Zur Performativität des Narrativen: Vorüberlegungen zu einer performativen Narratologie

Alexandra Strohmaier

Abstract


Im Unterschied zu Positionen der pragmatischen Narratologie, deren Prämissen sich auf Austins Trichotomie lokutionär / illokutionär / perlokutionär zurückführen lassen, sucht dieser Beitrag, Austins initiale Performativ/konstativ-Unterscheidung als theoretischen Ausgangspunkt für eine performanz- bzw. performativitätstheoretische Profilierung der Narratologie nutzbar zu machen. Die Annahme einer (je)der Narration immanenten per¬formativen Dimension in Anschluss an poststrukturalistische Revisionen der Austinschen Theoriebildung eröffnet, wie gezeigt werden soll, neue Perspektiven für die Untersuchung der Wirkmächtigkeit narrativer Formen und Verfahren. Das theoretische und methodische Potential einer Integration performanztheoretischer Ansätze (poststrukturalistischer Pro¬venienz) und narratologischer Ansätze (strukturalistischer Provenienz) soll dabei konkret am Beispiel der in der klassischen Erzählforschung (zugunsten der Kategorie Zeit) margi¬nalisierten Kategorie des Raumes vorgeführt werden. Die Adaptierung handlungstheoreti¬scher Ansätze der Raumtheorie für die kulturwissenschaftliche Narratologie erlaubt es, den Fokus von der Frage nach der Repräsentation auf die nach der Konstitution des Raumes (in dem/durch den Akt der Narration) zu verschieben. Der gemeinhin als natürlich gegeben (und als in der Narration lediglich re-präsentiert) gedachte Raum wird auf seine narrrative Konstituierung hin untersucht.

Keywords


20th century philosophy; linguistics; philosophy; Wittgenstein Ludwig; communication; narratology; performativity

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