Title: | Ms-156a (WL) - Diplomatic transcription [Draft] [Currently not available:] |
Author: | Ludwig Wittgenstein |
Editor: | Edited by Organization: Wittgenstein Archives at the University of Bergen (WAB). Editors: Alois Pichler, WAB (text and facsimile) |
Funders & Partners: | Trinity College, Cambridge; Oxford University Press, Oxford; Uni Research, Bergen; University of Bergen, Bergen; L. Meltzers Høyskolefond, Bergen; COST Action A32, Brussels; eContent+ DISCOVERY, Luxembourg; ICT PSP DM2E, Brussels |
Transcription: | Karl-Emil Sødergren, Christiane Blume (transcription in MECS-WIT markup: 1999) |
Alois Pichler (2001-: coordination and editorial guidelines; amendments; conversion from MECS-WIT to XML-TEI; XML-TEI markup) | |
Claus Huitfeldt, Kjersti Bjørnestad Berg, Sindre Sørensen, MLCD project (2001: parser for conversion from MECS to XML) | |
Vemund Olstad, Øyvind L. Gjesdal (2002-: stylesheets) | |
Tone Merete Bruvik, Øyvind L. Gjesdal (2006-: XML-TEI validation) | |
Heinz Wilhelm Krüger, Deirdre C. P. Smith (2006-: amendments; XML-TEI markup) | |
Alexander Berg (2014: proofreading) |
Rights: | Copyright holders: The Master and Fellows of Trinity College, Cambridge; University of Bergen, Bergen. Released under the Creative Commons General Public License Attribution, Non-Commercial, Share-Alike version 3 (CCPL BY-NC-SA). |
Vielleicht Aesthetik Bedeutung
1
|
Wäre es richtig
zu sagen: “die Zahn- schmerzen der Ande- ren sind ein ganz anderes Phänomen als meine eigenen”? Nein. Es hat einen ganz bestimmten Sinn in unserer gewöhnlichen Aus- drucksweise zu sagen „er hat viel stärkere Schmerzen als ich” oder „viel geringere” & es hat dabei auch <…> einen Sinn in ge- wissen Fällen davon zu reden daß
etwa g die gleichen Schmerzen haben. Was wir sagen kann nur eine Bemerkung über die gegenwärtige Aus- drucksweise sein nicht eine Bemer- kung über Schmer- zen in dieser Aus- drucksweise., |
Auf die Frage: wer
hat Schmerzen wird auf einen Körper gezeigt & auch ich muß auf einen Körper zeigen.
2 |
Kann ich sagen
„das Wort ‘Z.’ hat eine andere Bedeu- tung wenn ich von meinen Z. & ander- seits von denen des Andern rede” & kann mir Einer [<…> antworten ⁅ & kann mir geantwortet werden] „nein, es hat ganz die gleiche Bedeutung”? Was ist das Kriterium für die Richtigkeit
|
Zu sagen „ich
merke daß er c die ‘Z.’ hat die ich jetzt habe” ist ähnlich, der Aussage: ich meine daß sich die Teilchen Elektronen eines Stabes in dem sel- ben Sinn bewegen in welchem sich der Stab selbst vor meinen Augen bewegt. |
Man könnte auch
hier sagen: Meine Z.
3 lassen sich alsBild für sein Benehmen verwen- den. |
Wie weiß ich daß der
Andre Z. hat <…> & wie weiß ich daß ich Z. habe. Wenn aber alle Menschen- leiber auf gleiche Weise im Spiegel erschienen könnte die Frage wohl auftreten, “hat L.W. Zahnschm.”
|
Wenn wir uns ent-
schlössen von nun bewußten Z. zu reden dann wären meine unbewußten Z. auf gleicher Stufe wie seine. Denn das Kriterium dafür daß ich unbewußte Z. habe wäre von gleicher Art wie das <…> dass er sie hat |
Wer glaubt als
einen Satz über das Gesichtsfeld sagen
4 zu können es habeverschwommene Ränder, denke an das Gesichtsfeld wenn man durch ein schwarzes Rohr auf eine beleuchtete Flä- che schaut. Das Bild ist dann etwa Der viereckige Rand ist willkürlich & der Rand des Kreises scharf. Wer fragt, wo
Gesichtsfeld auf- hört, dem muß man sagen daß es nirgends aufhört. |
Gleichung, Ungleichung.
Die Ungleichung hat auf den ersten Blick mehr das Aussehen eines Satzes weniger das einer Regel. Aber erinnern wir uns daß Ungleichungen immer in einem System mit Gleichun- gen vorkommen.
5 |
Evidenz, Verifi-
cation: insofern ich im Zweifel sein kann, was ich als Evidenz für p anerkennen werde ich handelt es sich um psycho- logische Evidenz. Insofern ich aber jetzt bestimmen kann was als Evidenz für p anzusehen ist, handelt es sich um eine Bestimmung der Grammatik um die Festlegung
|
Es gibt einen Kal-
kül mit Gleichungen & einen Kalkül mit Ungleichungen. Es gibt Übergänge von <…> einer Unglei- chung zu einer andern nur sind natürlich die Regeln andere als für die Übergänge von Flächen die durch Gleichun- gen erlaubt werden. Die Ungleichungen werden wie die Gleichungen als
6
grammatische Regeln angewandt. |
Eine ausgezeichnete
Frage um Einsicht in d[e|a]s Wesen der Frage „was ist” zu gewinnen, wäre die: “was, ist der Schach- könig, angenommen daß wir das Spiel nur als Schreib- spiel spielen”! Denken wir uns hier den Streit der Forma- listen & Anhänger
Mathematik auf das Schachspiel übertragen.– |
“Richtig ist die Glei-
chung die nach den Regeln erzeugt wer- den kann”. Was ist das Kriterium für diese Möglichkeit der erzeugung? Doch wohl der Beweis & d.h. der durchge- führte Beweis, nicht die Möglichkeit des Beweises. Aber
7 war also
25 × 25 = 625nicht richtig, ehe es ausgerechnet war?– Und was hat die Zeit überhaupt in dieser Frage zu schaffen? |
“Für jedes δ gibt es
ein E, so daß …” z.B.: [F|f]ür jedes δ gibt es ein ε, so daß ε ˂ δ. Der Beweis hiervon ist eine Lösung der Ungleichung etwa ε = ½δ
|
lim
f(n) = a
f(n) ‒ a ˂ δ (δ): (∃v):ˇ<…>n ˃ v . ⊃ . fn ‒ a ˂ δ |
Denken wir uns, Einer
hätte ˇfür diese Rechnung nur die Russel- sche Notation ge- lernt (oder gar die Fregesche) ohne die Übersetzung in die Wortsprache. <…> Müßte dieser Mensch daraufkommen, daß diese Notation der & der Ausdrucks- weise unserer gewöhn- lichen Sprache ent-
8 spricht?
