Title: | Ts-212 (WL) - Diplomatic transcription [Draft] [Currently not available:] |
Author: | Ludwig Wittgenstein |
Editor: | Edited by Organization: Wittgenstein Archives at the University of Bergen (WAB). Editors: Alois Pichler, WAB (text and facsimile) |
Funders & Partners: | Trinity College, Cambridge; Oxford University Press, Oxford; Uni Research, Bergen; University of Bergen, Bergen; L. Meltzers Høyskolefond, Bergen; COST Action A32, Brussels; eContent+ DISCOVERY, Luxembourg; ICT PSP DM2E, Brussels |
Transcription: | NN, Heinz Wilhelm Krüger (transcription in MECS-WIT markup: 1999) |
Alois Pichler (2001-: coordination and editorial guidelines; amendments; conversion from MECS-WIT to XML-TEI; XML-TEI markup) | |
Claus Huitfeldt, Kjersti Bjørnestad Berg, Sindre Sørensen, MLCD project (2001: parser for conversion from MECS to XML) | |
Vemund Olstad, Øyvind L. Gjesdal (2002-: stylesheets) | |
Tone Merete Bruvik, Øyvind L. Gjesdal (2006-: XML-TEI validation) | |
Heinz Wilhelm Krüger, Deirdre C. P. Smith (2006-: amendments; XML-TEI markup) |
Rights: | Copyright holders: The Master and Fellows of Trinity College, Cambridge; University of Bergen, Bergen. Released under the Creative Commons General Public License Attribution, Non-Commercial, Share-Alike version 3 (CCPL BY-NC-SA). |
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fällt aus unsrer Betrachtung heraus. |
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Kann man denn etwas Anderes als einen Satz verstehen?
Oderˇ aber: Ist es nicht erst ein Satz, wenn man es versteht. Also: Kann man etwas Etwas anders, als als Satz verstehen? |
Man könnte möchte davon reden, “einen Satz zu erleben”. Lässt sich dieses Erlebnis niederschreiben? |
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keinen halben Satz gibt. Das heisst, vom halebn Satz gilt, was vom Wort gilt, dass es nur im Zusammenhang des Satzes Sinn //Bedeutung// hat. |
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↔ |
↔ |
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und nicht “ich meine das, was ich mit ‘p’ meine”. |
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sonst gäbe es zu diesem Missverständnis wesentlich keine Erklärung Aufklärung. Das heisst eben, die ganze Sprache muss für sich selbst spre- chen. |
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system ausdrückt und also, was ein Satz meint, nur durch Sätze dieses Systems erklärt, so fällt am Schluss die Meinungn ganz aus der Sprache, also aus der Betrachtung, heraus und es bleibt die Sprache das Einzige, was wir betrachten können. |
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klären, darum kann man die Sprache ˇin diesem Sinne nicht erklären. |
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pretieren. ↔ einer and andern. Sie hängt sich an das Zeichen und reiht es in ein weiteres System ein. |
das eine sagen. (Das eine sagen im Raume dessen, was ich hätte sagen können.) |
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so sagt er gleichsam immer: diese kleinlichen Erklärungen, die Symbole betreffend, sind müssig, wenn wir die diese verstehen. Und das Verstehen be- steht ist quasi im das Sehen eines Bildes, aus dem dann alle Regeln folgen (wo- durch sie verständlich werden). Frege sieht aber nicht, dass dieses Bild nur wieder ein Zeichen ist, oder ein Kalkül, der uns den geschriebenen Kalkül erklärt. Aber das Verständnis gleicht überhaupt (immer //sehr//) dem,
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praktische Anwendung, kennen lernen. Und natürlich lernen wir auch da wie- der nur eienen uns übersichtlichern Symbolismus statt des uns fremdern kennen. (Verstehen heisst hier übersehen.) |
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Verstehen des Wortes “und” eine Rolle spielen und das Verstehen etwas für uns Wesentliches ist, wie kommt es, dass diese Vorgänge in der symbolischen Logik nie erwähnt werden? Wie kommt es, dass von ihnen in der Logik nie die Rede ist, noch sein braucht? |
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gebe, so ist es mir ganz genug, ihm Zeichen zu geben. Und ich würde nie sagen: das sind ja nur Worte, und ich muss hinter die Worte dringen. Ebenso, wenn ich jemand etwas gefragt hätte und er gibt mir
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erwartete – und wende nicht ein: das ist ja eine blosse Antwort. Es ist klar, dass nichts anderes erwartet werden konnte und dass die Antwort den Gebrauch der Sprache voraussetzte. Wie alles, was zu sagen ist. |
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ja nur seine Zeichen”, so sage ich: “wie so[o|l]l er er wissen, was er meint, er hat ja auch nur seine Zeichen”. |
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te!” Gut, – aber wie können wir, was es ist, herausbringen? Doch wohl nur dadurch, dass er es uns sagt. Wenn wir nicht sein übriges Verhalten zum Kriterium nehmen sollen, dann also das, was er uns erklärt. Du meinst, was Du sagst. |
“Verstehen” mehrdeutig |
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mit gemeint? – Ich dachte, Du meintest, ich solle zu Dir kommen”. Die Frage ist, ob man fragen darf, “was hast Du gemeint”. Auf diese Frage (aber) kommt ein Satz zur Antwort. Während, wenn man so nicht fragen darf, das Meinen – sozusagen – amorph ist. Und “ich meine etwas mit dem Satz” ist dann von derselben Form, wie: “der dieser Satz ist nützlich”, oder “die- ser Satz greift in mein Leben ein”. |
gemeint, was ich nur durch diese Bewegung ausdrücken kann”? |
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ist. Wir sehen Striche und sagen, wir verstehen sie, und andere, und sagen, sie bedeuten nichts (oder, uns nichts). Damit ist doch eine allgemeine Erfah- rung charakterisiert, die wir nennen könnten: “etwas als Sprache verstehen” – ganz abgesehen davon, was wir aus dem gegebenen Gebilde herauslesen. |
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die chinesische etwa ungeeignet etwas mitzuteilen? – Ich sage, ich habe [c|C]hinesisch nicht gelernt. Aber das Lernen der Sprache fällt als [gr|bl]osse Ur- sache, Gesicht Geschichte, hera aus der Gegenwart heraus. Nur auf seine Wirkungen kommt es an, und die sind Phänomene, die eben nicht eintreten, wenn ich das Chinesische sehe. //anschaue.// (Warum sie nicht eintreten, ist ganz gleichgültig.) |
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geben, die uns gesagt werdenˇ willkürliche Interpretationen? Kommt nicht das Erlebnis ders Interpretation Verstehens
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mit dem Erlebnis des Hörens der Zeichen, wenn wir ‘die Sprache der Andernverstehen’?” |
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dies ebenso, wie, dass ich höre, was er sagt. //wie, dass ich, was er sagt, höre.// Und hier ist Verstehen das Phänomen welches sich einstellt wenn ich einen deutschen Satz höre & welches dieses Hören vom Hören eines Satzes einer mir nicht geläufigen Sprache unterscheidet. |
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geben und auch der Schlüssel, dann ist uns natürlich, in gewisser Beziehung, alles zum Verständnis der [c|C]hiffre gegeben. Und doch würde ich, gefragt “verstehst Du diesen Satz in der Chiffre”, etwa antworten: Nein, ich muss ihn erst entziffern; und erst, wenn ich ihn z.B. ins Deutsche übertragen hätte, würde ich sagen “jetzt verstehe ich ihn”. |
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Uebertragung (aus der Chiffre ins Deutsche) verstehe ich den Satz”, würde man einen Einblick in das Wesen des Verstehens erhalten. dessen erhalten, was wir “verstehen” nennen. |
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die Worte //Wörter// kommt es doch nicht an; sagen //setzen// wir also statt dessen “a b c d e”. Aber nun kann ich nicht ohne weiteres mit diesem Zeichen den oberen Sinn verbinden (es sei denn, dass ich “a b c d e” als ei ein Wort auffasse und dies als Abkürzung des oberen Satzes). Diese Schwierigkeit ist doch aber sonderbar. Ich könnte sie so ausdrücken: Ich bin nicht gewöhnt statt ‘ich’ ‘a’ zu sagen und statt ‘sehe’ ‘b’, und statt ‘einen’ ‘c’, etc.. Aber damit meine ich nicht, dass ich, wenn ich daran ge- wöhnt wäre, mit dem Worte ‘a’ sofort das Wort ‘ich’ associieren würde; son- dern dass ich nicht gewöhnt bin ‘a’ an der Stelle von ‘ich’ zu gebrauchen – in der Bedeutung von ‘ich’. |
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sich überlegt was dabei in uns vorgeht, wenn wir Worte meinen (und nicht nur sagen) so ist es uns, als wäre dann etwas mit diesen Worten gekup- pelt, während sie sonst leer liefen. – Als ob sie gleichsam in uns eingrif[- |f]en.” |
nicht nur ein Gebilde, nur diese Struktur von Lauten oder Strichen, sondern es sie hat – sozusagen – einen Einfluss auf mich. Ich reagiere auf einen Befehl (auch ehe ich ihn befolge) anders, als etwa auf eine Mitteilung oder Frage. |
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Erfahrung habe. – – Dass diese Erfahrung aber das Verstehen dessen ist – was ich verstehe – besteht //liegt// darin, dass diese Erfahrung ein Teil meiner Sprache ist. |
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verstehen. Wenn ich z.B. irgendwo lese “nachdem er das gesagt hatte, ver- liess er sie, wie am vorigen Tag”. Wenn man mich fragt, ob ich diesen Satz verstehe, wäre fragt man mich, ob ich … verstehe, so wäre …… es nicht leicht darauf zu antworten. Es ist ein deutscher Satz und insofern verstehe ich ihn. Ich wüsste, wie man diesen Satz etwa gebrauchen könnte, ich könnte selbst einen Zusammenhang für ihn erfinden. Und doch verstehe ich ihn nicht so, wie ich ihn verstünde, wenn ich das Buch bis zu dieser Stelle gelesen hätte. |
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Auch da gibt es Verständnis und Nichtverstehen. Und auch hier kann ‘verstehen’ und ‘nicht verstehen’ verschie- denerlei heissen. – Wir können uns ein Bild denken, das eine Anordnung von
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Gegenständen im dreidimensionalen Raum darstellen soll, aber wir sind füreinen Teil des Bildes unfähig, Körper im Raum darin zu sehen, sondern se- hen nur die gemalte Bildfläche. Wir können dann sagen, wir verstehen die- se Teile des Bildes nicht. Es kann sein, dass die räumlichen Gegenstände, die dargestellt sind, uns bekannt, d.h. Formen sind, die wir aus der Anschau- ung von Körpern her kennen, es können aber auch Formen nach dem Bild dar- gestellt sein, die wir noch nie gesehen haben. Und da gibt es wieder den Fall, wo etwas – z.B. – wie ein Vogel aussieht, nur nicht wie einer, dessen Art ich kenne, oder aber, wo ein räumliches Gebilde dargestellt ist, der- gleichen ich noch nie gesehen habe. Auch in diesem diesen letzten Fall Fällen kann man von einem Nichtverstehen des Bildes reden, aber in einem anderen Sinne als im ersten Fall. |
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wäre aber klein und die Menschen darauf etwa einen Zoll lang. Angenommen nun, es gäbe Menschen, die diese Länge hätten, so würden wir sie in dem Bild erkennen und es würde uns nun einen ganz andern Eindruck machen, obwohl doch die Illusion der dreidimensionalen Gegenstände ganz dieselbe wäre. Und doch ist der dieser tatsächliche Eindruck, wie er da ist, unabhängig davon, dass ich tatsächlich einmal Menschen in der gewöhnlichen Grösse, und nie Zwerge, gesehen habe, wenn auch dies die Ursache des Eindrucks ist. |
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etwa zu Zwergen) ist ganz analog dem //ebenso, wie das// Sehen des Bildes//der Zeichnung// als dreidimensionales Gebilde //… ganz analog dem Se- hen der Malerei als Gruppierung dreidimensionaler Gebilde//. Wir können hier nicht sagen, wir sehen immer dasselbe und fassen es nachträglich ein- mal als das eine und einmal als das andre auf, sondern wir sehen jedes Mal etwas Anderes. |
ständnis lesen. (Erinnere Dich daran, wie es ist, wenn man einen Satz mit falscher Betonung liest, ihn daher nicht versteht und nun <//>endlich// darauf kommt, wie er zu lesen ist.) |
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es heisst, etwas in das gegebene Bild //Gebilde// hineinsehen. //… er- kennen, wie man etwas in das gegebene …… // |
chen, Flecken etc., aber auf ganz bestimmte Weise, wenn man ihn als Uhr und Zeiger auffassen will. |
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nach und nach den Gesichtsausdruck der Menschen als solchen verstehen lern-
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te und den drohenden erst nach gewissen Erfahrungen als solchen empfindenlernt. Er hätte bis dahin diese Gesichtsform angeschaut //angesehen//, wie wir die Form eines Steins betrachten. |
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Geste in einer gewissen Satzform verstehen? |
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Sätze. |
einer Erklärung. |
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Erklärung, nicht <(>zu?<)> einer – etwa medizinischen – Beeinflussung. Unter Mit dem Worte “Missverständnis” meine ich also wesentlich etwas, was sich durch Erklärung beseitigen lässt. Eine andere Nichtübereinstimmung nenne ich nicht “Missverständnis”. |
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es aber der Erklärung nicht entspricht, ist es unartikuliert und geht uns deswegen nicht an; oder es ist artikuliert und entspricht dem Satz selbst, dessen Verständnis wir beschreiben wollten. |
worten können “was besagt er?”. |
↔ |
↔ |
sage das nicht nur, ich meine etwas damit” und die Frage “was?”, ein weiterer Satz, in irgendwelchen Zeichen, zur Antwort steht. |
etwas anderes, als der Ausdruck des Verständnisses? Ist es nicht so, dass der Ausdruck des Verständnisses eben ein unvollkommener Ausdruck ist? Das heisst doch wohl, ein Ausdruck, der wesentlich etwas auslässt, was wesent- lich unausdrückbar ist. Denn sonst könnte ich ja eben einen besseren fin- den. Also wäre der Ausdruck ein vollkommener Ausdruck. ‒ ‒ ‒ |
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kann, ob er verstanden hat. |
↔ |
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nicht ganz zeigen, da er sonst schon tun müsste, was ja erst in Befolgung des Befehls geschehen darf. So kann er es? also nicht zeigen, dass er es ganz versteht. D.h. also, er weiss immer mehr, als er zeigen kann. |
169
sache //bei der Ausführung//, aber die Erklärung kann nie die Ausfüh- rung enthalten. Aber das Verständnis enthält nicht die Ausführung, sondern ist nur das Symbol, das bei der Ausführung übersetzt wird. |
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((Die Schwierigkeit ist, die Grammatik des Wortes“meinen” klar zu sehen. Aber der Weg dazu ist nur der über die Antwort auf die Frage “welches ist das Kriterium dafür, dass wir etwas so meinen” und welcher Art ist der Ausdruck, den dieses “so” vertritt. Die Ant- wort auf die Frage “wie ist das gemeint” stellt die Verbindung zwischen zwei sprachlichen Ausdrücken //zwischen zwei Sprachen// her. Also fragt auch die Frage nach dieser Verbindung. Der Gebrauch der Hauptwörter “Sinn”, “Bedeutung”, “Auffassung” und anderer Wörter verleitet uns, zu glauben, dass dieser Sinn etc. dem Zeichen so gegenübersteht, wie das Wort, der Na- me, dem Ding, das sein Träger ist. So dass man sagen könnte: “‘der Pfeil hat eine ganz bestimmte Bedeutung,’ ist in einer ganz bestimmten Weise ge- meint, die ich nur [v|f]aute de mieux wieder durch ein Zeichen ausdrücken muss”. Die Meinung, die Intention wäre quasi seine Seele, die ich am lieb- |
303
klar, dass man sagen kann: “Dieser Pfeil bedeutet //sagt// nicht, dass Du dorthin (mit der Hand zeigend) gehen sollst, sondern dahin.” – Und ich würde diese Erklärung natürlich verstehen. – “Das müsste man (aber) dazuschreiben”. |
Bedingung dafür, daß wir ihn befolgen. Das Verstehen des Satzes die Bedingung dafür, daß wir uns nach ihm richten. |
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sein, dass wir ihn anwenden können. D.h., es kann nichts sein, als diese die Bedingung und es muss die Bedingung der Anwendung sein.” |
161
handeln, dann kann das Verstehen nicht die ˇlogische Bedingung dafür sein, dass wir nach ihm handeln. |
Zeichnen eines Bildes nach dieser Beschreibung vergleichen. (Und hier ist wieder das Gleichnis ein besonderer Fall dessen, wofür es ein Gleichnis ist.) Und es würde wird auch in vielen Fällen als der Beweis des Verständnisses aufgefasst. |
163
Ich verstehe diese Beschreibung genau, ich könnte eine Zeichnung nach ihr machen. |
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Verstehens setzen, dass man den Sinn des Satzes muss zeichnen können. zeichnerisch darstellen können. – Wenn |
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möchten wir durch ihre mit Hilfe ihrer Uebersetzung in Worte erklären //Wir sind versucht das Verstehen einer Geste …//, und das Verstehen von Worten durch die- sen entsprechende ˇeine Übersetzung in Gesten. //Es ist sehr sonderbar: Wir sind versucht, das Verstehen einer Geste durch, ihr entsprechende, Worte [als Fähigkeit zu ihrer Übersetzung in Worte] zu erklären [als Fähigkeit erklären sie in Worte zu übersetzen], und das Verstehen von Worten durch, diesen entsprechende Gesten.// |
durch Worte erklären. |
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vor, wie ich eine gelbe Blume hole, so habe ich bewiesen so kann das ein Zeichen dafür sein, dass ich den Be- fehl verstanden habe. Aber ebenso, wenn ich ein Bild des Vorgangs malte. – Warum? Wohl, weil ich das, was ich tue, mit Worten des Befehls beschrieben wer- den muss. Oder soll ich sagen, ich habe tatsächlich einen (dem ersten) ver- wandten Befehl ausgeführt. |
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chen verstehen, um etwa darnach handeln zu können? – Wenn jemand sagt: “ge- wiss! sonst wüsste ich ja nicht, was ich zu tun habe”, so würde ich antwor- ten: “Aber es gibt ja keinen Uebergang vom Wissen zum Tun. Und keine prinzi- pielle Rechtfertigung dessen, dass es das war, was dem Befehl entsprach”. |
↔ |
ehe ich nach ihm handeln kann”? Denn dieser Satz //dies zu sagen,// hat natürlich einen Sinn. Aber gewiss //jedenfalls// wieder keinen metalogi- schen. |
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dabei von dem Zeichen näher an die verifizierende Tatsache kommt, etwa durch die Vorstellung. Und wenn man auch nicht wesentlich, d.h. logisch, näher kommt, so ist doch etwas an der Idee richtig, dass das Verstehen in dem Vorstellen der Tatsache besteht. Die Sprache der Vorstellung ist in dem gleichen Sinne wie die Gebärdensprache primitiv. |
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können”. Hier ist das ‘muss’ verdächtig. Wenn das wirklich ein Muss ist – ich meine – wenn es ein logisches Muss ist, so handelt es sich hier um ei- ne grammatische Anmerkung. |
Du denn den Befehl verstehen? |
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eines Befehls und dem Befolgen geben.) |
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war, so muss es dem Zeichen etwas hinzugefügt haben; aber etwas, was je- denfalls nicht die Ausführung war. Kann m |
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gen kann. |
den Worten Vorstellungen erhält, die der Ausführung des Befehls ähnlich sind, (während es die Worte nicht seien sind) so gehe ich noch weiter und nehme an, dass der Befehl dadurch gegeben wird, dass wir den Andern die Bewegun- gen, die er etwa in 5 Minuten ausführen soll, jetzt durch mechanische Beein- flussung (etwa indem wir seine Hand führen) auszuführen veranlassen; und näher kann ich doch wohl der Ausführung des Befehls im Ausdruck des Befehls nicht kommen. Dann haben wir die Aehnlichkeit der Vorstellung durch eine viel grössere (Aehnlichkeit) ersetzt. Und der Weg vom Symbol zur Wirklich- keit scheint hier nun sehr verkürzt zu sein. (Ebenso könnte ich, um zu beschrei- ben, in welcher Stellung ich mich bei der und der Gelegenheit befunden habe, diese Stellung einnehmen.) Es ist damit auch gezeigt, dass das Vorkommen von Phantasiebil- dern, //sogenannten Vorstellungen// für den Gedanken ganz unwesentlich ist. //Es ist damit auch das Unwesentliche der Phantasiebilder für den Gedanken gezeigt.// |
↔ |
↔ |
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wird! Es ist diese Interpretation im Gegensatz zu einer anderen (die an- ders lautet). – Wenn man also sagt “jeder Satz bedarf noch einer Interpreta- tion”, so hiesse das: kein Satz kann ohne einen Zusatz verstanden werden[:|.] |
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was Du meinst. – Ja, jetzt verstehe ich Dich”. Was ging da vor, als ich plötzlich den Andern Verstand? Ich konnte mich natürlich irren, und dass ich den Andern verstand, war eine Hypothese. Aber es fiel mir ˇetwa plötzlich eine Deutung ein, die mir einleuch- tete. Aber war diese Deutung etwas anderes, als ein Satz einer Sprache? |
↔ |
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auch den Befehl selbst noch nicht versteht? (“Er meint: ich soll etwas tun, aber was er wünscht, weiss ich nicht.”) |
Deuten wir jedes Zeichen? |
181
gibt? wir fassen auf, was wir ˇhören oder sehen; oder: wir sehen, was wir sehen. Es gibt Fälle in denen wir einen erhaltenen Befehl deuten und Fälle in denen wir es nicht tun. Eine Deutung ist [| ] Ergänzung des gedeuteten Zeichens durch ein (weiteres) Zeichen. |
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dann keine Arbeit des Deutens vor. Sondern ich reagiere unmittelbar auf das, was ich sehe und höre. |
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sich nach links gedreht hätte und nun, “an die Stirne greifend”, sagte “ach so – ‘rechtsum’!” und rechtsum machte. |
182
Deute ich, etwa, einen Gesichtsausdruck als drohend? oder freundlich? – Es kann geschehen. |
te: Es ist nicht genug, dass ich das drohende Gesicht (als Gebilde Struktur) wahr neh- me, sondern ich muss es erst deuten. Es zückt jemand das Messer und ich sage: “ich verstehe das als eine Drohung”. |
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unterscheiden. |
wissen wie es gebraucht wird. Was heisst es, das zu wissen? Dieses Wissen haben wir sozusagen im Vorrat. |
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Es ist übrigens merkwürdig, dass wir uns bei dem Gedanken, dasses jetzt 3 Uhr sein dürfte, die Zeigerstellung (meist) gar nicht genau oder überhaupt nicht vorstellen, sondern das Bild in der Sprache gleich- sam in einem Werkzeugkasten ˇder Sprache haben, aus dem wir wissen, das Werkzeug je- derzeit herausnehmen hervorziehen und gebrauchen zu können, wenn wir es brauchen. sollten. – Dieser Werkzeugkasten scheint mir die Grammatik mit ihren Regeln zu sein. Denken wir aber, welcher Art dieses Wissen ist. |
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zeuge zum künftigen Gebrauc[g|h] herrichtete,. Ein Werkzeug ist ja auch das Abbild seines Zwecks. |
↔ |
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kasten gibst, so kann ich es dir darin zeigen”? Wie kann man wissen, dass man es zeigen kann, wenn …; dass man es also erkennen kann, wenn man es sieht? |
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etwas wäre, so könnte ich es erkennen. – Hier sage ich offenbar et- |
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z.B. sage “ich will diesen Fleck rot anstreichen”, eine Vorstellung von der Farbe habe und nun “weiss”, wie diese Vorstellung in die Wirk- lichkeit zu übersetzen ist. |
heisst es, zu wissen, wie der Fleck aussähe, wenn er meiner Vorstellung entspräche? |
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Spiel ist, durch ein wirklich gesehenes Bild ersetzen will, so geschieht scheint etwa folgendesˇ zu geschehen: Ich sollte einen dicken schwarzen Strich ziehen und habe als Bild einen dünnen gezogen. Aber die Vorstellung geht noch weiter und sagt, sie weissa auch schon, dass der Strich dick sein soll. So ziehe ich einen dicken, aber etwas blasseren Strich, aber die Vor- stellung sagt, sie weiss auch schon dass er nicht grau sondern schwarz sein soll. sollte. (Ziehe ich aber den dicken schwarzen Strich, so ist das kein Bild mehr.) |
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nes Schreibtisches zu haben, auf dem es aufgeschrieben steht ist. |
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stammt aus einer primitiven Auffassung der Sprache her. |
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schliesslich davon, wie wir den Dingen Namen beilegen, oder die Namen der Dinge verstehen. Hier scheint also das Benennen Fundament und Um-und Auf, der Sprache zu sein. (Und was Augustinus sagt, ist für uns
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deren Gedankenkreis gehört.)
Diese Auffassung des Fundaments der Spra-che ist offenbar äq[i|u]ivalent mit der, die die Erklärungsform “das ist …” als fundamental auffasst. – Von einem Unterschied der Worte redet Augustinus nicht, meint also mit “Namen” offenbar Wörter, wie “Baum”, “Tisch”, “Brot”, und gewiss die Eigennamen der Personen, dann aber wohl auch “essen”, “gehen”, “hier”, “dort”; kurz, alle Wörter. Gewiss aber denkt er zunächst an Hauptwörter und an die übrigen als etwas, was sich finden wird. (Und Plato sagt, dass der Satz aus Haupt- und Zeitwörtern besteht.) Sie beschreiben eben das Spiel einfacher, als es ist. Dieses Spiel kommt aber wohl in der Wirklichkeit vor. Nehmen wir etwa an, ich wolle aus Bausteinen ein Haus bauen, die mir ein Ande- rer zureichen soll, so könnten wir erst ein Uebereinkommen dadurch tref- fen, dass ich auf einen Stein zeigend sagte “dass ist eine Säule”, auf einen andern zeigend “das ist ein Würfel”, – “das ist eine Platte” u.s.w. Und nun bestünde die Anwendung im Ausrufen jener Wörter “Säule”, “Platte”, etc. in der Reihenfolge Ordnung, wie ich sie brauche. Und ganz ähnlich ist ja das Uebereinkommen |
Ich will damit sagen: Augustinus beschreibt wirklich einen Kalkül; nur ist nicht alles, was wir Sprache nennen, dieser Kalkül. |
sagen, wo es sich fragt: ist diese Darstellung brauchbar oder unbrauch- bar. Die Antwort ist dann: “ja, brauchbar; aber nur dafür, nicht für das ganze Gebiet, das Du darzustellen vorgabst”.) |
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besteht darin, dass man Dinge, gewissen Regeln gemäss, auf einer Fläche verschiebt …” und wir ihm antworteten: Du denkst da gewiss an die Brettspiele, und auf sie ist Deine Beschreibung auch anwendbar. Aber das sind nicht die einzigen Spiele. Du kannst also Deine Erklärung richtig- stellen, indem Du sie ausdrücklich auf diese Spiele einschränkst. (Man könnte also sagen, Augustinus stelle das Lernen der Spra- che //stelle die Sache// zu einfach dar; aber auch: er stelle eine ein- fachere Sache dar. |
geln – als es ist, beschreibt damit dennoch ein Spiel, aber ein anderes.) |
Sprache beschreibt, kann uns zeigen, woher sich diese Auffassung über- haupt schreibt. (Von welcher primitiven Anschauung. //Von welchem primi- tiven Bild Weltbild//) Man könnte den Fall mit dem einer Schrift vergleichen, in der Buchstaben zum Bezeichnen von Lauten benützt würden, aber auch zur Bezeichnung der Stärke und Schwäche der Aussprache und als Interpunktions zeichen. Fassen wir dann diese Schrift als eine Sprache zur Beschreibung des Lautbildes auf, so könnte man sich denken, dass [e|E]iner diese Schrift beschriebe, als entspräche einfach jedem Buchstaben ein Laut und als hät- ten die Buchstaben nicht auch ganz andere Funktionen. – Und so einer – zu einfachen – Beschreibung der Schrift gleicht Augustin's Beschreibung der Sprache völlig. |
tionen von Farben mit Formen sprechen (etwa der Farben rot und blau mit den Formen Quadrat und Kreis) ebenso wie von
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Wurzel des irreleitenden Ausdrucks, die Tatsache sei ein Komplex von Ge- genständen. Es wird also hier, dass ein Mensch krank ist, vergli- chen mit der Zusammenstellung zweier Dinge, wovon das eine der Mensch ist, das andere die Krankheit repräsentiert. Und ich kann nur sagen: hü- ten wir uns vor diesem Gleichnis, oder davor, zu vergessen, dass e[i|s] ein Gleichnis ist. Oder man muss sagen, es verhält sich hier mit dem Wort “Kombina- tion”, oder “Komplex”, wie mit dem Wort “Zahl”, das auch in verschiedenen – mehr oder weniger logisch ähnlichen – Weisen (oder, wenn man will, Bedeutungen) gebraucht wird. |
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(Zeige-) Sprache zusammenhängen. |
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der Bedeutung ein Ueberbleibsel einer primitiven Anschauung. |
Aufschreibung kollationiere, so hat es einen guten Sinn, beim Lesen jedes Na- mens auf einen bestimmten Menschen zu zeigen. S[i|o]llte ich aber etwa die Be- schreibung eines Bildes mit dem Bild vergleichen und ausser dem Personenver- zeichnis sagte die Beschreibung auch dass N den M küsst, so wüsste ich nicht, worauf ich als Korrelat des Wortes ‘küssen’ zeigen sollte. Oder, wenn etwa stünde “A ist grösser als B”, worauf soll ich beim Wort “grösser” zeigen? – Ganz offenbar kann ich ja gar nicht auf etwas diesem Wort entsprechendes in de[,|m] Sinne zeigen, wie ich etwa auf die Person A im Bilde zeige. |
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Personen richten”, oder auf ihre Tätigkeit, und in diesem Sinne kann man auch das Küssen und die Grössenverhältnisse kollationieren. Das zeigt, wie der all- gemeine Begriff der Bedeutung entstehen konnte. Es geschieht da etwas Analo- ges, wie wenn das Pigment an Stelle der Farbe tritt. |
Und diese Funktionen scheinen uns ausgedrückt in den Regeln, die von den Wörtern gelten. |
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den, so mit den Wörtern der Sprache, die Handgriffen entsprechen. Ein Handgriff ist der einer Kurbel und diese kann kontinuierlich verstellt werden; einer gehört zu einem Schalter und kann nur entweder umgelegt oder aufgestellt werden; ein dritter gehört zu einem Schalter, der 3 oder mehr Stellungen zulässt; ein vierter ist der Handgriff einer Pumpe und wirkt nur, wenn er auf- und abbewegt wird etc.: aber alle sind Handgriffe, werden mit der Hand angefasst. |
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nien mit verschiedenen Funktionen// auf der Landkarte mit den Wortarten im Satz. Der Unbelehrte sieht eine Menge Linien und weiss nicht, dass sie sehr verschiedene Bedeutungen haben. |
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einem Strich durchstrichen, der anzeigen soll, dass dieser Plan nicht auszuführen ist. Auf dem Plan sind viele Striche gezogen, aber der, der ihn durchstreicht, hat eine gänzlich andere Funktion als die anderen. |
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terschied der Spielfiguren, oder, wie der noch grössere, einer Spiel- figur und des Schachbrettes. |
im grammatischen Raum. |
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am Wort ist seine Bedeutung. |
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können das Wort durch ein anderes ersetzen, das die gleiche Bedeutung hat. Damit ist gleichsam ein Platz für das Wort fixiert und mann kann ein Wort für das andere setzen, wenn man es an den gleichen Platz setzt. |
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“rot” ein neues Wort zu sagen, wie würde es sich zeigen, dass dieses an dem Platz des “rot” steht? Wodurch ist die Stelle der Platz eines Wortes bestimmt? Angenommen etwa, ich wollte auf einmal alle Wörter meiner Sprache durch andere ersetzen, wie könnte ich wissen, welches Wort an der Stelle welches früheren steht. Sind es die Vorstellungen, die bleiben und |
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Haken ist, – und hänge ich an den ein Wort, so ist ihm damit dadurch der Platz angewiesen? < Oder: Wenn ich mir den Platz merke, was merke ich mir da?> |
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Man könnte z.B. ausmachen Könnte ich einfach so sagen: Die Be-deutung eines Wortes spielt eine Rolle in seiner Anwendung und die gramma- tischen Regeln beschreiben seine Bedeutung. Man könnte z.B. ausmachen, im Deutschen statt, ‘nicht’, immer
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der Sprache bliebe und doch könnte man nun sagen, dass ‘not’ so gebraucht wird, wie früher ‘nicht’, und dass jetzt ‘nicht’ anders gebraucht wird als früher. |
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entschlösse die Formen der Schach- figuren zu ändern oder etwa eine Figur die wir jetzt „Rössel” nennen würden als Königsfigur zu nehmen? die Figur eines Pferdchens als König zu nehmen? Wie würde es sich nun zeigen dass ˇ<…> das hölzerne Pferdchen Schachkönig ist? Kann ich hier nicht sehr gut von einem Wechsel der Bedeutung reden? |
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Wir verstehen unter “Bedeutung des Namens” nicht denTräger des Namens. |
dieselbe Bedeutung haben wie der Name ‘N’. – also für einander einge- setzt werden können. |
einen Träger” und “zwei Namen haben ein und dieselbe Bedeutung”? (Morgenstern, Abendstern, Venus.) |
meint ist: “der Träger von ‘a’” bedeutet dasselbe wie “der Träger von ‘b’”, so ist alles in Ordnung, weil das dasselbe heisst wie a = b. Ist aber mit dem Träger von ‘a’ etwa der Mensch gemeint, von dem es sich feststellen lässt, dass er auf den Namen ‘a’ getauft ist;? oder der Mensch, der das Täfelchen mit dem Namen ‘a’ um den Hals trägt; etc., so ist es garnicht gesagt, dass ich mit ‘a’ diesen Menschen meine, und dass die Namen, die den gleichen Träger haben, dasselbe bedeuten. |
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stand, den der Name vertritt? Ja; aber dieser Gegenstand ist nicht ‘die Bedeutung’, obwohl sie durch das Zeigen auf diesen Gegenstand bestimmt wird. |
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nicht seine Bedeutung, so bestimmt doch der Träger die Bedeutung; und wenn ich, auf ihn zeigend, sage [“|‘]das ist N’, so ist die Bedeutung von ‘N’ be- stimmt.” Aber es bestimmt hier schon das richtige Verstehen des Wortes ‘Träger’ in dem besondern Fall (Farbe, Gestalt, Ton, etc.) die Bedeutung bis auf eine letzte Bestimmung. |
497
heisst ‘violett’”, so muss ich die Farbe mit den ersten Worten “die Farbe dieses Gegenstands” schon benannt haben, sie schon zur Taufe gehalten haben, damit der Akt der Namengebung ?–das sein kann, was er ist–?. Denn ich könnte auch sagen “der Namen dieser Farbe (der Farbe dieses Dings) ist von Dir zu bestimmen”, und der den Namen gibt, müsste nun schon wissen, wem er ihn gibt (an welchen Platz der Sprache er ihn stellt). |
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satz zu etwas Anderm stünde, also etwa zu Form.
Ich könnte also so erklären:die Farbe dieses Flecks heisst “rot”, die Form “Kreis”. Und hier stehen die Wörter “Farbe” und “Form” für Anwendungsar- ten (grammatische Regeln) und sind //bezeichnen// in Wirklichkeit Wort- arten, wie “Eigenschaftswort”, “Hauptwort”. Man könnte sehr wohl in der (gewöhnlichen?) Grammatik neben diesen Wörtern die Wörter “Farbwort”, “Form- wort”, “Klangwort”, einführen. (Dass aber nicht jemand einwendet: “warum dann nicht auch ‘Baumwort’, ‘Buchwort’ und”!) |
754
einem Ort, einer Farbe, hat jedes Mal andere Grammatik. Der Name “a” in “a ist gelb” hat eine andere Grammatik, wenn a der Name eines Körpers und wenn es der Name einer Fläche eines Körpers ist; ob nun ein Satz “dieser Körper ist gelb” sagt, dass die Oberfläche des Körpers gelb ist, oder dass er durch und durch gelb ist. “Ich zeige auf a” hat verschiedene Grammatik, je nachdem a ein Körper, eine Fläche, eine Farbe ist etc.. Und so hat auch das hinweisende Fürwort “dieser” andere Bedeutung (d.h. Grammatik), wenn es sich auf Hauptwörter verschiedener Grammatik bezieht. //Hauptwörter mit verschiedener Grammatik bezieht.// |
das, was die (grammatische) Er- klärung der Bedeutung erklärt. |
184
ihm weg. So lernt das Kind die Bedeutung des Wortes ‘kein’. Hätte man ihm mit denselben Worten ein Stück Zucker gereicht, so hätte es gelernt, das Wort anders zu verstehen. |
227
Veranlassen wir es dadurch nicht, Worten einen Sinn beizule-gen, ohne dass wir sie durch ein anderes Zeichen ersetzen, also ohne die- sen Sinn auf andere Weise auszudrücken? Veranlassen wir es nicht gleichsam, für sich etwas zu tun, dem kein äusserer Ausdruck gegeben wird, oder wozu der äussere Ausdruck nur im Verhältnis einer Hindeutung, eines Signals, steht. Die Bedeutung liesse sich nicht aussprechen, sondern nur auf sie von ferne hinweisen. ˇSie ließe sich gleichsam nur verursachen. Aber welchen Sinn hat es dann überhaupt, wenn wir von die- ser Bedeutung reden? Denken wir (Schlag und Schmerz) |
231
sie mir nur zur Bedeutung? So dass also diese Bedeutung das Verständnis in der Erklärung nicht niedergelegt wäre, sondern durch sie nur äusserlich bewirkt, wie die Krankheit durch eine Speise. |
228
ein Missverständnis? Denn das ist dasselbe wie das Problem: Wie zeigt es sich, dass ich richtig verstanden habe? Und das ist: Wie kann ich die Bedeu- tung erklären? Es fragt sich nun: Kann sich ein Missverständnis darin äussern, dass, was der Eine bejaht, der Andere verneint? |
und kann als solche aufrecht erhalten werden. Bis wir annehmen, der Andere habe Recht …. |
zeigend sage “dieser Fleck ist lila”, kann diese Erklärung dann auf zwei Arten funktionieren?: einerseits als Definition, die den Fleck als Zeichen
229
gebraucht und anderseits als Erläuterung?
Und wie das letztere?
Ich müssteannehmen, dass der Andere die Wahrheit sagt und dasselbe sieht, was ich se- he. Der Fall, der wirklich vorkommt, ist der: A erzählt dem B in meiner Ge- genwart, dass ein bestimmter Gegenstand lila ist. Ich höre das, habe den Ge- genstand auch gesehen und denke mir: “jetzt weiss ich doch, was ‘lila’ heisst”. Das heisst, ich habe aus jenen Sätzen //jener Beschreibung// eine Worterklärung gezogen. Ich könnte sagen: Wenn das, was A dem B erzählt, die Wahrheit ist, so muss das Wort ‘lila’ diese Bedeutung haben. Ich kann diese Bedeutung also auch quasi hypothetisch annehmen und sagen: wenn ich das Wort so verstehe, hat A [r|R]echt. |
wahr”. |
↔ |
↔ |
405
Meinungsverschiedenheit im Bezug auf seine Bedeutung beseitigen können. Und ist dann noch eine Frage nach der Bedeutung zu entscheiden? |
145 70
<
Mißverständnis nenne ich das was durch eine Erklä-rung zu beseitigen ist. Die Erklärung der Bedeutung eines Wortes schließt Mißverständnisse aus. > |
Orange? ich dachte das sei eine”. Kann man sagen: “Ist das rot? ich dachte, das sei ein Sessel”[.|?] Aber kann man sich nicht einbilden (wenn man etwa nicht deutsch kann versteht) “rot” heisse laut (d.h. werde so gebraucht, wie in Wirklichkeit tatsächlich “laut” gebraucht wird). Wie wäre aber die Aufklärung dieses Missverständ- nisses? Etwa so: “rot ist eine Farbe, keine Tonstärke”? – Eine solche Er- klärung könnte man natürlich geben, aber sie wäre nur dem verständlich, der sich bereits ganz in der Grammatik auskennt. |
Sinn, wenn das Wort “das” beide Male im gleichen Sinn gebraucht wird und dann muss ich entweder “rot” als Substantiv, oder “ein Sessel” als Adjek- tiv auffassen. |
ner Sprache gegeben wird, die unabhängig von dem Missverständnis besteht. |
290
in der Wirklichkeit zwei (oder mehr) Anwendungen hat. |
beiden Anwendungen auch durch eine Beschreibung unterscheiden können. |
258
gelten, das bedeuten könnte, was tatsächlich das Wort “blau” bedeutet; dass al- so durch diese Regeln die Bedeutung nicht fixiert ist, hat nur einen Sinn, wenn ich die beiden Möglichkeiten der Bedeutung ausdrücken kann und dann sagen, wel- che die von mir bestimmte ist. |
↔
|
372
weit sie zu erklären ist. Und zu erklären ist sie soweit, als nach ihr zu fragen ist gefragt werden kann; und nach ihr fragen kann man soweit, als sie zu erklären ist. |
rung ˇder Bedeutung eines Wortes erklären. |
6
– “Ja, was wiegt er denn?” (“Bedeutung eines Wortes”). |
durch seine Wirkung (die Assoziationen, die es auslöst etc.) gegeben.” |
392
hervorruft, so fragt es sich eben, wie ich von diesem Effekt reden kann, wenn er (noch?) gar nicht da ist. Und wie ich weiss, dass es der ist, den ich gemeint hab habe, wenn er eintritt. kommt. |
↔ |
171
Wort ‘rot’ hört? – Sehr einfach: er soll die Farbe nehmen, deren Bild ihm beim Hören des Wortes einfällt. – Aber wie soll er wissen, was die ‘Farbe’ ist, ‘deren Bild ihm einfällt’? Braucht es dafür ein weiteres Kriterium? u.s.f.. Es gibt auch ein Spiel: die Farbe zu wählen die einem beim Wort “rot” einfällt. |
135'
(Die psychologischen – tri[b|v]ialen – Erörterungen über Erwartung, Association, etc. lassen immer das eigentlich Merkwürdige aus und man merkt ihnen an, dass sie herumreden, ohne den vitalen springenden Punkt zu berühren.) |
192
nem Sinne – passen, dann muss ich also schon vorher einen Begriff dieses Passens gehabt haben. Und nun fängt das Problem von neuem an, denn, wie weiss ich, dass dieser Sachverhalt dem Begriffe vom ,Passen’ entspricht. |
machte liess Dich diese Worte sagen? |
ich auf diese Gegenstände sehe und dann diese Worte gebrauche”, so? wäre die Antwort: “also besteht das Beschreiben in weiter nichts? und ist es immer eine Beschreibung, wenn [e|E]iner …?” Und darauf müsste ich sagen: “Nein. Nur kann ich den Vorgang nicht anders, oder doch nicht mit einer anderen Mul- tiplizität beschreiben, als, indem ich sage: ‘ich beschreibe was ich sehe’; und darum ist keine Erklärung mehr möglich, weil mein Satz bereits die richtige //volle // Multiplizität hat.” |
diese gegeben sein werden würden, wirst Du ja doch wieder vor einem Ende stehen. Sie können Dich nicht weiterführen, als Du jetzt bist. |
225
noch ehe man den Befehl, in dem es vorkommt, befolgt hat? Und in wiefern kann man sagen, man hat die Bedeutung durch die Befolgung des Befehls ken- nen gelernt? Können die beiden Bedeutungen mit einander in Widerspruch ste- hen? |
225
226
tes “Apfel” kenne? Wie äussert sich denn die Kenntnis der Bedeutung? d.h., was versteht man denn unter ihr. Offenbar wird das Verständnis des Wortes durch eine Worterklä- rung gegeben; welche nicht die Erfüllung des Wunsches ist. |
66
mit nicht Kausalität. |
67
ist die Erfahrung, die uns lehrt, welche Zeichen am seltensten missver- standen werden. |
67
teressiert uns gar</>nicht. Es i[j|n]teressiert uns nur als Zug hier ist das Satzzeichen gemeint in einem Spiel: Glied in einem Syste[,|m], das selbständig ist. //; das seine Bedeutung in sich selbst hat //…, das selbstbedeutend ist// |
9
beleuchten, was Sokrates im “Kratylos” sagt. Kratylos: “Bei weitem und ohne [f|F]rage ist es vorzüglicher, Sokrates, durch ein Ähnliches darzu- stellen, was jemand darstellen will, als durch das erste beste.” – Sokra- tes: “Wohlgesprochen, …”. |
354
Auffassung, wenn ein Philosoph glaubte, einen Satz mit roter Farbe drucken lassen zu müssen, da er erst so ganz das ausdrücke, was der Autor sagen will. (Hier hätten wir die magische Auffassung der Zeichen statt der logischen.) (Das magische Zeichen würde wirken wie eine Droge, und für sie wäre die Kausalitätstheorie richtig //völlig zureichend//.( |
227
228
|
63
fach antworten, dass wir, wenn einer einen Stoss erhält und umfällt, das Umfallen nicht die ‘Bedeutung’ des Stosses “nennen nennen. |
351
unsere Handlungen. Eine Uebertragung in unsere Handlungen. (Es ist klar, dass da kausale Zusammenhänge gesehen werden, aber es wäre komisch, die als das Wesen eines Planes auszugeben.) |
573
bestimmt. Oder: Was man den Sinn, die Bedeutung, in der Sprache nennt, ist nicht ihr Zweck. |
226
Nämlich Oder die Grammatik des Wortes “Bedeutung”. |
dem Wort stehend; durch eine Geste ausgedrückt. |
206
verschiedenen Wortarten//
207
Bedeutung >
?– inch verschiedener Weise, obwohl
sich ihr Bild und Klang der Art nach nicht
un-terscheidet.–? Wir vergessen ganz, dass ‘nicht’ und ‘Tisch’ und ‘grün’ als Lau- te oder Schriftbilder betrachtet sich nicht wesentlich voneinander unter- scheiden und sehen es nur klar in einer uns fremden Sprache. (James) |
Nein, es ist eine abwehrende Geste.
208
Geste. Oder: „Das Verstehen der Verneinung ist dasselbe, wie das Ver- stehen einer abwehrenden Geste.” |
die Butter” meine, würde ich mit einer Gebärde antworten, und diese Gebär- de würde die Bedeutung //würde, was ich meine// illustrieren. Wie das grüne Täfelchen “grün” illustriert und wie die W-F-Notation “und”, “nicht” etc. illustriert. |
der Zeichen nicht aus der Sprachlehre heraus. |
373
und Falschheit eines Satzes ausmacht. Nur darum kümmert sich die Grammatik nicht. Zu ihr gehören alle Bedingungen des Vergleichs des Satzes mit der Wirklichkeit den Tatsachen. Das heisst, alle Bedingungen des Verständnisses,. (Alle Be- dingungen des Sinnes.) |
259
Deutungˇ der Schrift- oder Lautzeichen. Die Deutung vollzieht sich noch im Allgemeinen, als Vorbereitung auf jede Anwendung. Sie geht in der Sprachlehre vor sich und nicht im Gebrauch der Sprache. |
260
schein kommt, kommt sie (schon) in der Beschreibung der Tatsache zum Vorschein. (Sie wird also ganz in der Sprache Sprachlehre bestimmt.) (In</>dem, was sich hat voraussehen lassen; worüber man schon vor dem Eintreffen der Tatsache reden konnte.) |
290
klärung das Gebiet der Sprache, des Zeichensystems, zu verlassen, dass wir dieses Heraustreten aus den Schriftzeichen mit einer Anwendung der Sprache, etwa einer Beschreibung dessen, was ich sehe, wir sehen, verwechseln. |
290
zur Erklärung von Zeichen, also zur Vervollständigung des Zeichensystems, aus
291
den Schrift- oder
Lautzeichen heraustreten muss?
Trete ich damit nicht eben indas Gebiet, in dem // worin// sich dann das zu Beschreibende // das Beschrie- bene// abspielt? Aber dann ist //erscheint// es seltsam, dass ich überhaupt mit dem Schriftzeichen etwas anfangen kann. – Man fasst es dann (etwa) so auf, dass die Schriftzeichen bloss die Vertreter jener Dinge sind, auf die man zeigt. – Aber wie seltsam, dass so eine Vertretung mög- lich ist. Und es wäre nun das Wichtigste, zu verstehen, wie denn Schrift- zeichen die andern Dinge vertreten können. Welche Eigenschaft müssen sie haben, die sie zu dieser Vertretung befähigt. Denn ich kann nicht sagen: statt Milch trinke ich Wasser und esse statt Brot Holz, indem ich das Wasser die Milch und Holz das Brot vertreten lasse. [Erinnert an Frege.] Ich kann nun freilich doch sagen, dass das definiendum das defi- niens vertritt; und hier steht dieses hinter jenem, wie die Wählerschaft hin- ter ihrem Vertreter. Und in diesem Sinne kann man auch sagen, dass das in der hinweisenden Definition erklärte Zeichen den Hinweis vertreten kann, da man ja diesen wirklich in einer Gebärdensprache für jenes setzen könnte. Aber doch handelt es sich hier um eine Vertretung im Sinne einer Definition, denn die Gebärdensprache ist //bleibt // eine Sprache wie jede andere. Und das ist vielleicht der Succus dieser Betrachtung. . Ich möchte sagen: Von einem Befehl in der Gebärdensprache zu sei- ner Befolgung ist es ebensoweit, wie von diesem Befehl in der Wortsprache. |
↔ |
↔ |
|
Wort & Muster.
Hinweisende Definition |
466
Zeichen (hinweisende Gesten) geben müsse, während unsre Sprache auch ohne die andern (Worte) die andern, die Worte, auskommen könnte, liegt darin, dass man eine Erklä- rung der bestehenden Sprache zu erhalten erwartet, statt der blossen Beschreibung. |
466
sondern die Gebärde, die auf einen roten Gegenstand hinweist, oder das rote Täfelchen. |
rium des Verstehens //Verständnisses // des Wortes “rot”, dass Einer einen roten Gegenstand auf Befehl aus anders anderen gefärbten herausgreifen kann; dagegen ist das richtige Uebersetzen des Wortes “rot” ins Englische oder Französische
467
kein Beweis des
Verstehens.
A[,|l]so Darum
ist das rote Täfelchen ein primäres Zei-chen für “rot”, dagegen jedes Wort als ein sekundäres // abgeleitetetes// Zei- chen.” ((Aber das zeigt nur, was ich unter mit dem “Verstehen des Wortes ‘rot’” verstehe // meine//. Und was heisst “es gilt mit Recht …”? Heisst es: Wenn ein Mensch einen roten Gegenstand auf Befehl etc. etc., dann hat er erfahrungsgemäss auch das Wort ‘rot’ verstanden. Wie man sagen kann, gewisse Schmerzen gelten mit Recht als Symptom dieser und dieser Krankheit? So ist es natürlich nicht gemeint. Also soll es wohl heissen, dass die Fä- higkeit rote Gegenstände herauszugreifen der spezifische Test dessen ist, was wir Verständnis des Wortes ‘rot’ nennen. Dann bestimmt diese Angabe, al- so, was wir unter diesem Verständnis meinen. Aber dann fragt es sich noch: wenn wir das Uebersetzen ins Englische etc. als Kriterium ansähen, wäre es nicht auch das Kriterium von dem, was wir ein Verständnis des Wortes nen- nen? Es gibt nun den Fall, in welchem wir sagen: ich weiss nicht, was das Wort ‘rot’ //‘rouge’// bedeutet, ich weiss nur, dass es das Gleiche bedeu- tet, wie das englische ‘reld’. So ist es, wenn ich die beiden Wörter in ei- nem Wörterbuch auf der gleichen Zeile gesehen habe, und dies ist die Veri- fikation des Satzes und sein Sinn. Wenn ich dann sage “ich weiss nicht, was das Wort ‘rot’ //‘rouge’// bedeutet”, so bezieht sich dieser Satz auf eine Möglichkeit der Erklärung dieser Bedeutung und ich könnte, wenn gefragt “wie stellst Du Dir denn vor, dass Du erfahren könntest, was das Wort be- deutet”, Beispiele solcher Erklärungen geben (die die Bedeutung des Wortes “Bedeutung” beleuchten würden). Diese Beispiele wären dann entweder der Art, dass statt des unverstandenen Wortes ein verstandenes – etwa das deutsche – gesetzt würde, oder dass die Erklärung von der Art wäre “diese (Pfeil) Farbe heiss ‘violett’”. Im ersten Falle wäre es für mich ein Kriterium da- für, dass er das Wort ‘rouge’ versteht, dass er sagt, es entspreche dem deutschen ‘rot’. “Ja”, wird man sagen, “aber nur, weil Du schon weisst, was das deutsche ‘rot’ bedeutet”. – Aber das bezieht sich ja ebenso auf die hin-
468
weisende Definition.
Das Hinweisen auf das rote Täfelchen ist auch nur da-rum // dann// ein Zeichen des Verständnisses, weil //wenn// vorausge- setzt wird, dass er die Bedeutung dieses Zeichens versteht // kennt//, was ˇetwa so viel heisst, als dass er das Zeichen auf bestimmte Weise verwendet. – Es gibt also wohl //allerdings// den Fall wo Einer sagt “ich weiss, dass dieses Wort dasselbe bedeutet wie jenes, weiss aber nicht, was es bedeutet (sie bedeuten)”. Willst Du den ersten Teil dieses Satzes verstehen, so fra- ge Dich: “wie konnte er es wissen?”, – willst Du den zweiten Teil verstehen, so frage: “wie kann er erfahren, was das Wort bedeutet?” – Ferner aber ist |
468
das Aufzeigen des roten Täfelchens, wenn gefragt wurde “welches von diesen Täfelchen ist rot”, – oder, das Wiederholen der hinweisenden Definition? “das (Pfeil)” ist ‘rot’”?
Zeile
|
469
Die Lösung beider ˇAufgaben betrachten wir alsZeichen des Verständnisses. Hören wir jemand das Wort ‘rot’ gebrauchen und zweifeln daran, dass er es versteht, so können wir ihn zur Prüfung fragen
470
weisende Erklärung gegeben hätten “diese (Pfeil) Farbe heisst ‘rot’” und nun sehen wollten, ob er diese Erklärung richtig verstanden hat, so wür- den wir nicht von ihm</>verlangen, dass er sie wiederholt, sondern wir gäben ihm etwa die Aufgabe, aus einer Anzahl von Dingen die roten herauszusuchen. In jedem Fall ist das, was wir ‘Verständnis’ nennen, eben dadurch //durch das// bestimmt, was wir als Probe des Verständnisses ansehen (durch die Aufgaben bestimmt, die wir zur Prüfung des Verständnisses stellen).)) |
472
nungsweise festsetze; wenn ich z.B. für den eigenen Gebrauch gewissen Farbtönen Namen geben will. Ich werde das etwa mittels einer Tabelle tun (es kommt immer auf derlei hinaus). Und nun werde ich doch nicht den Namen zur falschen Farbe schreiben (zu der Farbe der ich ihn nicht geben will). Aber warum nicht? Warum soll nicht ‘rot’ gegenüber dem grünen Täfelchen stehen und ‘grün’ gegenüber dem roten, etc.? – Ja, aber dann müssen wir doch wenigstens wissen, dass ‘rot’ nicht das gegenüberliegende Täfelchen meint. – Aber was heisst es “das wissen”, ausser, dass wir uns etwa neben der geschriebenen Tabelle noch eine andere vorstellen, in der die Ordnung richtiggestellt ist. – “Ja aber dieses Täfelchen ist doch rot, und nicht dieses!” – Gewiss; und das ändert sich ja auch nicht, wie im- mer ich die Täfelchen und Wörter setze; und es wäre natürlich falsch, auf das grüne Täfelchen zu zeigen und zu sagen “dieses ist rot”. Aber das ist auch keine Definition, sondern eine Aussage. – Gut, dann nimmt aber doch unter allen möglichen Anordnungen die gewöhnliche (in der das rote Täfel- chen dem Wort ‘rot’ gegenübersteht) einen ganz besonderen Platz ein. – |
473
((Da gibt es jedenfalls zwei verschiedene Fälle: Es kann
die Tabelle mitgrün gegenüber ‘rot’ etc. so gebraucht werden, wie wir die Tabelle in der gewöhnlichen Anordnung gewöhnlich gebrauchen. Wir würden also etwa demn, der sie gebraucht, von dem Wort ‘rot’ nicht auf das gegenüberliegende Tä- felchen blicken sehen, sondern auf das rote, das schräg darunter steht. (aber wir müssten auch diesen Blick nicht sehen) und finden, dass er dann statt des Wortes ‘rot’ in einem Ausdruck das rote Täfelchen einsetzt. Wir würden dann sagen, die Tabelle sei nur anders angeordnet (nach einem an- dern räumlichen Schema), aber sie verbinde die Zeichen, wie die gewohnte. – Es könnte aber auch sein, dass der, welcher die Tabelle benützt, von der einen Seite horizontal zur andern blickt und nun in irgend welchen Sätzen das Wort ‘rot’ durch ein grünes Täfelchen ersetzt; aber nicht etwa auf den Befehl “gib mir das rote Buch” ein grünes bringt, sondern ganz richtig das rote (d.h. das, welches auch wir ‘rot’ nennen). Dieser hat nun die Tabelle anders benützt, als der Erste, aber doch so, dass ‘rot’ die gleiche Bedeu- tung für ihn hatte, wie für uns. (Zu einer Tabelle gehört übrigens wesent- lich die Tätigkeit des Nachschauens Aufsuchens in der Tabelle.) Es ist nun offenbar der zweite Fall, welcher uns interessiert und die Frage ist: kann ein grü- nes Täfelchen als Muster der roten Farbe dienen? Und da ist es klar, dass dies (in einem Sinn) nicht möglich ist. Ich kann mir eine Ab- machung denken, wonach Einer, dem ich eine grüne Tafel zeige und sage, male mir diese Farbe, mir ein Rot malt; wenn ich dasselbe sage und zeige ihm blau, so hat er gelb zu malen u.s.w. ˇ immer die kompl[i|e]mentäre Farbe; und daher kann ich mir auch denken, dass Einer meinen Befehl auch ohne eine vorhergehende Abmachung so deutet. Ich kann mir ferner denken, dass die Abmachung gelautet hätte “auf den Be- fehl ‘male mir diese Farbe’, male immer eine gelblichere, als ich Dir zei- ge”; und wieder kann ich mir die Deutung auch ohne Verabredung denken. Aber kann man sagen, dass einer ein rotes Täfelchen genau kopiert, indem er einen bestimmten Ton von grün (oder ein anders Rot als das des Täfel-
474
chens) malt und zwar so, wie er eine
gezeichnete Figur, nach verschiedenenProjektionsmethoden, verschieden und genau kopieren kann? – Ist also hier der Vergleich zwischen Farben und Gestalten richtig, und kann ein grünes Täfelchen einerseits als der Name einer bestimmten Schattierung von rot ste- hen und anderseits als ein Muster dieses Tones? wie ein Kreis als der Name einer bestimmten Elipse verwendet werden kann, aber auch als ihr Muster. – Kann man also dort wie hier von verschiedenen Projektionsmethoden sprechen, oder gibt es für das Kopieren einer Farbe nur eine solche: das Malen der gleichen Farbe? Wir meinen diese Frage so, dass sie nicht dadurch ver- neint wird, dass uns die Möglichkeit gezeigt wird, mittels eines bestimmten Farbenkreises und der Festsetzung eines Winkels von einem Farbton auf ir- gend einen andern überzugehn. Das, glaube ich, zeigt nun, in wiefern das rote Täfelchen gegenüber dem Wort ‘rot’ in einem andern Fall ist, als das grüne. Uebrigens bezieht sich, was wir hier für die Farben gesagt haben, auch auf die Formen von Figuren, wenn das Kopieren ein Kopieren nach dem Augenmass und nicht ˇeines mittels Messinstrumenten ist. – Denken wir uns nun aber doch einen Menschen, der vorgäbe “er könne die Schattierungen von Rot in Grün kopieren” und auch wirklich beim Anblick des roten Täfelchens mit allen (äusseren) Zeichen des genauen Kopierens einen grünen Ton mischte und so fort bei allen ihm gezeigten roten Tönen. Der wäre für uns auf derselben Stufe, wie Einer, der der auf die gleiche Weise (durch genaues Hinhorchen) Far- ben nach Violintönen mischte. Wir würden in in dem dem Fall sagen: “Ich weiss nicht, wie er es macht”; aber nicht in dem Sinne, als verstünden wir nicht die verborgenen Vorgänge in seinem Gehirn oder seinen Muskeln, son- dern, wir verstehen nicht, was es heisst “dieser Farbton, sei ist eine Kopie die- ses Violintones”. Es sei denn, dass damit nur gemeint ist, dass ein bestimm- ter Mensch erfahrungsgemäss einen bestimmten Farbton mit einem bestimmten Klang assoziiert (ihn zu sehen behauptet, malt, etc.). Der Unterschied zwi- schen dieser Assoziation und dem Kopieren, auch wenn ich selbst beide Ver- fahren kenne, besteht darin // zeigt sich darin//, dass es für die assoziier-
475
te Gestalt keinen Sinn hat, von
Projektionsmethoden zu reden, und dass ichvon dem assoziierten Farbton sagen kann “jetzt fällt mir bei dieser Farbe (oder diesem Klang) diese Farbe ein, vor 5 Minuten war es eine andere”, etc.. Wir könnten auch niemandem sagen “Du hast nicht richtig assoziiert”, wohl aber “Du hast nicht richtig kopiert”. Und die Kopie einer Farbe – wie ich das Wort gebrauche – ist nur eine; und es hat keinen Sinn, (hier?) von verschiedenen Projektionsmethoden zu reden.)) |
477
– Es ist die Frage: Wenn sich
diese
Regel, ˇdas Muster stehe für die Komplementärfarbe,
ihrem Wesen nach nur aufdie Farben (oder Wörter) blau, rot, grün, gelb bezieht, ist sie dann nicht identisch mit der, welche das grüne Zeichen als Wort für “rot” und umgekehrt etc. festsetzt? Denn eine Regel //Allgemeinheit//, die ihrem logischen We- sen nach einem logischen Produkt äquivalent ist, ist nichts andres, als dieses logische Produkt. (Denn man kann nicht sagen: hier ist das grüne Zeichen; nun hole mir ein Ding von der komplementären Farbe, welche immer das sein mag. D.h., “die komplimentäre Farbe von rot” ist keine Be- schreibung von grün.ˇ wie „das Produkt von 2 × 2” keine Beschreibung von 4) Die Bestimmung, die Komplementärfarbe als Bedeutung des Täfelchens zu nehmen, ist dann, wie ein Querstrich in einer Tabelle; eine Tabelle herstellen konstruieren kann, ohne noch aus der Gram- matik herauszutreten, also vor jeder Anwendg. d. Sprache. > Anders wäre es, wenn die Regel (R) hiesse: das Täfelchen bedeutet immer ei- nen etwas dunkleren Farbton, als sein eigener //der seine // ist. Man muss nur wieder auf den verschiedenen Sinn der Farb- und der Ge- staltprojektion achten (und bei der letzteren wieder auf den Unterschied der Abbildung nach visuellen Kriterien und von der Uebertragung mit Messinstrumenten). Das Kopieren nach der Regel R ist ‘kopieren’ in einem andern Sinne als dem, in welchem das Hervorbringen des gleichen Farbtons so genannt wird. Es han- delt sich also nicht um zwei Projektionsmethoden vergleichbar, etwa, der
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Parallel- und
der Zentralprojektion, durch die ich eine geometrische Figurmit Zirkel und Lineal in eine andere projizieren kann. (Die Metrik der Farb- töne.) Wenn ich das berücksichtige, so kann ich also in dem veränderten Sinn des Wortes “Muster” (der dem veränderten Sinn des Wortes “kopieren” entspricht) das hellere Täfelchen zum Muster des dunkleren Gegenstandes neh- men. |
478
Die ursprüngliche Frage war: Könnten wir nicht zur
hinweisenden Er-klärung von ‘rot’ ebensowohl ˇauf ein grünes, wie auf ein rotes Täfelchen zeigen? denn, wenn diese Definition nur ein Zeichen statt des andern setzt, so soll- te dies doch aufs gleiche hinauslaufen // keinen Unterschied machen//. – Wenn die Erklärung nur ein Wort für ein andres setzt, ist es auch gleichgül- tig //so macht es auch keinen//. Bringt aber die Erklärung das Wort mit einem Muster in Zusammenhang, so ist es nun nicht unwesentlich, mit welchem Täfelchen das Zeichen verbunden wird (denke auch wieder daran, dass eine Farbe der andern nicht im gleichen Sinn zum Muster dienen kann, wie ihr selbst). “Aber dann gibt es also willkürliche Zeichen und solche, die nicht willkürlich sind!” – Aber denken wir nur an die Verständigung durch Landkar- ten, Zeichnungen, und Sätze anderseits: die Sätze sind so wenig willkürlich, wie die Zeichnungen. Aber die Worte sind willkürlich. (Vergleiche die Abbil- dung / = / = o , – = x.) Wird denn aber ein Wort eigentlich als Wort ge- braucht, wenn ich es nur in Verbindung mit einer Tabelle gebrauche, die den Uebergang zu Mustern macht? Ist es also nicht falsch, zu sagen, ein Satz sei ein Bild, wenn ich doch nur ein Bild nach ihm und der Tabelle zusammen- stelle? Aber so ist also doch der Satz und die Tabelle zusammen ein Bild. Also zwar nicht adbcb allein, aber dieses Zeichen zusammen mit Aber es ist offenbar, dass auch adbcb ein Bild von genannt werden kann. Ja aber, ist nicht doch das Zeichen adbcb ein willkürlicheseres Bild von als dieses Zeichen von der Ausführung der Bewegung? Etwas ist auch an dieser Uebertragung willkürlich
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(die Projektionsmethode) und wie
sollte ich bestimmen, was willkürlicherist. Ich vergleiche also die Festsetzung der Wortbedeutung durch die hin- weisende Definition, der Festsetzung einer Projektionsmethode zur Abbildung räumlicher Gebilde. Dies ist freilich nicht mehr als wie ein Vergleich. Ein ganz guter Vergleich, aber er enthebt uns nicht der Untersuchung des Funktionie- rens der Worte, ?–getrennt von dem Fall der räumlichen Projektion–?. Wir können allerdings sagen – d.h. es entspricht ganz dem Sprachgebrauch – , dass wir uns durch Zeichen verständigen, ob wir Wörter oder Muster gebrauchen; aber das Muster ist kein Wort, und das Spiel, sich nach Worten zu richten, ein anderes als das, sich nach Mustern (zu?) richten. (Wörter sind der Sprache nicht wesentlich.) Kann man aber vielleicht sagen, dass Muster ihr wesentlich wären? (Muster sind der Benützung //dem Gebrauch // von Mustern wesentlich, Worte, der Benützung // dem Gebrauch// von Worten.) |
489
eine unter vielen möglichen Sprachen ist–? und es Uebergänge von ihr in die andern gibt. Untersuche die Landkarte darauf auf das hin, was in ihr dem Aus- druck der Wortsprache entspricht. |
512
|
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keit, wenn ich sage, dass der, welcher glaubt die Gebärden // Gesten// seien die primären Zeichen, die allen andern zu Grunde liegen, ausser Stan- de wäre, den gewöhnlichsten Satz durch Gebärden zu ersetzen. |
588
Sprache und Wirklichkeit” herstellen, und solche, die es nicht tun. Von der ersten Art etwa: “diese Farbe nenne ich ‘rot’”, – von der zweiten: “ “non-non-p = p”. Aber über diesen Unterschied besteht ein Irrtum: der Unter- schied scheint prinzipieller Art zu sein; und die Sprache wesentlich etwas, dem eine Struktur gegeben, und was dann der Wirklichkeit aufgepasst wird. |
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aber irgend ein Gesetz des Lesens der Tabelle muss es doch geben. Denn sonst verliert ja die Tabelle ihren Sinn”. Ist es aber gesetzlos, wenn die Tabel- le so aufgefasst wird, wie die Pfeile andeuten? “Aber muss dann nicht eben das Schema vorher gegeben werden?” Nur, sofern auch das Schema früher gegeben wird. |
sigkeit im Gebrauch gefordert?! Würde es angehen, wenn wir einmal eine Ta- belle nach diesem, einmal nach jenem Schema zu gebrauchen hätten? Wie soll man denn wissen, wie man diese Tabelle zu gebrauchen hat?”” – Ja, wie weiss man es denn heute? Die Zeichenerklärungen ha- ben doch irgend einmal // irgendwo// ein Ende. |
487
gehende Abmachung einer Chiffre, ein Missverständnis hervorrufen würde, wenn ich, auf den Punkt A zeigend, sagte, dieser Punkt heisst ‘B’. Wie ich ja auch, wenn ich jemandem den Weg weisen will, mit dem Finger in der Richtung weiss, in der er gehen soll, und nicht in der entgegengesetzten. Aber auch ?–diese Art des Zeigens–? könnte richtig verstanden werden, und zwar ohne dass dieses Verständnis das gegebene Zeichen durch ein weiteres er- gänzte. Es liegt in der menschlichen Natur, das Zeigen mit dem Finger so zu verstehen. Und so ist die menschliche Gebärdensprache primär in einem psychologischen Sinne. |
499
lich? Es ist gewiss ein merkwürdiger Zug unserer Sprache, dass wir Wörter hinweisend erklären: das ist ein Baum, das ist ein Pferd, das ist grün, etc..
