber wäre das
so wenig erfolgt wie
etwa beim Hören des Wortes
,rot’ und ich würde
jetzt den Befehl un-
mittelbar nach dem
grünen Täfelchen aus-
führen. Wenn das aber
geschieht, ändert es
dann etwas an der
Verwendung des grünen
Täfelchens daß ich
mir einmal daneben
etwas rotes vorgestellt
habe? Das alles ist
nur Geschichte.





74
     

Vergiß nicht, die Ab-
machung ist vergangen.
     

Mußte diese Abma-
chung aber nicht in
letzter Linie darin
bestehen, daß ich zuerst
auf das grüne Täfelchen
dann auf etwas rotes
zeigend sage „das be-
deutet nun das”?
     

Aber wenn dies eine
Definition ist so
setzt sie wieder nur
ein Zeichen für ein anderes
& die Anwendung des
grünen Täfelchens ist
nun ebensowenig
selbstverständlich
wie wenn ich bloß
das Wort ,rot’ & d[e|a]s
grüne Täfelchen einan-
der in der Definition
gegenüberstelle.
     

Es besteht ja die
einfache Tatsache
daß wir das Wort
,rot’ anwenden wie
wir es anwenden &
uns dabei nicht
immer etwas einen
roten Gegenstand
vorstellen & selbst
wenn das geschähe
so wäre damit
75
der Be die Ausfüh-
rung des Befehls
„stelle Dir etwas
rotes vor” nicht
erklärt.
     

Ist es dann aber
nicht wahr daß
wir um ein Wort
zu erklären nicht
einfach eine Definition
in diesem Sinne sondern
eine Erläuterung be-
dürfen also eine Aus-
sage in der das Wort
,rot’ ˇz.B. vorkommt &
deren Sinn wir dann
erraten? Das mag
wohl sein. Wenn es
so ist so ist das
eine Erfahrungssache.
Aber ein Satz der
das Wort rot enthielte
[(|] damit etwas aussagt –
ist ja zugegebenermaßen
keine Worterklärung
in unserem Sinne.
     


You are looking for
the wrong thing &
are therefore blind for
the philosophicaly im-
portant things which
lie under your eyes.

76
     

„Aber wenn ich auf einen
roten Gegenstand zeigend
sage diese Farbe nennt
man rot gebe ich doch
gewiß nicht nur ein Zeichen
statt eines anderen! Und
was wäre der Nutzen dieser
Ersetzung?!” – Ich gebe
ihm ein Zeichen dessen
Gebrauch er kennt für
eines dessen Gebrauch
er noch nicht kannte
& lehre ihn damit den
Gebrauch des letzteren.
     

„Die Farbe dieses Gegenstands
nennt man ,rot’”. (Das
muß natürlich von glei-
cher Art sein wie „diesen
Mann nennt man
,George Moore’”)
„Welche Farbe nennt man
,Sepia’”.
     

Wenn ich sage „diese
Farbe nenne ich ,Sepia’”
so habe ich in diesem
Satz das Wort Sepia
noch nicht gebraucht,
(auch nicht – wie jemand glau-
ben könnte – (um) zu sagen
daß die Farbe des bedeuteten
Ortes [S|s]epia ist.) Gebrauche
ich nun in Zukunft
das Wort so könnte ich
immer statt seiner die
erklärende Geste ge-
77
brauchen durch die ich es
damals erklärt habe.
     

Wäre diese Geste nun
auf jeden Fall unmittel-
barer ˇoder leichter zu verstehen als
das Wort? So daß man
sich nun in der Bedeutung
des gebrauchten Zeichens
nicht irren könnte
(kein Zweifel über die Deutung
möglich wäre) während
das Wort erst einer
Erklärung bedürfte?
So daß zwar „bring
mir eine gelbe Blume”
auf eine Erklärung des
Wortes „gelb” zurück
greifen müßte; aber
der Befehl „bring
mir eine solche Blume”
(wobei man auf ein gelbes
Täfelchen deutet) eine
weitere Erklärung
nicht zulasse.
Denken wir (hierc) (nun)
an die Befehle
„bring mir 2 Äpfel”
& „bring mir II Äpfel”
denn ganz so ver-
hält sich das Wort
,rot’ zum roten Täfelchen.
     