So würdedieser Kalkül auf einmal ins rechte Licht gerückt. Bedenke hier daß die Worte “es gibt” <…> etc. in der Wortspra- che uns nicht durch die Regeln gelehrt werden welche auch für die Russellsche Notation gelten, sondern (wie ich es schon früher von der Negation gesagt habe) durch eine Art hinweisender Erklärungen. D.h. der Sinn des
(δ): (∃n) etc. ist dem Sinn der Worte „für alle Zahlen δ gibt es eine Zahl n” viel weniger ver- wandt als es zuerst scheint. |
Wird jener Kalkül
als ein allgemeiner aufgefaßt so sind seine besonderen Fälle die Lösungen von besonderen Un- gleichungen. |
Man kann hier
immer fragen: Was z.B.
9 wird der Sinn dersogenannten Theorie der irrationalen Zahlen wenn die Arith- metik keine besonde- ren irrationalen Z. kennt? Der Kalkül der allgemeine Theo- rie genannt wird bleibt natürlich zu Recht bestehen. Aber wären wir dann auch versucht ihn allg. Theorie zu nennen? Wie weit nimmt er also seine Bedeutung von den einzelnen Fällen & wieweit aus sich selbst?
|
Vergleichen wir nun die Allgemeinheit der Algebra die etwa voraussetzt daß wir irgend zwei Kardinalzah- len miteinander multiplizieren können mit der Allgemeinheit der Theorie der irratio- nalen Zahlen oder der Limiten. |
Und nun die Täu-
schung als sei der Unterschied der daß in einem Fall
10 die Allgemeinheiteine größere sei, weil die Zahl der Einzelfälle größer sei als ℵ0! |
“Nur die gegenwärtige
Vorstellung ist real”. Was bringt einen dazu das zu sagen?– Eine Antwort – ebenso falsch wie diese Behaup- tung ist: „die vergan- gene & die zukünftige Erfahrung ist gerade- so real nur ist die eben vergangen & zukünftig!”.– Ich
vergangene Erfahrung kennen wir doch nur aus der Erinnerung oder aus Dokumenten <…> u. dergl.; nur die gegen- wärtige Erfahrung ist vor uns”. Aber sieht man gleich daß uns das Gleich- nis vom Film verführt. Etwa zu sagen “ich kann doch nur den gegenwärtigen Zustand des Tisches sehen nicht den von einer Minute”, ist eben Unsinn. Wir geben hier vor ein
11 Bild der Welt zumachen, im Gegensatz zu einem andern, welches nicht zutrifft. Vergleiche: “der Rand unseres Gesichtsfeldes ist verschwommen”. |
Zu sagen ˇ(wie Russell): die Welt könnte
vor 5 Minuten so ge- schaffen worden sein wie sie tatsächlich vor 5 Minuten war, mit allen Erinnerungen & Dokumenten die dann ganz irrefüh- rend wären” heißt nichts denn dann gibt es eben eingestandenermaßen
Satzes. Er ist ein Bild daß nicht als Bild verwendet wird. Ein leerlaufendes Bild. Denken wir uns eine [B|b]ildliche (zeich- nerische) Darstellung & die Projectionsme- thode sei so fest- gesetzt daß <…> das gezeichnete Bild das Porträt jedes beliebigen Tatbestan- des wäre; dann haben wir das exakte Ana- logon jenes Vorgangs & auch den Grund warum wir versucht
12
sind zu sagen: “Aber es ist ja doch nicht sinnlos zu sagen die Welt sei vor 5 Minuten geschaffen worden (auch wenn ich es nicht wissen kann) denn etwas meine ich doch damit wenn ich das sage”. Etwas meinen heißt in diesem Falle, ein be- kanntes Bild ge- brauchen, nur ˇwird es eben nicht zu einer Darstel- lung gebraucht. |
Wie wenn ich sagte,
vor 3 Minuten unter- gegangen sein & meine Vorstellungen & Erinnerungen ge- blieben die nun ganz täuschend sind wären. Hier haben wir eben Descar- tes Teufel. Aber ein Betrug auf den wir ex hypothesi nicht kommen können, ist kein Betrug. (“Wen [g|G]ott betrügt, der ist gut betrogen”.) |
Statt “jetzt” zu sagen
könnte man in die Hände klatschen, wie man zählt “1, 2, 3, los!“. Und der Gebrauch der Wörter “jetzt”, “hier” etc. charakterisiert eben eine Art des Gebrauchs der Sprache. (Denke an Sprachspiele.) |
Wenn jetzt ein Zeitzei-
chen ist so entspricht es also nicht dem 6 Uhr Schlage einer
Schlag einer Glocke vor Beginn eines Schauspiels. Man könnte auch statt “tu das jetzt” sagen: “tu das wenn ich in die Hände klatsche” & dabei dieses Zeichen geben. (Es ist übrigens interes- sant daß man das ein Zeichen nennt.) vergleiche die Bemer- kung über die ver- schiedenen Griffe <…> im Führerstand der Lokomotive.)
14 |
Man könnte den <…>Gedanken daß die einzige Realität die Erfahrung des gegenwärtigen Augen- blicks sei auch so ausdrücken, daß wir es nicht wissen könn- ten wenn die Welt in diesem Augenblick mit allen Erinnerun- gen etc. geschaffen worden wäre: daß daraus ebe[b|n] folge daß alles Andere nur conjectur sei die Erfahrung des gegen-
aber das einzige Material, das zu allen conjectures führt. Aber hier hat eben das Wort “gegen- wärtig” keinen Sinn denn es solle nicht heißen gegenwärtig im gegensatz zu vergangenem, sondern eigentlich möchte man hier von einer gegenwärtigen gegen- wärtigen Erfahrung reden. Das was man aber betonen will ist daß Gegen- wart, Vergangenheit
15 & Zukunft nichtden Bildern auf einem Film ent- spricht die allen da sind nur an verschiedenen Orten. Man will eigentlich sagen, daß dieses Gleichnis hier Zusam- menbricht. |
Das Jetzt scheint
quasi ein Bild auf dem Filmstreifen zu bezeichnen (herauszu- greifen) zu zu sagen dies sei das eigentlich reale. Aber hier
ob einer im Kino statt auf den Film zu zeigen <…> & sagen dies sei das Bild welches jetzt in der Laterne im Objektiv der Later- ne sich befinde auf die Leinwand zeigte & sagte dies sei das eigent- liche Bild. Das ist als ob man sagen wollte “jetzt ist jetzt”. |
Man sagtt, eine Hypothe-
16 se beschreibe nichtnur was wir sehen hören etc. sondern wir drückten mit ihr auch gewisse Erwar- tungen aus. Aber hier sieht man wie vieldeutig der Aus- druck “Erwartung” ist (wie “glauben”, “denken” etc.). Denn wenn ich sage “dort steht ein Sessel” so erwar- te ich gar nichts in dem Sinn daß ich etwa auf das Eintreten einer Erscheinung passe.