500
mit kleinen Klötzchen auf Feldern gespielt werden. Ueberall auf der Erde findet sich eine Schrift //eine Zeichensprache//, die aus geschriebenen Zeichen auf einer Fläche besteht.)) |
507
Ich bestimme allerdings die Be-deutung eines Worts, indem ich es als Name eines Gegenstandes erkläre, und auch, indem ich es als gleichbedeutend mit einem andern Wort erkläre,. Aber habe ich denn nicht gesagt, man könne ein Zeichen nur durch ein anderes Zeichen erklären? Und das ist gewiss so, sofern ja die hinweisende Erklä- rung “das (Pfeil) ist N” ein Zeichen ist. Aber ferner bildet hier auch der Träger von “N”, auf den gezeigt wird, einen Teil des Zeichens. Denn: /dieser (Pfeil) hat es getan/ = /N hat es getan/. Dann heisst aber ‘N’ der Name von diesem Menschen, nicht vom Zeichen “dieser (Pfeil)”, von dem ein Teil auch dieser Mensch ist. Und zwar spielt der Träger in dem Zeichen eine ganz besondere Rolle, verschieden von der eines andern Teiles eines Zeichens. (Eine Rolle, nicht ganz ungleich der des Musters.) |
508
Ich will sagen: Die hinweisende Erklärung eines
Na-mens ist nicht nur äusserlich verschieden von einer Definition wie “1 + 1 = 2”, indem etwa das eine Zeichen aus in einer Geste meiner Hand, statt in einem Laut- oder Schriftzeichen besteht, sondern sie unterscheidet sich von dieser lo- gisch; wie die Definition, die das Wort dem Muster beigesellt, von der, ei- nes Wortes durch ein Wort. Es wird von ihr in andrer Weise Gebrauch ge[- |macht] |
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Wenn ich also einen Namen hinweisend definiere und einen zweitendurch ihn //den ersten//, so steht dieser zu jenem in anderem Verhältnis //ist dieser zu jenem in anderer Beziehung//, als zum Zeichen, das in der hinweisenden Definition gegeben wurde.// d.h., dieses letztere ist sei- nem Gebrauch nach wesentlich von dem Namen verschieden und daher die Ver-
509
baldefinition und die hinweisende
Definition, ‘Definitionen’ in verschiede-nem Sinne des Worts. |
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Und
[i|I]ch kann von primären und sekundären Zeichen
sprechen – ineinem bestimmten Spiel, einer bestimmten Sprache. – Im Musterkatalog kann ich die Muster die primären Zeichen und die Nummern die sekundä- ren nennen. Was soll man aber in einem Fall, wie dem, der gesprochenen und geschriebenen Buchstaben sagen? Welches sind hier die primären, welches die sekundären Zeichen? Die Idee ist doch die: [s|S]ekundär ist ein Zeichen dann, wenn, um mich danach zu richten, ich eine Tabelle brauche, die es mit einem andern (primären) Zeichen verbindet, über welches ich mich erst nach dem sekundä- ren richten kann. Die Tabelle garantiert mir die Gleichheit aller Uebergänge nicht, denn sie zwingt mich ja nicht, sie immer gleich zu gebrauchen. Sie ist da wie ein Feld, durch das Wege führen, aber ich kann ja auch querfeldein ge- hen. Ich mache den Uebergang in der Tabelle bei jeder Anwendung von Neuem. Er ist nicht, quasi, ein für allemal in der Tabelle gemacht. (Die Tabelle verleitet mich höchstens, ihn so zu machen.) Und also richte ich mich doch unmittelbar? nach dem sekundären Zeichen, wenn ich in der Tabelle von diesem sekundären Zeichen gerade dorthin gehe. |
↔ |
siert; die Bedeutung, die für uns maßgebend ist, ist das, was in der Grammatik des Zeichens niederge- legt ist. |
367
che; aus denen alles zu ersehen sein muss, was nicht Gefühle betrifft, sondern Fakten. //Die Grammatik ist das Geschäftsbuch der Sprache; wo- raus alles zu ersehen sein muss, was nicht Gefühle betrifft, sondern har- te Tatsachen.// |
und Interpretation der Zeichen. Sondern, soweit von einer Interpretation, also von einer Erklärung der Zeichen, die Rede sein kann, so weit muss sie? die Grammatik selbst besorgen. Denn ich brauchte nur zu fragen: Soll die Interpretation durch Sätze erfolgen? Und in welchem Verhältnis sollen diese Sätze zu der Spra- che stehen, die sie schaffen? |
370
in Ordnung ist, aber eine neue Interpretation erhalten muss, so heisst das nur, dieser Teil der Mengenlehre bleibt sic in sich unangetastet, muss aber in eine andere grammatische Umgebung gerückt werden. |
Sinn d. Satzes |
Begriffe. |
115
will ich ihn denn unterscheiden? Von Satzteilen in seinem grammatischen Sy- stem (wie die Gleichung von Gleichheitszeichen), oder (von?) allem, was wir nicht Satz nennen, also diesem Sessel, meiner Uhr, etc. etc.? Denn, dass es Schrift- oder Lautbilder gibt, die Sätzen besonders ähnlich sind, braucht uns eigentlich nicht zu kümmern. |
einem // innerhalb eines // grammatischen Systems gesprochen werden. //… kann [/|n]ur in der Erklärung eines grammatischen Systems die Rede sein.// |
dern: Nur auf eine beschränkte Sphäre angewandt sind sie zulässig und dort sind sie natürlich. Soll die Sphäre ausgedehnt werden, damit der Begriff ein philosophischer wird, so verflüchtigt sich die Bedeutung der Worte und es sind leere Schatten. Wir müssen sie dort aufgeben und wieder in den engen Grenzen benützen. |
ne”. Und gefragt “was heisst das, ‘etwas’ meinen”, müsste würde ich Beispiele an- führen. Nun haben diese Beispiele zwar ihren Bereich, auf den sie ausgedehnt werden können, aber weiter führen sie mich doch nicht. Wie ich ja in der Logik nicht ins Blaue verallgemeinern kann. Hier handelt es sich aber nicht um Typen, sondern, darum, dass die Verallgemeinerung selbst etwas be- stimmtes ist; nämlich ein Zeichen mit vorausbestimmten grammatischen Regeln. D.h., dass die Unbestimmtheit der Allgemeinheit keine logische Unbestimmt- heit ist. So als hätten wir nun nicht nur Freiheit im logischen Raum, son- dern auch Freiheit, diesen Raum zu erweitern, oder zu verändern. |
↔ |
Argument. |
so könnte man fragen: was meinen wir und wann meinen wir es? Während wir das Zeichen geben? u.s.w., u.s.w.. |
116
die Gegenfrage lauten: “haben wir denn einen allgemeinen Begriff vom Satz, dem wir nun nur exakt fassen wollen?” – So wie: Haben wir einen allgemei- nen Begriff von der Wirklichkeit? |
in die Sprache aufgenommen wird: Was ist das Kriterium dafür, dass er ein Satz ist? oder, wenn das Aufnehmen in die Sprache ihn zum Satz stempelt, worin besteht diese Aufnahme? Oder: was ist Sprache? |
anderen Tätigkeiten unterscheidet. Ein Mensch schläft, isst, trinkt, gibt Zeichen (bedient sich einer Sprache). |
106
wird dieses Wort (“Satz”) in der nicht-philosophischen Sprache gebraucht? Satz, im Gegensatz wozu? |
↔ |
↔
|
↔ |
stimmte Grammatik. |
hängt nicht von irgend einem künftigen Ereignis ab. |
Hier ist auch der Unsinn in der “experimentellen Theorie der Bedeutung” ausgesprochen. Denn die Bedeutung ist in der Grammatik festge- legt. |
Wie verhält sich die Grammatik des Wortes “Satz” zur Grammatik der Sätze? |
“Satz” ist offenbar die Ueberschrift der Grammatik der Sätze. In einem Sinne aber auch die Ueberschrift der Grammatik überhaupt, also äquivalent den Worten “Grammatik” und “Sprache”. |
zwar Ueberraschungen gibt, aber nicht in der Grammatik. |
108
die Worte “Welt” und “Wirklichkeit” Aequivalente des Wortes “Satz” sind. |
↔ |
108
|
so ist die Antwort: Gewiss, aber wenn dieses Wort “ausdehnen” hier einen Sinn hat, so muss ich jetzt schon wissen, was ich damit meine, muss angeben können, wie ich mir so eine Ausdehnung vorstelle. Und was ich jetzt nicht denken kann, das kann ich jetzt auch nicht ausdrücken, und auch nicht andeuten. |
Kalkül” dieser Grammatik”, oder: “wenn die Worte mit? diesen grammatischen Regeln gebraucht werden”. |
an die Existenz von Dingen auch nur zu denken, wenn wir immer nur Vorstel- lungen – ihre Abbilder – sehen. //: wie es denn möglich ist, auch nur auf den Gedanken zu kommen! |
109
zu diesem Begriff gekommen?” [)|(]etwa zu dem der ausser mir liegenden Gegen- stände). (Es ist ein Glück, eine solche Frage aus der Entfernung als alte Gedankenbewegung betrachten zu können; ohne in ihr verstrickt zu sein.) Zu dieser Frage ist ganz richtig der Nachsatz zu denken: “ich konnte doch nicht mein eigenes Denken transcendieren”, “ich konnte doch nicht sinnvoll das transcendieren, was für mich Sinn hat”. Es ist das Gefühl, dass ˇich nicht auf Schleichwegen (hinterrücks) dahinkommen kann, etwas zu denken, was zu denken mir eigentlich verwehrt ist. Dass es hier keine Schleichwege gibt, auf denen ich weiter kommen könnte, als auf dem direkten Weg. |
tun: Es hat guten Sinn zu sagen “ich weiss, dass er in diesem Zimmer ist, weil ich ihn höre, wenn ich auch nicht hinein/gehen und ihn sehen kann”. |
30
ein ” “ein Ereignis” von dem abgrenzen, was kein Ereignis ist? Ebenso allgemein ist aber auch “Experiment”, das vielleicht auf den ersten Blick spezieller zu sein scheint. |
31
im Gegensatz zu etwas Anderem. |
173
der die Erfahrungstatsache, dass Menschen reden (auf gleicher Stufe mit der, dass Hunde bellen), oder es bedeutet: festgesetztes System der Verstän- digung //festgesetztes System von Wörtern und grammatischen Regeln// in den Ausdrücken “die englische Sprache”, “deutsche Sprache”, “Sprache der Neger” etc.. ‘Sprache’ als logischer Begriff könnte nur mit ‘Satz’ äquiva- lent, und dann eine die Ueberschrift eines Teiles der Grammatik sein. |
171
würde? Könnte man von Sprache reden, wenn nie eine gesprochen worden wäre? (Ist denn Sprache ein Begriff, wie ‘Centauer’, , vergleichbar mit dem Begriff ‘Centaur’, der besteht, auch wenn es nie ein solches Wesen gegeben hat?) (Vergleiche damit ein Spiel, das nie gespielt wurde, eine Regel, nach der nie gehandelt wurde.) |
246
welchem Prinzip geht er vor? Denn dieses Prinzip ist der Begriff ‘Sprache’. |
247
Regeln aufstellen. Ihre Grammatik verfassen. |
|
stem von Regeln” gelten. Also auch für das Wort “Kalkül”. |
247
die Sprachen, die ich gelernt habe. Aber ˇdie haben mich in gewissem Sinne über sich hinausgeführt, denn ich wäre jetzt im Stande, eine neue Sprache zu konstruieren, z.B. Wörter zu erfinden. Also gehört diese Methode der Konstruktion noch zum Begriff der Sprache. Aber nur, wenn ich ihn so festlege. |
‘Sprache’ werde ich jedes System von Zeichen nennen, das Menschen unterein- ander vereinbaren, um sich miteinander zu verständigen, so könnte man hier schon fragen: Und was schliesst Du unter dem Begriff ‘Zeichen’ ein? |
|
248
|
thematik” können alle nur für triviale Abgrenzungen stehen, wie “essen”, “ruhen”, etc.. |
↔ |
↔ |
115
Kopf, statt Sprache zu gebrache zu gebrauchen?! |
126
al<l>gemeinen Begriff haben. |
17
die vorläufige Antwort:: Sehen wir einmal nach, wie dieses Wort gebraucht wird. Socrates weist es immer zurück von Erkenntnissen statt von der Erkenntnis zu reden. |
251
fliesst, zerfliesst da nicht auch die Philosophie? Nein, denn ihre Aufgabe ist es nicht, eine neue Sprache zu schaffen, sondern die zu reinigen, die vorhanden ist. |
45
schiedenen Bedeutungen gebraucht wurde, oder dass bei dem Gebrauch dieses eines Ausdrucks uns dieses Bild vorschwebt, und der überhaupt die Regeln fest- stellt (tabuliert), nach welchen Worte gebraucht werden, hat gar keine Pflicht eine Erklärung des (Definition) des Wortes “Regel” (oder “Wort”, “Sprache”, “Satz”, etc.) zu geben. //…, hat garnicht die Pflicht üb[r|e]r- nommen, ……// |
66
[g|t]un, wie sie es mit Gedanken zu tun hat (oder mit Sätzen und Sprachen). Hätte sie's aber wesentlich mit dem Begriff des Kalkül[l|s] zu tun, also mit dem Begriff des Kalküls vor allen Kalküllen, so gäbe es eine Meta- philosophie. Und die gibt es nicht. (Man könnte alles, was wir zu sagen haben, so darstellen, dass das als ein leitender Gedanke erschiene.) / |
46
notwendig erst die Regeln über dieses Wort zu tabulieren. Und diese Re- geln sind nicht Ueber-Regeln. |
braucht werden <(>natürlich auch kein äquivalentes). |
von Spielen reden)? Im Gegensatz wozu? Wir sagen z.B. “das folgt aus d dieser Regel”, aber dann könnten wir ja die Regel des Spiels zitieren, und so das Wort “Regel” ersetzen. Oder wir sprechen von “allen Regeln des Spiels” und müssen sie dann entweder aufgezählt haben (und dann mit liegt (wieder?) der erste Fall vor), oder wir sprechen von den Regeln, als einer Gruppe, die auf bestimmte Art aus gegebenen bestimmten Grundpositionen erzeugt werden und dann entste steht das Wortb “Regel” für den Ausdruck dieser Grundpositionen und Operationen. Oder wir sagen “Das ist eine Regel, das das nicht”, wenn etwa das Zweite nur ein einzelnes Wort ist, oder eine Konfiguration der Spielsteine. (Oder: “nein, das ist nach der neuen Abmachung auch eine Regel”.) Wenn wir etwa das Regelverzeichnis des Spiels aufzuschreiben hätten, so könnte so etwas gesagt werden und dann hiesse es: Das gehört hinein, das nicht. Aber nicht vermöge einer bestimmten Eigenschaft (nämlich der, eine Regel zu sein), wie wenn man etwa lauter Aepfel in eine Kiste packen möchte und sagt “nein, das gehört nicht hinein, das ist eine Birne”. Ja aber wir nennen doch manches “Spiel”, manches nicht, und manches “Regel”, und manches nicht! Ja, Aber auf die Abgrenzung alles dessen, was wir Spiel nennen, gegen alles andere, kommt es ˇja nie an. Die Spiele sind für uns die Spiele, von denen wir gehört haben, die wir auf- zählen können, und etwa noch einige nach Analogie anderer neu</>gebildete; und wenn jemand etwa ein Buch über die Spiele schriebe, so brauchte er ei-
47
eine Aufzählung der Namen der einzelnen Spiele stehen. Und gefragt: Was ist<…> denn aber das Gemeinsame aller dieser Dinge, weshalb Du sie zusammen- fasst? könnte er sagen: ich weiss es nicht in einem Satz anzugeben, aber Du siehst ja viele Analogien. Im übrigen ist diese //scheint mir diese // Frage müssig, da ich auch wieder nach Analogien fortfahrend, durch unmerkbare Stufen, zu Gebilden kommen kann, die niemand mehr im gewöhnlichen Leben “Spiel” nennen würde, so dass es doch wieder willkür- lich wäre, was man “Spiel” nennen wollte. Ich nenne daher “Spiel” das, was auf die[r|s]er Liste steht, wie auch, was diesen Spielen bis zu einem gewissen (von mir nicht näher bestimmten) Grade ähnlich ist. Im übrigen behalte ich mir vor, in jedem neuen Fall zu entscheiden, ob ich etwas zu den Spielen rechnen will oder nicht. |
in ganz besonderen //speziellen // Fällen handelt es sich uns darum, die [r|R]egeln von etwas abzugrenzen, was nicht Regel ist, und in allen diesen Fällen ist es leicht, ein unterscheidendes Kriterium zu geben. Das heisst, wir brauchen das Wort “Regel” im Gegensatz zu “Wort”, “Konfiguration der Steine” und einigem Andern, und diese Grenzen sind klar gezogen. Dagegen ist es müssig, Grenzen dort zu ziehen, wo wir sie nicht brauchen. Ver- hält es sich hier nicht ebenso, wie mit dem Begriff ‘Pflanze’? Wir ge- brauchen dieses Wort in bestimmtem Sinne, aber, im Falle einzelliger Lebe- wesen war die Frage eine aZeit</>lang schwebend, ob man sie Tiere oder Pflan- zen nennen solle, und es liessen sich auch beliebig viel andere Grenzfälle konstruieren, für die die Entscheidung, ob etwas noch unter den Begriff Pflanze falle, erst zu treffen wäre. Ist aber darum die Bedeutung des Wortes “Pflanze” in allen anderen Fällen verschwommen, sodass man sagen könnte, wir gebrauchen das Wort, ohne es zu verstehen? Ja, würde uns eine Defini- tion, die den Begriff nach verschiedenen Seiten begrenzte, die Bedeutung
48
denen es vorkommt, besser verstehen würden? Offenbar nein. |
42
nicht mit der Aufzählung von Erkenntnissen zufrieden. Wir aber kümmern uns nicht viel um diesen allgemeinen Begriff und sind froh, wenn wir Schuhmache- rei, Geometrie etc. verstehen.) |
42
finition des Begriffs ‘Spiel’ geben kann. |
↔ |
im gewöhnlichen Sinn, nicht von Sätzen & Wörtern in ˇirgend einem abstrak- teren abstrakten Sinn. |
131'
als wir für gewöhnlich tun, wenn wir sagen “hier steht ein Satz aufgeschrieben” oder “nein, das sieht nur aus wie ein Satz, ist aber keiner”, etc. etc. |
|
259
Sprache. Nicht von einem unräumlichen und unzeitlichen Unding. Aber wir reden von ihr so, wie von den Figuren des Schachspiels, indem wir Regeln für sie tabulieren, nicht ihre physikalischen Eigenschaften beschreiben. |
↔ |
260
die// Sache der Philosophie. |
vorzugeben, dass sie von einer abstrakten Sprache handeln müsse. |
260
muss ich die Sprache des Alltags reden. – Aber gibt es denn eine andere? |
gen wollen? Und kann es eine andere geben? Und wie merkwürdig, dass wir dann mit der [U|u]unseren dennoch // überhaupt// etwas anfangen können. |
265
volle Sprache (nicht etwa eine [V|v]orbereitende, vorläufige) [A|a]nwenden muss, zeigt schon, dass ich nur Aeusserliches über die Sprache sagen //vorbringen// kann. |
266
friedigen? – Nun, Deine Fragen waren ja auch schon in dieser Sprache abge- fasst; mussten in dieser Sprache ausgedrückt werden, wenn etwas zu fragen war! |
|
reden. |
dern auf seine Bedeutung, und denkt dabei immer and die Bedeutung, als ob sie nun eine Sache von der Art des Worts wäre, allerdings vom Wort verschieden. Hier ist das Wort, hier die Bedeutung. (Das Geld, und die Kuh die man dafür kaufen kann. Anderseits aber: [D|d]das Geld, und sein Nutzen.) |
263
Schachspieler über das Schachspiel hat, nämlich keine. [Hier ist nicht gemeint “über den Begriff d. Sprache”. Sondern es heißt eher: “sprich ruhig darauf los, wie ein Schachspieler spielt, es kann Dir nichts passieren, Deine Skrupeln sind ja nur Mißverständnisse, ‘philosophische’ Sätze.”] |
|
114
gewöhnliche Sprache zwar einen bestimmten Satzrythmus hat, aber nicht alles, was diesen Rythmus hat, ein Satz ist. D.h. wie ein Satz klingt und keiner ist. – Daher die Idee vom sinnvollen und unsinnigen ‘Satz’. |
↔ |
noch einen allgemeinen Begriff vom Satz haben. (Ich rede jetzt von dem, was durch ‘ & ’, ‘⌵’, ‘C’, zusammen_gehalten wird.) |
444
verkehrt, die Worte in umgekehrter Reihenfolge; könnten wir nicht dennoch den Satz verstehen? Und klänge er jetzt nicht ganz unsatzmässig? / |
645
he, als eine Wurzel der Gleichung x³ + 2x ‒ 3 = 0 Einheiten hat”? Hier könnte es scheinen, als hätten wir eine Notation, der wir es eventuell nicht ansehen können, ob sie Sinn hat oder nicht. Wenn der Ausdruck “die Wurzel der Gleichung F(x) = 0” eine Be- schreibung im Russell'schen Sinne wäre, so hätte der Satz “ich habe n Aep- fel und n + 2 = 6” einen andern Sinn, als der: “ich habe 4 Aepfel”. Wir haben in dem ersten Satz ein ausserordentlich lehrreiches Bei- spiel dafür, wie eine Notation auf den ersten Blick einwandfrei erscheinen kann, nämlich so, als verstünden wir sie; und dass wir in Wirklichkeit ei- nen unsinnigen Satz nach Analogie eines sinnvollen gebildet haben und nur glauben, die Regeln des ersteren zu übersehen. So ist “ich habe n Schuhe und n² = 4” ein sinnvoller Satz; aber nicht “ich habe n Schuhe und n² = 2”. |
der Grammatik bestimmt. |
378
des Satzes fragt: Satz, sei alles, was wahr oder falsch sein könne – ist nicht so ganz unrichtig. Es ist die Form der Wahrheitsfunktion (in welcher Form der Zeichengebung immer ausgedrückt), die das logische Wesen des Sat- zes ausmacht. |
354
Zusammenhängen wie “was er sagt ist wahr”, das aber sagt dasselbe wie “er sagt ‘p’, und p ist der Fall”. |
366
bestimmten Notation der Wahrheitsfunktion. |
369
370
neinen lässt. |
cher wesentlich ist, so meinen wir die Wahrheitsfunktionen.funktion. |
31
wovon man ‘wahr’ und ‘falsch’ aussagen könneˇ, in dem Sinn, als könnte man versuchen, zu welchen Symbolen die Wörter ‘wahr’ und ‘falsch’ paßten & danach entscheiden, ob etwas ein Satz ist. D d das würde nur dann etwas bestimmen, wenn diese Worte in einer bestimmten Weise gemeint sindˇ d.h. bereits eine bestimmte Grammatik haben, das aber können sie nur im Zusammenhang sein ˇ//…wenn diese Worte … d.h. ……. Und eben im Zusammenhang mit einem Satz. Alles, was man machen kann, ist, hier, wie in allen diesen Fällen, das grammatische Spiel bestimmen., seine Regeln angeben und es dabei bewenden lassen. Hier handelt es sich um die Regeln für “⌵”, “non”, etc. |
261
halb der Grammatik. (Dahin zielte auch meine “allgemeine Satzform”.) |
242
Satz zu sein”. Sondern es fehlt ihr etwas, um dieser Satz zu sein. um in dieser Sprache ein Satz zu sein. Wie man sagen kann: Man kann sagen: dem Zeichenausdruck „2 + 2 4” fehlt etwas um eine Gleichung zu sein. |
verloren, und sie denken sich auch kein Verbum dazu. |
die komplette Tatsache. |
643
allgemeine Form des Gesetzes? – Warum nicht! Wie man ja auch den Begriff ‘Zahl’ festlegen könnte, etwa durch das Zeichen “ /0, x, x + 1/”. Es steht mir ja frei, nur das Zahl zu nennen; und so steht es mir auch frei, eine analoge Vorschrift zur Bildung von Sätzen oder Gesetzen zu geben und das Wort “Satz” oder “Gesetz” als ein Aequivalent dieser Vorschrift zu gebrauchen. Wehrt man sich dagegen und sagt, es sei doch klar, dass damit nur gewisse Gesetze von andern abgegrenzt worden seien, so antworte ich: Ja, Du kannst freilich nicht eine Grenze ziehen, wenn Du von vornherein entschlossen bist, keine anzuer-
644
von keiner allgemeinen Satzform die Rede sein. Es fragt sich dann natürlich: Wie gebrauchst Du nun das Wort “Satz”? im Gegensatz wozu? – Etwa im Gegensatz zu “Wort”, “Satzteil”, “Buchtitel”, Erzählung”, etc.. |
760
handelt. Was stellt man sich darunter vor? //Was meint man damit?// Es wäre wohl ein Satz der Logik. Denken wir nun daran, wie der Satz non2np = p bewiesen wird.) |
109
gelten lasse, dann muss ich 2 und 2 2 + 2 = 4 unter die Sätze rechnen, denn es ist grammatisch richtig, zu sagen: “es verhält sich so, dass 2 + 2 gleich 4 ist”. Es braucht weitere Regeln, um die Sätze der Arithmetik auszu- schliessen. |
89
der sagte, etwas werde e werde eintreffen, sei kein Satz. Was spricht man dieser Aussage damit ab? Etwas anderes, als, dass sie Gegenwärtiges oder Vergangenes beschreibt? – Die Magie mit Wörtern. Ein solcher Satz, wie der Broads, kommt mir so vor, wie ein Versuch, eine chemische Aende- rung magisch zu bewirken; indem man den Substanzen, quasi, zu verstehen gibt, wassi sie tun sollen (wenn man etwa Eisen in Gold überführen wollte, indem man ein Stück Eisen mit der rechten und zugleich ein S[T|t]ück Gold mit der linken Hand fasste[.|)]. / |
bestimmen den Sinn des Satzes, & ob eine Wortzusammenstellung Sinn hat oder nicht |
342
immer richtig anzuwenden, schau ich immer in der Grammatik nach? Nein, dass ich etwas meine – was ich meine– , hindert mich Unsinn zu sagen[:|.]” – [a|A]ber was meine ich denn? Ich sage: ich rede vom Teilen eines Apfels, aber nicht vom Teilen der Farbe Rot, weil ich beim „Teilen eines Apfels”
343
mir etwas denken kann, etwas vorstellen,
etwas wollen kann; beim Aus-druck “Teilen einer Farbe” nicht. Und ist es etwa so, dass man bei d[k|i]e- sem Wort nur noch keine Wirkung auf andere Menschen beobachtet hat?! |
↔ |
577
die und die Zusammenstellungen von Wörtern keinen Sinn haben? Sind sie von der Art derjenigen Vorschriften, welche etwa sagen, dass es keine Spielstel- lung im Schach ist, wenn zwei Figuren auf dem gleichen Feld stehen, oder wenn eine Figur auf der Grenze zwischen zwei Feldern steht, etc.? Diese Sät- ze sind wieder wie gewisse Handlungen, ?–wie wenn man etwa ein Schachbrett–? aus einem grösseren Stück karierten Papiers herausschneidet. Sie ziehen eine Grenze. – Was heisst es denn, zu sagen: “diese Wortzusammenstellung heisst nichts”. Von einem Namen kann man sagen “diesen Namen habe ich niemandem gegeben” und das Namengeben ist eine bestimmte Handlung (Uumhängen eines Täfelchens). Denken wir an die Darstellung einer Reise auf der Erde durch eine Linie in der Projektion der zwei Halbkugeln und dass wir sagen: ein Linien-
578
ist in dieser Darstellung sinnlos. Man könnte auch sagen: nichts ist darüber ausgemacht worden. |
151
Ebene projiziert, etwa in der Art, wie die beiden Halbkugeln der Erde in einem Atlas dargestellt werden, und nun könnte einer glauben, dass, was auf der Ebene ausserhalb der beiden Kugelprojektionen vor sich geht, immerhin noch einer möglichen Ausdehnung dessen entspricht, was sich auf der Kugel befindet. Hier wird eben ein komplet- ter Raum auf einen Teil eines andern Raumes projiziert; und analog ist es mit den Grenzen der Sprache im Wörterbuch. [in der Grammatik.] |
|
72
Die Methode des Messens, z.B. des räumlichen
Messens, verhält sich zu einer be-stimmten Messung genau so, wie der Sinn eines Satzes zu seiner Wahr- oder Falschheit. |
589
ist das, was auf die Frage nach der Erklärung des Sinnes zur Antwort kommt. Und – oder – der eine Sinn unterscheidet sich vom andern, wie die Erklärung des einen von der Erklärung des andern. |
Sinn. |
590
psychische Vorgang der Vorstellungen etc.). |
306
Und was heisst das: “wenn ich etwas damit meine, muss es doch Sinn haben”? “Wenn ich etwas damit meine …” – wenn ich was damit meine?! |
doch Sinn haben”? Wenn ich mir was dabei vorstellen kann? Das, was ich sage? sagte? – Das heisst nichts. // Dann heisst dieser Satz nichts. // – Und ‘Etwas’? Das würde heissen: Wenn ich die Worte auf diese Weise benützen kann, dann haben sie Sinn. Oder eigentlich: wenn ich sie zum Kalkulieren benütze, dann haben |
221
liertes Zeichen, in dem ich erst nachträglich Aehnlichkeiten mit anderen Sät- zen erkenne? Das wäre etwa so, wenn jeder Satz eine Droge [Medizin] mit bestimmter Wirkung wäre & man käme erst nachträglich durch Analyse darauf, daß zwei Medizinen gewisse Ingredientien mit einander gemein hätten. |
len: Warum eine Sprache nicht mit bloss einem Wort möglich ist // auskommen könnte//, da es ja doch vorkommt, dass ein Wort (in einer Sprache) mehrere Bedeutungen hat. (Warum also nicht alle?) <ˇ[Satz zusammengesetzt]: Ist der Sinn die Wirkg. des Satzes? > <[Zu der Sinn des Satzes keine Seele hinter der Worte]> |
|
232
ich darüber denke, möchte ich sagen: er muss ein Bild sein, damit er mir zeigen kann, was ich tun soll, damit ich mich nach ihm richten kann. Aber, ist die Antwort, dann willst Du eben //also // bloss sagen, dass Du Dich nach dem Satz richtest in demselben Sinne, in dem Du Dich nach einem Bild richtest. |
233
sagen, dass jedes als ein Satz gebraucht werden kann? |
Bild in eine Beschreibung übersetzen. |
231
Grammatik des Wortes “Satz” hervor. |
120
gleichen. Man kann aber auch sagen: Das Denken ist (wesentlich) mit keinem Vorgang zu vergleichen und was wie ein Vergleichsobjekt scheint, ist in Wirklichkeit ein Beispiel. |
103
ich, strenggenommen, nur einen Satz, der mit Hilfe eines Masstabes die Länge eines Gegenstands // eine Länge// beschreibt aussagt, als Beispiel für alle Sätze herangezogen. //als Beispiel eines Satzes herangezogen.// |
127
128
Bildhaftigkeit noch
deutlicher. |
129
Wenn man sagt: Nur in Satzzusammenhang hat ein Wort Bedeutung,
so heisst das, dassein Wort seine Funktion als Wort nur im Satz hat, und das lässt sich ebensowenig sagen, wie, dass ein Sessel seine Aufgabe nur im Raum erfüllt. Oder vielleicht besser: Wie ein das Zahnrad nur im Eingriff in andere Zähne seine Funktion ausübt. |
veranlasst, die ihren Sätzen entsprechen. |
131'
Bild und Abgebildetem nur so weit ähnlich, wie der Uebereinstimmung zwischen einem Erinnerungsbild und dem Gegenwärtigen Gegenstand. |
304
305
‘!! + !!!’. |
406
b = →, c = ↓, d = ←. Also heisst z.B. bccbda der Linienzug fenbar ja, in gewisser Weise. (Ist es nicht genau die Aehnlichkeit ei- ner Photographie und des photographierten Gegenstandes?) |
verglichen. |
(Verwandt damit: Verstehen eines Bildes)
|
336
Hier kann doch gewiss von einer Verifikation nicht geredet werden und doch haben diese Sätze Sinn. Sie verhalten sich zu den Sätzen, für die es Verifikation gibt, wie ein Genrebild zu einem Portrait. Und dieses Gleichnis dürfte wirklich die Sache vollständig darstellen. |
336
wenn ich keinen Augenblick glaube (mir einbilde), die Menschen seien wirklich oder es habe wirkliche Menschen gegeben, von denen dies ein verkleinertes Bild sei. “Es sagt mir etwas” kann aber hier nur heissen,
337
es bringt eine gewisse Einstellung
<…>in mir hervor.es bringt eine bestimmte Einstellung in mir hervor.” n.Z. Denn wie, wenn ich fragte: “was sagt es mir denn”? |
sche, so dass ich mir etwa sagte “wenn es solche Menschen gäbe, dann …” |
401
allgemeinen zu einem Portrait. Wenn ich
nun etwa ein holländisches Genre-bild ansehe, so halte ich die gemalten Menschen darin nicht für wirkliche Menschen, andererseits ist ihre Aehnlichkeit mit Menschen für das Ver- ständnis des Bildes wesentlich. |
401
seiner Phantasie vergnügt, so bedenke man, dass diese Phantasie nicht wie ein gemaltes Bild oder ein plastisches Modell ist, sondern ein kompliziertes Ge- bilde aus heterogenen Bestandteilen: Wörtern und Bildern. Man wird dann das Operieren mit Schrift- und Lautzeichen nicht mehr in Gegensatz stellen zu dem Operieren mit “Vorstellungsbildern” der Ereignisse. |
337
Die Illustration in einem Buch ist dem Buch nichts fremdes,sondern gesellt sich hinzu wie ein verwandter Behelf einem andern, – wie etwa ein Reibahle dem Bohrer. (Wenn einen die Hässlichkeit eines Menschen abstösst, so kann sie im Bild, im gemalten, gleichfalls abstossen, aber auch in der Be- schreibung, in den Worten.) |
wesentlich übereinstimmen oder nicht übereinstimmen zu können. Er scheint sich sie zu fordern sich mit ihm zu vergleichen. |
383
kommt, mit ihr übereinstimmen muss, oder nicht.” |
352
uns vor ihm verantwortlich.” |
179
Tisch wäre so hoch”. Nun ist das Merkwürdige: die Hand über dem Tisch an und für sich drückt gar nichts aus. D.h., sie ist eine Hand, über einem Tisch, aber kein Symbol (wie der Pfeil, der etwa die Gehrichtung anzeigen soll, an sich nichts ausdrückt). |
183
weil sie sich in einer Richtung verjüngt? (Zeigt ein Nagel in die Wand?) D.h., ist es dasselbe zu sagen “sie zeigt etc.” oder und “sie verjüngt sich in dieser Richtung”? |
69
vorbereiten. Dann liegt in dieser Einstellung zwar das eingestellte Mass, aber in keiner Weise, dass ein bestimmter Körper es hat. Ja vor allem liegt darin keine Annahme darüber, ob der Körper dieses Mass hat, oder nicht hat. |
136
gelegt: Aber das der Masstab ist, wie alle richtigen Gleichnisse des Sat- zes, ein besonderer Fall eines Satzes. Und auch er bestimmt nichts, solange man nicht mit ihm misst. Aber Messen ist Vergleichen (und muss heissen, Uebersetzen). |
nicht, dass der Körper so lang ist. Vielmehr ist er an sich gleichsam tot und leistet nichts von dem, was der Gedanke leistet. Es ist, als hätten wir uns eingebildet, das Wesentliche am lebenden Menschen sei die äussere
137
sähen mit Enttäuschung den toten Klotz, der auch keine Aehnlichkeit mit dem Leben hat. |
52
nur eines Bildes”. Ich erwarte etwa, dass meine Uhr jetzt auf 7 zeigen wird und drücke dies durch ein Bild der Zeigerstellung aus. Dieses Bild kann ich nun mit der wirklichen Stellung vergleichen; die Erwartung aber nicht. |
70
sehen könnte, dass er ersehene sehen [[|//] erkennen []|//] müsste, was erwartet wurde. [Dieser Gedanke ist noch vor der Lösung das Problem) |
68
jetzt entweder dieses Bild der Zeigerstellung bieten, oder nicht. Aber wie kann ich es ausdrücken, dass ich mich für eine dieser Annahmen ent- scheide? Jeder Gedanke ist der Ausdruck eines Gedankens. |
7
suchen wollte, ob die Krönung Napoleons so und so stattgefunden hat, so könnte ich mich dabei, als einer Urkunde, des Bildes bedienen, statt einer Beschreibung. Und es frägt sich nun, ist die ganze Vergleichung der Urkunde mit der Wirklichkeit von der Art, wie der Vergleich der Wirk- lichkeit mit dem Bild, oder gibt es dabei noch etwas Andres, von andrer Art? |
als mit dem Satz? Und was soll man andres tun, (:) als sie mit ihm zu vergleichen? |
55
Befehl betrachtet, möchte man einerseits immer sagen, : Ja, dieses Beispiel ist eben unvollkommen, die Gebärdensprache zu roh, darum kann sie den beabsichtigten Sinn nicht vollständig ausdrücken” – aber tat- sächlich ist sie so gut wie jede denkbare andere, und erfüllt ihren Zweck so vollständig, wie es überhaupt denkbar ist. (Es ist eine der wichtigsten Einsichten, dass es keine Verbesse- rung der Logik gibt.) |
↔ |
↔ |
↔ |
von Befehlen eine Unterscheidung gemacht wird, die die, wenn sie fehlt, eben die Zweideutigkeit hervorruft. (Wenn also das System die richtige Mannig- faltigkeit erhält.) |
149
//… ist auch nicht von Nutzen.// Was nicht nötig ist, ist überflüssig. |
68
allerlei stu suggestive Gebärden sich verständlich zu machen sucht, verschwindet, wenn wir erkennen, dass das Wesentliche am Zeichen das System ist, dem es zugehört und sein übriger Inhalt wegfällt. |
scheint als solches unbefrie- digt zu sein. |
96
|
353
die Erwartung, die Vermutung u.s.f..) Ich möchte manchmal mein Gefühl dem Plan gegenüber als eine Innervation bezeichnen. Aber auch die Innervation an sich ist nicht un- befriedigt, ergänzungsbedürftig. |
(96)
Urbild //Vorbild// der Unbefriedigung? Ist es der leere Hohlraum (in den etwas hineinpasst)? Und würde man von einem leeren Raum sagen, er sei unbe- friedigt? Wäre das nicht auch eine Metapher? Ist es nicht ein gewisses Gefühl, das wir Unbefriedigung nennen? Etwa der Hunger. Aber der Hunger ent- hält nicht das Bild seiner Befriedigung. Ist also unser Urbild der Unbefrie- |
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entsprechende Vollform vorkommt. //… in dem auch die Vollform vorkommt.// |
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einer Tatsache gebrauchen. Es kann aber in einem System eine Tatsache be- schreiben helfen. Ich könnte z.B. ausmachen // festsetzen//, dass ich den Hohlzylinder ‘den unbefriedigten Zylinder’ nennen werde, den entsprechenden Vollzylinder, seine Befriedigung; und dass so eine Notation mög- lich ist, ist natürlich für das System charakteristisch. Dass man also sagen kann: “Er sagte ‘p ist der Fall’ und so war es”. |
durch die Tatsache p befriedigt wirdˇ es sei denn als Zeichenregel: /der Wunsch p möge der Fall sein/ = /der W. der durch die Tats. p befriedigt wird/. Denn, hat das erste p schon einen |
System von Zeichen. Er ist eine Zeichen- verbindung von mehreren möglichen & im Gegensatz zu den andern möglichen. Gleichsam eine Zeigerstel- lung im Gegensatz zu andern mög- lichen. |
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anderen Wortzusammenstellungen derselben Sprache. |
wäre, so hätte er keine Funktion. D.h.: Wenn ein Satz nicht das Ergebnis einer Entscheidung wäre, hätte er nichts zu sagen. |
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Wenn Du Pläne machst, so machst Duu einen Plan zum Unterschied von //im Gegensatz zu // andern Plänen. |
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Etwa: auf welcher Ziffer der Zeiger steht, nicht darauf, wie lang es ist. |
“Geh' so viele Meter in der Sekunde, als der Pfeil cm lang ist”. “Mach' so viele Schritte, als ich Pfeile zeichne”. “Zeichne diesen Pfeil nach”. Für jeden dieser Befehle kann der gleiche Pfeil stehen. ‒ ‒ ‒ |
217
ten”, d.h. ˇdas heisst schon: auf die Länge im Gegensatz zu anderen, etc.. |
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mich nach ihr richte. Ich frage nun: worauf soll ich bei diesem Ding achten. Und er sagt: auf die Stellung der Zeiger. |
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im Gegensatz zu anderen Systemen und setzt selbst ein System voraus. (In- terne Relation, die nur besteht, wenn ihre Glieder da sind. |
wäre als Kriterium dafür, daß ein Satz Sinn hat. |
↔ |
ich mir auch nicht vorstellen, wie es so sein kann. “Ich kann mir nicht vorstellen,” heisst nämlich hier nicht, was es im Satz “ich kann mir keinen Totenkopf vorstellen” heisst. Ich will damit nicht auf eine mangelnde Vorstellungskraft deuten. |
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heller wird, bis er weiss ist, und dann immer rötlicher, bis er rot ist; aber ich weiss, dass es möglich ist, weil ich es mir vorstellen kann. D.h., ich o[f|p]feriere mit meinen Vorstellungen im Raume der Farben und tue mit ihnen, was mit den Farben möglich wäre.” |
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Die Wortsprache lässt unsinnige Ausdrücke zu, die Sprache der Vorstel- lungen aber nicht unsinnige Vorstellungen. (Natürlich kann das, so wie es da steht, nichts heissen.) |
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sagen “ich kann mir vorstellen, dass p der Fall ist”, so hat es (auch) Sinn zu sagen “p ist der Fall”. |
fragen wir so: Wie kann man denn die Unsinnigkeit eines Satzes (etwa: “die- ser Körper ist ausgedehnt”) dadurch bekräftigen, dass man sagt: “Ich kann mir nicht vorstellen, wie es? anders wäre”? Denn, kann ich etwa versuchen, es mir vorzustellen? Heisst es nicht: Zu sagen, dass ich es mir vorstelle, ist sinnlos? Wie hilft mir dann also diese Umformung von einem Unsinn in einen andern? – Und warum sagt man gerade: “ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders wäre”? und nicht – was doch auf dasselbe hinauskommt – “ich kann mir nicht vorstellen, wie das wäre”? Man erkennt scheinbar in dem unsinnigen Satz etwas wie eine Tautologie, zum Unterschied von einer Contradiction. Aber das ist ja auch falsch. – Man sagt gleichsam: “Ja, es er ist ausgedehnt, aber wie könnte es denn
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Es ist dieselbe Tendenz, die uns auf den Satz “dieser Stab hat ein bestimmte Länge” nicht antworten lässt “Unsinn!”, sondern “Freilich!”. Was ist aber der Grund (zu?) diese Tendenz? Sie könnte auch so beschrieben werden: wenn wir die beiden Sätze “dieser Stab hat eine Länge” und seine Verneinung “dieser Stab hat keine Länge” hören, so sind wir partei- isch und neigen dem ersten Satz zu (statt beide für Unsinn zu erklären). Der Grund hiervon ist aber eine Verwechslung: Wir sehen den er- sten Satz verifiziert (und den zweiten falsifiziert) dadurch, “dass der Stab 4m hat”. Und man wird sagen: “und 4m ist doch eine Länge” und vergisst, dass man hier einen Satz der Grammatik hat. |
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dass ich mir, was er sagt, vorstellen kann? ˇIch könnte sagen: Weil ich diese Vorstellung mit einem dem ersten verwandten Satz beschreiben müsste. |
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ich Zu sagen, „ich kann malen aufzeichnen wie es <ist, wenn es sich so verhält, ist hier eine grammatische Bestimmung über den betrachteten Satz (Denn ich will ja nicht sagen ich könne es zeichnen, etwa weil ich zeichnen gelernt habe u.s.w.).> <Wie, wenn ich sagte: “ist das kein Spiel, da ich doch darin gewinnen & verlieren kann?” – Nun, wenn das Dein Kriterium eines Spieles ist, dann ist es ein Spiel. > |
diese Ausdrucksform ist von Fällen hergenommen wie: „Ich weiß, daß es möglich ist, die Tür mit diesem Schlüs- sel aufzusperren, weil ich es schon einmal getan habe”. Vermute ich also in dem Sinn daß dieser Farbenüber- gang möglich sein wird, weil ich mir ihn vorstellen kann?! Muß es nicht vielmehr heißen: der Satz „der Farbenübergang ist möglich” heißt dasselbe wie ˇder: „ich kann ihn mir vorstellen” oder: der erste Satz folgt aus dem zweiten? – Wie ist es damit: „Das A-B-C läßt sich ˇlaut hersagen, weil ich es mir im Geiste vorsagen kann”? „Ich kann mir vorstellen wie es wäre”, oder „ich – was wieder eben- so gut ist –: „ich kann es aufzeich- nen, wie es wäre, wenn … ˇp der Fall ist” gibt eine Anwendung des Satzes (p). Es sagt etwas über den Kalkül, in <…>
|
keit”. Das Bild des ‘Könnens’ ultraphy- sisch angewandt. Ähnlich: „Das ausgeschlossene Dritte”. |
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gend einem Zusammenhang – bejahend oder verneinend – von dem “Zerstören einer Substanz” zu reden. <[als Beispiel zu einem Fall der log. Möglichkeit oder Unmöglichkeit]> |
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“etwas nicht versuchen können”? |
Viereck vorzustellen”. |
Kann man fragen: „wie müssen die grammatischen Regeln für die Wörter be- schaffen sein damit sie einem Satz Sinn geben?”? |
Der Gebrauch des Satzes, das ist
sein Sinn. |
Ich sage z.B. „auf diesem Tisch
steht jetzt keine Vase, aber es könnte eine das stehn; dagegen ist es sinnlos unsinnig zu sagen der Raum könnte vier Dimensionen haben.” Aber wenn dieser der Satz dadurch sinnvoll wird, daß er mit den grammatischen Regeln im Einklang ist, nun so machen wir eben die Regel, die den Satz, unser Raum habe vier Dimensionen, erlaubt. Wohl, aber damit ist nun die Grammatik dieses Ausdrucks
erst noch weitere [b|B]estimmungen darüber gemacht werden wie ein solcher Satz zu gebrauchen ist, wie er etwa verifiziert wird. |
Wenn man auch den Satz als Bild des beschriebenen Sachver- halts auffaßt so & sagt der Satz zeige eben wie es ist, wenn er wahr wäre, er zeige also die Möglichkeit des behaupteten Sachverhalts, so kann der Satz doch bestenfalls tun was ein gemaltes oder modelliertes Bild tun kann tut, & er kann also jedenfalls nicht das hinstellen [erzeugen] was nun eben nicht der Fall ist. [a|A]lso hängt es ganz von der unserer Grammatik ab was möglich genannt wird & was nicht, nämlich eben, was sie
willkürlich! – Gewiß, aber nicht mit jedem Gebilde kann ich etwas anfangen; d.h.: nicht jedes Spiel ist nützlich & wenn ich verleitetsucht bin ein etwas ganz Nutzloses zu als Satz zuzulas- sen so geschieht es weil ich glaube ich mich durch eine Analogie dazu verleiten lasse & nicht sehe daß mir für meinen Satz noch die wesentlichen Re- geln der Anwendung fehlen. So ist es ˇz.B. wenn man von einer unendlichen Baumreihe re- det & sich fragt, wie es denn zu verifizieren sei, daß eine Baumreihe unend- lich ist & was etwa die Bezie- hung dieser Verification zu der des Satzes „die Baumreihe hat 100 Bäume” ist. |
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Und wenn, wie erfährt man das, und was für Methoden haben wir, das im S Satz Verborgene ans Tageslicht zu ziehen? Haben wie noch keine sicheren Methoden, (es zu finden,) dann können wir auch nicht davon reden, dass etwas verborgen ist, oder verborgen sein könnte. Und haben wir eine Methode des Suchens, so kann ˇ– das logische Produkt etwa, im Satz nur so ver- borgen sein, wie es etwa die Teilbarkeit durch 3 in der Zahl 753 ist, so- lange ich das Kriterium noch nicht angewandt habe,
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die √7 solange ich sie noch nicht ausgerechnet habe. Denn, dasver ver- borgene logische Produckt finden, ist eine mathematische Aufgabe. |
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wie ich es jetzt heute benütze, nicht als Wahrheitsfunktion anderer Sätze darstellt. |
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dies z.B. Carnap versucht hat), beruht auf einer falschen Auffassung der logischen Analyse. Sie betrachtet das Problem dieser Analyse als das,
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an, was, in der Mechanik z.B., geschieht, wenn eine Anzahl von Grundgeset- zen gefunden wird, aus denen das ganze System von Sätzen hervorgeht. |
ich mir über den Sinn der Worte “in einem Satz ist ein logisches Produkt versteckt” (und ähnlicher) nicht klar war, zweitens, weil auch ich dachte, die logische Analyse müsse verborgene Dinge an den Tag bringen (wie es die chemische und physikalische tut). |
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“dieser Kreis ist jetzt rot”, etc.) einen Elementarsatz nennen, wenn man damit sagen will, dass er weder eine Wahrheitsfunktion anderer Sätze ist, noch als solche definiert (ist?[.|)]. (Ich sehe hier von Verbindungen der Art p & (q·⌵·non-q) und analogen ab.) Aus “a ist jetzt rot” folgt aber “a ist jetzt nicht grün” und die Elementarsätze in diesem Sinn sind also nicht von einander unabhängig, wie
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annahm, der ganze Gebrauch der Sätze müsse sich auf ihn zurückführen las- sen; – verleitet durch einen falschen Begriff von diesem “zurückführen” //von dieser Zurückführung//. |
in der Tatsache, dass ~p der Fall ist, enthalten?” “Wie enthält z.B. der schmerzlose Zustand die Möglichkeit der Schmerzen?” |
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denn wie wüsste man sonst, wozu es die Fähigkeit ist – sondern eine logische Möglichkeit. – Ich beschreibe meinen gegenwärtigen Zustand durch die Anspielung auf Etwas, was nicht der Fall ist. Wenn diese Hinweisung zu der Beschreibung nötig ist (und nicht bloss eine Verzierung), so muss in meinem gegenwärtigen Zustand etwas liegen, was diese Erwähnung (Hinweisung) nötig <…> macht. Ich vergleiche diesen Zustand mit einem anderen, also muss er mit ihm vergleichbar sein. Er muss auch im Schmerzraum liegen, wenn auch an einer andern Stelle. – Sonst würde mein Satz etwa heissen, mein gegenwärtiger Zustand hat mit einem schmerzhaften nichts zu tun; etwa, wie ich sagen würde, die Farbe dieser Rose hat mit der Eroberung Galliens durch Cäsar nichts zu tun. D.h. es ist kein Zusammenhang vorhanden. Aber ich meine gerade, dass zwischen meinem jetzigen Zustand und einem schmerzhaften ein Zusammenhang besteht.” Ich meine nur was ich sage. In wiefern ist aber Schmerzlosigkeit ein Zustand. Was nenne ich einen “Zustand”? |
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wo nach dem Traum zu suchen wäre (d.h., der Satz “ich habe geträumt” darf, auf die Situation angewendet, nur falsch, aber nicht unsinnig sein. Ich drücke die gegenwärtige Situation durch eine Stellung – die negative – der Signalscheibe “Träume – keine Träume” aus. Ich muss sie aber trotz ihrer negativen Stellung von andern Signalscheiben unterscheiden können. Ich muss wissen, dass ich diese Signalscheibe in der Hand habe. Man könnte nun fragen: Heisst das, dass Du doch etwas gespürt hast, sozusagen die Andeutung eines Traume, die dir die Stelle zum Bewusstsein bringt, an der ein Traum ge- standen wäre? Oder, wenn ich sage “ich habe keine Schmerzen im Arm”, heisst das, dass ich eine Art schattenhaftes Gefühl habe, welches die Stelle andeutet, in die der Schmerz eintreten würde? Doch offenbar, nein. Inwiefern enthält der gegenwärtige, schmerzlose, Zustand die Möglichkeit der Schmerzen? Wenn einer sagt: “Damit das Wort Schmerzen Bedeutung habe, ist es notwendig, dass man Schmerzen als solche erkennt, wenn sie auftreten”, so kann man antworten: “Es ist nicht notwendiger, als dass man das Fehlen von Schmerzen erkennt”. “Schmerzen” heisst sozusagen der ganze Maßstab und nicht einer seiner Teilstriche. Dass er auf einem bestimmten Teilstrich steht, ist nur durch einen Satz auszudrücken. |
nichts der-Fall-sein’? Könnte man sich einen Zustand einer Welt denken, in dem mit Wahr- heit nur negative Sätze zu sagen wären? Ist das nicht offenbar alles Unsinn? Gibt es denn wesentlich negative und positive Zustände?” Nun, es kommt darauf an, was man ,Zustände’ nennt. |
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heit mit dem Begriff des Tones? Wenn das der Fall wäre, so könnte man den Mangel des Ge- hörsinnes nicht von dem Mangel eines andern Sinnes unterscheiden. Ist das aber nicht genau dieselbe Frage wie: Ist der Mann, der jetzt nichts Rotes um sich sieht, in derselben Lage, wie der, der unfähig ist, rot zu sehen? Man kann natürlich sagen: Der Eine kann sich rot doch vorstellen, aber das vorge- stellte Rot ist ja nicht dasselbe, wie das gesehene. Nun, worin äußert sich denn die Fähigkeit rot zu sehen und worin die Bekanntschaft mit dem Begriff des Tons? |
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ich nicht Unsinn rede, d.h. dass es rot sein kann, dass es [r|R]ot gibt? Wenn nicht rot eben ein anderer Teilstrich auf dem Maßstab ist, auf dem auch schwarz einer ist. Was ist der Unterschied zwischen “das ist nicht rot” und “das ist nicht abrakadabra”? Ich muss offen- bar wissen, dass “schwarz”, welches den tatsächlichen Zustand beschreibt (oder beschrei- ben hilft) das ist, an dessen Stelle in der Beschreibung “rot” steht. |
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chen. Man fragt “was ist nicht der Fall”. Dieses muss dargestellt werden, kann aber doch nicht so dargestellt werden, dass p wirklich wahr gemacht wird. |
von reden will, dass es dunkler oder heller werden kann. (?) Falsch Falsch Man könnte also vielleicht auch sagen: Der Maßstab muss schon angelegt sein, ich kann ihn nicht – willkürlich – anlegen, ich kann nur einen Teilstrich darauf hervorheben. Das kommt auf Folgendes hinaus: Wenn es um mich her vollkommen still ist, so kann ich an diese Stille den Gehörsraum nicht willkürlich anbringen (aufbauen), oder nicht anbringen. D.h., es ist für mich entweder still im Gegensatz zu einem Laut, oder das Wort ‘still’ hat keine Bedeutung für mich. D.h. ich kann nicht wählen zwischen innerem Gehör und innerer Taubheit. Und ebenso kann ich, wenn ich grau sehe, nicht zwischen normalem innerem Sehen,<…> partieller oder vollkommener Farbenblindheit wählen.” |
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Sind diese Schmerzen nicht ebenso, und ebenso wenig vorstellbar, wie die an irgend einer Stelle des Körpers, wo ich gerade keine Schmerzen habe und mich an keine erinnere?” |
gesunden Menschenverstandes an. Wir sind ver- sucht zu sagen; “ich habe jetzt in der Hand keine Schmerzen” heiß nur etwas, wenn ich weiß, wie es ist, wenn man Schmerzen in der Hand hat. Was heißt es, das zu wissen? Was ist unser Kriterium dafür, daß man es weiß? Nun, ich würde sagen: “ich habe schon öfters Schmerzen gehabt”, “ich habe öfters Schmerzen an dieser Stelle gehabt” oder “ich habe zwar nicht an dieser Stelle Schmer- zen gehabt, aber an andern Stellen meines Körpers”. Es könnte gefragt werden: Worin besteht die Erinnerung an Deine vergangenen Schmerzen? fühlst Du sie in einer Art schattenhafter Weise wieder? Aber sei diese Erfahrung (des sich-Erinnerns) wie immer, sie ist eine bestimmte Erfahrung & ich nenne sie die Erinnerung “an Schmerzen die ich gehabt habe” & dies zeigt eben, wie ich das Wort “Schmerzen” & den Ausdruck der Vergangenheit gebrauche. |
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Aber freilich muss auch die Bejahung sie enthalten und nur einen andern Gebrauch von ihr machen. |
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tur ˇd.h. der Grammatik des p ab. |
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ist sein kann, folgt aus dem Wesen des Ausgeschlossenen. |
Das Wort “nicht” erscheint uns wie ein Anstoß zu einer komplizier- ten Tätigkeit des Verneinens. |
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hen von der Verneinung // ausser der Verneinung// durch ein Zeichen, noch einen Begriff von der Verneinung? Doch es fällt uns dabei etwas ein, wie: Hindernis, abwehrende Geste, Ausschluss. Aber das alles (ist) doch immer in einem Zeichen verkörpert. |
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und Wünschen, dass dasselbe nicht geschieht? Wollte man es bildlich darstellen, man würde mit dem Bild der Handlung etwas vornehmen, : es durchstreichen, in bestimmter Weise ein- rahmen, und dergleichen. Aber das erscheint uns als eine rohe Methode des Ausdrucks; aber – ich glaube<,> – dass jede wesentlich ebenso sein muss; in der Wortsprache setze ich das Zeichen “nicht”
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meint etwa, im Denken geschieht es schon anders. Ich glaube aber, im Denken, [e|E]rwarten, Wünschen, geschieht es ganz ebenso. Sonst würde ja auch die Diskrepanz zwischen dem Denken und dem Sprechen – in dem wir ja doch denken – unerträglich sein. |
wenn wir uns irgendeiner Sprache Schrift bedienen, erscheint uns primi- tiv; als gäbe es einen richtigeren, der mir nur in den rohen Ver- hältnissen dieser Sprache nicht zur Verfügung steht. |
aufgefallen ist, haben wir schon früher begegnet; wenn man nämlich etwa einem Menschen begreiflich machen will, dass er einen gewissen Weg gehen soll, so kann man ihm den Weg aufzeichnen, und hierin mit beliebig weitgehender Genauigkeit verfahren. Die Andeutung jedoch, die ihm verständlich machen soll, dass er den Weg gehen soll, ist wieder von der primitiven Art, die man gerne verbessern möchte. |
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vor dem Satz p steht, ich muss ja doch die ganze Negation denken”. |
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negativ auffassen.” Es deutet an, heisstˇaber, dass das nicht der letzte sprachliche Ausdruck ist. Dass das nicht das Bild des Gedankens ist. Dass [M|m]ehr in der Negation ist als wahr. das. |
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etwas viel Komplexeres zu tun; aber was? Lässt sich die Frage nicht be- antworten (und das eine Symbol der Negation durch ein anderes zu ersetzen, ist keine Antwort) so ist sie unsinnig, und dann ist es auch jener erste Satz. Es ist, als veranlasste uns das Zeichen der Negation zu etwas; aber was, das wird scheinbar nicht gesagt. Es ist, als brauchte es nur angedeutet werden; als wüssten wir es schon. ?–Als wäre eine Erklärung jetzt unnötig, da wir die Sache ohnehin schon kennen.–? Nun könnte man sagen, die Erklärung liegt in ex tenso extenso in allen Anwendungen, in den grammatischen Regeln. (die übrigens |
so müsste sie sich doch in die andere abbilden lassen und könnte darum nicht von anderer Multiplizität sein. Es wäre denn in dem Falle, dass es ein Gebiet, einen Komplex gäbe, der immer nur im ganzen betrachtet würde, sodass wir nie über die blosse Andeutung hinausgingen. Aber das wider- spricht der Annahme einer möglichen Auseinanderlegung (Erklärung), die ja eben in das Innere dieses Komplexes dringen müsste. |
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te Spezifische der Negation in den Regeln, die vom Negationszeichen gelten // handeln//. Dass z.B. ein gezeichneter Plan eines Weges ein Bild des Weges ist, verstehen wir ohne weiteres; wo sich der gezeichnete Strich nach links biegt, biegt sich auch der Weg nach links, etc. etc.. Dass aber das Zeichen “nicht” den Plan ausschliesst, sehen wir nicht. Eher noch, wenn wir etwas ausgeschlossenes mit einem Strich umfahren, gleichsam ab- zäunen. Aber so könnte man ja das “non” als eine Tafel auffassen “[v|V]erbo- tener Weg”. Aber damit verstehen wir es natürlich noch immer nicht als Bild. Denken wir aber daran, wie jemandem wirklich die Bedeutung so einer Tafel gelehrt würde. Man würde ihn etwa zurückhalten, den Weg zu gehen. |
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etwas mit ihnen”. Wenn ich z.B. sage “Du darfst nicht hereinkommen”, so ist es der natürliche Akt, zur Begleitung dieser Worte, mich vor die Tür zu
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ich sie ihm bei diesen Worten öffnen würde. Diese Worte haben, wie sie hier verstanden werden, offenbar etwas mit jenem Akt zu tun. Der Akt ist sozusagen eine Illustration zu ihnen – müsste als Sprache aufgefasst werden können. Andrerseits ist er aber auch der Akt, den ich abgesehen von jedem Symbolismus aus meiner Natur tun will tue. |
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len, dass das ˇim Zeichen nicht der Fall ist, was darstellen würde, dass p der Fall ist. Es ist aber klar, dass so ein Symbolismus nicht funktioniert. Es ist dafür keine Erklärung, zu sagen (was ich einmal sagte), ein solcher negativer Symbolismus ginge schon, er sei nur darum nicht zu ge- brauchen, weil man aus ihm nicht erfahren könne, was verneint sei. Dann ist er eben kein Symbolismus der Negation, wenn er uns nicht das Nö- tige mitteilt. Und dann fehlt es ihm an etwas am Wesentlichemn. Es hat ja seinen Grund, warum in gewissen Fällen der negative Symbolismus funktioniert und z.B. keine Antwort auch eine Antwort ist. In diesen Fällen ist eben der Sinn des Schweigens eindeutig bestimmt. |
Bild, was zeigen soll, wie es sich nicht verhält, als durch eines, was zeigt wie es sich verhält. |
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rer Art als die, dass etwas rot (oder blau) ge ist. D.h. sie ist nicht in dem gleichen Sinn eine Farbangabe. |
gleicher Art sein, wie der negierte Satz. |
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“Ich brauche im negativen Satz das intakte Bild des
positivenSatzes.” |
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der fechten; aber doch nicht davon, wie Zwei miteinander nicht fechten (d.h. nicht ein Bild, dass bloss dies darstellt). “Sie fechten nicht miteinander” heisst nicht, dass davon nicht die Rede ist, sondern, es ist eben davon die Rede und wird (nur?) ausgeschlossen.” |
Zeichenerklärung verkörpert & soweit wir eine solche Idee besitzen, besitzen wir sie nur in der Form so einer Erklärung. Denn wenn man fragen kann „was meinst Du damit [ mit diesem Zeichen], so ist die Antwort nur eine Zeichen- erklärung (irgendeiner Art). Den Begriff der Negation Verneinung besitzen wir nur in einem Symbolismus. Und darum kann man nicht sagen: „auf die & die Art kann man die Negation nicht darstellen, weil diese Art nicht eindeutig wäre” – als handelte es sich um eine die Beschreibung eines Gegenstandes, die nicht eindeutig gegeben worden wäre. Wenn der [s|S]ym- bolismus nicht erkennen läßt, was verneint wurde, so verneint er nicht; wie ein Schacbrett ohne Felder kein schlechtes S d.h. unpraktisches Schachbrett ist, son-
Schach spielen zu können, so habe ich das Spiel einfach mißverstan- den & werde etwa jetzt darauf auf das Mißverständnis aufmerksam gemacht. Ein Symbolismus, der die Negation “nicht darstellen kann”, ist kein Symbolismus der Negation. |
keit kommt rührt vom Gebrauch der Wörter „ja” & „nein” herˇ (auch „wahr” & „falsch”). Diese beiden lassen es so erscheinen, als wäre ein Satz & sein Gegenteil im Verhältnis zweier Pole zu einander oder zweier entgegenge- setzter Richtungen. Während schon, daß ~~p = p ist, eine doppelte Beja- hung aber keine Verneinung ist, zeigen kann, daß dieses Bild falsch ist. |
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in der Mathematik, etwa in non(2 + 2 = 5), die gleiche, wie die nicht-mathe- matischer Sätze? so müsste erst bestimmt werden, was als Charakteristikum der //dieser // Verneinung als solcher aufzufassen ist. Die Bedeutung ei- nes Zeichens liegt ja in den Regeln, nach denen es verwendet wird //in den Regeln, die seinen Gebrauch vorschreiben//. Welche dieser Regeln machen das Zeichen “non” zur Verneinung? Denn es ist klar, dass gewisse Regeln, die sich auf “non” beziehen, für beide Fälle die gleichen sind; z.B. non-non-p = p. Man könnte ja auch fragen: ist die Verneinung eines Satzes “ich sehe einen roten Fleck” die gleiche, wie die von “die Erde bewegt sich in einer Elipse um die Sonne”; und die Antwort müsste auch sein: Wie hast Du “Ver- neinung” definiert, durch welche Klasse von Regeln? – daraus wird sich er- geben, ob wir in beiden Fällen “die gleiche Verneinung” haben. Wenn die Lo- gik allgemein von der Verneinung redet, oder einen Kalkül mit ihr treibt, so ist die Bedeutung des Verneinungszeichens nicht weiter festgelegt, als die Regeln seines Kalküls. Wir dürfen hier nicht vergessen, dass ein Wort seine Bedeutung nicht als etwas, ihm ein für allemal verliehenes, mit sich herumträgt, sodass wir sicher sind, wenn wir nach dieser Flasche greifen, auch die bestimmte Flüssigkeit, etwa Spiritus, zu erwischen. //… auch die bestimmte Flüssigkeit, z.B. Spiritus, in der Hand zu halten.// |
lich? Vergleich von: Zeit & Wahrheitsfunktionen. |
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vorläge, bestünde nicht aus einer Reihe bloss nebengeordneter Artikel, sondern würde eine andere Struktur zeigen. Und in dieser müsste man – wenn ich Recht habe – auch den Unterschied zwischen Phänomenologischem und Nicht-Phänomenologischem sehen. Es wäre da etwa ein Kapitel von den Far- ben, worin der Gebrauch der Farbwörter geregelt wäre; aber dem vergleich- bar wäre nicht, was über die Wörter “nicht”, “oder”, etc. (die “logischen
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Es würde z.B. aus den Regeln hervorgehen, dass diese letzteren Wörter in? jedem Satz anzuwenden seien (nicht aber die Farbwörter). Und dieses “jedem” hätte nicht den Charakter einer erfahrungsmässigen Allge- meinheit; sondern der inappellablen Allgemeinheit einer obersten Spielre- gel. Es scheint mir ähnlich, wie das Schachspiel wohl ohne gewisse Figuren zu spielen (oder doch fortzusetzen) ist, aber nie ohne das Schachbrett. |
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drückt sie sich aus, als dadurch, dass gewisse Ausdrücke Wendungen in unsern Sätzen vorkommen müssen. D.h.: Wie drückt sich die Zeitlichkeit der Tatsachen aus, als grammatisch? |
366
Wesen des Satzes zu tun, die Zeit aber nicht, sondern mit seinem Inhalt. Wie aber kann es sich in der Grammatik zeigen, dass Etwas mit dem Wesen des Satzes zusammenhängt und [E|e]twas anderes nicht, wenn sie beide gleich allgemein sind? Oder sollte ich sagen, die geringere Allgemeinheit wäre auf seiten der Zeit, da die mathematischen Sätze negiert und disjungiert werden kön- nen, aber nicht zeitlich sind? Ein Zusammenhang ist wohl da, wenn auch die- se Form, die Sache darzustellen, irreführend ist. |
366
Inhalt? Denn dies sollen ja ein grammatikalischer Unterschied sein. Wie sollte man ihn beschreiben können, wenn ihn die Grammatik nicht zeigt?
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Was hat es mit dem Schema “Es verhält sich so und so” für eine Bewandtnis? Man könnte sagen, das “Es verhält sich” ist die Handhabe für den Angriff der Wahrheitsfunktionen. “Es verhält sich” ist also nur ein Ausdruck aus einer Notation der Wahrheitsfunktionen. Ein Ausdruck, der uns zeigt, welcher Teil der Grammatik hier in Funktion tritt. |
367
wie wenn von zwei Regeln eines Spiels, die beide gleich ausnahmslos gel- ten, die eine als die fundamentalere angesprochen würde. Als könnte man also fragen // darüber reden//, ob der König oder das Schachbrett für das Schachspiel essentieller wäre. Welches von beiden das Wesentlichere, welches das Zufälligere wäre. |
369
die Grammatik aufgeschrieben hätte und die verschiedenen Kapitel, über die Farbwörter, etc. etc. der Reihe nach da stünden, wie Regeln über alle die Figuren des Schachspiels, wie wüsste ich dann, dass dies nun alle Kapitel sind? Und wenn sich nun in allen vorhandenen Kapiteln eine ge- meinsame Eigentümlichkeit findet, so haben wir es hier scheinbar mit ei- ner logischen Allgemeinheit, aber keiner wesentlichen, d.h. vorausseh- baren Allgemeinheit, zu tun. Man kann aber doch nicht sagen, dass die Tatsache, dass das Schachspiel mit 16 Figuren gespielt wird, ihm weniger wesentlich ist, als, dass es auf dem Schachbrett gespielt wird. |
369
und da sie ihr Wesen allein und ganz in der Grammatik offenbaren, so muss die Grammatik den verschiedenen Geschmack erklären. Das eine schmeckt nach Inhalt, das andere nach Darstellungsform. Sie schmecken so verschieden, wie der Plan und der Strich durch den Plan. |
366
dem Satz “der Himmel ist blau” steht (wenn dieser Satz nicht-hypothetisch gemeint ist) keine Form der Gegenwart Zeit. Als ob also die Gegenwart in diesem Sinne unzeitlich wäre. [schlicht ausgedrückt] |
368
hier rede, nicht die im physikalischen Sinne ist. Es handelt sich hier nicht um eine Zeitmessung. Und es ist verdächtig, dass etwas, was mit ei- ner solchen Messung nichts zu tun hat, in den Sätzen eine ähnliche Rolle spielen soll, wie die physikalische Zeit in den Hypothesen der Physik. |
368
Der Unterschied
zwischen der Logik des Inhalts und der Logik der Satzformüberhaupt. Das eine erscheint gleichsam bunt, das andere matt. Das eineˇ scheint von dem zu handeln handelt von dem, was das Bild darstellt, das andere ist, wie der Rahmen des Bildes ein Charakteristikum der Bildform ˇ zu sein. |
127'
Zeile Dass alle Sätze die Zeit in irgend einer Weise enthalten, scheint uns zufällig, im Vergleich dazumit, dass auf alle Sätze die Wahrheitsfunktionen anwendbar sind. Das scheint mit ihrem Wesen als Sätzen zusammenzuhängen, das andere mit dem Wesen der vorgefundenen Realität. |
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133'
z.B. die Hypothese “hier liegt ein Buch” durch Bilder erklären, die das Buch im Grund- riss, Aufriss und verschiedenen Schnitten zeigen. |
Gesetz gibt, nach der die Ordinatenabschnitte aufzufinden sind, wenn man in verschiedenen Abszissen schneidet. Die fl fallweisen Verifikationen entsprechen dann solchen wirklich ausgeführten Schnitten. Wenn unsere Erfahrungen die Punkte auf einer Geraden ergeben, so ist der Satz, dass diese Erfahrungen die verschiedenen Ansichten einer Geraden sind, eine Hypothese. Die Hypothese ist eine Art der Darstellung dieser Realität, denn eine neue Erfah- rung kann mit ihr übereinstimmen oder nicht-übereinstimmen, bezw. eine Aenderung der Hypothese nötig machen. |
139'
unseren Augen befindet mit Hilfe eines Koordinatensystems und er Kugelgleichung aus, so hat diese Beschreibung eine grössere Manni[f|g]faltigkeit, als die einer Verifikation durch das Auge. Jene Mannigfaltigkeit entspricht nicht einer Verifikation, son- dern einem Gesetz, welchem Verifikationen gehorchen. |
139'
Man könnte auch sagen: Eine Hypothese ist ein Gesetz zur Bildung von Erwartungen. Ein Satz, ist sozusagen ein Schnitt durch eine Hypothese der in einem bestimmten Ort. |
143'
wenn alle mögliche Erfahrung, die die eine bestätigt, auch die andere bestä- tigt. Wenn also keine Entscheidung zwischen durch die Erfahrung denkbar ist. |
757
gen. Die Gleichung der Linie enthält einen Parameter, dessen Verlauf die Abweichungen von der Geraden ausdrückt. Es ist nicht wesentlich, dass die-
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einer Geraden nicht ähnlich sieht. Die “Gerade mit Abweichungen” ist nur eine Form der Beschreibung. Sie erleichtert es mir, einen bestimmten Teil der Beschreibung auszuschalten, zu vernachlässigen, wenn ich will. (Die Form “Regel mit Ausnahmen”.) |
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wird. (Kann man nicht sicher sein, dann erlaubt es die Grammatik nicht, das Wort “sicher” in dieser Verbindung zu gebrauchen.) Zeile Grammatik des Wortes „sicher sein” … |
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sage ich mehr, als ich sicher weiss”. Und nun heisst es meistens: “Aber
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ist, so kommt man in eine gewisse Verlegenheit. “Ich sehe etwas Braunes, – das ist sicher”; damit will man eigentlich sagen, dass die braune Farbe gesehen, und nicht vielleicht auch nur bloss vermutet ist (wie etwa in dem Fall, wo ich es sie aus gewissen anderen Anzeichen vermute). //…und nicht vielleicht auch bloss aus anderen An- zeichen vermutet ist.// Und man sagt ja auch einfach: “Etwas Braunes se- he ich”. |
auf, was Du siehst”, so ist, was ich zeichne, der Ausdruck eines Satzes [schlechte Ausdruck!], nicht einer Hypothese. |
Ist es nicht klar, dass es nur am Mangel von entsprechenden Uebereinkommen liegt, wenn ich das, was ich – z.B. – zeichnerisch darstel- len, durch Worte //mit Worten // wiedergeben kann? |
sagt – “mehr” gemeint, als die Beschreibung dessen, was ich wahrnehme. Und das kann nur heissen, dass dieser Satz nicht wahr sein muss, auch wenn die Beschreibung des Gesehenen stimmt. Unter welchen Umständen werde ich nun sagen, dass jener Satz nicht wahr war? Offenbar: wenn gewisse andere Sätze nicht wahr sind, die in dem ersten mit beinhaltet waren. Aber es ist nicht so, als ob nun der erste ein logisches Produkt gewesen wäre. |
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Beispiel, ist ein Körper mit seinen nach einer bestimmten Regel konstruier- ten Ansichten aus den verschiedenen Punkten des Raumes. |
611
chen Untersuchung (in der Experimentalphysik etwa) ist freilich nicht der einer Erkenntnis im Leben ausserhalb dem des Laboratoriums; aber er ist ein ähnlicher und kann, neben den andern gestellt //gehalten//, diesen beleuchten. |
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ist ein Löwe”, “die Sonne ist grösser als die Erde”, die alle ein “dieses”, “jetzt”, “hier” enthalten und also an die Realität unmittel- bar anknüpfen, und Sätzen wie “Menschen haben zwei Hände” etc. Denn, wenn zufällig keine Menschen in meiner Umgebung wären, wie wollte ich diesen Satz kontrollieren? |
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these erklärt, selbst nur wieder durch eine Hypothese ausdrückbar ist. Das heisst natürlich: gibt es überhaupt primäre Sätze; die also endgültig verifizierbar sind, und nicht die Fassetten einer Hypothese sind? (Das ist etwa, als würde man fragen “gibt es Flächen, die nicht Oberflächen von Körpern sind?”) |
Hypothese, als Ausdruck einer unmittelbaren Erfahrung gebraucht, und einem Satz im engeren Sinne. |
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liegt eine Kugel vor mir” und “es schaut so aus, als läge eine Kugel vor mir”. – Das zeigt sich auch so: man kann sagen “es scheint eine Kugel vor mir zu liegen”, aber es ist sinnlos zu sagen: “es schaut so aus, als schiene eine Kugel hier zu liegen”. Wie man auch sagen kann “hier liegt wahrscheinlich eine Kugel”, aber nicht “wahrscheinlich scheint hier eine Kugel zu liegen”. Man würde in so einem Falle sagen: “ob es scheint, musst Du doch wissen”. |
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bindet, ist nichts Hypothetisches. |
keit – ich meine von der unmittelbaren Erfahrung – einmal mit ja, einmal mit nein beantwortet wird; (wobei freilich das “ja” und “nein” hier nur Bestätigung und Fehlen der Bestätigung ausdrückt) und dass man dieser
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336
Die Hypothese wird, mit der Fassette an
die Realitätangelegt, zum Satz. |
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zweifelhaft sein, aber, dass er von hier etwa eine Kugel zu sein scheint, kann nicht zweifelhaft sein. – Der Mechanismus der Hypothese würde nicht funktionieren, wenn der Schein auch noch zweifelhaft wäre;
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ziert würde. Wenn es hier Zweifel gäbe, was könnte den Zweifel heben? Wenn auch diese Verbindung locker wäre, so gäbe es auch nicht Bestäti- gung einer Hypothese, die Hypothese hinge dann gänzlich in der Luft und wäre zwecklos (und damit sinnlos). |
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spricht dem (in einem Sinne) nicht der Satz “es war keiner da”. Denn den ersten Satz würde ich auch in der Beschreibung eines Traums verwenden und niemand würde mir dann mit den Worten des zweiten widerssprechen. Aber die Beschreibung des Traums mit jenen Worten wirft ein Licht auf den Sinn der Worte “ich sah”. In dem Satz “es war ja keiner da” kann das “da” übrigens ver- schiedene Bedeutung haben. |
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überein, wenn sie sagen, dass die Zeichen in ihren Gleichungen keine “Be- deutungen” mehr haben, und dass die Physik zu keinen solchen Bedeutungen gelangen können, sondern bei den Zeichen stehen bleiben müsse: sie sehen nämlich nicht, dass diese Zeichen insofern Bedeutung haben – und nur inso- fern – als ihnen, auf welchen Umwegen immer, das beobachtete Phänomen ent- spricht, oder nicht entspricht. |
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worden wäre, sondern als Spiel, das mit Ziffern und Buchstaben auf Papier zu spielen ist und so<…>, dass sich niemand dabei ein Quadrat mit 64 Feldern etc. vorgestellt hätte. Nun aber hätte jemand die Entdeckung gemacht, dass dieses Spiel ganz einem entspricht, das man auf einem Brett in der und der Weise spielen könnte. Diese Erfindung wäre eine grosse Erleichterung des Spiels ge- wesen (Leute, denen es früher zu schwer gewesen wäre, könnten es nun spielen). Aber es ist klar, dass diese neue Illustration der Spielregeln nur ein neuer, leichter übersehbarer, Symbolismus wäre, der übrigens mit dem [g|G]eschriebenen auf gleicher Stufe stünde. Vergleiche nun damit das Gerede darüber, dass die Physik heute nicht mehr mit mechanischen Modellen, sondern “nur mit Symbolen” arbeitet. |
Wahrscheinlichkeit
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124'
ist, um es vorteilhaft zu machen, sie umzustossen. Nur in diesem Sinne kann man sagen, dass wiederholte gleichförmige Erfahrung in der Vergangenheit das Andauern dieser Gleichförmigkeit in der Zukunft wahrscheinlich macht. Wenn ich nun in diesem Sinne sage: Ich nehmen an, dass morgen die Sonne wieder auf- gehen wird, weil das Gegenteil zu unwahrscheinlich ist, so meine ich hiermit mit “wahr- scheinlich” oder “unwahrscheinlich” etwas ganz Anderes, als mit diesen Worten im Satz
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Bedeutungen des Wortes “wahrscheinlich” stehen zwar in einem gewissen Zusammenhang, aber sie sind nicht identisch. |
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Die Hypothese steht mit der Realität gleichsam in einem loseren Zusammenhang, als dem der Verifikation. |
these hängt, glaube ich, unmittelbar mit der Frage der Wahrscheinlichkeit zusammen. |
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Getriebes, einer Bewegung, die man festlegen kann, ohne dadurch die bezweckte Bewegung zu präjudizieren. Wohl aber hat man dann das übrige Getriebe auf eine bestimmte Art ein- zurichten, dass es die gewünschte Bewegung hervorbringt. Ich denke an ein Differen[z|t]ial- getriebe. – Habe ich die Entscheidung getroffen, dass von einem gewissen Teil meiner Hypothese nicht abgewichen werden soll, was immer die zu beschreibende Erfahrung sei, so habe ich eine Darstellungsweise festgelegt und jener Teil der Hypothe- se ist nun ein Postulat. Ein Postulat muss von solcher Art sein, dass keine denkbare Erfahrung es widerlegen kann, wann es auch äusserst unbequem sein mag, an dem Postulat festzu- halten. In dem Maße, wie man hier von einer grösseren oder geringeren Bequemlichkeit reden kann, gibt es eine grössere oder geringere Wahrscheinlichkeit des Postulats. |
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Es verhält sich hier ähnlich, wie im Falle, etwa, zweier Zahlenarten, wo wir mit einem gewissen Recht sagen können, die eine sei der andern ähnlicher (stehe ihr näher) als einer dritten, ein zahlenmässiges Maß der Aehnlichkeit aber nicht existiert. Man könn- te sich natürlich auch in solchen Fällen ein Maß konstruiert denken, indem man etwa die Postulate oder Axiome zählt, die beide Systeme gemein haben, etc.etc.. |
auf der Strecke A B einen Lichtpunkt erscheinen sehen. Hat nun die Frage einen Sinn “ist es wahrscheinlicher, dass dieser Punkt im Interval A C erscheint, als in C B”? Ich glaube, offenbar nein. – Ich kann freilich bestimmen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis in C B eintrif[f|t]t, sich zu der, dass es in A C eintrif[f|t]t, verhalten soll, wie CB/AC, aber, das ist eine Bestimmung, zu der ich empirische Gründe haben kann, aber a priori ist darüber nichts zu sagen. Die beobachtete Verteilung von Ereignissen kann nicht zu dieser Annahme führen. Die Wahrscheinlichkeitm, wo unendlich viele Möglich- keiten in Betracht kommen, muss natürlich als Limes betrachtet werden. Teile ich näm- lich die Strecke A B in beliebig viele, beliebig ungleiche Teile und betrachte die Wahrscheinlichkeiten, dass das Ereignis in irgend einem dieser Teile stattfindet als untereinander glei[v|c]h, so haben wir sofort den einfachen Fall des Würfels vor u[h|n]s. Und nun kann ich ein Gesetz – willkürlich – aufstellen, wonach Teile gleicher Wahrschein- lichkeit gebildet werden sollen. Z.B., das Gesetz, dass gleiche Länge der Teile glei- che Wahrscheinlichkeit bedingt. Aber auch jedes andere Gesetz ist gleichermaßen er- laubt. Könnte ich nicht auch im Fall des Würfels etwa 5 Flächen zusammennehmen als eine Möglichkeit und sie der sechsten als der zweiten Möglichkeit gegenüberstellen? Und was, ausser der Erfahrung, kann mich hindern, diese beiden Möglichkeiten als gleich/wahr- scheinlich zu betrachten? Denken wir uns etwa einen roten Ball geworfen, der nur eine ganz kleine grüne Calotte hat. Ist es in diesem Fall nicht viel wahrscheinlicher, dass er auf dem roten Teil auffällt, als auf dem [G|g]rünen? – Wie würde man aber diesen Satz begründen? Wohl dadurch, dass der Ball, wenn man ihn wirft, viel öfter auf die rote, als auf die grüne Fläche auffällt. Aber das hat nichts mit der Logik zu tun. – Man könnte die rote und grüne Fläche und die Ereignisse, die auf ihnen stattfinden immer auf solche Art auf eine Fläche projizieren, dass die Projektion der grünen Fläche gleich oder grösser wäre, als die der roten; so, dass die Ereignisse, in dieser Projektion betrachtet, ein ganz anderes Wahrscheinlichkeitsverhältnis zu haben scheinen, als auf der ursprünglichen Fläche. Wenn ich z.B. die Ereignisse in einem geeigneten gekrümmten Spiegel sich ab- bilden lasse und mir nun denke, was ich für das [W|w]ahrscheinlichere Ereignis gehalten hätte, wenn ich nur das Bild im Spiegel sehe. Dasjenige, was der Spiegel nicht verändern kann, ist die Anzahl bestimmt umrisse- ner Möglichkeiten. Wenn ich also auf meinem Ball n Farbflecke habe, so zeigt der Spie- gel auch n, und habe ich bestimmt, dass diese als gleich/wahrscheinlich gel- ten sollen, so kann ich diese Bestimmung auch für das Spiegelbild aufrecht erhalten. Um mich noch deutlicher zu machen: Wenn ich das Experiment im Hohlspiegel ausführe, d.h. die Beobachtungen im Hohlspiegel mache, so wird es vielleicht schei- nen, als fiele der Ball öfter auf die kleine Fläche, als auf die viel grössere und es ist klar, dass keinem der Experimente – im Hohlspiegel und ausserhalb – ein Vorzug ge- bührt. |
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drücken, anwenden und sagen, dass wir ihren Sinn erkennen werden, wenn wir bedenken, was sie verifiziert. Wenn ich sage “das wird wahrscheinlich eintreffen”, wird dieser Satz durch das Eintreffen verifizie[t|r]t, oder durch das Nichteintreffen falsifiziert? Ich glaube, of- fenbar nein. Dann sagt er auch nichts darüber aus. Denn, wenn ein Streit darüber ent- stünde, ob es wahrscheinlich ist oder nicht, so würden immer nur Argumente aus der Ver- gangenheit herangezogen werden. Und auch dann nur, wenn es bereits bekannt wäre, was ein- getroffen ist. |
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gesagt, dass eine bisher beobachtete Gleichförmigkeit immer so weiter gehen wird, aber, dass die Ereignisse bisher gleichförmig waren, muss feststehen; das kann nicht wie- der das unsichere Resultat einer empierischen Reihe sein, die selbst auch wieder nicht gegeben ist, sondern von einer ebenso unsicheren abhängt, u.s.f. ad inf. |
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dass p eintreffen wird” sage etwas über das Ereignis p, so vergessen sie, dass es auch wahrscheinlich bleibt, wenn das Ereignis p nicht ein- trifft. |
treffen” zwar etwas über die Zukunft, aber nicht etwas “über das Er- eignis p”, wie die grammatische Form der Aussage uns glauben macht. |
ist die Antwort auf diese Frage nicht für den Gefragten und eben diese Handlung (die Behauptung), sondern allgemein gültig. |
ich etwas über das zukünftige Wetter? Nein, sondern über das gegenwärtige,
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zu einer späteren //in einer früheren// Zeit in Verbindung bringt. Die- ses Gesetz muss bereits vorhanden sein, und mit seiner Hilfe fassen wir gewisse Aussagen über unsere Erfahrung zusammen. – Aber dasselbe könnte man dann auch für historische Aussagen be- haupten. Aber es war ˇja auch vorschnell, zu sagen, der Satz “das Wetter deu- tet auf Regen” sage nichts über das zukünftige Wetter. Das kommt darauf an, was man darunter versteht “etwas über etwas ˇauszusagen”. Der Satz sagt eben seinen Wortlaut! Der Satz “p wird wahrscheinlich eintreten” sagt //Er sagt// nur etwas über die Zukunft in einem Sinn, in welchen seine Wahr- und Falschheit gänzlich unabhängig ist von dem, was in der Zukunft geschehen wird. |
so sagen wir nichts darüber, wohin der Schuss treffen wird. Der Punkt auf den es zeigt zielt, ist ein geometrisches Hilfsmittel zur Angabe seiner Richtung. Dass wir gerade dieses Mittel verwenden, hängt allerdings mit gewissen Erfahrungen //Beobachtungen // zusammen (Wurfparabel, etc.), aber diese treten jetzt nicht in die Beschreibung der Richtung ein. |
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Wahrscheinlichkeit. Das Gesetz der Wahrscheinlichkeit, das Naturgesetz, was man sieht, wenn man blinzelt. |
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fert, liegen durchschnittlich auf einer Geraden”? oder: “wenn ich mit ei- nem guten Würfel würfle, so werfe ich durchschnittlich alle 6 Würfel eine 1”? Ist dieser Satz mit jeder Erfahrung, die ich etwa mache, verein- bar? Wenn er das ist, so sagt er nichts. Habe ich (vorher) angegeben, mit welcher Erfahrung er nicht mehr vereinbar ist, welches die Grenze ist, bis zu der die Ausnahmen von der Regel gehen dürfen, ohne die Regel umzustos- sen? Nein. Hätte ich aber nicht eine solche Grenze aufstellen können? Ge- wiss. – Denken wir uns, die Grenze wäre so gezogen: wenn unter 6 aufeinander folgenden Würfen 4 gleiche auftreten, ist der Würfel schlecht. Nun fragt man aber: “Wenn das aber nur selten genug geschieht, ist er dann nicht doch gut!?” – Darauf lautet die Antwort: Wenn ich das Auftreten von 4 gleichen Würfen unter 6 aufeinander folgenden für eine bestimmte Zahl von Würfen er- laube, so ziehe ich damit eine andere Grenze, als die erste war. Wenn ich aber sage “jede Anzahl gleicher aufeinander folgender Würfe ist erlaubt, wenn sie nur selten genug auftritt, dann habe ich damit die Güte des Würfels im strengen Sinne als unabhängig von den Wurfresultaten erklärt. Es sei denn, dass ich unter der Güte des Würfels nicht eine Eigenschaft des Würfels, sondern eine Eigenschaft einer bestimmten Partie im Würfelspiel verstehe. Denn dann kann ich allerdings sagen: Ich nenne den Würfel in ei- ner Partie gut, wenn unter den N Würfen der Partie nicht mehr als log N gleiche aufeinander folgende vorkommen. Hiermit wäre aber eben kein Test zur Ueberprüfung von Würfeln gegeben, sondern ein Kriterium zur Beurteilung ei- ner Partie des Spiels. |
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4, 5, 6, unter den Wurfresultaten gleichförmig sein, weil kein Grund vorhanden ist, weshalb die eine Ziffer öfter vorkom- men sollte als die andere. Aber wie ist es mit den Werten der Funktion (x ‒ 3)²? Stellen wir nun aber die Wurfresultate statt durch die Ziffern 1 – bis 6 durch die Worte der Funktion (x ‒ 3)² für die Argumente 1 bis 6 dar, also durch die Ziffern 0, 1, 4, 9. Ist ein Grund vorhanden, warum eine dieser Ziffern öfter in den neuen Wurfresultaten fungieren soll, als eine andere? Dies lehrt uns, dass das Gesetz a priori der Wahrscheinlichkeit eine Form von Gesetzen ist, wie die der Minimumgesetze der Mechanik etc.. Hätte man durch Versuche herausgefunden, dass die Verteilung der Würfe 1 bis 6 mit einem regelmässigen Würfel so ausfällt, dass die Verteilung der Werte (x ‒ 3)² eine gleichmässige wird, so hätte man nun diese Gleich- mässigkeit als die Gleichmässigkeit a priori erklärt. So machen wir es auch in der kinetischen Gastheorie: wir stellen die Verteilung der Molekülbewegungen in der Form irgend einer gleich- förmigen Verteilung dar; was aber gleichförmig verteilt ist – so wie an andrer Stelle was zu einem Minimum wird – wählen wir so, dass unse- re Theorie mit der Erfahrung übereinstimmt. |
der Wahrscheinlichkeit”, das soll heissen: die Physik tritt ab, und die Mo- leküle bewegen sich jetzt quasi bloss nach Gesetzen der Logik. Diese Mei- nung ist verwandt der, dass das Trägheitsgesetz ein Satz a priori ist; und auch hier redet man davon, was ein Körper tut, wenn er sich selbst überlas- sen ist. Was ist das Kriterium dafür, dass er sich selbst überlassen ist? Ist es am Ende das, dass er sich gleichförmig in einer Geraden bewegt? Oder ist es ein anderes. Wenn das letztere, dann ist es eine Sache der Erfahrung,
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setz, sondern eine Definition. Und Analoges gilt von einem Satz: “wenn die Teilchen sich selbst überlassen sind, dann ist die Verteilung ihrer Bewegungen die und die”. Welches ist das Kriterium dafür, dass sie sich selbst überlassen sind? etc.. |
und homogen ist, – ich nehme an, dass die Ziffern auf seinen Flächen die Wurfresultate nicht beeinflussen – und die werfende Hand bewegt sich regel- los – folgt daraus die durchschnittlich gleichmässige Verteilung der Würfe 1 bis 6? Woraus sollte man die schliessen? Ueber die Bewegung beim Werfen hat man keine Annahme gemacht und die Prämisse der //Annahme der // Genauigkeit des Würfels ist doch von ganz anderer Art //Multiplizität//, als eine durchschnittlich gleichförmige Verteilung von Resultaten. Die Prämisse ist gleichsam einfärbig, die Konklusion gesprenkelt. Warum hat man gesagt, der Esel werde zwischen den beiden gleichen Heubündeln verhun- gern, und nicht, er werde durchschnittlich so oft von dem einen, wie von dem andern fressen //er werde von beiden durchschnittlich gleich oft fres- sen//? / |
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liegen durchschnittlich auf dieser Linie, z.B. einer Geraden, sagt etwas Aehnliches wie: “aus dieser Entfernung gesehen, scheinen sie in einer Gera- den zu liegen”. Ich kann von einer Linie //Strecke// sagen, der allgemeine Ein- druck ist der einer Geraden; aber nicht: “die Linie Strecke schaut gerade aus, denn sie kann das Stück einer Linie sein, die mir als Ganzes Ganze den Eindruck der Geraden macht”. (Berge auf der Erde und auf dem Mond. Erde eine Kugel.) |
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Zeit, und unsere Erwartungen über die zukünftigen Ergebnisse des Würfelns können sich nur auf Tendenzen gründen, die wir in den Ergebnissen des Ex- periments wahrnehmen. D.h., das Experiment kann nur die Erwartung begrün- den, dass es so weitergehen wird, wie (es?) das Experiment gezeigt hat. Aber wir können nicht erwarten, dass das Experiment, wenn fortgesetzt, nun Ergebnisse liefern wird, die mehr als die des wirklich ausgeführten Expe- riments mit einer vorgefassten Meinung über seinen Verlauf übereinstimmen. Wenn ich also z.B. Kopf und Adler werfe und in den Ergebnissen des Experi- ments keine Tendenz der Kopf- und Adler-Zahlen finde, sich weiter einander zu nähern, so gibt das Experiment mir keinen Grund zur Annahme, dass seine Fortsetzung eine solche Annäherung zeigen wird. Ja, die Erwartung dieser Annäherung muss sich selbst auf einen bestimmten Zeitpunkt beziehen, denn man kann nicht sagen, man erwarte, dass ein Ereignis einmal – in der unendlichen Zukunft – eintreten werde. |
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bis jetzt beobachtete Regel weiterhin //weiter// gelten wird. (Die Regel aber muss beobachtet worden sein und kann nicht selbst wieder bloss erwartet werden.) |
stand der Erwartung nur soweit zu tun, wie die Logik überhaupt, mit dem Den- ken. |
sandt, der die Scheibe AB trifft, dort einen Licht- punkt erzeugt und dann die Scheibe AC trifft. Wir ha- ben nun keinen Grund zur Annahme, der Lichtpunkt auf AB werde rechts von der Mitte M liegen, noch zur ent- gegengesetzten; aber auch keinen Grund anzunehmen, der Lichtpunkt auf AC werde auf der und nicht auf jener Seite von der Mitte m liegen. //Wir haben nun keinen Grund, anzunehmen, dass der Lichtpunkt auf AB eher auf der einen Seite der Mitte M, als auf der andern liegen wird; aber auch keinen Grund, anzunehmen, der Lichtpunkt auf AC werde auf der einen und nicht auf der andern Seite der Mitte m liegen.// Das gibt also wider- sprechende Wahrscheinlichkeiten. Wenn ich nun eine Annahme über den Grad der Wahrscheinlichkeiten mache, dass der eine Lichtpunkt im Stück AM liegt,
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Wahrscheinlichkeit >
– wie wird diese Annahme verifiziert.