Aber kann ich nicht
einwenden: Dem roten
78
Täfelchen kann ich
nachmalen & dem
Zeichen II nachzählen
aber nicht dem Wort
,rot’ nachmalen & dem
Zeichen ,2’ nachzählen?
     

Aber erstens kann
ich dem roten Täfelchen
& dem Zeichen II auch
(unendlich viele) verschie-
dene Arten nachmalen
& nachzählen. Ferner
kann ich wenn mir,
etwa, nur zwischen vier Farben
rot blau grün gelb
die Wahl ist diesen Wörtern
auch nachmalen wie
ich ihnen auch nach-
lesen kann & de[m|r]
Ziffer ,2’ kann ich
nachzählen denn
es wird heißen müssen
2 = 1 + 1
[d|D]ie Erklärungen:
rot
blau
gelb
grün
sind notwendig nötig sofern
sie einen Zweifel be-
heben. Und dann steht
diese Tabelle für
sich selbst. Denn
verschiedener Deutungen
79
ist auch sie fähig.
     

„Aber es hat doch
gewiß etwas zu bedeu-
ten daß ich hier bei der
Erklärung eines Namens
gerade auf dessen Träger
zeige”. Zeigen ist doch
wohl etwas was geo-
metrisch bestimmt ist
also der Pfe<i>l P zeigt auf
A & nicht auf B.
Aber ich könnte sehr wohl auf
A zeigen & sagen dieser
Punkt heißt „B” &
den Anderen könnte
man doch richtig ver-
stehen und wenn ich
etwa sagte, wische B
weg B wegwischen & nicht
A – Freilich, aber dann
mußte er eben meine
Worte anders verstehen
als sie normaler Weise
verstanden werden.
Aber was ist das
Verstehen für ein sym-
bolischer Vorgang? Mußte
er sich also bei meinen
Worten unbedingt den
Pfeil auf A hinzeigend
vorstellen? Oder doch
auf A hinblinzeln? Aber
wenn er das auch während
der Erklärung getan
hat: was hilft es ihm
80
wenn er nun das Zeichen
B gebrauchen soll.
Aber eines ist doch
klar: Wenn ich Dir Herrn
N vorstellen will (damit
Du den Name „N” künftig
verstehst) so kann
ich zwar auf Herrn M zeigen
(wenn etwa früher eine
Abmachung betreffs
des Zeigens besteht) aber
Herr N muß doch
jedenfalls anwesend
sein. Aber die Abma-
chung ist ja jetzt nur
Geschichte meines Verständ-
nisses also gleichgültig
& zweitens braucht
Herr N nicht gegenwär-
tig sein & die Vorstell-
ung könnte doch
so verstanden werden
als wäre er hier. Aber
da brauchst Du ja
gerade das Wort „so
verstanden werden”! das
heißt also Du gibst
zu daß bei dieser der
Vorstellung des Ab-
wesenden etwas
anderes (ein anderer
Komplementär Vorgang
in mir) vorgehen muß
als bei der Vorstellung
des Anwesenden
81
ja ein anderer Komple-
mentär[f|v]organg (ˇetwa ein
Phantasiepfeil der dann
doch auf N zeigt) wenn
wir nicht mit der Hand
auf N zeigen & ein
anderer wenn wir als wenn wir …… auf
N zeigen. Nein das gebe
ich nicht zu: Dieses
Verstehen muß sich
nicht in so einem Vor-
gang äußern sondern
in der künftigen An-
wendung des Wortes
N. Wenn ich ihn also
frage, hast Du mich
verstanden so kann
sich das in seinen
weiteren Erklärungen
& Handlungen äußern.
ˇEbenso [W|w]ie ich das Wort rot
in einem Satz verstehen
kann ohne etwas
rotes ˇdabei zu halluzinieren.
     