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Erfahrung als
logische Form. Erfah- rung im Gegensatz wozu? |
Daß in die unmittel-
bare Erfahrung kein Subjekt eintritt eintritt wird ganz klar wenn man bedenkt z.B. im Laufe einer Untersuchung zeich- net, was man in einem Mikroskop sieht oder dies beschreibt so daß die Beschreibung
17 etwa einer Zeichnungäquivalent ist. Diese Zeichnung oder Be- schreibung ist dann ein Satz der die unmittelbare Erfah- rung ausdrückt & enthält natür- lich kein Subjekt. Ebenso wenn man eine gehörte Tonfolge etwa durch Noten wie- dergeben wollte; etc. |
“Das Okular des größten
Fernrohrs nicht größer als unser Auge” das
Schluß müssen doch wir die Sache sehen, ist alles doch unsere Vorstellung. Oder gar: “alles ist doch am Ende nur in un- serem Kopf”. Was man meint ist der berechtigte Hinweis auf die Evidenz als Quelle unserer Specu- lationen. Wie wenn ich sage: sehen wir den Beweis an; der wird uns zeigen, was das Bewiesene ist. Und so kann man wohl auf die unmittelbare
18 Erfahrung
hinweisenum zu sagen daß ein Götze nicht mehr tun kann als einen bestimmten Götzendienst zurück- zuweisen der anbetet was man selbst gemacht hat. Aber es liegt hier der Schwerpunkt nicht auf der Kleinheit des Auges oder des<…> Kopfes & überhaupt nicht auf dem Subject & also nicht auf dem Sub- jectiven.
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Der Begriff “Lösung”
<…> für eine Gleichung & der Begriff “Beweis”. Wenn ich komplexe Zahlen einführe so führe ich einen neuen Begriff der Lösung einer Gleichung ein. Und wenn der Beweis des Goldbachschen Satzes gelingen sollte so würde dadurch etwas [n|N]eues ein “Beweis” genannt,. |
Inwiefern ist es nötig
sich was ein Satz
19 sagt, vorstellen
zukönnen? (“Hast Du an dieser Stelle Schmerzen?”) |
‘Denkbar’ ist etwas
ähnliches wie ‘vor- stellbar’. [‘Denkbar’ ist wirklich etwas Ähnliches wie ‘vorstellbar’.] ‘Denkbar’ ist nur eine Ausdehnung des Begriffs ‘vorstellbar’. (Das ist es was meine Auffassung des Satzes als eines Bilds sagen wollte.)
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Sinn – Unsinn: “Ich
werfe einen Ball in den 4dimensionalen Raum hinaus” Ist ein System gegeben worin dieser Satz ein Bild genannt werden kann & ge- br einen Gebrauch hat so hat er dadurch Sinn erhalten. Aber wenn ihn Einer ohne weiteres gebraucht so werden wir mit Recht sagen er sei unsinnig. |
[d|D]ie Aufgabe der
Philosophie (in meinem Sinne) ist es
20 tatsächliche Irrtümeraufzuzeigen. |
im Ernst, (Spaß) meinen.
Kann man etwas im Ernst meinen wollen? Kann man versuchen etwas im Ernst ˇ(Spaß) zu meinen? Das Wort ver- suchen ist eben viel- deutig. Wie versucht man, z.B., einen Arm zu heben & wie einen Ton von bestimmter Stärke & bestimmtem Charakter hervorzu- bringen. Wie versucht man sich eines Wortes
in jemandes Lage hineinzudenken. Ich wollte näm- lich einen Satz im Ernst meinen ˇdamit vergleichen, ihn zu einer ‘ernsten’ Melodie zu singen. Aber man kann gegen diesen Ver- gleich einwenden, daß man den Satz willkür- lich nach der ernsten Melodie singen <…> aber ihn nicht willkür- lich ernst meinen kann. & daß man dann entspre- chend den Ernst simulie- ren kann. Wir unterscheiden
21 den Ernst von
allemwas man Benehmen nennen könnte. Als etwas Inneres von etwas Äußerem. Und warum nennen wir ihn etwas Inneres? Worin ist er & woher dieses Gleichnis von Innen & Außen?<…> Man sagt “den Ernst sieht man nicht, nur den Ausdruck des Ernstes”: <…> aber heißt das daß der Ernst versteckt ist & ist dieser Satz analog dem: das Geld siehst Du nicht nur die
anderseits ist auch der Ernst nicht in dem Sinne unsichtbar wie etwa die Luft. oder eine Glasscheibe Sondern es müßte wohl heißen daß es keinen Sinn hat zu sagen “ich sehe den Ernst” sowenig wie “ich sehe Magen- schmerzen”. Man könnte auch so fragen: ist, einen Satz im Ernst meinen etwas ähnliches wie einen ernst gesproche- nen Satz hören?
22 |
Ist, eine Melodie im
Ernst singen etwas Ähnliches wie, eine mit ernstem Aus- druck gesungene Melodie hören? Und liegt der Unter- schied in etwas an- derem als darin daß uns dieses Hören nicht zwingt uns glei selbst mit dieser Melodie zu bewegen. Könnte man sagen: nein, hören ist nicht genug, aber wenn Du die Melodie genau so mitsingst, dann
Oder ist, einen Satz im Ernst meinen etwas Ähnliches wie, Magenschmerzen haben, während man ihn ausspricht? Sicher ist daß es ähnlich ist eine Melo- die mit Ernst singen & einen Satz im Ernst meinen. |
Wenn man “[e|E]ndlos eine
Zahl nennt, dann ver- lange ich daß man auch Einige eine Zahl nennt & dann wird
23
es sehr klar daßeine Definition des Zahlbegriffs über- flüssig ist. |
Umgruppierung einer
unendlichen Reihe. |
Wenn n größer wird
so wird 1/n immer kleiner. Wie tritt hier der dieser neue Gedanke in die Arithmetik ˇein In- duktion. |
Die Umgruppierung
Reihe kann man nicht extensiv er- klären sondern nur an einem Beispiel & d.h. intensiv. |
Man kann könnte nicht
sagen: unser Ohr ist nicht fein genug um die Luftschwin- gungen einzeln wahr- zunehmen es erhält daher nur einen allge- meinen (verschwom-
24 menen)
Eindruck. |
Kann man sagen “die
Sirene kann entweder die genaue Höhe oder die genaue Dauer des Tones geben, aber nicht beides”? |
Kann man nun
aber sagen, ein Ton müsse sozusagen einen verschwommenen Anfang haben da die Schwingung nicht eigentlich einen Anfang zugleich mit einer Wellenlänge habe?