Wir denken meinen doch, durch einen
Häufig-keitsversuch. Angenommen nun, dieser bestätigt die Auffassung, dass die Wahrscheinlichkeiten für das Stück AM und BM gleich sind (also für Am und Cm verschieden), so ist sie damit als die richtige erkannt und erweist sich also als eine physikalische Hypothese. Die geometrische Konstruktion zeigt nur, dass die Gleichheit der Strecken AM und BM kein Grund zur Annahme gleicher Wahrscheinlichkeit war. |
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fel genau und homogen ist, und die Ziffern auf seinen Flächen die Wurfre- sultate nicht beeinflussen, und die Hand, die ihn wirft, bewegt sich ohne bestimmte Regel; folgt daraus die //eine // durchschnittlich gleichförmi- ge Verteilung der Würfe 1 bis 6 unter den Wurfergebnissen? – Woraus sollte sie hervorgehen? Dass der Würfel genau und homogen ist, kann doch keine durchschnittlich gleichförmige Verteilung von Resultaten begründen. (Die Voraussetzung ist sozusagen homogen, die Folge- rung wäre gesprenkelt.) Und über die Bewegung beim Werfen haben wir ja kei- ne Annahme gemacht. (Mit der Gleichheit der beiden Heubündel hat man zwar begründet, dass der Esel in ihrer Mitte verhungern (werde); aber nicht, dass er ungefähr gleich</>oft von jedem fressen werde.) – Mit unseren Annahmen ist es auch vollkommen vereinbar, dass mit dem Würfel 100 Einser nacheinander geworfen werden, wenn Reibung, Handbewegung, Luftwiderstand so zusammen- treffen. Die Erfahrung, dass nie das nie geschieht, ist eine, die diese Faktoren betrifft // ist eine diese Faktoren betreffende//. Und die Ver- mutung der gleichmässigen Verteilung der Wurfergebnisse ist eine Vermutung über das Arbeiten dieser Faktoren // Einflüsse//. Wenn man ein sagt, ein gleicharmiger Hebel, auf den symmetrische Kräfte wirken, müsse in Ruhe bleiben, weil keine Ursache vorhanden ist, weshalb er sich eher auf die eine als auf die andre Seite neigen sollte, so heisst das nur, dass, wenn wir gleiche Hebelarme und symmetrische Kräfte
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dies aus den uns bekannten – oder von uns angenommenen – Voraussetzungen nicht erklären können. (Die Form, die wir “Erklärung” nennen, muss auch asymmetrisch sein; wie die Operation, ?–die aus “a + b” “2a + 3b” macht–?.) Wohl aber können wir die andauernde Ruhe des Hebels aus unsern Voraussetzungen erklären. – Aber auch eine schwingende Bewegung, die durchschnittlich gleich oft von der Mitte //Mittellage// nach rechts und nach links gerichtet ist? Die schwingende Bewegung nicht, denn in der ist ja wieder Asymmetrie. Nur die Symmetrie in dieser Asymmetrie. Hätte sich der Hebel gleichförmig nach rechts gedreht, so könnte man analog sagen: Mit der Symmetrie der Bedingungen kann ich die Gleichförmigkeit der Bewegung, aber nicht ihre Richtung erklä- ren. Eine Ungleichförmigkeit der Verteilung der Wurfresultate ist mit der Symmetrie des Würfels nicht zu erklären. Und nur insofern erklärt diese Symmetrie die Gleichförmigkeit der Verteilung. – Denn man kann natür- lich sagen: Wenn die Ziffern auf den Würfelflächen keine Wirkung haben, dann kann ihre Verschiedenheit nicht eine Ungleichförmigkeit der Verteilung er- klären; und gleiche Umstände können selbstverständlich nicht Verschiedenhei- ten erklären; soweit also könnte man auf eine Gleichförmigkeit schliessen. Aber woher dann überhaupt verschiedene Wurfresultate? Gewiss, was diese //Was diese// erklärt, muss nun auch ihre durchschnittliche Gleichförmigkeit er- klären. Die Regelmässigkeit des Würfels stört nur eben diese Gleichförmig- keit nicht. |
würde etwa eine Woche lang nichts als Einser werfen, und zwar mit Würfeln, die nach allen anderen Arten //Methoden// der Untersuchung //Prüfung// sich als gut erweisen, und wenn ein Andrer sie wirft, auch die gewöhnlichen Resultate geben //liefern //. Hat er nun Grund, hier ein Naturgesetz anzu-
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zu glauben, dass das nun so weiter gehen wird[;| ,] – oder (vielmehr) Grund anzun[h|e]h- men, dass diese Regelmässigkeit nicht lange mehr andauern kann //wird//? Hat er also Grund das Spiel aufzugeben, da es sich gezeigt hat, dass er nur Einser werfen kann; oder weiterzuspielen, da es jetzt nur um so wahrschein- licher ist, dass er beim nächsten Wurf eine höhere Zahl werfen wird? – In Wirklichkeit wird er sich weigern, die Regelmässigkeit als ein Naturgesetz anzuerkennen; zum mindesten wird sie lang andauern müssen, ehe er diese Auf- fassung in Betracht zieht. Aber warum? – “Ich glaube, weil so viel frühere Erfahrung seines Lebens gegen ein solches Gesetz spricht, die alle sozusa- gen – erst überwunden werden muss, ehe wir eine ganz neue Betrachtungsweise annehmen. |
ses auf seine relative Häufigkeit in der Zukunft Schlüsse ziehen, som können wir das natürlich nur nach der bisher tatsächlich beobachteten Häufigkeit tun. Und nicht nach einer, die wir aus der beobachteten durch irgend einen Prozess der Wahrscheinlichkeitsrechnung erhalten haben. Denn die berechnete Wahrscheinlichkeit stimmt mit jeder beliebigen tatsächlich beobachteten Häufigkeit überein, da sie die Zeit offen lässt. |
schaft, nach der Wahrscheinlichkeit richten, so richten sie sich nicht nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung, denn nach dieser allein kann man sich nicht richten, da, was immer geschieht, mit ihr in Uebereinstimmung zu bringen ist; sondern die Versicherungsgesellschaft richtet sich nach einer tatsächlich beobachteten Häufigkeit. Und zwar ist ˇdas natürlich eine absolute Häufigkeit. |
Problem des ‘Sandhaufens’ |
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“Ungefähr da ist der hellste Punkt des Horizontes”. “Macht' das Brett ungefähr 2m lang”. Muss ich, um das sagen zu können, Grenzen wissen, die den Spielraum dieser Länge bestimmen? Offenbar nicht. Genügt es nicht z.B. zu sagen: “der Spielraum ± 1 cm ist ohneweiteres erlaubt; ± 2 cm wäre schon zu viel”? – Es ist doch dem Sinn meines Satzes auch wesentlich, dass ich nicht imstande bin, den Spielraum “genaue” Grenzen zu geben. Kommt das nicht offenbar daher, dass der Raum, in dem ich hier arbeite, eine andere Metrik hat, als der Euklidische? Wenn man nämlich den Spielraum genau durch Versuch fest- stellen wollte, indem man die Länge ändert //und sich den Grenzen des Spielraums nähert// und immer fragt, ob diese Länge noch angehe oder schon nicht mehr, so käme man nach einigen Einschränkungen zu Widersprü- chen, indem einmal ein Punkt noch als innerhalb der Grenzen liegend be- zeichnet würde, ein andermal ein weiter innerhalb gelegener als schon un- zulässig erklärt würde; beides etwa mit der Bemerkung, die Angaben Antworten seien nicht mehr (ganz) sicher. |
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Vielmehr scheint [d|D]ie Unsicherheit ist meistens von der Art, wie die, der An- gabe des höchsten Punktes einer Kurve. Wir sind eben nicht im euklidischen Raum und es gibt ˇhier nicht ˇhier im euklidischen Sinne einen höchsten Punkt. Die Antwort wird heissen: “der höchste Punkt ist ungefähr da”, und die Gram- matik des Wortes “ungefähr” – in diesem Zusammenhang – gehört dann? zur Geometrie unseres Raumes. |
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nur auf Deka genau abwiegt, obwohl das anderseits willkürlich ist, und nur bestimmt durch die herkömmlichen Messinggewichte. Es genügt hier zu wissen: mehr als P1 wiegt es nicht und weniger als P2 auch nicht. Man könnte sagen: die Gewichtsangabe besteht hier prinzipiell nicht aus einer Zahlangabe, son- dern aus der Angabe eines Intervalls, und die Intervalle bilden eine dis- kontinuierliche Reihe. |
± 1 cm” damit eine willkürliche Grenze setzend. – Würde nun gesagt: “gut, aber dies ist doch nicht die wirkliche Grenze des zulässigen Spielraums; welche ist es also?” so wäre etwa die Antwort “ich weiss keine, ich weiss nur, dass ± 2 cm schon zu viel wäre”. |
Träte nun auch bei dem Experiment zur Bestimmung der Grenzen kein Schwanken ein, so lange wir tatsächlich das Experiment weiterführen, so müssen wir doch damit einmal aufhören und das Ergebnis wird immer nur sein, dass eine ge[iw|wi]sse Länge noch erlaubt, eine andere schon unerlaubt ist. Hier führt uns wieder die eine falsche Vorstellung vom Unendlichen irre, wenn wir den Prozess // wenn wir die endlose Möglichkeit dieses Prozesses // dieser Un- tersuchung uns abgeschlossen denken und nun von einem Grenzpunkt reden, als gäbe es hier ein Gesetz, eine geometrische Konstruktion, der der Grenzpunkt entspräche. |
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Wir zeigen dem Subjekt zwei Linien G1, G2, durch welche quer die Gerade A gezogen ist. Das Stück dieser Gera- den, welches zwischen G1 und G2 liegt, werde ich die Strecke a nennen. Wir ziehen nun in beliebiger Entfer nung von a und parallel dazu b und fragen, ob er die Strecke b grösser sieht als a, oder die beiden Längen nicht mehr unterschei- det. Er antwortet, b erscheine grösser als a. Darauf nähern wir uns a, in- dem wir die Distanz von a zu b mit unsern Messinstrumenten halbieren und ziehen c. “Siehst Du c grösser als a?” – “Ja”. Wir halbieren die Distanz c–a und ziehen d. “Siehst Du d grösser als a?” – “Ja”. Wir halbieren a–d. “Siehst Du e grösser als a?” – “Nein”. Wir halbieren daher e–d. “Siehst Du f grösser als e?” – “Ja”. Wir halbieren also e–f und ziehen h. Wir könnten uns so auch von der linken Seite der Strecke a nähern, und dann sagen, dass einer gesehenen Länge a im euklidischen Raum nicht eine Länge, sondern ein Intervall von Längen entspricht, und in ähnlicher Weise einer ge- sehenen Lage eines Strichs (etwa des Zeigers eines Instruments) ein Inter- vall von Lagen im euklidischen Raum: aber dieses Intervall hat nicht schar- fe Grenzen. Das heisst: es ist nicht von Punkten begrenzt, sondern von kon- vergierenden Intervallen, die nicht gegen einen Punkt konvergieren. (Wie
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Das Charakteristische zweier Intervalle, die so nicht durch Punkte sondern unscharf begrenzt sind, ist, dass auf die Frage, ob sie einander übergreifen oder getrennt voneinander liegen, in gewissen Fällen die Antwort lautet: “unentschieden”. Und dass die Frage, ob sie einander berühren, ei- nen Endpunkt miteinander gemein haben, immer sinnlos ist, da sie ja keine Endpunkte haben. Man könnte aber sagen: sie haben vorläufige Endpunkte. In dem Sinne, in welchem die Entwicklung von II ein vorläufiges Ende hat. An dieser Eigenschaft des ‘unscharfen’ Intervalls ist natürlich nichts geheimnisvolles, sondern das etwas Paradoxe klärt sich durch die dop- pelte Verwendung des Wortes “Intervall” auf. Es ist dies der gleiche Fall, wie der der doppelten Verwendung des Wortes “Schach”, wenn es einmal die Gesamtheit der jetzt geltenden Schachregeln bedeutet, ein andermal: das Spiel, welches N.N. in Persien er- funden hat und welches sich so und so entwickelt hat. In einem Fall ist es unsinnig, von einer Aenderung //Entwicklung // der Schachregeln zu reden, im andern Fall nicht. Wir können “Länge einer gemessenen Strecke” entweder das nennen, was bei einer bestimmten Messung, die ich heute um 5 Uhr durch- führe, herauskommt, – dann gibt es für diese Längenangabe kein “ ± etc.” –, oder etwas, dem sich Messungen nähern etc.; in den zwei Fällen wird das Wort “Länge” mit ganz verschiedener Grammatik gebraucht. Und ebenso das Wort “Intervall”, wenn ich einmal etwas Fertiges, einmal etwas sich Entwic- kelndes ein Intervall nenne. I) die Intervalle liegen getrennt II) sie liegen getrennt und berühren sich vorläufig III) unentschieden IV) unentschieden V) unentschieden VI) sie übergreifen VII) sie übergreifen
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genschaften haben soll: da wir eben das Wort “Intervall” jetzt in einem nicht gewöhnlichen Sinn gebrauchen. Und wir können nicht sagen, wir haben neue Eigenschaften gewisser Intervalle entdeckt. Sowenig wie wir neue Eigen- schaften des Schachkönigs entdecken würden, wenn wir die Regeln des Spiels änderten, aber die Bezeichnung “Schach” und “König” beibehielten. (Vergl. dagegen Brouwer, über das Gesetz des ausgeschlossenen Dritten.) Jener Versuch ergibt also wesentlich, was wir ei[j|n] “unscharfes” Intervall genannt haben; dagegen wären natürlich andere Experimente mög- lich // denkbar//, die statt dessen ein scharfes Intervall ergeben. Denken wir etwa, wir bewegten ein Lineal von der Anfangsstellung b, und parallel zu dieser, gegen a hin, bis in unserm Subjekt irgend eine bestimmte Reaktion einträte: dann könnten wir den Punkt, an dem die Reaktion beginnt, die Gren- ze unseres Streifens nennen. – So könnten wir natürlich auch ein Wägungs- resultat “das Gewicht eines Körpers” nennen und es gäbe dann in diesem Sinn eine absolut genaue Wägung, d.h. d.i. eine, deren Resultat nicht die Form “G ± g” hat. Wir haben damit unsere Ausdrucksweise geändert, und müssen nun sagen, dass das Gewicht des Körpers schwankt und zwar nach einem uns unbe- kannten Gesetz. (Die Unterscheidung Der Unterschied zwischen “absolut genauer” Wägung und “wesentlich ungenauer” Wägung ist eine grammatische ein grammatischer und bezieht sich auf zwei verschiedene Bedeutungen des Ausdrucks “Ergebnis der Wägung”.) |
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definieren: ein Körper von gewisser Form und Konsistenz etc. sei ein Haufe, wenn sein Volumen K m3 beträgt, oder mehr; was darunter liegt, will ich ein Häufchen nennen. Dann gibt es kein grösstes Häufchen; das heisst: dann ist es sinnlos, von dem “grössten Häufchen” zu reden. Umgekehrt könnte ich be- stimmen: Haufe solle alles das sein, was grösser als K m3 ist, und dann
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Unterscheidung nicht müssig? Gewiss, – wenn wir unter dem Volumen ein Mes- sungsresultat im gewöhnlichen Sinne verstehen; denn dieses Resultat hat die Form “V ± v”. // Gewiss, – wenn wir unter dem Resultat der Messung des Volumens einen Ausdruck von der Form “V ± v” verstehen.// Sonst aber könn- te die //wäre diese // [u|U]nterscheidung so unbrauchbar sein, wie //Unter- scheidung nicht müssiger sein als// die, zwischen einem Schock Aepfel und 61 Aepfeln. |
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hier, wie in ähnlichen Fällen, einen offiziellen // offiziell festge- setzten <//> Begriff denken //…denken, dass es einen offiziellen Begriff, wie den einer Schrittlänge gäbe,// etwa: Haufe ist alles, was über ei- nen halben m3 gross ist. Dieser wäre aber dennoch nicht unser gewöhnlich gebrauchter Begriff. Für diesen liegt keine Abgrenzung vor (und bestim- men wir eine, so ändern wir den Begriff); sondern es liegen nur Fälle vor, welche wir zu dem Umfang des Begriffs //zu den Haufen // rechnen und solche, die wir nicht mehr zu dem Umfang des Begriffs rechnen. |
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noch einen Haufen”. Ich köonnte dem Befehl Folge leisten, also war er in Ordnung. Wie aber ist es mit diesem Befehl: “Mach' mir den kleinsten Hau- fen, den Du noch so nennst”? Ich würde sagen: das ist Unsinn; ich kann</>nur eine vorläufige obere und untere Grenze bestimmen. |
Das augenblickliche Verstehn & die Anwendung des Worts in der Zeit |
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Kalkül beherrschen”? Also wie: multiplizieren können? Das glaube ich. |
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S.
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brauch kennen, verstehen. |
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“Ich kann das Wort ‘gelb’ anwenden” – ist das auf ei- ner anderen Stufe als “ich kann Schach spielen”, oder “ich kann den König im Schachspiel verwenden”? |
↔ |
man antworten: “das wird sich zeigen, wenn Du es versuchst”; und geht es dann nicht, so kann man sagen “siehst Du, Du konntest es nicht”; und ich kann darauf nicht antworten “doch, ich konnte es, als ich es sagte, nur als es zum Aufheben kam, konnte ich es nicht”. D.h.: dieses können ist nicht ein Erlebnis. Ob man es kann, wird die Erfahrung zeigen. An- ders ist es, wenn ich sage “ich verstehe diesen Befehl”; dies ist, oder scheint ein Erlebnis zu sein. “Ich muss wissen, ob ich ihn (jetzt) ver- stehe” – aber nicht: Ich muss wissen, ob ich das Gewicht jetzt heben kann. – Wie ist es nun in dieser Hinsicht mit dem Satz “ich kann Schach spielen”? Ist das etwas, was sich zeigen wird, oder kann man sagen “als ich es behauptete, konnte ich Schach spielen, nur jetzt kann ich es nicht”. |
↔ |
↔ |
ist ein Kegel”, so kann die Ansicht (ein Kreis) auf beides passen, und wenn ich sage “ja, ich sehe es?”, so unterscheide ich doch zwischen den beiden Hypothesen. Wie ich im Schachspiel zwischen einem Bauern und dem König unterscheide, auch wenn der gegenwärtige Zug einer ist, den beide machen könnten, und wenn selbst eine Königsfigur als Bauer fungierte. Das Wort “Kugel” ist mir bekannt und steht in mir für etwas; d.h., es bringt mich in eine gewisse Stellung zu sich (wie ein Magnet eine Nadel in seine Richtung bringt). |
158'
zu geben, oder der Phys Psychologie. Statt einfach zu sagen, was jeder weiss und zugeben muss. |
389
gen”, so würde ich antworten: ja. – “Bist Du sicher” – “Ja”. Wenn ich nun aber im Hersagen steckenbliebe und nicht weiter wüsste, so könnte ich nicht sagen: “als ich sagte, ich kann es hersagen, da konnte ich es, <…> nur jetzt geht es nicht.” – Und Nun gibt es aber doch einen Fall, in wel- chem ich sagen würde “ja, als ich sagte, ich könne es hersagen, da konnte ich es”, und zwar dann, wenn ich es mir damals “im Geiste” hergesagt hät- te. Ich würde dies auch als Beweis angeben. Das heisst aber, dass das Hersagen im Geiste die Fähigkeit zum wirklichen Hersagen – so wie wir hier das Wort Fähigkeit verstehen – enthält. (Es kann nicht sein, dass |
389
Etwas tun können hat ja eben jenen schattenhaften
Charak-ter, das heisst, es erscheint wie als ein Schatten des wirklichen tatsächlichen Tuns, gera- de wie der Sinn des Satzes als Schatten seiner Verifikation //als Schat- ten einer Tatsache // erscheint; oder das Verständnis des Befehles als Schatten seiner Ausführung. Der Befehl “wirft, gleichsam, seinen Schatten schon voraus”, oder, im Befehl wirft die Tat ihren Schatten voraus”. – Die-
390
nicht das Ereignis. Er ist in sich selbst abgeschlossen und weist nicht weiter als er selbst reicht. |
269
einbar, dass Du versuchen wirst es herzusagen und stecken bleiben wirst? – Ja! Was siehst Du als Zeichen dafür, daß Du es kannst? Warum sagst Du, Du kannst es? Weil ich es mir bisher gesagt habe. |
In welchem Falle würde ich dies verneinen müssen, oder bezweifeln? Solche Fälle sind leicht zu denken. Als Die Bestätigung dessen, dass wir den Arm heben können, sehen wir etwa ein in einem Zucken mit den Muskeln an, oder eine kleine einer kleinen Bewegung des Arms. Oder die geforderte in der gefordeten Bewegung selbst, jetzt ausgeführt, als Kriterium dafür, dass ich sie gleich darauf ausführen kann. |
Satzes das Aussprechen oder Hören des Satzes? |
112
zu sein zwischen dem Operieren mit der Sprache in der Zeit //im Lauf der Zeit// und dem momentanen Erfassen des Satzes. |
dem wir ihn ausgesprochen haben? – Und wenn, während wir ihn aussprechen; ist das Verstehen ein artikulierter Vorgang, wie das Bilden des Satzes, oder ein inartikulierter? Und wenn ein artikulierter: muss er nicht projektiv mit dem andern verbunden sein? Denn sonst wäre seine Artikulation von der ersten unabhängig. |
734
einerseits mit: “er sagt das, und schreibt es nieder”; anderseits mit:
735 “er
sagt schreibt das und
unterschreibt es”. |
stehen. Und wenn man ihn eine Stunde lang versteht, beginnt man da immer wieder vom frischen? |
113
nach diesem (und warum nicht auch vorher) vor sich gehen. |
385
Schachzuges, als solchen, nicht analog? Wer das Schachspiel gar nicht kennt und sieht jemand einen Zug machen, der wird ihn nicht verstehen, d.h. nicht als Zug eines Spieles verstehen. Und es ist etwas anderes, dem Spiel Zug mit Verständnis zu folgen, als es ihn bloss zu sehen. |
gibt, dass das Verstehen eines Satzes das Verstehen von etwas ausserhalb ihm Liegendem ist und ˇzwar nicht von der Welt ausserhalb des Zei Zeichens, wie sie eben ist, sondern von der Welt, wie sie das Zeichen ˇsie – gleichsam – wünscht. |
Kreis”, sondern ich wünsche doch, dass der Andre e[f|t]was tut. (Gewiss!) Und die- ses Tun ist doch etwas anderes als das Sagen, und ist eben das Ausserhalb worauf ich weise // worauf der Satz weist//. |
470
Verstehen eines musikalischen Themas (oder Musikstückes) viel verwandter, als man glaubt. Und zwar so, dass das Verstehen des sprachlichen Satzes näher als man denkt dem Ort liegt, was man gewöhnlich das Verständnis des musikalischen Ausdrucks nennt. – Warum pfeife ich das gerade so? warum bringe ich den Rhythmus Wechsel der Stärke und des Zeitmasses gerade auf dieses ganz bestimmte Ideal? Ich möchte sagen: “weil ich weiss, was das alles heisst” – aber was heisst es denn? – Ich wüsste es nicht zu sagen, ausser durch eine Uebersetzung in einen Vorgang vom gleichen Rhythmus. |
wird von der Sprache scheinbar als Zustand dargestellt, wie der Zahnschmerz, und das ist die falsche Analogie, unter der ich laborie- re. |
269
spielen? Immer? oder während Du es sagst? aber während des ganzen Satzes? – Und wie seltsam, dass Schachspielen-Können so kurze Zeit braucht //dauert// und eine Schachpartie so viel länger! |
so besteht ist die gleiche Frage: Wann kannst Du es anwenden. Redest Du von einer Disposition? Ist es eine Vermutung? |
meiner Frage: Wann kann ich Schach spielen. |
Wortes in der Zeit? Wie der tatsäch- liche Freiheitsgrad eines Mechanismus. Enthüllt sich die Bedeutung des Worts erst nach & nach wie seine Anwendung fortschreitet? |
338
dem Gebrauch der Sprache nicht erinnere, wie ich sie gelernt habe. Ich sage “hier sehe ich eine schwarze Kugel”. Ich weiss nicht, wie ich “schwarz” und “Kugel” gelernt habe. Meine Anwendung der Wörter ist un- abhängig von diesem Erlernen. Es ist so, als hätte ich die Wörter selbst geprägt. Und nun kommt wieder die alte Frage: Und hier werden wir wieder zu der Frage geführt: Wenn die Grammatik, die von den Wörtern handelt, für ihre Bedeutung wesentlich ist, muss ich die grammatischen Regeln, die von einem Wort handeln, alle im Kopf haben, wenn es für mich nicht etwas bedeuten soll? Oder ist es hier, wie im Mechanismus: Das Rad, das stillsteht, oder auch sich dreht, das Rad in einer Lage, weiss, gleichsam, nicht, welche Bewegung ihm noch erlaubt ist, der Kolben weiss nicht, welches Gesetz seiner Bewegung vorgeschrie- ben ist; und doch wirkt das Rad und der Kolben nur durch jene Gebunden- heit // jenes Gebundenseins//. Soll ich also sagen: Die grammatischen Regeln wirken in der Zeit? (Wie jene Führung.) Also: Das Wort “Kugel” wirkt nur in der Art durch die Art seiner Anwendung. Und es wäre die seltsame Frage denkbar: “wie kann ich denn dann gleich wissen, was ich mit ‘Kugel’ meine, ich kann doch nicht die ganze Art der Anwendung auf einmal im Kopfe haben?” |
339
gend einem Sinne kann man sagen, ich wisse die Regeln des Schachspiels (habe sie im Kopf) die ganze Zeit, während ich spiele. Aber ist dieses “sie im Kopf haben” nicht wirklich nur eine Hypothese. Habe ich sie nicht nur insofern im Kopf, als ich sie in jedem besondern Falle anwende? – Gewiss, dies wissen ist nur das hypothetische Reservoir, worau[f|s] das wirklich gesehene Wasser fliesst. |
↔ |
die Beweglichkeit des Mechanismus. Das Bild des Mechanismus in einer sei- ner Stellungen enthält hievon nichts. |
kann sich nur mit der Zeit enthüllen? Aber wie kann ich dann je wissen,
387
Bewegungen machen kann, die er gerade noch nicht gemacht hat). |
387
Seele, oder des Gehirns, geht uns nichts an. |
grammatischen Regeln den Ausdruck des Satzes, wenn wir ihn – seine Worte – verstehn? |
↔
|
↔ |
gemeint, wovon man sagen kann, es sei hell, aber nicht grün, auch wenn Du an diese Regel nicht gedacht, oder von ihr Gebrauch gemacht hast? – Hast Du das ‘non’ verwendet, wofür non–non–non–p = non–p ist? auch wenn Du diese Regel nicht verwendet hast? Ist es etwa eine Hypothese, dass es das non war? Kann es zweifelhaft sein, ob es dasselbe war, und durch die Erfahrung bestätigt werden. |
183
Regel non–non–non–p = non–p gilt? |
184
schliessen kann?” |
167
(sein Regelverzeichnis) charakterisiert. Ebenso ist es klar Und wir sagen, daß Einer, der eine Partie Schach spielt und jetzt einen Zug macht, etwas anderes tut, als der, der nicht Schach spielen kann (d.h. das Spiel nicht kennt) und nun eine Figur in die Hand nimmt und sie zufällig der Regel gemäss bewegt. An- derseits ist es aber ebenso klar, dass der Unterschied nicht darin besteht, dass der Erste in irgendeiner Form die Regeln des Schachspiels vor sich hersagt und oder überdenkt. – Wenn ich nun sage: “dass er Schach spielen kann ˇ(wirklich Schach spielt, die Absicht hat, Schach zu spielen), be- steht darin, dass er die Regeln kennt”, ist diese Kenntnis der Regeln in je- dem Zuge in irgendeiner Form enthalten? In gewissem Sinne, scheint es, ja! < Was heißt das: „er tut etwas anderes”? Hierin liegt schon die Verwendung eines falschen Bildes. Worin besteht der Unterschied? Man denkt da wieder an Gehirnvorgänge. > |
264
< Wenn das Schachspiel durch seine Regeln definiert ist, so gehören diese Regeln zur Grammatik des Wortes „Schach”. > Kann man eine Intention ˇ[oder einen Wunsch?] haben, ohne sie auszudrücken? Kann man die Absicht haben, Schach zu spielen (in dem Sinne, in welchem man apodiktisch sagt, “ich hatte die Absicht Schach zu spielen; ic ich muss es doch wiss es doch wissen”), ohne einen Ausdruck dieser Ab- sicht? – Könnte man da nicht fragen: Woher weisst Du, dass das, was Du hat- test, diese Absicht war? Ist die Absicht, Schach zu spielen etwa wie die Vorliebe für das Spiel, oder für eine Person. Wo? man auch fragen könnte: Hast Du diese Vorliebe die ganze Zeit oder etc., und die Antwortt ist, dass “eine Vorliebe haben” gewisse Handlungen, Gedanken und Gefühle einschliesst und andere aus- schliesst. |
denn ich habe mir gedacht ‘jetzt komme ich endlich zum Schachspielen’” oder etc. etc.. |
vertragen, dass // wenn// ich beim ersten Zug darauf käme, dass ich alle Schachregeln vergessen habe, und zwar so, dass ich nicht etwa sagen könnte “ja, als ich den Vorsatz hatte // fasste//, da hatte // habe// ich sie noch gewusst”. |
264
allen diesen Betrachtungen zu machen neige //geneigt bin//. Die falsche Analogie, aus der er entspringt. |
265
eines Wortes eine Vorstellung ist, die das Wort begleitet. Und diese Conception hat wieder mit der des Bewusst-Seins zu tun. // [u|U]nd diese Conception steht wieder … in Verbindung.// Dessen, was ich immer “das Primäre” nannte. |
4
nem Moment ganz vorhanden ist. Hier sehen wir, dass wir den Gedanken mit einem Ding vergleichen, welches wir erzeugen, und das wir nie als Ganzes besitzen; sondern, kaum entsteht ein Teil, so verschwindet ein
5 andrer.
Das hat gewissermassen etwas
unbefriedigendes, weil wir – wiederdurch eine Erklärung // ein Gleichnis// verführt – uns etwas Anderes er- warten. |
267
hatte sie schon dadurch, dass er zu sich etwa die Worte sagte “jetzt wollen wir Schach spielen”. Ich will sagen, dass das Wort “Schach” eben auch (nur) ein Stein in einem Kalkül ist. Wird der Kalkül beschrieben, so müssen wir die Regeln tabulieren //tabuliert vor uns haben//, wird er aber angewandt, so wird jetzt gemäss der einen, dann gemäss der andern Regel vorgegangen, dabei kann uns ihr Ausdruck vorschweben, oder auch nicht. |
des Wortes vorschweben? Gewiss nicht. – Gefragt, was er unter “Schach” ver- steht, wird er selber erst eine geben. Diese Definition ist selber ein be- stimmter Schritt in seinem Kalkül. |
was hast Du da damit gemeint? – Wenn er mir darauf antwortet: “ich habe das Spiel gemeint, das wir so oft gesp[ei|ie]lt haben etc., etc.”, so weiss ich, dass ihm diese Erklärung in keiner Weise beim Gebrauch des Wortes vorgeschwebt hatte, und dass seine Antwort meine Frage nicht in dem Sinn beantwortet, dass sie mir sagt, was, quasi, “in ihm vorging //vorgegangen ist//”, als er dieses Wort sagte. |
Wort gebraucht” ein Vorgang verstanden werden soll, den wir beim Sprechen oder Hören des Wortes erleben. |
sein, der den Satz begleitet. Oder der seinem Ausdruck vorangeht. Dem Wortausdruck kann natürlich ein andrer Ausdruck vorangehen, aber für uns kommt der Unterschied //Artunterschied // dieser beiden Aus-
268 drücke – oder Gedanken – nicht
in Betracht.
Und es kann der Gedanke unmittel-bar in seiner Wortform gedacht werden. |
⋎ dacht.” – “Doch, ich habe mir etwas dabei gedacht”. – “Und zwar was denn?” – “Nun, das, was ich gesagt habe”. |
44
man nicht wesentlich fragen “welchen?” So wie man ja auch auf den Satz “diese Worte sind ein Satz” nicht fragen kann “welcher?” |
268
denn (ganz) bestimmt? [Zu: Die Bedeutg eines Wortes nicht ein ihm beigeordneter Gegenstand.] |
230
“Wann hast Du es gemeint und wie lange hat es gebraucht. [u|U]nd hast Du bei je- dem Wort etwas anderes gemeint, oder während des ganzen Satzes dasselbe?” Man sieht klar: hier ist eine Unklarheit in dem Gebrauch des Wortes “meinen”. |
schen – Wort etwas meint, eine Zusammenstellung solcher Wörter Unsinn sein kann! |
↔ |
“aber ich meine doch wirklich, dass der Andere Zahnschmerzen hat; nicht, dass er sich bloss so benimmt”. Immer muss man antworten: “Gewiss” und zugeben, dass auch wir diese Unterscheidung machen müssen. //dass diese Unterscheidung besteht.// ch |
309
vorübergehen”. Er hat ein System verstanden: wie Einer, dem ich die Ziffern 1, 4, 9, 16 zeige und der sagt “ich versteh' jetzt das System, ich kann jetzt selbst weiterschreiben”. Aber was ist diesem Menschen geschehen, als er das System plötzlich verstand? |
309
sozusagen nicht diskursiven, Erfassens der Grammatik. Als könnte man sie gleichsam auf einmal herunterschlucken. |
deutet (ich sage nicht “richtig deutet”), ist ein Schritt in einem Kalkül. Er tut ungefähr, was er sagt, wenn er seinem Verständnis Ausdruck gibt. – Und das ist ja immer unser Erkenntnisprinzip Prinzip –. Und wenn ich sage “was er macht, ist der Schritt eines Kalküls”, so heisst das, dass ich die-
310 sen Kalkül schon kenne; in dem Sinne, in
dem ich die deutsche Sprache kenne,oder dass Einmaleins. Welche ich ja auch nicht so in mir habe, als wäre wären die ganze deut- sche Grammatik und die Einmaleins-Sätze zusammengeschoben auf Etwas, was man auf einmal, als [g|G]anzes, erfassen kann. //was ich nun auf einmal, als Ganzes, besitze.// |
310
spezifischer, aber es ist eben auch ein ganz spezifischer Vorgang, wenn wir auf einen bekannten Kalkül stossen, wenn wir “weiter wissen”. Aber dieses Weiter-Wissen ist eben auch diskursiv (nicht intuitiv). |
4
auf die Form eines dauernden, gleichbleibenden Zustandes gebracht (ebenso undenkbar). |
Die grammatischen Regeln – & die Bedeu- tung eines Wortes. Ist die Bedeutung, wenn wir sie verste- hen, ‘auf einmal’ erfaßt; & in den grammatischen Regeln gleichsam ausgebreitet? |
250
sich z.B. in der dreifachen Verwendung des Wortes ‘ist’ zeigt. Denn, was heisst es, wenn ich sage, dass im Satz ‘die Rose ist rot’ das ‘ist’ eine andere Bedeutung hat, als in ‘zweimal zwei ist vier’? Wenn man sagt, es heisse, dass verschiedene Regeln von diesen beiden Wörtern [v|g]elten, so muss man zunächst sagen, dass wir hier nur ein Wort haben. Zu sagen aber: von diesem gelten in einem Fall die Regeln im anderen jene, ist Unsinn. Und das häng[z|t] wieder mit der Frage zusammen, wie wir uns denn aller Regeln bewusst sind, wenn wir ein Wort in einer bestimmten Bedeutung gebrauchen, und doch die Regeln die Bedeutung ausmachen? |
195
hier zwei verschiedene Anwendungsarten unterscheiden, wenn ich nur auf die grammatischen Regeln sehe //achte//? Denn diese erlauben ja eben die Ver- wendung des Wortes im Zusammenhang “die Rose ist rot” und “zweimal zwei ist vier”. An diesen Regeln sehe ich nicht, dass es sich klar um zwei verschiedene Wör[f|t]er handelt // dass wir hier zwei verschiedene Wörter haben//. – Ich ersehe es aber z.B. wenn ich versuche, in beiden Sätzen statt “ist” “ist gleich” zu setzen //einzusetzen // (oder auch den Ausdruck “hat die Eigen- schaft”). Aber nur wieder, weil ich für den Ausdruck “ist gleich” die Regel kennen, dass er in “die Rose … rot” nicht eingesetzt werden darf // nicht stehen darf//. |
196
gleich’ in zwei Zusammenhängen zu gebrauchen, so ist der Grund das, was wir mit den Worten beschreiben “das Wort habe in den beiden Fällen verschiedene Bedeutung”. // das Wort werde in diesen Fällen in verschiedenem Sinn ge- braucht.// |
Worte sagen, auch anders beschreiben, nämlich durch die Beschreibung des Vor- gangs, der beim Verstehen des Wortes stattfindet? |
kann ich sie durch eine Beschreibung dessen ersetzen, was bei der Verwendung sozusagen hinter dem Wort ‘nicht’ steht? |
Auseinanderlegung dessen, was ich im Gebrauch des Wortes auf einmal erlebe. Sozusagen (nur?) Folgen, Aeusserungen, der Eigenschaften, die ich beim Ver- stehen auf einmal erlebe. Das muss natürlich ein Unsinn sein. |
dass sie verdoppelt eine Bejahung ergibt. ([e|E]twa wie: Eisen hat die Eigenschaft, mit Schwefelsäure Eisensulfat zu geben.) Während die Regel die Verneinung nicht näher beschreibt, sondern konstruiert. konstituiert. |
|
355
sichten geben kann und er mit diesen äquivalent ist, so offenbart sich die Natur der Negation in den verschiedenen, grammatisch erlaubten Anwen- dungen des Negationszeichens.” |
↔ |
↔ |
So, als sähen wir ein Ergebnis des logischen Prozes- ses. Während das Ergebnis nur das des physischen physikalischen Prozesses ist.
197
einsetzen etc., damit dokumentieren wir, wie wir es
meinen.) |
sonst könnte das nicht von ihm aus gesagt ausgesagt werden. |
wissen Sätzen, die Wahrheit zu ergeben. Und ebenso hat ein Kreis die Eigenschaft, da oder dort zu ste- hen, diese Farbe zu haben, von einer Geraden tatsächlich ge- schnitten zu werden; aber nicht, was ihm die Geometrie zuzuschreiben scheint. (Nämlich diese Eigenschaften haben zu können.) |
hier in dem Sinne //ist hier so// gebraucht, dass eine dreifache Vernei- nung eine Verneinung ergibt”? Wie hat sich denn das im Gebrauch geäussert? Oder: “Dieses Papier ist nicht schwarz und zwei von diesen Ver- neinungen geben eine Bejahung”. Kann ich das sagen? Oder: “Dieses Buch ist rot und die Rose ist rot und die beiden Wörter ‘rot’ haben die gleiche Bedeutung”. (Dieser Satz ist von gleicher Art wie die beiden oberen.) Was ist denn das für ein Satz? ein grammati- scher? Sagt er etwas über das Buch und die Rose? Ist der Zusatz zum Verständnis des ersten Satzes nicht nötig, so ist er Unsinn, und wenn nötig, dann war das erste noch kein Satz; und dasselbe gilt in den oberen Fällen. |
schon in der einen Verneinung, die ich jetzt gebrauche, liegen”. Aber deute ich hier nicht schon wieder? (D.h. bin ich nicht im Begriffe, eine Mytholo- gie zu erfinden?) |
198
eine Verneinung ergeben. (Das erinnert immer an “drei solche Pferde können diesen Wagen fortbewegen”.) Aber, wie gesagt, in jenem logischen Satz ist gar nicht von der Verneinung die Rede (von der Verneinung handeln nur Sätze wie: Es es regnet nicht) sondern nur vom Wort ‘nicht’, und es ist eine Regel über die Ersetzung eines Zeichens durch ein anderes. |
wenn wir die Verneinung verstehen? Ist sie nicht eine Folge aus dem Wesen der Verneinung? Sie ist nicht eine Folge, aber ein Ausdruck dieses Wesens. |
198
etc. … muss von der Art dessen sein, was wir im Zeichen wahrnehmen. (?) |
199
die Logik von der Verneinung. (Man möchte hier vielleicht einwenden, dass die Geometrie vom Begriff des Würfels und die Logik vom Begriff der Negation handelt. Aber die- se Begriffe gibt es nicht.) |
nicht beschreiben. Aber kann ich denn nicht beschreiben, wie man z.B. eine Kiste macht? und ist damit nicht eine Beschreibung des eines Würfels gegeben? Das Wesentliche am Würfel ist damit nicht beschrieben, das steckt vielmehr in der Möglichkeit dieser Beschreibung, d.h. darin, dass sie eine Beschreibung ist; nicht darin, dass sie zutrifft. |
Gleichung beschreibt sie nicht, ?–sondern vertritt sie durch die Regeln, die von ihr gelten–?. |
gewandt//, wie in unseren Betrachtungen so oft das Wort “Gedanke” oder “Symbol”? Die Art der Anwendung dieses Wortes, von welcher ich sagte, es be- deute dann kein Phänomen, sondern sei quasi ein unvollständiges Zeichen //Symbol// und entspreche eben eher einer Funktion. |
200 lauter gleiche Seiten zu
besitzen.
Wohl aber hat ein Holzklotz diese Eigen-schaft. (Noch hat “die Eins die Eigenschaft, zu sich selbst addiert, zwei zu ergeben”.) |
‘Folgen in der Zeit’ dessen, was wir in einem Augenblick wahrnehmen, wenn wir eine Verneinung verstehen. Und als gebe es also zwei Darstellungen des Wesens der Verneinung: Den Akt (etwa den seelischen Akt) der Verneinung selbst, und seine Spiegelung in dem System der Grammatik. |
Würfels wird doch sowohl durch die Grammatik des Wortes “Würfel”, als auch durch einen Würfel, dargestellt. |
regel sein. |
schliessen, dass non-non-, p heisst. |
tionszeichen folgen. So dass, in gewissem Sinne, die Negation zuerst vorhanden wäre ist und dann die Regeln der Grammatik. |
Ausdruck in der Sprache: Dasjenige, was ich sehe, wenn ich die Negation ver- stehe, und die Folgen dieses Wesens in der Grammatik. |
202
sich selbst zur Deckung bringt, heisst doch offenbar nichts andres als: Das Quadrat ist um? zwei zueinander senkrechte Achsen symmetrisch, und das wie- der, dass es Sinn hat, von zwei senkrechten Achsen zu reden, ob sie vorhan- den sind oder nicht. Dies ist ein Satz der Grammatik. |
↔ |
Zeile diesem ausgesprochen, auch nicht schattenhaft. (Und wird vielleicht nie aus- |
201
Pfeiles setzen und z.B. sagen: wenn ich ihn zweimal um 180o drehe, zeigt er wieder, wohin er jetzt zeigt: welcher Satz dem non-non-p = p entspricht. Wie ist es nun hier mit der Darstellung des Wesens dieses Pfeils durch die Sprache? Jener Satz muss doch unmittelbar von diesem Wesen abgeleitet //ab- gelesen// sein und es also darstellen. Oder nehmen wir den Fall eines Quadrats und eines Rechtecks und die Sätze, dass das Quadrat durch eine Vierteldrehung mit sich selbst zur Deckung gebracht werden kann; das Rechteck aber erst durch eine halbe Dre- hung. |
203
in ‘die Rose ist rot’ ist dasselbe, wie in ‘das Buch ist rot’, aber nicht dasselbe, wie in ‘zweimal zwei ist vier’”? Man kann nicht antworten, es heis- se, verschiedene Regeln gelten von den beiden Wörtern, denn damit geht man im Zirkel. Wohl aber heisst es, das Wort ist in seinen verschiedenen Verbin- dungen durch zwei Zeichen ersetzbar, die nicht für einander einzusetzen sind. Ersetze ich dagegen das Wort in den beiden ersten Sätzen durch zwei ver- schiedene Wörter, so kann darf ich sie für einander einsetzen. |
204
diese Regel// nur eine Folge de[w|s] Ersten: dass im einen Falle die beiden Wörter ‘ist’ die gleiche Bedeutung haben, im andern Fall nicht? Oder ist es so, dass diese Regel eben der sprachliche Ausdruck dafür ist, dass die Wörter das Gleiche bedeuten? |
Wortkörper hinter sich hat. Dass es beide Male die gleiche Fläche ist, [w|d]ie einem andern Körper angehört, wie wenn ich ein Dreieck im Vordergrund sehe, das das eine Mal die Endfläche eines Prismas, das andre Mal eines Tetraeders ist. |
ne Seite //Seitenfläche// rot gefärbt wäre. Wenn wir sie aneinander reihen, so wird im Raum nur eine ganz bestimmte Anordnung roter Quadrate entstehen können, bedingt durch die Würfelform der Körper. Ich könnte nun die Regel, nach der hier rote Quadrate angeordnet sein können, auch ohne Erwähnung der Würfel angeben, aber in ihr wäre doch bereits das Wesen der Würfelform prä- judiziert. Freilich nicht, dass wir gläserne Würfel haben wohl aber die Geo- metrie des Würfels. |
mit wirklich schon alle Gesetze der möglichen Zusammenstellung gegeben?! Also die ganze Geometrie. Kann ich die Geometrie des Würfels von einem Würfel ablesen? |
Und hätten wir eine solche Regel gefunden, so könnten wir sie wirklich nicht besser notieren als durch die Zeichnung eines Würfels (und dass es hier eine Zeichnung tut, ist wieder ungemein wichtig //bedeutsam//). |
205
die Zeichnung (denn die beiden kommen hier auf dasselbe hinaus // auf eins hinaus//) als Notation der geometrischen Regeln dienen? |
Würfel mit der einen roten Endfläche wird etwas anderes notieren, als eine Pyramide mit quadratischer roter Basis, etc.. D.h., es wird dasjenige Merk- mal der Regeln notieren, worin sich z.B. der Würfel von der Pyramide un- terscheidet. |
206
Jedes Zeichen der Negation ist gleichwertig jedem andern, denn “
Negation wird es nur durch die Art, wie es ‘wirkt’. Hier aber ist nicht die Wirkung im Sinne der Psychologie (das Wort ‘Wirkung’ also nicht kausal) gemeint, sondern die Form seiner Wirkung. |
tisch. Der Gedanke ist dynamisch. |
377
nicht etwa aus dem W-F-Schema hervor, sondern muss festgesetzt werden. Und die Schemata machen nur die Form der allgemeinen Festsetzung einfach.
378
Wahrheitsfunktionen? >
// …machen nur die Festsetzung der Form
leicht. einfach.// |
510
ist das primäre Zeichen für ‘rot’. Aber das Hinweisen auf einen roten Ge- genstand ist nicht mehr, als die bestimmte Handbewegung gegen einen roten Gegenstand, und ist vorläufig gar kein Zeichen. Wenn Du sagst, Du meinst: das Hinweisen auf den roten Gegenstand als Zeichen verstan- den – so sage ich: das Verständnis, auf das es uns ankommt, ist kein Vorgang, der das Hindeuten begleitet (etwa ein Vorgang im Gehirn) und wenn Du doch so einen Vorgang meinst, so ist dieser an sich wieder kein Zeichen. ((Die Idee ist hier immer wieder, dass die Meinung, die Interpretation, ein Vorgang sei, der das Hinweisen begleitet und ihm sozusagen die Seele gibt (ohne welche es tot wäre). |Das scheint besonders dort so, wo ein Zeichen die ganze Grammatik zusammenzufassen scheint, dass wir sie aus ihm ablei- ten können, und es scheint, dass sie in ihm enthalten wäre, wie eine die Per- lenschnur in einer Schachtel und wir sie nur herausziehen müssten. (Aber
511
ein momentanes Erfassen von etwas, wovon später nur die Konsequenzen gezo- gen werden; und zwar so, dass diese Konsequenzen bereits in einem ideellen Sinn existieren, ehe sie gezogen wurden. Als ob also der Würfel – z.B. – schon die ganze Geometrie des Würfels enthielte und ich sie nun nur noch auszubreiten habe hätte. Aber welcher Würfel? Der Gesichtswürfel, oder ein Eisen- würfel? Oder gibt es einen ideellen Würfel? – Offenbar schwebt uns der Vor- gang vor, ˇwenn wir aus einer Zeichnung, Vorstellung (oder einem Modell) Sätze der Geometrie abzuleiten. Aber welche Rolle spielt dabei hier das Modell? Doch wohl die des Zeichens[!| .] Des Zeichen[,|s], welches eine bestimmte Verwendungsart hat und nur durch dieses bezeichnet. mit welchem ein bestimmtes Spiel gespielt wird. Es ist allerdings interessant und merkwür- dig, wie dieses Zeichen verwendet wird, wie wir, etwa, die Zeichnung des Wür- fels wieder und wieder bringen verwenden mit immer anderˇen Zutaten. Einmal sind die Diagonalen gezogen, einmal Würfel aneinander gereiht, etc. etc.. Und es ist dieses Zeichen (mit der Identität eines des Zeichens), welches wir für jenen Würfel nehmen, in dem die geometrischen Gesetze be- reits liegen. (Sie liegen in ihm so wenig, wie im Schachkönig eine die Dis- positionen, in gewisser Weise benützt zu werden.) Die geometrischen Gesetze konstituieren den Begriff des Würfels (sie geben eine Konstitu- tion, eine Verfassung). Was ich seinerzeit über den “Wortkörper” geschrie- ben habe, ist der klare Ausdruck des besprochenen Irrtums.)) |
Wesen der Sprache
|
Kann man die Sprache durch eine Erklärung gleichsam aufbauen, zum Funktionieren bringen? |
323
Denn, [w|W]enn ich erkläre “‘non-p’ ist wahr, wenn
‘p’ nicht wahrist”, so setzt das voraus, dass ich verstehe, was es heisst, ‘p’ sei nicht wahr. Dann ha- be ich aber nichts getan als zu definieren:
non-p = ‘p’ ist falsch.
Es kommt nämlich wesentlich darauf an, daß es nicht möglich ist, das Zeichen “p” auf der rechten Seite der Definition auszulassen, bezw. durch ein anderes zu ersetzen (es sei denn wieder durch eine mit Hilfe einer Definition). Solange das nicht möglich ist, kann und muß man auch die rechte Seite als Funktion auffassen von p, nämlich: ‘()’ ist falsch, oder, wie Russell schreiben würde: ‘x̂’ ist falsch. Das hängt auch damit zusammen, daß ja der Tintenstrich nicht falsch ist. (Wie auch das Bild nicht, es sei denn, dass es als Portrait aufgefasst wird.) Wie er schwarz oder krumm ist. |
324
Wenn ich also auch dem Schriftzug “p” den Namen
A gebe unddaher schrei- be: „non-p = A ist falsch”, so hat das nur einen Sinn, d.h. die rechte Sei- te kann nur verstanden werden, wenn A für uns als Satzzeichen steht. Dann aber ist nichts gewonnen: zum mind- esten keine Erklärung ˇdes Mechanismus der Negation. |
gischen Mechanismus der Verallgemeinerung verstehen. Es ist auch nicht so, dass man erst ahnungslos ist, und die Verallgemeinerung nun durch die Erklärung erst zum Funktionieren gebracht wird. Wie wenn man in eine Ma- schine ein Rad einsetzt und sie dann nun erst funktioniert (oder, die Maschine erst in zwei getrennten Teilen da ist und sie nun erst durch das Zusammensetzen als diese Maschine funktionieren). |
374
doch eine für die Sprache ausserordentlich wichtige Form sein, sei dieser Behelf nun ein Satz oder nicht. Eine Erklärun < Die Erklärung einer Sprache (der Zeichen einer Sprache) führt uns nur von einer Sprache in eine andere. > |
374
grösser als B” nicht nur so ausdrücke: “↖ ist grösser als ↗”, sondern in der ich auch statt des Wortes “grösser” eine Geste mache, die die Be- deutung des Wortes zeigt. – Wie könnte ich nun so eine Sprache erklären? (Wie könnte ich die Zeichen so einer Sprache erklären?) Und würde ich nun noch das frühere Bedürfnis nach einer Erklärung fühlen? Eine Erklärung für die Bedeutung eines Zeichens tritt an Stelle des er- klärten Zeichens. |
224
deren. Die Wortsprache durch die Gebärden- sprache. |
209
wir haben sie nicht – im gewöhnlichen Sinne – gelernt. Das heisst: Sie wurde uns nicht (absichtlich,) geflissent- lich gelehrt. Und doch haben wir sie gelernt. – Und jedenfalls nicht durch Zeichenerklärungen. |
209
suchen vorstellen, wo die gewünschte Bewegung durch “heiss, heiss”, “kalt, kalt”, herbeigeführt wird. Man könnte sich denken, dass der Lehrende statt dieser Worte auf irgendeine Weise (etwa durch Mienen) angenehme und unangenehme Empfindungen hervorruft, und der Lernende nun dazu gebracht wird, die Bewegung auf den Befehl hin auszuführen, die regelmässig von der angenehmen Empfindung begleitet wird (oder zu ihr führt). |
9
ren der Sprache// hergestellt. Was ist das für eine Verbindung, welche Art? Was für Arten von Verbindungen gibt es? Eine ˇ(elektrische, mechanische), psychische Verbindung kann funktionieren oder nicht funktionieren: Anwendung auf die Verbindung, die die Worterklä- rung herstellt. |
73
durch die Worte “das ist …”, oder eine Tabelle erzeugte etc.. Sie ist ein Teil des Symbolismus. Es ist daher Unsinn unrichtig, die Beziehung von zwischen Name und Gegenstand sei eine psychologische. |
222
‘Abracadabra’, nämlich in der deutschen Sprache. Aber wir könnten ihm na- türlich auch eine Bedeutung geben; das wäre ein Akt ganz analog dem, wenn ich ein Täfelchen mit der Aufschrift ‘Teekanne’ an eine Teekanne hänge. Aber was habe ich hier anders als eine Teekanne mit einer Tafel, auf der Striche zu sehen sind? Also wieder nichts logisch Interessantes. Die Festsetzung der Bedeutung eines Wortes kann nie (wesentlich) anderer Art sein. |
Auf die Frage “was hast Du gemeint?” kommt ein Satz ˇein weiteres Zeichen zur Antwort; und wäre dieser Satz gleich ursprünglich anfänglich statt des<…> ersten nach dessen Sinn gefragt wurde gesagt ausgesprochen worden, so hätte doch gesagt werden können: “hast Du etwas mit diesen Worten gemeint” oder “hast Du diese Worte gemeint” (& nicht nur gesagt). |
|
Geh' ins Nebenzimmer & bring das Buch das auf dem Tisch
liegt …
Hast Du mich verstanden?” Wir können in diesem Sinne die Frage hast Du mich verstanden (etwa nach
dem Befehl “geh' ins Nebenzimmer &
bringe hole einen
Stuhl” apodictisch bejahen oder
verneinen.
|
der Sprache das Verständnis? |
↔ |
bewahre ich denn dieses So in der Erinnerung? |
183
|
183
|
385
zu folgen? Nicht nur soweit, als ich die Regel ausdrücken kann? |
104
zusagen nur eine automatische Wirkung? Das heisst aber, wird sie nun immer wieder benötigt, oder hatte sie eine ursächliche Wirkung, wie etwa eine Imp- fung, die uns ein für alle Mal, oder doch bis auf weiteres, geändert hat. |
163
was “blau” heisst. Nun zeige ich und sage “das ist blau”. Nun versteht er mich und kann meinem Befehl folgen. |
164
aber, wenn er in Zukunft diesen Befehl hört? Ist es nötig, dass er sich je- ner Erklärung, d.h. des einmaligen Ereignisses jener Erklärung er- innert? Ist es nötig, dass das Vorstellungsbild des blauen Gegenstands oder eines blauen Gegenstandes vor seine Seele tritt? Alles das scheint nicht nötig zu sein, obwohl es möglicherweise geschieht. Und doch hat scheint das Wort “blau” jetzt scheinbar einen anderen Aspect für ihn ˇzu haben, als da es ihm noch nicht erklärt war. Es gewinnt gleichsam Tiefe. Er sieht jetzt etwas anderes darin. (?) |
↔ |
|
165
wirkt nur, wo sie angewandt wird. Wenn sie ausserdem noch eine “Wirkung” hat, dann nicht als Erklärung. |
475
((Soll das so viel heissen, als ˇIst es so, dass eine
Erklärung, eine Tabelle, zuerst so gebraucht werden kann,
dass man sie “nachschlägt”;
dass man sie dann gleichsam im Kopf nach-schlägt, d.h., sie sich vor das innere Auge ruft (oder dergleichen); und dass man endlich ohne diese Tabelle arbeitet, also so, als wäre sie nie da gewesen. In diesem letzten Fall spielt man also ein anderes Spiel. Denn es ist nun nicht so, dass jene Tabelle ja doch im Hintergrund steht und man immer auf sie zurückgreifen kann; sie ist aus unserem Spiel ausgeschieden und wenn ich auf sie ‘zurückgreife’, so tue ich, was der Erblindete tut, der etwa auf den Tastsinn zu-
476 rückgreift.
Eine Erklärung ist das Anlegen die
Konstruktion Anfertigung einer Tabelle
und sie wird Geschichte, wenn ich die Tabelle nicht mehr benütze. Eine Tabelle Erklärung
legt fertigt eine Tabelle an und sie
wird zur Geschichte, wenn …… ˇAbsatz
Ich muss unterscheiden zwischen den Fällen:
wenn ich mich einmal nach einer Tabelle richte, und ein andermal in
Uebereinstimmung mit der Tabelle (der Regel, welche
die Tabelle ausdrückt) handle, ohne die Tabelle zu be-nützen. – Die Regel, deren Erlernung uns veranlasste, jetzt so und so zu handeln, ist als Ursache unserer Handlungsweise Geschichte und für uns ohne Interesse. Sofern sie aber eine allgemeine Beschreibung unserer Hand- lungsweise ist, ist sie eine Hypothese. Es ist die Hypothese, dass diese zwei Leute, die am über dem Schachbrett sitzen, , so und so handeln wer- den (wobei auch ein Verstoss gegen die Spielregeln unter die Hypothese fällt, denn diese sagt dann etwas darüber aus, wie sich die Beiden benehmen werden, wenn sie auf diesen Verstoss aufmerksam werden). Die Spieler kön- nen aber die Regel auch benützen, indem sie in jedem besonderen Fall nach- schlagen, was zu tun ist; hier tritt die Regel in die Spielhandlung selbst ein und verhält sich zu ihr nicht, wie eine Hypothese zu ihrer Bestätigung. “Hier gibt es aber eine Schwierigkeit. Denn der Spieler, welcher ohne Be- nützung des Regelverzeichnisses spielt, ja, der nie eines gesehen hätte, könnte dennoch, wenn es verlangt würde, ein Regelverzeichnis anlegen und zwar nicht – behaviouristisch – indem er durch wiederholte Beobachtung fest- stellte, wie er in diesem und in jenem Fall gehandelt hat //handelt//, sondern, indem er, vor einem Zug stehend, sagt: ‘in diesem Fall zieht man so’”. – Aber wenn das so ist, so zeigt es doch nur, dass er unter gewissen Umständen eine Regel aussprechen wird, nicht, dass er von ihr beim Zug expliciten Gebrauch gemacht hat. Dass er ein Regelverzeichnis anlegen würde // wird //, wenn man es verlangte verlangt, ist eine Hypothese und wenn man ei- ne Disposition, ein Vermögen, ein Regelverzeichnis anzulegen annimmt, so ist es eine psychische Disposition auf gleicher Stufe mit einer physiologi- schen. Wenn gesagt wird, diese Disposition
477 charakterisiert den Vorgang des Spiels,
so charakterisiert sie ihn als einen psychischen oder
physiologi-schen, was er tatsächlich ist. (Im im Studium des Symbolismus gibt es keinen Vordergrund und Hintergrund, nicht ein sichtbares // greifbares// Zeichen und ein es begleitendes unsichtbares //ungreifbares// Vermögen, oder Ver- ständnis.) |
509
Wie wirkt nun die hinweisende Erklärung?
Sie lehrt den Gebrauch eines Zeichens; und das Merkwürdige ist nur,
dass sie ihn auch für die Fälle zu lehren scheint, in
denen ein Zurückgehen auf das hinweisende Zeichen nicht möglich ist.
Aber geschieht das nicht, indem wir, quasi, die in der hinwei-senden Definition gelernten Regeln in bestimmter Weise transformieren? (Wenn z.B. der Mann, der mir vorgestellt wurde, abwesend ist und ich nun trotzdem seinen Namen gebrauche, dessen Gebrauch mir durch die Vorstellung – hinweisende Erklärung – erklärt wurde.) Wenn ich ihn nun brauche, z.B. der Mann, der mir vorgestellt wurde, abwesend ist und ich nun trotzdem seinen Namen gebrauche, dessen Gebrauch mir durch die Vorstellung – hinweisende Erklärung – erklärt wurde.) Wenn ich ihn nun brauche, in wiefern mache ich da von der hinweisenden Erklärung<,> der Vorstellung, Gebrauch? Offenbar nicht in der Weise, in welcher ich in der Anwesenheit des Menschen von ihr Gebrauch machen konnte. Es gibt ein Spiel, worin ich immer statt des Namens das hinweisende Zeichen geben kann, und eins, in welchem das nicht mehr möglich ist. (Und wir müssen nur daran festhalten, dass die Erklärung, als fortwirkende Ursache unseres Gebrauchs von Zeichen, uns nicht interessiert, sondern nur, sofern wir von ihr in unserm Kalkül Gebrauch machen können.) Eine Schwierigkeit Es macht eine Schwierigkeit in der Erklärung des Gebrauchs der hinwei- senden Definition macht es dass wir Definition, dass wir verschiedene Kriterien der Identität anwenden (also das Wort “Identität” in verschiedener Weise gebrauchen), je nachdem, ob ein Ding sich vor unsern Augen bewegt, oder unserm Blick ent- schwindet und vielleicht wieder erscheint. Das ist wichtig, denn für den zweiten Fall gibt uns die hinweisende Definition eigentlich nur ein Muster und tut nur, was auch der Hinweis auf ein Bild tut. Das drückt sich darin aus, dass die gegebene hinweisende Erklärung nichts nützt, wenn wir vergessen haben, wie der Mensch, auf den gezeigt wurde, aussah.)) |
Da gibt es verschiedene Fälle: Er zeigt etwa auf verschieden gefärbte Täfelchen & sagt: “ich weiß nicht mehr, welche von diesen Farb man ‘blau’ nennt”. Oder aber, er weiß überhaupt nicht mehr, was es das Wort be- deutet, und nur, daß es ein deutsches Wort ist [ein Wort der deutschen Sprache ist]. Wenn wir ihn nun fragen: “weißt Du, was das Wort, ‘blau’ bedeutet”, und er sagt “ja”; da konnte er verschiedene Kriterien anwenden, um sich “zu überzeugen”, dass er die Bedeutung wisse. (Denken wir wieder an die entspre- chenden Kriterien dafür, daß er das Alphabet hersagen kann.) Vielleicht rief er sich ein blaues Vorstellungsbild vor die Seele, vielleicht sah er nach einem blauen Gegenstand im Zimmer, vielleicht fiel ihm das englische Wort “blue” ein, oder er dachte an einen “blauen <…> Fleck”, den er sich geholt hatte, etc., etc.. Wenn nun gefragt würde: wie kann er sich denn zur Probe seines Ver- ständnisses ein blaues Vorstellungsbild vor die
es Täfelchen vorspringt, oder, wenn der Mechanismus versagt, nicht vorspringt. Man könnte nun sagen: Der, welcher die Bedeutung des Wortes “blau” vergessen hat & aufgefordert wurde, einen blauen Gegenstand <aus anderen auszuwählen> fühlt beim Ansehen der verschiede dieser Gegenstände, daß die Verbindung zwischen dem Wort „blau” und jenen Farben nicht mehr besteht (unterbro- chen ist). Und die Verbindung wird wieder gemacht hergestellt, wenn wir ihm die Erklärung des Wortes wiederholen. Aber wir konnten die Verbindung auf man- nigfache Weise wieder herstellen: Wir konnten ihm einen blauen Gegenstand zeigen die die hinweisende Definition geben, oder ihm sagen
flüstern, etc. etc.. Und wenn ich sagte, wir konnten die Verbindung auf diese verschiedenen Arten herstellen, so liegt nun der Gedanke nahe, daß ich ein bestimmtes Phänomen, ˇwelches ich die Verbindung zwischen Wort und Farbe, oder das Verständnis des Wortes nenne, auf alle diese ver- schiedenen Arten hervorgerufen habe; wie ich etwa sage, daß ich zwei En die En- den zweier Drähte durch ˇDraht Stücke verschiedener Länge und Materialien leitend miteinander verbinden kann. Aber von so einem Phänomen, etwa dem Entstehen eines blauen Vorstellungsbildes, muß keine Rede sein und das Verständnis wird sich dann dadurch zeigen, daß er etwa die blaue Kugel aus den andern tatsächlich auswählt, oder sagt, er könne es nun tun, wol- le es aber nicht; etc., etc. etc.. Wir können dann immer ein Spiel fest- setzen, welches eine Möglichkeit so eines Vorgangs darstellt, und müssen nicht vergessen, daß in Wirklichkeit hundert verschiedene und ih- re Kreuzungen mit den Worten “die Bedeutung vergessen”, “sich an die Be- deutung erinnern”, “die Bedeutung kennen” beschrieben werden. |
Kann man etwas Rotes nach dem Wort “rot” suchen? braucht man ein Bild dazu?
Verschiedene Suchspiele.