Nun gebe ich aber natür-
lich zu daß ich, außer
nach vorhergehender
Abmachung einer
Chiffre ein Mißverständ-
nis hervorrufen würde
wenn ich auf den Punkt
[P|A] sagen würde sagte dieser
Punkt heißt ,B’. Wie
82
ich ja auch wenn ich
jemandem den Weg weisen
will in E mit dem
Finger in der Richtung
weise in der er gehen
soll, nicht in der
entgegengesetzten. Aber
es ist klar daß auch
das andere Vorgehen richtig
verstanden werden könnte
& zwar ohne daß dieses
Verständnis das gegebene
Zeichen durch ein weiteres
ergänzte. Es liegt in
der menschlichen Natur
das Zeigen mit dem Finger
so zu verstehen. Und
so ist unsere G die
menschliche Gebärden
sprache nicht die
ˇprimäre Sprache sondern nur
die uns
nicht die
primäre Sprache in
einem logischen Sinn
sondern bloß primär
in einem psychologischen
Sinn.
     


Der Unterschied den
man festhalten will
ist der zwischen einem
Bild & einem (,willkürlichen’)
Zeichen.
Und ich will also sagen
daß, wenn das Zeichen ein
Zeichen ist, es als Bild
83

           5/6 = ~
          5/6!!
         Undwort
        fingierte!



funktionieren muß. Und
daß das Bild (wie es
gewöhnlich verstanden wird
)
auch in einem Sinn will-
kürlich sein muß.
Das alte Argument: Ich
kann nach einem Bild
den Befehl ausführen &
nach Worten & nach
Worten das Bild herstellen.

     
Der Unterschied ist
nur, daß die Worte in
einer Hinsicht
discon-
tinuierlich sind das
Bild continuierlich
sein kann. Aber Ziffern
sind ja auch Worte
& wir haben das Dezi-
malsystem etc. Und
kontinuierliche Farben-
übergängen kann ich
ohnehin nur vormalen
& nicht mit Worten vor-
machen oder folgen.
     

Was an den Worten will-
kürliches ist, ist ja
84
auch nicht, was an ihnen
verwendet wird was ihre
Funktion ausmacht.
Ihr Platz (ihre Stellung)
Worte f sind w
ist ihre Bedeutung.
     

Worte sind wie die Buch-
staben die zu den
Punkten einer geome-
trischen Zeichnung ge-
schrieben sind.
c Hier
ist der grammatische Ort
wirklich ein Ort
im euklidischen Raum.
c
     

Vergiß hier auch nicht
daß die Wortsprache
nur eine unter vielen
möglichen Sprachen
ist & es Übergänge
von der Wortsprache
in die andern Arten
gibt. Untersuche die
Landkarte auf das hin
was darin dem Ausdruck
der Wortspr. entspricht.
     

Die Gestalt des Worts
ist so nebensächlich
wie die der Schachfigur.
Und auch die Schach-
figur markiert hält einen
Ort.
     

Was ist die Universität Cam-
bridge
What's the Univer-
sity of Cambridge?” – Let's
see how we use this word.
85
You expect me to
give you puzzles
to solve at which
to exerc your
cleverness & I'm not
going to do it.
     

Actor.
     

[Zettel]
Daß der Träger eines Namens
tot ist, ist eine Tatsache
die wir mittels dieses Namens
(der also hier Bedeutung haben
muß hat) beschreiben. Wie aber
wenn wir sagen daß der
Träger niemals gelebt
hat.
Die Bedeutung des Namens
liegt darin was wir
von ihm mit Sinn ˇ(wahr oder falsch) alles
sagen können.
     

Ist die hypothetische
Existenz des Trägers
involviert wenn wir zur
Definition des Namens
auf den Träger zeigen &
sagen „das ist N.”?
     

Es hat keinen Sinn
hier immer über den
„Träger des Namens ,N’”
zu sprechen da dieser
Ausdruck gleichbedeu-
86
tend ist mit „N”.
     

Es liegt alles darin daß
ich sagen kann, „Moses
existiert nicht (hat
nicht existiert)” aber
nicht „dieser Mensch (auf
den ich zeige) existiert nicht”.
     

Und das führt wieder
dahin daß wir sagen können
ich sehe hier keinen roten
Fleck auch wenn über-
haupt keiner irgendwo
zu finden ist. Und warum
soll dann jemals einer
zu finden gewesen sein.
     

D.h. ich spiele vorläufig
mein Spiel mit dem
Namen allein ohne
seinen Träger, und
der Träger geht mir dabei
nicht ab.
     