|
Was macht ein
Kapitel der Mathe- matik interessant? |
⇒⁅Zu Seite
7/1⁆
Es ist doch klar Es ist ja
selbstverständ-
lich daß der Satz einer deutschen oder englischen Erzählung Wort für Wort andere Reaktionen in mir her- vorruft als ein solcher Satz in einer chinesi- schen Erzählung im Chinesischen der nicht viel an- ders auf mich wirkt als ein beliebiges
25 Muster von Strichen.Eben weil ich Deutsch & Englisch gelernt habe. Wie es auch klar ist, daß es ganz andere Reakti- onen in uns hervorrufen muß den Zügen eines uns bekannten Spiels zuzuschauen, als wenn wir einem Spiel zusehen das wir nicht “verstehen”. |
Erinnere dich an den Eindruck
guter Architektur, daß sie einen Gedanken aus- drückt. Man möchte auch ihr mit einer Geste folgen.
|
“Handelt also die Mathe-
matik vom Zeichen ‘4’”? <…> In dem Sinne, & so- wenig, wie eine Zeichen- regel von dem Zeichen handelt. Nämlich nicht in dem Sinne, in welchem ein Erfah- rungssatz vom Zeichen handelt. (Etwa: daß das Zeichen 4 leicht zu schrei- ben ist.) |
Geometrischer Würfel =
= [T|W]ürfelform, geome- trischer Kreis = Kreisform geometrische Gerade =
26 = Form
der einer GeradenUnd nun bedenke die Grammatik dieser beiden ‘Gegenstände’: des Würfels (aus Holz) & der Würfelform (des Holzklotzes)! |
Kapitel: “Wie die Grammatik
gebraucht wird”. |
Wie lehrt man einem die
Bedeutungen der Worte “bitte” & “danke”? |
Wie lernt man die
Bedeutung des Wortes “vielleicht”? Was ist die
tes? Kann man sagen: “seine Bedeutung ist sein Gebrauch”? Man kann sie lernen, denn wir haben sie alle gelernt. Frei- lich nicht durch eine Definition. |
Wie kann man nach der
Bed. d. Wortes “vielleicht” fragen?– “Heißt ‘v.’ dasselbe wie perhaps?”, “wird es so angewandt: …?”, “Heißt es so viel wie die Geste …?” |
Wie lernt man die Bedeu-
27 tung eines
Wortes?
Dagibt es viele Fälle. |
Wir nennen es “die Bedeu-
tung des Wortes erklären” wenn wir es in eine ande- re Sprache übersetzen, aber auch wenn wir statt seiner eine Geste machen, oder wenn wir auf einen Träger des Namens weisen; etc.,. In soviel verschiedenen Weisen wird der Aus- druck “Erklärung der Bedeutung” gebraucht. |
Wenn man sagt: die
sei das, was die Er- klärung der B. er- klärt,– so denkt man an diese Erklä- rung also an das Para- digma eines Schrittes in einem Kalkül. Man denkt sich man könnte sie dem zu erklärenden Zeichen beifügen ja sogar das Zeichen durch sie ersätzen. Wenn so die Erklä- rung mit dem Zeichen (oder statt des Zeichens) wiederholt wird so ist klar daß sie nicht
28 als, ein für
allemalwirkende, Medizin betrachtet wird (sozu- sagen als Impfung) sondern als Teil unseres fortlaufenden Kalküls. [unserer fort- laufenden Kalkulation.] |
“Was ist die Bedeutung
eines Wortes?”– “Was ist der Nutzen eines Gegen- standes?” |
Man kann von
der Erklärung der Bedeutung
Gebrauch des Wortes lehrt. |
Es ist interessant
zu sehen was geschieht wenn wir versuchen uns zu sagen daß wir nicht eigentlich die Bewegung der Finger wollen wenn wir sie etwa zur Faust biegen wollen sondern die Bewegung des Muskels der rein mechanisch durch den Zug an der Sehne das Biegen der Finger
29
bewirkt.
Man kanndie Bewegung des Muskels am [u|U]nter- arm sehen & nun versuchen sich zu sagen daß was ich eigentlich will sei, daß sich dieser Muskel bewege. Man sieht dann daß dies scheinbar gar nicht möglich ist & man die Be- wegung des Muskels als Folge der Be eigent- lich gewollten Bewegung der Finger empfindet. Das soll natürlich nur so viel zeigen, als daß, eine Bewegung
der Physiologie zu tun hat |
Man frage sich einmal
ob zu jeder der vielen kleinen Bewegungen die man, [S|s]chreibend, lesend, oder auch “untätig” vor sich hin- brütend, mach macht ausführt, ein etwas vorgeht was man einen Willensakt nennt.– Vielleicht wendet man ein: Aber diese Bewegungen werden doch von mir nicht wie etwas Beobachtet was unabhängig
30 von mir selbst geschiehtetwa wie die Bewegun- gen der [b|B]lätter am Baum vor meinem Fenster. |
Das ist Eisen, das ist
g[e|r]au, das ist eine Zyllin- der, Stange, das ist ein Feuerhaken. |
Was heiß es: man kann
nicht in dem gleichen Sinne auf einen Körper zeigen, wie auf eine Farbe? Heißt es etwas anderes als,: wer auf einen Körper
auf seine <…> Farbe aber eben nur, wenn man ˇunter dem ‘auf die Farbe zeigen’ eben das versteht, auf den Körper zeigen der sie hat. Wie wenn man sagt Einer heiratet das Geld seiner Frau & man würde erklären daß man nicht im selben Sinne das Geld, wie die Frau heiraten kann. |
Spiele nicht mit den Tiefen
des Andern!