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171
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271
D.h., in wiefern ist es allein nicht Zeichen? |
273
rung, dass ich das Wort ‘blau’ immer für diese Farbe verwendet habe, etc.? |
273
erst, wenn er läuten hört, sich diesen Befehl (das Läuten) in Worte übersetzen und erst den übersetzten befolgen. Nach einiger Zeit aber wird er das Läuten ohne Intervention anderer Zeichen in die Handlung übersetzen. Und so, wenn ich sage “zeige auf einen roten Fleck”, befolgt er diesen Befehl, ohne daß ihm dabei zuerst das Phantasiebild eines roten Flecks als Zeichen für ‘rot’ erscheint. |
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284
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verbindung steht. |
286
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286
287 das mein Gedächtnis beim Klang diese
Wortes automatisch reproduziert, so muss ich mich auf
diese Reproduktion gerade so verlassen, als wäre ich
determiniert entschlossen, die
Bedeutung durch nachschlagen in einem Buche, zu bestimmen, wobei ich mich
diesem Bucheˇ, dem Täfelchen das ich darin fände, quasi auf Gnade
und Ungnade ergeben würde. |
287
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298
Jedenfalls könnte ich sagen: “wähle die Farbe, die Du im Gedächt-
299 nis hast” und auch
“wähle eine etwas dunklere Farbe, als die die Du im Gedächtnis
hast.”
Von einem Nachdunkeln kann man natürlich nur im
Vergleich zu Etwas //etwas andrem//
sprechen und es genügt nicht, zu sagen “nun, mit der Farbe, wie sie
wirklich war”, weil hier die besondere Art der Verifikation,
d.h., die (besondere)
Grammatik der Worte “wie sie war” noch nicht
festge-legt ist, diese Worte (also) noch mehrdeutig sind. |
292
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237
Das ist doch ein Zeichen //Beweis// dafür, dass wir den Worten auch ohne Vorstellungen gehorchen können. |
237
Wie kann ich es rechtfertigen, dass ich
mir auf diese Worte hin diese Vorstellung mache? |
392
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303
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304
Der Vorgang des Vergleiches eines Bildes mit der Wirklichkeit ist also der
Erinnerung nicht wesentlich. |
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bärdensprache zu lehren.) |
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500
501
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271
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513
Und das heisst:
eEs ist ein anderes Spiel, mit einem Täfelchen
herumgehen, es an die Ge-genstände anzulegen und so die Farbengleichheit zu prüfen; und anderseits: ohne ein solches Muster nach Wörtern in einer Wortsprache handeln. Man denkt nun: Ja, das erste Spiel verstehe ich; das ist ja ganz einfach: Der erste Schritt ist der, von einem geschriebenen Wort auf das gleiche ge- schriebene Wort des Musters; der zweite ist der Uebergang von dem Wort auf dem Mustertäfelchen zu der Farbe auf dem gleichen Täfelchen; und der dritte, das Vergleichen von Farben. Jeden Schritt dieses Kalküls gehen wir also auf einer Brücke. (Wir sind geführt, der Schritt ist vorgezeich- net.) Aber wir sind doch hier nur insofern geführt, als wir uns führen lassen. Auf diese Weise kann ich alles, und muss ich nichts eine Füh- rung nennen. – Und am Schluss tu ich, was ich tue und das ist Alles. Aber ein Unterschied bleibt doch: Wenn ich gefragt werde “warum nennst Du gerade diese Farbe ‘rot’, so würde ich tatsächlich antworten: weil sie auf dem gleichen Täfelchen mit dem Wort ‘rot’ steht. Würde ich aber in dem zweiten Spiel gefragt “warum nennst Du diese Farbe ‘rot’”, so gäbe es darauf keine Antwort und die Frage hätte keinen Sinn. – Aber im ersten Spiel hat die Frage keinen Sinn: “warum nennst Du die Farbe ‘rot’, die auf dem gleichen Täfelchen mit dem Wort ‘rot’ steht”. So handle ich eben (und man kann dafür wohl eine Ursache angeben, aber keinen Grund). Das Gedächtnis ist jedenfalls nicht immer die letzte Instanz. Bedenke vor allem: Wie weiss man, dass das Täfelchen rot bleibt? Braucht man dazu wieder ein Bild? Und wie ist es mit dem? etc.. Woran erkennt er das Vorbild als Vorbild? |
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514
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sächlich gelehrt: das ist ein a, das ist ein e, etc.; also, könnte man sagen, gehören diese Regeln, gehört diese Tabelle mit zum Spiel. – Aber erstens: lehrt man denn auch den Gebrauch dieser Tabelle? und könnte man ihn, anderseits, nicht lehren? Und zweitens kann doch das Spiel wirklich auf zwei verschiedene Arten gespielt werden. Man kann nun fragen: ist es denn aber auch noch ein Spiel, wenn Einer die Buchstaben abbc sieht und irgend etwas macht? Und wo hört das Spiel auf, und wo fängt es an? Die Antwort ist natürlich: Spiel ist es, wenn es nach einer Regel vor sich geht. Aber was ist noch eine Regel und was keine mehr? Eine Regel kann ich nicht anders geben, als durch ihren Ausdruck; denn auch Beispiele, wenn sie Beispiele sein sollen, sind ein Ausdruck für die Regel, wie jeder andre. Wenn ich also sage: Spiel nenne ich es nur, wenn es einer Regel gemäss geschieht und die Regel ist eine Tabelle, so kann ich nicht die Verwendungs- art //die Art des Gebrauches// dieser Tabelle garantieren, denn ich kann sie nur durch eine weitere Tabelle festlegen, oder durch Beispiele. Diese Beispiele tragen nicht weiter, als sie selbst gehen // reichen// und die zweite Tabelle ist im gleichen Fall wie die erste. Ich könnte auch sagen: was ist das Schachspiel andres (oder was ist vom Schachspiel andres vorhanden), als Regelverzeichnisse (gesprochen, geschrie- ben, etc.) und die Beschreibung einer Anzahl von Schachpartien? Es steht mir (darnach) natürlich frei, ‘Spielregel’ nur ein Ding von be- stimmt festgelegter Form zu nennen. |
& Wirklichkeit” ist durch die Wort- erklärungen hergestellt gemacht, welche wie- der zur Sprachlehre gehören: So dass die Sprache in sich geschlossen, autonom, bleibt. |
337
|
334
einstimmung) zwischen Satz und Welt //Realität// sei willkürlich durch eine Zuordnung/geschaffen. Denn, wie ist die Zuordnung auszudrücken? Sie besteht darin, dass der Satz “p” sagt, es sei gerade das der Fall. Aber wie ist dieses “gerade das” ausgedrückt // gegeben//? Wenn durch einen andern Satz, so gewinnen wir nichts dabei; wenn aber durch die Realität, dann muss diese schon in bestimmter Weise – artikuliert – aufge- fasst sein. Das heisst: man kann nicht auf einen Satz und auf eine Realität deuten und sagen: “das entspricht dem”. Sondern, dem Satz ent- spricht nur wieder das schon Artikulierte. D.h., es gibt keine hinweisende Erklärung für Sätze. |
350
Ja, wenn es mir im Deutschen so geschähe, dass ich die ganze Sprache vergässe, mir aber bei einer bestimmten Gelegenheit doch die Lautverbindung des Satzes einfiele, die man in diesem Falle gebraucht, so würde ich diese Lautverbin- dung in diesem Falle mit nicht verstehen. |
gibt, was Du siehst”, so könnte er etwa antworten “ich meine das mit die- sen Worten”. Aber was ist dieses “das”, wenn es nicht (selbst) wieder artikuliert, also schon Sprache ist? Also ist “ich meine das” gar keine Antwort. Die Antwort ist eine Erklärung der Bedeutung der Worte. |
türlich mit Grammatik und Wörterbuch tun und so rechtfertigen. – Aber dann ist die Uebertragung von Artikuliertem in Artikuliertes. Und wenn ich sie durch Berufung auf die Grammatik und das Wörterbuch rechtfertige, so tue ich nichts, als eine Beziehung zwischen Wirklichkeit und Beschreibung (eine projektive Beziehung) festzustellen, von der Intention aber, meiner Be- schreibung ist hiebei keine Rede. (D.h., ich kann eben nur die Aehnlichkeit des Bildes prüfen, nichts weiter.) |
definiert, die einen bestimmten Zweck erfüllt. Die Grammatik kein Mechanis- mus, der durch seinen Zweck gerechtfertigt ist. |
195
|
124
|
125 ich den Hahn aufdrehe.
–
Was auf das Wort “damit” folgt, die Absicht, ist darin
nicht enthalten.
Ist sie vorhanden, so muss sie ausgedrückt sein und
sie kann nur dann be-reits durch das Aufdrehen des Hahnes ausgedrückt sein, wenn es das Teil ei- ner Sprache ist. |
117
Ich könnte als Antwort darauf einen realen oder fiktiven Fall einer Verständigung von Menschen oder andern Lebewesen beschreiben. In dieser Beschreibung werden dann fingierte kausale Verbindungen eine Rolle spielen. Aber wenn der Begriff Sprache durch solche bestimmt ist, so interes- siert er uns nicht. Aber Und abgesehen von jenen empirischen Regelmässigkeiten der Ereignisse, haben wir dann nur noch einen willkürlichen // beliebi- gen// Kalkül. – Aber worin besteht denn das Wesentliche eines Kalküls? |
|
135 ?
chen Gesellschaft, aber dieser Zweck kümmert uns gar nicht. Ja am Schluss sagen wir überhaupt keine Eigenschaften von den Zeichen aus – denn diese interessieren uns nicht – sondern nur die (allgemeinen) Regeln ihres Gebrauchs. Wer das Schachspiel beschreibt, gibt weder Eigen- schaften der Schachfiguren an, noch redet er vom Nutzen und Gebrauch des Schachspiels. |
226
geln (etwa nach denen der Negation) gebraucht wird, und fragt sich: Wozu können sie das brauchen? Die Antwort wäre aber: Wenn immer ein Zeichen mit diesen Regeln zu gebrauchen ist. |
246
tung zu einem bestimmten Zweck erfinden. Wie es etwa die Erfindung des Benzinmotors oder der Nähmaschine ist. Auch die Erfindung eines Spiels ist nicht in diesem Sinne eine Erfindung, aber vergleichbar der Erfin- dung einer Sprache. |
|
220
maschine keine Steuerung hätte, so könnte der Kolben nicht hin und her gehen, wie er soll. Als könne man sich eine Sprache auch ohne Grammatik denken. |
ter dennoch mit Sinn gebrauchen. Wozu wären dann die grammatischen Regeln da? Um den Gebrauch der Sprache im Ganzen gleichförmig zu machen? (etwa aus ästhetischen Gründen?) Um den Gebrauch der Sprache als gesellschaftli--
221 schaftliche Einrichtung zu
ermöglichen? also wie eine Verkehrsordnung, damit kei-ne Kollision geschieht //entsteht //? (Aber was macht es uns //geht es uns an //, wenn eine entsteht?) Die Kollision, die nicht geschehen //entstehen // darf, darf nicht entstehen können! D.h., ohne Grammatik ist es nicht eine schlechte Sprache, sondern keine Sprache. |
221
kehrsordnung. Denn, dass man das Wort “Tisch” immer in dieser Weise gebraucht, ist nicht der Sprache als solcher wesentlich, sondern quasi nur eine praktische Einrichtung. |
231
Wenn man kein ˇrichtiges Ziel angeben kann, das nicht erreicht würde, wenn diese Regeln anders wären. |
239
Der Zweck der Grammatik ist der Zweck der Sprache. |
231
|
232
Oder, nicht trösten.
Oder: nicht ohne eine Sprache Häuser und Maschinen bauen.
Ohne Sprache könnten wir die Menschen nicht bewegen unseren Willen zu tun. |
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239
|
Die Sprache funktioniert als Sprache nur durch die Regeln nach denen wir uns in ihrem Gebrauch richten, wie das Spiel nur durch seine Regeln als ein Spiel funktioniert ist. |
258
259 bung
ren zeigen können. Wäre es nun möglich, alle möglichen Figuren durch un- abhängige Symbole zu bezeichnen //kennzeichnen //? (Ich nehme dabei an, dass ich nur über, sagen wir 10000 Figuren reden will.) Wenn ich Recht ha- be, so muss die ganze Geometrie in den Regeln über die Verwendung dieser 10000 Signale wiederkehren. (Und zwar ebenso, wie die Arithmetik, wenn wir statt 10 unabhängiger Zahlzeichen eine Billion verwendeten.) |
253
werden. |
schnitte für jede Stunde eingeteilt und nun heisst ‘A’ ich schlafe, ‘B’ ich stehe auf, ‘C’ ich schreibe, etc.. |
Muss dann nicht schon, dass sie niedergelegt werden kann, alles besagen? Freilich auch: Mehr als die Regel niederlegen, kann ich nicht. Zeile → Ist die Regel niedergelegt, so ist es eben eine andere Sprache, als wenn sie nicht niedergelegt ist. |
zität dessen wiedergeben soll die in jenen Worten liegt, kann ich nicht verlangen. Der Akt des Schlafengehens war ja auch nicht dadurch bestimmt. (Zeile) Denken wir, ich zeichne einen Sitzplan |
Wie kann ich denn kontrollieren, dass es immer dasselbe ist, was ich ‘A’ nenne. Es sei denn, dass ich etwa ein Erinnerungsbild zuziehe. Das aber dann zum Zeichen gehört. |
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254
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143
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nen Sprachklavier spielen. |
143
144 sen,
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144
kürlich. D.h. wieder, wir müssen die Unterscheidung anerkennen zwischen dem ‘Be- folgen eines Befehls’ und einem ‘willkürlichen Zuordnen einer Handlung’. |
146
Das Aussprechen eines Satzes wäre kein Porträtieren, wenn ich meine Wor- te nicht aus einem System wählte, so dass man sagen kann, ich wähle sie im Gegensatz zu anderen. (Wie Farben & Striche) Aber die Worte, wenn sie nicht in einem grammatischen System stehen, sind ja alle gleichwertig und also wäre es dann ganz gleichgültig, welche ich wählte, ja, – man könnte sagen – als Worte würden sie sich (dann) voneinander gar nicht unterscheiden. Man muss die Worte wählen, wie // in demselben Sinne wie// man die Striche ˇ& Farben wählt, mit denen man einen Körper abbildet. |
149
Warum wir ein Wort – und nicht ein anderes – an dieser Stelle gebrauchen, erfahren wir, wenn wir jemand fragen: warum gebrauchst Du hier das Wort A. Die Antwort wird ˇ<…> sein: das und das heisst A. Und das ist eine Regel der Grammatik, die die Position des Wortes in der Sprache bestimmt. Und (zum Zeichen, dass es sich hier wirklich um Grammatik handelt) wenn A das Wort “und” gewesen wäre, so könnte man weiter nichts tun, als die Regeln für “und” angeben. |
495
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399
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400
ge Striche auf das Papier kritzelte und sagte “es gibt gewiss eine Projek- tionsmethode, die diesen Tatbestand in diese Zeichnung projiziert”. |
falls aber fängt das Bild erst dort an, wo die Verpflichtung an- fängt. |
an einem Sprachspiel erläutert. |
249
worte: “Zahnschmerzen”. Das heisst offenbar dasselbe, wie “ich habe Zahn- schmerzen”, aber weder stelle ich mir die fehlenden Worte im Geiste vor, noch gehen sie mir im Sinn irgendwie ab. “Daher ist es auch möglich, dass ich die Worte “ich habe Zahnschmerzen” in dem Sinne ausspreche, als sagte ich nur das letzte Wort oder, als wären die drei nur ein Wort.” (Eliptischer Satz. Was tut die Grammatik, wenn sie sagt: “,Hut und Stock!’ heisst eigentlich ,gib mir meinen Hut und meinen Stock!’)” |
594
Soll ich da nun “Licht” und “Finster” ‘Sätze’ nennen? Nun, wie ich will. – Und wie ist es mit der ‘Uebereinstimmung mit der Wirklichkeit’? |
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595
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stimmten Benehmen, das ihm vorangeht, eventuell es begleitet, und ihm folgt? |
sache, dass er Hilfe bedarf? dass er ohne Hilfe ertrinken wird? – Dagegen gibt es den Fall, in dem man, quasi, sich beobachtend, sagt “ich hätte jetzt (oder: habe) jetzt den Wunsch nach …”. |
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schwebt hat, und ebensogut: der Satz heisst, dass mir dabei die Worte des vollständigen Satzes in der Phantasie gegenwärtig waren, oder, dass eins von diesen beiden der Fall war; – nur muss ich wissen, dass ich da- mit eine Festsetzung über die Worte “ich meinte” getroffen habe und eine engere, als die ist, welche dem tatsächlichen allgemeinen Gebrauch des Aus- drucks entspricht. |
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spiel mit einer Wirklichkeit überein, – oder nicht überein? Wie gebrauchen wir überhaupt das Wort “übereinstimmen”? – Wir sagen “die beiden Uhren stimmen überein”, wenn sie die gleiche Zeit zeigen, “die bei- den Masstäbe stimmen überein”, wenn gewisse Teilstriche zusammenfallen,
597
nehm ist. Wir sagen “die beiden Längen stimmen überein”, wenn sie gleich sind, aber auch, wenn sie in einem von uns gewünschten Verhältnis stehen. Und, dass sie “übereinstimmen” heisst dann, nichts andres, als dass sie in diesem Verhältnis – etwa 1:2 – stehen. So muss also in jedem Fall erst festgesetzt werden, was unter “Uebereinstimmung” zu verstehen ist. – So ist es nun auch mit der Uebereinstimmung einer Längenangabe mit einer Länge. Wenn ich sage: “dieser Stab ist 2m lang”, so kann ich z.B. erklären // eine Erklärung geben//, wie man nach diesem Satz mit einem Masstab die Länge des Stabes kontrolliert, wie man etwa nach diesem Satz einen Messtreifen für den Stab erzeugt. Und ich sage nun, der Satz stimmt mit der Wirklichkeit überein, wenn der auf diese Weise konstruierte Mess- streifen mit dem Stab übereinstimmt. Diese Konstruktion eines Messtreifens illustriert übrigens, was ich in der “Abhandlung” damit meinte, dass der Satz bis an die Wirklichkeit herankommt. – Man könnte das auch so klar ma- chen: Wenn ich die Wirklichkeit daraufhin prüfen will, ob sie mit einem Satz übereinstimmt, so kann ich das auch so machen, dass ich sie nun be- schreibe und sehe, ob der gleiche Satz herauskommt. Oder: ich kann die Wirklichkeit nach grammatischen Regeln in die Sprache des Satzes überset- zen und nun im Land der Sprache ?–den Vergleich durchführen–?. Als ich nun dem Andern erklärte: “Licht” (indem ich Licht machte), “Fin- ster” (indem ich auslöschte), hätte ich auch sagen können und mit genau derselben Bedeutung: “das ist // heisst// ‘Licht’” (wobei ich Licht ma- che) und “das ist // heisst// ‘Finster’” etc., und auch ebensogut: “das stimmt mit ‘Licht’ überein”, “das stimmt mit ‘Finster’ überein”. |
keit’ nahe, in dem Sinn, in dem zwei Personen einander ähnlich
598
Ich kann auch wirklich nach der Aussage über die Gestalt eines Körpers eine Hohlform konstruieren, in die nun der Körper passt, oder nicht passt, je nachdem die Beschreibung richtig oder falsch war, und die konstruierte Hohlform gehört dann in dieser Auffassung noch zur Sprache (die bis an die Wirklichkeit herankommt). |
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600
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600
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Behauptung, Frage,
Annahme, etc.
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392
“Ich denke p” hat dann mit “!-p” eben nur das Zeichen “p” gemein<…> [gemeinsam]. |
352
Gäbe es philosophische Zeichen im Satz, so müsste ihre Wirkung //Funktion// eine solche unmittelbare sein. |
601
Mit dem Klavierspielen nach Noten ist nun allerdings das laute oder auch leise, Lesen nach dem geschriebenen oder gedruckten Satz zu vergleichen und ganz analog; aber nichts, was wir ‘denken’ nennen. Ist also z.B. ein Behauptungszeichen im geschriebenen Satz, so wird wieder ein Behauptungszeichen im gelesenen sein (etwa die Betonung, oder der Stimmfall). Aber nicht, als ob im geschriebenen Satz das die Zeichen, im gedachten aber die Bedeutung anwesend wäre. – |
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598
Freges Anschauung könnte man so wiedergeben: dass die Annahme (so wie er das Wort gebraucht) das ist, was die Behauptung, dass p der Fall ist, mit der Frage, ob p der Fall ist, gemeinsam hat. Oder auch, dass die Annahme dasselbe ist wie die Frage. Man könnte auch eine Behauptung immer als eine Frage mit einer Bejahung darstellen. Statt “Es regnet”: “Regnet es? Ja!” |
600
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599
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599
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599
Ist es aber nicht auffällig, dass wir es in unsern gewöhnlich philosophisch-grammatischen Problemen nie damit zu tun haben, ob sie sich auf Behauptungen oder Fragen beziehen? (Etwa in dem Problem vom Idealismus und Realismus.) |
599
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Wir könnten uns auch eine Sprache denken, die nur aus Befehlen besteht. So eine Sprache verhält sich zu der unseren, wie eine primitive Arithmetik zu unserer<…>. Und wie jene Arithmetik nicht wesentlich unvollständig ist, so ist es auch die primitivere Form der Sprache nicht. |
wie erwartetˇ (, glaubt, wünscht) man, daß p der Fall sein wird? Mechanismus des Denkens. |
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395
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Das Gefühl ist, dass mit dem Satz “ich glaube, dass p der Fall ist” der Vorgang des Glaubens nicht beschrieben sei (dass vom Webstuhl nur die Karten gegeben seien und alles übrige bloss angedeutet ist). Dass man die Beschreibung “ich glaube p” durch die Beschreibung eines Mechanismus ersetzen könnte, worin dann p, d.h. jetzt die Wortfolge “p”, wie die Karten im Webstuhl nur als ein Bestandteil vorkommen würden. Aber hier ist der Irrtum: Was immer diese Beschreibung enthielte, wäre für uns wertlos, ausser eben der Satz p mit seiner Grammatik. Sie ist ˇquasi der eigentliche Mechanismus, in welchem dem er eingebettet liegt.ch |
154
Wie macht der Satz das? – Weisst Du es denn nicht? Es ist ja
155 nichts versteckt. |
Dass ‘alles fliesst’, scheint uns am Ausdruck der Wahrheit zu hindern, denn es ist, als ob wir sie nicht auffassen könnten, da sie uns entgleitet. |
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155
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156
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157
Diese feinen Verhäkelungen möchten wir sozusagen unter der Lupe sehen. |
er sein, um seine Funktion erfüllen zu können?” Hier will man sein Wesen aus seinem Zweck, seiner Funktion erklären. |
394
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Wir fragen, wie muss der Gedanke beschaffen sein, um seine Bestimmung Funktion zu erfüllen; aber was ist denn seine Bestimmung Funktion? Wenn sie nicht in ihm selbst liegt<…> (d.h. wenn sie nicht ist, (das?) zu sein, was er ist), liegt sie in seiner Wirkung; aber die interessiert uns nicht. |
68
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Man kann ˇetwa sagen: Er rechnet auf Grund von Gegebenem und endet in einer Handlung. |
68
69 entsprechenden, Verfertigung ist ein
sicheres Beispiel des Denkens. // …
muss ein Beispiel des Denkens sein.
// //die
Berechnung der Wandstärke eines Kessels und die dieser entsprechenden
Verfertigung …… |
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118
Wir sagen für uns gibt es nicht wesentliche äussere und innere Vorgänge. (Jeder Vorgang ist in gewissem Sinne ein äusserer Vorgang.) Wir sagen, Wir werden das Denken untersuchen von dem Standpunkt aus, dass es auch von einer Maschine ausgeführt werden könnte. Aber hier befinden wir uns in einer gänzlich falschen Betrachtungsweise. Wir sehen das Denken für als einen Vorgang wie das Schreiben an, oder das Weben, das Erzeugen eines Stoffes, etc.. Und dann lässt sich natürlich sagen, dass dieser Vorgang der Erzeugung ˇsich im Wesentlichen auch maschinell muss denken lassen. |
Ist die Vorstellung das Portrait par excellence, also grundverschie- den, ˇetwa, von einem gemalten Bild & durch ein solches oder etwas ähnliches nicht ersetzbar? Ist sie das, was eigentlich eine bestimmte Wirklichkeit darstellt, <–> zugleich Bild & Meinung)? |
9
16
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311
“Ist die Vorstellung nur die Vorstellung, oder ist sie
Vorstellung von Etwas in der Wirklichkeit?”
Und von dieser Frage ˇaus könnte man // Und von dieser Frage aus könnte man……// auch die Beziehung der Vorstellung zum gemalten Bild erfassen. |
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50
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137'
ist. Denn
[d|D]iese
Situation ist <…> nicht denkbar: Ich habe
irgend ein Vorstellungsbild vor mir und sage: “jetzt
weiss ich nicht, ist das eine Erwartung oder eine
Erinnerung, oder nur ein Bild ohne jede Beziehung zur
Wirklichkeit”.
Und das zeigt eigentlich, dass die Erwartung mit der Wirklichkeit unmittelbar zusammenhängt. Denn man könnte natürlich nicht sagen, dass auch die Zukunft, von der die Erwartung spricht – ich meine der Begriff der Zukunft – nur die wirkliche Zukunft vertritt! Zeile Denn ich erwarte ebenso wirklich, wie ich warte. |
Vorgang? Ein spezifisch menschlich--psychischer Vorgang? Kann man ihn in diesem Falle durch einen anorga- nischen Vorgang ersetzen, der den selben Zweck erfüllt, also sozusagen durch eine Prothese? |
70
Wir könnten die Rechenmaschine als eine Prothese statt der 10 Finger ansehen, aber die Rechnung ist nichts spezifisch mensch- Menschliches und für sie gibt es keinen Ersatz keine Prothese. |
Ort des Denkens
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161
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119
Schon die Bezeichnung ‘Tätigkeit’ für's Denken ist in einer Weise irreführend. Wir sagen: das Reden ist eine Tätigkeit unseres Mundes. Denn wir sehen dabei unseren Mund sich bewegen und fühlen es, etc-. In demselben diesem Sinne kann man nicht sagen, das Denken sei eine Tätigkeit unseres Gehirns. Und kann man sagen, das Denken sei eine Tätigkeit des Mundes oder des Kehlkopfs oder der Hände (etwa, wenn wir schreibend denken)? Zu sagen, Deneken sei eben eine Tätigkeit des Geistes, wie Sprechen des Mundes, ist eine Travestie (der Wahrheit). Wir gebrauchen eben ein Bild, wenn wir von der Tätigkeit des Geistes reden. |
// Das Denken ist nicht die Tätigkeit eines Mechanismus, der wir von aussen zusehen, deren Inneres aber erforscht werden muss.// // Das Denken ist nicht mit der Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen, den wir von aussen sehen, in dessen Inneres wir aber erst dringen müssen.// |
161
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Gedanke & Ausdruck des
Gedankens. |
37
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41
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41
Man könnte so sagen, am Gedanken ist nichts
ˇwesentlich privat.–
Es kann jeder in ihn Einsicht nehmen. |
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17
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139'
Ich meine aber, wenn es denkt, so macht es sich eben Bilder und diese sind in einem gewissen Sinne willkürlich, insofern nämlich, als andere Bilder denselben Dienst geleistet hätten. Und andererseits ist ja die Sprache auch natürlich entstanden, d.h., es muss wohl einen ersten Menschen gegeben haben, der einen bestimmten Gedanken zum ersten Mal in gesprochenen Worten ausgedrückt hat. Und übrigens ist das Ganze gleichgültig, weil jedes Kind, das die Sprache lernt, sie nur in dieser Weise lernt, dass es anfängt in ihr zu denken. Plötzlich anfängt; ich meine: Es gibt kein Vorstadium, in welchem das Kind die Sprache zwar schon gebraucht, sozusagen zur Verständigung gebraucht, aber noch nicht in ihr denkt. |
109
[zu „der Sinn keine Seele“] ? Ist es quasi eine Verunreinigung des Sinnes, dass wir ihn in einer bestimmten Sprache, mit ihren Zufälligkeiten, ausdrücken und nicht gleichsam körperlos und rein?? ∫ Nein, denn es ist wesentlich, dass ich die Idee der Uebersetzung von einer Sprache in die andere verstehe. |
110
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Wesen? “Der Gedanke, dieses seltsame Wesen.” |
50
[zu „wie denkt man den Satz
‘p’”]?
>
Der Gedanke, soweit man überhaupt man von ihm reden kann, muss etwas ganz hausbackenes sein. (Man pflegt sich ihn als etwas [ä|Ä]therisches, noch [u|U]nerforschtes, zu denken; als handle es sich um Etwas, dessen Aussenseite blos wir kennen, dessen Wesen aber noch unerforscht ist, etwa wie das unseres Gehirns unser Gehirn.) |
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Zweck des Denkens.
Grund des Denkens.
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84
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89
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104
105 Erwartung eintreffen?
Nein.
Warum aber handeln wir nach der Erwartung?
Weil wir dazu getrieben werden, wie dazu, einem Automobil auszuweichen,
uns niederzusetzen, wenn wir müde sind und aufzuspringen, wenn wir uns auf
einen Dorn gesetzt haben. |
134'
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73
D.h., da sehe ich was Sicherheit bedeutet. (Nicht nur was das Wort “Sicherheit” bedeutet, sondern auch, was es mit ihr auf sich hat.) |
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268
Es sei denn ein Grund, von der Art dessen, weswegen man essen soll. |
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Wenn man nun sagt: gewiss sind doch die Regeln der Grammatik,
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Das, was so schwer einzusehen ist, ist, dass, solange wir ein Wahr-Falsch-Spiel spielen // dass, solange wir im Bereich der Wahr-Falsch-Spiele bleiben//, eine Aenderung der Grammatik uns nur von einem solchen ˇSpiel zu einem andern führen kann, aber nicht von etwas Wahrem zu etwas Falschem. Und wenn wir anderseits aus dem Bereich dieser Spiele heraustreten, so nennen wir es eben nicht mehr Grammatik, und zu einem Widerspruch mit der Wirklichkeit kommen wir wieder nicht. |
581
Wenn man nun nach dem Grund einer einzelnen Denkhandlung (Kalkülhandlung) fragt, so erhält man als Antwort die Auseinandersetzung eines Systems dem die Handlung angehört. |
Grammatik
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Die Grammatik ist keiner Wirklich- keit verantwortlich, Rechenschaft schuldig. Die gramm. Regeln bestimmen erst die Bedeutung (konstituieren sie) & sind darum keiner Bedeutung verantwortlich & insofern willkür- lich. |
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Wenn sie notwendig ist, so heisst das, dass die Sprache vermittels des roten Täfelchens in irgend einem Sinn notwendig ist; und nicht gleichberechtigt der Wortsprache. |
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Wenn ich dem Holzblock eine bestimmte Form geben will, so ist der Hieb der richtige, der diese Form erzeugt. – Ich nenne aber nicht das Argument das richtige, das die erwünschten Folgen hat. Vielmehr nenne ich die Rechnung falsch, obwohl //auch wenn// die Handlungen, die dem Resultat entspringen, zum gewünschten Ende geführt haben. (“Ich mach' den Haupttreffer, und er will mich belehren!”) Das zeigt, dass die Rechtfertigungen in den beiden Fällen verschiedene sind, und also “Rechtfertigung” verschiedenes in beiden bedeutet. In einem Fall kann man sagen: “Wart' nur, Du wirst schon sehen, dass das Richtige (d.h. hier: Gewünschte) herauskommt”; im andern ist dies keine Rechtfertigung. Wenn man nun von der Willkürlichkeit der grammatischen Regeln spricht, so kann das nur bedeuten, dass es die Rechtfertigung, die in der Grammatik als solche gilt, nicht für die Grammatik gilt. Und wenn
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her. Ich glaube, der Grund, warum man das Kochen kein Spiel zu nennen versucht ist, ist der: es gibt natürlich auch für das Kochen Regeln, aber “Kochen” bezeichnet nicht wesentlich eine Tätigkeit nach diesen Regeln, sondern eine Tätigkeit, die ein bestimmtes Resultat hat. Es ist z.B. ˇetwa eine Regel, dass man Eier 3 Minuten lang kocht, um weiche Eier zu erhalten; wird aber durch irgend welche Umstände das gleiche Ergebnis durch 5 Minuten langes Kochen erreicht, so sagt man nun nicht “das heisst dann nicht ‘weiche Eier kochen’”. Dagegen heisst “Schachspielen” nicht die Tätigkeit, die ein bestimmtes Ergebnis hat, sondern dieses Wort bedeutet eine Tätigkeit, die nach gewissen Regeln ausgeführt wird. Die Regeln der Kochkunst hängen mit der Grammatik des Wortes “kochen” anders zusammen, als die Regeln des Schachspiels mit der Grammatik des Wortes “Schach spielen” und als die Regeln des Multiplizierens mit der Grammatik des Wortes “multiplizieren”. Die Regeln der Grammatik sind so (d.h. in demselben Sinne) willkürlich, & in demselben Sinne nicht willkürlich wie die Wahl einer Masseinheit. Aber das kann doch nur heissen, dass sie von der Länge des Zzumessenden unabhängig ist. Und dass nicht die Wahl der einen Einheit ‘wahr’, der andern ‘falsch’ ist, wie die Angabe der Länge wahr oder falsch ist. Was natürlich nur eine Bemerkung über die Grammatik des Wortes “Längeneinheit” ist. Man ist versucht, die Regeln der Grammatik durch Sätze zu rechtfertigen von der Art: “Aber es gibt doch wirklich 4 primäre Farben”; und gegen die Möglichkeit dieser Rechtfertigung, die nach dem Modell der Rechtfertigung eines Satzes durch (den?) Hinweis auf seine Verifikation gebaut ist, richtet sich das Wort, dass die Regeln der Grammatik willkürlich sind.
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Kann man aber nicht doch in irgend einem Sinne sagen, dass die Grammatik der Farbwörter die Welt, wie sie tatsächlich ist, charakterisiert? Man möchte sagen: kann ich nicht wirklich vergebens einer nach einer fünften primären Farbe suchen? (Und wenn man suchen kann, dann ist ein Finden denkbar.) Nimmt man nicht die primären Farben zusammen, weil sie eine Aehnlichkeit haben, oder zum mindesten die Farben, im Gegensatz z.B. von //zu den// Formen oder Tönen, weil sie eine Aehnlichkeit haben? Oder habe ich, wenn ich diese Einteilung der Welt als die richtige hinstelle, schon eine vorgefasste Idee als Paradigma im Kopf? Von der ich dann etwa nur sagen kann: “ja, das ist die Weise //Art//, wie wir die Dinge betrachten”, oder “wir wollen eben ein solches Bild (von der Wirklichkeit) machen”. Wenn ich nämlich sage: “die primären Farben haben doch eine bestimmte Aehnlichkeit miteinander” – woher nehme ich den Begriff dieser Aehnlichkeit? D.h.: habe ich hier eine Funktion “x ähnlich mit y”, in die ich die Farben als Argumente einsetzen kann? Ist nicht so, wie der Begriff “primäre Farbe” nichts andres ist, als “blau oder rot oder grün oder gelb”, – auch der Begriff jener Aehnlichkeit nur durch die vier Farben gegeben? Ja, sind sie nicht die gleichen! – “Ja, könnte man denn auch rot, grün und kreisförmig zusammenfassen?” – Warum nicht?! Die Wichtigkeit in einem Spiel liegt darin, dass wir dieses Spiel spielen. Dass wir diese Handlungen ausführen. Es verliert seine Wichtigkeit nicht dadurch, dass es selbst nicht wieder eine Handlung in einem andern (übergeordneten) Spiel ist. Warum nenne ich die Regeln des Kochens nicht willkürlich; und warum bin ich versucht, die Regeln der Grammatik willkürlich zu nennen? Weil das ‘Kochen’ durch seinen Zweck definiert ist, dagegen der Gebrauch der Sprache nicht. Darum ist der Gebrauch der Sprache in einem gewissen Sinne autonom, in dem das Kochen und Waschen es nicht ist. Denn, wer sich beim Kochen nach andern als den richtigen Regeln richtet, kocht schlecht; aber wer sich nach andern Regeln als denen des Schach richtet, spielt ein anderes Spiel und wer sich nach andern grammatischen Regeln richtet, als den
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156'
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Man sieht dann vor allem, wie der Begriff des Spiels und damit der Spielregel ein an den Rändern verschwimmender ist. Ferner sieht man etwa Folgendes, wenn man die Regeln z.B. des Schachspiels betrachtet: Es gibt hier Sätze, die die Züge der einzelnen Figuren beschreiben; allgemeiner ausgedrückt, Regeln über Spielhandlungen. Dann aber gibt es doch die Sätze, die die Grundstellung beschreiben und solche, die das Schachbrett beschreiben. |
Regel & Erfahrungssatz
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Sagt eine Regel, daß Wörter tatsächlich so & so gebraucht werden? |
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Die Regel ist die Festsetzung der <…> Masseinheit //Die Regel setzt die Masseinheit fest//, und der Erfahrungssatz sagt, wie lang ein Gegenstand ist. (Und hier sieht man, wie logische Gleichnisse funktionieren, denn die Festsetzung der Masseinheit ist wirklich eine grammatische Regel und die Angabe einer Länge in dieser Masseinheit ein Satz, der von der Regel Gebrauch macht.) |
Die Legende zu einer Landkarte ist so eine Anweisung zum Gebrauch – oder zum Verständnis – einer Beschreibung.
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Die Regel ist eine Art vorgezeichneter Route; ein vorgezeichneter Weg. |
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(Sraffa) Ein Ingenieur baut eine Brücke; er schlägt dazu in mehreren Handbüchern nach; in technischen Handbüchern und in juridischen. Aus dem einen erfährt er, dass die Brücke zusammenbrechen würde, wenn er diesen Pfeil Teil schwächer machen würde als etc.etc.; aus den andern, dass er eingesperrt würde, wenn er sie so und so bauen wollte //würde//. – Stehn nun die beiden Bücher nicht auf gleicher Stufe? – Das kommt drauf an, was für eine Rolle sie in seinem Leben spielen. Das juridische Handbuch kann ja für ihn einfach ein Buch über die Naturgeschichte der ihn umgebenden Menschen sein. Vielleicht muss er auch ein Buch über das Leben der Biber nach schlagen, um zu erfahren, wie er die Brücke streichen muss, dass die Biber sie nicht annagen. – Gibt es aber nicht noch eine andere Weise, die Gesetze zu betrachten? Fühlen wir nicht sogar deutlich, dass wir sie nicht so betrachten? – Ist dies nicht die gleiche Frage, wie: – Ist ein Vertrag nur die Feststellung, dass es für die Parteien nützlich ist, so und so zu handeln? Fühlen wir uns nicht in manchen Fällen (wenn auch nicht in allen) auf andre
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574 Teil der Beschreibung des
Hauses.
Und wenn ich schreibe non-p &
(non-non-p = p) so
ist das wirklich ähnlich, wie wenn ich dem Plan den
Masstab beifüge. Ich könnte auch so sagen: Ich will nur das mitteilen, was der Satz der Sprache mitteilt; und die Regel ist nichts als ein Hilfsmittel dieser Mitteilung (so wie ich sie, die Regel, verstehe). Schon deshalb darf //kann// die Regel nicht selbst eine Mitteilung sein; denn sonst würde der Sinn des Satzes irgendwie zugleich den Sinn der Mitteilung über den Sprachgebrauch beinhalten. Wir müssen uns vergegenwärtigen, wie wir in der Philosophie, d.h. beim Klären grammatischer Fragen, wirklich von Regeln reden; – damit wir auf der Erde bleiben und nicht nebelhafte Konstruktionen machen //bauen //. Ich gebe z.B. Regeln wie: (E x). fx: V :fa: V :fb = (E x).fx oder non-non-p = p, oder ich sage, dass es sinnlos ist von einem “rötlichen Grün” zu reden, oder von “schwärzlichen Schwarz”, oder ich sage, dass “a = a” sinnlos ist, oder beschreibe eine Notation wie dieses Gebilde und “(E x).x = x” vermeidet, oder sage, es habe keinen Sinn zu sagen, etwas “scheine rot zu scheinen”, oder es habe Sinn zu sagen, dass im Gesichtsraum eine krumme Linie aus geraden Stücken zusammengesetzt sei, oder es habe den gleichen Sinn, zu sagen “der Stein falle, weil er von der Erde angezogen werde” und “der Stein müsse fallen, weil er von der Erde etc.”. Ich biete dem Verwirrten eine Regel an und er nimmt sie an. Ich könnte auch sagen: ich biete ihm eine Notation an. Wie schaut nun so eine Notation aus? Nun, in/den meisten Fällen werde ich Sätze der alten Notation (etwa der Wortsprache) in die entsprechenden Sätze der neuen Schreibweise übersetzen; etwa indem ich schreibe:
etc..
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Die Regel entspricht aber in gewissem Sinne dem, was man eine “Annahme” genannt hat. Sie ist quasi ein Satzradikal (chemisch gesprochen). Und es ist charakteristisch für die Art unserer Untersuchung, dass wir uns nicht für die Sätze interessieren, die mit diesem Radikal gebildet werden (können). Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Regel; nicht, dass ich sie jemandem anbiete, nicht, dass jemand sie benützt, etc.. Sie könnte, glaube ich, verglichen werden dem Plan eines Hauses, ich meine einer Zeichnung, die als Plan eines Hauses gebraucht werden kann, der aber kein existierendes Haus entspricht und von der auch nicht gesagt wird, dass ihr einmal eines entsprechen soll, etc.. |
575
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Das, was hier irrezuführen scheint, ist ein Doppelsinn des Wortes “Beschreibung”, wenn man einmal von der Beschreibung eines wirklichen Hauses oder Baumes etc. spricht, ein andermal //einmal// von der Beschreibung einer Gestalt, Konstruktion, etc., einer Notation, eines Spiels. Worunter aber eben nicht ein Satz gemeint ist der sagt, dass ein solches Spiel irgendwo wirklich gespielt, oder eine solche Notation wirklich verwendet wird; vielmehr steht die Beschreibung statt der hier gebrauchten Wörter “ein solches Spiel” und “eine solche Notation”. Die Beschreibung einer Notation fängt (man?) charakteristisch(erweise) oft mit den Worten an: “Wir können auch so schreiben: …”. Man könnte fragen: “was ist das für eine Mitteilung, ‘wir können …” etc.. Man schreibt auch etwa: “übersichtlicher wird unsere Darstellung, wenn wir statt … schreiben: …; und die Regeln geben …”; und hier stehen die Regeln in einem Satz. |
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577 schwommenen
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Wir sagen nun: “wir gebrauchen die Wörter ‘rot’ und ‘grün’ in solcher Weise, dass es als sinnlos gilt (kontradiktorisch ist) zu sagen, am selben Ort sei zu gleicher Zeit rot und grün”. Und dies ist natürlich ein Satz. Erfahrungssatz über unsere tatsächliche Sprache. |
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Der Respekt, den man vor den Regeln des Schachspiels – etwa hat, entspringt //kommt// daher, dass die Spiele, die die diese Regeln charakterisieren, uns in vielerlei Beziehung gemäss sind. Denken wir uns aber, ich erfände //beschriebe// ein Spiel, das ich etwa “Abrakadabra” nenne und gebe dafür die Regel: “Man lege einen Feldstein in eine viereckige Kiste, nagle die Kiste zu und werfe mit einem andern Stein nach ihr” – gewiss hat dieses Gebilde auch das Recht, eine Regel genannt zu werden. Man wird nur fragen: “was soll das alles? wozu sollen wir das machen?” Aber auf solche Fragen geben ja auch die Schachregeln keine Antwort. Aber in dem Fall der eben gegeben Regel fällt das Wort “man lege … und werfe” auf, //fällt das Wort auf “man lege … und werfe”,// nämlich die imperative Form; man möchte fragen: warum soll ich … legen etc., oder in welchem Fall? Was muss mein Zweck sein, damit ich das tun soll? Das heisst, der Imperativ scheint uns hier unsinnig. Aber er ist es ebensowenig, wie in einer gewöhnlichen Spielregel. Nur sieht man hier //in diesem Fall // klar, dass man es nicht mit einem kompletten Satz zu tun hat. Höchstens mit der Definition von “Abracadabra; nämlich: “Abracadabra spielen” heisst, einen Feldstein in eine Kiste legen, etc.. |
Spielregeln & der schwankende Sprachgebrauch.
Die Logik normativ.
Inwiefern reden wir von idealen Fällen, einer idealen Sprache. („Logik des luftlee- ren Raums”.) |
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Was heisst es, es zu wissen und es nicht sagen zu können? “Du weisst es und kannst hellenisch reden, also musst Du es doch sagen können.” Müssigkeit einer Definition, etwa der, des Begriffs ‘Pflanze’. Aber ist die Definition kein Erfordernis der Exaktheit? “Der Boden war ganz mit Pflanzen bedeckt”: damit meinen wir nicht Bacillen. Ja, wir denken dabei vielleicht an grüne Pflanzen einer bestimmten Grössenordnung. Wer uns sagen würde, wir wissen nicht, was wir reden, ehe wir keine Definition der Pflanze gegeben haben, würden wir mit Recht für verrückt halten. Ja, wir könnten auch mit einer solchen Definition uns in den gewöhnlichen Fällen nicht besser verständigen. Ja, es scheint sogar, in gewissem Sinne schlechter, weil gerade das Undefinierte in diesem Fall zu unserer Sprache zu gehören scheint. |
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49
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49
ze” gegeben werden und wir können also auf Fragen von der Art “folgt aus diesem Sachverhalt, dass dort eine Pflanze steht” Bescheid geben. Auf andere solche Fragen aber sind wir nicht gerüstet und können antworten: Ein solcher Fall ist noch nie vorgekommen und es wäre für uns müs- sig, für ihn vorzusorgen. (Wenn es etwa gelänge, ein Lebewesen halb maschinell und halb auf organischem Weg zu erzeugen, und nun gefragt würde: ist das nun noch ein Tier (oder eine Pflanze).) |
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Soll ich sagen, dass für diesen und diesen Fall keine Regel aufgestellt ist? Gewiss, wenn es sich so verhält. Soll ich aber aber also sagen, es gibt kein Regelverzeichnis unserer Sprache und das ganze Unternehmen, eins aufzustellen, ist Unsinn? – Aber ˇes ist ja klar, dass es nicht unsinnig ist, denn wir stellen ja mit Erfolg Regeln auf, und wir müssen uns nur enthal- ten, Dogmen aufzustellen. (Was ist das Wesen eines Dogmas? Besteht es nicht darin, naturnotwendige Sätze über alle möglichen Regeln zu behaupten?) //Ist es nicht die Behauptung eines naturnotwendigen Satzes über alle möglichen Regeln?// |
finition als Ausdruck unseres Verstehens abgelehnt werden müsste? D.h., würden wir nicht von so einer sagen müssen, sie bestimme zwar einen, dem unseren verwandten, Begriff, aber nicht diesen selbst[.|?] Und die Verwandtschaft sei etwa die, zweier Bilder, deren eines aus unscharf
52
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ze, so wie er jetzt ist, d.h. so, wie ich dieses Wort jetzt gebrauche, und es charakterisiert diesen Begriff, dass ich z.B. sage: ich habe darüber keine Bestimmung getroffen, ob dieses Ding eine Pflanze heissen soll oder nicht. |
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53 tige Be-grenzung unseres Begriffs anerkennen. Sondern wir müssten entweder sagen: nein, das nenne ich kein Osterei, es ist zu schlank, oder zu dick etc., oder: ja, das ist auch ein Osterei, aber der Grenzfall ist es nicht gerade. Diesen gibt es eben nicht in unserm Kalkül und wer einen Grenzfall einführt, führt einen andern Kalkül ein. |
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ten. Es kann heissen, dass ein Mann, der, als er lebte, diesen Namen trug, nicht, oder nicht zu einer gewissen Zeit, in einem gewissen Land existiert hat; aber auch, dass spätere Geschichtsschreiber den Charakter, den wir so (etwa “Moses”) nennen, erfunden haben, dass die und die Ereignisse nie stattgefunden haben und ihr Held also nie gelebt hat. D.h. also: kein Mensch hat Moses geheissen und diese Taten vollbracht; oder: das Ding, das Dir als Herr N vorgestellt wurde, war eine Puppe; etc.. Denken wir uns, es sagte uns Einer, er habe Moses auf der Strasse gesehen. Wir würden ihn dann fragen: “wie meinst Du das: Du hast ihn gesehen? Wie wusstest Du denn, dass er es war?” und nun könnte der Andre sagen: “er hat es mir gesagt”, oder “er sah so aus, wie ich mir Moses vorstelle”, oder “er hatte diese und diese Merkmale”, etc.. Ich will doch wohl das sagen, was Russell dadurch aus- drückt, dass der Name Moses durch verschiedene Beschreibungen definiert sein kann (“der Mann, welcher ‘Moses’ hiess und zu dieser Zeit an diesem Ort lebte”, oder “der Mann – wie immer er damals genannt wurde – welcher die Israeliten durch die Wüste führte”, oder “der Mann, der als kleines Kind von der Königstochter aus dem Nil gefischt wurde”, etc.etc.). Und je nachdem wir die eine oder andere Definition annehmen, bekommt der
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ses hat existiert” einen andern Sinn und ebenso jeder andere Satz, der von Moses handelt. Man würde könnte auch <…> immer, wenn uns jemand sagte “N existiert nicht” fragen: “was meinst Du? willst Du sagen, dass …, oder dass … etc.?” – Wenn ich nun sage: “N ist gestorben” so hat es mit “N” gewöhnlich etwa folgende Bewandtnis: Ich glaube, dass ein Mensch N ge- lebt hat: den ich 1.) dort und dort gesehen habe, der 2.) so und so aus- schaut, 3.) das und das getan hat und 4.) in der bürgerlichen Welt den Na- men “N” führt. Gefragt, was ich unter “N” verstehe, würde ich alle diese Dinge, oder einige von ihnen, und bei verschiedenen Gelegenheiten verschie- dene, aufzählen. Meine Definition von “N” wäre also: der Mann, von dem alles das stimmt. Wenn aber nun einiges davon sich als falsch erwiese, – wä- re der Satz “N ist gestorben” nun als falsch anzusehen? auch, wenn nur et- was vielleicht ganz Nebensächliches, was ich von dem Menschen glaubte, nicht stimmen würde; – und wo fängt das Hauptsächliche an? Das kommt nun darauf hinaus, dass wir den Namen “N” in gewissem Sinne ohne feste Bedeutung ge- brauchen, oder: dass wir bereit sind, die Spielregeln nach Bedarf zu ver- ändern (make the rules as we go allong). Das erinnert an das, was ich frü- her einmal über die Benützung der Begriffswörter, z.B. des Wortes “Blatt”, oder “Pflanze”, geschrieben habe. – Und hier erinnere ich mich daran, dass Ramsey einmal betont hat, die Logik sei eine “normative Wissenschaft”. Wenn man damit meint, sie stelle ein Ideal auf, dem sich die Wirklichkeit nur nähere, so muss gesagt werden, dass dann dieses “Ideal” uns nur als ein Instrument der annähernden Beschreibung der Wirklichkeit interessiert. Es ist allerdings möglich, einen Kalkül genau zu beschreiben und zwar zu dem Zweck, um dadurch eine Gruppe anderer Kalküle beiläufig zu charakterisieren. Wollte z.B. jemand wissen, was ein Brettspiel ist, so könnte ich ihm zur Erklärung das Damespiel genau beschreiben und dann sagen: siehst Du, so ungefähr funktioniert jedes Brettspiel”. – War es nun nicht ein Fehler von mir (denn so scheint es mir jetzt) anzunehmen, dass der, der die Sprache gebraucht,
491 immer ein bestimmtes
Spiel spiele?
Denn, war das nicht der Sinn meiner Bemerkung, dass
alles an ei-nem Satz – wie beiläufig immer er ausgedrückt sein mag – ‘in Ordnung ist’? Aber wollte ich nicht sagen: alles müsse in Ordnung sein, wenn Einer ei- nen Satz sage und ihn anwende? Aber daran ist doch weder etwas in Ordnung noch in Unordnung, – in Ordnung wäre es, wenn man sagen könnte: auch die- ser Mann spielt ein Spiel nach einem bestimmten, festen Regelverzeichnis. Und setzt das nicht wieder voraus, dass dieses |
491
Denn ich habe zur Feststellung der Regel, nach der er handelt, zwei
We-ge angeben. Der eine, der hypothetische, bestand in der Beobachtung seiner Handlungen und die Regel war dann von der Art eines naturwissenschaftlichen Satzes. Der andere war, den Andern ihn zu fragen, nach welcher Regel er vorgehe. Wie aber, wenn der erste Weg ?–kein klares Resultat ergibt–? und die Frage keine Regel zu Tage fördert, wie es im Fall “N” ist gestorben” geschieht. Denn, wenn wir den, der das sagte der dass sagte, fragen “was ist N?” so wird er zwar ‘N’ durch eine Beschreibung erklären, wird aber bereit sein, diese Beschreibung zu widerrufen und abzuändern, wenn wir ihm den einen oder andern Satz wider- legen // entziehen//. Wie soll ich also die Regel bestimmen // auffassen//, nach der er spielt? er weiss sie selbst nicht. Ich könnte eine Regel nur nach dem bestimmen, was er auf die Frage “wer ist N” in diesem Fall gerade antwortet. |
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Steckt uns da nicht die Analogie der Sprache mit dem Spiel ein Licht
auf?
Wir können uns doch sehr wohl denken, dass sich
Menschen auf einer Wiese damit unterhielten, mit einem Ball zu spielen; und
zwar so, dass sie verschiedene bestehende Spiele
der Reihe nach anfingen, nicht zu Ende spielten und etwa
dazwischen sogar planlos den Ball würfen, auffingen, fal-len liessen etc.. Nun sagte Einer: die ganze Zeit hindurch spielen die Leu- te ein Ballspiel und richten sich daher bei jedem Wurf nach gewissen // be- stimmten// Regeln. – Aber – wird man einwenden – der den Satz “N ist ge- storben” gesagt hat, hat doch nicht planlos Worte aneinander gereiht (und darin besteht es ja, dass er ‘etwas mit seinen Worten gemeint hat’). – Aber man kann wohl sagen: er sagt den Satz planlos, was sich eben in der beschriebenen Unsicherheit zeigt. Freilich ist der Satz von irgendwo herge- nommen und wenn man will, so spielt er nun auch ein Spiel mit sehr primiti- ven Regeln; denn es bleibt ja wahr, dass ich auf die Frage “wer ist N” eine Antwort bekam, oder eine Reihe von Antworten, die nicht gänzlich regellos waren. – Wir können sagen: Untersuchen wir die Sprache auf ihre Regeln hin. Hat sie dort und da keine Regeln, so ist das das Resultat unsrer Untersuchung.)) |
te Bedeutung hatte; denn welches ist die Bedeutung, wenn er sie nicht angeben kann? Nun, wir werden sein tatsächliches Verhalten durch ein “Schwanken zwischen mehreren Bedeutungen” beschreiben können. Es ist wohl wesentlich, dass ich ihn fragen kann: was hast Du eigentlich gemeint. Und als Antwort wird er mir vieles sagen, und sich etwa an mich wenden, dass ich ihm das Regelverzeichnis einrichte, das seinem Zweck entspricht.
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Es wird sich dann in unserem Gespräch oft die Redeweise finden
“Du wolltest also eigentlich sagen …” (und diese
kann wieder ganz missverstanden werden – sie ist
keine Beschreibung des damaligen Geisteszustands des Sprechenden; als ob das
“was er sagen wollte” irgendwo in seinem Geist
aus-gedrückt gewesen wäre). Aber hier ist eine Gefahr: Es scheint nämlich dann (leicht) als landeten wir am Schlusse bei ? etwas, was wir mit unserer gewöhnlichen Sprache gar nicht mehr ausdrücken können. Das ist aber das sicherste Zeichen, (dafür), dass wir fehl gegangen sind; aus unserm Spiel herausgetreten sind. – Was versteht man unter “allen Regeln des Tennis- spiels”? Alle Regeln, die in einem bestimmten Buche stehen, oder alle, die der Spieler im Kopf hat, oder alle, die je ausgesprochen wurden, oder gar: alle die sich angeben lassen?! – Daher wollen wir lieber nicht so vague von ‘allen Regeln’ reden, sondern nur von bestimmten Regeln, oder allen Regeln eines Verzeichnisses, etc.. Und das gleiche gilt von den Regeln über die Verwendung eines Wortes. Wenn Einer mich, z.B., etwas fragt, so will ich, wenn ich ihm antworte, wissen, ob diese Antwort in seinem Spiel als Antwort auf seine Frage gilt; ob in seinem Spiel dieser Satz aus jenem folgt // aus dem, was er gesagt hat, folgt//. Für uns ist es genügend, dass es eine Frage gibt: “wie meinst Du das?” und dass als Antwort auf diese Frage das zuerst gegebene Zeichen durch ein neues ersetzt wird. – Der Einwand dagegen ist, dass mir eine Erklärung ja nichts hilft, wenn sie nicht die letzte ist, und dass sie nicht nie die letzte ist: . Ich kann zwar erklären: unter ‘Moses’ verstehe ich den Mann, wenn es einen solchen gegeben hat, der die Israeliten aus Aegypten geführt hat, wie immer er damals genannt worden sein mag und was immer er sonst getan oder nicht getan haben mag –, aber ähnliche Fragen ergeben sich nun in Bezug auf die Wörter dieses Satzes // dieser Erklärung// (was nennst Du “Aegypten”? wen, “die Israeliten”? etc.). Ja, diese Fragen kommen auch nicht zu einem Ende, wenn wir etwa bei Worten Wörtern wie ‘rot’, ‘dun- kel’, ‘süss’, angelangt wären. Unrichtig war es nur, zu sagen,
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geln konstituiert, – was macht dann das Rücken einer Figur im Spiel zu einem Schachzug, da doch dabei in keiner Weise alle Regeln des Schachspiels beteiligt sind.)) |
44
45
‘undefinierbar’?!
Könnten wir denn versuchen, es zu
definieren?” |
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ches, d.h., wie ich ein Wort definiere, so ist es definiert. Aber darauf kann geantwortet werden: Es kommt darauf an, es so zu definieren, wie wir das Wort meinen. Also so, dass wir zur Definition des Wortes “Tisch”, z.B., sagen: ja, das ist es, was ich mit dem Wort meine. – Ja hatt Dich nun aber die Definition dahin gebracht, das mit dem Wort zu meinen oder willst Du sa- gen, dass Du das schon immer gemeint hast? Und wenn das Letztere, so hast Du also immer das gemeint, was die Definition sagt (imGe Gegensatz zu et- was Anderem, was sie auch sagen könnte). D.h.: die Definition ist auch eine Beschreibung dessen, was Du schon früher gemeint hast. Du warst also auch früher schon im Besitz einer Uebersetzung dieser Definition; sie hat sozu- sagen nur laut gesagt, was schon Du schon im Stillen wusstest. Sie hat also auch wesentlich nichts zergliedert. |
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seitig ist, weil er alle Formen durchgängig nach diesem Schema auffasst? Und sollte es ihn in an dieser Auffassung irremachen, wenn er bemerkt, dass auch runde Körper vorhanden sind? Nein. Es wäre auch irreführend, den ebenflächigen Körper ein “Ideal” zu nennen, dem sich die Wirklichkeit nur mehr oder weniger nähert. Aber die Geometrie der ebenflächigen Körper könnte man mit Bezug auf diese Darstellungsweise //Darstellung// eine normative Wissenschaft nennen. (Eine, die das Darstellungsmittel darstellt; gleichsam eine, die die Messgläser eicht.) |
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gen. Ich stelle ein einfaches mit klargeschiedenen Farben, aber mit dem er- sten verwandtes, daneben. Ich sage nicht, dass das erste eigentlich das zweite andere sei; aber ich lade den Andern ein, das einfache anzuse- hen, und verspreche mir davon, dass gewisse Beunruhigungen für ihn verschwinden werden. |
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Die Tendenz mit der Untersuchung eines Satzes da anzufangen, wo seine Anwendung ganz nebelhaft und unsicher ist (der Satz der Identität ist ein gutes Beispiel), anstatt diese Fälle vorläufig beiseite zu lassen und den Satz dort anzugehen, wo wir mit gesundem Menschenverstand über ihn reden können, diese Tendenz ist für die aussichtslose Methode der meisten Menschen, die philosophieren, bezeichnend. |
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Das kommt nun daher, dass man den Merkmalen des Urbilds einen Halt in der Betrachtung geben will. Da man aber Urbild und Objekt vermischt, dem Objekt dogmatisch beilegen muss, was nur das Urbild charakterisieren muss soll. Anderseits glaubt man, die Betrachtung ermangle ja der // habe nicht die// Allgemeinheit, die man ihr geben will, wenn sie nur für den einen Fall wirklich stimmt. Aber das Urbild soll ja eben als solches hingestellt werden; dass es die ganze Betrachtung charakterisiert, ihre Form bestimmt. Es steht also an der Spitze und ist dadurch, dass alles, was nur von ihm gilt, von allen Objekten der Betrachtung ausgesagt wird. |
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69'
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240'
241' gen: in welcher Beziehung
‘ideal’?
Logik normativ |
512'
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Wortarten werden nur durch
ihre Grammatik
unterschieden
|
26
handeln kann, die aber doch zwei Wortarten sind. Sondern die Regeln, die von ihnen handeln, machen die Wortarten aus: dieselben Regeln, dieselbe Wortart. Das hängt damit zusammen, dass, wenn sich ein Zeichen ganz so benimmt wie ein anderes, die beiden dasselbe Zeichen sind. |
25
|
le stehen darf und umgekehrt. Diese Regel würde zwischen zwei “Wortarten” unterscheiden und wir könnten das dadurch zum Ausdruck bringen, dass wir für die Aussenglieder grosse, für die Innenglieder kleine Buchstaben ver- wenden. – Andrerseits aber hat die Unterscheidung zweier Wortarten keiner- lei Sinn, wenn sie nicht auf die obige Art syntaktisch unterschieden sind, d.h. wenn sie nicht auch ohne die verschiedene Art der Bezeichnung, bloss durch die von ihnen geltenden Regeln, als verschieden zu erkennen wären. (Zwei Rössel könnten einander in keiner Hinsicht ähnlich sehen und wären, wenn man die für sie geltenden Spielregeln kennt, doch als solche gekennzeichnet.) Damit hängt es unmittelbar zusammen, dass das Einführen neuer Gattungsnamen in die Philosophie der Logik uns um kein Haar wei- terbringt, solange nicht die syntaktischen Regeln gegeben sind, die den Unterschied machen. |
261
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anfängst, wie Du ihn verifizierst, etc., & ich werde ihn verstehen. |
270
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158'
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449
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1
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731
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466
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732
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130'
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590
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591
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591
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592
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sehen wurde, – dann ist damit der Charakter dieses Satzes bestimmt. Wie das Wesen einer Zahlenart dadurch, dass kein Vergleich zwischen ihr und gewissen Rationalzahlen möglich ist. |
592
schen Satzes definiert ist, wird dadurch nicht geändert, dass der Beweis dieses Satzes, oder des Gegenteils, gefunden wird. Denn der Kalkül dieser Zahl weiss von dieser Lösung des Problems nichts (und wird auch dann nichts von ihr wissen). |
592
“Ich werde nie einen Menschen mit 2 Köpfen sehen”; man
glaubt durch diesen Satz irgendwie in die Unendlichkeit zu reichen.
Quasi, zum mindesten eine Eisenbahn dorthin gelegt zu haben, wenn wir auch
noch nicht die ganze Strecke bereist haben.
Es liegt da die Idee zu Grunde, dass z.B. das Wort “nie” die Unend-
593 lichkeit
Es kommt darauf an: Was kann ich mit so einem Satz tun // anfangen//; denn, auf die Frage “was bedeutet er?” kommt ja wieder ein Satz zur Antwort, und der führt mich solange nicht weiter, als ich aus der Erklärung nichts über die Züge erfahre, die ich mit den Figuren machen darf. (Als ich, sozusagen, nur immer wieder die gleiche Konfiguration vor mir sehe und keine anderen, die ich aus ihr bilden kann.) So höre ich z.B., dass keine Erfahrung diesen Satz beweisen kann und das beruhigt mich über seine unendliche Bedeutung. |
593
|
125'
Auf die Frage “ist A mein Ahne” kann ich mir nur die Antwort denken “A findet sich in meiner Ahnengalerie” oder “A findet sich nicht in meiner Ahnengalerie” (wo ich unter Ahnengalerie die Gesamtheit aller Arten von Nachrichten über meine Vorfahren verstehe). Dann konnte aber auch die Frage nur dasselbe heissen wie: “Findet sich A in meiner Ahnengalerie”. (Eine Ahnengalerie hat ein Ende: das ist ein Satz der Syntax) Wenn mir ein Gott offenbarte, A sei mein Ahne, aber nicht, der wievielte, so könnte auch diese Offenbarung für mich nur den Sinn haben, ich werde A unter meinen Ahnen finden, wenn ich nur lang genug suche; da ich aber die Zahl N von Ahnen durchsuchen werde, so muss die Offenbarung bedeuten, A sei unter jenen N Ahnen. |
Intention
& Abbildung . |
Wenn ich mich abbildend nach einer Vorlage richte, also weiß, daß ich jetzt den Stift so bewege, weil die Vorlage so verläuft, ist hier eine mir unmittelbar bewußte Kausalität im Spiel? |
147'
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131'
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Wie aber in dem Fall: Ich sehe den Menschen und der Haß gegen ihn steigt bei seinem Anblick in mir gegen ihn auf. – Könnte man fragen: wie weiss ich, dass ich ihn hasse, dass er die Ursache meines Hasses ist. Und wie weiss ich, dass sein Anblick diesen Hass neu erweckt? Auf die erste Frage: – ‘ich hasse ihn’ heisst nicht ‘ich hasse und er ist die Ursache meines Hasses’. Sondern er, beziehungsweise sein Gesichtsbild – etc. – kommt in meinem Hass vor, ist ein Bestandteil meines Hasses. (Auch hier tut's die Vertretung nicht, denn was garantiert mir dafür, dass das Vertretene existiert.) Im zweiten Fall kommt? eben unmittelbar die Erscheinung des Menschen in meinem Hass vor?, oder, wenn nicht, dann ist seine Erscheinung wirklich nur die hypothetische Ursache meines Gefühls und ich kann mich darin irren, dass sie es ist, die das Gefühl hervorruft. |
|
132
|
Regel abbilden”, ist diese Regel in dem Vorgang des Kopierens (Abbil- dens) enthalten, also aus ihm ein- deutig abzulesen? Verkörpert der Vorgang des Abbildens sozu- sagen diese Regel? |
402'
Ich würde dann sagen: Wäre die Vorlage länger gewesen, so wäre ich mit meinem Bleistift noch weitergefahren und wenn kürzer, weniger weit. Aber war, gleichsam, der Geist, der sich hierin ausspricht, schon im Nachziehen eines S des einen Strichs enthalten? |
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403
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120
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404
zeichnet habe, ist es dann möglich, den Vorgang des Nachzeichnens, wie er war, auch nach einer anderen allgemeinen Regel richtig zu beschreiben? Oder kann ich so eine Beschreibung zurückweisen // ablehnen// mit den Wor- ten: “nein, ich habe mich wirklich nur von dieser (allgemeinen) Re- gel leiten lassen (und nicht von jener anderen, die in diesem Falle hier allerdings auch dasselbe Resultat ergeben hätte)”. |
400
|
|
407
408 die Beschreibung des Modells und den
Ausdruck der Projektionsregel enthält.
Was ich tatsächlich spiele, ist gleichgültig; die Erfahrung wird es lehren
und die Beschreibung des Gespielten muss nichts mit der
Beschreibung des Noten-bildes gemein haben. Wenn ich dagegen meine Absicht beschreiben will, so muss es heissen, dass ich dieses Notenbild auf die Weise in Tönen abzu- bilden beabsichtige. Und nur das kann der Ausdruck dafür sein, dass die Absicht an die Vorlage heranreicht und eine allgemeine Regel enthält. |
408
ren der Ausdruck einer allgemeinen Regel. Ferner, dieses Funktionieren ist, wie immer er funktioniert, an sich weder richtig noch falsch; d.h. weder der Notenvorlage entsprechend, noch ihr nichtentsprechend. Kein Mechanismus, welcher Art immer, kann eine solche Regel etablieren. Man kann nur sagen: der Mechanismus arbeitet bis jetzt dieser Regel gemäss (was natürlich heisst, dass er auch anderen Regeln gemäss arbei- tet). Das Funktionieren des Apparates ist im bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde gewisse Regeln zu von seiner Beschreibung ausschliessen, aber nie eine Regel eindeutig bestimmen. |
411
|
|
409
wirrung schuld. Wenn wir sagen, der Gedanke, die Intention sind psychi- sche Vorgänge, so stellen wir uns darunter etwas ähnliches oder analoges vor, wie unter dem Wort chemischer Vorgang, oder physiologischer Vorgang. – Und soweit das richtig ist, haben wir mit dem Gedanken und der Intention nichts zu tun. |
ser Uebertragung nehme ich sozusagen hin; ich bemerke es weiter nicht. Und zwar, weil ich es nicht mit einem Anderen vergleiche. Ich befolge die Projektionsregel, aber ich drücke sie nicht aus und sie fällt sozusagen aus der Betrachtung heraus, weil sie mit nichts verglichen wird. Wenn ich sie beschreibe, so setzt das voraus, dass ich sie mit anderen Regeln vergleiche.” |
410
stellung (die gleichbleibt) (ein für allemal) Rechnung getragen. – Und was wir spüren, ist nur das Modell.” |
|
Wie rechtfertigt man das Resultat der Abbildung mit der allgemeinen Regel der Ab- bildung? |
211
kann, hat es keinen Sinn, das Wort
“rechtfertigen” zu gebrauchen. |
|
Die Schwierigkeit ist offenbar, das nicht zu rechtfertigen versuchen, was keine Rechtfertigung verträgt // zulässt//. |
ne volle –. ?–Eine Rechtfertigung verlangen, in dem Sinne, in dem dies keine ist, ist sinnlos.–? |
|
ge klingt natürlich, und mit Recht, wie eine Persiflage. Wir fühlen, dass es darauf gar nicht ankommen kann. Aber diese Art der? Frage taucht immer wieder auf. |
353
ser dabei die Vorlage. Ich brauche keine weitere Vorlage, die mir zeigt, wie die Abbildung vor sich zu gehen hat, wie also die erste Vorlage zu benützen ist, denn sonst brauchte ich auch eine Vorlage, um mir die Anwendung der zweiten zu zeigen, u.s.f.
354
|
213
214 setzt denken; aber dann würde das
Zeichen “ !!” auf
keiner andern Stufe stehen wie “ ”! und
ich könnte doch jetzt nur das System beschreiben, dem dieses Zeichen
angehört, wenn ich nicht ad -
iiinfinitum, also
erfolglos, weitere Zeichen zu den obigen setzen will. |
215
“daher” ist.
|
folgt sein könne, und fühlen, dass das der Fall sein mag und dass es uns gar nichts angeht. ?–Dass wir hier auf ganz irrelevantem Boden sind, wo wir nicht hingehören.–? |
215
|
Was heisst es aber: Ich geh' zur Tür, weil der Befehl gelautet hat “geh' zur Tür”? Und wie vergleicht sich dieser Satz mit: ich geh' zur Tür, obwohl der Befehl gelautet hat “geh' zur Tür”. Oder: Ich geh' zur Tür, aber nicht weil der Befehl lautete “geh' …”, sondern …. Oder: Ich geh' nicht zur Tür, weil der Befehl gelautet hat “geh' z.T.”. |
228
|
Abbildung, der Abbildung mit der Intention abzubilden ist nicht wesentlich ein psychischer, innerer. Ein Vorgang der Manipula- tion mit Zeichen auf dem Papier kann dasselbe leisten. |
128
Der psychische Vorgang kann auch nicht mehr leisten, als
129
Denn immer wieder ist man in der? Versuchung, einen symbolischen Vorgang durch einen besonderen psychischen Vorgang erklären zu wollen, als ob die Psyche in dieser Sache viel mehr tun könnte, als das Zeichen. |
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310
lung // besteht nur darin, dass ich // wir // keinen Unterschied zwischen ‘aussen’ und ‘innen’ machen mache. Weil mich die Psychologie nichts angeht. |
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132
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133
Absatz Man kann sagen, dass, ob ich lese, oder nur Laute hervorbringe während ein Text vor meinen Augen ist, sich nicht durch die Beobachtung von aussen entscheiden lässt. Aber das Lesen kann nicht wesentlich eine innere Angelegenheit sein. Das Ableiten der Uebersetzung vom Zeichen, wenn es überhaupt ein Vorgang ist, muss auch ein sichtbarer Vorgang sein können. Man muss also z.B. auch den Vorgang dafür nehmen ansehen können, der sich auf dem Papier abspielt, wenn die Glieder der Reihe 1,4,9,16 (als Uebersetzung von 1,2,3,4) durch die Glei- chungen 1 × 1 = 1, 2 × 2 = 4, 3 × 3 = 9, etc. ausgerechnet erscheinen.
gen: Wenn ein Mensch das hinschreibt, dann hat er die untere Reihe durch Rechnung gewonnen, schreibt er aber bloss die untere Rechnung an, dann nicht. Schriebe er aber nun:
|
Man könnte natürlich ebensogut schreiben
stellung unterscheidet. |
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134 mehr tun, als dieses
“rohe” Zeichen. |
Denn, können es die seelischen geistigen Vorgänge, so muss es auch ihre Beschreibung können. Denn in ihrer Beschreibung muss es sich zeigen, wie es möglich ist. |
Es handelt Als handle gleichsam die Lehre vom Gedanken vom organischen Teil, im Gegensatz zum anorganischen des Zeichens. Es ist wäre gleichsam der Gedanke der organische Teil des Symbols, das Zeichen der anorganische. Und jener organische Teil kann Dinge leisten, die der anorganische nicht könnte. Als geschähe hinter dem Ausdruck noch etwas Wesentliches, was sich nicht ausdrücken lässt // nicht durch den Ausdruck ersetzen lässt// – auf das worauf sich etwa nur hinweisen lässt – was in dieser Wolke (dem Geist) geschieht und den Gedanken erst zum Gedanken macht. Wir denken hier an einen Vorgang analog dem Vorgang der Verdauung und die Idee ist, dass im Inneren des Körpers andere chemische Veränderun- gen vor sich gehen, als wir sie aussen produzieren können, dass der organische Teil der Verdauung einen anderen Chemismus hat, als, was wir aussen mit den Nahrungsmitteln vornehmen könnten. |
148
|
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cher Stufe //auf einer Stufe//. |
149
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146
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Wie hängen unsre Gedanken mit den Gegenständen zusammen über die wir denken? Wie treten diese Gegenstände in unsre Gedan- ken ein. (Sind sie in ihnen durch etwas Andres – etwa Ähnliches – ver- treten?
Wesen des Portraits; die Intention.
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62
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352
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35
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89
tes Bild, im zweiten ein unkorrektes”? ((Wenn ich bei einem gemalten Bild frage: “wovon ist das ein Bild”; was ist die Art der Antwort?)) |
90
|
10
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10
Sehr einfach. Aber warum nennen wir es das Bild dieses Menschen? Denn, wenn es das nicht ist, ist es (ja?) nicht falsch. – Wir nennen es so, weil er selbst es drübergeschrieben hat. Also hat er nichts weiter getan, als jenes Bild zu malen, und jenen Namen drüberzuschreiben. Und das tat er wohl auch in der Vorstellung. |
67
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69
“Woher weiss ich, dass ich es bin”: Das ist ein gutes Beispiel einer falsch angebrachten Frage. Die Frage hat nämlich Sinn, wenn es etwa heisst: Woher weiss ich, dass ich es bin, den ich da im Spiegel sehe. Und die Antwort gibt dann Merkmale, nach denen ich zu erkennen bin. – |
70
ne (eigene) Bestimmung. Ja, ich könnte ebensogut fragen: “woher weiss ich, dass das Wort ‘ich’ mich vertritt”, denn meine Figur
71 im Bild war nur ein anderes Wort
‘ich’.
<Fortsetzung des Satzes S.