Wenn aber der Träger des
Namens abhanden kommen
oder nie existiert haben kann
so mußte man ˇbeim Gebrauch des Namens von vornherein
mit dieser Möglichkeit
rechnen. Das mußte
in seiner Bedeutung liegen.
     

Wenn man fragt „in welchem
Verhältnis stehen Namen
& Sachen” so ist die
Antwort: in dem Ver-
87
hältnis des Hauses zur Hausnummer der Hausnummer zum Haus. (Man
könnte sich immer
denken daß das Namens-
täfelchen der Sache
umgehängt wäre.)
     

Man könnte
Die Grammatik der
Namen ist verwickelt
& mit vielen falschen
Vorstellungen Ideen verknüpft durchsetzt
     

Man könnte das Zeichen
„dieses↗” einen Eigennamen Namen
nennen. Wenn man
dann von einem Träger
dieses Namens spricht
(den Gegenstand auf den
der Pfeil weist) so
hat hier das Wort
ohne Träger keine fes
Bedeutung
     

Ein Wort das eine An-
wendung hat, hat
auch eine Bedeutung.
     

Ich erzähle jemandem
von einem Mann na-
mens N. Er habe hier
studiert dann sei er etc. etc.
Und nun stelle ich ihn
auf die Straße & sage
sieh die Vorübergehenden
an & schau ob einer N
ist. Ist das nicht
88
sinnlos?
     

Hätte ich aber gesagt
N ist ein kleiner dicker
Mann in einem solchen schwarzen
Anzug etc., so hätte
jetzt die Aufforderung
den N unter den Vorüber-
gehenden zu suchen einen
Sinn.
     

Die Aufforderung hatte
beide Male den selben
Wortlaut. Was sich
geändert hat war die
Bedeutung von „N” des Wort[s|es] „N”
     

Befehle Sage ich jemanden
„bringe eine rote Blume”
& er bringt eine & nun
sage ich „warum hast
Du mir so eine ge-
bracht” & er: „das
ist doch rot”[„diese Farbe
nenne ich ,rot’”], so
ist dies letzte ein
Satz der Grammatik.
Er rechtfertigt eine
Anwendung des Worts.
     

Fehlt dieser Satz so
ist die Grammatik
des Worts ˇ(seine Bedeutung) eine andere.
     

Die Wilden haben Spiele (oder
wir nennen es doch so)
für die sie keine geschriebenen
89
Regeln, kein Regelver-
zeichnis besitzen. Denken
wir uns nun die Tätigkeit
die wilden Völker zu
bereisen und Regelver-
zeichnisse für ihre
Spiele anzulegen. Das
ist das genaue Analogon
zu dem was der Philosoph
tut.
     

Aber da ist liegt nun eine
Schwierigkeit: wenn ich
sage „aber diese Farbe
nenne ich ,rot’” so
scheine ich hier doch
nicht einfach Zeichen
für Zeichen gesetzt
zu haben.
     

Denke wir uns folgen-
den Fall: ich habe
W gefragt warum
bringst Du mir
Er hat mir die rote
Blume [g|a]uf meinen Befehl
gefragt gebracht; ich
frage ihn warum bringst
Du eine von dieser Farbe
& er sagt auf ein grünes
Täfelchen deutend:
das ist doch „diese Farbe
nennst Du doch ,rot’;
darum habe ich dir
90
diese Blume gebracht.”
     

Er hätte zwei Sachen zweierlei
sagen können: 1) „ich
bringe sie weil sie rot
ist (& Du hast doch eine
rote verlangt)”

2) „ich bringe sie denn
diese Farbe nennst
Du doch ,rot’ nenne ich ,rot’”.
     

Sind diese beiden Verteidi-
gungen gleichwertig.
In der ersten kommt
keine Definition.
     

(„Ist das nicht rot, ich
meine: nennst Du diese
Farbe nicht ,rot’?”)
Und wenn ich sage ich
nenne diese ,rot’
was kann ich da
anderes tun als was
auf einer Tabelle zu
sehen ist in der ,rot’
dem ersten Täfelchen zu-
geordnet ist gegenübersteht.
     