31 |
Die Sprache lernen als ein
abgerichtet werden. |
Überdenke diesen Satz:
Keiner glaubt während
eines Landregens im Herzen daß es wieder einmal schön sein wird. wieder einmal die Sonne scheinen wird. Das Gefühl der Überzeugung: Ist es nicht ähnlich wie die Sonne die auf eine früher trübe Land- schaft fällt. Es ist die- selbe Landschaft, aber alles ist individuell ver- ändert & doch alles in einem Sinn gegen das
lere zu. Man kann sagen das Erlebnis des Satzes, seine Land- schaft steht in anderer Beleuchtung. |
Was tut das Wort “viel-
leicht” im Satz? verbrei- tet es nur eine Art Stim- mung; wie wenn ich während des ganzen Satzes einen Ton brummte? |
Ich hätte übrigens,
was ich oben sagte, auch so sagen können:
32 die Zuversicht ist etwasÄhnliches wie der zu- versichtliche Ton.– |
Soweit ein Teil meines Aus-
drucks einfach dazu bestimmt ist auf das Ge- müt des [a|A]ndern eine be- stimmte Wirkung hervor- zurufen wie etwa die laute Stimme ihn einschüchtert soweit rechne ich es nicht unter die Zeichen. Aber warum sollte nicht ein Wort bloß zu diesem Zweck ge- braucht werden oder ein Lärm anderer Art.
etwas denken das ganz wie ein Satz aussieht & dessen Wirkung darin besteht daß jedes der Worte eine bestimmte Wir- kung auf den der es Hört hervorruft & der ganze Satz etwa wie eine Art Aussage wirkt oder wie eine Reihenfolge verschiedener Waschungen & Abreibungen. Anderseits muß doch auch jeder wirkliche Satz so wirken neben seiner eigentlichen Funktion. Die erste Wirkung des
33 Satzes auf uns
wäre dannwie die Wirkung der Piano- larolle auf die Tastatur. |
Wollte man ˇso die Wirkung
eines Wortes [d|s]eine Bedeu- tung nennen so müßte man sagen daß die welche die Bedeutung des eines Wortes <ist> Sache der Erfahrung ist. |
Man könnte das Wort
“vielleicht” etwa durch eine Art hinweisende Definition erklären in dem man z.B. auf den grauen Himmel weist & sage “es wird vielleicht
|
Wir würden von einem Men-
schen sagen: “er verwendet das Wort ‘vielleicht’ an- ders als wir; er sagt ‘vielleicht’ wenn wir ‘sicher’ sagen”. Oder: “er sagt ‘à dieu’ wenn wir ‘Grüß Gott’ sagen”. Aber wie ist denn hier der ‘Platz’ des Wortes bestimmt? (Die Schweizer: “ich glaube es ist so”) |
Die Erklärung der
Bedeutung eines Wortes ist nicht die Erklärung
34 (oder Beschreibung) derWirkung des Wortes. |
“Wenn Einer sagt ‘ich werde
vielleicht kommen’ & er kommt dann nicht, so hat er damit nicht ein Versprechen gebrochen” |
Man gibt zur Erklärung
des Wortes “vielleicht” Gründe an, die uns bestimmen können zu sagen, das & das werde vielleicht eintreten.
|
Die Bedeutg. ist das, was die
Erklärg. der Bedeutg. erklärt. Damit will ich sagen// Das soll heißen//: “Was uns an der Bedeutung interessieren soll das sei, was in einer Erklärung der Bedeutg. zum Ausdruck kommt.” |
Unter “Erklärung der
Bedeutung” verstehe ich, was immer im Kal- kül der Sprache als solche Erklärung auf- tritt. |
Werden uns nun die
Wörter unserer gewöhnlichen Sprache erklärt als
35 wir die Sprache lernten?Die meisten gewiß nicht. Das Wort “vielleicht” wurde mir nie erklärt doch habe ich seinen Gebrauch –<…> – in einem gewißem Sinne – einmal gelernt. |
Gibt es aber ube für jedes
Wort überhaupt Erklä- rungen die man gram- matische Erklärungen der Bedeutg. nennen könnte? Wie, wenn ein Wort den Zweck hat, den Andern in eine bestimmte Stimmung
wir uns, dies würde von ihm ausgesagt, da müßte ich doch sagen: das ist nicht, was ich Erklärung einer Bedeutung nenne, das hat mit einer Er- klärung einer Bedeutung nichts zu tun. |
Aber ob etwas als Wort
als Zeichen anzusehen ist wird doch durch seine Grammatik oder etwa das Fehlen einer Grammatik bestimmt. Und ferner ist es mit
36 den grammatischen
Er-klärungen, mit den Er- klärungen der Bedeutung eben wie mit den Spielen. Ich kann ein Spiel verstehen & nicht das Gemeinsame oder [c|C]hara- k teristische aller Spiele sagen können. So wie ich eben eine Erkenntnis ein Wissen beschreiben kann ohne sagen zu können “was Wissen ist”. |
D.h.: Was eine Erklä-
rung der Bedeutung ist, muß an Beispielen gezeigt werden.
|
Nun kommt mir der
Gedanke: Ich kann natürlich über das Wort vielleicht gram- matische Erklärungen geben. Erklärungen die den Gebrauch des Wortes regeln. Aber geben diese Regeln ihm auf jeden Fall Bedeutung. Ich könnte doch ˇbeliebige Regeln für ein Zeichen A fest- setzen wie es inner- halb von Sätzen gebraucht werden soll; aber hätte es damit was wir Bedeutung nennen? Könnte es nicht ein ganz nutzloses
37 Zeichen
sein?