68/8> |
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71
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305
Ja, es hätte Sinn, von diesem Bild zu fragen: “stellt das die Sonne vor?” |
S. 72
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73
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Es kann, z.B., der sein, dass das Wort “Napoleon” in dem Ausdruck meiner Meinung vorkommt, plus dem Zusammenhang, den dieses Wort mit seinem Träger hat. Also etwa, dass er sich so unterschrieben hat, so angeredet wurde, etc. etc-. |
17 nung
wort “ja, ich habe den Sieger von Austerlitz gemeint” ein weiterer Schritt im Kalkül. Täuschend ist an ihm die vergangene Form, die eine Beschreibung dessen zu geben scheint, was “in mir” während des Aussprechens des Satzes vorgegangen war. In Wirklichkeit knüpft das Präteritum nur an den früher ausgesprochenen Satz an. |
497
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68
|
Logischer Schluß |
Wissen wir, daß p aus q folgt, weil wir die Sätze verstehen? Geht das Folgen aus einem Sinn hervor? |
21
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36
Ich könnte aber ebensogut fragen “wie weiss ich, dass (Ex).fx aus fa folgt” und antworten: “weil ich ‘(Ex).fx’ verstehe”. Wie weiss ich aber wirklich, dass es folgt? – Weil ich so kalkuliere. |
37
Nein, jene Gleichung ist ein Teil des Verstehens Verständnisses //drückt einen Teil des Verstehens Verständnisses aus// (das so ausgebreitet vor mir liegt). ( Denn die Annahme eines Denke an die …… [Vergleiche die] Auffassung des Verstehens, das ursprünglich mit einem Schlag erfassbar //ein Erfassen mit einem Schlag//, erst so ausgebreitet werden kann[,|.] ist ja unrichtig. Wenn ich sage “ich weiss, dass <…> (Ex).fx folgt, weil ich es verstehe”, so hiesse das, dass ich, es verstehend, etwas [a|A]nderes sehe, als das gegebene Zeichen, gleichsam eine Definition des Zeichens, aus der das Folgen hervorgeht. |
38
|
Ja sagt denn eben (Ex).fx V fa = (Ex).fx nicht, dass fa schon in (Ex).fx enthalten ist? Zeigt es nicht die Abhängigkeit des fa vom (Ex).fx? Nein, ausser, wenn (Ex).fx als logische Summe definiert ist (mit einem Summanden fa). – Ist das der Fall, so ist (Ex).fx (nichts als) eine Abkürzung. |
Einen verborgenen Zusammenhang gibt es in der Logik nicht. |
42
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42
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43
Ein Kalküll ist ja da, indem man ihn beschreibt. |
Kann man sagen: ‘Kalkül’ ist kein mathematischer Begriff? |
458
459
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585
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“Wenn p aus q folgt, so muß p in q schon mitgedacht sein”. |
35
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327
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“Wo immer Du die Scheibe triffst hast hast Du gewonnen. – Du hast sie rechts oben getroffen, also …” |
328
Anderseits wird dem Satz “wohin immer Du in diesem Kreis triffst, …” nichts hinzugefügt, wenn man sagt: “wohin immer Du in diesem Kreis triffst, und wenn Du insbesondere den schwarzen Punkt triffst, …”. Aber, war der schwarze Punkt schon da, als man den ersten Satz
329
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330
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36
“Es hat hier 16½o”. – “Es hat also jedenfalls mehr als 15o.” Wenn man sich übrigens wundert, dass dieser Satz aus jenem folgt, obwohl man doch bei jenem gar nicht an ihn dachte, //dass ein Satz aus dem andern folgt, obwohl man doch bei diesem gar nicht an jenen dachte,// so denke man nur daran, dass p V q aus p folgt, und ich denke doch gewiss nicht alle Sätze p V x wenn ich p denke. |
|
717
Und wie ist es mit einem Satz: “ein Fleck (F) liegt zwischen den Grenzen AA”? Folgt aus ihm nicht, dass F auch zwischen BB und CC liegt, und u.s.w.? Folgen hier aus einem Satz unendlich viele? und ist er also unendlich vielsagend? – Aus dem Satz “ein Fleck liegt zwischen den Grenzen AA” folgt jeder Satz von der Art “ein Fleck liegt zwischen den Grenzen BB”, den ich hinschreibe – und so viele, als ich hinschreibe. Wie aus p soviele Sätze der Form p V x folgen, als ich hinschreibe (oder ausspreche, etc.). (Der Induktionsbeweis beweist soviele Sätze von der Form … als ich hinschreibe.) |
Der Fall: unendlich viele Sätze folgen aus einem. |
325
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326
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330
Müsste man nun nicht so sagen: Ein Satz folgt erst aus ihm, wenn er da ist. Erst wenn wir zehn Sätze gebildet haben, die aus dem ersten folgen, folgen zehn Sätze aus ihm. W |
330
331
Könnte ich also einfach sagen: Es ist Unsinn zu sagen: …… Unendlich viele Sätze folgen darum nicht aus einem Satz, weil es unmöglich ist, unendlich viele Sätze hinzuschreiben (d.h. ein Unsinn ist, das zu sagen). |
326
Wenn aber aus jenem F(AB) F(A'B' folgt, dann muss in F(AB) schon von A' und B' die Rede sein. – “A'”, “B'” müssen also Symbole sein, die aus “A” und “B” konstruiert werden können, wie etwas die Unterteilungen eines Masstabes aus seinen Endpunkten. Man müßte a priori sagen können, daß F(A'B') aus F(AB) folgen würde. |
327
|
361
Striche A' und B' schon vorhanden denken, wenn der Stab gestrichen wird. oder ob wir das Stück A'B' erst später auf ihm auftragen. – Sind die Striche A' und B' schon ursprünglich hier, ? vorhanden dann folgt allerdings jener zweite Satz aus dem ersten (?– dann ist die Zusammengesetztheit schon in dem ersten Satz offenbar? vorhanden –?) dann folgen aber aus dem ersten Satz nur so viele Sätze, als seiner Zusammengesetztheit entspricht (also nie unendlich viele). |
329
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360
Denken wir uns aber einen Masstab an die Fläche angelegt, sodass wir etwa zuerst das Bild |
327
“Ich denke, Du wirst die Scheibe irgendwo innerhalb dieses Kreises treffen”. Was den ersten Satz betrifft, könnte man fragen: woher weisst Du das? Hast Du alle möglichen Orte ausprobiert? Und die Antwort
328
|
329
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329
330
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329
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158'
Ja wir haben hier scheinbar das Paradox, das wir zwar nur endlich viele Schattierungen von einander unterscheiden können und der Unterschied zwischen ihnen natürlich nicht ein unendlich kleiner ist und wir dennoch einen kontinuierlichen Uebergang sehen. |
159'
Wenn ich z.B. sage: “Ich habe das Lineal sich von t' nach t'' bewegen sehen, also muss ich es auch in t gesehen haben”, so haben wir hier keinen richtigen logischen Schluss. Wenn ich nämlich damit sagen will, das Lineal muss mit in der Lage t erschienen sein – wenn ich also von der Lage im Gesichtsraum rede, so folgt das aus dem Vordersatz durchaus nicht. Rede ich aber vom physischen Lineal, so ist es natürlich möglich, dass das Lineal die Lage t übersprungen hat und das Phänomen im Gesichtsraum dennoch kontinuierlich war. |
Kann eine Erfahrung lehren, daß dieser Satz aus jenem folgt? |
41
|
Es ist die alte Frage: inwiefern kann man jetzt von einer Erfahrung sprechen, die man jetzt nicht hat. Was ich nicht voraussehen kann, kann ich nicht voraussehen. Und wovon ich jetzt sprechen kann, kann ich jetzt sprechen, unabhängig von/dem, wovon ich jetzt nicht sprechen kann. Die Logik ist eben immer komplex. |
|
Was wäre etwa eine allgemeine und eine besondere Regel im Schachspiel (oder einem andern)? Jede Regel ist ja allgemein. Doch ist eine andere Art der Allgemeinheit in der Regel, dass p V q aus p folgt, als in der, dass jeder Satz der Form p, non-non-p, … aus p & q folgt. Ist aber nicht die Allgemeinheit der Regel für den Rösselsprung eine andere als die, einer Regel für den Anfang einer Partie? |
|
33
“Wenn der zweite Satz dem ersten, sozusagen, unerwartet gekommen wäre, so könnte er nie aus ihm folgen”. “Der erste Satz muss den anderen als seine Folge anerkennen. Oder vielmehr es muss dann beide eine Grammatik vereinigen und diese muss dieselbe sein, wie vor dem Schluss”. (Es ist sehr schwer, hier keine Märchen von den Vorgängen im Symbolismus zu erzählen, wie an anderer Stelle keine Märchen über die psychologischen Vorgänge. Denn alles ist ja einfach und allbekannt (und nichts neues zu erfinden). Das ist ja eigentlich das Unerhörte an der Logik, dass ihre ausserordentliche Schwierigkeit darauf beruht, dass nichts zu konstruieren, sondern alles schon da und bekannt ist.) |
D.h., aus der kompletten Grammatik des Satzes pp muss //müsste// auch hervorgehen, welcher Satz aus ihm folgt; und würde nun ein neuer Satz gefunden, der aus p folgt, so würde da mit nicht der Satz Sinn von p geändert werden. |
332
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Allgemeinheit
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Der Satz „der Kreis befindet sich im Quadrat” in gewissem Sinne unabhängig von der Anga- be einer bestimmten Lage (er hat, in gewissem Sinne, nichts mit ihr zu tun). |
34
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35
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24
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3535
|
39
D.h., wenn wir von den einzelnen (gesehenen) Lagen reden, so scheinen wir von etwas ganz Anderem zu reden, als von dem, wovon im allgemeinen Satz die Rede ist. |
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324
325
|
In den grammatischen Regeln für die Termini des allgemeinen Satzes muss es liegen, welche Mannigfaltigkeit er für mögliche Spezialfälle vorsieht //voraussieht//. Was in den Regeln nicht liegt, ist nicht vorhergesehen. |
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326
327 zählung
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361
Der Ausdruck “Sieb” kommt daher: wenn ich etwa eine Landschaft ansehe, durch ein Glas, das nur die Unterschiede von Dunkelheit und Helligkeit durchlässt, nicht aber die Farbunterschiede, so kann man so ein Glas ein Sieb nennen. Denkt man sich nun das Quadrat durch ein Glas betrachtet, das nur den Unterschied ‘Fleck “Kreis im Quadrat, oder nicht im Quadrat” durchl[ä|ie]ss[t|e], nicht aber einen Unterschied der Lage oder Grösse des Kreises, so könnten wir auch hier von einem Sieb sprechen. |
363
Ja, kann denn nicht der Fleck sich wirklich im Viereck bewegen? Ist das nicht nur ein spezieller Fall von dem, im Viereck zu sein? Dann wäre es also doch nicht so, dass der Fleck an einer bestimmten Stelle im Viereck liegen muss, wenn er überhaupt darin ist. |
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364
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378
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158'
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633
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Der Satz „der Kreis liegt im Qua- drat” keine Disjunktion von Fällen |
362
Das Dunkel, welches über den Möglichkeiten der Lage etc. herrscht, ist die gegenwärtige logische Situation. So wie trübe Beleuchtung auch eine bestimmte Beleuchtung ist. |
362
Aber so wäre es ja mit allem Gesehenen. Wenn ich eine seltene seltsame Blume sehe, wie ich nie eine gesehen habe, so bin ich nicht über ihre Möglichkeit überrascht, und doch überrascht, weil ich mir dergleichen nie vorgestellt habe. |
364
|
|
3
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38
(Ex).fx & non-fa,
(Ex).fx & non-fa & non-fb &
non-fc “Das Kreuz” befindet sich irgendwo zwischen den Strichen, ausser in der Lage a.” Man könnte nun fragen: wird durch solche fortgesetzte Subtraktion von Möglich- keiten endlich eine Kontradiktion erzeugt? |
38
39 den
|
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165'
Disjunktion verstanden werden (oder wenn, dann als
eine eben als endliche). Denn
[w|W]as ist denn das Criterium
dafür (für den allgemeinen Satz) dass der Kreis
im Quadrat ist?
Entweder überhaupt nichts, was mit einer Mehrheit von Lagen
(bezw. Grössen) zu
tun hat, oder aber etwas, was mit einer endlichen Anzahl solcher Lagen zu
tun hat. |
1
Aber wie verhält es sich mit diesen N Bildern? Es ist klar, dass ein Bild und das unmittelbar folgende visuell nicht unterscheidbar sein dürfen, sonst ist der Uebergang visuell diskontinuierlich. Die Stellungen deren Succession ich als kont. Übergang sehe sind Stellungen nicht im Gesichtsraum. |
21
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22
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|
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23
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23
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Unzulänglichkeit der Frege-- & Russell'schen Allgemein- heitsbezeichnung. |
560
Die Schwierigkeit, dass “(E n).fn” sinnlos ist, könnte man übrigens aus dem Weg schaffen, indem man es bedeuten lässt, dass f f() eine Anzahl grösser als 0 hat. Was nur zeigt, dass hier keine wirkliche Schwierigkeit gelegen hatte, oder doch keine, die jetzt weggeräumt ist. Die eigentliche Schwierigkeit liegt nämlich im Begriff des ‘(E n)’ und allgemein des ‘(E x)’. Ursprünglich stammt diese Notation vom Ausdruck unsrer Wortsprache her: “es gibt ein … von der und der Eigenschaft”. Und was hier an Stelle der Punkte steht, ist etwa “Buch meiner Bibliothek”, oder “Ding (Körper) in diesem Zimmer”, “Wort in diesem Brief”, u.s.w.. Man denkt dabei an Gegenstände, die man der Reihe nach durchgehen kann. Durch einen, so oft verwendeten //angewandten//, Prozess der Sublimierung wurde diese Form dann zu der: “es gibt einen Gegenstand, für welchen …”, und hier dachte man sich ursprünglich auch die Gegenstände der Welt ganz analog den ‘Gegenständen’ im Zimmer (nämlich den Tischen, Stühlen, Büchern, etc.). Obwohl es ganz klar ist, dass die Grammatik dieses “(Ex). etc.” in vielen Fällen eine ganz andere ist, als im primitiven und als Urbild dienenden Fall.
561
In allen den Fällen: “Einer der vier Füsse dieses Tisches hält nicht”, “es gibt Engländer mit schwarzen Haaren”, “auf dieser Wand ist ein Fleck”, “die beiden Töpfe haben das gleiche Gewicht”, “auf beiden Seiten stehen gleichviel Wörter” – wird in der Russell'schen Notation das “(E …) …” gebraucht; und jedesmal mit anderer Grammatik. Damit will ich also sagen, dass mit einer Uebersetzung so eines Satzes aus der Wortsprache in die Russell_sche Notation nicht viel gewonnen ist. |
749
Es hat Sinn, zu sagen “schreib' eine beliebige Kardinalzahl hin”, ist aber Unsinn zu sagen: “schreib' alle Kardinalzahlen hin”. “In dem Viereck befindet sich ein Kreis” ((Ex).fx) hat Sinn, aber nicht non non(Ex).non fx: “in dem Viereck befinden sich alle Kreise”. “Auf einem andersfarbigen Hintergrund befindet sich ein roter Kreis” hat Sinn, aber nicht “es gibt keine von rot verschiedene Farbe eines Hintergrundes, auf der sich kein roter Kreis befindet”. “In diesem Viereck ist ein schwarzer Kreis”: Wenn dieser Satz die Form “(Ex).x ist ein schwarzer Kreis im Viereck” hat, was //welcher Art// ist so ein Ding x, welches //das// die Eigenschaft hat, ein schwarzer Kreis zu sein (und also auch die haben kann, kein schwarzer Kreis zu sein)? Ist es etwa ein Ort im Quadrat? dann aber gibt es keinen Satz ““(x (x).x ist ein schwarzer …”. Anderseits könnte jener Satz bedeuten “es gibt einen Fleck im Quadrat, der ein schwarzer Kreis ist”. Wie verifiziert man diesen Satz? Nun, man geht die verschiedenen Flecken im Quadrat durch und untersucht sie daraufhin, ob sie ganz schwarz und kreisförmig sind. Welcher Art ist aber der Satz: “Es ist kein Fleck in dem Quadrat”? Denn, wenn das ‘x’ in ‘(Ex)’ im vorigen Fall ‘Fleck im Quadrat’ hiess, dann kann es zwar einen Satz “(Ex).fx” geben, aber keinen “(Ex)” oder “non(Ex)”. Oder, ich könnte wieder fragen: Was ist das für ein Ding, das die Eigenschaft hat (oder nicht hat) ein Fleck im Quadrat zu sein? Und wenn man sagen kann “ein Fleck ist in dem Quadrat”, hat es
750
|
377
Wenn man also in grösstmöglicher Annäherung an die Russell'sche Ausdrucksweise sagt “es gibt einen Ort in diesem Viereck, wo ein roter Kreis ist”, so heisst das eigentlich, unter diesen Orten gibt es einen, an welchem etc.. |
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Auffassung der Allgemeinheit. |
37
Denn liessen sie sich nicht aufzählen, so handelt es sich ja doch nicht um eine um keine logische Summe //, so haben wir ja doch keine logische Summe//. (Vielleicht ein Gesetz, logische Summen zu bilden.) |
548
549
(Ex).fx . & . fa = fa und (Ex).fx : & : fa. V .fb = fa. V .fb. Aus diesen Regeln ergeben sich dann die Grundgesetze Russells fx .C. (Ez).fz und literalfx. V .fy :C: (Ez).fz als Tautologien. |
549
(Ex). fx V Fx = (Ex).fx . V . (Ex).Fx, (Ex,y). fx & Fy . V . (Ex).fx . & . Fx = (Ex).fx . & . (Ex).Fx. Jede solche Regel ist ein Ausdruck der Analogie zwischen (Ex).fx und einer logischen Summe. |
551
552
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148'
Wenn ich nun nicht sagen kann “es gibt 4 reine Farben”, so sind die reinen
149'
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35
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33
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593
594
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Erklärung der Allgemeinheit durch Beispiele |
53
Aber diese Erklärung ist doch nicht ohneweiteres auf den Fall des Verstehens der Variablen oder der Beispiele für den Begriff ‘Pflanze’ anzuwenden. Denn angenommen, wir hätten wirklich etwas anderes in ihr ihnen gesehen, als in Pflanzen, die nur um ihrer selbst willen gezeigt wurden, so ist die Frage, kann denn dieses(, oder irgendein anderes,) Bild uns zu der
54
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Oder: “Jetzt sehe ich es nur als diese Rose”. “Ich sehe den Fleck nur noch im Quadrat, aber nicht mehr in einer bestimmten Lage”. |
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55
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“Such' aus diesen Federstielen die so geformten heraus”. – – “Ich wusste nicht, ob Du diesen auch noch dazu rechnest”. |
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Aber so ist es nicht. Uebrigens wären die mehreren Beispiele nur ein technisches Hilfsmittel, und wenn ich einmal das Gewünschte gesehen hätte, so könnte ich's auch in einem Beispiel sehen. (Wie ja auch ‘(Ex).fx’ nur ein Beispiel enthält.) |
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Wenn wir eine Anwendung des Begriffes ‘Ei’ oder ‘Pflanze’ machen, so schwebt uns gewiss nicht vorerst ein allgemeines Bild vor, oder
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66
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42a
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Es ist übrigens hier gerade wichtig, dass die Parenthese im vorigen Satz “und also ist auch jede andere ähnliche Antwort unmöglich” ein Unsinn //unsinnig// ist, weil man zwar verschiedene besondere Fälle als Beispiele einer Allgemeinheit geben //angeben// kann, aber nicht verschiedene Variable, da die Variablen r,s,t sich ihrer Bedeutung nach nicht unterscheiden. |
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60 Mal f(c) tut. –
Das Bild f(c) geht in
f(E) unter.
(Und es hilft uns ja nichts in einem Kahn zu sitzen, wenn wir mitsamt
ihm unter Wasser sind und sinken.)
Man möchte (uns?) sagen:
Wenn Du auf den Befehl “f(E)”
f(c) tust, so hätte Dir ja auch
f(c) ausdrücklich erlaubt sein können,
und wie hätte sich dann der allgemeine Befehl von einer Disjunktion
unterschieden? –
Aber auf diese Erlaubnis hättest Du Dich eben, in der?
Disjunktion mit dem allgemeinen Satz, gar? nicht
stützen können.
Ist es also so, dass der Befehl “bringe mir eine Blume” nie durch den Befehl ersetzt werden kann von der Form “bringe mir a oder b oder c”, sondern immer lauten muss “bringe mir a oder b oder c, oder eine andere Blume”? Aber warum tut der allgemeine Satz so unbestimmt, wenn ich ja doch jeden Fall, der wirklich eintritt, auch im Voraus hätte beschreiben können? Absatz Aber eine Aufzählung ist ja wohl die vollständigste, die ich geben kann – in irgend einem Sinne vollständig, etwa die Aufzählung aller besonderen Fälle, die mir vorgekommen sind – und auch nach ihr wird das “oder eine andere” seinen Sinn behalten. |
Aber auch das scheint mir noch nicht den wichtigsten Punkt dieser Sache zu treffen. Weil es, wie ich glaube, nicht eigentlich auf die Unendlichkeit der Möglichkeiten ankommt, sondern auf eine Art von Unbestimmtheit. Ja, gefragt, wieviele Möglichkeiten es denn für einen Kreis im Gesichtsfeld gäbe, innerhalb eines bestimmten Vierecks zu liegen, könnte ich weder eine endliche Anzahl nennen, noch sagen, es gäbe unendlich viele (wie in der euklidischen Ebene). Sondern wir kommen hier zwar nie zu einen Ende, aber die Reihe ist nicht endlos im Sinne von / eins /1, x, x + 1/. Sondern, kein Ende, zu dem wir kommen, ist wesentlich das Ende. Das heisst, ich könnte immer sagen: ich seh' nicht ein, warum das alle Möglichkeiten sein sollen. – Und das heisst doch wohl, dass es sinnlos ist, von “allen Möglichkeiten” zu sprechen. Der Begriff ‘Pflanze’ und ‘Ei’ wird also von der Aufzählung gar nicht angetastet. |
61
Absatz
Würde fa darum im fE untergehen, weil dieses schon eine Disjunk- tion wäre, so würde eine Disjunktion der Art fE V fa V fb V fc gleich sein fa V fb V fc. Wirklich aber liegt es in der Natur Bedeutung des FE, dass das nicht eintritt. Wenn wir auch sagen, wir hätten die besondere Befolgung fa immer als möglich voraussehen können, so haben wir dies doch in Wirklichkeit nie getan. – Aber selbst, wenn ich die Möglichkeit fa vorhersehe und ausdrücklich in meinen Befehl aufnehme, so verliert sie sich neben dem allgemeinen Satz und zwar, weil ich eben aus dem allgemeinen Satz ersehe, dass dieser besondere Fall erlaubt ist, und nicht einfach daraus, dass er im Befehl als erlaubt festgesetzt ist. Denn, steht der allgemeine Satz da, so nützt mir das Hinzusetzen des besonderen Falles nichts mehr (d.h. es macht den Befehl nicht expliziter). Denn nur aus dem allgemeinen Satz leite ich ja die Rechtfertigung her, diesen besonderen Fall neben ihn zu setzen. Man könnte nämlich glauben, und darauf geht ja meine ganze Argumentation aus, dass durch das Hinzusetzen des besonderen Falles die – gleichsam verschwommene – Allgemeinheit des Satzes aufgehoben wird. Man könnte sagen //; dass man sagen könnte// “jetzt brauchen wir sie nicht mehr, wir haben ja hier den bestimmten Fall”. Ja, aber wenn ich doch zugebe, dass ich den besonderen Fall darum hierhersetze, weil er mit dem allgemeinen Satz übereinstimmt! Oder, dass ich doch anerkenne, dass fa ein besonderer Fall von fE ist! Denn nun kann ich nicht sagen: das beweist heisst eben, dass fE eine Disjunktion ist, deren ein Glied fa ist. Denn wenn dies so ist, so muss sich diese Disjunktion angeben lassen. fE muss dann als eine Disjunktion definiert sein. Eine solche Definition wäre auch ohne weiteres zu geben, sie entspräche aber nicht dem Gebrauch von fE, den wir meinen. Nicht so, dass die Disjunktion noch immer immer noch etwas übrig lässt; sondern, dass sie das Wesentliche der Allgemeinheit gar nicht berührt, ja, wenn man sie dieser beifügt, ihrer Rechtfertigung erst von dem allgemeinen Satz nimmt bezieht. |
62
Ich befehle zuerst fE; er befolgt den Befehl den Befehl und tut fa. Nun denke ich, ich hätte ihm ja gleich den Befehl “fe fE V fa” geben können. (Denn, dass fa den Befehl fE befolgt, wusste ich ja früher und es kam ja auf dasselbe hinaus, ihm fE V fa zu befehlen.) Und dann hätte er sich also bei der Befolgung nach der einer Disjunktion “tue Eines oder fa” gerichtet. Und ist es, wenn er den Befehl durch fa befolgt, nicht gleichgültig, was in Disjunktion mit fa steht? Wenn er auf jeden Fall fa tut, so ist ja doch der Befehl befolgt, was immer die Alternative ist. Ich möchte auch sagen: In der Grammatik ist nichts nachträglich, keine Bestimmung nac nach einer andern, sondern alles ist zugleich da?. Insofern kann ich also (auch?) nicht sagen, ich habe zuerst den Befehl fE gegeben und bin dann erst drauf_gekommen, dass fa ein Fall von fE ist; jedenfalls aber war und blieb mein Befehl fE, und fa setzte ich dazu wissend //in der Erkenntnis//, dass fa mit fE übereinstimmt. Und diese Bestimmung, dass fa mit fE übereinstimmt, setzt doch eben den Sinn des Satzes fE voraus, wenn er überhaupt selbständig festgehalten wird, und nicht erklärt wird, er sei durch eine Disjunktion zu ersetzen. Und mein Satz “jedenfalls war und blieb aber mein Befehl fE u.s.w.” hiess nur, dass ich den allgemeinen Befehl nic nicht durch eine Disjunktion ersetzt hatte. |
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Die gebraucht werden, werden gebraucht, und für sie kann ich immer in der Grammatik vorsorgen. |
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Bildungsgesetz einer Reihe. “u.s.w.” |
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“Wie aber sooll ich es verbieten, dass ein Zahlwort dort und dort eingesetzt wird? Ich kann doch nicht vorhersehen, welches Zahlwort Einer wird einsetzen wollen, um es zu verbieten”. – Du kannst es ja verbieten, wenn es kommt. – Aber da sprechen wir ja schon, allgemein, vom |
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Wir zeigen ihm einige Multiplikationen und verlangen,
dass es dann andre mit grösseren
Zahlen selbst ausführe. |
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28
Es ist klar, dass man einer Regel von der Art
/a, x, x + 1/ folgen kann; ich meine, ohne schon von vornherein
die Reihe hinschreiben zu können, sondern, indem man sich wirklich nach
der Bildungsregel richtet //indem man wirklich der
Bildungsregel folgt//.
Es ist ja dann dasselbe, wie wenn ich eine Reihe etwa mit der Zahl 1
anfinge und sagte: “nun gib 7 dazu, multipliziere mit 5 und
zieh' die Wurzel, und diese zusammengesetzte Operation wende immer
wieder auf das //ihr// Resultat
an”.
(Das wäre ja die Regel
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D.h. es wohnt dem Wort “u.s.w.” keine geheime Kraft inne, durch die nun die Reihe fortgesetzt wird, ohne fortgesetzt zu werden. |
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Seite 32
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Anderseits aber kann es kein Irrtum sein, uund das ist es auch nicht, wenn man den Satz diesen Schatten nennt. |
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31 zelnen
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35 führt
(So, als hätte ich in einer Schachtel alle Steine eines Spiels und auf dem Tisch daneben eine zufällige Auswahl aus dieser Schachtel. Oder, als wären die einen Ziffern in Tinte nachgezogen, während sie alle schon gleichsam blass vorgezeichnet sind.) Dass wir aber ausser diesen zufällig benützten nur die allgemeine Form haben. Haben wir hier übrigens nicht – so komisch das klingt – den Unterschied zwischen Zahlzeichen und Zahlen? |
74
Darin hatte ich freilich recht, dass die unendliche
Mög-lichkeit (z.B. unendliche Teilbarkeit) einer ganz anderen grammatischen Ka- thegorie angehört, als die endliche (Möglichkeit in 3 Teile zu teilen). Aber damit ist noch nicht die Grammatik des Wortes “unendlich” bestimmt. |
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Als was sieht man denn “1, 1 + 1, 1 + 1 + 1, …” an? Als eine ungenaue Ausdrucksweise. Die Pünktchen sind so, wie weitere Zahlzeichen, die aber verschwommen undeutlich sind. So, als hörte man auf, Zahlzeichen hinzuschreiben, weil man ja doch nicht alle hinschreiben kann, aber als seien sie allerdings, quasi, in einer Kiste, vorhanden. //… aber als seien sie wohl, gleichsam in einer Kiste vorhanden.// Etwa auch, wie wenn ich von einer Melodie nur die ersten Töne deutlich singe und den Rest nur noch andeute und in Nichts auslaufen lasse. (Oder wenn man beim Schreiben von einem Wort nur wenige Buchstaben deutlich schreibt und mit einem unarti-
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Anderseits ist die Zahlvariable kein Zahlzeichen. |
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Die Allgemeinheit in der Arithmetik //Kardinalarithmetik// wird durch die Induktion dargestellt. Die Induktion ist der Ausdruck der arithmetischen Allgemeinheit. (?) |
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/1, x, x + 1/ wohl im Gegensatz zu /5, x, √x/ u.s.w.. – Denn wenn ich so ein Zeichen (wie “/1, x, x + 1/”) wirklich einführe – und nicht nur als Luxus mitschleppe, so muss ich auch etwas mit ihm tun, d.h., es in einem Kalkül verwenden, und dann verliert es seine Alleinherrlichkeit und kommt in ein System ihm koordinierter Zeichen. |
Man wird vielleicht sagen: aber ‘Kardinalzahl’ steht doch im Gegensatz zu ‘Rationalzahl’, ‘reelle Zahl’ etc.. Aber dieser Unterschied ist ein Unterschied der Regeln (der von ihnen geltenden Spielregeln) – nicht einer, der Stellung auf dem Schachbrett – nicht ein Unterschied, für den man im selben Kalkül verschiedene koordinierte Worte braucht. |
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646
schreibung stimmung verwendet werden, wie in: “die Kardinalzahlen von 1 bis 100”, etc.. “Die Kardinalzahlen” gibt es nicht, sondern nur “Kardinalzahlen” und den Begriff, die Form, ‘Kardinalzahl’. Nun sagt man: “die Zahl der Kardinalzahlen ist kleiner, als die der rellen Zahlen” und denkt sich, man könnte die beiden Reihen etwa nebeneinander schreiben (wenn wir nicht schwache Menschen wären) und dann würde die eine im Endlosen enden, während die andere ins wirklich-Unendliche über sie hinaus</>liefe. Aber das ist alles Unsinn. Wenn von einer Beziehung, die man nach Analogie “grösser” und “kleiner” nennen kann, die Rede sein kann, dann nur, zwischen den Formen ‘Kardinalzahl’ und reelle Zahl’. Was eine Reihe ist, erfahre ich dadurch, dass man es mir erklärt und nur soweit, als man es erklärt. Eine endliche Reihe wurde mir durch Beispiele der Art 1, 2, 3, 4 erklärt, eine endlose durch Zeichen der Art “1, 2, 3, 4, u.s.w.” oder “1, 2, 3, 4 …”. |
411
ˇ s. Gesetz “Es ist wichtig, dass ich eine die Projektionsregel verstehen (sehen) kann, ohne sie in einer allgemeinen Notation vor mir zu haben. Ich kann aus der Reihe 1/1 2/4 3/9 4/16 eine allgemeine Regel entnehmen – freilich auch beliebig viele andere, aber doch auch eine bestimmte und das heisst, dass für mich diese Reihe irgendwie der Ausdruck dieser einen Regel war.” |
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694
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536
(Ex,y).fx & fy. & .non(Ex,y,z).fx & fy & fz (Ex,y,z).fx & fy & fz. & .non(Ex,y,z,u).fx & fy & fz & fu ““Wie müsste man es nun anfangen, die allgemeine Form solcher Sätze zu schreiben? Die Frage hat offenbar einen guten Sinn. Denn, wenn ich nur einige solcher Sätze als Beispiele hinschreibe, so versteht man, was das Wesentliche dieser Sätze sein soll.”” Nun, dann ist also die Reihe der Beispiele schon eine Notation; denn das Verstehen dieser Reihe besteht doch in der Verwendung dieses Symbols und darin, dass wir es von andern in demselben System unterscheiden, z.B. von: (Ex).fx (Ex,y,z).fx & fy & fz (Ex, y, z, u, v).fx & fy & fz & fu & fv.
537
(E x1 …xn).Π
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Erwartung Wunsch etc |
der Erwartung. Artikulierte und unartikulierte Erwartg. |
69
Kann man sagen, die Erwartung ist eine vorbereitende, erwartende,
Handlung. –
Es wirft mir jemand einen Ball, ich strecke die Hände aus und richte sie
zum Erfassen des Balls.
Aber sagen wir, ich hätte mich verstellt, ich hatte erwartet,
dass er nicht werfen würde, wollte aber so tun, als
erwartete ich den Wurf.
Worin besteht dann mein
Erwarten,
70
dass er nicht werfen wird, wenn meine Handlung die
gegenteilige Erwartung ausdrückt?
Diese Sie musste doch auch in
etwas bestehen, was ich tat.
Ich war also doch irgendwie nicht darauf vorbereitet,
dass der Ball kam. |
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351
In allen jenen erwartenden Handlungen ist nichts, was uns interessiert (die Erfüllung der Erwartung in diesem Sinn ist nichts anderes, als die Stillung eines Hungers). Uns interessiert nur das zu einem Zweck gemachte Bild. – Der artikulierte Gedanke. |
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In der Erwartung wurde das erwartet, was die Erfüllung brachte. |
48
Die Erwartung und die Tatsache, die die Erwartung befriedigt, passen
offenbar wohl doch
irgendwie zusammen.
Man soll nun eine Erwartung beschreiben, und eine Tatsache, die
zusammenpassen, damit man sieht, worin diese
Uebereinstimmung besteht.
Da denkt man sofort an das Passen einer Vollform in eine entsprechende
Hohlform.
Aber wenn man nun hier die beiden beschreiben will, so sieht man,
dass, soweit sie passen, [E|e]ine
Beschreibung für beide gilt. <
Vergleiche das Passen eines Hutes zu einem Kleid. > |
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Kann man eine Hohlform mit einer Vollform vergleichen. |
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346
Ist es denn nicht dasselbe in? den Sätzen “hier ist ein roter Fleck” und “hier ist kein roter Fleck”? In beiden kommt das Wort “rot” vor, also kann dieses Wort nicht das Vorhandensein von etwas Rotem bedeuten. – (Der Satz “das ist rot” ist nur eine Anwendung des Wortes “rot”, gleichberechtigt mit allen anderen, wie mit dem Satz “das ist nicht rot”.) (Das Wort “rot” hat eben – wie jedes Wort – nur im Satzzusammenhang eine Funktion. Und ist das Missverständnis, dass, in dem Wort allein schon den Sinn eines Satzes zu sehen glauben?) |
346
347 roter Fleck sieht anders aus, wenn er da
ist, als wenn er nicht da ist, aber die Sprache abstrahiert von diesem
Unterschied, denn sie spricht von einem roten Fleck, ob er da
ist oder nicht”. |
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347
Die Realität ist keine Eigenschaft, die dem Erwarteten noch fehlt und ihm die nun hinzutritt, wenn es eintritt. – Sie ist auch nicht wie das Tageslicht, das den Dingen erst ihre Farbe gibt, wenn sie im Dunkeln schon gleichsam farblos vorhanden sind. Wie konnte ich es erwarten, und es kommt dann wirklich; – als ob die Erwartung ein dunkles Transparent wäre und mit der Erfüllung das Licht dahinter angezündet würde. – Aber jedes solche Gleichnis ist falsch, weil es die Realität einen beschreibbaren Zusatz zur Erwartung //zum Gedanken// darstellt; was unsinnig ist. (Es ist das im Grunde derselbe Unsinn, wie der, der die vorgestellte Farbe als matt im Vergleich zur wirklichen darstellt.) |
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53
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191
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53
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130'
Wenn ich ein Ereignis erwarte und es trifft ein kommt dasjenige, welches meine Erwartung erfüllt; hat es dann einen Sinn zu fragen, ob das wirklich das Ereignis ist, welches ich erwartet habe. D.h. wie würde ein Satz, der das behauptet, verifiziert werden? |
391
Wie weisst Du, dass, was Du getan hast, wirklich war, das Alphabet im Geist herzusagen? – Aber wie weisst Du, dass, was Du hersagst, nun wirklich das Alphabet ist? Das ist natürlich die gleiche Frage wie: Woher weisst Du, dass, was Du rot nennst, wirklich dasselbe ist, was der Andre so nennt. Und die eine Frage ebenso unsinnig wie andere. |
393
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135'
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erwarten, suchen, was nicht da ist?” Mißverständnis des ‘Etwas’. |
68
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39
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13
Setzen wir in diesem Argument //und dem ihm vorhergehenden// statt “vorstellen” etwa “zerschneiden töten”, so läuft es auf eine Regel der Verwendung dieses Wortes hinaus. Man dürfe nicht sagen: “ich zerschneide töte etwas, was nicht existiert”. //Es hat keinen Sinn zu</>sagen…… |
14
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304
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175
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176 es mit etwas, womit es nicht zu
vergleichen ist. –
Etwa damit: Wie kann ich jetzt dem Mann die Hand geben, der
erst in 5 Minuten hereintreten wird?
(Oder etwa gar: Wie kann ich dem die Hand geben, den es
vielleicht gar nicht gibt?) |
176
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276
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278
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Sie wird beschrieben, das ist so, als wäre sie uns, ausser durch die Beschreibung, noch anders gegeben. |
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293
Wenn wir sagen, ein Bild ist dazu nötig, wir müssen in irgend einem Sinne ein Bild von ihn herumtragen, so sage ich: vielleicht; aber was hat es für einen Sinn, zu sagen, es sei ein Bild von ihm. Das hat also auch nur einen Sinn, wenn ich ein weiteres Bild von ihm habe, das dem Wort “ihm” entspricht. |
Man sagt etwa: Wenn ich von der Sonne spreche, muss ich ein Bild der Sonne in mir haben. – Aber wie kann man sagen, dass es ein Bild der Sonne ist. Hier wird doch die Sonne wieder erwähnt, im Gegensatz zu ihrem Bilde. Und damit ich sagen kann: “das ist ein Bild der Sonne”, müsste ich ein weiteres Bild der Sonne besitzen. u.s.w.. |
295
Man könnte nur sagen: Wenn er von der Sonne spricht,
muss er ein visuelles Bild (oder Gebilde von der und
der Beschaffenheit – rund, gelb, etc.) vor sich
sehen.
Nicht, dass das wahr ist, aber es hat Sinn, und
dieses Bild ist dann ein Teil des Zeichens. |
293
Man könnte sagen wollen: da muss er doch auch dabei sein, wenn ich ihn suche. – Dann muss er auch dabei sein, wenn ich ihn nicht finde, und auch, wenn es ihn nicht gibt. |
294 unterscheidet sich davon,
dass man etwas andres sucht, durch das, was man beim
Suchen tut (sagt, denkt), nicht durch das, was man findet.
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296
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Aber anderseits: ich suche und hänge den Träger des Namens. (?) |
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301
ist. Der Gedanke, dass uns (erst) das Finden zeigt //sagt//, was wir erwartet haben, heisst, den Vorgang so beurteilen, wie etwa die Symptome der Erwartung bei einem Andern. Ich sehe ihn etwa unruhig auf und ab gehen; da kommt jemand zur Tür herein und er wird ruhig und gibt Zeichen der Befriedigung; und nun sage ich: “er hat offenbar diesen Menschen erwartet”. |
Und zu glauben, ich wüsste erst nach dem Finden, was ich gesucht (nach der Erfüllung, was ich gewünscht) habe, läuft auf einen unsinnigen “be “behaviourism” hinaus. |
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302
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397 der ich früher
sprach.”” |
399
Diese Gemeinsamkeit ist eben die Harmonie zwischen Welt //Wirklichkeit// und Gedanken, die nicht zu beschreiben ist. |
Im Ausdruck der Sprache berühren sich Erwartung & Erfüllung. |
349
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284
“Ich sagte, ‘geh aus dem Zimmer’ und er ging langsam aus dem Zimmer”. ”Ich<…>sagte, ‘geh aus dem Zimmer’ und er sprang zum Fenster hinaus”. Hier ist eine Rechtfertigung möglich, auch wo die Beschreibung der Handlung nicht die ist, die der Befehl gibt. |
287
Womit immer aber er suchen geht (Mmit welchem Paradigma immer), nichts zwingt ihn, das als das Gesuchte anzuerkennen, was er am Schluss wirklich anerkennt, und die Rechtfertigung in Worten, oder andern Zeichen, die er dann von dem Resultat //Ergebnis// gibt, rechtfertigt wieder nur im Bezug auf eine andere Beschreibung in derselben Sprache. |
288 sich dieser Frage
zu enthalten). |
289
D.h., diese Frage gehört schon in //bezieht sich schon auf// ein System; und die Antwort muss sich auf das gleiche System beziehen. |
Da wäre es nun absurd zu fragen “warum bringst Du mir eine gelbe Blume, wenn ich Dir befohlen habe, mir eine gelbe Blume zu bringen”. Eher könnte man fragen “warum bringst Du eine rote Blume, wenn ich sagte, Du sollest eine gelbe bringen” oder “warum bringst Du eine dunkelgelbe auf den Befehl ‘bring' eine gelbe’?” |
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60 sagt nun:
“von dieser Befriedigung lasse ich mich aber nicht täuschen, denn
ich weiss, dass doch nicht das
geschehen ist, was ich wollte”.
Er muss erinnert sich
dann in irgend einem Sinne daran
erinnern, wie er den Befehl gemeint hatte. ‒ ‒ ‒
In welchem Sinne?
Woran erinnere ich mich, wenn ich mich erinnere, das gewünscht
zu haben. |
395
⋎
396
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396
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354
d.h.
wWenn ich
non-p
glaube, so glaube ich dabei nicht zugleich p, weil
“p” in
“non-p” vorkommt. |
354
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ihn wahr macht”. Er scheint einen Schatten dieser Rea- lität zu geben. Der Befehl scheint seine Ausführung in schattenhafter Weise zu vorauszunehmen. |
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274
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274
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289
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112
The bridge can only be crossed when we get there[,|.] not before. (Gemeint ist die Brücke zwischen Zeichen & Realität.) |
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151
Ich gehe nach einer Regel vor heisst: ich gehe so vor, dass das, was herauskommt, …. Dass das, was herauskommt, dieser Regel genügt. Nach der Regel vorgehen, heisst so vorgehen, und das ‘so’ muss die Regel enthalten. |
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151
152 wir das Wort //diesen Ausdruck//
gebrauchen.)
(Erinnern wir uns an die Argumentation über “Zahnschmerzen”.) |
dere wirklich dieselbe Farbe, wenn er blau sieht, wie ich?” Freilich, er sieht blau! Das ist ja eben dieselbe Farbe. – D.h.?, die Frage, ob er als blau dieselbe Farbe sieht, ist unsinnig, wenn angenommen ist, dass wir das Recht haben, was er sieht und ich sehe, als ‘blau’ zu bezeichnen. Lässt sich im gewöhnlichen Sinne – d.h. nach der gewöhnlichen Methode – konstatieren, dass er nicht dieselbe Farbe sieht, so kann ich nicht sagen, dass wir beide blau sehen. Und lässt es sich konstatieren, dass wir beide blau sehen, dann “sehen wir beide die gleiche Farbe”, denn dieser Satz hat ja nur auf diese Proben Bezug. |
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137
gen kann, & <…> sagt heißt nur: „der Satz p = der Satz den die Tatsache p wahr macht”. |
Intention. Was für ein Vorgang ist sie? Man soll aus der Betrachtung dieses Vorgangs ersehen können, was intendiert wurde wird. |
135'
Wenn eine Vorrichtung als Bremse wirken soll, tatsächlich aber aus irggend|welchen Ursachen den Gang der Maschine beschleunigt, so ist die Absicht, der die Vorrichtung dienen sollte, aus ihr allein nicht zu ersehen. Wenn man dann etwa sagt “das ist der Bremshebel, er funktioniert aber nicht”, so spricht man von der Absicht. Ebenso Ähnlich ist es, wenn man eine verdorbene Uhr doch eine Uhr nennt. |
83
84 eine bestimmte
Person immer dann, wenn der Hebel nicht als Bremshebel wirkt, ärgerlich
würde –.
So wäre damit auch nicht das gezeigt, was ich zeigenw
will.
Ja man könnte dann sagen, dass der Hebel einmal die
Bremse, einmal den <…> Aerger betätigt.
–
Wie drückt es sich nämlich aus, dass die Person
darüber ärgerlich wird, dass der Hebel
die Bremse nicht betätigt hat? (Dieses über etwa etwas ärgerlich sein ist nämlich scheinbar von ganz derselben Art, wie: etwas fürchten, etwas wünschen, etwas erwarten, etc.) Das “über etwas ärgerlich sein” verhält sich nämlich zu dem, worüber man ärgerlich ist, nicht wie die Wirkung zur Ursache, also nicht wie Magenschmerzen zu der Speise mit der man sich den Magen verdorben hat. Man kann darüber im Zweifel sein, woran man sich den Magen verdorben hat und die Speise, die etwa die Ursache ist, tritt in die Magenschmerzen nicht als ein Bestandteil dieser Schmerzen ein; dagegen kann man, in einem gewissen Sinne, nicht zweifelhaft sein, worüber man sich ärgert, wovor man sich fürchtet, was man glaubt. (Es heisst nicht “ich weiss nicht, – ich glaube heute, aber ich weiss nicht woran”!) – Und hier haben wir natürlich das alte Problem, dass nämlich der Gedanke, dass das und das der Fall ist, nicht voraussetzt, dass es der Fall ist. Dass aber anderseits doch etwas von? der Tatsache für den Gedanken selbst Voraussetzung sein muss. “Ich kann nicht denken, dass etwas rot ist, wenn rot garnicht existiert”. Die Antwort darauf ist, dass die Gedanken in demselben Raum sein müssen, wie das Zweifelhafte, wenn auch an einer <andern Stelle.> |
Absatz
85
Darin und nur darin besteht auch die(prästabilierte) Harmonie zwischen Welt und Gedanken. Die Intention ist nun aber von genau derselben Art wie – z.B. – der Ae[gr|rg]er. Und da scheint es irgendwie, als würde man die Intention von aussen betrachtet nie als Inetention erkennen; als müsste man sie selbst intendieren meinen, um sie als Meinung zu verstehen. Das hiesse aber, sie nicht als Phänomen, nicht als Tatsache, zu be- trachten! Das ist natürlich wieder das vorige Problem, denn der Witz ist, dass man es den Gedanken (als selbständige Tatsache betrachtet) ansehen muss, dass er der Gedanke ist, dass das und das der Fall ist. Kann man es ihm nicht ansehen (so wenig wie den Magenschmerzen woher sie rühren), dann hat er kein logisches Interesse, oder vielmehr, dann gibt es keine Logik. – Das kommt auch darauf hinaus, dass man den Gedanken mit der Realität muss unmittelbar vergleichen können und es is nicht erst einer Erfahrung bedürfen kann, dass diesem Ge- danken diese Realität entspricht. (Darum unterscheiden sich auch Gedan- ken nach ihrem Inhalt, aber Magenschmerzen nicht nach dem, was sie hervorgerufen hat.) 85
Meine Auffassung scheint unsinnig, wenn man sie so ausdrückt: man soll sehen können, worüber [e|E]iner denkt, wenn man ihm den Kopf auf- macht; wie ist denn das möglich[,| ?] die Gegenstände, über die er denkt, sind ja garnicht in seinem Kopf (ebensowenig wie in seinen Gedanken)! Man muss nämlich die Gedanken, [i|I]ntentionen (etc.) von aussen be- trachtet als solche verstehen, ohne über die Bedeutung von etwas unterrichtet zu werden. Denn auch die Relation des Bedeutens wird ja dann als ein Phänomen gesehen (und ich kann darf dann nicht wieder auf eine Bedeutung des Phänomens hinweisen müssen, da ja dieses Bedeuten wieder in den Phänomenen dem Phänomen mit inbegriffen ist.) |
86
ihn als den Gedanken dieses Inhalts erkennen, es ist nichts zu deuten. – Abervs so ist es ja wirklich, wenn wir denken, da wird nicht gedeutet. – |
86
Die kausale Erklärung des Bedeutens und [v|V]erstehens
lautet imWesentlichen so: einen Befehl verstehen heisst, man würde ihn aus- führen, wenn ein gewisser Riegel zurückgezogen würde. – Es würde je- mandem befohlen, einen Arm zu heben, und man sagt: den Befehl verstehen heisst, den Arm zu heben. Das ist klar, wenn auch gegen unseren Sprach- gebrauch (wir nennen das “den Befehl befolgen”). Nun sagt man Frege aber: Den Befehl verstehen heisst, entweder den Arm heben, oder, wenn das nicht, etwas bestimmtes [a|A]nderes tun – etwa das Bein heben. Nun heisst das aber nicht “verstehen im ersten Sinn, denn der Befehl war nicht “den Arm oder das Bein zu heben”. Der Befehl bezieht sich also (nach wie vor) auf eine Handlung, die nicht geschehen ist. Mit andern Wo[t|r]ten, es bleibt der Unterschied bestehen zwisc[e|h]en dem Verstehen und dem Befolgen des Befehls. Und weiter Frege: ein unverstande[r|n]er Befehl ist gar kein Befehl. – Dieses Verstehen des Befehls kann nicht irgend eine Handlung sein, (etwa den Fuss heben) sondern sie muss das Wesen des Befehls selbst enthalten. |
383
In dem Vorgang des Verstehens (welcher immer der sei) muss das Verstehen ausgedrückt sein.” (Wenn ich Einem in die Seele sehe, müßte ich sehen woran er denkt. Siehe Vorgang des Denkens.) |
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300
Unbefriedigung spüren //merken bemerken//, die dann durch finden des Fingerhutes aufgehoben wird // vergeht//, und nun sagen: “also war jenes Phänomen die Er- wartung des Fingerhutes // den Fingerhut zu finden//”. Nein, das erste Phänomen ist die Erwartung des Fingerhutes // den Fingerhut zu finden// so sicher, als wie das zweite das Finden des Fingerhutes ist. Das Wort “Fingerhut” // [d|D]er Ausdruck “finden des Fingerhuts”// gehört zu der Beschreibung des ersten so notwendig, wie zur Beschreibung des zweiten. Nur verwechseln wir nicht “die Bedeutung des Wortes ‘Fingerhut’” (den Ort die- ses Worts im grammatischen Raume) mit der Tatsache, dass ein Fingerhut hier |
Der Gedanke – Erwartung, Wunsch, etc. – & die gegenwärtige Situation. |
63
Denn warum sollen wir uns gerade für dieses Bild interessieren, wo wir uns doch sonst mit Seelenzuständen, Magenschmerzen, etc. nicht befassen. |
175
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175
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136
Was hat das, was ich denke, mit dem zu tun, was der Fall ist. |
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383
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302
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D.h., der Sprachmaßstab muss an dem Punkt der Gegenwart angelegt werden und deutet dann über ihn hinaus – etwa in der Richtung der Erwartung. |
302
wohl aber die Gegenwärtigkeit des Farbenraumes
voraussetzt.
Ich will sagen: wenn ich über eine gelbe Blume rede,
muss ich zwar keine sehen, aber ich
muss etwas sehen und das Wort
“gelbe Blume” hat quasi nur in
Uebereinstimmung ˇmit oder im Gegensatz zu dem
Bedeutung, was ich sehe.
Seine Bedeutung würde quasi nur von dem aus bestimmt, was ich sehe,
entweder als das, was ich sehe, oder als das, was davon in der und der
Richtung so und so weit liegt.
Hier meine ich aber weder Richtung noch Distanz räumlich im gewöhnlichen
Sinn, sondern es kann die Richtung von Rot nach Blau und die Farbendistanz
von Rot auf ein bestimmtes Blaurot gemeint sein. –
Aber auch so stimmt meine Auffassung nicht.
Es ist schon richtig, dass der Satz “ich
wünsche eine gelbe Blume” den Gesichtsraum voraussetzt, nämlich nur
insofern, als er in unserer Sprache voraussetzt, dass
der Satz “ich sehe jetzt eine gelbe Blume” und sein
Gegenteil Sinn haben
muss. hat..
Ja, es muss auch Sinn haben, oder vielmehr, es hat
auch Sinn, zu sagen “das Gelb, was ich mir wünsche, ist grünlicher
als das, welches ich sehe”.
Aber anderseits wird der grammatische Ort des Wortes “gelbe
Blume” nicht durch eine Massangabe, bezogen
auf das, was ich jetzt sehe, bestimmt.
Obwohl, soweit von einer solchen Entfernung und Richtung die Rede
überhaupt sein kann, durch die Beschreibung des gegenwärtigen Gesichtsbildes
und des Gewünschten diese Entfernung und Richtung im grammatischen Raum
gegeben sein muss. |
Die Furcht|verbindet das Bild mit den Schrecken der Wirklichkeit. //mit der Wirklichkeit.// |
Glauben Gründe des Glaubens |
602
Man sagt: “Ich habe ihn von 5 bis 6 Uhr erwartet”, “ich habe den ganzen Tag gehofft, er werde kommen”, “in meiner Jugend habe ich gewünscht …”, etc.. Daher der falsche Vergleich mit <…> in der Zeit amorphen Zuständen (Zahnschmerz, das Hören eines Tones, etc., obwohl diese unter sich wieder verschieden sind). |
|
In manchen Fällen wird man so etwas sagen können, in manchen aber nicht. |
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20
21
<…> |
Grund, Motiv, Ursache.
|
105
Es ist also in gewissem Sinne keine gute Begründung zu sagen: “Ich zog die Hand zurück, //Ich musste die Hand zurückziehen,// weil die Platte zu heiss war”! – |
|
“Ich halte es nicht mehr aus; ich muss die Hand zurückziehen”. Aber worin besteht dieses Zurückziehen, als es zu wünschen // als in dem Wunsch,// die Hand würde möchte sich zurückziehen, während sie sich wirklich zurückzieht? Zieht sie sich nicht zurück, so können wir auch nichts machen. Jedenfallsˇ, möchte ich sagen, ist ‘sie zurückziehen wollen’ eine Erfahrung, die wir zwar wünschen können, aber nicht herbeiführen. “Wie was?” muß ich fragen. (Denke an die Erfahrung beim Zeichnen eines Quadrats mit seinen Diagonalen durch den Spiegel.) |
Wenn ich sage, die Erfahrung des Wollens könne ich zwar wünschen, aber nicht herbeiführen, so bin ich da wieder bei einem, für die Erkenntnistheorie sehr so charakteristischen Unsinn. Denn in dem Sinne, in
106
|
611
Und wenn man etwa einen Ausdruck seines Gefühls nur mit Mühe unterdrückt hat, – wie war das? Hatte man sich ihn damals leise vorgesagt? etc. etc.. |
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610
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611
612
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126
Ja, wie bist Du auf den Gedanken gekommen, dass es die Gegend ist, die diese Stimmung hervorruft? Oder handelt es sich eben gar nicht um einen durch sie hervorgerufenen Zustand meiner Person, sondern, etwa, darum, dass das Bild der Gegend melancholisch ist? (Dies hängt unmittelbar zusammen mit dem Problem: Motiv und Ursache.) “Das ist ein furchtbarer Anblick”. – “Wie weisst Du, dass er furchtbar ist?” “Ich zittere, weil ich ihn sehe”. Das kannst Du nicht wissen. Vielleicht hättest Du auch sonst gezittert. Wie hängt die Furcht mit dem Anblick zusammen? oder mit der furchtbaren Vorstellung? Oder soll ich etwa sagen: “sich vor dieser Vorstellung fürchten” heisst, sie haben und sich fürchten? Wenn man nun aber mehrere Vorstellungen hat, während man sich fürchtet (mehrere sieht oder hört), ist da ein Zweifel darüber, was das Furchtbare ist? Oder weiss man es eben aus Erfahrung, wovor (von allen diesen Sachen) man sich fürchtet? Kann man anderseits nicht Anblick und Furcht trennen, also sagen, dass der “Anblick an sich” nicht furchtbar ist? – Ich möchte auch sagen “das Fürchten ist eine Beschäftigung mit dem Anblick”. Kann ich sagen; es sei ein sehr komplizierter Vorgang, in welchen die Vorstellung an charakteristischen Stellen eintritt? |
127
|
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Philosophie
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Schwierigkeit der Philosophie, nicht die intelektuelle Schwierigkeit der Wissenschaften, sondern die Schwierigkeit der einer Umstellung. Widerstände des Willens sind zu überwinden. |
243
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511
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433
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246
247 bleme.
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Die Philosophie zeigt die irrefüh- renden Analogien im Gebrauch unsrer Sprache auf |
141
[Sraffa] Ist die Grammatik ˇwie ich das Wort gebrauche in unserm Sinn des Wortes nur die Beschreibung der tatsächlichen Handhabung der Sprache? Sprachen? So dass ihre Sätze eigentlich wie Sätze einer Naturwissenschaft aufgefasst werden könnten? Das ist aber dann nicht die descriptive Wissenschaft des Denkens vom Denken, sondern des Sprechens vom Sprechen. Das könnte man die descriptive Wissenschaft vom [s|S]prechen nennen, im Gegensatz zu der vom Denken. |
Es könntenja auch die Regeln des Schachspiels als Sätze aus
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244
245
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695
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13
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(Es ist, wie wenn man ein Haar auf der Zunge liegen hat; man
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265
Wir können ja auch nur dann den Andern eines Fehlers überführen, wenn er anerkennt, dass dies wirklich der Ausdruck seines Gefühls ist. //… wenn er diesen Ausdruck (wirklich) als den richtigen Ausdruck seines Gefühls anerkennt.// |
Nämlich, nur wenn er ihn als solchen anerkennt, ist er der richtige Ausdruck. (Psychoanalyse.) |
266
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unserer grammatischen Untersu- chungen? |
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515
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lässt.) |
516
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155
(Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen, sagte etwas Falsches; man chkannch zweimal in den gleichen Fluchssch steigench.ch)ch Und so sieht die Lösung aller philosophischen Schwierigkeitench aus. Ihre Antworten müssen, wenn sie richtig sind, hausbacken und gewöhnlich sein. Aber man muss sie im richtigen Geist anschauen, dann macht das nichts. |
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245
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ss nennen, als er. Wie wir eben Wortarten unterscheiden, wo für ihn kein Unterschied (vorhanden) ist. |
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421
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Methode der Philosophie: die übersichtliche Darstellung der Grammatischen //sprachlichen// Tatsachen. Das Ziel: Durchsichtigkeit der Argu- mente. Gerechtigkeit. |
519 ihm als Tatsache mitteilt, hätte der
Fragende sehr wohl als Möglichkeit sich selber ausdenken können, und seine
Frage in bestimmter Form, statt in der des blossen
Zugeständnisses der Unklarheit vorlegen können.
Diesen Teil des Zweifels hätte er selber beheben können, dagegen konnte
ihn Nachdenken nicht über die Tatsachen belehren.
Oder: Die Beunruhigung, die davon herkommt,
dass er die Wahrheit nicht wusste,
konnte ihm kein Ordnen seiner Begriffe nehmen.
Die andere Beunruhigung und Unklarheit wird durch die Worte “hier stimmt mir etwas nicht” gekennzeichnet und die Lösung, durch (die Worte): “Ach so, Du meinst nicht die Dampfmaschine” oder – für einen andern Fall – “… Du meinst mit Dampfmaschine nicht nur Kolbenmaschine”. |
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520
Die Schwierigkeit besteht nur darin, zu verstehen, was uns die Festsetzung einer Regel hilft. Warum die uns beruhigt, nachdem wir so schwer beunruhigt waren. Was uns beruhigt, ist offenbar, daß wir ein System sehen, das diejenigen Gebilde (systematisch) ausschliesst, die uns immer beunruhigt haben, mit denen wir nichts anzufangen wussten und die wir doch ?–respektieren zu müssen glaubten–?. Ist die Festsetzung einer solchen grammatischen Regeln in dieser Beziehung nicht wie die Entdeckung einer Erklärung in der Physik? z.B., des Copernicanischen Systems? Eine Aehnlichkeit ist vorhanden. – Das Seltsame an der philosophischen Beunruhigung und ihrer Lösung möchte scheinen, dass sie ist, wie die Qual des Asketen, der, eine schwere Kugel, unter Stöhnen stemmend, da stand und den ein Mann erlöste, indem er ihm sagte: “lass' sie fallen”. Man fragt sich: wenn Dich diese Sätze beunruhigen, Du nichts mit ihnen anzufangen wuss-
521 test,
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120'
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Sie lässt auch die Mathematik wie sie ist (jetzt ist) und keine mathematische Entdeckung kann sie weiter bringen. Ein “führendes Problem der mathematischen Logik” (Ramsey) ist ein Problem der Mathematik wie jedes andere. |
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258
Die Philosophie stellt eben alles bloss hin und erklärt und folgert nichts.) |
138
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Zeile Die Antwort auf die Frage nach der Erklärung der Negation ist wirklich: verstehst Du sie denn nicht? Nun, wenn Du sie verstehst, was gibt es da noch zu erklären, was hat eine Erklärung da noch zu tun? |
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518
Die philosophisch wichtigsten Aspekte der Dinge //der
Sprache// sind durch ihre Einfachheit und Alltäglichkeit
verborgen.
(Man kann es nicht bemerken, weil man es immer (offen) vor Augen hat.) |
283
Und das heisst, das Auffallendste (Stärkste) fällt ihm nicht auf. |
38
(Eines der grössten Hindernisse für die Philosophie ist die Erwartung neuer tiefer //unerhörter// Aufschlüsse.) |
18
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Das muss sich auch darauf beziehen, dass ich keine Erklärungen der Variablen “Satz” geben kann. Es ist klar, dass dieser logische Be- |
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Das philosophische Problem ist ein Bewusstsein der
Unordnung in unsern Begriffen, und durch Ordnen derselben zu heben.
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433
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Philosophie
Die Klärung des Sprachgebrauches. Fallen der Sprache. |
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Und dies befriedigt im Uebrigen ein Verlangen nach dem Ueberirdischen //Transcendenten//, denn, indem sie die “Grenze des menschlichen Verstandes” zu sehen glauben, glauben sie natürlich, über ihn hinaus sehen zu können. |
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124'
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125'
D.h., wie selbstverständlich ist doch das Gegebene. Es müsste mit allen Teufeln zugehen, wenn das das kleine, aus einem schiefen Winkel aufgenommene Bildchen wäre. Dieses Selbstverständliche, das Leben, soll etwas Zufälliges, Nebensächliches sein; dagegen etwas, worüber ich mir normalerweise nie den Kopf zerbreche, das Eigentliche! D.h., das, worüber hinaus man nicht gehen kann, noch gehen will, wäre nicht die Welt. Immer wieder ist es der Versuch, die Welt in der Sprache abzugrenzen und hervorzuheben, – was aber nicht geht. Die Selbstverständlichkeit der Welt drückt sich eben darin aus, dass die Sprache nur sie bedeutet, und nur sie bedeuten kann. Denn, da die Sprache die Art ihres Bedeutens erst von ihrer Bedeutung, von der Welt, erhält, so ist keine Sprache denkbar, die nicht diese Welt darstellt. |
747
|
405
Man wird dann meistens finden, dass es nicht so ist., und das Wort gegen seine normale //entgegen seiner normalen// Grammatik gebraucht wird. (“Wissen”, “Sein”, “Ding”.) |
405
|
Methode in der Philosophie. Möglichkeit des ruhigen Fortschreitens. |
448
Die die Philosophie zur Ruhe bringt, so dass sie nicht mehr von Fragen gepeitscht ist //wird//, die sie selbst in Frage stellen. Sondern es wird jetzt an Beispielen eine Methode gezeigt, und die Reihe dieser Beispiele kann man abbrechen. //kann abgebrochen werden//. |
449
|
464
465 Philosophen die Philosophie falsch
ansehen, falsch sehen, nämlich gleichsam in (unendliche) Längsstreifen
zerlegt, statt in (endliche) Querstreifen.
Diese Umstellung der Auffassung macht die
grösste Schwierigkeit.
Sie wollen also gleichsam den unendlichen Streifen erfassen, und klagen,
dass es //dies//
nicht Stück für Stück möglich ist.
Freilich nicht, wenn man unter einem Stück einen endlosen Längsstreifen
versteht.
Wohl aber, wenn man einen Querstreifen als Stück //ganzes, definitives Stück// sieht.
–
Aber dann kommen wir ja mit unserer Arbeit nie zu Ende!
Freilich Gewiss
nicht, denn sie hat ja keins. |
466
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320
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unserer Sprache. [Paul Ernst] |
281
Und wenn ich in Frazer lese, so möchte ich auf Schritt und Tritt sagen: Alle diese Prozesse, diese Wandlungen der Bedeutung, haben wir noch in unserer Wortsprache vor uns. Wenn das, was sich in der letzten Garbe verbirgt, der ‘Kornwolf’ genannt wird, aber auch diese Garbe selbst, und auch der Mann der sie bindet, so erkennen wir hierin einen uns wohlbekannten sprachlichen Vorgang. |
394
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250
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251
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130'
Die Gefahr beginnt, wenn wir merken, dass das alte Modell nicht genügt, es nun aber ni nicht ändern, sondern nur gleichsam sublimieren. Solange ich sage, der Gedanke ist in
131'
|
Phänomenologie
|
Grammatik |
753
Jedesmal, wenn wir erkennen, dass die und die Darstellungsweise auch durch eine andre ersetzt werden kann, machen wir einen Schritt zu diesem Ziel. |
522
523
|
739
740
“Ich kann diese Glasscheibe nicht sehen, aber ich kann sie fühlen”. Kann man sagen: “ich kann das Nachbild nicht sehen, aber …”? Vergleiche: “Ich sehe den Tisch deutlich”; “ich sehe das Nachbild deutlich”. “Ich höre die Musik deutlich”; “ich höre das Ohrensausen deutlich”. Ich sehe den Tisch nicht deutlich, heisst etwa: ich sehe nicht alle Einzelheiten des Tisches; – was aber heisst es: “ich sehe nicht alle Einzelheiten des Nachbildes”, oder: “ich höre nicht alle Einzelheiten des Ohrenklingens”? Könnte man nicht sehr wohl statt “ein Nachbild sehen” sagen: “ein Nachbild haben”? Denn: ein Nachbild “sehen”? im Gegensatz wozu? – “Wenn Du mich auf den Kopf schlägst, sehe ich Kreise”. – “Sind es genaue Kreise, hast Du sie gemessen?” (Oder: “sind es gewiss Kreise, oder täuscht Dich Dein Augenmass?”) – Was heisst es nun, wenn man sagt: “wir können nie einen genauen Kreis sehen”? Soll das eine Erfahrungstatsache sein, oder die Konstatierung einer logischen Unmöglichkeit? – Wenn das letztere, so heisst es also, dass es keinen Sinn hat, vom Sehen eines genauen Kreises zu reden. Nun, das kommt drauf an, wie man das Wort gebrauchen will. “Genauer Kreis” im Gegensatz zu einem Gesichtsbild, das wir eine sehr kreisähnliche Elipse nennen würden, kann man doch gewiss sagen.
741
Ist in irgend einem Sinne ein genauer Kreis im Gesichtsfeld undenkbar, dann muss der Satz “ich sehe nie einen genauen Kreis im Gesichtsfeld” von der Art des Satzes sein: “ich sehe nie ein hohes C im Gesichtsfeld”. //…, dann muss der Satz “im Gesichtsfeld ist nie ein genauer Kreis” von der Art des Satzes sein: “im Gesichtsfeld ist nie ein hohes C.”// |
141'
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142'
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154'
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154'
Die Harmonielehre ist nicht Geschmacksache. |
154'
|
Kann man in die Eigenschaf- ten des Gesichtsraumes tiefer eindringen? etwa durch Expe- rimente? |
123'
Dass es mir nicht gelingt, einen physikalischen Körper zu finden, der das Gesichtsbild eines Hundertecks gibt, ist nicht von logischer Bedeutung. Es frägt sich: Hat es Sinn von einem Gesichts-Hunderteck zu reden? Oder: Hat es Sinn, von zugleich gesehenen 30 Strichen nebeneinander zu reden. Ich glaube, nein. Der Vorgang ist gar nicht so, dass man zuerst ein Dreieck, dann ein Viereck, Fünfeck etc. bis z.B. zum 50-Eck sieht und dann der Kreis kommt; sondern man sieht ein Dreieck, ein Viereck etc. bis vielleicht zum Achteck, dann sieht man nur mehr Viel-Ecke mit mehr oder weniger langen Seiten. Die Seiten werden kleiner, dann beginnt ein Fluktuieren zum Kreis hin und dann kommt der Kreis. Dass eine physikalische Gerade als Tangente an einen Kreis gezogen das Gesichtsbild einer geraden Linie gibt, die ein Stück weit mit der gekrümmten zusammenläuft, beweist auch nicht, dass unser Sehraum nicht euklidisch ist, denn es könnte sehr wohl ein anderes physikalisches Gebilde das der euklidischen Tangente entsprechende Bild erzeugen. Tatsächlich aber ist ein solches Bild undenkbar. |
154'
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180
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Man kann sagen, diese Geometrie liegt offen vor uns (wie alles Logische) – im Gegensatz zur praktischen Geometrie des physikalischen Raumes). |
194
Niemand kann uns ˇdurch eine philos. Untersuchung unseren den Gesichtsraum näher kennen lehren. Aber wir können seine sprachliche Darstellung übersehen lernen. Unterscheide die geom. Unters. von der Unters. d. Vorgänge im Ges. Raum. |
156'
|
|
Vergleich des Arbeitens an der Rechenmaschine mit dem Messen geometrischer Gebilde. Machen wir bei dieser Messung ein Experiment, es oder verhält es sich so, wie im Falle der Rechenmaschine, dass wir nur interne Relationen feststellen und das physikalische Resultat unserer Operationen nichts beweist? |
|
|
155'
156'
|
zum Euklidischen Raum. |
124
124
Das Wort “Gleichheit” hat eine andere Bedeutung, wenn
wir es auf Strecken im Sehraum anwenden, als, die es auf den physikalischen
Raum angewendet hat.
Die Gleichheit im Sehraum hat eine andere Multiplizität als die Gleichheit
im physikalischen Raum, darum können im Sehraum
g' und
g'' Gerade
(Sehgerade)
sein und die Strecken
a' =
a'', a'' = a'''
etc. aber nicht
a' =
a''''' sein.
Ebenso hat der Kreis und die Gerade im Gesichtsraum eine andere
Multiplizität als Kreis und Gerade im physikalischen Raum, denn ein
<…> kurzes Stück eines gesehenen Kreises kann gerade
sein; “Kreis” und “Gerade” eben im Sinne
der Gesichtsgeometrie angewandt.
Die gewöhnliche Sprache hilft sich hier mit dem Wort “scheint” oder “erscheint”. Sie sagt a' und a'' scheinen gleich zu sein, während zwischen a' und a''''' dieser Schein schon nicht mehr besteht. Aber sie benutzt das Wort “scheint” zweideutig. Denn seine Bedeutung hängt davon ab, was diesem Schein nun als das Sein entgegengestellt wird. In einem Fall, ist es das Resultat einer Messung, im anderen eine weitere Erscheinung. In diesen Fällen ist also die Bedeutung des Wortes “scheinen” eine verschiedene. |
120'
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Teilbarkeit.
Unendliche Teilbarkeit.
Die unendliche Teilbarkeit der euklidischen Strecke besteht in der Regel (Festsetzung), dass es Sinn hat, von einem n-ten Teil jedes Teils zu sprechen. Spricht man aber von der Teilbarkeit einer Länge im Gesichtsraum und fragt, ob eine solche noch teilbar, oder endlos teilbar ist, so suchen wir hier nach einer Regel, die einer gewissen Realität entspricht (aber wie entspricht sie ihr?). Ich sehe einen schwarzen Streifen an der Wand vor mir, – ist seine Breite teilbar? Was ist das Kriterium dafür? Hier gibt es nun unzählige Kriterien, die wir alle als Kriterien der Teilbarkeit im Gesichtsfeld bezeichnen //anerkennen// würden, und die stufenweise in</>einander übergehen. Vor allem könnte die Bedeutung von “Teilbarkeit” so festgelegt werden, dass ein Versuch sie erweist; dann ist es also nicht “logische Möglichkeit” der Teilung, sondern physische Möglichkeit, und die logische Möglichkeit, die hier in Frage kommt, ist in der Beschreibung des Versuchs der Teilung gegeben – wie immer dieser Versuch ausgehn mag. Was würden wir nun einen “Versuch der Teilung” nennen? – Etwa den, einen Strich neben den ersten zu malen, der gleichbreit aussieht und aus einem grünen und roten Längsstreifen besteht, wobei die Erinnerung das Kriterium dafür gäbe, dass der schwarze Streife die gleiche Breite habe, die er hatte, als wir die Frage stellten. (D.h., dass wir als gleiche Breite des schwarzen Streifens jetzt und früher das bezeichnen, was als gleichbreit erinnert wird.) Anderseits könnte ich als Kriterium der Teilbarkeit des schwarzen Streifens festsetzen, dass zugleich mit ihm ein gleichbreit aussehender und geteilter Streifen gesehen wird. Und als Vollzug der möglichen Teilung würde ich dann die Ersetzung des ungeteilten durch einen |
717
|
718
|
525
Aber können wir nicht sagen: einfach ist, was sich nicht teilen lässt? – Wie teilen lässt? Mit dem Messer? Und mit welchem Messer? Beschreibe mir erst die Methode der Teilung, die Du erfolglos anwendest, dann werde ich wissen, was Du “unteilbar” nennst. Aber vielleicht willst Du
526 sagen:
‘unteilbar’ nenne ich nicht das, was man erfolglos zu
teilen versucht, sondern das, wovon es sinnlos (unerlaubt) ist,
zu sagen, es bestehe aus Teilen. –
Dann ist ‘unteilbar’ eine grammatische
Bestimmung.
Eine Bestimmung also, die Du selber machen kannst und durch welche Du die
Bedeutung, den Gebrauch andrer Wörter festlegst.
Wenn ich etwa sagen: ein einfärbiger Fleck ist unteilbar
(einfach), denn, wenn ich ihn – z.B. –
durch einen Strich teile, so ist er nicht mehr einfärbig, –, so
setze ich damit fest, in welcher Bedeutung ich das Wort
“teilen” gebrauchen will.
Wenn nun gefragt wird: “besteht das Gesichtsbild aus
minima visibilia”, so fragen wir zurück: wie
verwendest Du das Wort “aus … bestehen”?
Wenn in dem Sinn, in welchem ein Schachbrett aus schwarzen
und</>weissen Feldern besteht, – nein!
–
Denn Du wolltest doch nicht leugnen, dass wir
einfärbige Flecke sehen (ich meine Flecke, deren
Erscheinung einfärbig ist).
Wenn Du aber etwa? sagen willst, dass
ein physikalischer Fleck (ein
messbarer Fleck im physikalischen
Raum) verkleinert werden kann, bis wir ihn aus einer bestimmten
Entfernung nicht mehr sehen, dass er dann beim
Entschwinden gemessen und in dieser Ausdehnung der kleinst
sichtbare Fleck genannt werden kann, so stimmen wir bei.
|
Wenn wir in der Geometrie sagen, das regelmässige Sechseck bestehe aus sechs gleichseitigen Dreiecken, so heisst das dass es Sinn hat, von einem regelmässigen Sechseck zu reden, das aus sechs gleichseitigen Dreiecken besteht. Wenn darauf hin gefragt würde “ist also das Sechseck einfach oder zusammengesetzt”, so müsste ich antworten: bestimme Du selbst, wie Du die Wörter “einfach” und “zusammengesetzt” gebrauchen willst. |
20
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525
Die Wörter “oben”, “unten”, “rechts”, “links” haben andere Bedeutung im Gesichtsraum, andere im Gefühlsraum. Aber auch das Wort “Gefühlsraum” ist mehrdeutig. (Definitionen der Wörter “oben”, “unten”, etc. durch die Spitze des Buchstaben “V”, des Zeichens “kleiner” ˂ und “grösser” ˃ einerseits, anderseits<…> durch Kopf- und Fusschmerzen; oder durch Gleichgewichtsgefühle.) |
526
527 des Gesichtsbildes mit gewissen
Erfahrungen des Tastsinnes assoziieren, welche letztere erst Distanzen
betreffen?”
Woher nehmen wir diese Vermutung?
Wir scheinen dergleichen irgendwo angetroffen zu haben.
Denken wir nicht an folgenden Fall? diese Melodie
missfiele mir nicht, wenn ˇich sie nicht unter
diesen unangenehmen Umständen zum erstenmal gehört hätte.
Aber hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Melodie
missfällt mir, wie manche andere, für deren
Missfallen ich jenen Grund nicht angeben würde, und es
ist bloss eine Vermutung, dass die
Ursache meines Missfallens in jenem früheren Erlebnis
liegt.
Oder aber, wenn immer ich die Melodie höre, fällt mir jenes Erlebnis ein
und macht mir das Hören der Melodie unangenehm; dann ist meine Aussage keine
Hypothese über die Ursache meines Missfallens, sondern
eine Beschreibung dieses Missfallens selbst.
–
Wenn also gefragt wird: “scheint es uns nur so,
dass eine Strecke im Gesichtsraum selbst länger ist,
als eine andere und bezieht sich das ‘länger’ nicht
bloss auf eine Erfahrung des Tastsinns, die wir mit dem
Gesehenen associieren”, – so ist zu
antworten: Weisst Du etwas von dieser
Association? beschreibst Du mit
ihr Dein Erlebnis, oder vermutest Du sie nur als Ursache Deines
Erlebnisses? –
Wenn das letztere, so können wir von Distanzen im Gesichtsraum reden, ohne
auf die mögliche Ursache unserer Erfahrung Rücksicht zu nehmen.