Ist es wahr, daß,
wenn meine Worter-
klärung darin besteht
daß ich auf eine grünes
Täfelchen ˇmit dem Finger zeigend deutend, sage
diese Farbe heißt ,rot’
& wenn ich dann
91
auf einen roten Gegenstand
zeige & sagen, dieser
Gegenstand ist rot”, dieser
Satz in der erklärten
Sprache falsch sein
muß [falsch ist]?
     

Denken wir doch an den
Code in nach dem die Worterklä-
rung zuerst (dem für den [u|U]nun-
terrichteten unmißverständ-
lich) gegeben wird. Worauf
dann der Befehl schein-
bar nicht in Übereinstim
in Widerspruch mit der
Worterklärung befolgt
wird.
     

Man wird aber sagen:
„Wenn er auf den Befehl
,bringe die rote Blume’
nun wirklich die rote
Blume bringt so war
jene Zeichenerklärung
nur Taschenspielerei &
er hätte bei dem Zeigen
auf das grüne Täfelchen
sehr wohl verstanden,
daß in Wirklichkeit die
andere Farbe gemeint
war.” In welchem Prozeß
beweist zeigt dieser Verständ-
nis? Es ist natürlich
möglich daß er, als er
auf das grüne Täfelchen
92
zeigte sich ein rotes

a
bcb'
a
vorstellte & die Erklä-
rung auf das bezog.
Aber muß das statt-
gefunden haben?
     

[Du sagst|Man sagt]: Eben darum
hast Du ja auch von
einem Code gesprochen
von einer früheren Abmachung weil ohne
diese Ab-
machung die
die Erklärung ergänzt
& wieder richtig stellt
der Andere nicht hätte
richtig verstehen können.”
     

Aber wäre auch das
denkbar. Einer hat
vier Glocken vor sich, er
schlägt sie nach
der Reihe an & sagt
dabei ˇwie erklärend: das
nenne ich ,rot’, das
,grün’, das ,blau’, das
,gelb’. So, – jetzt hol'
mir eine gelbe Blume.”
Und der Andre befolgt
den Befehl richtig &
indem er eine gelbe Blume
bringt.
     

Aber wenn ich nach
der Erklärung handeln
soll (& das soll ich doch)
93
dann muß doch ein
Weg von eine Kalkula-
tion von ihr zur Hand-
lung führen. Wenn ich
nun auf etwas rotes
zeigend sage das nenne
ich ,rot’ & dann ent-
sprechend von etwas rotem
sage „das ist rot” so
ist hier diese Verbindung.
Wenn ich aber das Wort
,rot’ (das ich ˇwie ich annehme so gebrauche
wie wir es tatsächlich ge-
brauchen), wenn ich dieses
Wort so erkläre indem
ich auf ein grünes Täfel-
chen zeige. Wie kann
[soll] dann der
Andere wissen was ich
meine? Führt dann
auch noch ein Weg von
dieser Erklärung zur
gewöhnlichen Anwendung.
Ich könnte es auch so
sagen: Ich will nicht
verlangen daß in der
erklärenden Tabelle
das rote Täfelchen hori-
zontal gegenüber dem
Wort ,rot’ stehen soll,
aber irgend ein Gesetz,
des Lesens der Tabelle
muß es doch geben.
Denn sonst verliert
ja die Tabelle ihren
94
Sinn.
Ist es aber gesetzlos
wenn die Tabelle
so verstanden
wird:
? Aber muß dann
nicht eben das Schema
früher gegeben
werden?
     

Und, wenn auch eine
andere als die gewöhnliche
Erklarung möglich ist,
so ist doch immer
¤ <…>






½3 Paul Kundmg.

die gewöhnliche Erklä-
rung auch möglich
& man kann immer
(auch) in sie zurücküber-
setzen.







95
     
¤ Dr. Komisch
Dienstag 4 – 6
Mittwoch ½10 –

Morgen K um 10
anrufen.
     

Die primären Def. (oder Def. mittels
prim. Zeichen) sind wohl die, die die Regeln
der Anwendung der Zeichen auf
die Dinge außerhalb der Welt der
geschriebenen oder gesprochenen
Zeichen. Denn es gibt ˇpraktisch offenbar die
Welt der Bücher & der Rede & die
Welt außerhalb dieser.
     

Die primäre Regel soll
quasi die Verbindung der
Zeichensprache mit dem Leben
herstellen.