Undwas, anderseits be- stimmt den Nutzen des Zeichens? Muß ich hier <…> sagen: Nur Beispiele können zeigen was die Verwendung der Nutzen, eines Zeichens ist?– |
Man könnte statt der
hinw. Definition das ist grün auch den Satz gebrauchen dieses Blatt ist grün; & analog das Wort vielleicht durch einen [h|H]inweis auf die Wolken & den mit dem
regnen” erklären. (Und wenn das eine Erklärung ist, so ist es gewiß noch am ehesten die, durch welche wir die Bedeutung des Wortes Wirkl tatsäch- lich lernen.) |
Hat das Wort “guten Tag”
Bedeutung? Das Wort “Au!” das Wort “oh weh!”, “Pfui!”? |
“Das Wort ‘vielleicht’ hat
Bedeutung”, damit meinen wir, es entspreche ihm etwas in der Welt; aber natürlich, nicht so, daß ihm ein Ding
38 entspricht, aber
sodaß seinem Gebrauch etwas in der Außenwelt entspricht; daß wir den Tatsachen verant- wortlich sind, wenn wir es gebrauchen; etc. |
Wozu muß soll ich mich
auf diese Frage einlassen? |
Zu sagen das Wort
habe nur im Satzzu- sammenhang Bedeutung heißt daß die Bedeutung nicht das Gefühl ist welches das Wort hervorruft. Man würde nicht sagen das Wort habe nur
einen Klang. Jener Satz heißt, daß das Wort nur als Stein des Kalküls // nur im Kalkül// Bedeu- tung habe. |
Wie lernt ein Kind den
Gebrauch eines Wortes, ( etwa des Wortes ‘vielleicht’. Es spricht das Wort etwa einen Satz nach dem es vom Erwachsenen gehört hat: “sie wird vielleicht kommen” & etwa auch in dem Tonfall des wie der des Erwachsenen Dann fragt man
39 sich
manchmal: ver-steht es das Wort “vielleicht” schon oder spricht es es nur nach? Nun, was ist das Anzeichen dafür daß es das Wort wirk- lich versteht?– Das, daß es es in verschiedenen Fällen richtig – (das heißt doch den Regeln gemäß) – gebraucht & danach auch handelt. |
Wenn es in der deutschen
Sprache ein Wort gäbe das bloß bestimmt wäre in dem Andern
ich von diesem Worte sagen, es habe keine Bedeutung sondern nur eine Wirkung? Denken wir an das Wort “he he” wie es etwa von einer Spottenden spottenden Rede gebraucht wird. Hat dieses Wort eine Bedeu- tung? |
Denken wir uns aber,
jemand erklärte: “‘he he’ heißt soviel wie ‘haha’”, hat er nun nicht eine Erklärung der Bedeutung gegeben?
40 |
Es ist offenbar daß wir
uns mit der Frage nach der Bedeutung des Wortes “hehe” der Frage nach der Bedeutung des Lachens, oder ˇ<…> des Achselzuckens, nähern. |
Nun möchte man sagen:
Die Sprache dient der Beeinflußung & ist ein Mechanismus der Beeinflußung. Jedes Wort hat in diesem Mechanismus einen Platz, ist quasi ein Zahnrad (Hebel etc.) des Mechanismus. Und
sein Teil sein Anteil an der Gesamt- //wirkung des Mecha- nismus. Was ist also dieses Teil für das Wort “Tisch”, was für das Wort “rot”, oder “nicht”? Was ist ihre Wirkung? Man denkt natürlich zuerst daran, daß sie darin besteht Assoziationen hervorzurufen. Aber es ist klar daß das jeden- falls nur ein Teil der Funktion eines Wortes ist. Man könnte viel- leicht ähnlich sagen: es sei die Funktion des
41 Schachspiels uns Ver-gnügen zu machen; aber kann man die Funk- tion des Rätsels damit beschreiben daß man den Teil des ganzen Vergnü- gens zeigt der auf das Rätsel entfällt? |
Wenn ich aber sagte,
die Bedeutung ist die Wirkungsweise eines Wortes?– [The way it works] Nun, so hat natürlich die Wirkungsweise im Kalkül etwas mit seiner – psychologischen – Wirkung zu tun. Denn die Defini- tion, Erklärung wird
braucht. |
Wie verhält sich aber
dieses Problem zu den besonderen Problemen über die Bedeutung von Wörtern? Nun es ist selbst ein solches besonderer Pro- blem. Das Problem der Zeit kann beant- wortet werden ohne daß das der Bedeutung beantwortet ist. Und das ist eine klare & wichtige Einsicht wie die daß man eine Erkennt- nis haben kann ohne die Frage was Erkennt-
42
nis ist beantworten zukönnen. |
Wenn man uns fragt
“was bedeutet das Wort ‘hallo’” so werden wir antworten: “‘hallo’ ist ein Ausruf. Bei dieser & dieser Gelegenheit sagen wir ‘hallo’. Es heißt soviele wie das Wort …![!|.]” |
“Die Bedeutg., das was
die Erkl. d.B. erklärt damit habe ich gemeint: Das was ˇüber die Bedeutg. in unsern Kalkül ˇ<…> eintritt ist die Erklärung der Bedeutg.. Das Oder: das was uns angeht ist die Erkl. der Bedeutg.. Denn diese Erklärung ist ein weiteres Stück Sprache. |
Das Wort “Tisch” &
das Wort “oho!” |
Daß die Erklärung
der Bedeutg. im allge-
43 meinen ‘Mißverständnissebeseitigt’ d.h. zwischen gleichberechtigten Bedeutungen entscheident ist nicht wahr. Das ist von ‘Erkl. d. Bed.’ von der Art “diese Farbe heißt grün” oder “dieser Mann ist Napoleon” wahr. |
“Diese Handlung ist gut”
“Diese Tätigkeit ist ein Spiel”. Wenn eine Handlung ganz beschrieben ist, ist es dann eine Erfahrungstatsache, daß sie gut ist??! Kriterien!
|
Die
Bed. das, was die
Erkl. der
Bed.,
erklt..
Was heißt das? Die Erkl. d. Bed., Teil des Kalküls ˇDas was uns in d. Phil. angeht. Ein Stück d. Spr. Erkl. d. B. ˇaber vielerlei: “Das ist N.N”, “d. = rot” “p ⊃ q = etc.”. Man sagt ˇder Name N bedeutet diesen Menschen das Wort Tisch bedeutet einen solchen Gegenstand, aber man kann nichts analoges von für das Wort “acht” sagen. Aber auch vom Wort ˇ“hallo” oder “oho!” sagt man, es hat Bedeutung im Gegensatz zu einer Lautzusammenstellung wie “kauken”. Von manchem Wort werden wir sagen es sei ist gleichbedeutend wie eine Geste; & wenn wir von der Bedeutung des Wortes “hehe!” reden, so etwa im selben Sinne wie von der Bedeutung des Lachens. Was man Erklärung der Bedeutung eines Wortes nennt
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z.B. eine Definition lehrtuns den Gebrauch des Wortes. Und die meisten Worte wurden uns nicht durch Definition erklärt, sondern wir lernten ihren Gebrauch ˇauf andere Weise// sondern ihr Gebrauch uns auf andere Weise uns gelehrt// |
Die Bedeutung des Wortes,
sein Nutzen, seine Wirkung. Wenn ich jemandem einen Befehl gebe & er befolgt ihn dann bestimmen die Worte das was er tut. Ich sage <…> heb' einen Stein auf & er hebt keinen Stock auf; hätte ich aber gesagt heb einen
Stock gewesen. Und hätte ich gesagt wirf einen Stein so hätte er ihn geworfen & nicht aufgehoben. Also ist die Bedeutung jedes Wortes im Befehl seine Wirkung. Seine Wirkung wenn der Befehl befolgt wird. Denken wir man würde sagen: die Bedeu- tung eines Wortes ist seine Wirkung auf einen gutmütigen Menschen. Aber meine ich damit daß wenn der Mensch ˇsich als gutmü- tig erwiesen hat, ich dann als Bedeutung acceptie- ren werde, was immer die
45 Erfahrung als
Wirkungdes Wortes zeigen sollte. Vielleicht wird man sagen: Wenn er gutmütig ist so heißt da[ß|s] doch daß er den Befehl befolgt wie er ihn versteht. Was er also tut muß zeigen, wie er ihn verstanden hat; welche Bedeutung jedes Wort für ihn hat. Aber daß er gutmütig ist zeigt nur daß er gutmütig ist & ich dann nur sage ich definiere die ˇden Ausdruck “Bedeutung die ein Wort für ihn hat” als: Wirkung die es auf ihn ausübt.