Dabei muss man sich daran erinnern,
dass die Aussagen über Distanzen
(dass diese Strecke gleichlang ist wie jene, oder
länger als jene, etc.) einen andern Sinn haben, wenn sie
sich auf den Gesichtsraum, und einen andern, wenn sie sich auf den
euklidischen Raum beziehen. |
528 beschreiben.
Wenn Du sagst, der Punkt B erscheint scheint Dir nur zwischen A und C <(>zu liegen), so antworte ich: das ist es ja, was ich sage, nur gebrauche ich dafür den Ausdruck “er liegt zwischen A und C”. Und wenn Du fragst “scheint es nicht nur so”, so antworte ich: Welche Methode würdest Du denn anwenden, um die Antwort auf Deine Frage zu finden. Dann nämlich werde ich verstehen, was Dein Verdacht eigentlich betrifft. Wenn Du sagst: ist auf diesem Tisch nicht doch vielleicht etwas, was ich nicht sehe, so antworte ich: Wie könnten wir denn das Betreffende finden? Versuche mir doch eine Erfahrung zu beschreiben, die Dich sagen lassen würde //veranlassen würde, zu sagen//: “es war doch noch etwas da”. Beschreibe mir die Erfahrung, die Dich davon überzeugen würde, dass B doch nicht zwischen A und C liegt, und ich werde verstehen, welcher Art der //dieser// wirkliche Sachverhalt im Gegensatz zum scheinbaren ist. Aber Eines ist klar: die Erfahrung, die Dich ˇdas lehrt, kann nicht diejenige ändern, die ich mit den Worten beschreibe “ B liegt zwischen A und C”. Dem Einwurf liegt aber eine falsche Auffassung der logischen Analyse zugrunde. Was wir vermissen ist nicht ein genaueres Hinsehen (etwa auf A, B und C) und die Entdeckung eines Vorgangs hinter dem gewöhnlichen //oberflächlich// beobachteten (dies wäre die Untersuchung eines physikalischen oder psychologischen Phänomens), sondern die Klarheit in der Grammatik der Beschreibung des alten Phänomens. Denn, sähen wir genauer hin, so sähen wir eben etwas Anderes und hätten nichts für unser Problem gewonnen. Diese Erfahrung, nicht eine andere, sollte beschrieben werden. |
81
|
707
|
⇒ ⋎ |
|
Das sehende Subject & der Gesichtsraum |
412
|
(Darum ist es auch Unsinn zu sagen, <:> aus dem Urnebel haben sich die Sonnen, Planeten, die einfachensten Lebewesen und endlich ein Wesen entwickelt, das so organisiert ist, dass es all diese Dinge sehen und über sie Betrachtungen anstellen kann. Es sei denn, dass man unter diesen Betrachtungen die (rein?) physikalischen Aeusserungen, im Sinne des Behaviourism, versteht. In diesem Sinne kann man auch von einer photographischen Kamera sagen, dass sie etwas wahrnehme.) |
|
705
In diesem Sinne gibt es keine “Gesichtsräume”, die etwa jeder seinen Besitzer hätten. (Und etwa auch solche, vazierende, die gerade niemandem gehören?) |
706
|
|
Der Gesichtsraum mit einem Bild (ebenen Bild) ver- glichen. |
57
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741
Verschwommen, unklar, unscharf.
“Die Linien dieser Zeichnung sind unscharf”, “meine Erinnerung an die Zeichnung ist unklar, verschwommen”, “die Gegenstände am Rande meines
742
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122'
|
Eines der klarsten Beispiele der Verwechslung zwischen physikalischer und phänomenologischer Sprache ist das Bild, welches Mach von seinem Gesichtsfeld entworfen hat und worin die sogenannte Verschwommenheit der Gebilde gegen den Rand des Gesichtsfeldes durch eine Verschwommenheit (in ganz anderem Sinne) der Zeichnung wiedergegeben wurde. Nein, ein sichtbares Bild des Gesichtsbildes kann man nicht machen. Kann ich also sagen, dass die Farbflecken in der Nähe des Randes des Gesichtsfeldes keine scharfen Konturen mehr haben: Sind denn Konturen dort denkbar? Ich glaube es ist klar, dass jene Undeutlichkeit eine interne Eigenschaft des Gesichtsraumes ist. Hat z.B. das Wort “Farbe” eine andere Bedeutung, wenn es sich auf Gebilde in
123'
der Randnähe bezieht?
Die Grenzenlosigkeit des Gesichtsraums ist ohne jene “Verschwommenheit” nicht denkbar. |
161'
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366
366
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Minima Visibilia
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19
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Das Gesichtsfeld ist nicht zusammengesetzt, wenn wir die Zusammen- setzung
20 setzung
Von kleinsten sichtbaren Teilen des Gesichtsfeldes zu reden ist irreführend; gibt es denn auch Teile des Gesichtsfeldes, die wir nicht mehr sehen? Und wenn wir etwa das Bild //Gesichtsbild// eines Fixsterns so? nennen, so könnte das nur heissen, dass es keinen Sinn habe, hier von ‘kleiner’ zu reden, und nicht, dass tatsächlich kein Fleck im Gesichtsfeld kleiner ist. Also ist der Superlativ “das kleinste …” falsch angewendet. |
1
Denn im Fall des Flecks A zwischen B und C unterscheiden wir eben einige Lagen und andere unterscheiden wir nicht. Was wir aber brauchten
2
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Denn sonst müsste man unmittelbar sagen können, aus welchen. Oder er besteht nur sofern aus Teilen als man sie angeben kann |
533
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535
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Farben & Farbenmischung |
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Hat es dann aber noch einen Sinn zu sagen, der Fleck habe den unsichtbaren, verdeckten Farbton? Hat es gar einen Sinn, zu sagen, eine vollkommen schwarze Fläche sei weiss, man sehe nur das Weiss, nicht, weil es vom Schwarz gedeckt sei? Und warum deckt das Schwarz das Weiss und nicht Weiss das Schwarz? Wenn ein Fleck eine sichtbare und eine unsichtbare Farbe hat, so hat er diese Farben //diese zwei Farben// jedenfalls in ganz verschiedenem Sinne. |
541
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533
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150'
Und diese Art des Uebergangs gibt dem Wort “Mischung” eine neue Bedeutung, die mit der Relation Zwischen auf dem Farbenkreis nicht zusammenfällt. Man könnte es so beschreiben: Einen orangefarbigen Fleck kann ich mir entstanden denken durch Untermischen kleiner roter und gelber Flecke, dagegen einen roten nicht durch Untermischen von violetten und orangefarbigen. – In diesem Sinne ist Grau eine Mischung
151'
Nun meine ich aber nicht, dass es durch ein Experiment der Mischung festgestellt wird, dass gewisse Farben so aus anderen entstehen. Ich könnte das Experiment etwa mit einer rotierenden Farbenscheibe anstellen. Es kann dann gelingen, oder nicht gelingen, aber das zeigt nur, ob der betreffende visuelle Vorgang auf diese physikalische Weise hervorzurufen ist, oder nicht; es zeigt aber nicht, ob er möglich ist. Genau so, wie die physikalische Unterteilung einer Fläche nicht die visuelle Teilbarkeit beweisen oder widerlegen kann. Denn angenommen, ich sehe eine physikalische Unterteilung nicht mehr als visuelle Unterteilung, sehe aber die nicht geteilte Fläche im betrunkenen Zustande geteilt, war dann die visuelle Fläche nicht teilbar? |
151'
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Orange ist jedenfalls ein Gemisch von Rot und Gelb in einem Sinne, in dem Gelb kein Gemisch von Rot und Grün ist, obwohl ja Gelb im Kreis zwischen Rot und Grün liegt. Und wenn das offenbar Unsinn wäre, so frägt es sich, an welcher Stelle es anfängt Sinn zu werden; d.h., wenn ich nun im Kreis von Rot und Grün aus dem Gelb näherrücke und Gelb ein Gemisch der betreffenden beiden Farben nenne. |
Ich will sagen, dass Rot nur in dem Sinn zwischen Violet und Orange ist, wie Weiss zwischen Rosa und Grünlichweiss. Aber ist in diesem Sinn nicht jede Farbe zwischen jeden zwei anderen, oder doch zwischen solchen zweien, zu denen man auf unabhängigen Wegen von der dritten gelangen kann. Kann man sagen, in diesem Sinne liegt eine Farbe nur in einem gegebenen kontinuierlichen Uebergang zwischen zwei andern. Also etwa Blau zwischen Rot und Schwarz. |
152'
Die Bedeutung des Ausdrucks “Mischung der Farben A und B muss mir allgemein bekannt sein, da seine Anwendung nicht auf eine endliche Anzahl von Paaren beschränkt ist. Zeigt man mir also z.B. irgend ein Orange und Weiss, und sagt, die Farbe eines Flecks sei eine Mischung dieser beiden, so muss ich das verstehen und ich kann es verstehen. Wenn man mir sagt, die Farbe eines Flecks liege zwischen Violett und Rot, so verstehe ich das und kann mir ein rötlicheres Violett als das Gegebene denken. Sagt man mir nun, die Farbe liege zwischen diesem Violett und einem Orange – wobei mir kein bestimmter kontinuierlicher Uebergang in Gestalt eines gemalten Farbenkreises vorliegt – so kann ich mir höchstens denken, es sei auch<…> hier ein rötlicheres Violett gemeint, es könnte aber auch ein rötlicheres Orange gemeint sein, denn eine Farben, die, abgesehen von einem gegebenen Farbenkreis in der Mitte zwischen den beiden Farben liegt, gibt es nicht und aus eben diesem Grunde kann ich auch nicht sagen, an welchem Punkt das Orange, welches die eine Grenze bildet, schon zu nahe dem Gelb liegt, um noch mit dem Violett gemischt werden zu können; ich kann eben nicht erkennen, welches Orange in einem Farbenkreis 45 Grad vom Violett entfernt liegt. Das Dazwischenliegen der Mischfarbe ist eben hier kein anderes, als das des Rot zwischen Blau und Gelb. |
152'
Der Indu<…>ktionsbeweis wäre, wenn er ein Beweis wäre, ein Beweis
der Allgemeinheit, nicht ein Beweis einer gewissen Eigenschaft aller
Zahlen. |
152'
Der Vergleich, den man fälschlicherweise zu machen geneigt ist, ist der der Farbenreihe mit einem System von 2 Gewichten an einem Maßstab, durch deren Vermehrung oder Verschiebung ich den Schwerpunkt des Systems beliebig verschieben kann. Und wie ist es mit den Gewichten, die ich auf die Schalen legen: Heisst es denn etwas, zu sagen, “mehr von diesem Rot”? Wenn ich nicht von Pigmenten spreche. Das kann nur dann etwas heissen, <…> wenn ich unter reinem Rot eine bestimmte vorher angenommene Anzahl von Einheiten verstehe. Dann aber bedeutet die volle Anzahl dieser Einheiten nichts, als, dass die Wagschale auf Rot steht. Es ist also mit den Verhältniszahlen wieder nur ein Ort der Wagschale aber nicht ein Ort und ein Gewicht angegeben. |
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153'
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In dem einen Falle gibt die Grammatik also den <“>Winkel von 45 Grad<”> und nun glaubt man fälschlich, man brauche ihn nur zu halbieren und den nächsten Abschnitt ebenso um einen andern Abschnitt von 45 Grad zu kriegen. Aber hier bricht eben das Gleichnis des Winkels zusammen. |
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154'
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Die Darstellung des unmittelbar Wahrgenommenen. |
119'
Was wir hier betrachten, ist eigentlich die Möglichkeit der
Bewegung.
Also die logische Form der Bewegung.
⇒
[Dies gehört, glaube ich, zu „alles
fließt”] & „nur die gegenwärtige
Erfahrung hat Realität”] |
In der physikalischen Sprache stimmt das: Ich sage “ich kann mich nur undeutlich an dieses Haus erinnern”. |
ja doch alles, was wir sagen wollen und was sich sagen lässt! Aber wir wollen sagen, dass es sich auch noch anders sagen lässt; und das ist wichtig. In dieser andern Ausdrucksweise wird der Nachdruck gleichsam auf etwas anderes gelegt. Die Worte “scheinen”, “Irrtum”, etc. haben nämlich eine gewisse Gefühlsbetonung, die dem Phänomenen nicht wesentlich ist. Sie hängt irgendwie mit dem Willen und nicht bloss mit der Erkenntnis zusammen. Wir reden z.B. von einer optischen Täuschung und verbinden mit diesem Ausdruck die Idee eines Fehlers, obwohl ja nicht wesentlich ein Fehler vorliegt; und wäre im Leben für gewöhnlich das Aussehen wichtiger, als die Resultate der Messung, so würde auch die Sprache zu diesemn Phänomenen eine andere Einstellung zeigen. Es gibt nicht – wie ich früher glaubte – eine primäre Sprache im Gegensatz zu unserer gewöhnlichen, der “sekundären”. Aber insofern könnte man im Gegensatz zu unserer Sprache von einer primären reden, als in dieser keine Bevorzugung gewisser Phänomene vor anderen ausgedrückt sein dürfte; sie müsste sozusagen absolut sachlich sein. |
124'
<…> Die Idealisten möchten der Sprache vorwerfen, dass sie das Sekundäre als primär und das Primäre als sekundär darstellt. Aber das ist nur in diesen unwesentlichen, und mit der Erkenntnis nicht zusammenhängenden, Wertungen der Fall (“nur” die Erscheinung). Davon abgesehen enthält die gewöhnliche Sprache keine Entscheidung über primär und sekundär. Es ist nicht einzusehen, inwiefern der Ausdruck “die Erscheinung eines Baumes” etwas dem Ausdruck “Baum” sekundäres darstellt. Der Ausdruck “nur ein Bild” geht auf die Vorstellung zurück, dass wir das Bild eines Apfels nicht essen können. |
30
Zur Frage nach der Existenz der Sinnesdaten. Man sagt, wenn etwas rot scheint, so muss eEtwas rot gewesen sein; wenn etwas kurze Zeit zu dauern schien schien, so muss Etwas kurze Zeit gedauert haben; etc.. Man könnte nämlich fragen: Wenn etwas rot schien, woher wissen wir denn, dass es gerade rot schien. Handelt es sich da um eine erfahrungsmässige Zuordnung dieses Scheins mit und dieser Wirklichkeit? Wenn etwas “die Eigenschaft F zu haben schien”, woher wissen wir, dass es diese Eigenschaft zu haben schien ‒ ‒ ‒. Was für ein Zusammenhang besteht zwischen ‘es scheint so’ und ‘es ist so’. Vor allem kann der Schein recht haben, oder unrecht. – Er ist auch in einem Sinne erfahrungsgemäss mit der Wirklichkeit verbunden. Man sagt “das scheint Typhus zu sein” und das heisst, diese Symptome sind erfahrungsgemäss mit jenen Erscheinungen verbunden. Wenn ich sage “das scheint rot zu sein” und dann “ja, es ist wirklich rot”, so habe ich für die zweite Entscheidung einen Test<…> angewandt, der unabhängig von der ersten Erscheinung war<.> und dieser Wenn etwas rot schien, so war dieser Schein. Und wenn in diesem Schein auch nichts in demselben Sinne rot ist, in dem jenes andere rot ist, wenn der Schein recht hatte, so gab es d[i|o]ch in den Schein etwas dem Rot-Sein Entsprechendes. – Wenn es scheint, als wäre ein p[y|h]ysikalischer Gegenstand braun und rund, so muss darum natürlich nicht etwas im physikalischen Sinne braun und rund sein, aber es ist etwas Entsprechendes der Fall. In wiefern kann man aber von etwas Entsprechendem reden? ‒ ‒ ‒ |
282
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Wie ist denn das Es gegeben, das ich nicht zu beschreiben weiss? – Mein Gesichtsbild ist ja kein gemaltes Bild, oder der Ausschnitt der Natur, den ich sehe, dass ich es näher untersuchen könnte. – Ist dieses Es schon artikuliert, und die Schwierigkeit nur, es in Worten darzustellen, oder soll es noch auf seine Artiukulation warten? |
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283
Wenn man sagt, man könnte diese Farbe nicht mit Worten genauer beschreiben, so denkt man (immer) an eine Möglichkeit einer solchen Beschreibung (freilich, denn sonst hätte das Wort //der Ausdruck// “genaue Beschreibung” keinen Sinn) und es schwebt einem dabei der Fall einer Messung vor, die wegen unzureichender Mittel nicht ausgeführt wurde. |
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283
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284
können.) |
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704
Ist das keine Darstellung des Unmittelbaren – was sollte eine sein? – Was noch unmittelbarer sein wollte, müsste es aufgeben, eine Beschreibung zu sein. – ?–Es kommt dann vielmehr statt einer Beschreibung jener unartikulierte Laut heraus–?, mit dem manche Autoren die Philosophie gerne anfangen möchten. (“Ich habe, um mein Wissen wissend, bewusst etwas” Driesch<.>) |
667
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122
Und soweit eine Person für das Verstehen in Betracht kommt, steht die meine und die des Anderen auf einer Stufe. Es ist doch hier ebenso wie mit den Zahnschmerzen. Beschreiben ist nachbilden, und ich muss es nicht notwendigerweise für irgendjemand nachbilden. |
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122
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tigen Moment, die eigentliche Realität” |
3
Unmittelbares Es ist nämlich die Anschauung aufzugeben, dass, um vom Unmittelbaren zu reden, wir von dem Zustand in einem Zeitmoment reden müssten. Diese Anschauung ist darin ausgedrückt, wenn man sagt: “alles, was uns gegeben ist, ist das Gesichtsbild und die Daten der übrigen Sinne, sowie die Erinnerung, inde dem gegenwärtigen Augenblick”. Das ist Unsinn; denn was meint man mit dem “gegenwärtigen Augenblick”? Dieser Vorstellung liegt vielmehr schon ein physikalisches Bild zu Grunde, nämlich das vom Strom der Erlebnisse, den ich nun in einem Punkt //an einer Stelle// quer durchschneide. Es liegt hier eine ähnliche Tendenz und ein ähnlicher Fehler vor, wie beim Idealismus (oder Solipsismus). |
5
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Wenn ich die unmittelbar gegebene Vergangenheit beschreibe, so beschreibe ich mein Gedächtnis, und nicht etwas, was dieses Gedächtnis anzeigt. (Wofür dieses Gedächtnis ein Symptom wäre.) |
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704
705 kunft)
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705
Anderseits brauchen wir eine Ausdrucksweise, die Vorgänge //Phänomene// des Gesichtsraums getrennt von den Erfahrungen andrer Art darstellt. |
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“Der Strom des Lebens, oder der Strom der Welt, fliesst dahin,
757
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763
764
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Idealismus
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33
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159
Wenn er aber nun weiterginge und sagte: die Vorstellungen seien nur Bilder der Dinge, so müsste ich (ihm) widersprechen und sagen, dass der Vergleich der Vorstellung mit einem Bilde des Körpers gänzlich irreführend sei, da es für ein Bild wesentlich sei, dass es mit seinem Gegenstand verglichen werden kann. |
160
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80
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272
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1.) Du scheinst ja hier zu sagen, dass die Vorstellung eine Eigenschaft hat, die der Baum nicht hat. Aber wie weisst Du das? Hast Du alle Vorstellungen und Bäume daraufhin untersucht. Oder ist das ein Satz a priori, dann soll er in eine grammatische Regel gefasst werden, die sagt, dass man von der Vorstellung etwas Bestimmtes mit Sinn aussagen darf, nicht aber vom Baum. 2.) Was soll es aber heissen von einer Vorstellung Realität auszusagen? Dem Sprachgebrauch //Gebrauch// entsprechend höchstens //nur//, dass diese Vorstellung vorhanden ist. In anderm Sinne – freilich – sagen wir aber auch von einem Baum aus, er existiere (habe Realität) im Gegensatz zu dem Fall etwa, dass er bereits umgehauen ist. Und es bleibt nur übrig, dass das Wort “Baum” in der Bedeutung, in der man sagen kann “der Baum wird umgehauen und verbrannt” einer anderen grammatischen Kathegorie angehört, als der Ausdruck “meine Vorstellung vom Baum”, etwa im Satz: “Meine Vorstellung vom Baum wird immer undeutlicher”. Sagt aber der Realismus, die Vorstellungen seien doch “nur die subjektiven Bilder //Abbilder// der Dinge”, so ist zu sagen, dass dem eine falsche Analogie //ein falscher Vergleich// zwischen der Vorstellung von einem Ding und dem Bild des Dinges zu Grunde liegt. Und zwar einfach, weil es wohl möglich ist, ein Ding zu sehen und sein Bild (etwa nebeneinander), aber nicht ein Ding und die Vorstellung davon. |
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472
/(Es könnte sich eine seltsame Analogie daraus ergeben, dass das Okular auch des riesigsten Fernrohrs nicht grösser sein darf //nicht grösser ist//, als unser Auge.) / |
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765
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“Schmerzen haben”
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138'
Hat es einen Sinn zu sagen “ich habe Schmerzen, ich merke sie aber nicht”? Denn in diesem Satz könnte ich dann allerdings statt “ich habe” “er hat” einsetzen. Und umgekehrt, wenn die Sätze “er hat Schmerzen” und “ich habe Schmerzen” auf der gleichen logischen Stufe stehen, so muss ich im Satz “er hat Schmerzen, die ich nicht fühle” statt “er hat” “ich habe” setzen können. – Ich könnte auch so sagen: Nur insofern ich Schmerzen haben kann, die ich nicht fühle, kann er Schmerzen haben die ich nicht fühle. Es könnte dann noch immer der Fall sein, dass ich tatsächlich die Schmerzen die ich habe immer fühle, aber es muss Sinn haben, das zu verneinen. |
138'
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167'
Wenn ich jemand, der Zahnschmerzen hat, bemitleide, so setze ich mich in
Gedanken an seine Stelle.
Aber ich setze mich an seine Stelle. |
Die Frage ist, ob es Sinn hat zu sagen: “Nur A kann den Satz ‘ A hat Schmerzen’ verifizieren, ich nicht”. Wie aber wäre es, wenn dieser Satz falsch wäre, wenn ich also den Satz verifizieren könnte, kann es etwas anderes heißen, als dass dann ich Schmerzen fühlen müsste! Aber wäre das eine Verifikation? Vergessen wir nicht: es ist Unsinn, zu sagen, ich müsste meine Schmerzen oder seine Schmerzen fühlen. Man könnte auch so fragen: Was in meiner Erfahrung rechtfertigt das “meine” in “ich fühle meine Schmerzen”. Wo ist die Multiplizität des Gefühls, die dieses Wort rechtfertigt, und es kann nur dann gerechtfertigt sein, wenn an seiner Stelle auch ein anderes Wort treten kann. |
“Ich habe Schmerzen” ist, im Falle ich den Satz gebrauche, ein Zeichen ganz anderer Art, als es für mich im Munde eines Anderen ist; und zwar darum, weil es im Munde eines Anderen für mich so lange sinnlos ist, als ich nicht weiss, welcher Mund es ausgesprochen hat. Das Satzzeichen besteht in diesem Falle nicht im Laut allein, sondern in der Tatsache, dass dieser Mund den Laut hervorbringt. Während im Falle ich es sage, oder denke, das Zeichen der Laut allein ist. |
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In den Schmerzen unterscheide ich eine Intensität, einen Ort, etc., aber keinen Besitzer. Wie wären etwa Schmerzen, die gerade niemand<…> hat? Schmerzen, die gerade niemandem gehören? |
168' dem man eine
Zündholzschachtel wahrnimmt. –
Das Unangenehme sind dann freilich nicht die Schmerzen, sondern nur das
Wahrnehmen der Schmerzen. |
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Soll ich mir auch die Schmerzen eines auf dem Tisch liegenden Zahnes denken können, oder die Schmerzen eines Teetopfs? Soll</>man etwa sagen: es ist nur nicht wahr, dass der Teetopf Schmerzen hat, aber ich kann es mir denken?! |
Die beiden Hypothesen, dass die Anderen Schmerzen haben, und die, dass sie keine haben, und sich nur so benehmen wie ich, wenn ich welche habe, müssen ihrem Sinne nach identisch sein, wenn alle mögliche Erfahrung, die die eine bestätigt, auch die andere bestätigt. Wenn also keine Entscheidung zwischen beiden durch die Erfahrung denkbar ist. |
Zu sagen, dass die Anderen keine Schmerzen haben, setzt aber voraus, dass es Sinn hat zu sagen, dass sie Schmerzen haben. Ich glaube, es ist klar, dass man in demselben Sinne sagt, dass <…> andere Menschen Schmerzen haben, in welchem man sagt, dass ein Stuhl keine hat. |
Wie wäre es, wenn ich zwei Körper hätte, d.h. wenn mein Körper aus zwei getrenten Leibern bestünde? Hier sieht man – glaube ich – wieder, wie das Ich nicht auf der selben Stufe mit den Andern steht, denn wenn die Andern je zwei Körper hätten, so könnte ich es nicht erkennen. Kann ich mir denn die Erfahrung mit zwei Leibern denken? Die Gesichtserfahrung gewiss nicht. |
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121
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Denn, kann ein Anderer meine Zahnschmerzen nicht haben, so kann ich sie – in diesem Sinne – auch nicht haben. |
In dem Sinne, in welchem es nicht erlaubt ist zu sagen, der Andere habe diese Schmerzen, ist es auch nicht erlaubt zu sagen, ich habe hätte sie. |
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122
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122
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153
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153
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482
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752
Warum hat man kein Mitleid, wenn eine Tür ungeölt ist und beim Auf- und Zumachen schreit? Haben wir mit dem Andern, der sich benimmt, wie wir, wenn wir Schmerzen haben, Mitleid, – auf philosophische Erwägungen hin, die zu dem Ergebnis geführt haben, dass er leidet, wie wir? Ebensogut können uns die Physiker damit Furcht einflössen, dass sie uns versichern, der Fussboden sei gar nicht kompakt, wie er scheine, sondern bestehe aus losen
753
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753
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755
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Wenn man fragt “ist es denkbar, dass ein Mensch die Schmerzen des Andern fühlt?” so schweben einem dabei die Schmerzen (etwa Zahnschmerzen) des Andern gleichsam als ein Körper, ein Volumen, vor im Mund des Andern und die Frage scheint zu fragen, ob wir an diesem Schmerzvolumen teilhaben können. Etwa dadurch, dass sich unser beider Wangen durchdrängendrängen. Aber auch das scheint dann nicht zu genügen und wir müssten ganz mit ihm zusammenfallen //und wir müssten uns ganz mit ihm decken//. |
765
dagegen “N hat Schmerzen” dagegen 2.) “Ich habe graue Haare” “N hat graue Haare” Die verschiedenen philosophischen Schwierigkeiten und Konfusionen in Verbindung mit dem ersten Beispiel lassen sich zum grössten Teil auf die Verwechslung der Grammatik der Fälle 1) und 2) zurückführen. Es hat Sinn zu sagen: “ich sehe seine Haare, aber nicht die meinen”, oder “ich sehe meine Hände täglich, aber nicht die seinen” und dieser Satz ist analog dem: “ich sehe meine Wohnung täglich, aber nicht die seine”. – Dagegen ist es Unsinn: “ich fühle meine Schmerzen, aber nicht die seinen”. Die Ausdrucksweise unserer Sprache in den beiden Fällen 1) und 2) ist natürlich nicht ‘falsch’, aber sie ist irreführend. “Eine herren- |
770
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Gedächtniszeit
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119'
120'
Die hergebrachten Fragen taugen zur logischen Untersuchung der Phänomene nicht. Diese schaffen sich ihre eigenen Fragen, oder vielmehr, geben ihre eigenen Antworten. Die Zeit ist ja nicht ein Zeitraum sondern eine Ordnung! |
121'
Vielleicht beruht diese ganze Schwierigkeit auf der Uebertragung des Zeitbegriffs der physikalischen Zeit, auf dem Verlauf der unmittelbaren Erlebnisse. Es ist eine Verwechslung der Zeit des Filmstreifens mit der Zeit des projizierten Bildes. Denn “die Zeit” hat eine andere Bedeutung, wenn wir das Gedächtnis als die Quelle der Zeit auffassen und wenn wir es als ein aufbewahrtes Bild des vergangenen Ereignisses auffassen. Wenn wir das Gedächtnis als ein Bild auffassen, dann ist es ein Bild eines physikalischen Ereignisses. Das Bild verblasst und ich merke sein Verblassen, wenn ich es mit andern Zeugnissen des Vergangenen vergleiche. Hier ist das Gedächtnis nicht die Quelle der Zeit, sondern mehr oder weniger gute Aufbewahrerin dessen, was “wirklich” gewesen ist, und dieses war eben etwas, wovon wir auch andere Kunde haben können, ein physikalisches Ereignis.” – Ganz anders ist es, wenn wir nun das Gedächtnis als Quelle der Zeit betrachten Es ist hier kein Bild und kann auch nicht verblassen – in dem Sinne, wie ein Bild verblasst, sodass es seinen Gegenstand immer weniger getreu darstellt. Beide Ausdrucksweisen sind in Ordnung und gleichberechtigt, aber nicht miteinander vermischbar. Es ist ja klar, dass die Ausdrucksweise vom Gedächtnis als einem Bild, nur ein Bild ist; genau so, wie die Ausdrucksweise, die die Vorstellungen “Bilder der Gegenstände in unserem Geiste” (oder dergleichen) nennt. Was ein Bild ist, das wissen wir, aber die Vorstellungen sind doch gar keine Bilder, denn sonst kann ich das Bild sehen und den Gegenstand, dessen Bild es ist, aber hier ist es offenbar ganz anders. Wir haben eben ein Gleichnis gebraucht und nun tyrannisiert uns das Gleichnis. In der Sprache dieses Gleichnisses kann ich mich nicht ausserhalb des Gleichnisses bewegen. Es muss zu Unsinn führen, wenn man mit der Sprache dieses Gleichnis über das Gedächtnis als Quelle unserer Erkenntnis, als Verifikation unserer Sätze, reden will. Man kann von gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Ereignissen in der physikalischen Welt reden, aber nicht von gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Vorstellungen, wenn man als Vorstellung nicht doch wieder eine Art physikalischen Gegenstand (etwa jetzt ein physikalisches Bild, statt des Körpers) bezeichnet; sondern gerade eben das gegenwärtige. Man kann also den Zeitbegriff, d.h. die Regeln der Syntax, wie sie von den physikalischen Substantiven gelten, nicht in der Welt der Vorstellung anwenden, d.h. nicht dort, wo man sich einer radikal anderen Ausdrucksweise bedient. |
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Wenn man sagt, die Zukunft sei bereits präformiert, so heisst das offenbar: die Bilder des Filmstreifens, welche den zukünftigen Vorgängen auf der Leinwand entsprechen, sind bereits vorhanden. Aber für das, was ich in einer Stunde tun werde, gibt es ja keinen solchen Bilder, und wenn es sie gibt, so dürfen wir wieder nicht die Bilder auf dem Zukunftsteil des Filmstreifens mit den zukünftigen Ereignissen auf der Leinwand verwechseln. Nur von jenen können wir sagen, dass sie präformiert sind, d.h. jetzt schon existieren. Und bedenken wir, dass der Zusammenhang der Ereignisse auf der Leinwand mit dem, was die Filmbilder zeigen ein empirischer ist; wir können aus ihnen kein Ereignis auf der Leinwand prophezeien, sondern nur hypothetisch vorhersagen. Auch – und hier liegt eine andere Quelle des Missverständnisses – können wir nicht sagen “es ist jetzt der Fall, dass dieses Ereignis in einer Stunde eintreten wird” oder “es ist um 5 Uhr der Fall, dass ich um 7 Uhr spazierengehen werde.” |
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Ich kann natürlich sagen: ich sehe nicht die Vergangenheit, sondern nur ein Bild der Vergangenheit. Aber woher weiss ich, dass es ein Bild der Vergangenheit ist, wenn dies nicht im Wesen des Erinnerungsbildes liegt. Haben wir etwa durch die Erfahrung gelernt, diese Bilder als Bilder der Vergangenheit zu deuten? Aber was hiesse hier überhaupt “Vergangenheit”?”” Die Daten unseres Gedächtnisses sind geordnet; diese Ordnung nennen wir Gedächtniszeit, im Gegensatz zur physikalischen Zeit, der Ordnung der Ereignisse in der physikalischen Welt. Gegen den Ausdruck “Sehen in die Vergangenheit” sträubt sich unser Gefühl mit Recht; denn es ?–gibt uns ein Bild davon–? //denn es ruft das Bild hervor//, dass Einer einen Vorgang in der physikalischen Welt sieht, der jetzt gar nicht geschieht, sondern schon vorüber ist. Und die Vorgänge, welche wir “Vorgänge in der physikalischen
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“Was ist die Zeit?” – schon in der Frage liegt der Irrtum: als wäre die Frage: woraus, aus welchem Stoff, ist die Zeit gemacht. Wie man etwa sagt, woraus ist dieses feine Kleid gemacht. |
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“Hier” & “Jetzt”
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“Aber die Wirklichkeit, die solcherart zum Symbol gehört, fällt unter die Herrschaft der Grammatik”. |
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Denn, dass jener Satz ohne eine solche Ergänzung nichts sagt, muss die Grammatik sagen. Wenn sie das vollständige Geschäftsbuch der Sprache sein soll (wie ich es meine). |
Wie etwa der Fortgang eines Geschäftes aus den Geschäftsbüchern ?–muss vollständig ˇmuss herausgelesen werden können–?. Sodass man, auf die Geschäftsbücher deutend, muss sagen können: Hier! hier muss sich alles zeigen; und was sich hier nicht zeigt, gilt nicht. Denn am Ende muss sich hier alles Wesentliche abspielen. Alles wirklich Geschäftliche – heisst das – muss sich in der Grammatik abwickeln. |
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Es ist klar, dass dadurch nur die Uhr in unsere Zeichensprache einbezogen wird. |
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tu das, wenn ich in die Hände klatsche. Das Klatschen ist dann ein Zeitzeichen, wie der Pfeil ein Richtungszeichen ist, wenn ich sage “gehe dorthin”. |
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Farbe, Erfahrung, etc. als formale Begriffe |
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Aber auch Schwarz ist wäre eine Farbe, und wenn eine Farbe gegen Schwarz abgegrenzt ist, so durch eine Farbgrenze, wie jede andre. |
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Unmittelbare Erfahrung (Sinnes-Datum) ist entweder ein Begriff von trivialer Abgrenzung oder eine Form. |
Grundlagen der
Mathematik |
Die Mathematik mit
einem Spiel verglichen. |
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Der Sinn ausserhalb des Satzes.
Und was geht uns der an? Wo zeigt er sich und was können wir mit ihm anfangen? (Auf die Frage “was ist der Sinn dieses Satzes?” antwortet ein Satz. // kommt ein Satz zur Antwort. // (“Aber der mathematische Satz drückt doch? einen Gedanken aus” – Welchen Gedanken? –) |
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414
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123
Wenn wir von dem Sinn mathematischer Sätze reden, oder; wovon sie handeln, so gebrauchen wir ein falsches Bild. Es ist nämlich hier auch so, als ob unwesentliche, willkürliche, Zeichen das Wesentliche – eben den Sinn – miteinander gemein hätten //gemeinsam haben//. |
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248
Gewiss, es könnte sich ja um eine Aufgabe handeln, die die Beiden miteinander lösen. (Und einen Fall für die Nützlichkeit einer solchen Aufgabe kann man sich ja nach dem Oberen leicht konstruieren.) |
Die Regel über das Gewinnen und Verlieren unterscheidet eigentlich nur zwei Pole. Welche Bewandtnis es (dann?) mit dem hat, der gewinnt (oder verliert), geht sie eigentlich nichts an. Ob z.B. der Verlierende dann etwas zu zahlen hat. (Und ähnlich, kommt es uns ja vor, verhält es sich mit dem “richtig” und “falsch” im Rechnen.) |
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Sie glaube nämlich, man nehme der Definition ihre Bedeutung, Wichtigkeit, wenn man sie als blosse Ersetzungsregel, die von Zeichen handelt, hinstellt. Während die Bedeutung der Definition in ihrer Anwendung liegt, quasi in ihrer Lebenswichtigkeit. Und eben das geht (heute) in dem Streit zwischen Formalismus, Intuitionismus, etc. vor sich. Es ist den Leuten? unmöglich, die Wichtigkeit einer Sache //Handlung Tatsache//, ihre Konsequenzen, ihre Anwendung, von ihr selbst zu unterscheiden; die Beschreibung einer Sache von der Beschreibung ihrer Wichtigkeit. |
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Es gibt keine Metamathema- tik |
127
Der Kalkül kann uns nicht prinzipielle Aufschlüsse über die Mathematik geben. |
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128 |
45
Es brauchte in der Mathematik nicht vorzukommen. – Und wenn es doch in einem Kalkül gebraucht wird, so ist dieser nun kein Metakalkül. Vielmehr ist dann dieses Wort wieder nur ein Schachstein wie alle andern. |
124
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444
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37
Und was die Arithmetik betrifft, so ist es mehr oder weniger willkürlich, was wir noch Zahlen nennen wollen. Und im Uebrigen ist der Kalkül – z.B. – der Kardinalzahlen zu beschreiben, d.h. seine Regeln sind anzuge-
38 ben,
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415
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22
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Ein Fundament, das auf nichts steht, ist ein schlechtes Fundament. |
270
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541
pCp
. & . q = q
p
. & . p V q = p
etc.
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Beweis der Relevanz
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8
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672
673
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673
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676
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Beweis der Widerspruchsfreiheit
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124
gebraucht werden kann kann, kann nicht gesagt
werden. |
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118
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415
”In den Spielregeln dürfen keine Widersprüche vorkommen”. Warum nicht? “Weil man dann nicht wüsste, wie man zu spielen hat”? Aber wie kommt es, dass man auch auf den Widerspruch mit Zweifel reagiert? Auf den Widerspruch reagiert man überhaupt nicht. Man könnte nur sagen: Wenn das wirklich so gemeint ist (wenn der Widerspruch hier stehen soll, so versteh' ich es nicht. Oder: ich hab' es nicht gelernt. Ich verstehe die Zeichen nicht. Ich habe nicht gelernt, was ich daraufhin tun soll, ob es überhaupt ein Befehl ist; etc.. |
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415
416 zungszeichen gebrauchen; so
hiesse das, dass seine
Grammatik nun nicht mehr mit der des Wortes “ersetzen”(“Ersetzungszeichen”, etc.)
übereinstimmt.
Denn das Wort “kann” in diesem Satz deutet nicht auf
eine physische (physiologische) psychologische
Möglichkeit. |
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Ausser, indem man zeigt, dass die Grammatik der Bezeichnung // Beschreibung// der Handlung mit der jener Regeln übereinstimmt. |
585
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430
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Arithmetik, in der diese auf ihre Anwendungen vorbereitet wird. (Russell, Ramsey) |
161'
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162'
Gegen die Abgrenzung des Anwendungsgebiets spricht nämlich das Gefühl, dass wir die Arithmetik verstehen können, ohne ein solches Gebiet im Auge zu haben. Oder sagen wir so: Der Instinkt sträubt sich gegen alles, was nicht bloss eine Analyse der schon vorhandenen Gedanken ist. |
161'
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162'
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Das Charakteristische an der Zahlangabe ist, dass man statt der einen Zahl jede andere einsetzen kann und der Satz immer sinnvoll bleiben muss; also die unendliche Formenreihe von Sätzen. |
Denn auch von der Geometrie muss man sagen können, sie sei ihre eigene Anwendung. |
86
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Es könnte scheinen, als berechtigte uns die mathematische Ausrechnung zu einer Vorhersagung, etwa, dass ich 3 Personen werde beteilen können und 2 Aepfel übrigbleiben werden. So ist es aber nicht. Zu dieser Vorhersagung berechtigt uns eine physikalische Hypothese, die ausserhalb der Rechnung steht. Die Rechnung ist nur eine Betrachtung der logischen Formen, der Strukturen, und kann an sich nichts Neues liefern. |
So verschieden Striche und Gerichtsverhandlungen sind, so kann man doch Gerichtsver- handlungen darste durch Striche in einem Kalender darstellen. Und kann die einen statt der anderen zählen. Es ist nicht so, wenn ich etwa Hutgrössen Zählen will. Drei Hutgrössen durch 3 Striche zu repräsentieren wäre nicht natürlich. Ebenso, wie wenn ich eine Maßzahl, 3m, durch 3 Striche darstellen wollte. Man kann das ja tun, nur stellt dann “!!!” auf eine andere Weise dar. |
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Der Begriff “Primzahl” ist die allgemeine Form der Untersuchung einer Zahl auf die betreffende Eigenschaft hin; der Begriff “Teilbar” “teilbar” die allgemeine Form der Untersuchung auf die Teilbarkeit u.s.f. |
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552
<…> Die Gleichung 4 Aepfel + 4 Aepfel = 8 Aepfel ist eine Ersetzungsregel, die ich verwende, wenn ich nicht das Zeichen “4 + 4” durch “8”, sondern das Zeichen 4 Aepfel + 4 Aepfel” durch “8 Aepfel” ersetze. Man muss sich aber davor hüten zu glauben “4 Aepfel + 4 Aepfel = 8 Aepfel” ist die konkrete Gleichung, dagegen 4 + 4 = 8 die der abstrakte Satz, wovon die erste Gleichung nur eine spezielle Anwendung ist sei. So dass zwar die Arithmetik der Aepfel viel weniger allgemein ist wäre, als die eigentliche allgemeine, aber eben in ihrem beschränkten Bereich (für Aepfel) gälte. – Es gibt aber keine “Arithmetik der Aepfel”, denn die Gleichung mit den benannten Zahlen 4 Aepfel + 4 Aepfel = 8 Aepfel ist nicht ein Satz, der von Aepfeln handelt. Man kann sagen, dass in dieser Gleichung das Wort “Aepfel” keine Bedeutung hat. (Wie man es überhaupt von dem Zeichen in einer Zeichenregel sagen kann, die seine Bedeutung bestimmen hilft.) |
612
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616
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619
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662
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Ramsey's Theorie der Identität
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161'
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544
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545
(Fe).Fex ≡ Fe. Aber nach den Erklärungen, die er über seine Funktionszeichen “Fe” gibt, ist (Fe).Fex ≡ Fex die Aussage: “jeder Satz ist sich selbst äquivalent” (Fe).Fex ≡ Fey die Aussage: “jeder Satz ist jedem Satz äquivalent”. //Ramsey erklärt “x = x” auf einem Umweg als die Aussage … und “x = y” als …….// Er hat also mit seiner Erklärung nichts andres erreicht, als was die zwei |
548
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626
627
Man könnte nun einwenden, dass richtige Gleichungen der Form x = y auch Tautologien, dagegen falsche, Kontradiktionen sein müssten, weil man ja die richtige Gleichung muss beweisen können und das, indem man die beiden Seiten der Gleichung transformiert, bis eine Identität x = x herauskäme. Aber obwohl durch diesen Prozess die erste Gleichung als richtig erwiesen ist und insofern die Identität x = x das Endziel der Transformationen war, so ist sie nicht das Endziel in dem Sinne, als hätte man durch die Transformationen der Gleichung ihre richtige Form geben wollen, wie man einen krummen Gegenstand zurechtbiegt, und als habe sie nun ˇin der Identität diese vollkommene Form (endlich) erreicht. Man kann also nicht sagen: die richtige Gleichung ist ja eigentlich eine Identität. Sie ist eben keine Identität. |
69
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754
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234
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446
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119'
Der Satz “Gegenwinkel sind gleich” heisst, ich werde, wenn sie sich bei der Messung nicht als gleich erweisen, die Messung für falsch erklären und “die Winkelsumme im Dreieck ist 180 Grad” heisst, ich werde, wenn sie sich bei einer Messung nicht als 180 Grad erweist, einen Messungsfehler annehmen. Der Satz ist also ein Postulat über die Art und Weise der Beschreibung der Tatsachen. Also ein Satz der Syntax. |
Über Kardinalzahlen
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Kardinalzahlenarten
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712
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649
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622
Von den logischen Begriffen, z.B. von dem (oder: einem) der Unendlichkeit, könnte man sagen: ihre Essenz beweise ihre Existenz. |
695
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578
579
(Nichts wäre interessanter, als die Arithmetik dieser Menschen zu untersuchen und man verstünde wirklich, dass es hier keinen Unterschied zwischen 20 und 21 gibt // dass hier kein Unterschied zwischen 20 und 21 existiert besteht//.) |
587
588
(Zeigt sich hier nicht die Unsinnigkeit des Geredes von der “Grundintuition”?) |
33
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12
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565
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447
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553
1 Mensch im Zimmer” ist vereinbar mit “es sind 2 Menschen im Zimmer” und das mit “es sind 3 Menschen im Zimmer” u.s.f.; dagegen ist der Satz “es ist kein (0) Mensch im Zimmer” mit dem ersten der früheren Reihe nicht vereinbar. |
554
Ich kann also in dem Satz “dieses Viereck in meinem Gesichtsfeld hat mindestens zwei Farben” statt “zwei” nicht “eine” substituieren. Oder auch: “das Viereck hat nur eine Farbe” heisst nicht – analog (Ex).fx & non(E x,y)·fx & fy – “das Viereck hat eine Farbe, aber nicht zwei Farben”. |
557
immer mit der Anzahl
ˇvon Soldaten gezählt werden, welche über
einen Soldaten angetreten sind (etwa, indem die Anzahl der
möglichen Kombinationen des Flügelmanns und eines andern Soldaten der Reihe
angegeben werden soll).
Aber auch ein Herkommen könnte existieren, wonach die Anzahl der Soldaten
immer um 1 grösser als die wirkliche angegeben
wird.
Das wäre etwa ursprünglich geschehen, um einen bestimmten Vorgesetzten
über die wirkliche Zahl zu täuschen, dann aber habe es sich als Zählweise
für Soldaten eingebürgert.
(Akademisches Viertel.)
Die Anzahl der verschiedenen Farben in einer Fläche könne auch durch die
Anzahl der möglichen Kombinationen zu zwei Gliedern angegeben
werden.
Und dann kämen für diese Anzahl nur die Zahlen
|
559
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585
Hier haben wir etwas, wie eine untere Grenze des Zählens, noch ehe wir die Eins erreichen. |
585
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587
1, 12, 123, etc., oder, was auf das Gleiche hinauskommt: 0, 01, 012, etc.. Diese kann man sehr wohl auch Zahlzeichen nennen. |
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Zähle ich die Teile, so gibt es in meiner Zahlenreihe keine 0, denn die Reihe etc. fängt mit einem Buchstaben an, während die Reihe ! !, !.!, !..!, etc. nicht mit einem Punkt anfängt. Ich kann dagegen auch mit dieser Reihe alle Tatsachen der Teilung darstellen, nur “zähle ich dann nicht die Teile”. |
558
589
Es kommt alles darauf an, ob ich mit einer Zahlenreihe zähle, die mit 0 anfängt, oder mit einer, die mit 1 anfängt. So ist es auch, wenn ich die Längen von Stäben, oder die Grössen von Hüten zähle. Wenn ich mit Zählstrichen zähle, so könnte ich sie dann so schreiben: |
98
Es hat hier übrigens mit den Zahlzeichen
(1),
((1) + 1), etc. eine gewisse
Schwierigkeit: Nämlich die, dass wir sie
nach einer gewissen Länge nicht mehr unterscheiden können, ohne die Striche
zu zählen, also
99 ohne die Zeichen in andere
zu übersetzen.
“!!!!!!!!!!”
und “!!!!!!!!!!!”
kann man nicht in dem Sinne unterscheiden – sie sind also nicht in
demselben Sinn verschiedene Zeichen – wie “10” und
“11”.
Uebrigens würde dasselbe natürlich auch im
Dezimalsystem geschehen (denken wir an die Zahlen 1111111111 und
11111111111), aber das ist nicht ohne Bedeutung. –
|
99
Hier könnte man nun Fragen aufwerfen, wie die: Ist es nun nur sehr wahrscheinlich wahrscheinlich, dass 464 + 272 = 736 ist? Und ist also nicht auch 2 + 3 =
100
2 + 3 = 5 nur
sehr wahrscheinlich?
Und was wo ist denn die objektive Wahrheit, der sich
diese Wahrscheinlichkeit nähert?
D.h., wie bekommen wir denn einen Begriff davon,
dass
2 + 3 eine gewisse
Zahl wirklich ist, abgesehen von dem, was sie? uns zu
sein scheint? – |
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539
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419
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2 + 2 =
4
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146'
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537
Das Zeichen für den Umfang eines Begriffes ist eine Liste. Man könnte – beiläufig – sagen: die Zahl // Anzahl// ist die externe Eigenschaft
538
Die Arithmetik hat es mit dem Schema !!!! zu tun. – Aber redet denn die Arithmetik von Strichen, die ich mit Bleistift auf Papier mache? – Die Arithmetik redet nicht von den Strichen, sie operiert mit ihnen. |
162'
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548
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551
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Er macht offenbar davon Gebrauch, dass man (Ex) … als logische Summe behandeln kann. Wir übersetzen etwa von dem Symbolismus (“wenn in jedem Quadrat ein Stern ist, so sind zwei im ganzen? Rechteck”) |
553
Die Reihe von Sätzen
(Ex):aRx & xRb (Ex,y):aRx & xRy & yRb (x,y,z):aRx & xRy & yRz & zRb u.s.f. kann man sehr wohl so ausdrücken: “es gibt ein Glied zwischen a und b” “es gibt zwei Glieder zwischen a und b” u.s.w. und kann das etwa Schreiben (E1x).aRxRb, (E2x).aRxRb, etc.. Es ist aber klar, dass zum Verständnis dieser Ausdrücke die obere Erklärung nötig ist, weil man sonst nach Analogie von (E2x).fx = (E x,y)fx & fy glauben könnte (E2x).aRxRb sei gleichbedeutend einem Ausdruck (E x,y).aRxRb & aRyRb. Ich könnte natürlich auch statt “(Ex,y).F(x,y)” schreiben “(E 2x,y).F(x,y)”. Aber die Frage wäre nun: was habe ich dann unter “(E 3x,y).F(x,y)” zu verstehen? Aber hier lässt sich eine Regel geben; und zwar brauchen wir eine, die uns in der Zahlenreihe beliebig weiterführt. Z.B. die (E 3 x,y).F(x,y) = (E x,y,z): F(x,y) & F(x,z) & F(y,z) (E 4 x,y).F(x,y) = (E x,y,z,u): F(x,y) & F(x,z) & … es folgen die Kombinationen zu zwei Elementen. U.s.f.. Es könnte aber auch definiert werden: (E 3 x,y).F(x,y) = (E x,y,z).F(x,y) & F(y,x) & F(x,z) & F(z,x) & F(y,z) & F(z,y) u.s.f..
554
Soll ich sagen, dass in den //in diesen// verschiedenen Fällen das Zeichen “3” eine andere //verschiedene // Bedeutung hat? Drückt nicht vielmehr das Zeichen “3” das aus, was den verschiedenen Interpretationen gemeinsam ist? Warum hätte ich es sonst gewählt. Es gelten ja auch die gleichen Regeln von dem Zeichen “3” in dieser wie //und // in jener Verwendung //in jedem dieser Zusammenhänge//. Es ist nach wie vor durch 2 + 1 zu ersetzen; etc.. Allerdings aber ist ein Satz nach dem Vorbild von é!! & é!!! Cé!!!!! nun keine Tautologie. Zwei Menschen, die miteinander in Frieden leben und drei weitere Menschen, die miteinander in Frieden leben geben nicht fünf Menschen, die miteinander in Frieden leben. Aber das heisst nicht, dass nun 2 + 3 nicht 5 ist. Vielmehr lässt sich die Addition nur nicht so anwenden. Denn man könnte sagen: 2 Menschen, die … und 3 Menschen, die … und von denen jeder mit jedem der ersten Gruppe in Frieden lebt = 5 Menschen die … Mit andern Worten die Zeichen von der Form (E 1 x,y).F(x,y), (E 2 x,y).F(x,y), etc. haben die Multiplizität der Kardinalzahlen, wie die Zeichen (Elx).fx, (E 2x).fx, etc. und wie auch die Zeichen (é1x).fx, (é2x).fx, etc.. |
616
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619
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622
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(En2x) .fx & (En3x).Fx & Ind. .C. (En5x).fx V Fx. … A) zu addieren, so wäre das folgendermassen zu verstehen: Zuerst ist es möglich, nach gewissen Regeln herauszufinden, dass (Enx).fx & (Enx).Fx & Ind. .C. (Enx,y):fx V Fx . & . fy V Fy tautologisch ist. (Enx).fx ist eine Abkürzung für (E x).fx & non(E x,y). fx & fy. Ich werde ferner Tautologien der Art A zur Abkürzung so schreiben: (E') & (') C (E') So geht also aus den Regeln hervor, dass (E'x) & (E'x) C (E'x,y), (E'x,y) & (E'x) C (E'x,y,z) und andere Tautologien. Ich schreibe “und andere” und nicht “u.s.w. ad inf.), weil man mit diesem Begriff noch |
98
17 + 28
kann ich nur mir nach Regeln ausrechnen, ich brauche17 + 28 = 45 (s) nicht als Regel zu geben. Kommt also in einem Beweis der Uebergang von f(17 + 28) auf f(45) vor, so brauche ich nicht sagen, er geschähe nach der Regel s, sondern nach andern Regeln des 1 + 1. |
Wie ist es hiermit aber in der (((1) + 1) + 1)-Notation? Kann ich sagen, ich könne mir in ihr z.B. 2 + 3 ausrechnen? Und nach welcher Regel? Es geschähe so: /(1) + 1/ + /((1) + 1) + 1/ = ((/(1) + 1/ + 1) + 1) + 1 = /((((1) + 1) + 1) + 1) + 1/ …(<…>) |
| Als die Zahlen im Dezimalsystem hingeschrieben waren, gab es Regeln, nämlich die der Addition für je zwei Zahlen von 0 bis 9, und die reichten mir, entsprechend angewandt, für Additionen aller Zahlen aus. Welche Regel entspricht nun diesen Elementarregeln? Es ist offenbar, dass wir uns in einer Rechnung wie t weniger Regeln merken brauchen als in 17 + 28. Ja, wohl nur eine allgemeine und gar keine der Art 3 + 2 = 5. Im Gegenteil, wieviel 3 + 2 ist, scheinen wir jetzt ableiten, ausrechnen zu können. |
99
Haben wir 45 in
s in
demselben Sinne ausgerechnet, wie dasErgebnis in t? |
In einem andern Symbolismus liesse es sich vielleicht eher sehen. Ich schreibe /ohne weitere Erklärung/: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, etc. /(1) + 2/ + /((1) + 2) + 3/ = (((/(1) + 2/ + 1) + 1) + 1) = /((((1) + 2) + 3) + 4) + 5/ Die Rechnung hätte man auch dann so durchführen können: |Die Aufgabe ist 2 + 3 = ? und man schreibt 1,2,3,4,5,6,7 1,2;1,2,3 So rechnen Kinder tatsächlich, wenn sie “abzählen”. (Und dieser Kalkül muss so gut sein wie ein anderer.) |
100
Man könnte auch fragen: ist
ein Beweis von2 + 3 = 5, oder zeigt er sozusagen nur dass 2 + 3 2 + 3 ist? Ich kann aber doch sagen r!!!!! = 5, !! = 2, !!! = 3, nun mache ich die (geometrische) Konstruktion und zeige so, dass 2 + 3 = 5 ist. |
Oder sollen wir das Additionstheorem so lauten lassen: a + (b + 1) = (a + 1) + b, also so addieren: ((1) + 1) + (((1) + 1) + 1) = (((1) + 1) + 1) + ((1) + 1) = ((((1) + 1) + 1) + 1) + (1) = (((((1) + 1) + 1) + 1) + 1)? |
101
Wenn ich die Zahl
nach ihrem letzten Buchstaben nenne, so beweist das,
dass (E + D) + C =
E + (D + C) = L..
Diese Form des Beweises ist gut, weil sie deutlich zeigt,
dass das Ergebnis wirklich errechnet ist und weil man
aus ihr doch auch wieder den allgemeinen Beweis herauslesen kann.
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626
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627
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711
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712 sich in uns auflehnt, gegen den
Gedanken, dass (E'3x).fx & (E'2x).gx & Ind. .C. (E'5x).fx V gx” der Satz 3 + 2 = 5 sein könnte. Denn das //dasjenige//, wodurch wir diesen //jenen// Ausdruck als Tautologie erkennen, kann ich selbst nicht aus einer Betrachtung von Begriffen ergeben, sondern muss aus dem Kalkül zu ersehen sein. Denn die Grammatik ist ein Kalkül. D.h., was im Tautologien-Kalkül noch ausser dem Zahlenkalkül da ist, rechtfertigt diesen nicht und ist, wenn wir uns für ihn interessieren, nur Beiwerk. |
724
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Zahlangaben innerhalb
der Mathematik. |
541
542
Kann ich aber nicht eine Variable dadurch bestimmen, dass ich sage, ihre Werte sollen alle Gegenstände sein, die eine bestimmte Funktion befriedigen? – Dadurch bestimme ich ja die Variable nicht, ausser wenn ich weiss, welche Gegenstände die Funktion befriedigen, d.h. wenn mir diese Gegenstände auch auf andre Weise (etwa durch eine Liste) gegeben sind; und dann wird die Angabe der Funktion überflüssig. Wissen wir nicht, ob ein Gegenstand die Funktion befriedigt, so wissen wir nicht, ob er ein Wert der Variablen sein soll und die Grammatik der Variablen ist dann in dieser Beziehung einfach nicht bestimmt // ausgesprochen//. |
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140'
ACB BAC BCA CAB CBA Denn es ist unmöglich, die Zahl der möglichen Permutationen zu kennen, ohne diese selbst zu kennen. Und wäre das nicht so, so könnte die Kombinatorik nicht zu ihren allgemeinen Formeln kommen. Das Gesetz, welches wir in der Bildung der Permutationen erkennen, ist durch die Gleichung p = n! dargestellt. Ich glaube, in demselben Sinn, wie der Kreis durch die Kreisgleichung. – Ich kann freilich die Zahl 2 den Permutationen A B, B A zuordnen, sowie die 6 den ausgeführten Permutationen von A, B, C, aber das gibt mir nicht den Satz der Kombinationslehre. – Das was ich in A B, B A sehe, ist eine interne Relation, die sich daher nicht beschreiben lässt. D.h. das lässt sich nicht beschreiben, was diese Klasse von Permutationen komplett macht. – Zählen kann ich nur, was tatsächlich da ist, nicht die Möglichkeiten. Ich kann aber z.B. berechnen, wieviele Zeilen ein Mensch schreiben muss, wenn er in jede Zeile eine Permutation von 3 Elementen setzt und solange permutiert, bis er ohne Wiederholung nicht weiter kann. Und das heisst, er braucht 6 Zeilen, um auf diese Weise die Permutationen A B C, A C B etc. hinzuschreiben, denn dies sind eben “die Permutationen von A, B, C”. Es hat aber keinen Sinn zu sagen, dies seien alle Permutationen von A B C. |
Eine Kombinationsrechenmaschine ist denkbar ganz analog der Russischen. |
Aber die Frage gibt es auch nur mit Bezug auf diese Methode. |
Der Satz, es gibt 6 Permutationen von 3 Elementen, ist identisch mit dem Permutationsschema und darum gibt es hier keinen Satz “es gibt 7 Permutationen von 3 Elementen”, denn dem entspricht kein solches Schema. |
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148'
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Eine andere ebenso nützliche Frage ist “wie wird dieser Satz in praxi wirklich an- gewandt” und das wird jener Satz der Combinationslehre natürlich als Schlussgesetz an- gewandt, zum Uebergang von einem Satz zum andern, deren jeder eine Wirklichkeit, keine Möglichkeit, beschreibt. |
150'
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552
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Zahlengleichheit
Längengleichheit
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557
“(E L).La & Lb”? Aber wenn das in der gewöhnlichen Weise gemeint wird, also mit den gewöhnlichen Regeln gebraucht wird, so müsste es ja dann Sinn haben zu schreiben “(E L).La” also “der Fleck a hat eine Farbe”, “der Stab hat eine Länge”. Ich kann freilich “(E L).La & Lb” für “a und b sind gleichlang” schreiben, wenn ich nur weiss und berücksichtige, dass “(E L).La” sinnlos ist; aber dann wird die Notation irreführend und verwir-
558 rend.
(“Eeine
Länge haben”, “einen Vater haben”.)
–
Wir haben hier den Fall, den wir in der gewöhnlichen Sprache
so oft so ausdrücken: “Wenn
a die Länge L hat, so hat b auch L”; aber
hier hätte der Satz “a hat die Länge L” gar
keinen Sinn, oder doch nicht als Aussage über a; und der Satz lautet
richtiger “nennen wir die Länge von a
‘L’, so ist die Länge von b auch
L” und ‘L’ ist eben hier wesentlich
eine Variable.
Der Satz hat übrigens die Form eines Beispiels, eines Satzes, der als
Beispiel zum allgemeinen Satz dienen kann und man würde etwa auch
fortfahren //fortsetzen//:
“wenn z.B. a 5m lang
ist //die Länge 5m hat//, so hat
b auch 5m,
u.s.w.”. –
Zu sagen “die Stäbe a und b haben die gleiche
Länge” sagt nämlich gar nichts über die Länge jedes Stabes; denn es
sagt auch nicht, “dass jeder der beiden eine
Länge hat”.
Der Fall hat also gar keine Aehnlichkeit mit
dem: “A und B haben den gleichen Vater”
und “der Name des Vaters von A und B ist
‘N’”, wo ich einfach für die allgemeine
Bezeichnung den Eigennamen einsetze.
‘5m’ ist aber nicht der Name der
betreffenden Länge, von der zuerst nur gesagt wurde,
dass a und b sie beide
besässen.
Wenn es sich um Längen im Gesichtsfeld handelt, können wir zwar sagen, die
beiden Längen seien gleich, aber wir können sie im allgemeinen nicht mit
einer Zahl “benennen”. –
Der Satz “ist L die Länge von a, so hat auch b
die Länge L” schreibt seine Form nur als eine von der
Form eines des Beispiels // von der eines Beispiels
// derivierte (Form) hin.
Und man könnte den allgemeinen Satz auch wirklich durch eine
Anführung //Aufzählung
// von Beispielen mit einem
“u.s.w.” ausdrücken.
Und es ist eine Wiederholung desselben Satzes, wenn ich sage:
“a und b sind gleichlang; ist die Länge von a
L, so ist die Länge von b auch L; ist a 5m
lang, so ist auch b 5m lang, ist a 7m, so
ist b 7m,
u.s.w.”.
Die dritte Fassung zeigt schon, dass in dem Satz
nicht das “und” zwischen zwei Formen steht, wie in
“(Ex). fx &
Fx”, so dass man auch
(Ex). fx”
und (Ex). Fx”
schreiben dürfte.
Nehmen wir als Beispiel auch den Satz “in den beiden Kisten sind
559
(Ex). fx. & . non(Ex,y). fx & fy . = . (En1x).fx . = . f1 etc., so könnte man den Satz “die Anzahl der Aepfel in den beiden Kisten ist die gleiche” schreiben: “(E n). fn & Fn”. “(En). fn” aber wäre kein Satz. |
561
Will man den Satz “die Begriffe unter f und
F fallen gleichviele Gegenstände” in übersichtlicher Notation
schreiben, so ist man vor allem versucht, ihn in der Form
“fn
& Fn” zu schreiben.
Und ferner empfindet man das nicht
|
565
Was uns verführt die Russell'sche, oder Frege'sche, Erklärung anzunehmen, ist der Gedanke, zwei Klassen von Gegenständen (Aepfeln in zwei Kisten) seien gleichzahlig, wenn ˇman sie einander 1 zu 1 zuordnen könne. Man denkt sich die Zuordnung als eine Kontrolle der Gleichzahligkeit. Und hier macht man in Gedanken wohl noch eine Unterscheidung zwischen Zuordnung und Verbindung durch eine Relation; und zwar wird die Zuordnung zur Verbindung, was die “geometrische Gerade” zu einer wirklichen ist, eine Art idealer Verbindung; einer Verbindung, die quasi von der Logik vorgezeichnet ist und durch die Wirklichkeit nun nachgezogen werden kann. Es ist die Möglichkeit, aufgefasst als eine schattenhafte Wirklichkeit. Dies hängt dann wieder mit der Auffassung von “(Ex). fx” als Ausdruck der Möglichkeit von fx zusammen. “f und F sind gleichzahlig” (ich werde dies schreiben “S(f,F)”, oder auch einfach “S”) soll ja aus “f5 & F5” folgen; aber aus f5 & F5 folgt nicht, dass f und F durch eine 1–1 Relation R verbunden sind (dies werde ich “P(f,F)” oder “P” schreiben). Man hilft sich, indem man sagt, es bestehe dann eine Relation der Art |
567
Es folgt zwar nicht P aus f5 & F5, wohl aber f5 & F5 aus P & f5. P
& f5 = P & f5 & F5 = P &
F5
u.s.w..
Also kann man schreiben:Und dies kann man dadurch ausdrücken, dass man sagt, die Gleichzahligkeit folge aus P. Und man kann auch die Regel geben P & S = P, die mit den Regeln, oder der Regel, B und der Regel A übereinstimmt. |
Schreibt man S in der Form fo & Fo . V . f1 & F1 . V . f2 & F2 . V . . V . …ad inf., so kann man mit grammatischen Regeln, die der gewohnten Sprache entsprechen, leicht P & S = P ableiten. Denn (fo & Fo . V . f1 & F1 etc. ad inf.) & P = fo & Fo & P . V . f1 & F1 & P . V . . V . etc. ad inf. = fo & P . V . f1 & P . V . f2 & P . V . etc. ad inf. = = P & (fo V f1 V f2 V etc. ad inf.) = P. Der Satz “fo V f1 V f2 V etc. ad inf.” muss als Tautologie behandelt werden. |
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Mathematischer Beweis |
so kann ich das Finden be- schreiben, auch wenn es nicht ein- getreten ist; anders, wenn ich die Lösung eines mathematischen Problems suche.
Mathematische Expedition & Polarexpedition. |
154'
Ich könnte mir z.B. denken, dass jemand in meiner Gegenwart Primzahlen der Reihe nach hinschriebe, ich wüsste nicht, dass es die Primzahlen sind – ich könnte etwa glauben, es seien Zahlen, wie sie ihm eben einfielen – und nun versuchte ich irgendein Gesetz in ihnen zu finden. Ich könnte nun geradezu eine Hypothese über diese Zahlenfolge aufstellen, wie über jede andere, die ein physikalisches Experiment ergibt. In welchem Sinne habe ich nun hiedurch eine Hypothese über die Verteilung der Primzahlen aufgestellt? |
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Der Begriff der Primzahl ist das allgemeine Gesetz, wonach ich prüfe, ob eine Zahl eine Primzahl ist oder nicht. |
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4
5
(Ich sagte “aus der gleichen Quelle fliesst nur Eines” und man könnte sagen, es wäre doch zu verflucht sonderbar, wenn aus so verschiedenen Quellen dasselbe fliessen sollte. Der Gedanke, dass aus verschiedenen Quellen dasselbe fliessen kann, ist und von der Physik, d.h. von den Hypothesen so geläufig vertraut. Dort schliessen wir immer von Symptomen auf die Krankheiten und wissen, dass die verschiedensten Symptome, Symptome Desselben sein können.) |
Wie konnte man nach der Statistik das vermuten, was dann der Beweis zeigte? |
6
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79
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159'
Was war es, was wir vor der Entdeckung nicht wussten? (Es war nichts, was wir nicht wussten, sondern etwas, was wir nicht kannten.) Das sieht man sehr deutlich, wenn man sich den Einspruch erhoben denkt, p/p sei gar nicht das, was non-p sagt. Die Antwort ist natürlich, dass es sich nur darum handelt, dass das System p/q etc. die nötige Multiplizität hat. Scheffers hat also ein symbolisches System gefunden, das die nötige Multiplizität hat. Ist es ein Suchen, wenn ich das System Scheffers nicht kenne und sage, ich möchte ein System mit nur einer logischen Konstanten konstruieren. Nein! Die Systeme sind ja nicht in einem Raum, so dass ich sagen könnte: Es gibt Systeme mit 3 und 2 logischen Konstanten und nun suche ich die Zahl der Konstanten in der selben Weise zu vermindern. Es gibt hier keine selbe Weise. |
450
451
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681
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734
Denken wir uns, jemand stellte sich folgendes // dieses// Problem: Es
ist ein Spiel zu erfinden: das Spiel soll auf einem Schachbrett
gespielt werden; jeder Spieler soll 8 Steine haben; von den
weissen Steinen sollen 2 (die
“Konsulen”), die an den Enden der Anfangsposition
stehen, durch die Regeln irgendwie ausgezeichnet sein; sie sollen eine
grössere Bewegungsfreiheit haben als die andern; von
den schwarzen Steinen soll einer (der
“Feldherr” ein ausgezeichneter sein; ein
weisser Stein nimmt einen schwarzen (und
umgekehrt), indem er sich an dessen Stelle setzt; das ganze Spiel soll
eine gewisse Analogie mit den Punischen Kriegen haben.
Das sind die Bedingungen, denen das Spiel zu genügen hat. –
Das ist gewiss eine Aufgabe, und eine Aufgabe ganz
andrer Art, als die, herauszufinden, wie Weiss im
Schachspiel unter gewissen Bedingungen gewinnen können.
–
Denken wir uns nun aber die Frage //das
Problem//: “Wie kann
Weiss in unserm dem Kriegsspiel,
dessen Regeln wir noch nicht genau kennen, in 20 Zügen
gewinnen?” –
Dieses Problem wäre ganz analog den Problemen der Mathematik (nicht
ihren Rechenaufgaben). |
50
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51
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17
wo es nicht in einem System geschieht, das
was ich suche, nicht beschreiben kann, oder nur scheinbar; denn, könnte ich
es in allen Einzelheiten beschreiben, so hätte ich es eben
schon, und ehe es vollständig beschrieben ist, kann ich nicht
sicher sein, ob das was ich suche, logisch einwandfrei ist,
sich also überhaupt beschreiben lässt;
d.h. diese unvollkommene Beschreibung
lässt gerade das aus, was notwendig wäre, damit etwas
gesucht werden könnte.
Sie ist also nur eine Scheinbeschreibung des
“Gesuchten”.
Irregeführt wird man hier leicht durch die Rechtmässigkeit einer unvollkommenen Beschreibung im Falle des Suchens eines wirklichen Gegenstandes, und hier spielt wieder eine Unklarheit über die Begriffe ‘Beschreibung’ und ‘Gegenstand’ hinein. Wenn man sagt, ich gehe auf den Nordpol und erwarte mir <…> dort eine Flagge zu finden, so hiesse das in der Russell'schen Auffassung: ich erwarte mir Etwas (ein X) zu finden, das eine Flagge – etwa von dieser und dieser Farbe und Grösse – ist. Und es scheint dann, als bezöge sich die Erwartung (das Suchen) auch hier nur auf eine Beschreibung //indirekte Kenntnis// und nicht auf den Gegenstand selbst, den ich erst dann direkt eigentlich kenne (knowledge by acquaintance), wenn ich ihn vor mir habe (während ich früher vorher nur indirekt mit ihm bekannt bin). Aber das ist Unsinn. Was immer ich dort wahrnehmen kann – soweit es eine Bestätigung meiner Erwartung ist – kann ich auch schon vorher beschreiben. Und “beschreiben” heisst hier nicht, etwas darüber aussagen, sondern es aussprechen, d.h.: Was ich suche, muss ich vollständig beschreiben können. |
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15
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154'
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155'
Es wäre wie eine Expedition, die des Raumes nicht ganz sicher wäre! |
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14
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eines mathematischen Satzes. |
680
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681
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684
Denken wir nun an die Frage: “hat die Gleichung
x² + ax + b =
0 eine reelle Lösung”.
Hier gibt es wieder eine Kontrolle und die Kontrolle scheidet zwischen den
Fällen (E …)
etc. und non(E …)
etc..
Kann ich aber in demselben Sinne auch fragen und kontrollieren
“ob die Gleichung eine Lösung hat”? es sei denn,
dass ich diesen Fall wieder mit anderen in ein
System bringe. |
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646 <
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“Jede Gleichung G hat eine Wurzel”. Und wie, wenn sie keine hat? können wir diesen Fall beschreiben, wie den, dass sie keine rationale Lösung hat? Was ist das Kriterium dafür, dass eine Gleichung keine Lösung hat? Denn dieses Kriterium muss gegeben sein // werden//, wenn die mathematische Frage einen Sinn haben soll und wenn das, was die Form eines Existenzsatzes hat, “Satz” im Sinne der Antwort auf eine Frage sein soll. //und wenn der Existenzssatz Antwort auf eine Frage sein soll.// (Worin besteht die Beschreibung des Gegenteils; worauf stützt sie sich; auf welche Beispiele, und wie sind diese Beispiele mit einem besonderen Fall des bewiesenen Gegenteils verwandt? Diese Fragen sind nicht etwa nebensächlich, sondern absolut wesentlich.) (Die Philosophie der Mathematik besteht in einer genauen Untersuchung der mathematischen Beweise – nicht darin, dass man die Mathematik mit einem Dunst umgibt.) |
655
Das Wort “Satz”, wenn es hier überhaupt Bedeutung haben soll, ist äquivalent einem Kalkül und zwar jedenfalls den, in welchem p. V . non-p = Taut. ist (das “Gesetz des ausgeschlossenen Dritten” gilt). Soll es nicht
656
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bewiesen wurde, schau den Beweis an. |
630
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421
422
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438
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437
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Besonders ist er geneigt, sich die Arbeit des Mathematikers aufzuhalsen. |
671
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677
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132'
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631
632
Der ‘medizinische Beweis’ hat die Hypothese, die er bewiesen hat, nicht in einen neuen Kalkül eingegliedert und ihm also keinen neuen Sinn gegeben; der mathematische Beweis gliedert den mathematischen Satz in einen neuen Kalkül ein, er verändert seine Stellung in der Mathematik. Der Satz mit seinem Beweis gehört einer andern Kategorie an, als der Satz ohne den Beweis. (Der unbewiesene mathematische Satz – Wegweiser der mathematischen Forschung, Anregung zu mathematischen Konstruktionen.) |
656
x² + y² + 2xy = (x + y)² x² + 3x + 2 = 0 x² + ax + b = 0 x² + xy + z = 0? Das kommt auf die Verwendung dieser Gleichungen an. – Aber der Unterschied zwischen No1 und No2 (wie sie gewöhnlich gebraucht werden) ist nicht einer der Extension der Worte, die sich befriedigen. Wie beweist Du den Satz “No1 gilt für alle Werte von x und y” und wie den Satz “es gibt Werte von x, die No2 befriedigen”? So viel Analogie in diesen Beweisen ist, soviel Analogie ist im Sinn der beiden Sätze. |
657
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682
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“Ich habe ausgerechnet, dass es keine solche Zahl gibt”. Im ersten Satz darf ich nicht “keine” statt “eine” einsetzen. – Und wie, wenn ich im zweiten statt “keine” “eine” setze? Nehmen wir an, die //eine// Rechnung ergibt nicht den Satz“ non(En)etc.”, sondern “ (En)etc.”. Hat es dann etwa Sinn zu sagen: “nur Mut! jetzt musst Du einmal auf eine solche Zahl kommen, wenn Du nur lang genug probierst”? Das hat nur Sinn, wenn der Beweis nicht “(En)etc.” ergeben, sondern dem Probieren Grenzen gesteckt hat, also etwas ganz anderes geleistet hat. D.h., das, was wir den Existenzsatz nennen, der uns eine Zahl suchen lehrt, hat zum Gegenteil nicht den Satz “(n).etc.”, sondern einen Satz, der sagt, dass in dem und dem Intervall keine Zahl ist, die …. Was ist das Gegenteil des Bewiesenen? – Dazu muss man auf den Beweis schauen. Man kann sagen: das Gegenteil des bewiesenen Satzes ist das, was statt seiner durch einen bestimmten Rechnungsfehler im Beweis bewiesen worden wäre. Wenn nun z.B. der Beweis, dass non(En).etc. der Fall ist, eine Induktion ist die zeigt, dass, soweit ich auch gehe, eine solche Zahl nicht vorkommen kann, so ist das Gegenteil dieses Beweises (ich will einmal diesen Ausdruck gebrauchen) nicht der Existenzbeweis in unserem Sinne. – Es ist hier nicht, wie im Fall des Beweises, dass keine oder eine der Zahlen a, b, c, d die Eigenschaft P hat; und diesen
683 Fall hat man immer als Vorbild vor
Augen.
Hier könnte ein Irrtum darin bestehen, dass ich
glaube c hätte die Eigenschaft und, nachdem ich den Irrtum eingesehen
hätte, wüsste ich, dass
keine der Zahlen die Eigenschaft hat.
Die Analogie bricht eben hier zusammen.
