Drei Pioniere der philosophisch-linguistischen Analyse von Zeit und Tempus: Mauthner, Jespersen, Reichenbach

Elisabeth Leinfellner

Abstract


Die historische Entwicklung von den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts an führte dazu, dass das Werk Mauthners erst wieder ab den siebziger Jahren diskutiert wurde. Die Diskussion teilt sich in zwei Stränge: die Wieder-Entdeckung des fin de siècle und die Erkenntnis, dass Mauthner der erste Analytische Philosoph avant la lettre gewesen ist. Anders als in der klassischen Analytischen Philosophie sind alle seine Analysen erkenntnistheoretisch oder, modern ausgedrückt, kognitiv orientiert. In dem Vortrag werden grundlegende Gedanken zum Problem der Zeit und vor allem der Tempora aus Mauthners Werk in einem modernen Rahmen dargestellt. Seine Analysen sind für die Sprach- und Literaturwissenschaft relevant. Mauthners Analyse von Zeit und Tempus ist eng an seine Philosophie, insbesondere die "drei Bilder der Welt" und die These von der metaphorischen Abbildung geknüpft. Wichtige Probleme in diesem Zusammenhang: Die morphologische Charakterisierung von "Zeit" als Substantiv ist ein Unding. - Der vermeintliche, und nur im Sprachsystem verankerte Parallelismus von Raum und Zeit - Die Unterscheidung zwischen subjektiver oder erlebter Zeit, objektiver oder abstrakter Zeit und vorgestellter, vom Gedächtnis gespeister Zeit - Die verschiedenen Arten des "Jetzt", inbesondere das grammatische "Jetzt" - Das System der Tempora nach Mauthner im Vergleich mit Jespersen und Reichenbach - Die struk turelle Zerlegung der Verb-Bedeutung an Hand des VerbAspekts - Die Parameter der Tempora in Satz und Text.

Keywords


20th century philosophy; 20th century philosophy; linguistics; philosophy; philosophy; philosophy of time; Wittgenstein Ludwig; Wittgenstein Ludwig; aspect; ethics; grammar; language; linguistics; memory; neuroscience; now; Damásio António; Jespersen Otto

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