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Kann man sagen: “Die
Bedeutung ist der Zweck eines Wortes, nicht seine Wirkung”? (Der Zweck kann festgesetzt werden, die Wirkung ist Sache der Erfahrung.) |
⁅Zu dem Früheren⁆.
Das Wort “Stein” ist verant- wortlich dafür daß ge- rade ein Stein aufgehoben wurde der, das Wort “aufheben” dafür, was mit dem Stein geschah, etc.. |
Die Bedeutung eines
Wortes wird festgesetzt.
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Die Wirkung wird die Erfah-rung zeigen// lehren//. |
Ich könnte nun sagen:
der Zweck des Befehls “heb den Stein auf” ist daß er den Stein aufhebt. Was ist aber der Zweck des Wortes “Stein”? Ich kann doch nicht sagen: ein Teil des Zwecks des ganzen Satzes// Befehls//. Freilich könnte ich sagen das Wort “Stein” macht ihn gerade einen Stein aufheben. Aber wir hätten dieser Wirkung vielleicht nach- helfen können indem wir ihm einen elektronischen
Wie hätte sich nun diese Einwirkung mit der des Wortes Stein vermischt. Die Bedeutung eines Wortes ist die Rolle, die ein Wort im Zweck des ganzes Satzes spielen soll. Es wäre ja schließlich nur eine Hypothese daß es das Wort “Stein” war, was diese Wirkung hatte. |
Man möchte nun sagen:
gewiß die Bedeutung eines
Denn die Sätze die wir sagen haben einen bestimmten Zweck, sie wollen sollen gewisse Wirkungen herbeiführen. Also sind sie offenbar Teil eines Mechanismus (etwa eines psychischen) zur Herbeiführung dieser Wirkung & die Wörter sind auch solche Teile. (Hebel, Zahnräder u. dergl.) Und das einfache Beispiel wäre die Wirkung einer Gruppe von Löchern auf dem Papierstreifen des Pianola.) Wie aber, wenn das Pianola nicht funktioniert weil
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etwas in seinem Mechanismusin Unordnung ge- raten ist? Wenn jetzt also diese Gruppe von Löchern <…> statt einer musikalischen Phrase ein Klopfen & Zischen hervorruft. Sollen wir jetzt sagen dies sei der Sinn jener Zeichen auf der Rolle? Vielleicht sagt man Der Sinn sei die Wirkung auf ein Pianola in gutem Zustand (der Sinn eines Befehls seine Wirkung auf einen willigen Menschen) Nicht der Wirkung entspricht
48 der Sinn sondern
dem Zweck.Der Zweck wird festgesetzt …. Kann Soll ich also sagen, der Zweck eines Wortes ist seine Bedeutung? Was ist also der Zweck des Wortes “Gro[s|ß]” (sage nicht, er sei einfach der in uns eine Vorstellung von Groß hervorzurufen.) Hat dieses Wort einen Zweck? // Kann man von dem Zweck dieses Wortes reden?// Nach dem Zweck der Löcher auf der Pianolarolle gefragt werde ich ihre Wirkungs- weise im Pianola beschrei- ¤
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“Und so deutet das
Chor auf ein geheimes Gesetz.” Daß es deutet ist eben das Sprechende// das, was auf uns wirkt// Es ist nicht ein Gesetz welches wir wahrnehmen, sondern etwas, was man die Ahnung eines Gesetzes nennen könnte. Das undeutliche Bild eines Menschen zu sehen hat eine bestimmte Wirkung ob es nun von einem wirklichen Menschen aus- geht oder nicht.
49 |
¤
ben.
Aber ich könnte
nicht den Zweck dieser Löcher als Teil des Zwecks des Pianola darstellen. Schachspiel. |
Wie versteht man eine Geste?
Wenn ich ˇbei irgend einer Gelegenheit sage: “ich verstehe diese Geste”, meine ich da daß ich sie in Worte oder andere Zeichen übersetzen kann? Nicht Gewiß nicht immer. Ich charakterisiere ein Erleb- niß. |
|Das Gesicht ist die Seele des Körpers|
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Der Tonfall der Überzeu-
gung & die Überzeugung aber auch der Tonfall des Glaubens & der Glaube & der der Tonfall der Hoffnung & die Hoffnung. |
Man kann den eigenen
Charakter sowenig von Außen betrachten erkennen wie die eigene Schrift. Ich habe zu meiner Schrift eine einseitige Stellung die mich verhindert, sie sie auf gleichem Fuß mit anderen Schriften zu sehen & zu vergleichen.
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Wir verzichten auf allge- meine Dogmen über unsern Gegenstand,– die besonderen Beispiele werfen so viel allgemeines Licht auf ihre Umgebung, als ihnen zukommt. |
“Was ist die richtige Art
sein Geld auszugeben?” |
Das verstehen des verschie-
denen Sinnes zweier Sätze die aus denselben Wörtern
mit verschiedener Inter- punktion bestehen. “Der Sinn des Satzes nicht aus den Bedeutun- gen der Wörter bestehend? Verschiedene Gefühle beim Lesen der beiden Sätze (“der Schüler <…> sagte der Lehrer ist ein Esel”) (Doppelte Verneinung als verstärkte Ver- neinung und ander- seits als Bejahung verstanden.) Das aber zeigt wieder was es für eine Be- wandnis mit der Bedeu- tung der Wörter hat.
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Denn diese ist doch nur
die die Funktion der Wörter im Satz (das Wort hat nur im Zusammenhang etc. Bedeutg.) Denken wir, [Einer|man] sagte, in einem Fall sehen wir den Schüler mit einem Eselkopf im andern den Lehrer; und so etwas Ähnliches mag kann wohl der Unterschied im Erlebnis sein; so läuft dieses Erlebnis jedenfalls nicht parallel lt zum mit dem Satz sondern ist vielleicht seine Folge.