(Das hängt damit zusammen, dass ich nicht in jedem Kalkül, in dem ich Gleichungen gebrauchen, eo ipso auch die Verneinungen von Gleichungen gebrauchen darf. Denn 2 × 3 ≠ 7 heisst nicht, dass die Gleichung “2 × 3 = 7” nicht vorkommen soll, wie etwa die Gleichung “2 × 3 = sinus”, sondern die Verneinung ist eine Ausschliessung innerhalb eines von vornherein bestimmten Systems. Eine Definition kann ich nicht verneinen, wie eine nach Regeln abgeleitete Gleichung.) Sagt man, das Intervall im Existenzbeweis sei nicht wesentlich, da ein andres Intervall es auch getan hätte, so heisst das natürlich nicht, dass das Fehlen einer Intervallangabe es auch getan hätte. – Der Beweis der Nichtexistenz hat zum Beweis der Existenz nicht das Verhältnis eines Beweises von p zum Beweis des Gegenteils. Man sollte glauben, in dem Beweis des Gegenteils von “(En).etc.” müsste sich eine Negation einschleichen // verirren// können, durch die irrtümlicherweise “non(En)etc.” bewiesen wird. Gehen wir doch einmal, umgekehrt, von den Beweisen aus und nehmen wir an, sie wären uns ursprünglich gezeigt worden und man hätte uns dann gefragt: was beweisen diese Rechnungen? Sieh auf die Beweise und entscheide dann, was sie beweisen. |
83
84
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97
“Jeder Existenzbeweis muss eine Konstruktion
dessen enthalten, dessen Existenz er beweist”.
Man kann nur sagen “ich nenne ‘Existenzbeweis’
nur einen, der eine solche Konstruktion enthält”.
Der Fehler ist //liegt
darin//, dass man
glaubt //vorgibt// einen klaren
Begriff des Existenzbeweises //der
Existenz// zu besitzen.
Man glaubt, ein Etwas, die Existenz, beweisen zu können, sodass man nun unabhängig vom Beweis von ihr überzeugt ist. (Die Idee der, voneinander – und daher wohl auch vom Bewiesenen – unabhängigen Beweise!) In Wirklichkeit ist Existenz das, was man mit dem beweist, was man “Existenzbeweis” nennt. Wenn die Intuitionisten und Andere darüber reden, so sagen sie: “Dieser Sachverhalt, die Existenz, kann man nur so, und nicht so, beweisen”. Und sehen nicht, dass sie damit einfach das definiert
98 haben, was sie Existenz
nennen.
Denn die Sache verhält sich eben nicht so, wie wenn man sagt:
“dass ein Mann in dem Zimmer ist, kann man nur
dadurch beweisen, dass man hineinschaut, aber nicht,
indem man an der Türe horcht”. |
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732
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733
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732
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770-1
771
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82
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80
Also ist auch der Satz “jede Gleichung n-ten Grades hat <…> n Lösungen” nur ein Satz der Mathematik, sofern er einem System von Sätzen, und sein Beweis einem korrespondierenden System von Beweisen, entspricht. Denn welchen guten Grund habe ich, dieser Kette von Gleichungen etc. (dem sogenannten Beweis) diesen Prosasatz zuzuordnen. Es muss doch aus dem Beweis – nach einer Regel – hervorgehen, von welchem Satz er der Beweis ist. |
81 bezeichnen,
dass es sich verneinen lassen
muss.
Und auch die Verneinung des bewiesenen Satzes muss
mit dem Beweis zusammenhängen; so nämlich, dass sich
zeigen lässt, unter welchen andern, entgegengesetzten,
Bedingungen sie herausgekommen wäre. |
Das mathematische Problem.
Arten der Probleme.
Suchen.
“Aufgaben” in der Mathematik.
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673
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676
Gebrauches //einer Art des Gebrauches<//> der Worte “Problem”, “Frage”, etc.. (Frage nach der Erfahrung eines “sechsten” Sinnes, den wir nicht haben. Su- chen nach einer neuen Sinneserfahrung.) |
678
Der Fermat'schen Satz hat keinen strengen Sinn, solan- ge ich nach der Auflösung der Gleichung durch Kardinalzahlen nicht su- chen kann. Und “suchen” heisst: systematisch suchen. Es ist kein Suchen, wenn ich im unendlichen Raum nach einem Gegenstand umherirre. – An unserer Schwierigkeit ist natürlich die falsche Auffassung der Variablen schuld: die Auffassung, als verträte die Variable Zahlen (und zwar einer Klasse, Liste, von Zahlen), während sie nichts vertritt, sondern ist, was sie ist. Verträte sie Zahlen, dann brauchte allerdings nur 5³ + 7³ = 9³ Sinn ˇzu haben und der Sinn der allgemeinen Sätze über die Form x3 + y3 = z3 folgte daraus. Aber, da die Variable autonom ist, so hat der Satz, in welchem sie vorkommt, erst dann Sinn, wenn er nach seinem eigenen Prinzipien kontrollierbar ist, wie die Zahlengleichung nach dem ihrigen ihren. |
669
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677
Wenn wir “ergibt” im ersten Sinne // in der ersten Bedeutung// anwenden, so heisst “die Gleichung ergibt L”; wenn ich die Gleichung nach gewissen Regeln transformiere, so erhalte ich L. So wie die Gleichung 25 × 25 = 620 besagt, dass ich 620 erhalte, wenn ich auf 25 × 25 die Multiplikationsregeln anwende. Aber diese Regeln müssen mir nun // hier// schon gegeben sein, ehe das Wort “ergibt” Bedeutung hat, und ehe die Frage einen Sinn hat, ob die Gleichung L ergibt. |
Und zwar behauptet der Satz nicht, p sei beweisbar nach dem System S, sondern nach seinem System, dem System von p. Dass p dem System S angehört, das lässt sich nicht behaupten (das muss sich zeigen). – Man kann nicht sagen, p gehört zum System S; man kann nicht fragen, zu welchem System p gehört; man kann nicht das System von p suchen. “p verstehen” heisst, sein System kennen. Tritt p scheinbar von einem System in das andere über, so hat in Wirklichkeit p seinen Sinn gewechselt. |
696
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689
Die beiden Sätze stehen gleichsam auf zwei verschiedenen Ebenen. In der ersten kann ich mich bewegen, soweit ich will, ich werde nie zu dem Satz auf der höheren Ebene kommen. Der Schüler, dem das Rüstzeug der elementaren Trigonometrie zur Verfügung stünde und von dem die Ueberprüfung der Gleichung sin x = x ‒ x³/3! … verlangt würde, fände das, was er zur Bewältigung dieser Aufgabe braucht, eben nicht vor. Er kann die Frage nicht nur nicht beantworten, sondern er kann sie auch nicht verstehen. (Sie wäre wie die Aufgabe, die der Fürst im Märchen dem Schmied stellt: ihm einen “Klamank” zu bringen. Busch, Volksmärchen.) |
87
88 verschiedenem Sinn
‘Aufgaben’ sind.
Der Unterschied ist natürlich kein psychologischer;
und //denn// es handelt sich nicht
drum, ob der Schüler die Aufgabe lösen kann, sondern ob der Kalkül sie lösen
kann, oder, welcher Kalkül sie lösen kann. |
|
Nicht, ob der Schüler es kann, sondern ob der Kalkül es kann und wie <…> er es tut, interessiert uns. |
|
85
(Das ist es, was im Falle 25 × 16 = 400 niemand sagen würde.) |
679
|
678
679 nicht in dem
Verhältnis steht, wie etwa ein akrobatisches Kunststück zu einem einfachen
Purzelbaum (also einfach in dem Verhältnis: sehr leicht zu sehr
schwer), sondern dass es
‘Probleme’ in verschiedenen Bedeutungen des Wortes
sind. |
436
437
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646
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759
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34
In gewissem Sinne gibt es für uns – nämlich in der Grammatik – nicht ‘geringe Unterschiede’. Und überhaupt bedeutet ja das Wort Unterschied etwas ganz anderes, als dort wo es sich um einen Unterschied zweier Dinge // Sachen// handelt. |
568
569
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734
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695
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Eulerscher Beweis
|
42
Kann man aus der Ungleichung: 1 + ½ + ⅓ + ¼ + … ≠ (1 + ½ + ½²1/2² + ½³ 1/2³ + …) × (1 + ⅓ + ⅓² 1/3² + …) eine Zahl n ableiten // konstruieren//, die jedenfalls in den Kombinationen der rechten Seite noch fehlt? Der Euler'sche Beweis dafür, dass es “unendlich viele Primzahlen gibt” soll ja doch ein Existenzbeweis sein, und wie ist der ohne Konstruktion möglich? |
das Argument läuft so: Das rechte Produkt ist beine Reihe von Brüchen ¼ |
45
|
45
|
([(|“]Es muss noch eine Primzahl solche Zahl kommen” heisst in der Mathematik nichts. Das hängt unmittelbar damit zusammen, dass es “in der Logik nichts Allgemeineres und Spezielleres gibt”.) |
|
Wieviel Glieder der Form 1/2r ich auch zusammennehmen mag, nie ergibt es mehr als 2, während die ersten vier Glieder der linken Reihe schon mehr als 2 ergeben. (Hierin muss also schon der Beweis liegen.) Und hierin liegt er auch und zugleich die Konstruktion
46 einer Zahl, die
keine Potenz von 2 ist, denn die Regel heisst
nun: finde den Abschnitt der Reihe, der jedenfalls 2 übertrifft,
dieser muss eine
Zahl enthalten, die keine Potenz von 2 ist. |
Wenn ich nun die Summe 1 + ½ + ⅓ + … so weit ausdehne, bis sie n überschreitet, dann muss dieser Teil ein Glied enthalten, das in der rechten Reihe nicht gefunden werden kann, denn enthielte die rechte Reihe alle diese Glieder, dann müsste sie eine grössere und keine kleinere Summe ergeben. |
46
Es soll werden: 1/n + 1/(n + 1) + 1/(n + 2) + … 1/(n + r) gleich oder grösser 1. Formen wir die linke Seite um in: 1 + n/(n + 1) + n/(n + 2) + … n/(n + r))/n = = (1 + (1 ‒ 1/[1|(]n + 1)) + (1 ‒ 2/(n + 2)) + … (1 ‒ (n ‒ 1)/(n + (n ‒ 1))) + n/2n + n/(2n + 1) + + n/[2|(]2n + 2) + … + n/(n + r))/n [ = | ˃ ] (n ‒ ½n(n ‒ 1).1/(n + 1) + (r ‒ n + 1).n/(n + r))/n = = 1 ‒ (n ‒ 1[/|)][(|/]()/(2n + 2) + (r ‒ n + 1)/(n + r) gleich oder grösser 1 Daher: 2nr + 2r ‒ 2n² ‒ 2n + 2n + 2 ‒ n² ‒ nr + n + r = oder grösser 0 nr + 3r ‒ 3n² + 2 + n = oder grösser 0 r = oder grösser (3n² ‒ (n + 2))/(n + 3) kleiner als 3n ‒ 1. |
Dreiteilung des Winkels, etc. |
690
|
|
695
695
|
690
691
|
87
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679
Warum nennt man diesen Beweis den Beweis dieses Satzes? Der Satz ist ja kein Name, sondern gehört (als Satz) einem Sprach-
680 system an: Wenn ich sagen
kann “es gibt keine 3-Teilung”, so hat es Sinn zu
sagen “es gibt keine 4-Teilung” etc.
etc..
Und ist dies ein Beweis des ersten Satzes (ein Teil
seiner Syntax), so muss es also entsprechende
Beweise (oder Gegenbeweise) für die andern Sätze des Satzsystems
geben, denn sonst gehören sie nicht zu demselben System.
|
691
Bezeichnen wir mit “Kardinalzahlen” nicht einen Teil der rationalen Zahlen, so können wir nicht ausrechnen, ob 81:3 eine Kardinalzahl ist, sondern, ob die Division 81:3 ausgeht oder nicht. |
|
694
Möglichkeit dieser Zusammenstellung
fragen? –
Aber dieses Paradox fände sich ja wieder, wenn man fragt:
“ist 25 × 25
= 620?” – da es doch logisch
unmöglich ist, dass diese Gleichung stimmt; ich kann ja
nicht beschreiben, wie es wäre, wenn –.
Ja, der Zweifel ob 25
× 25 = 620 (oder der, ob es
= 625 ist) hat
eben den Sinn, den die Methode der Prüfung ihm gibt.
Und die Frage nach der Möglichkeit der 3-Teilung hat den Sinn, den die
Methode der Prüfung ihr gibt.
Es ist ganz richtig: wir stellen uns hier nicht vor, oder
beschreiben, wie es ist, wenn 25
× 25 = 620 ist, und das heisst
eben, dass wir es hier mit einer andern
(logischen) Art von Frage zu tun haben, als etwa der:
“ist diese Strasse 620 oder 625m
lang?” |
|
Suchen & Versuchen
|
4
|
5
Hier liegt gewiss etwas wie Suchen ein Suchen im eigentlichen Sinn vor. |
5
Angenommen, ich taste meine Hand nach einer schmerzhaften Stelle ab, so suche ich wohl im Tastraum, aber nicht im Schmerzraum. D.h. was ich eventuell finde, ist eigentlich eine Stelle und nicht der Schmerz. D.h., wenn die Erfahrung auch ergeben hat, dass drücken einen Schmerz hervorruft, so ist doch das Drücken kein Suchen nach einem Schmerz. So wenig, wie das Drehen einer Elektrisiermaschine das Suchen nach einem Funken ist. |
422
|
449
450
|
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Induktionsbeweis.
Periodizität.
|
beweis einen Satz? |
82
Ist der Induktionsbeweis ein Beweis von a + (b + c) =
(a + b) + c, so muss man sagen
können: die Rechnung liefert,
dass
83
Denn dann muss erst die Methode der Berechnung (allgemein) bekannt sein und, wie wir darauf 25 × 16 ausrechnen können, so auch a + (b + c). Es wird also erst eine allgemeine Regel zur Ausrechnung aller solcher Aufgaben gelehrt und danach die besondere gerechnet. – Welches ist aber hier die allgemeine Methode der Ausrechnung? Sie muss auf allgemeinen Zeichenregeln beruhen (– etwa, wie? dem associativen Gesetz –). |
680
Die Kontrolle von 25 × 25 = 625 ist die Ausrechnung von 25 × 25, die Berechnung der rechten Seite; – kann ich nun a + (b + c) = (a + b) + c errechnen, das, Resultat (a + b) + c ausrechnen? Je nachdem man es als berechenbar oder unberechenbar betrachtet, ist es beweisbar oder nicht. Denn ist der Satz eine Regel, der jede Ausrechnung folgen muss, ein Paradigma, dann hat es keinen Sinn, von einer Ausrechnung der Gleichung zu reden; sowenig, wie von der einer Definition. |
681
Das, was die Ausrechnung möglich macht, ist das System, dem der Satz
angehört und das auch die Rechenfehler bestimmt, ?–
die sich bei der Ausrechnung machen lassen–?.
Z.B. ist (a + b)² = a² + 2ab
+ b² und nicht = a² + ab +
b²; aber (a + b)² = ‒ 4
ist kein möglicher Rechenfehler in diesem System.
|
681
Und ich will sagen: Nur in dem Sinne, in welchem die Ausrechnung so eines Beispiels Beweis des algebraischen Satzes genannt werden kann, ist der Induktionsbeweis ein Beweis dieses Satzes. Nur insofern kontrolliert er den algebraischen Satz. (Er kontrolliert seine Struktur // seinen Bau//, nicht seine Allgemeinheit.) |
682
|
der Begriff des Satzes. Hat der Beweis einen Satz als wahr erwiesen & einen andern sein Gegenteil als falsch? |
698
|
700
Das, was Skolem man
den rekursiven Beweis von A nennt, kann man so schreiben:a + (b + 1) = (a + b) + 1 a + (b + (c + 1)) = a + ((b + c) + 1) = (a + (b + c)) + 1B (a + b) + (c + 1) = ((a + b) + c) + 1 In diesem Beweis kommt offenbar der bewiesene Satz gar nicht vor. – Man müsste nur eine allgemeine Bestimmung machen //treffen//, die den Uebergang zu ihm erlaubt. Diese Bestimmung könnte man so ausdrücken: uf(1) = g(1)D vf(c + 1) = F(f(c)) f(c) = g(c) wg(c + 1) = F(g(c)) Wenn 3 Gleichungen von der Form u, v, w bewiesen sind, so sagen wir, es sei “die Gleichung D für alle Kardinalzahlen bewiesen”. Das ist eine Erklärung dieser Ausdrucksform durch die erste. Sie zeigt, dass wir das Wort “beweisen” im zweiten Fall anders gebrauchen als im ersten. Es ist jedenfalls irreführend zu sagen, wir hätten die Gleichung D oder A bewiesen, und vielleicht besser zu sagen, wir hätten ihre Allgemeingültigkeit bewiesen, obwohl das wieder in anderer Hinsicht irreführend ist. Hat nun der Beweis B eine Frage beantwortet, eine Behauptung als wahr erwiesen? Ja, welches ist denn der Beweis B: Iist es die Gruppe der 3 Gleichungen von der Form u, v, w, oder die Klasse der Beweise dieser Gleichungen? Diese Gleichungen behaupten ja etwas (und beweisen nichts in dem Sinne, in dem sie bewiesen werden). Die Beweise von u, v, w aber beantworten die Frage, ob diese 3 Gleichungen stimmen, und erweisen die Behauptung als wahr, dass sie stimmen. Ich kann nun erklären: die Frage, ob A für alle Kardinalzahlen gilt, solle bedeuten: “gelten für die Funktionen f(x) = a + (b + x), g(x) = (a + b) + x Gleichungen u, v und w?” Und dann ist diese Frage durch den rekursiven Beweis von A beantwortet, wenn hierunter die Beweise von u, v, w verstanden werden (bezw. die Festsetzung von u und die Beweise von v und w mittels u). Ich kann also sagen, dass der rekursive Beweis ausrechnet, dass die Gleichung A einer gewissen Bedingung genügt; aber es ist nicht eine Bedingung der Art, wie sie etwa die Gleichung (a + b)² = a² + 2ab + b² erfüllen muss, um “richtig” genannt zu werden. Nenne ich A “richtig”, weil sich Gleichungen von der Form u, v, w dafür beweisen lassen, so verwende ich jetzt das Wort “richtig” anders, als im Falle der Gleichungen u, v, w, oder (a + b)² = a² + 2ab + b². |
700
Was heisst “1:3 =
0,3”? heisst
es dasselbe wie ““1 : 3 = 0,3” ist nicht von der Art, wie “1 : 2 = 0,5”; vielmehr entspricht “ Ich will einmal statt der Schreibweise “1 : 4 = 0,25” die adoptieren gebrauchen annehmen: “ dann kann ich sagen, diesem Satz entspricht nicht der: 1 : 3 = 0,3, sondern z.B. der: “
701 dass die Division
a:b als Quotienten
0,c ergibt, ist
dieselbe wie die: die erste Stelle des Quotienten sei c und der
erste Rest gleich dem Dividenden.
Nun steht B zur Behauptung, A gelte für alle Kardinalzahlen, im selben Verhältnis, wie |
Der Gegensatz zu der Behauptung “A gilt für alle Kardinalzahlen” ist nun: eine der Gleichungen u, v, w sei falsch. Und die entsprechende Frage sucht keine Entscheidung zwischen einem (x).fx und einem (Ex).non-fx. |
|
702
|
(∃x)·φx. Inwiefern erweist die Induktion den allgemeinen Satz als wahr & einen Existential- satz als falsch? |
685
3 × 2 =
5 + 1
3 × (a + 1) = 3 +
(3 × a) = (5 + b) + 3 = 5 + (b
+ 3)
Warum nennst Du denn diese Induktion den Beweis dafür,
dass (n): n ≧ 2
·C· ·C· 3 × n ≠
5?! –
Nun, siehst Du denn nicht, dass der Satz, wenn er für
n =
2 gilt, auch für n = 3 gilt, und dann auch für
n =
4, und dass es immer so weiter
geht?
(Was erkläre ich denn, wenn ich das Funktionieren des induktiven
Beweises erkläre?)
Du nennst ihn also einen Beweis für “f(2)
& f(3) & f(4) &
u.s.w.”, ist er aber nicht
vielmehr die Form der Beweise für “f(2)” und
“f(3)” und
“f(4)”
u.s.w.?
Oder kommt das auf eins hinaus?
Nun, wenn ich die Induktion den Beweis eines Satzes nenne,
dann darf ich es nur, wenn das nichts anderes heissen
soll, als dass sie jeden Satz einer gewissen Form
beweist.
(Und mein Ausdruck bedient sich der Analogie vom Verhältnis der Sätze
“alle Säuren färben Lakmuspapier rot”,
“Schwefelsäure färbt Lakmuspapier
rot”.)
Denken wir nun, jemand sagte “prüfen wir nach, ob f(n) für alle n gilt” und nun fängt er an, die Reihe zu schreiben: 3 × 2 = 5
+ 1
3 × (2 + 1) = (3 × 2) + 3 = (5 + 1) + 3 = 5 + (1 + 3) 3 × (2 + 2) = (3 × (2 + 1)) + 3 = (5 + (1 + 3)) + 3 = 5 + (1 + 3 + 3) |
688
nen Sinn, also ist sie auch keine Frage,
denn die Frage hätte nur Sinn gehabt, wenn eine allgemeine Methode zur
Entscheidung bekannt war, ehe der besondere Beweis bekannt
war. //Die Frage nach der Allgemeinheit hatte vor
dem Beweis noch gar keinen Sinn, also war sie auch keine Frage, denn die
hätte nur Sinn gehabt, wenn eine allgemeine Methode der Entscheidung bekannt
war, ehe der besondere Beweis bekannt
war.//
Denn der Induktionsbeweis entscheidet nichts. // …entscheidet keine Streitfrage.// // …entscheidet nicht in einer Streitfrage.// |
|
688
689
Die Frage “gibt es eine rationale Zahl, die die Wurzel von x² + 3x + 1 = 0 ist” ist freilich durch eine Induktion entschieden, : – aber hier habe ich eben eine Methode konstruiert, um Induktionen zu bilden; und die Frage hat ihren Wortlaut nur, weil es sich um eine Konstruktion von Induktionen handelt. D.h. die Frage wird durch eine Induktion entschieden, wenn ich nach dieser Induktion fragen konnte. Wenn mir also ihr Zeichen von vornherein auf ja und nein bestimmt war, so dass ich rechnerisch zwischen ihnen entscheiden konnte, wie z.B., ob der Rest in 5 : 7 gleich oder ungleich dem Dividenden sein wird. (Die Verwendung der Ausdrücke “alle …” und “es gibt …” für diese Fälle hat eine gewisse Aehnlichkeit mit der Verwendung des Wortes “unendlich” im Satz “heute habe ich ein Lineal mit unendlichem Krümmungsradius gekauft”.) |
747
748
Und die Entwick Entdeckung der Periodizität ist in Wirklichkeit die Konstruktion eines neuen Zeichens und Kalküls. Denn es ist irreführend ausgedrückt, wenn wir sagen, sie bestehe darin, dass es uns aufgefallen sei, dass der erste Rest gleich dem Dividenden ist. Denn hätte man Einen, der die periodische Division nicht kannte, gefragt, : ist in dieser Division der erste Rest gleich dem Dividenden, so hätte er natürlich “ja” gesagt; es wäre ihm also aufgefallen. Aber damit hätte ihm nicht die Periodizität auffallen brauchen // müssen//; d.h.: er hätte damit nicht den Kalkül mit den Zeichen Ist nicht, was ich hier sage, immer dasselbe, //sage, das,// was Kant damit meinte, dass 5 + 7 = 12 nicht analytisch, sondern synthetisch a priori sei? |
Rekursionsbeweises noch ein weiterer Schluß auf die Allgemeinheit gezogen, sagt das Rekursions- schema nicht schon alles was zu sagen war? |
417
Man sagt für gewöhnlich, die rekursiven Beweise
beweisen //zeigen//,
dass die algebraischen Gleichungen für alle
Kardinalzahlen gelten; aber es kommt hier momentan nicht
darauf an, ob dieser Ausdruck glücklich oder schlecht gewählt ist, sondern
nur darauf, ob er in allen Fällen die gleiche Bedeutung hat. // ob er in allen Fällen die gleiche, klarbestimmte, Bedeutung
hat.// |
417
418 zeigen? |
|
Es ist ja übrigens ganz klar, dass es so einen k rekursiven, oder richtiger, iterativen “Beweis” geben muss. (Der uns die Einsicht vermittelt, dass es “mit allen Zahlen so gehen muss”.) / D.h. es scheint mir klar, und dass ich einem Anderen die Richtigkeit dieser Sätze für die Kardinalzahlen durch einen Prozess der Iteration begreiflich machen könnte. / |
75
Wie aber weiss ich
28 + (45 + 17)
= (28 + 45) + 17 ohne es bewiesen zu
haben?
Wie kann mir ein allgemeiner Beweis einen besonderen Beweis
schenken?
Denn ich könnte doch den besondern Beweis führen, und wie treffen sich da
44
|
|
|
Denn man könnte sagen: das Kriterium dafür, ob etwas ein Beweis eines Satzes ist, ist, ob man ihn dadurch begreiflich machen kann. (Natürlich handelt es sich da wieder nur um eine Erweiterung unserer grammatischen
419 Betrachtungen über das Wort // des Wortes// “Beweis”;
nicht um ein psychologisches Interesse an dem Vorgang des
Begreiflich-machens.)
|
419
Während die Rekursion in Wahrheit nur sich selber zeigt, wie auch die Periodizität. //…wie auch die Periodizität nur sich selbst zeigt.// / |
75
Und hier ist ja der Zusammenhang mit der Allgemeinheit in endlichen Bereichen ganz klar, denn eben das wäre in einem endlichen Bereich allerdings der Beweis dafür, dass f(x) für alle Werte von x gilt und eben das ist der Grund, warum wir auch im arithmetischen Falle sagen, f(x) gelte für alle Zahlen. |
432
Auch hier, müsste ich dann sagen, nehme ich nur eine algebraische Regel in Uebereinstimmung mit den Induktionen der Arithmetik an. f(n) & × (a + b) = f(n + 1) f(1) = a + b also: f(1) & ∙ × (a + b) = (a + b)² = ch welches (a + b)²<…> f(2) also: f(2) & ∙ × (a + b) = (a + b)3 = f(3) u.s.w. Soweit ist es klar. Aber nun: “also (a + b)n = f(n)”! Ist denn hier ein weiterer Schluss gezogen? Ist denn hier noch etwas zu konstatieren? |
f(n) & ∙ × (a + b) = f(n + 1) f(1) = a + b. Ist sie also nicht ein Beweis des ˇalgebraischen Satzes? – Oder antwortet sie ˇnicht eher auf die Frage “was bedeutet der algebraische Satz”? |
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438
Vergiss hier nicht, dass wir nicht erst den Begriff des Satzes haben, dann wissen, dass die Gleichungen mathematische Sätze sind, und dann erkennen, dass es noch andere Arten von mathematischen Sätzen gibt! |
der Rekursionsbeweis den Namen eines ‘Beweises’. Inwiefern ist der Übergang nach dem Paradigma A durch den Beweis von B gerecht- fertigt? |
102
|
Ich möchte sagen: Muss man diese Rechnung //die Induktionsrechnung // den Beweis des Satzes I nennen? D.h., tut's keine andere Beziehung? |
97
(Die unendliche Schwierigkeit ist die “allseitige
Betrachtung” des Kalküls.) |
443
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452
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448
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453
|
Wenn ich mir die Funktionˇen f1, f2, F exakt definiert // bestimmt// denke und nun das Schema des Induktionsbeweises schreibe, – auch dann kann ich nicht sagen, der Uebergang von f1y auf f2y sei auf Grund von r gemacht worden (wenn der Uebergang in u, v, w nach r gemacht wurde – in speziellen Fällen r = u). Er bleibt der Gleichung A entsprechend gemacht und ich könnte nur sagen, er entspreche dem Komplex B, wenn ich nämlich ?–diesen als ein anderes Zeichen statt der Gleichung A auf[p|f]asse–?. |
|
454 muss.
|
Es ist nur dann nicht ratsam, etwas ‘Beweis’ zu nennen, wenn die übliche Grammatik des Wortes ‘Beweis’ mit der Grammatik des betrachteten Gegenstandes nicht übereinstimmt. |
454
Die tiefgehende Beunruhigung rührt am Schluss von
einem kleinen, aber offen zu Tage liegendem Zug des überkommenen Ausdrucks
her. |
|
458
Als Antwort muss er? mich auf die Beziehung
zwischen A und B aufmerksam machen, die in V ausgedrückt
ist. |
Es zeigt uns jemand B1 und erklärt uns den Zusammenhang mit A1, d.i., dass die rechte Seite von A so und so erhalten wurde, etc. etc. Wir verstehen ihn; und er fragt (nun?): ist nun das ein Beweis von A? Wir würden //werden// antworten: gewiss nicht! Hatten wir nun alles verstanden, was über diesen Beweis zu verstehen war? Ja. Hatten wir auch die allgemeine Form des Zusammenhangs von B und A gesehen? Ja! Und wir können auch daraus schliessen, dass man so aus jedem A ein B konstruieren kann und also auch umgekehrt A aus B. |
Dieser Beweis ist nach einem bestimmten Plan gebaut (nach dem noch andere Beweise gebaut sind). Aber dieser Plan kann den Beweis nicht zum Beweis machen. Denn wir haben jetzt hier nur die eine Verkörperung dieses Planes, und können von dem Plan als allgemeinem Begriff (ganz?) absehen. Der Beweis muss für sich sprechen und der Plan ist nur in ihm verkörpert, aber selbst kein Bestandteil // kein Instrument// des Beweises. (Das wollte ich immer sagen.) Daher nützt es mich nichts, wenn man mich auf die Aehnlichkeiten zwischen Beweisen aufmerksam macht, um mich davon zu überzeugen, dass sie Beweise sind. |
95
Ist nicht unsere Prinzip: keinen Begriff
// kein Begriffswort // zu verwenden,
wo keiner // keines// nötig ist?
–
D.h. die Fälle zu zeigen, in denen das
Begriffswort in Wirklichkeit für eine Liste //
Aufzählung// steht. //
D.h. in den Fällen, in denen das Begriffswort
für eine Liste steht, dies klar zu machen.// // D.h. die Fälle, in denen das
Begriffswort in Wirklichkeit für eine Liste Aufzählung steht, als
solche zu erklären.//
|
Dabei sehe ich das Verhältnis nach der Regel V sehr gut // wohl//, aber es kommt für mich als Konstruktionsbehelf gar nicht in Frage. Sagte mir jemand, während meiner Betrachtung von B und A, dass man auch hätte B aus A (oder umgekehrt) nach einer Regel konstruieren können, so könnte ich ihm nur sagen “komm' mir nicht mit unwesentlichen Sachen”. Denn das ist ja selbstverständlich, und ich sehe sofort, dass es B nicht zu einem Beweis von A macht. Denn, dass es so eine allgemeine Regel gibt, könnte nur zeigen //Denn diese allgemeine Regel könnte nur zeigen//, dass B der Beweis von A und keinem andern Satz // der Beweis gerade von A// ist, wenn es überhaupt ein Beweis wäre. |
461
Form
A) als berechtigt ansehen, wenn die Glieder (Seiten) des
Uebergangs in einer, durch das Schema B
charakterisierten Beziehung, zu einander stehen.
Es nimmt dann B den Platz von A.
Und wie es früher hiess: der
Uebergang ist in meinem Kalkül erlaubt, wenn er einem
der A entspricht, so kann es jetzt
heissen //so
heisst es jetzt//: er ist erlaubt,
wenn er einem der B entspricht.
Damit aber hätten wir noch keine Vereinfachung, keine Reduktion gewonnen. |
463 nicht die Kontrolle, ob die
Uebergänge der Gleichungskette, nach diesen
bestimmten Regeln (oder Paradigmen) gemacht sind.
Ist das der Fall, so sage ich, die letzte Gleichung der Kette sei
bewiesen; oder auch, die Gleichungskette stimme. |
464
Man kann daher auch nicht sagen, Skolem habe das algebraische System auf eine kleinere Grundlage
gesetzt, denn er hat es in einem andern Sinne als dem
algebraischen ‘begründet’. //
denn er hat es in einem andern Sinne als dem der Algebra
‘begründet’.//
|
|
oder auch so: a + (b + 1) = (a + b) + 1, wenn ich R oder S als Erklärung oder Ersatz für diese Form nehme. Wenn ich nun sage, in seien die Uebergänge durch die Regel R gerechtfertigt, – so kann man mir drauf antworten: “Wenn Du das eine Rechtfertigung nennst, so hast Du die Uebergänge gerechtfertigt. Du hättest uns aber ebensoviel gesagt, wenn Du |
reduziert die Anzahl der Grund- gesetze nicht. |
(Uebrigens, welche verdächtige Analogie, zwischen “Grundgesetzen” und “Grundbegriffen”!) |
Es ist gleichsam //etwa// so: der Beweis eines alten Grundgesetzes setzt sonst das System der Beweise (einfach) nach rückwärts fort. Die Rekursionsbeweise aber setzen das System von algebraischen Beweisen (mit den alten Grundgesetzen) nicht nach rückwärts fort, sondern sind ein neues System, das mit dem ersten nur parallel zu laufen scheint. |
|
|
|
Wenn man sich einen Mechanismus aus Zahnrädern und diese aus lauter gleichen keilförmigen Stücken und je einem Ring, der sie zu einem Rad zusammenhält, zusammengesetzt denkt, so blieben in einem gewissen Sinne die Einheiten des Mechanismus doch die Zahnräder. |
Es ist so: Wenn ein Fass aus Dauben und Böden besteht, so halten doch nur alle diese in dieser (bestimmten) Verbindung (als Komplex) die Flüssigkeit und bilden als Behälter neue Einheiten. |
Es hätte nun ganz verschiedenen Sinn, einerseits, zu sagen: die Verbindung, die die grossen Glieder machen, kann durch lauter kleine Glieder gemacht werden; – und anderseits: diese Verbindung kann durch lauter halbe grosse Glieder gemacht werden. Was ist der Unterschied? |
Der eine Beweis ersetzt eine grossgliedrige Kette durch eine kleingliedrige, der andere zeigt, wie man die (alten) grossen Glieder aus mehreren Bestandteilen zusammensetzen kann. |
Aehnlichkeit, sowie //und // Verschiedenheit der beiden Fälle sind augenfällig // klar zu Tage liegend//. |
Der Vergleich des Beweises mit der Kette ist natürlich ein logischer Vergleich und also ein vollkommen exakter Ausdruck dessen, was er illustriert. |
Periodizität
1 : 3
= 0.3.
|
697 gelmässigkeit im
Gegensatz zu einer andern, nicht die Regelmässigkeit im
Gegensatz zur Unregelmässigkeit.
Die periodische Division, also
|
Und das Zeichen “/0,3, 0x, 0x3/” ist kein Ersatz für eine Extension, sondern das vollwertige Zeichen selbst; und ebensogut ist “0,3”. Es sollte uns doch zu denken geben, dass ein Zeichen der Art “0,3” genügt, um damit zu machen, was wir brauchen. Es ist kein Ersatz, und im Kalkül gibt es keinen Ersatz. Wenn man meint, die besondere Eigenschaft der Division
698 nen, die ich gebildet habe?
Aber andere gibt es ja nicht.
Am absurdesten würde die Redeweise, wenn man sagte: die Eigenschaft
der Division sei ein Anzeichen dafür, dass das Resultat
die Form /0,a, 0x,
0xa/ habe; das wäre so, als wollte man sagen; eine Division
ist das Anzeichen dafür, dass eine Zahl
herauskommt.
Das Zeichen “0,3” drückt seine
Bedeutung nicht von einer grösseren Entfernung aus, als
“0,333 …”, denn dieses Zeichen
gibt eine Extension von drei Gliedern und eine Regel; die Extension
0,333 ist für unsere
Zwecke nebensächlich und so bleibt nur die Regel, die
“/0,3, 0x,
0x3/” ebensogut gibt.
Der Satz “die Division wird nach der ersten Stelle
periodisch” heisst soviel
wie: “der erste Rest ist gleich dem
Dividenden”.
Oder auch: der Satz “die Division wird von der ersten
Stelle an ins Unendliche die gleiche Ziffer erzeugen”
heisst “der erste Rest ist
gleich dem Dividenden”; so wie der Satz “dieses Lineal hat
einen unendlichen Radius” heisst, es sei
gerade. |
Man könnte nun sagen: die Stellen des //eines // Quotienten von 1:3 sind notwendig alle 3, und das würde wieder nur heissen, dass der erste Rest gleich dem Dividenden ist und die erste Stelle des Quotienten 3. Die Verneinung des ersten Satzes ist daher gleich der Verneinung des zweiten. Es ist also dem “notwendig alle” nichts entgegengesetzt, was man “zufällig alle” nennen könnte; “notwendig alle” ist sozusagen ein Wort. Ich brauche nur fragen: Was ist das Kriterium der notwendigen Allgemeinheit, und was wäre das, der zufälligen (das Kriterium dafür also, dass zufällig alle Zahlen die Eigenschaft P haben)? |
Der rekursive Beweis
als Reihe von Beweisen |
|
702 erzeugt.
Hier wird durch einen schraubenförmig gewundenen
|
|
94
nämlich als Gleichungen zwischen besonderen Zahlen, die als
Beispielefunktionieren //symbolisieren//. Ein solcher Beweis ist ganz von ähnlicher Art, wie der eines geometrischen Satzes über das Dreieck durch eine Konstruktion in an einem einem Dreieck. (Aber doch nur ähnlich, also logisch verwandt, aber nicht ganz gleich.) Dem Satz I entspricht dann folgender Beweis: |
5 + (4 + 3) = 5 + (4 + (2 + 1)) = 5 + (4 + 2) + 1) = (5 + (4 + 2)) + 1 = (5 + (4 + (1 + 1))) + 1 = ((5 + 4) + 2) + 1 = (5 + 4) + 3 … (L) Das ist einerseits der Beweis von 5 + (4 + 3) = (5 + 4) + 3, anderseits kann man es als Beweis von 5 + (4 + 4) = (5 + 4) + 4 etc. etc. gelten lassen, d.h. benützen. Wenn ich nun sage: L ist der Beweis des Satzes a + (b + c) = (a + b) + c, so würde das Eigentümliche am am Uebergang vom Beweis zum Satz viel auffälliger. Und was wäre die Regel, nach der dieser Uebergang berechtigt //erlaubt// ist? |
|
Anwendung der Regel a + (b + 1) = (a + b) + 1 kann man zweierlei nennen: 4 + (2 + 1) = (4 + 2) + 1 ist eine Anwendung in einem Sinne, im andern: 4 + (2 + 1) = ((4 + 1) + 1) + 1 = (4 + 2) + 1. |
703
Die rekursive Definition ist eine Regel zur Bildung von
Ersetzungsregeln.
Oder auch das allgemeine Glied einer Reihe von Definitionsreihen.
Sie ist ein Wegweiser, der alle Ausdrücke einer bestimmten Form
einem Wege heimweist. |
726
Man könnte – wie gesagt – den Induktionsbeweis ganz ohne die
Benützung von Buchstaben (mit voller Strenge) anschreiben.
Die rekursive Definition a + (b + 1) =
(a + b) + 1 müsste dann als
Definitionsreihe geschrieben werden.
Diese Reihe verbirgt sich nämlich in der Erklärung ihres
Gebrauchs.
Man kann natürlich auch der Bequemlichkeit halber die Buchstaben in der
Definition beibehalten, muss sich aber dann in der
Erklärung auf ein Zeichen der Art
“1, (1) + 1,
((1) + 1) + 1,
u.s.w.” beziehen; oder, was auf
dasselbe hinausläuft,
“/1, x, x + 1/”.
Hier darf man aber nicht etwa glauben, dass dieses
Zeichen eigentlich lauten sollte
“(x)./1, x, x + 1/”! –
Der Witz unserer Darstellung ist ja, dass der Begriff “alle Zahlen” nur durch eine Struktur der Art “/1, x, x + 1/” gegeben ist. Die Allgemeinheit ist durch diese Struktur im Symbolismus dargestellt und kann nicht durch ein (x).fx beschrieben werden. Natürlich ist die sogenannte “rekursive Definition” keine Definition im hergebrachten Sinne des Worts, weil keine Gleichung. Denn die Gleichung “a + (b + 1) = (a + b) + 1” ist nur ein Bestandteil von ihr. Noch ist sie das logische Produkt von Gleichungen. Sie ist vielmehr ein Gesetz, wonach Gleichungen gebildet werden; wie /1, x, x + 1/ keine Zahl ist, sondern ein Gesetz etc.. (Das Ueberraschende // Verblüffende// am Beweis von a + (b + c) = (a + b) + c ist ja, dass er aus einer Definition allein hervorgehen soll. Aber u ist keine Definition, sondern eine allgemeine Additionsregel.) Anderseits ist die Allgemeinheit dieser Regel keine andere, als die der periodischen Division
727 offen gelassen, ergänzungsbedürftig
oder dergleichen.
Und vergessen wir nicht: Das Zeichen “/1, x, x + 1/” …N interessiert uns nicht als ein suggestiver Ausdruck des allgemeinen Gliedes der Kardinalzahlenreihe, sondern nur, sofern es mit analog gebauten Zeichen in Gegensatz tritt: N im Gegensatz zu, etwa, /2, x, x + 3/; kurz als Zeichen, als Instrument, in einem Kalkül. Und das Gleiche gilt natürlich von |
1 + (1 + 1) = (1 + 1) + 1, 2 + (1 + 1) = (2 + 1) + 1, 3 + (1 + 1) = (3 + 1) + 1 …u.s.w. 1 + (2 + 1) = (1 + 2) + 1, 2 + (2 + 1) = (2 + 2) + 1, 3 + (2 + 1) = (3 + 2) + 1 …u.s.w. 1 + (3 + 1) = (1 + 3) + 1, 2 + (3 + 1) = (2 + 3) + 1, 3 + (3 + 1)m = (3 + 3) + 1 …u.s.w. u.s.w.. So könnte man die Regel “a + (b + 1) = (a + b) + 1” anschreiben. |
Vielleicht wird die Sache klarer, wenn man als Addi- tionsregel statt der rekursiven Regel u folgende gibt: a + (1 + 1) = (a + 1) + 1 a + ((1 + 1) + 1) = ((a + 1) + 1) + 1 a + (((1 + 1) + 1) + 1) = (((a + 1) + 1) + 1) + 1 u.s.w..
Wir schreiben diese Regel in der Form /1,
x,
x + 1/
so:
Dann entspricht der Regel u die Form
728
In der Anwendung der Regel R, deren Beschreibung ja zu der Regel
selbst als ein Teil ihres Zeichens gehört, läuft a der Reihe
/1, x,
x + 1/ entlang und das könnte natürlich durch ein
beigefügtes Zeichen, etwa “a N” angegeben
werden.
(Die zweite und dritte Zeile der Regel R könnte man zusammen die
Operation/nennen, wie das zweite
und dritte Glied des Zeichens N.)
So ist auch die Erläuterung zum Gebrauch der rekursiven Definition
u ein
Teil dieser Regel selber; oder auch eine Wiederholung ebenderselben // der// Regel in andrer Form: sowie
“1, 1 + 1, 1 + 1 + 1,
u.s.w.” das gleiche
bedeutet, wie (d.h. übersetzbar ist in)
“/1, x,
x + 1/”.
Die Uebersetzung in die Wortsprache
erklärt den Kalkül mit den neuen Zeichen, da wir den Kalkül
mit den Zeichen der Wortsprache schon beherrschen.
Das Zeichen einer Regel ist ein Zeichen eines Kalküls wie jedes andere; seine Aufgabe ist nicht, suggestiv (?–auf eine Anwendung hin–?) zu wirken, sondern, im Kalkül nach einem System //nach Gesetzen // gebraucht zu werden. Daher ist die äussere Form, wie die eines Pfeiles nebensächlich, wesentlich aber das System, worin das Regelzeichen verwendet wird. Das System von Gegensätzen – sozusagen – wovon // von denen //worin // das Zeichen sich unterscheidet, etc.. Das, was ich hier die Beschreibung der Anwendung nenne, enthält ja selbst ein “u.s.w.”, kann also nur eine Ergänzung oder ein Ersatz des Regelzeichens selbst sein. |
728
Was ist nun der Gegensatz eines allgemeinen Satzes, wie
a + (b + (1 + 1)) =
a + ((b + 1) + 1)?
Welches ist das System von Sätzen, innerhalb dessen diese Regel // dieser Satz// verneint wird?
Oder auch: wie, in welcher Form, kann dieser Satz mit andern in
Widerspruch geraten?
Oder: welche Frage kann er beantworten, zwischen welchen
Alternativen entscheiden? – Nicht zwischen einer
“(n).fn” und einer
“(En).
non fn”; denn die Allgemeinheit
ist dem Satz von der Regel R zugebracht. Sie kann
ebensowenig
|
731
diese Methode bestimmt erst die Bedeutung von
“x∙y”, also,
was bewiesen wird.
Insofern gehört also die Form Die Arithmetik ist ohne eine Regel A vollständig, es fehlt ihr nichts. Der Satz A wird (nun?) mit Entdeckung einer Periodizität, mit der Konstruktion eines neuen Kalküls, in die Arithmetik eingeführt. Die Frage nach der Richtigkeit dieses Satzes hätte vor dieser Entdeckung (oder Konstruktion) so wenig Sinn, wie die Frage nach der Richtigkeit von “ Nun ist die Festsetzung P verschieden vom Satz “1:3 = 0,3” und in diesem Sinne ist “a + (b + c) = (a + b) + c” verschieden von einer Regel (Festsetzung) A. Die beiden gehören andern Kalkülen an. Der Beweis, die Rechtfertigung, einer Ersetzungsregel A ist der rekursive Beweis nur insofern, als er die allgemeine Form der Beweise arithmetischer Sätze von der Form A ist. // Der Beweis, die Rechtfertigung, einer Regel A ist der Beweis von u, v, w nur insofern, als ……// |
Die Periodizität ist nicht das Anzeichen (Symptom) dafür, dass es so weitergeht, aber der Ausdruck “so geht es immer weiter” ist nur eine Uebersetzung in eine andere Ausdrucksweise ?–der Periodizität des Zeichens–? //des periodischen Zeichens//. (Gäbe es ausser dem periodischen Zeichen noch etwas, wofür die Periodizität nur ein Symptom ist, so müsste dieses Etwas einen spezifischen Ausdruck haben, der nichts anderes wäre, als der vollständige Ausdruck dieses Etwas.) |
I
Ein Zeichen auf bestimmte Weise sehen, auffassen. Hervorhebungen
I
Entdecken eines Aspekts eines mathematischen Ausdrucks. “Den Ausdruck in bestimmter Weise sehen”. |
420
Ich sprach früher von Verbindungsstrichen, Unterstreichungen,
etc. um die korrespondierenden, homologen, Teile der
Gleichungen eines Rekursionsbeweises zu zeigen.
Im Beweisa + (b + {¤}) = (a + b) + {¤} a + (b + (c + {¤})) = (a + (b + c)) + {¤} (a + b) + (c + {¤}) = ((a + b) + c) + {¤} entspricht z.B. die Eins i nicht der m sondern dem c der nächsten Gleichung; m aber entspricht nicht k, sondern dem p; und h nicht dem k sondern dem c + k. etc.. Oder in:
421 entspricht nicht m dem h
und n dem i, sondern m dem v und n dem
k; und nicht k dem p, aber p dem u und v
dem r und k dem q und q dem s, aber nicht dem
u, u.s.w..
|
433
Wie verhält es sich mit einer Rechnung wie:(5 + 3)² = (5 + 3)(5 + 3) = 5(5 + 3) + 3(5 + 3) = 5 × 5 + 5 × 3 + 3 × 5 + 3 × 3 = 5² + 2 × 5 × 3 + 3² …R) aus welcher wir auch eine allgemeine Regel des Quadrierens eines Binoms herauslesen können? Wir können diese Rechnung sozusagen arithmetisch und algebraisch auffassen //ansehen//. Und dieser Unterschied in der Auffassung träge z.B. zu Tage, wenn das Beispiel gelautet hätte
434 fassung nicht zu unterscheiden
wären.
Wir betreiben eben – glaube ich – beide Male einen andern
Kalkül. |
Nach der einen Auffassung wäre z.B. die obige //vorige// Rechnung ein Beweis von (7 + 8)² = 7² + 2 × 7 × 8 + 8², nach der anderen nicht. |
436
Wir könnten ein Beispiel rechnen, um uns zu vergewissern,
dass
(a + b)² gleich
a² + b² +
2ab und nicht
a² + b² +
3ab ist – wenn wir es etwa vergessen hätten; aber wir
könnten nicht in diesem Sinn kontrollieren, ob die Formel
allgemein gilt.
Auch diese Kontrolle gibt es natürlich und ich könnte in der
Rechnung(5 + 3)² = … = 5² + 2 × 5 × 3 + 3² nachsehen, ob die 2 im zweiten Glied ein allgemeiner Zug der Gleichung ist oder einer, der von den speziellen Zahlen des Beispiels abhängt. |
(Ich erkenne jetzt? die Wichtigkeit dieses Prozesses der Zuordnung. Er ist der Ausdruck einer neuen Betrachtung der Rechnung und daher die //der// Betrachtung einer neuen Rechnung.) |
Großer Absatz |
(Und von dem, was ich dann sehe, hatte das u sozusagen noch gar keine Ahnung.) |
Es verhält sich hier zwischen Allgemeinheit und Beweis der Allgemeinheit, wie zwischen Existenz und Existenzbeweis. |
438
Wenn u, v,
w bewiesen sind, muss der allgemeine Kalkül
erst erfunden werden. |
Es kommt uns ganz selbstverständlich vor, auf die Induktionsreihe hin “a + (b + c) = (a + b) + c” zu schreiben; weil wir nicht sehen, dass wir damit einen ganz neuen Kalkül beginnen. (Ein Kind, das gerade rechnen lernt, würde in dieser Beziehung klarer sehen als wir.) |
443
Die Hervorhebungen geschehen durch das Schema R und könnten so
ausschauen:Es hätte aber natürlich auch genügt (d.h. wäre ein Symbol derselben Multiplizität gewesen) B anzuschreiben und dazu: f1x = a + (b + x), f2x = (a + b) + x. (Und dabei ist wieder zu bedenken // anzumerken//, dass jedes Symbol – wie explicit auch immer – missverstanden werden kann.–) |
Wer etwa zuerst darauf aufmerksam macht, dass B so gesehen werden kann, der führt ein neues Zeichen ein; ob er nun die Hervorhebungen mit B verbindet oder auch das Schema R daneben schreibt. Denn dann ist eben R das neue Zeichen. Oder, wenn man will, auch B zusammen mit R. Die Weise, wie er darauf aufmerksam gemacht hat, gibt das neue Zeichen. |
444
neuen Kalkül.) |
Man könnte etwa sagen: Hier wurde die untere Gleichung als a + b = b + a gebraucht; und analog: hier wurde B als A gebraucht, wobei B aber gleichsam der Quere nach gelesen wurde. Oder: B wurde als A gebraucht, aber die neue Gleichung //der das neue Satz Zeichen// wird aus u & v& w so zusammengestellt, dass, indem man nun? A aus B herausliest, man nicht u & v& w in jener Art von Verkürzung liest, in der man die Prämisse im Folgesatz vor sich hat. //…im Folgesatz liest.// // …dass, indem man nun A aus B herausliest, u & v & w nicht in jener Art von Verkürzung erscheint, in der man ……// |
Was heisst es nun: “ich mache Dich drauf aufmerksam, dass hier in beiden Funktionszeichen das gleiche Argument //Zeichen// steht (vielleicht hast Du es nicht bemerkt)”? Heisst das, dass er den Satz nicht verstanden hatte? – Und doch hat er etwas nicht bemerkt, was wesentlich zum Satz gehörte; nicht etwa (so?), als hätte er eine externe Eigenschaft des Satzes nicht bemerkt. (Hier sieht man wieder, welcher Art das ist, was man “verstehen eines Satzes” nennt.) |
444
Das Bild vom längs und quer Durchlaufen ist natürlich wieder ein
logisches Bild und darum ein ganz exakter Ausdruck eines
grammatischen Verhältnisses. Es ist also nicht davon zu
sagen: “das ist ein blosses Gleichnis,
wer weiss, wie es sich in der Wirklichkeit
445 verhält”. // Der Vergleich von längs und quer Durchlaufen ist
wieder? ein logisches Bild und darum nicht ein
unverbindliches Gleichnis, sondern ein korrekter Ausdruck eines einer
grammatischen Verhältnisses Tatsache. //
…und darum nicht als unverbindliches Gleichnis über die Achsel
anzusehen, sondern ……// |
Wenn ich sagte, das neue Zeichen mit den Hervorhebungen müsse ja doch aus dem alten ohne die Hervorhebungen abgeleitet sein // entstehen//, so heisst das nicht, weil ich ja das Zeichen mit den Hervorhebungen abgesehen von seiner Entstehung betrachten kann. Es stellt sich mir dann (Frege) dar, als drei Gleichungen, d.h. als die Figur dreier Gleichungen mit gewissen Unterstreichungen etc.. Dass diese Figur ganz analog der der drei Gleichungen ohne den Unterstreichungen ist, ist allerdings bedeutsam, wie es ja auch bedeutsam ist, dass die Kardinalzahlen 1 und die Rationalzahl 1 analogen Regeln unterworfen sind, aber es hindert nicht, dass wir hier ein anderes //neues // Zeichen haben. Ich treibe jetzt etwas ganz Neues mit diesem Zeichen. |
Verhält es sich hier nicht so, wie in dem Fall, den ich einmal annahm, dass der Kalkül der Wahrheitsfunktionen von Frege und Russell mit der Kombination non-p & non-q der Zeichen “non” und “ & ” betrieben worden wäre, ohne dass man das gemerkt hätte, und dass nun Scheffer, statt eine neue Definition zu geben, nur auf eine Eigentümlichkeit der bereits benützten Zeichen aufmerksam gemacht hätte. |
446
Man hätte immer Dividieren können, ohne je auf die Periodizität aufmerksam
zu werden.
Hat man sie gesehen, so hat man etwas Neues gesehn. |
Könnte man das aber dann nicht ausdehnen und sagen: ich hätte Zahlen miteinander multiplizieren können, ohne je auf den Spezialfall aufmerksam zu werden, in dem ich eine Zahl mit sich selbst multipliziere, und also ist x² nicht einfach x.x”. Die Schaffung des Zeichens “x²” könnte, man den Ausdruck dafür nennen, dass man auf diesen Spezialfall aufmerksam geworden ist. Oder, man hätte (immer) a mit b multiplizieren und durch c dividieren können, ohne darauf aufmerksam zu werden, dass man “(a∙b) /c” auch “ a∙(b/c)” schreiben kann und dass das analog a.b ist. Und weiter: das ist doch der Fall des Wilden, der die Analogie zwischen !!!!! und !!!!!! noch nicht sieht, oder die, zwischen !! und !!!!!.
447
/a + (b + 1) {¤}
(a + b) + 1/ &
/a + (b + (c + 1)) {¤}
(a + (b + c)) + 1/ &
/(a + b) + (c + 1) {¤}
((a + b) + c) + 1/ .≝.
a + (b + c).I.(a + b) + c
…U) und allgemein:/f1(1) {¤} f2(1)/ & /f1(c + 1) {¤} f1(c + 1)/ & /f2(c + 1) {¤} f2(c + 1)/ .≝. f1(c).I.f2(c) …V). |
448
Ich könnte es so ausdrücken Man könnte die Definition
U sehen, ohne zu wissen, warum ich so
definiere. //so
abkürze.//
Man könnte die Definition sehen, ohne ihren Witz zu verstehen. – Aber dieser Witz ist eben etwas Neues, das in ihr als spezielle Ersetzungsregel noch nicht liegt. |
Auch ist ““I”” natürlich kein Gleichheitszeichen, in dem Sinn wie sie in u, v und w stehen. Aber man kann leicht zeigen, dass I gewisse formale Eigenschaften mit = gemeinsam hat. |
454
Es wäre – nach den angenommenen Regeln – falsch, das
Gleichheitszeichen so zu gebrauchen:D … /(a + b)² = a.(a + b) + b.(a + b) = … = a² + 2ab + b²/. = ./(a + b)² = a² + 2ab + b²/ wenn damit gemeint sein soll, dass die linke Seite der Beweis der rechten ist. Könnte man sich aber nicht diese Gleichung als Definition aufgefasst denken? Wenn es z.B. immer Gebrauch gewesen wäre, statt der rechten Seite die ganze Kette anzuschreiben // hinzuschreiben//, und man nun die Abkürzung einführte. |
455
Freilich kann kann D als
Definition aufgefasst werden!
Denn das linke Zeichen wird tatsächlich gebraucht, und warum sollte
man es nicht nach dieser Uebereinkunft
abkürzen. //…durch das rechte
ersetzen.// Nur gebraucht man dann dieses oder
jenes anders, als es jetzt üblich ist.// //
…und warum sollte man es dann nicht nach dieser
Uebereinkunft abkürzen. Nur gebraucht man
dann das rechte oder linke Zeichen anders, als wir es jetzt
gebrauchen. als es jetzt üblich ist.//
|
455
Es ist nie genügend hervorgehoben worden, dass
ganz verschiedene Arten von Zeichenregeln in der Form der
Gleichung geschrieben werden. |
Die ‘Definition’ x.x = x² kann // könnte// so aufgefasst werden, dass sie nur erlaubt, statt des Zeichens “x.x” das Zeichen “x²” zu setzen, also analog der Definition 1 + 1 = 2; aber auch so (und so wird sie tatsächlich aufgefasst), dass sie erlaubt, a² statt a.a, und (a + b)² statt (a + b).(a + b) zu setzen; auch so, dass für das x jede beliebige Zahl eintreten kann. |
443
Wer entdeckt, dass ein Satz p aus einem von der
Form qCp & q folgt, der
konstruiert ein neues Zeichen, das Zeichen dieser Regel.
(Ich nehme dabei an, ein Kalkül mit p, q, C,
& , sei schon früher gebraucht worden, und nun träte diese
Regel hinzu und schaffe damit einen neuen Kalkül.) |
447
In der Notation “x²”
verschwindet ja wirklich die Möglichkeit, das eine der x // den einen der Faktoren x// durch eine
andere Zahl zu ersetzen
Ja, es wären zwei Stadien der Entdeckung (oder Konstruktion) von
x²
denkbar.
Dass man etwa zuerst statt
“x²”
“x = ” setzt, ehe
es Einem nämlich auf-fällt, dass es das System x.x, x.x.x, etc. gibt, und dass man dann erst hierauf kommt. Aehnliches ist in der Mathematik unzählige Male vorgekommen. (Liebig bezeichnete ein Oxyd noch nicht so, dass der Sauerstoff darin in der Notation als gleichwertes Element mit dem oxydierten //…als Element wie das oxydier- te// auftrat. Und, so seltsam das klingt, man könnte auch mit allen uns heute bekannten Daten dem Sauerstoff durch eine ungeheur künstliche Inter- pretation – d.h. grammatische Konstruktion – eine solche Ausnahmestel- lung verschaffen; natürlich nur in der Form der Darstel- lung.) |
447
Mit den Definitionen x.x
= x²,
x.x.x =
x³ kommen nur die Zeichen
“x²”
und
“x³”
zur Welt (und so weit war es noch nicht nötig, Ziffern als Exponenten zu
schreiben.) |
448
/ Der Prozess der Generalisation // Verallgemeinerung// schafft ein neu-es Zeichensystem. / |
14
Scheffers
Entdeckung ist natürlich nicht die der Definition
non-p
& non-q =
p!q.
Diese Definition hätte Russell
sehr wohl haben kön-nen, ohne doch damit das Scheffer'sche System zu besitzen, und anderseits hätte Scheffer auch ohne diese Definition sein System begründen können. Sein System ist ganz in dem Zeichen “ non-p & non-p” für “ non-p” und “non(non-p & non-q) & non(non-p & non-q)” für “p V q” enthalten und “ p!q” gestattet nur eine Abkürzung. Ja, man kann sagen, dass ei- ner sehr wohl hätte das Zeichen “non(non-p & non-q) & non(non-p & non-q)” für “p V q” kennen können, ohne das System p!q. !. p!q in ihm zu erkennen. |
14
Machen wir die Sache noch klarer durch die Annahme der beiden
Frege'-schen Urzeichen “non” und “ & ”, so bleibt hier die Entdeckung bestehen, wenn auch die Definitionen geschrieben werden, non-p & non-p = non-p und non(non-p & non-p) & non(non-q & non-q) = p & q. Hier hat sich an den Urzeichen scheinbar gar nichts geändert. |
15
würden und der fragte “was ist denn damit
gewonnen”; weil er das neueSystem in ihnen ˇnicht sähe. Man könnte sich auch denken, dass jemand die ganze Frege'sche oder Russell'sche Logik schon in diesem System hingeschrieben hätte und doch, wie Frege, “ non” und “ & ” seine Urzeichen nennte, weil er das andere Sy- stem in seinen Sätzen nicht sähe. |
19
Es ist klar, dass die Entdeckung des
Scheffer'schen Systems in non-p
& non-p =
non-p und
non(non-p &
non-p) &
non(non-q
& non-q) = = p
& q der Entdeckung entspricht, dass
x² + ax +
a²/4 ein Spezialfall von
a² + 2ab + b² ist.
|
Dass etwas so angesehen werden kann, sieht man erst, wenn es so ange- sehen ist. Dass ein Aspekt möglich ist, sieht man erst, wenn er da ist. |
chen dargestellt werden. (periodische Division) Aber das liegt daran, dass man die Anwendung //Verwendung// des Zeichens in seiner Ein- führung nicht voraus nehmen kann (die Regel ist und bleibt ein Zeichen und von ihrer Anwendung getrennt). |
(Eine Untersuchung Schritt für Schritt dieser Beweise wäre sehr lehrreich.) Der erste Uebergang in I a + (b + (c + 1)) = a + ((b + c) + 1) wenn er nach R vorsich gehen soll, zeigt dass die Variablen in R anders gemeint sind, als die in den Gleichungen von I, denn sonst erlaubte R nur a + (b + 1) durch (a + b) + 1 zu ersetzen, aber nicht b + (c + 1) durch (b + c) + 1. Dasselbe zeigen auch die anderen Ue- bergänge dieses Bew[i|e]ises. Wenn ich nun sagte,die beiden Zeilen des Beweises berechtigen mich //der Vergleich der beiden Zeilen des Beweises berechtigt mich// die Regel a + (b + c) = (a + b) + c zu folgern, so hiesse das gar nichts, es sei denn, ich hätte nach einer vorher aufgestellten Regel so geschlos- sen. Diese Regel aber könnte nur sein: Aber diese Regel ist vague in Bezug auf F1, F2 und f. |
An dieser Regel scheint aber eines merkwürdig: dass es nämlich möglich ist, sie als Vorschrift zu verstehen, auch ohne zu sehen, dass aus ihr die Reihe //dass sie die Reihe// F1((1) + 1) = F2((1) + 1), F1(((1) + 1) + 1) = F2(((1) + 1) + 1), u.s.w. hervor- geht //erzeugt//. |
Wenn ich übrigens sage, ich verstehe die Gleichungen als be- sondern Fall jener Regel, so muss doch das Verständnis das sein, was sich in der Erklärung der Beziehung zwischen der Regel und den Gleichungen zeigt, also, was wir durch die Substitutionen ausdrücken. Sehe ich diese nicht als einen Ausdruck dessen an, was ich verstehe, dann gibt es keinen; aber dann hat es auch keinen Sinn, von einem Verständnis zu reden, zu sagen, ich verstehe etwas Bestimmtes. Denn nur dort hat es Sinn, vom Ver- stehen zu reden, wo wir eines verstehen, im Gegensatz zu etwas an- derem. Und dies //diesen Gegensatz // drücken eben Zeichen aus. Ja, das Sehen der internen Beziehung kann nur wieder das Sehen von et- was sein, das sich beschreiben lässt, wovon man sagen kann, “ich sehe, dass es sich so verhält”, also wirklich etwas von der Natur der Zeichen der Zuordnung //von der Natur der Zuordnungszeichen // (wie Verbindungs- striche, Klammern, Substitutionen, etc.). Und alles andere kann nur in der Anwendung des Zeichens der allgemeinen Regel in einem besonderen Fall liegen. |
Kann man nun sagen, wir haben I, II, und III aus R errechnet? Nein. – Aber aus R und r? |
Wir könnten nun die obigen Beweise auch anders hinschreiben, |
31a
Es ist, als entdeckten wir an gewissen Körpern, die vor uns liegen,
Flächen, mit denen sie aneinandergereiht werden können.
Oder vielmehr, als entdeckten wir, dass sie mit den
und den Flächen, die wir auch schon früher gekannt //
gesehen// hatten, aneinandergereiht werden können.
Es ist das die Art der Lösung vieler Spiele oder Rätselfragen.
|
Der, welcher //der// die Periodizität entdeckt, erfindet einen neuen Kalkül. Die Frage ist, wie unterscheidet sich der Kalkül mit der perio- dischen Division von dem Kalkül, der die Periodizität nicht kennt? |
(Wir hätten einen Kalkül mit Würfeln betreiben können, ohne je auf die Idee zu kommen, sie zu Prismen aneinanderzureihen.) |
Der Induktionsbeweis, Arithmetik
& Algebra. |
422
Wozu brauchen wir denn das kommutative Gesetz?
Doch nicht, um die Gleichung, 4 + 6 = 6 + 4 anschreiben zu können,
denn diese Gleichung wird durch ihren besonderen Beweis
gerechtfertigt.
Und es kann freilich auch der Be-weis des kommutativen Gesetzes als ihr Beweis verwendet werden, aber dann ist er eben (hier jetzt) ein spezieller (arithmetischer) Beweis. Ich brauche das Gesetz also, um danach mit Buchstaben zu operieren. Und diese Berechtigung kann mir der Induktionsbeweis nicht geben. |
Aber eines ist klar: Wenn uns der Rekursionsbeweis das Recht gibt, alge- braisch zu rechnen, dann auch der arithmetische? Beweis L. //dann gibt uns auch der arithmetische? Beweis L dieses Recht.// |
430
Auch so: Der Rekursionsbeweis hat es – offenbar // natürlich// – we-sentlich mit Zahlen zu tun. Aber was gehen mich die an, wenn ich rein al- gebraisch operieren will. Oder: Der Rekursionsbeweis ist nur dann zu ge- brauchen? // benützen?//, wenn ich mit ihm den // durch ihn einen// Ueber- gang in einer Zahlenrechnung rechtfertigen will. Man könnte nun aber fragen: Also brauchen wir (beide:) sowohl den Induktionsbeweis als auch das assoziative Gesetz, da ja dieses Uebergänge der Zahlenrechnung nicht begründen kann, und jener nicht Trans- formationen in der Algebra? |
Ja, hat man (denn?) vor dem Skolem'schen Beweisen das assoziative Gesetz – z.B. – hingenommen, ohne den entsprechenden Uebergang in einer Zahlenrech- nung durch Rechnung begründen // ausführen// zu können? D.h.: konnte man vorher 5 + (4 + 3) = (5 + 4) + 3 nicht ausrechnen, sondern hat es als Axiom be- trachtet? |
433
Wenn ich sage, die periodische Zahlenrechnung beweist den Satz, der mich
zu jenen Uebergängen berechtigt, wie hätte dieser Satz
gelautet, wenn man ihn als Axiom angenommen und nicht bewiesen
hätte?
Wie hätte der Satz gelautet, nach welchem ich 5 + (7 + 9) = (5 + 7) + 9 ge- setzt hätte, ohne es beweisen zu können? Es ist doch offenbar, dass es so einen Satz nie gegeben hat. |
437
Könnte man auch so sagen: In der Arithmetik wird das
assoziative Gesetz überhaupt nicht gebraucht, sondern da arbeiten wir
(nur?) mit besonderen Zahlenrechnungen.
Und die Algebra, auch wenn sie sich der arithmetischen Notation be- dient, ist ein ganz anderer Kalkül, und nicht aus dem arithmetischen abzu- leiten. |
434
Auf die Frage “ist
5 × 4 =
20?” könnte man antworten: “sehen
wir nach, ob es mit den Grundregeln der Arithmetik übereinstimmt”;
und entsprechend könnte ich sagen: sehen wir nach, ob A mit den
Grundregeln übereinstimmt.
Aber mit welchen?
Nun, wohl mit alpha. |
Aber zwischen u und A liegt eben die Notwendigkeit einer Festsetzung darüber, was wir hier “Uebereinstimmung” nennen wollen. |
435
D.h. zwischen u und A liegt die Kluft
von // von der // Arithmetik und
// zur // Algebra, und wenn B als Beweis von A
gelten soll, so muss diese
(Kluft?) durch eine Bestimmung überbrückt
werden. |
Nun ist ganz klar, dass wir Gebrauch von so einer Idee der Ueberein- stimmung machen, wenn wir uns nur z.B. rasch ein Zahlenbeispiel ausrech- nen, um dadurch die Richtigkeit eines algebraischen Satzes zu kontrollie- ren. Und in diesem Skön Sinne könnte ich z.B. rechnen stelle, dass ich das vergessen hätte. |
703
A, als Regel für das algebraische Rechnen, kann nicht rekursiv
bewie-sen werden; das würde man besonders klar sehen, wenn man den “rekursiven Beweis” als eine Reihe arithmetischer Ausdrücke hinschriebe. Denkt man sie sich hingeschrieben (d.h. ein Reihenstück mit dem “u.s.w.”), aber oh- ne die Absicht irgend etwas zu “beweisen”, und nun fragte Einer: “beweist dies a + (b + c) = (a + b) + c?”, so würden wir erstaunt zurückfragen: “wie kann es denn so was beweisen? in der Reihe kommen doch nur Ziffern und keine Buchstaben vor!” – Wohl aber könnte man nun sagen: Wenn ich für das Buchstabenrechnen die Regel A einführe, so kommt dieser Kalkül dadurch in einem bestimmten Sinn in Einklang mit dem Kalkül der Kardinalzahlen, wie ich ihn durch das Gesetz der Additionsregeln (rekursive Definition a + (b + 1) = (a + b) + 1) festgelegt habe. |
Das Unendliche in der Mathematik. Extensive Auffassung. |
Allgemeinheit in der
Arithmetik |
630
“Welchen Sinn hat ein Satz der Art ‘(En).3 + n =
7’?”
Man ist hier in einer seltsamen Schwierigkeit: einerseits empfindet
man es als Problem, dass der Satz die Wahl zwischen
unendlich vielen Werten von n hat, andrer-seits scheint uns der Sinn des Satzes in sich gesichert und nur für uns (etwa) noch zu erforschen, da wir doch “wissen, was ‘(Ex).fx’ be- deutet”. Wenn Einer sagte, er wisse nicht, was “(En). 3 + n = 7” bedeute, //welchen Sinn “(En). 3 + n = 7” habe,// so würde man ihm antworten: “aber Du weisst doch, was dieser Satz sagt: 3 + 0 = 7 . V . 3 + 1 = 7 . V . 3 + 2 = 7 und so weiter!” Aber darauf kann man antworten: “Ganz richtig – der Satz ist also keine logische Summe, denn die endet nicht mit ‘und so weiter’ und das, worüber ich nicht klar bin, ist eben diese Satzform ‘f(0) V f(1) V f(2) V u.s.w.’ – und Du hast mir nur statt der ersten unverständlichen Satzform // Satzart// eine zweite gegeben und zwar mit dem Schein, als gä- best Du mir etwas altbekanntes, nämlich eine Disjunktion.” Wenn wir nämlich meinen, dass wir doch unbedingt “(En) etc.” verstehen, so denken wir zur Rechtfertigung an andre Fälle des Gebrauchs der Notation “(E …) …”, beziehungsweise der Ausdrucksform “es gibt …” unserer Wortsprache. Darauf kann man aber nur sagen: Du vergleichst also den Satz “(En) …” mit jenem Satz “es gibt ein Haus in dieser Stadt, welches …”, oder “es gibt zwei Fremdwörter auf dieser Seite”. Aber mit dem Vorkommen der Worte “es gibt” in diesen Sätzen ist ja die Grammatik dieser Allgemeinheit noch nicht bestimmt. Und dieses Vorkommen weist auf nichts andres hin, als eine gewisse Analogie in den Regeln. Wir werden also ruhig diese Regeln von vorne untersuchen können, ohne uns von der Bedeut- ung von “(E …) …” in andern Fällen stören zu lassen. //ohne uns von der Be-
631 deutung, die
“(E …) …” in
andern Fällen hat, stören zu lassen.// //
Wir werden also die Grammatik der Allgemeinheit
“(En)etc.”
ohne vorge-fasstes Urteil untersuchen können, d.h., ohne uns von der Bedeutung……// |
632
“Alle Zahlen haben vielleicht die Eigenschaft
P”.
Wieder ist die Frage: was ist die Grammatik dieses allgemeinen
Satzes?
Denn damit ist uns nicht gedient, dass wir die
Verwendung des Ausdrucks “alle …” in andern
gram-matischen Systemen kennen. Sagt man: “Du weisst doch, was es heisst! es heisst: P(0) & P(1) & P(2) u.s.w.”, so ist damit wieder nichts erklärt; ausser, dass der Satz kein logisches Produkt ist. Und man wird, um die Grammatik des Satzes verstehen zu lernen, fragen: Wie gebrauchst man diesen Satz? Was sieht man als Kriterium seiner Wahrheit an? Was ist seine Verifikation? – Wenn keine Methode vorgesehen ist, um zu entscheiden, ob der Satz wahr oder falsch ist, ist er ja zwecklos und d.h. sinnlos. Aber hier kommen wir nun zur Illusion, dass allerdings eine solche Methode der Verifikation vorgesehen ist, die sich nur einer menschlichen Schwäche we- gen nicht durchführen lässt. Diese Verifikation besteht darin, dass man al- le (unendlich vielen) Glieder des Produktes P(O) & P(1) & P(2) … auf ihre Richtigkeit prüft. Hier wird logische mit physischer Möglichkeit ver- wechselt. //Hier wird das, was man ‘logische Unmöglichkeit’ nennt, mit physischer Unmöglichkeit verwechselt.// Denn dem Ausdruck “alle Glieder des unendlichen Produktes auf ihre Richtigkeit prüfen” glaubt man Sinn gegeben zu haben, weil man das Wort “unendlich viele” für die Bezeichnung einer riesig
633 grossen Zahl
hält.
Und bei der “Unmöglichkeit, die unendli-che Zahl von Sätzen zu prüfen” schwebt uns die Unmöglichkeit vor, eine sehr grosse Anzahl von Sätzen zu prüfen, wenn wir etwa nicht die nötige Zeit haben. Erinnere Dich daran, dass, in dem Sinn, in welchem es unmöglich ist, eine unendliche Anzahl von Sätzen zu prüfen, es auch unmöglich ist, das //es// zu versuchen. – Wenn wir uns mit den Worten “Du weisst doch, was ‘alle …’ heisst” auf die Fälle berufen, in welchen diese Redeweise gebraucht wird, so kann es uns doch nicht gleichgültig sein, wenn wir einen Unterschied zwischen diesen Fällen und dem Fall sehen, für welchen der Gebrauch der Worte gerechtfertigt //erklärt// werden sollte. – (Gewiss), wir wissen, was heisst, “eine Anzahl von Sätzen auf ihre Rich- tigkeit prüfen” und gerade auf dieses Verständnis berufen wir uns ja, wenn wir verlangen, man solle nun auch den Ausdruck “unendlich viele Sätze …” verstehen. Aber ist denn der Sinn des ersten Ausdrucks von der Erfahrung // den Erfahrungen //, die mit ihm verknüpft ist // sind//, unabhängig? //Aber hängt denn der Sinn des ersten Ausdrucks nicht von den spezifischen Erfahrungen ab, die ihm entsprechen?// Und gerade diese Erfahrungen fehlen ja in der Verwendung (dem Kalkül) des zweiten Aus- drucks; es sei denn, dass ihm solche Erfahrungen zugeordnet werden, die von den ersten grundverschieden sind. |
538
Ramsey schlug einst
vor, den Satz, dass unendlich viele Gegenstände eine
Funktion f(x) befriedigen, durch die
Verneinung sämtlicher Sätzenon(E x).fx (E x).fx & non(E x,y).fx & fy (E x,y).fx & fy . & . non(E x,y,z).fx & fy & fz u.s.w. auszudrücken. – Aber diese Verneinung ergäbe die Reihe (E x).fx (E x,y).fx & fy (E x,y,z) etc. etc.. Aber diese Reihe ist wieder ganz überflüssig: den erstens enthält ja der zuletzt angeschriebene Satz alle vorhergehenden und zweitens nützt uns die-
539 ser auch nichts, da er ja nicht von
einer unendlichen Anzahl von Gegenständen handelt.
Die Reihe kommt also in Wirklichkeit auf einen Satz hinaus:“(E x,y,z … ad inf.).fx & fz … ad inf.”. Und mit diesem Zeichen können wir gar nichts anfangen, wenn wir nicht seine Grammatik kennen. Eines aber ist klar: wir haben es nicht mit einem Zeichen von der Form “(E x,y,z).fx & fy & fz” zu tun; wohl aber mit einem Zeichen, dessen Aehnlichkeit mit diesem dazu gemacht scheint, uns irrezuführen. |
671
“m grösser als n” kann
ich allerdings definieren als (Ex) . m ‒ n =
x, aber dadurch habe ich es in keiner Weise analysiert.