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Sind etwa eine Wiese, eine
Blume, ein Musikstück, ein Drama nur soviel verschiedene Mittel um uns das Gefühl der Lust zu geben? Und warum verwendet man dann so viele verschiedene Arten der Lusterregung. Etwa weil man nicht jede in jeder Jahreszeit haben kann? Oder will man sagen: was wir wünschen sei eben nicht bloß Lust sondern Lust mit gewissen andern Eindrücken zusammen? Aber warum sollte man sich dann sträuben zu sagen, was
der andere Eindruck sein? Oder soll ich sagen es gäbe nicht nur verschiedene Grade, sondern auch verschiedene Arten der Lust? Aber warum nennt man sie alle Arten der Lust? Und ist es nun eine Erfahrungs- tatsache daß man nur lustbetonte Er- fahrungen wünscht. Ist es nicht eben gerade eine Tau- tologie was die Menschen die dies sagen zu sagen anstreben?
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Schafft der Künstler nur etwas ihm Angenehmes hervorzubringen um etwas zu machen was ihm gefällt?! |
Dieses Gesicht ist dumm
ist keine Aussage über einer Erscheinung die (eine Empfindung) die dieses Gesicht hervorruft. |
Wenn ich nun von
einer Skulptur sagte: “dieses Gesicht hat einen zu dummen
tet das “zu”. Zu dumm wofür? Um mir Freude zu machen? |
Oder auch: Was ist es
da[ß|s] schließlich für sich selbst sprechen muß? Heißt “so wollte ich's”; so ist es mir angenehm?? |
Denken wir an [die|den]
aesthetischen Unterricht der dadurch gegeben würde daß man einem die Skitze eines Meisters
54 zeigt &
wie er sie dannverändert hat. |
Was ist das für ein Satz:
“Das muß in diesem Tempo gespielt werden”. Oder: das Thema … (9te Symph.) gehört nicht geheimnisvoll sondern klar & es hat seine Größe durch seine Klarheit. Was sind die Gründe, & was spricht für sich selbst? Und was heißt: “ja jetzt verstehe ich's; so muß es sein!” |
Naturgeschichte des
Menschen, nicht Psycholo- gie. |
Was ist eine Begründung
eines Zuges eines Kunst- werkes? z.B., eines Musik- stückes? |
Die aesthetische Kritik
eines Kunstwerkes lenkt unsere Aufmerk- samkeit auf gewisse Züge. St Indem sie das
55 Werk mit anderenzusammenstellt, beschreibt mit andern Vorgängen ver- gleicht etc.etc. sie sagt etwa: gib auf diese Klimax acht etc. |
Hier verwechselt man
wieder leicht Grund & Ursache. |
Wenn man einen Komponisten
gefragt hätte; warum schreibst <…> Du in der Form der Fuge etc.? Oder: warum befolgst
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Die Aesthetik lehrt uns
wesentlich ein System kennen. Sie lehrt uns ein System sehen. |
Daß uns ihre letzten
Gründe am Schluß “an- sprechen” müssen, damit hat sie, sozusagen, nichts zu tun. [L|U]nd sie beschreibt auch nicht diesen Zustand, oder viel- mehr diese vielen Zustände des seelischen Gleichge-
56 wichts.
Sie ist sozu-sagen axiomatisch. |
Vergleiche hier die Bedeu-
tungen von “gleich wahrscheinlich” und “ästhetisch befriedigend”. |
Wäre sie Psychologie
so wäre ihr die Systema- tik nicht wesentlich. |
Verstehen der Kirchenton-
arten. Verstehen einer chinesischen Darstellung. |
Kann eine Ursache
festgestellt werden?? |
Psychoanalyse.
Denke
daran daß das Resul- tat der Analyse die Anerkennung des Analy- sierten verlangt! |
Warum ist Freuds
Bedeutung als Psycho- loge an seinen Stil gebunden. |
Die Aesthetik sucht
Gründe auf, nicht Ursachen. |
Goethe, warum er
57 das Experiment ˇin der Farbenlehre
zurück-wies. Vergleiche unser Gefühl über das Psycho- logische Experiment. Es teilt uns nicht das mit was uns inter- essiert. Es ist ˇnatürlich nicht wahr daß er uns nichts mitteilt |
In der Kunst ist es schwer etwas zu sagen, was so gut ist wie: nichts zu sagen.
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αεα
f(f) = F(f) ξ(ξ) F(F)? ~f(f) = F(f) ~⌇(–)
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~(αεα) ξ[(|{]~(ξεξ)ξ ~⁅ξ[(|{]~(ξεξ)ξε⁆ ⁅f(ξ,n)⁆'a = f(a,a) ~(⁅~ξ(ξ)⁆'<…>(⁅~ξ(ξ)⁆'())) ~[(|{]~⁅~ξ(ξ⁆'(⁅~ξ(ξ)⁆'())}
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An meinem Denken, wie
an dem jedes Menschen hängen die verdorrten Hüllen Reste meiner früheren (abgestorbenen) Gedanken. |
Mathematisches Problem.
Denke an das Erraten
59 eines
Rätsels.
Insbeson-dere etwa an das Erraten eines Rätsels von dem man nicht weiß ob es eine Lösung hat: Lewis Carroll<'>s <…> “why is a raven like a writing desk“. (vergl. was er darüber schreibt.) |
Es ist übrigens merkwür-
dig daß das Wesen des Rätsels in der Logik nicht eingehend behandelt wird. |
Das allgemeine in der
Mathematik ist nicht unbestimmter als das besondere. Allgemein
60 &
besonders in derMathematik sind relative Begriffe. Dabei gibt es keine Hierarchie der Typen in der Mathematik! |
Wir gegen nur von Kalkül
zu Kalkül. Von Ornament zu Ornament. Denn jeder Kalkül kann als Ornament dargestellt werden. Nur wenn wir zwei Kalküle vergleichen können wir zum Begriff des allgemeinen & besonderen kommen. In der Anwendung auf
speziellen Falles liegt die Beziehung von Allge- meinem zu Besonderem. |
Oder auch: nur im
kombinierten Kalkül das gibt es einen All- gemeinen & einen beson- deren Teil. |
Und der besondere
Fall wird dann immer so erzeugt, daß man sagt: “Setze z.B. statt x, ε”, oder “statt f(x) x²” oder statt F{fx} ∫ fx dx” etc.
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