Man denkt nämlich, dass durch die Verwendung des
Symbolismus “(E …) …” eine
Verbindung hergestellt ist //sei//
zwischen “m grösser als
n” und andern Sätzen von der Form “es gibt
…”, vergisst aber,
dass damit zwar eine gewisse Ana-logie betont ist, aber nicht mehr; da das Zeichen “(E …) …” in unzählig vielen verschiedenen ‘Spielen’ gebraucht wird. (Wie es eine ‘Dame’ im Schach- und im Damespiel gibt.) Wir müssen also erst die Regeln wissen, wie //nach denen// es hier verwendet wird. Und da wird sofort klar, dass diese Regeln hier mit den Regeln für die Subtraktion zusammenhängen. Denn, wenn wir – wie gewöhnlich – fragen: “wie weiss ich – d.h. woraus geht es hervor –, dass es eine Zahl x gibt, die der Bedingung m ‒ n = x genügt”, so kommen darauf die Regeln für die Subtraktion zur Antwort. Und nun sehen wir, dass wir mit unserer Definition nicht viel gewonnen haben. Ja, wir hätten gleich als Erklärung von ‘m grösser als n’ die Regeln an- geben können, nach welchen man so einen Satz – z.B. im Falle ‘32 grösser als 17’ – überprüft. |
Wenn ich sage: “für jedes n gibt es ein d, das die Funktion kleiner macht als n”, so muss ich mich auf ein allgemeines arithmetisches Krite- rium beziehen, das anzeigt, wann F(d) kleiner ist als n. |
Wenn ich wesentlich keine Zahl hinschreiben kann, ohne ein Zahlen- system, so muss sich das auch in der allgemeinen Behandlung der
672 Zahl wie-derspiegeln. Das Zahlensystem ist nicht etwas Minderwertiges – wie eine Russische Rechenmaschine – das nur für Volksschüler Interesse hat, wäh- rend die höhere, allgemeine Betrachtung davon absehen kann. |
Es geht auch nichts von der Allgemeinheit der Betrachtung verloren, wenn ich die Regeln, die die Richtigkeit und Falschheit von ‘m grösser als n’ (also seinen Sinn) bestimmen, etwa im //für das// Dezimalsystem gebe. Ein System brauche ich ja doch und die Allgemeinheit ist da- durch gewahrt, dass man die Regeln gibt, nach denen von einem System in ein anderes übersetzt wird. |
78
Ein Beweis in? der Mathematik ist allgemein, wenn er allgemein
anwend-bar ist. Eine andere Allgemeinheit kann nicht im Namen der Strenge ge- fordert werden. Jeder Beweis stützt sich auf bestimmte Zeichen, auf eine bestimmte Zeichengebung. Es kann nur die eine Art der Allgemeinheit eleganter erschienen, als die andere. ((Dazu die Verwendung des Dezimalsystems in Beweisen über |
87
“Streng” heisst:
klar. |
633
“Den mathematischen Satz kann man sich vorstellen, als ein
Lebewesen, das selbst weiss, ob es wahr oder falsch
ist.
(Zum Unterschied von den empirischen Sätzen //
Sätzen der Empirie//.
Der mathematische Satz weiss selbst, dass er wahr, oder dass er falsch ist. Wenn er von allen Zahlen handelt, so muss er auch schon alle |
636
also nicht von einem Zufall reden. –
Ist die Bedingung eine nicht-mathema-tische, so wird man dagegen vom Zufall reden können. Z.B. wenn ich sage: alle Zahlen, die ich heute auf den Omnibussen gelesen habe, waren zufäl- lig Primzahlen. (Dagegen kann man natürlich nicht sagen: “die Zahlen 17, 3, 5, 31, sind zufällig Primzahlen”, ebensowenig wie: “die Zahl 3 ist zufällig eine Primzahl”.) “Zufällig” ist wohl der Gegensatz von “allge- mein ableitbar”; aber man kann sagen: der Satz “17, 3, 5, 31 sind Prim- zahlen” ist allgemein ableitbar – so sonderbar das klingt –, wie auch der Satz 2 + 3 = 5. Sehen wir nun zu unserm ersten Satz zurück, so fragen wir wieder: Wie soll denn der Satz “alle Zahlen haben die Eigenschaft P” gemeint sein? wie soll man ihn denn wissen können? denn diese Festsetzung gehört ja zur Festsetzung seines Sinnes! Das Wort “zufällig” deutet doch auf eine Veri- fikation durch successive Versuche und dem widerspricht, dass wir nicht von einer endlichen Zahlenreihe reden. |
In der Mathematik sind Beschreibung und Gegenstand äquivalent. “die fünfte Zahl der Zahlenreihe hat diese Eigenschaften” sagt dasselbe wie “5 hat diese Eigenschaften”. Die Eigenschaften eines Hauses fol- gen nicht aus seiner Stellung in einer Häuserreihe; dagegen sind die Eigenschaften einer Zahl die Eigenschaften einer Stellung. |
647
Man kann sagen, dass die Eigenschaften einer
bestimmten Zahl nicht vorauszusehen sind.
Man sieht sie erst, wenn man zu ihr kommt.
Das Allgemeine ist die Wiederholung einer Operation. Jedes Stadium die- ser Wiederholung hat seine Individualität. Nun ist es nicht etwa so, dass ich durch die Operation von einer Individualität zur andern fortschreite. So dass die Operation das Mittel wäre, um von einer zur andern zu kommen. Gleichsam das Vehikel, das bei jeder Zahl anhält, die man nun betrachten kann. Sondern die dreimalige //dreimal iterierte // Operation + 1 er- zeugt und ist die Zahl drei. (Im Kalkül sind Prozess und Resultat einander äquivalent.) Ehe ich aber nun von “allen diesen Individualitäten”, oder “der Ge- samtheit dieser Individualitäten” sprechen wollte, müsste, ich mir gut überlegen, welche Bestimmungen ich in diesem Falle für den Gebrauch der Worte “alle” und “Gesamtheit” gelten lassen will. |
673
Es ist schwer, sich von der extensiven Auffassung ganz frei zu
machen: So denkt man: “Ja, aber es
muss doch eine innere Beziehung zwischen
x³ + y³ und
z³ bestehen, da doch (zum
mindesten) die Extensionen dieser Ausdrücke, wenn ich sie nur
kennte, das Resultat einer solchen Beziehung darstellen
müssten”.
Etwa: “Es müssen doch entweder wesentlich
alle Zahlen die Eigenschaft P haben, oder nicht; da doch
alle Zahlen die Eigenschaften haben, oder nicht; wenn ich
auch nicht wissen kann, welches der Fall ist.” //; wenn ich das auch nicht wissen
kann.”// |
656
“Wenn ich die Zahlenreihe durchlaufe, so komme ich entweder
einmal zu einer Zahl von der Eigenschaft P, oder
niemals.”
Der Ausdruck “die Zahlen-reihe durchlaufen” ist Unsinn; ausser es wird ihm ein Sinn gegeben, der aber die vermutete Analogie mit dem “durchlaufen der Zahlen von 1 bis 100” aufhebt. |
669
Wenn Brouwer die Anwendung des
Satzes vom ausgeschlossenen Dritten in der Mathematik bekämpft, so hat er
Recht, soweit er sich gegen ein Vor-gehen richtet, das den Beweisen empirischer Sätze analog ist. Man kann in der Mathematik nie etwas auf die Art beweisen: Ich habe 2 Aepfel auf dem Tisch liegen gesehen; jetzt ist nur einer da; also hat A einen Apfel gegessen. – Man kann nämlich nicht durch Ausschliesslichung gewisser Möglichkeiten eine neue beweisen, die nicht, durch die von uns gegebenen Regeln, schon in jener Ausschliessung liegt. Insofern gibt es in der Mathematik keine echten Alternativen. Wäre die Mathematik die Untersuchung von erfahrungsmässig gegebenen Aggregaten, so könnte man durch die Aus-
670 schliessung eines
Teils das Nichtausgeschlossene beschrei-ben, und hier wäre der nicht ausgeschlossene Teil der Ausschliessung des andern nicht äquivalent. |
Die aBetrachtungsweise: dass ein logisches Gesetz, weil es für ein Gebiet der Mathematik gilt, nicht notwendig auch für ein anderes gelten müsse, ist in der Mathematik gar nicht am Platz, ihrem Wesen ganz entge- gen. Obwohl manche Autoren gerade das für besonders subtil halten, und entgegen den Vorurteilen. |
732
Wie es sich nun mit derjenigen Allgemeinheit in der Mathematik
ver-hält, deren Sätze nicht //, die nicht // von “allen Kardinalzahlen”, son- dern, z.B. von “allen reellen Zahlen” handeln // spricht //, kann man nur erkennen, wenn //indem // man diese Sätze und ihre Beweise untersucht. // Wie es sich nun mit derjenigen Allgemeinheit, mit den Sätzen der Mathematik verhält, die nicht … handeln, ……// |
732
gleiche die Allgemeinheit in der
Arithmetik mit der Allgemeinheit von nicht arithmeti-schen Sätzen. Sie wird anders verifiziert und ist darum eine andere. Die Verifikation ist nicht bloss ein //nicht ein blosses // Anzeichen der Wahr- heit, sondern sie bestimmt den Sinn des Satzes. (Einstein: wie eine Grösse gemessen wird, das ist sie.) |
Zur Mengenlehre
|
438
/ “Die rationalen Punkte liegen auf der Zahlengeraden nahe
beisammen //bei
einander//”: irreführendes
Bild. / |
18
Ist ein Raum denkbar, der nur alle rationalen Punkte, aber nicht die
irrationalen enthält?
Wäre etwa diese Struktur für unsern Raum zu ungenau //
grob//?
Weil wir zu den irrationalen Punkten dann
(immer) nur näherungsweise
19 gelangen könnten? // Weil wir die irrationalen Punkte dann nur
annäherungsweise erreichen könnten?//
Unser Netz wäre also nicht fein ge-nug? Nein. Die Gesetze gingen uns ab, nicht die Extensionen. |
Ist ein Raum denkbar, der nur alle rationalen aber nicht die irrationa- len Punkte enthält? Und das heisst nur: Sind die irrationalen Zahlen nicht in den rationa- len präjudiziert? So wenig, wie das Schachspiel im Damespiel. Die irrationalen Zahlen füllen keine Lücke aus, die die rationalen of- fen lassen. |
670
Man wundert sich darüber, dass “zwischen den
überall dicht liegenden rationalen Punkten” noch die irrationalen
Platz haben.
(Welche Verdummung!)
Was zeigt eine Konstruktion, wie die des Punktes √2?
Zeigt sie diesen Punkt, wie er doch noch zwischen den rationalen Punkten
Platz hat?
Sie zeigt, dass der durch die Konstruktion
erzeugte Punkt, nämlich als Punkt dieser
Konstruktion, nicht rational ist. –
Und was entspricht dieser Konstruktion in der Arithmetik?
Etwa eine Zahl, die sich doch noch zwischen die rationalen
Zahlen hineinzwängt?
Ein Gesetz, das nicht vom Wesen der rationalen Zahl ist. |
Die Erklärung des Dedekind'schen Schnittes gibt vor, sie wäre anschau- lich //gibt vor, anschaulich zu sein//, wenn sie sagt // gesagt wird//: Es gibt 3 Fälle: entweder hat die Klasse R ein erstes Glied und L kein letztes, etc.. In Wahrheit lassen sich 2 dieser 3 Fälle gar nicht vorstel- len. Ausser, wenn die Wörter “Klasse”, “erstes Glied”, “letztes Glied” gänzlich ihre anscheinend // vorgeblich// beibehaltenen alltäglichen Be- deutungen wechseln. Wenn man nämlich – starr darüber, dass Einer von einer Klasse von Punkten redet, die rechts von einem gegebenen Punkt
671 liegt und keinen Anfang hat –
sagt: gib uns doch ein Beispiel so einer Klasse, – so zieht er
das von den rationalen Zahlen hervor!
Aber hier ist ja gar keine Klasse von Punkten im
alltäglichen //ursprünglichen
// Sinn! |
667
Der Schnittpunkt zweier Kurven ist nicht das gemeinsame Glied zweier
Klassen von Punkten, sondern der Durchschnitt zweier Gesetze.
Es sei denn, dass man die erste Ausdrucksweise, sehr
irreführend, durch die zweite de-finiert. |
32
Es mag nach dem Vielen, was ich schon darüber gesagt habe, trivial
klin-gen, wenn ich jetzt sage, dass der Fehler in der mengentheoretischen Betrachtungsweise immer wieder darin liegt, Gesetze und Aufzählungen (Listen) als wesentlich Eins zu betrachten und sie aneinander zu reihen; da, wo das eine nicht ausreicht, das Andere seinen Platz ausfüllt. (So macht es die Dirichlet'sche Auffassung der Funktionen.)c |
145'
Das Symbol für eine Klasse ist eine Liste. |
32
Die Schwierigkeit liegt auch hier wieder in der Bildung mathematischer
Scheinbegriffe.
Wenn man z.B. sagt: Man kann die
Kardinalzahlen ihrer Grösse nach in eine Folge ordnen,
aber nicht die rationalen Zahlen, so ist darin
unbewusst die Voraussetzung enthalten, als hätte
33 der Begriff des
Ordnens der Grösse nach für die rationalen
Zahlen doch einen Sinn, und als erwiese sich dieses Ordnen nun beim
Versuch als unmöglich (was voraussetzt, das der Versuch
denkbar ist). –
So denkt man, ist es möglich zu versuchen die reellen Zahlen
(als wäre es ein Begriff wie etwa ‘Aepfel
auf diesem Tisch’) in eine Reihe zu ordnen, und es erwiese sich
nun als undurchführbar. |
Wenn der Mengenkalkül sich in seiner Ausdrucksweise soviel als möglich an die Ausdrucksweise des Kalküls der Kardinalzahlen anlehnt, so ist das wohl in mancher Hinsicht belehrend, weil es auf gewisse formale Aehnlich- keiten hinweist, aber auch irreführend, wenn er gleichsam noch etwas ein Messer nennt, das weder Griff noch Klinge mehr hat. (Lichtenberg.) |
79
(Die Eleganz eines mathematischen Beweises kann nur den einen Sinn
ha-ben, gewisse Analogien besonders stark zu Tage treten zu lassen, wenn das gerade erwünscht ist, sonst entspringt sie dem Stumpfsinn und hat nur die eine Wirkung, das zu verhüllen, was klar und offenbar sein sollte. Das stumpfsinnige Streben nach Eleganz ist eine Hauptursache, warum die Mathe- matiker ihre eigenen Operationen nicht verstehen, oder es entspringt die Verständnislosigkeit und jenes Streben einer gemeinsamen Quelle.) |
429
Die Menschen sind im Netz der Sprache gefangen //
verstrickt// und wissen es nicht. |
655
“Es gibt einen Punkt, in dem die beiden Kurven einander
schneiden.”
Wie weisst Du das?
Wenn Du es mir sagst, werde ich wissen, was der Satz “es gibt
…” für einen Sinn hat. |
649
Wenn man wissen will, was der Ausdruck “das Maximum einer
Kurve” bedeu-tet, so frage man sich: wie findet man es? – Was anders gefunden wird, ist etwas anderes. Man definiert es als den Punkt der Kurve, der höher liegt als alle andern, und hat dabei wieder die Idee, dass es nur unsere mensch- liche Schwäche ist, die uns verhindert, alle Punkte der Kurve einzeln durchzugehen und den höchsten unter ihnen auszuwählen. Und dies führt zu der Meinung, dass der höchste Punkt unter einer endlichen Anzahl von Punk- ten wesentlich dasselbe ist, wie der höchste Punkt einer Kurve, und das man hier eben auf zwei verschiedene Methoden das Gleiche findet, wie man auf verschiedene Weise feststellt, dass jemand im Nebenzimmer ist: anders etwa, wenn die Tür geschlossen ist und wir zu schwach sind, sie zu öffnen, und anders, wenn wir hinein können. Aber, wie gesagt, menschliche Schwäche liegt dort nicht vor, wo die scheinbare Beschreibung der Handlung “die wir nicht ausführen können” sinnlos ist. Es würde freilich nichts schaden, ja sehr interessant sein, die Analogie zwischen dem Maximum einer Kurve und dem Maximum (in anderm Sinne) einer Klasse von Punkten zu sehen, so lange uns die Analogie nicht das Vorurteil eingibt, es liege im Grunde beide Male dasselbe vor. |
652
Die Definition gibt nämlich vor, dass aus dem
Gelingen oder Misslingen des Versuchs, eine wirkliche
Teilklasse der ganzen Klasse zuzuordnen, her-vorgeht, dass sie unendlich bezw. endlich ist. Während es einen solchen entscheidenden Versuch gar nicht gibt. – ‘Unendliche Klasse’ und ‘endli- che Klasse’ sind verschiedene logische Kathegorien; was von der einen Kathegorie sinnvoll ausgesagt werden kann, kann es nicht von der andern. |
748
Der Satz, dass eine Klasse einer ihrer Subklassen
nicht ähnlich ist, ist für endliche Klassen nicht wahr, sondern eine
Tautologie.
Die gramma-tischen Regeln über die Allgemeinheit der generellen Impli-
749 kation in dem Satz “k ist
eine Subklasse von K” enthalten das, was der Satz, K
sei eine un-endliche
Klasse, sagt. //Die grammatischen Regeln über die
Allgemeinheit der //jener//
generellen Implikation im Satz “k ist eine Subklasse von
K” ……// |
94
/ Ein Satz (wie?) “es gibt
keine letzte Kardinalzahl” verletzt den naiven – und
rechten – Sinn.
Wenn ich frage “wer war der letzte Mann der Prozession”
und die Antwort lautet “es gibt keinen letzten”?
ja, wenn die Frage geheissen hätte “wer war
der Fahnenträger”, so hätte ich die Antwort verstanden “es
gibt keinen Fahnenträger”.
Und nach einer solchen Antwort ist ja jene sinnlose // verwirrende// gebildet.
Wir fühlen näm-lich mit Recht: wo von einem Letzten die Rede sein kann, da kann nicht ‘kein Letzter’ sein. Das heisst aber natürlich: Der Satz “es gibt keine letzte” müsste richtig lauten: es hat keinen Sinn, von einer “letzten Kardinalzahl” zu reden, dieser Ausdruck ist unrechtmässig gebildet. / |
435
/ “Hat die Prozession ein Ende” könnte auch
heissen: ist sie eine in sich geschlossene
Prozession.
Und nun könnte man sagen //Und nun höre ich die
Mathematiker? sagen// “da siehst Du ja,
dass Du Dir sehr wohl einen solchen Fall vorstellen
kannst, dass etwas kein Ende hat; warum soll es dann
nicht auch andere solche Fälle //
?–einen andern solchen
Fall–?// geben können?”
–
Aber die Antwort ist: Die “Fälle” in diesem
Sinn des Wortes sind grammatische Fälle und sie bestimmen erst den Sinn der
Frage.
Die Frage “warum soll es nicht auch andere Fälle geben
kön-nen” ist der analog gebildet: “Warum soll es nicht noch andere Fälle von Mineralien // andere Mineralien// geben können, die im Dunkeln leuchten”, aber hier handelt es sich um Fälle der Wahrheit einer Aussa- ge, dort um ?–Fälle, die den Sinn eines Satzes bestimmen–? //dort um Fälle, die den Sinn bestimmen//. / |
658
Die Ausdrucksweise: m = 2n ordne eine Klasse einer
ihrer echten Teil-klassen //Subklassen // zu, kleidet einen einfachen // trivialen// Sinn durch Heranziehung einer irreführenden Analogie in eine paradoxe Form. (Und statt sich dieser paradoxen Form als etwas Lächerlichem zu schämen, brüstet man sich eines Sieges über alle Vorurteile des Verstandes.) Es ist genau so, als stiesse man die Regeln des Schach um und sagte, es habe sich gezeigt, dass man Schach auch ganz anders spielen könne. So verwech- selt man erst das Wort “Zahl” mit einem Begriffswort wie “Aepfel”, spricht dann von einer “Anzahl der Anzahlen” und sieht nicht, dass man in diesem Ausdruck nicht beidemal das gleiche Wort “Anzahl” gebrauchen sollte; und endlich hält man es für eine Entdeckung, dass die Anzahl der geraden Zah- len die gleiche ist wie die der geraden und ungeraden. |
Weniger irreführend ist es, zu sagen “m = 2n gibt die Möglichkeit der Zuordnung jeder Zahl mit einer andern”, als “m = 2n ordnet alle Zahlen anderen zu”. Aber auch hier muss erst die Grammatik die Bedeutung des Ausdrucks “Möglichkeit der Zuordnung” lehren. |
676
(Es ist beinahe unglaublich, wie ein Problem durch die irreführenden
Ausdrucksweisen, die Generation auf Generation rundherum
677 stellt, gänz-lich, auf Meilen, blockiert wird, so dass es beinahe unmöglich wird, dazu- zukommen.) |
658
Wenn 2 zwei Pfeile in derselben Richtung zeigen, ist es dann
nicht absurd, diese Richtungen “gleich lang”
zu nennen, weil, was in der Richtung des einen Pfeiles liegt, auch in der
des andern liegt? –
Die Allgemeinheit von m =
2n ist ein Pfeil, der der Operationsreihe entlang weist.
Und zwar kann man sagen, der Pfeil weist in's Unendliche; aber
heisst das, dass es ein
Etwas, das Unendliche, gibt, auf das er – wie auf ein Ding
– hinweist? –
Der Pfeil bezeichnet gleichsam die Möglichkeit der Lage von Dingen in
seiner Richtung.
Das Wort “Möglichkeit” ist aber irreführend, denn, was
möglich ist, wird man sagen, soll eben nun wirklich werden.
Auch denkt man dabei immer an zeitliche Prozesse und
schliesst
659 daraus
dass die Mathematik nichts mit der Zeit zu tun hat,
dass die Möglichkeit in ihr bereits Wirklichkeit
ist.
Die “unendliche Reihe der Kardinalzahlen” oder “der Begriff der Kardi- nalzahl” ist nur so eine Möglichkeit, – wie aus dem Symbol “ /0, x, x + 1/” klar hervorgeht. Dieses Symbol selbst ist ein Pfeil, dessen Feder die “0”, dessen Spitze “x + 1” ist. Es ist möglich, von Dingen zu reden, die in der Richtung des Pfeils liegen, aber irreführend oder absurd, von allen mögli- chen Lagen der Dinge in der Pfeilrichtung als einem Aequivalent dieser Richtung selbst zu reden. Wenn ein Scheinwerfer Licht in den unendli- chen Raum wirft, so beleuchtet er allerdings alles, was in der Richtung seiner Strahlen liegt, aber man soll nicht sagen, er beleuchtet die Unend- lichkeit. Unendlichkeit. |
31
Es ist immer mit Recht höchst verdächtlich, wenn
Beweise in der Mathe-matik allgemeiner geführt werden, als es der bekannten Anwendung des Be- weises entspricht. Es liegt hier immer der Fehler vor, der in der Mathema- tik allgemeine Begriffe und besondere Fälle sieht. In der Mengenlehre treffen wir auf Schritt und Tritt diese verdächtige Allgemeinheit. Man möchte immer sagen: “Kommen wir zur Sache!” Jene allgemeinen Betrachtungen haben stets nur Sinn, wenn man einen bestimmten Anwendungsbereich im Auge hat. Es gibt eben in der Mathematik keine Allgemeinheit, deren Anwendung auf spezielle Fälle sich noch nicht voraussehen liesse. Man empfindet darum die allgemeinen Betrachtungen der Mengen-
32 lehre (wenn man
sie nicht als Kalkül ansieht) immer als Geschwätz und ist ganz
er-staunt, wenn einem die eine Anwendung dieser Betrachtungen gezeigt wird. Man empfindet, es geht da etwas nicht ganz mit rechten Dingen zu. |
379
Der Unterschied zwischen etwas Allgemeinem, das man wissen könne und
dem Besonderen, das man aber nicht wisse; oder zwischen der
Beschreibung des Gegenstandes, die man kenne, und dem Gegenstand, den man
nicht gese-hen hat, ist auch ein Stück, das man von der physikalischen Beschreibung der Welt in die Logik hinüber genommen hat. Dass unsere Vernunft Fragen erkennen kann, aber deren Antworten nicht, gehört auch hierher. |
654
Die Mengenlehre sucht das Unendliche auf eine allgemeinere Art zu
fas-sen, als es die Untersuchung der Gesetze der reellen Zahlen kann. Sie sagt, dass das wirklich Unendliche mit dem mathematischen Symbolismus überhaupt nicht zu fassen ist, und dass es also nur beschrieben und nicht dargestellt werden kann. Die Beschreibung würde es etwa so erfassen, wie man eine Menge von Dingen, die man nicht alle in der Hand halten kann, in einer Kiste verpackt trägt. Sie sind dann unsichtbar, und doch wissen wir, dass wir sie tragen (gleichsam indirekt). Man könnte von dieser Theo- rie sagen, sie kaufe die Katze im Sack. Soll sich's das Unendliche in seine Kiste einrichten, wie es will. Darauf beruht auch die Idee, dass man logische Formen beschrei- ben kann. In so einer Beschreibung werden die Strukturen und etwa zu- ordnende Relationen in verpacktem Zustand präsentiert gezeigt //…werden uns die Strukturen in einer Verpackung gezeigt, die ihre Form unkenntlich macht// und so sieht es aus, als könne man von einer Struktur reden, ohne sie in der Sprache selber wiederzugeben. So verpackte Begriffe dürfen wir allerdings verwenden, aber unsere Zeichen haben ihre Bedeutung dann über
655 Definitionen, die eben die
Begriffe //Strukturen// so
verhüllt ha-ben; und gehen wir diesen Definitionen nach, so werden die Strukturen wieder enthüllt. (Vergl. Russells Definition von “Rx”.) |
Es geht, sozusagen, die Logik nichts an, wieviele Aepfel vorhanden sind, wenn von “allen Aepfeln” geredet wird; dagegen ist es anders mit den Zahlen: für die ist sie einzeln verantwortlich. |
37
Die Mathematik besteht aus Rechnungen. //
Die Mathematik besteht ganz aus Rechnungen.//
|
42
In der Mathematik ist alles Algoritmus,
nichts Bedeutung; auch dort, wo es so scheint, weil
wir mit Worten über die mathematischen Dinge zu sprechen
scheinen.
Vielmehr bilden wir dann eben mit diesen Worten einen
Algorismus.
|
31
In der Mengenlehre müsste man das, was Kalkül ist,
trennen von dem, was Lehre sein will (und natürlich nicht
sein kann).
Man muss also die Spielregeln von unwesentlichen
Aussagen über die Schachfiguren tren-nen. |
159
Wie Frege in
Cantor's angebliche
Definition von “grösser”,
“kleiner”, “ + ”,
“ ‒ ”, etc. statt dieser Zeichen neue
Wörter einsetzte, um zu zeigen, dass keine wirkliche
Definition vorliege, ebenso könnte man in der ganzen Mathematik statt der
geläufigen Wörter, insbesondere statt des Wortes
“un-endlich” und seiner Verwandten ganz neue, bisher bedeutungslose Ausdrücke setzen, um zu sehen, was der Kalkül mit diesen Zeichen wirklich leistet und was er nicht leistet. Wenn die Meinung verbreitet wäre, dass das Schachspiel uns einen Aufschluss über Könige und Türme gäbe, so würde ich vorschlagen, den Figuren neue Formen und andere Namen zu geben, um die Einsicht zu erleichtern //um zu demonstrieren//, dass alles zum Schach- spiel Gehörige in seinen // den// Regeln liegen muss. |
101
Was ein geometrischer Satz bedeutet, welche //was für
eine Art der// Allgemeinheit er hat, das
muss sich alles zeigen, wenn wir sehen, wie er
angewendet wird.
Denn, wenn Einer auch etwas Unfassbares // Unerreichba-res// mit ihm meinte //meinen könnte//, so hilft ihm das nicht, da er ihn ja doch nur ganz offenbar // offen//, und jedem verständlich, an- wenden kann. Wenn sich etwa jemand unter dem Schachkönig auch etwas Mystisches vor- stellt, so kümmert uns das nicht, weil er ja doch mit ihm nur auf den 8 × 8 Feldern des Schachbretts ziehen kann. |
667
Es gibt ein Gefühl: “In der Mathematik kann es nicht
Wirklichkeit und Möglichkeit geben.
Alles ist auf einer Stufe.
Und zwar in gewissem Sinne wirklich”.
–
Und das ist richtig.
Denn Mathematik ist ein Kalkül; und der Kalkül sagt von keinem Zeichen,
dass es nur mög-lich wäre, sondern er hat es nur mit den Zeichen zu tun, mit denen er wirklich operiert. (Vergleiche die Begründung der Mengenlehre mit der Annahme eines möglichen Kalküls mit unendlichen Zeichen.) |
659
Die Mengenlehre, wenn sie sich auf die menschliche Unmöglichkeit eines
direkten Symbolismus des Unendlichen beruft, führt dadurch die denkbar
krasseste Missdeutung ihres eigenen Kalküls
ein.
Es ist freilich eben diese Missdeutung, die für die
Erfindung dieses Kalküls verantwortlich ist.
Aber der Kalkül an sich ist natürlich dadurch nicht als etwas Falsches
er-wiesen (höchstens als etwas Uninteressantes), und es ist sonderbar, zu glauben, dass dieser Teil der Mathematik durch irgend welche philosophi- sche (oder mathematische) Untersuchungen gefährdet ist. (Ebenso könnte das Schachspiel durch die Entdeckung gefährdet werden, dass sich Kriege zwi- schen zwei Armeen nicht so abspielen, wie der Kampf auf dem Schachbrett.) Was der Mengenlehre verloren gehen/muss, ist vielmehr die Atmosphäre von Gedankennebeln, die den blossen Kalkül umgibt. Also die Hinweise auf ei- nen, der Mengenlehre zugrunde liegenden, fiktiven Symbolismus, der nicht zu ihrem Kalkül verwendet wird, und dessen scheinbare Beschreibung in Wirklichkeit Unsinn ist. (In der Mathematik können //dürfen // wir alles fingieren, nur nicht einen Teil unseres Kalküls.) |
Extensive Auffassung der
reellen Zahlen. |
29 ⇒
Ein Schnitt ist ein Prinzip der Teilung in
grösser und kleiner. |
575
/ Das Rätselhafte am Kontinuum ist, wie das Rätselhafte der Zeit für
Augustinus, dadurch bedingt,
dass wir durch die Sprache verleitet wer-den, ein Bild auf sie anzuwenden, das nicht passt. Die Mengenlehre behält das unpassende Bild des Diskontinuierlichen bei, aber sagt die- sem Bilde Widersprechendes von ihm aus, mit der Idee, mit Vorurteilen zu brechen. Während in Wirklichkeit darauf hingewiesen werden sollte, dass dieses Bild eben nicht passt und dass man es allerdings nicht strecken kann, ohne es zu zerbrechen // zerreissen//, aber ein neues und in gewissem Sinne dem alten ähnliches brauchen kann. / |
428
/ Der Wirrwarr in der Auffassung des “wirklich
Unendlichen” kommt von dem unklaren Begriff der irrationalen Zahl
her.
D.h. davon, dass die
lo-gisch verschiedensten Gebilde, ohne klare Begrenzung des Begriffs, “irra- tionale Zahl” genannt werden. Die Täuschung, als hätte man einen festen Begriff, rührt daher // beruht darauf//, dass man in Zeichen von der Art “0, abcd …ad inf.” einen Standard //Begriff // Bild// zu haben glaubt, dem sie (die Irrationalzahlen) jedenfalls entsprechen müssen. / |
647
“Angenommen, ich schneide eine Strecke dort, wo kein rationaler
Punkt (keine rationale Zahl) ist”.
Aber kann man denn das? von was für Strecken sprichst Du?
–
“Aber, wenn meine Messinstrumente fein genug
wären, so könnte ich mich doch durch fortgesetzte Bisektionen einem gewissen
Punkt unbegrenzt nähern.” –
Nein, denn ich könnte ja eben niemals
648 erfahren, ob mein Punkt ein solcher
ist.
Meine Erfahrung wird immer nur sein, dass ich ihn bis
jetzt nicht erreicht habe.
“Aber wenn ich nun mit einem absolut genauen
Reisszeug die Konstruktion der √2 durchgeführt
hätte und mich nun dem erhaltenen Punkt durch Bisektion nähere, dann
weiss ich doch, dass
dieser Prozess den konstruierten Punkt niemals
erreichen wird.” –
Aber das wäre doch sonderbar, wenn so die eine Konstruktion der andern
sozusagen etwas vorschreiben könnte!
Und so ist es ja auch nicht.
Es ist sehr leicht möglich, dass ich bei der
‘genauen’ Konstruktion der √2 zu einem Punkt komme,
den die Bisektion, sagen wir nach 100 Stufen, erreicht; – aber dann
werden wir sagen: unser Raum ist nicht
euklidisch. – |
Sind durch den Schnitt einer Strecke die Resultate aller Bisektionen, die sich dem Schnittpunkt nähern sollen, vorausbestimmt? Nein. |
In dem vorigen Beispiel, in dem ich mich bei der successiven Einschrän- kung eines Intervalls durch Bisektionen einer Strecke von den Ergebnissen des Würfelns leiten liess, hätte ich ebensowohl das Anschreiben eines De- zimalbruchs von Würfeln leiten lassen können. So bestimmt auch die Be- schreibung “endloser Vorgang des Wählens zwischen 1 und 0” beim Anschreiben eines Dezimalbruches kein Gesetz. Man möchte etwa sagen: Die Vorschrift des endlosen Wählens zwischen 0 und 1 in diesem Fall könnte durch ein Sym- bol “0,
deute: “0,001001001 …ad inf.”, so ist es nicht das endliche Reihenstück als Specimen der unendlichen Reihe, was ich zeigen will, sondern
649 die aus ihm entnehmbare
Gesetzmässigkeit.
Aus “0,
|
652
“Welches Kriterium gibt es dafür, dass die
irrationalen Zahlen komplett sind?
Sehen wir uns eine irrationale Zahl an: Sie läuft entlang
einer Reihe rationaler Näherungswerte.
Wann verlässt sie diese Reihe?
Niemals.
Aber sie kommt allerdings auch niemals zu einem Ende.
Angenommen, wir hätten die Gesamtheit aller irrationalen Zahlen mit Aus- nahme einer einzigen. Wie würde uns diese abgehen? Und wie würde sie nun – wenn sie dazukäme, die Lücke füllen? – Angenommen, es wäre II. Wenn die ir- rationale Zahl durch die Gesamtheit ihrer Näherungswerte gegeben ist, so gäbe es bis zu jedem beliebigen Punkt eine Reihe, die mit der von II übereinstimmt. Allerdings kommt für jede solche Reihe ein Punkt der Tren- nung. Aber dieser Punkt kann beliebig weit “draussen” liegen, so dass ich zu jeder Reihe, die II begleitet, eine finden kann, die es weiter be- gleitet. Wenn ich also die Gesamtheit der irrationalen Zahlen habe, ausser II, und nun II einsetze, so kann ich keinen Punkt angeben, an dem II nun wirklich nötig wird, es hat an jedem Punkt einen Begleiter, der es vom Anfang an begleitet. Auf die Frage “wie würde uns II abgehen”, müsste man antworten: II, wenn es eine Extension wäre, würde uns niemals abgehen. D.h., wir könnten nie- mals eine Lücke bemerken, die es füllt. Wenn man uns fragte: “aber hast Du auch einen unendlichen Dezimalbruch, der die Ziffer m an der r-ten Stelle hat und n an der s-ten, etc.?” – wir könnten ihm immer dienen.) |
654
sein müssen.
Die gemeinsame Dezimalnotation bedingt in gewissem Sinne, ei-ne gemeinsame Type.) Man könnte das auch so sagen: Beim Approximieren durch fortgesetzte Zweiteilung kann man sich jedem Punkt der Strecke durch ratio- nale Zahlen nähern. Es gibt keinen Punkt, dem man sich nur durch irra- tionale Schritte einer bestimmten Type nähern könnte. Dies ist natürlich nur, in andere Worte gekleidet, die Erklärung, dass wir unter irrationa- ler Zahl einen unendlichen Dezimalbruch verstehen. Und diese Erklärung wieder ist weiter nichts, als eine beiläufige Erklärung der Dezimalnota- tion, etwa mit einer Andeutung, dass wir Gesetze unterscheiden, die perio- dische Dezimalbrüche liefern und andere. |
723
Durch die falsche Auffassung des Wortes “unendlich” und
der Rolle der “unendlichen Entwicklung” in der Arithmetik
der reellen Zahlen, wird man zu der Meinung verführt, es gäbe eine
einheitliche Notation der irrationa-len Zahlen (nämlich eben die der unendlichen Extension, z.B. der unendli- chen Dezimalbrüche). Dadurch, dass man bewiesen hat, dass für jedes Paar von Kardinalzahlen x und y (x/y)² ≠ 2 ist, ist doch nicht √2 einer Zahlenart – genannt “die irrationalen Zahlen” – eingeordnet. Diese Zahlenart müsste ich doch erst aufbauen; oder: von der neuen Zahlenart ist mir doch nicht mehr bekannt, als ich bekannt mache. |
Arten irrationaler Zahlen
(II', P,
F)
|
718
II' ist eine
Regel zur Erzeugung von Dezimalbrüchen, und zwar ist die Entwicklung von
II' dieselbe, wie
die von II,
ausser wenn in der Entwick-lung von II eine Gruppe 777 vorkommt; in diesem Falle tritt statt die- ser Gruppe die Gruppe 000. Unser Kalkül kennt keine Methode, um zu fin- den, wo wir in der Entwicklung von II auf so eine Gruppe stossen. P ist eine Regel zur Erzeugung von Dualbrüchen. In der Entwicklung steht an der n-ten Stelle eine 1 oder eine 0, je nachdem n prim ist oder nicht. F ist eine Regel zur Erzeugung von Dualbrüchen. An der n-ten Stelle steht eine 0, ausser dann, wenn ein Zahlentrippel x, y, z aus den ersten 100 Kardinalzahlen die Gleichung xⁿ + yⁿ = zⁿ löst. |
Man möchte sagen, die einzelnen Ziffern der Entwicklung (von II z.B.) sind immer nur die Resultate, die Rinde des fertigen Baumes. Das, worauf es ankommt, oder woraus noch etwas Neues wachsen kann, ist im Innern des Stammes, wo die Triebkräfte sind. Eine Aenderung des Aeusseren ändert den Baum überhaupt nicht. Um ihn zu ändern, muss man in den noch lebenden Stamm gehen. |
720
sein, das zu tun; aber wird es nun einem Punkt ähnlicher,
wenn ich vergesse, dass ich hier das Wort
“Punkt” in doppelter Bedeutung ge-braucht habe? Es zeigt sich hier klar, dass die Möglichkeit der Dezimalentwicklung II' nicht zu einer Zahl im Sinne von II macht. Die Regel für diese Entwicklung ist natürlich eindeutig, so eindeutig, wie die für II oder √2, aber das ist kein Argument dafür, dass II' eine reelle Zahl ist; wenn man die Vergleich- barkeit mit andern reellen Zahlen //mit rationalen Zahlen// für ein we- sentliches Merkmal der reellen Zahl nimmt. Man kann ja auch von dem Unter- schied zwischen den rationalen und den irrationalen Zahlen abstrahieren, aber der Unterschied verschwindet doch dadurch nicht. Dass II' eine eindeu- tige Regel zur Entwicklung von Dezimalbrüchen ist, bedeutet //konstituiert // natürlich eine Aehnlichkeit zwischen II' und II oder √2; aber auch ein In- terval hat Aehnlichkeit mit einem Punkt, etc.. Allen Irrtümern, die in die- sem Kapitel der Philosophie der Mathematik gemacht werden, liegt immer wieder die Verwechslung zu Grunde zwischen internen Eigenschaften einer Form (der Regel als Bestandteil des Regelverzeichnisses) und dem, was man im gewöhnlichen Leben “Eigenschaft” nennt (rot als Eigenschaft dieses Bu- ches). Man könnte auch sagen; die ?–Widersprüche und Unklarheiten–? werden da- durch hervorgerufen, dass die Mathematiker //Menschen// einmal unter ei- nem Wort, z.B. “Zahl”, ein bestimmtes Regelverzeichnis verstehen, ein an- dermal ein variables Regelverzeichnis; so als nennte ich “Schach” einmal das bestimmte Spiel, wie wir es heute spielen, ein andermal das Substrat einer bestimmten historischen Entwicklung. |
720
“Wie weit muss ich II entwickeln, um es
einigermassen zu
erkennen?”
–
Das heisst natürlich nichts.
Wir kennen es also schon, ohne es überhaupt zu entwickeln.
Und, in diesem Sinne, könnte man sagen, kenne ich II' gar
nicht.
Hier zeigt sich nur ganz deutlich, dass
II' einem
|
723
derung des Gesetzes ist von viel
fundamentalerer Art, als es zuerst den Anschein haben könnte.
Ja, wenn wir das falsche Bild von der unendlichen Extension vor uns haben,
dann kann es allerdings scheinen, als ob ich durch die Hinzufügung der
Ersetzungsregel 7 →
5 zur √2 diese viel weniger verändert hätte,
als etwa durch Aenderung der √2 in
√2,1 denn
die Ent-wicklungen von lung der √2,1 schon nach der zweiten Stelle gänzlich von der der √2 ab- weicht. |
723
Gebe ich eine Regel R zur Bildung von Extensionen an, aber so,
dass mein Kalkül kein Mittel kennt, vorherzusagen, wie
oft höchstens sich eine scheinbare Periode der Extension wiederholen kann,
dann ist R von einer reellen Zahl insofern verschieden, als ich
R ‒ a in gewissen Fällen nicht
mit einer Rationalzahl vergleichen kann, so dass der
Ausdruck R ‒ a =
b unsinnig wird.
Wäre z.B. die mir bekannte Entwicklung von R
bis auf wei-teres 3,141111 …, so liesse es sich von der Differenz R ‒ 3,141 nicht sagen, sie sei grösser, oder sie sei kleiner, als 0; sie lässt sich also in diesem Sinne nicht mit 0 vergleichen, also nicht mit einem Punkt
724 der Zahlenachse, und sie und R
nicht in demselben Sinne Zahl nennen wie einen dieser Punkte.
|
417
/ Die Ausdehnung eines Begriffes der Zahl, des Begriffs
‘alle’, etc. er-scheint uns (ganz) harmlos; aber sie ist es nicht, wenn //sobald// wir vergessen, dass wir unsern Begriff tatsächlich geändert haben. / |
449
/ Was die irrationalen Zahlen betrifft, so sagt meine Untersuchung
nur, dass es falsch (oder irreführend) ist, von
Irrationalzahlen zu sprechen, indem man sie als Zahlenart den Kardinalzahlen
und Rationalzahlen gegen-überstellt, weil man “Irrationalzahlen” in Wirklichkeit verschiedene Zahlenarten nennt, – voneinander so verschieden, wie die Rationalzahlen von jeder dieser Arten. / |
724
Es wäre eine gute Frage für die Scholastiker gewesen:
“Kann Gott alle Stellen von
II
kennen”. |
724
Es tritt uns bei diesen Ueberlegungen immer wieder
etwas entgegen, was man “arithmetisches Experiment” nennen
möchte.
Was herauskommt ist zwar durch das Gegebene bestimmt, aber ich kann nicht
erkennen, wie es da-durch bestimmt ist. So geht es mit dem Auftreten der 7 in der Entwicklung von II; so ergeben sich auch die Primzahlen als Resultate eines Experi- ments. Ich kann mich davon überzeugen, dass 31 eine Primzahl ist, aber ich sehe den Zusammenhang nicht zwischen ihr (ihrer Lage in der Reihe der Kardinalzahlen) und der Bedingung, der sie entspricht. – Aber diese Per- plexität ist nur die Folge eines falschen Ausdrucks. Der Zusammenhang, den ich nicht zu sehen glaube, existiert gar nicht. Ein – sozusagen unre- gelmässiges – Auftreten der 7 in der Entwicklung von II gibt es gar nicht, denn es gibt ja keine Reihe, die “die Entwicklung von II” hiesse. Es gibt Entwicklungen von II, nämlich die, die man entwickelt hat (vielleicht 1000) und in diesen kommt die 7 nicht “regellos” vor, denn ihr Auftreten in ihnen lässt sich beschreiben. – (Dasselbe für die “Ver- teilung der Primzahlen”. Wer uns ein Gesetz dieser Verteilung gibt, gibt uns eine neue Zahlenreihe, neue Zahlen.) (Ein Gesetz des Kalküls, das ich nicht kenne, ist kein Gesetz.) (Nur was ich sehe, ist ein Gesetz; nicht, was ich beschreibe. Nur das hindert mich, mehr in meinen Zeichen auszudrücken, als ich verstehen kann.) |
725
Hat es keinen Sinn, – auch dann, wenn der
Fermat'sche Satz
bewiesen ist, – zu sagen F = 0,11?
(Wenn ich etwa in der Zeitung davon läse.)
Ja, ich werde dann sagen: “nun können wir also schreiben
‘F
= 0,11’”.
D.h. es liegt nahe, das Zeichen
“F” aus dem früheren Kalkül, in dem es keine
Rationalzahl bezeichnete, in den neuen hinüberzunehmen und nun
0,11
damit zu bezeichnen. |
F wäre ja eine Zahl, von der wir nicht wüssten, ob |
16
Man könnte was ich meine auch in den Worten ausdrücken: Man
kann keine Verbindung von Teilen der Mathematik oder Logik herausfinden, die
schon vorhanden war, ohne dass man es
wusste.
|
771
In der Mathematik gibt es kein “noch nicht” und kein
“bis auf weite-res” (ausser in dem Sinne, in welchem man sagen kann, man habe noch nicht 1000-stellige Zahlen miteinander multipliziert). |
733
“Ergibt die Operation, z.B. eine rationale
Zahl?” – wie kann das ge-fragt werden, wenn man keine Methode zur Entscheidung der Frage hat? denn die Operation ergibt doch nur im festgesetzten Kalkül. Ich meine: “ergibt” ist doch wesentlich präsens // zeitlos//. Es heisst doch nicht: “ergibt mit der Zeit”! – sondern: ergibt nach der gegenwär- tigen Regel. //…nach der jetzt bekannten, festgesetzten, Regel.// |
644
“Die Lage aller Primzahlen muss doch
irgendwie vorausbestimmt sein.
Wir rechnen sie nur successive aus, aber sie sind
alle schon bestimmt.
Gott kennt sie sozusagen alle.
Und dabei scheint es doch möglich, dass sie nicht
durch ein Gesetz bestimmt sind.–”
Immer wieder das Bild von der Bedeutung eines Wortes, als einer vollen
Kiste, deren Inhalt uns mit ihr und in ihr verpackt gebracht wird, und den
wir nur zu untersuchen haben. –
Was wissen wir denn von den Primzahlen?
Wie ist uns denn dieser Begriff überhaupt gegeben?
Treffen wir nicht selbst die Bestimmungen über ihn?
Und wie seltsam, dass wir dann annehmen, es müssen
Bestimmungen über ihn getroffen sein, die wir nicht getroffen haben.
Aber der Fehler ist begreiflich.
Denn wir gebrauchen das Wort “Primzahlen” und es lautet
ähnlich wie “Kardinalzahlen’,
“Quadratzahlen”, “gerade Zahlen”,
etc..
So denken wir, es wird sich ähnlich gebrauchen lassen, vergessen aber,
dass wir ganz andere – andersartige
– Regeln für das Wort “Primzahl” gegeben haben, und
kommen nun mit uns selbst in einen seltsamen Konflikt. –
Aber wie ist das möglich? die Primzahlen sind doch die uns
wohlbekannten Kardinalzahlen, – wie kann man dann sagen, der Begriff
der Primzahl sei in anderem Sinne ein Zahlbegriff, als der der
Kardinalzahl?
Aber hier spielt uns wieder die Vorstellung einer “unendlichen
Extension” als einems Analogons zu den uns bekannten
“endlichen” Extensionen einen Streich.
Der Begriff ‘Primzahl’ ist freilich mit Hilfe des
Begriffes
645 ‘Kardinalzahl’
erklärt, aber nicht “die Primzahlen” mit Hilfe der
“Kardinalzahlen”; und den Begriff
‘Primzahl’ haben wir in wesentlich anderer
Weise aus dem Begriff ‘Kardinalzahl’ abgeleitet, als,
etwa, den Begriff ‘Qua-dratzahl’. (Wir können uns also nicht wundern, wenn er sich anders be- nimmt.) Man könnte sich sehr wohl eine Arithmetik denken, die – sozusa- gen – beim Begriff ‘Kardinalzahl’ sich nicht aufhält, sondern gleich zu dem der Quadratzahl übergeht (diese Arithmetik wäre natürlich nicht so anzuwenden, wie die unsere). Aber der Begriff ‘Quadratzahl’ hätte dann nicht den Charakter, den er in unserer Arithmetik hat; dass er nämlich we- sentlich ein Teilbegriff sei, dass die Quadratzahlen wesentlich ein Teil der Kardinalzahlen seien; sondern sie wären eine komplette Reihe mit ei- ner kompletten Arithmetik. Und nun denken wir uns dasselbe für die Prim- zahlen gemacht! Da würde es klar, dass diese nun in einem andern Sinne “Zahlen” seien, als z.B. die Quadratzahlen; und als die Kardinalzahlen. |
747
Könnten die Berechnungen eines Ingenieurs ergeben,
dass die Stärke //
dass eine Dimension// eines
Maschinenteils bei gleichmässig wachsen-der Belastung in der Reihe der Primzahlen fortschreiten müsse? //, dass die Stärken eines Maschinenteils … müssen? // |
Regellose unendliche Dezimalzahl |
641
“Regellose unendliche Dezimalzahl”.
Die Auffassung ist immer die, als ob wir nur Wörter unserer Umgangssprache
zusammenstellen brauchten, und die Zusammenstellung hätte damit einen Sinn,
den wir jetzt eben erfor-schen müssten – wenn er uns nicht gleich ganz klar sein sollte. Es ist, als wären die Wörter Ingredientien einer chemischen Verbindung, die wir zusammenschütten, sich miteinander verbinden lassen, und nun müssten wir eben die Eigenschaften der (betreffenden) Verbindung untersuchen. Wer sagte, er verstünde den Ausdruck “regellose unendliche Dezimalzahl” nicht, dem würde geantwortet: “das ist nicht wahr, Du verstehst ihn sehr gut! weist Du nicht, was die Worte “regellos”, “unendlich” und “Dezimalzahl” bedeuten?! – Nun, dann verstehst Du auch ihre Verbindung”. Und mit dem ‘Verständnis’ ist hier gemeint, dass er diese Wörter in gewissen Fällen anzuwenden weiss und etwa eine Vorstellung mit ihnen verbindet. In Wirklichkeit tut der, welcher diese Worte zusam- menstellt und fragt “was bedeutet das” etwas ähnliches, wie die kleinen Kinder, die ein Papier mit regellosen Strichen bekritzeln, es dem Erwach- senen zeigen und fragen: “was ist das?” |
644
“Unendlich kompliziertes Gesetz”, “unendlich
komplizierte Konstruk-tion”. (“Es glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich da- bei auch etwas denken lassen”.) |
647
Wie unterscheidet sich ein unendlich kompliziertes Gesetz vom Fehlen eines
Gesetzes? |
(Vergessen wir nicht: Die Ueberlegungen der Mathematiker über das Un- endliche sind doch lauter endliche Ueberlegungen. Womit ich nur meine, dass sie ein Ende haben.) |
642
“Eine regellose unendliche Dezimalzahl kann man sich
z.B. dadurch er-zeugt denken, dass endlos gewürfelt wird und die Zahl der Augen jedesmal eine Dezimalstelle ist”. Aber, wenn endlos gewürfelt wird, kommt ja eben kein endgültiges Resultat heraus. |
642
“Nur der menschliche Intellekt kann das nicht erfassen, ein
höherer könnte es!”
Gut, dann beschreibe mir die Grammatik des Ausdrucks “höherer
Intellekt”; was kann ein solcher erfassen und was nicht, und
unter wel-chen Umständen //in welchem Falle (der Erfahrung)// sage ich, dass ein Intellekt etwas erfasst? Du wirst dann sehen, dass die Beschreibung des Erfassens das Erfassen selbst ist. (Vergleiche: Lösung eines mathemati- schen Problems.) |
Nehmen wir an, wir würfen mit einer Münze “Kopf und Adler” und teilen nun eine Strecke AB nach folgender Regel: “Kopf” sagt: feln die Schnitte unendlich nähern? Hier glaubt man etwa einen Punkt be- stimmt zu haben, der einer regellosen unendlichen Dezimalzahl entspricht. Aber die
643 Beschreibung bestimmt doch
ausdrücklich: keinen Punkt; es sei denn,
dass man sagt, dass die Worte
“Punkt auf dieser Strecke” auch “einen Punkt
bestimmen”.
Wir verwechseln hier die Vorschrift des Würfelns mit der mathematischen
Vorschrift, etwa Dezimalstellen der √2 zu erzeugen.
Diese mathematischen Vorschriften sind die Punkte.
D.h., es lassen sich zwischen diesen Vorschriften
Beziehungen finden, die in ihrer Grammatik den Beziehungen
“grösser” und
“kleiner” zwischen zwei Strecken analog sind und daher mit
diesen Worten bezeichnet werden.
Die Vorschrift, Stellen der √2 auszurechnen, ist das Zahlzeichen
der irrationalen Zahl selbst; und ich rede hier von einer
“Zahl”, weil ich mit diesen Zeichen (gewissen
Vorschriften zur Bildung von Rationalzahlen) ähnlich rechnen kann, wie
mit den Rationalzahlen selbst.
Will ich also analog sagen, die Vor-schrift des endlosen Halbierens nach Kopf und Adler bestimme einen Punkt, eine Zahl, so müsste das heissen, dass diese Vorschrift als Zahlzei- chen, d.h. analog andern Zahlzeichen, gebraucht werden kann. Das ist aber natürlich nicht der Fall. Sollte diese Vorschrift einem Zahlzeichen ent- sprechen, so höchstens (sehr entfernt) dem unbestimmten Zahlwort “einige”, denn sie tut nichts, als eine Zahl offen zu lassen. Mit einem Wort, ihr entspricht nichts anderes, als das ursprüngliche In- terval AB. |
Komplex und Tatsache
|
269
Es liegt nahe, das Wort “Tat” so gebrauchen zu wollen, dass es nur dem wahren Satz entspricht. Man redet dann also nicht von einer Tat, die nie // nicht// getan wurde. Aber der Satz “das war ein edle Tat” muss doch seinen Sinn behalten, auch wenn ich mich darin irre, dass geschehen ist,
270
|
270
|
278
Komplex ist nicht gleich Tatsache.
Denn von einem Komplex sage ich z.B., er bewege sich
von einem Ort zum andern, aber nicht nicht von einer
Tatsache.
Dass aber dieser Komplex sich jetzt dort befindet, ist eine Tatsache. |
|
Der Ausdruck “eine Tatsache beschreiben” oder “die Beschreibung einer Tatsache” für die Aussage, die das Bestehen der Tatsache behauptet, ist auch irreführend, weil es so klingt, wie “das Tier beschreiben, das ich gesehen habe”. |
Man sagt freilich auch “auf die Tatsache hinweisen”, aber das heisst immer “auf die Tatsache hinweisen, dass …”. Dagegen heisst “auf eine Blume zeigen” (oder “hinweisen”) nicht, darauf hinweisen, dass diese Blüte auf diesem Stengel sitzt; denn von dieser Blüte und diesem Stengel braucht da gar nicht die Rede zu sein. |
Ebensowenig kann es heissen, auf die Tatsache hinweisen, dass dort diese Blume steht. |
Auf eine Tatsache hinweisen heisst, etwas behaupten, aussagen. ‘Auf eine Blume hinweisen’ heisst das nicht. |
Auch die Kette besteht (nur?) aus ihren Gliedern, nicht aus ihnen und ihren // deren// räumlichen Beziehungen. |
Die Tatsache, dass diese Glieder so zusammenhängen, ‘besteht’
281 aus gar nichts. |
Die Wurzel dieser Verwechslung ist der verwirrende Gebrauch des Wortes “Gegenstand”. |
Der Teil kleiner als der Ganze. Das gäbe auf die Tatsache und Konstituent angewandt eine Absurdität. |
585
Das Schema: Ding-Eigenschaft.
Man sagt: eine Handlung habe eine Eigenschaft! etwa die der
Schnelligkeit; oder die? der Güte. |
Begriff & Gegenstand
Eigenschaft & Substrat |
708
Begriff und Gegenstand: das ist bei Russell und Frege
eigentlich Eigenschaft und Ding; und zwar denke ich hier an einen räumlichen
Körper und seine Farbe.
Man kann auch sagen: Begriff und Gegenstand, – das ist Prädikat
und Subjekt.
Und die Subjekt-Prädikat-Form ist eine Ausdrucksform menschlicher
Sprachen.
Es ist die Form “x ist y” (“x
y”): “mein Bruder ist
gross”, “das Gewitter ist
nahe”, “dieser Kreis ist rot”,
“August ist stark”, “2 ist eine
Zahl”, “dieses Ding ist ein Stück Kohle”.
Wie nun die Physik von Körpern der Erfahrung den Begriff |
332
Ich möchte sagen: die alte Logik hat viel mehr Konvention
und Physik in sich als man geglaubt hat.
Wenn das Substantiv der Name eines Körpers ist, das Verbum
etwa zur Bezeichnung einer Bewegung, das Adjektiv der Eigenschaft eines
Körpers dient, dann sieht man wohl, wie voraussetzungsvoll diese Logik ist
und kann annehmen, dass diese ursprünglichen
Voraussetzungen (auch) noch tiefer in die
Anwendung dieser Worte, in die Logik der Sätze reicht. |
542
(Es wäre unsere Aufgabe, Figuren verschiedener Gestalt, die sich in
einer Ebene I
befänden in eine Ebene II zu projizieren.
Wir könnten dann eine Projektionsmethode bestimmen (etwa die der
orthogonalen Projektion) und nach ihr die Abbildung führen.
Wir könnten dann auch leicht von den Bildern auf der Ebene
II auch die
Figuren in I schliessen. // Schlüsse ziehen.//
Wir können aber auch diesen Weg einschlagen: Wir bestimmen
etwa (vielleicht weil uns diese Darstellung am bequemsten ist),
dass die Bilder in der zweiten Ebene sämtlich Kreise
sein sollen, – was immer die abgebildeten Figuren in der ersten Ebene
sein mögen.
D.h., verschiedene Figuren der ersten Ebene werden
durch
verschie-
543 dene Projektionsmethode in die zweite
abgebildet.
Um dann die Kreise in II als Bilder der Figuren in
I zu
verstehen //deuten//, werde ich zu jedem
Kreis die Projektionsmethode angeben müssen; die
(blosse) Tatsache aber,
dass sich eine Figur in II als ein Kreis in
I darstellt,
sagt nun (allein noch) nichts über die
(Gestalt der)
abgebildete(n) Figur (aus?).
Dass das Bild in II ein Kreis ist, ist ja die festgesetzte
Norm der //unserer// Abbildung.
Dasselbe geschieht nun, wenn wir die Wirklichkeit nach der
Subjekt-Prädikat-Norm in unsere Sprache abbilden.
Das Subjekt-PrädikatSchema dient als Projektion unzähliger
verschiedener logischer Formen. |
543
“Begriff und Gegenstand”
Freges, das ist nichts anderes als
Subjekt und Prädikat. |
543
Wenn ein Tisch braun angestrichen ist, so ist es leicht, sich das Holz als
den Träger der Eigenschaft Braun zu denken und man kann sich das vorstellen,
was gleichbleibt, wenn die Farbe wechselt.
Ja, auch im Falle eines bestimmten Kreises, der einmal rot,
einmal blau erscheint.
Es ist also leicht, sich vorzustellen, was rot ist, aber
schwer, was kreisförmig ist.
Was bleibt hier, wenn Form und Farbe wechseln?
Denn die Lage ist ein Teil der Form und es ist willkürlich, wenn ich
festsetze, der Mittelpunkt soll fest bleiben und die Form sich nur durch den
Radius ändern.
Wir werden uns an die gewöhnliche Sprache halten müssen, und die sagt, dass ein Fleck kreisförmig ist. Es ist klar, dass hier das Wort “Träger der Eigenschaft” eine ganz falsche – unmögliche – Vorstellung gibt. – Wenn ich einen Klumpen Ton habe, so kann ich mir den als Träger einer Form denken und daher, ungefähr, kommt auch diese Vorstellung. Der Fleck ändert seine Form” und “der Tonklumpen ändert seine Form” sind eben verschiedene Satzformen. |
Man kann sagen “miss nach, ob das ein Kreis ist” oder “sieh nach, ob das, was dort liegt ein Hut ist”. Man kann auch sagen “miss nach, ob das ein Kreis ist oder eine Elipse”, aber nicht “ …ob das ein Kreis ist oder ein Hut” auch nicht “sieh nach, ob das ein Hut ist oder rot”. |
Wenn ich auf eine Linie zeige und sage “das ist ein Kreis” so kann man einwenden, dass, wenn es kein Kreis wäre, es nicht mehr das wäre. D.h.: was ich mit dem Wort “das” meine, muss unabhängig von dem sein, was davon ausgesagt wird. (“War das Donner, oder ein Schuss”. Man kann aber in diesem Falle nicht fragen “war das ein Lärm”.) |
Worin unterschieden sich 2 gleichgrosse rote Kreise? Diese Frage klingt so, als wäre sie ja doch ungefähr Eines und nur durch eine Kleinigkeit unterschieden. In der Darstellungsart durch Gleichungen drückt sich das Gemeinsame durch die Form der Gleichung aus und die Verschiedenheit durch die Verschiedenheit der Mittelpunktskoordinaten. So ist es, als ob hier die Mittelpunktskoordinaten das wäre, was den unter den Begriff fallenden Gegenständen entspräche. entspräche. Könnte man denn nicht statt “dies ist ein Kreis” sagen, “dieser Punkt ist Mittelpunkt eines Kreises”? Denn, Mittelpunkt eines Kreises zu sein, ist eine externe Eigenschaft des Punktes. |
148'
Was braucht es zu einer Beschreibung, dass –
sagen wir – ein Buch an einer bestimmten Stelle ist?
Die interne Beschreibung des Buches, d.i. des
Begriffes und die Beschreibung seiner Lage, und die wäre durch Angabe der
Koordinaten dreier Punkte möglich.
Der Satz “ein solches Buch ist hier” würde
dann heissen, es hat diese 3 Trippel von
Bestimmungskoordinaten
Denn die Angabe des Hier darf eben nicht präjudizieren
was hier ist.
Ist es nun aber nicht dasselbe, ob ich sage “dies ist ein Buch” und “hier ist ein Buch”? Der Satz würde dann etwa darauf hinauskommen, zu sagen “das sind 3 (bestimmte) Eckpunkte eines solchen Buches”. Man kann ähnlich auch sagen “dieser Kreis ist die Projektion einer Kugel” oder “dies ist die Erscheinung eines Menschen”. Alles was ich sage kommt darauf hinaus, dass F(x) eine externe Beschreibung von x sein muss. Wenn ich nun in diesem Sinne im dreidimensionalen Raum sage “hier ist ein Kreis” und ein andermal “hier ist ein Kugel” sind die beiden Hier von gleicher Art? Ich will fragen: Kann man von demselben ‘Gegenstand’ sinnvoll sagen: er sei ein Kreis und: er sei ein Kugel? Ist das Subjekt dieser Prädikate von der gleichen Type? Beide könnten doch die 3 Koordinaten des betreffenden Mittelpunkts sein. Aber die Lage des Kreises im dreidimensionalen Raum ist ja durch seine Mittelpunktskoordinaten nicht bestimmt. |
157'
Anderseits kann man freilich sagen: “Was mich nervös
macht, ist nicht der Lärm, sondern die Farbe” und hier könnte es
scheinen, als ob eine Variable eine Farbe und einen Lärm als Werte
annähme.
(“Laute und Farben können als sprachliche
Ausdrucksmittel dienen”.)
Es ist klar, dass jener Satz von der Art ist:
“Wenn Du einen Schuss hörst, oder mich
winken siehst, laufe davon”.
Denn dieser Art ist die Vereinbarung auf der die Funktion der gehörten
oder gesehenen Sprache beruht. |
26
“Ist es denkbar, dass zwei Dinge alle
Eigenschaften miteinander gemein haben?” –
Wenn es nicht denkbar ist, so ist auch das Gegenteil nicht
denkbar. |
6
Ja, wir sprechen vom Kreis, seinem Durchmesser, etc.,
etc. wie von einem Begriff, dessen Eigenschaften wir
beschreiben, gleichgültig, welche Gegenstände unter diesen Begriff
fallen. –
Dabei ist aber ‘Kreis’ gar kein Prädikat im
ursprünglichen Sinn.
Und überhaupt ist die Geometrie der Ort, wo die Begriffe der
verschiedensten Gebiete miteinander vermischt werden.
|
Gegenstand
|
20
“Ein Gegenstand lässt sich, in gewissem
Sinne, nicht beschreiben” (auch bei
Plato: “er kann nicht
beschrieben / erklärt/ werden, sondern nur
benannt”)
Mit “Gegenstand” meint man hier “Bedeutung
eines nicht weiter definierbaren Wortes” und mit
“Beschreibung” oder “Erklärung”
eigentlich: Definition.
Denn, dass der Gegenstand ‘von
aussen beschrieben werden’ kann,
dass ihm etwa Eigenschaften beigelegt //zugeschrieben// werden können, wird natürlich
nicht geleugnet. |
Wir denken also bei einem Satz, wie dem oberen, an einen Kalkül mit undefinierbaren – aber richtig gesagt, undefinierten – Zeichen, den Namen, und sagen von ihnen, dass sie nicht erklärt werden können. |
233
“Was ein Wort bedeutet, kann man //ein
Satz// nicht sagen”.
|
254
Wie unterscheidet sich denn blau von rot?
Wir meinen doch nicht, dass das eine die, das andere jene Eigenschaften hat. Uebrigens sind Eigenschaften von Blau und Rot, dass dieser
255 Körper (oder Ort) blau, jener rot
ist. |
Auf die Frage “welcher Unterschied ist denn zwischen blau und rot” möchte man antworten: das eine ist blau, das andere rot. Aber das heisst natürlich nichts und man denkt hier in Wirklichkeit an den Unterschied der Flächen oder Oerter, die diese Farben haben. Sonst nämlich hat die Frage überhaupt keinen Sinn. |
Vergleiche dagegen: Wie unterscheidet sich Orange von Rosa? Das eine ist eine Mischung von gelb und Rot, das andre von Weiss und Rot. Und man kann dem entsprechend sagen: Blau entsteht aus Purpur, indem dieses immer bläulicher wird, Rot, wenn es immer rötlicher wird. |
Was ich sage heisst also: Rot kann man nicht beschreiben. Aber kann man es denn nicht malerisch darstellen, indem man etwas rot malt? |
Nein, das ist keine malerische Darstellung der Bedeutung des Wortes ‘rot’ (die gibt es nicht). Das Porträt von Rot. |
Aber jedenfalls ist es doch nicht Zufall, dass man zur Erklärung der Bedeutung des Wortes ‘rot’ naturgemäss auf einen roten Gegenstand zeigt! |
(Was daran natürlich ist, ist in diesem Satze dargestellt durch das zweimalige Vorkommen //Auftreten// des Wortes ‘rot’.) |
|
67
“Wer die Farbe Grün einen Gegenstand nennt,
muss sagen, dass dieser Gegenstand
im Symbolismus vorkommt.
Denn sonst wäre der Sinn des Symbolismus also dass es
ein Symbolismus ist, nicht gewährleitet.”
Aber was ist damit von Grün oder dem Wort “Grün” ausgesagt? ((Dieser Satz bezieht sich auf eine bestimmte Auffassung der Beziehung des Bedeutens und auf eine bestimmte Fragestellung, diese Beziehung betreffend.)) |
Unendlich lang
|
664
Wenn man vom Begriff ‘Unendlichkeit’ redet,
muss man sich daran erinnern, dass
dieses Wort viele verschiedene Bedeutungen hat, und daran, von welcher wir
jetzt gerade reden.
Ob z.B. von der Unendlichkeit einer Zahlenreihe und
der Kardinalzahlen insbesondere.
Wenn ich z.B. sage:
‘unendlich’ seine eine Charakteristik einer
Regel, so beziehe ich mich auf eine bestimmte Bedeutung des
Worts.
Wir könnten aber sehr wohl sagen, ein kontinuierlicher Farbenübergang sei
ein Uebergang “durch unendlich viele Stufen,
wenn wir nur nicht vergessen, dass wir hier die
Bedeutung des Ausdrucks “unendlich viele Stufen” durch die
Erfahrung des Farbenübergangs neu definieren.
(Wenn auch nach Analogie mit anderen Gebrauchsweisen des Wortes
“unendlich”.) |
669
Sehen wir einen kontinuierlichen Farbenübergang, eine kontinuierliche
Bewegung, dann sehen wir keine Teile, keine
Sprünge (nicht “unendlich viele”;
ausser, ich gebe diesem Ausdruck jetzt
diese Bedeutung). |
666
(Wenn man sagt, dass dieses Gebiet unseres
Gegenstands ausserordentlich schwer ist, so ist das
insofern //insoweit// nicht
667 wahr, als nicht etwa von
ausserordentlich schwer vorstellbaren oder
komplizierten Dingen die Rede ist, sondern nur insofern, als es
ausserordentlich schwer ist, an den unzähligen Fallen,
die hier in der Sprache für uns aufgestellt sind,
vorbeizukommen.) |
521
““Ich sagte einmal, es gäbe keine extensive
Unendlichkeit.
Ramsey sagte
darauf: “Kann man sich nicht vorstellen,
dass ein Mensch ewig lebt, d.h.
einfach, nie stirbt, und ist das nicht extensive
Unendlichkeit?” –
Ich kann mir doch gewiss denken,
dass ein Rad sich dreht und nie stehen
bleibt.””
Welches seltsame Argument: “ich kann es mir
denken”!
Ueberlegen wir
(uns?), welche Erfahrung wir als Bestätigung
oder Beweis dafür betrachten würden, dass das Rad nie
aufhören wird sich zu drehen.
Vergleichen wir diese Erfahrung mit der, welche uns lehrt,
dass das Rad einen Tag, ein Jahr, 10 Jahre lang, sich
dreht und wir werden einfach den Unterschied der Grammatik der Aussagen
“…bleibt nie stehn” und “…bleibt in
100 Jahren stehn” erkennen.
Denken wir an die Art der Evidenz, welche man für die Behauptung anführen
könnte, dass zwei Himmelskörper sich ohne aufzuhören um
einander drehen.
Denken wir an das Gesetz der Trägheit, und daran, wie es bestätigt
wird. |
““Angenommen wir wanderten auf einer Geraden in den euklidischen Raum hinaus und begegneten alle 10m eine eiserne Kugel ad inf..”” Wieder: Welcherlei Erfahrung würde ich als Bestätigung hiefür ansehen und welche anderseits dafür, dass 10000 Kugeln in einer Reihe vorhanden sind? – Eine Bestätigung der ersten Art wäre etwa folgende: Ich beobachte die schwingende Bewegung eines Körpers. Experimente haben mich gelehrt, dass dieser Körper durch eiserne Kugeln nach einem bestimmten Gesetz angezogen wird; die Annahme von 100 solchen Kugeln in einer Reihe in bestimmter Lage zum Testkörper erklärt, unter der Annahme jenes Anzie-
522 hungsgesetzes, das beobachtete (oder
angenommene) Verhalten annähernd; je mehr Kugeln wir aber in der Reihe
annehmen, um so genauer entspricht das errechnete Resultat dem
beobachteten.
Es hat dann Sinn zu sagen, die Erfahrung bestätige die Annahme einer
unendlichen Reihe von Kugeln.
Aber so verschieden diese Erfahrung vom Sehen einer Anzahl von Kugeln ist,
so verschieden ist der Sinn der Zahlenangabe von der, einer
“unendlichen Zahl”. |
““Die bloss negative Beschreibung des nicht-Aufhörens kann keine positive Unendlichkeit liefern.”” Bei dem Ausdruck “positive Unendlichkeit” dachte ich natürlich an eine zählbare ( = endliche) Menge von Dingen (Stühle in diesem Zimmer) und wollte sagen, das Vorhandensein der kollossalen Anzahl solcher Dinge könne aus dem, was uns das nicht-Aufhören anzeigt, nicht geschlossen werden. Ich mache also hier den seltsamen Fehler in der Form meiner Aussage, eine Tatsache zu leugnen, statt zu leugnen, dass ein bestimmter Satz Sinn hat, oder richtiger, zu zeigen, dass zwei ähnlich klingende Angaben verschiedene Grammatik haben. |
636
Welche seltsame Frage: “kann man sich eine endlose
Baumreihe denken?”!
Wenn man von einer ‘endlosen Baumreihe’ spricht, so wird
doch, was man meint, mit den Erfahrungen zusammenhängen, die man
“das Sehen einer Baumreihe”, “das Zählen einer
Baumreihe”, “das Messen einer Baumreihe”,
etc. nennt.
“Können wir uns eine unendliche Baumreihe
denken”!
Gewiss, wenn wir festgesetzt haben, was darunter zu
verstehen ist;
|
641
um eine Vorhersage,
kein Ereignis wird prophezeit, sondern wir sagen etwa:
dass es Sinn hat, in Bezug auf jeden
Sonnenauf- und Untergang von einem nächsten zu
sprechen.
Denn die Bedeutung der Bezeichnung eines Zeitmasses
ist ja an ein Geschehnis gebunden: den Umlauf eines Zeigers, die
Bewegung der Erde, etc. etc.; sagen wir aber
“auf jede Stunde folgt eine nächste”, und haben wir die
Stunde etwa durch den Umlauf eines bestimmten Zeigers (als Paradigma)
definiert, so wollen wir mit jeder Aussage dennoch (doch) nicht
prophezeien, dass sich dieser Zeiger in alle Ewigkeit
so weiter drehen wird; – wir wollen aber sagen:
dass er sich “immer so weiter drehen
kann”; und das ist eben eine Aussage über die
Grammatik unserer Zeitbestimmungen. |
642
Stellen wir uns vor, dass ein Mann, der unendlich
lange Zeit gelebt hat, weil er nie geboren wurde, sagt:
“Jetzt schreibe ich die letzte Ziffer von
II hin, nämlich die 3 Einer”.
Er hatte an jedem Tag seines Lebens eine Ziffer hingeschrieben und niemals
damit angefangen; jetzt ist er fertig geworden. |
668
Man denkt, eine grosse Zahl sei dem Unendlichen doch
näher als eine kleine.
Das unendliche konkurriert mit dem Endlichen nicht.
?–Es ist das, was wesentlich kein Endliches
ausschliesst–?.
Der Raum hat keine Ausdehnung, nur die räumlichen Gegenstände sind ausgedehnt. Die Unendlichkeit ist eine Eigenschaft des Raumes. (Und das zeigt, dass sie keine unendliche Ausdehnung ist.) |
656
“A ist mein Ahne” das
heisst: “A ist mein Vater, oder
der Vater meines Vaters, oder der Vater des Vaters meines Vaters, oder
u.s.w.”.
Wohl, aber dadurch haben wir nur ein Satzzeichen für ein
anderes gesetzt, den Sinn aber noch nicht bestimmt, denn wir haben ihn ja
nicht – wie es leicht scheint – auf den uns bekannten Sinn einer
logischen
657 Summe zurückgeführt. –
Ich werde also weiter fragen: “Wie
weiss man das, dass A ein
Ahne des B ist?” denn das
heisst: “in welchen Fällen will ich
sagen, A sei ein Ahne des B”, oder auch:
“was verstehe ich unter einem ‘Ahnen des
B’”.
Nenne ich so Jeden der eine bestimmte Eigenschaft hat, die unserer
Erfahrung nach in der Familie des B erblich ist?
Wenn das die Definition ist, so kann ich etwa von einem Menschen
feststellen, dass er kein Ahne des
B ist.
Oder aber, ist der Satz so aufzufassen, dass es
eine //die// Feststellung,
dass Einer kein Ahne des B ist,
nicht gibt (dass diese Feststellung also in unserer
Grammatik nicht vorgesehen wurde), sondern nur die,
dass jemand Ahne des B ist: dann aber haben
wir es mit einer ganz andern Satzart zu tun, als im ersten Fall.
(Erinnere Dich übrigens daran, dass unter den
Eigenschaften, die in der Familie des B erblich sind, natürlich nicht
die sein darf, ‘ein Ahne des B, oder B, zu
sein’ und vergleiche Russells Definition von “Rx”.) |
662
Damit, dass gesagt wird, dass
aus der unendlichen Hypothese “(n)
:(Enx).fx” (wie ich sie, der
Kürze wegen, jetzt schreiben will) jeder beliebige Satz
(Enx).fx folgt und
sie selbst aus keinem logischen Produkt dieser Sätze, ist natürlich noch gar
nichts über den weiteren Gebrauch dieses Spiels gesagt. |
Vergleichen wir die Sätze: “ich richte meine Handlungsweise darauf ein, dass dieser Zustand noch 2 Jahre dauern wird” und “ich richte meine Handlungsweise //mich// darauf ein, dass dieser Zustand ewig dauern wird”. – Hat der Satz Sinn:; “ich glaube (oder erwarte, oder hoffe), dass es die unendliche Zeit hindurch so bleiben wird”? – Man kann sagen: “ich mache //treffe// Vorbereitungen für die nächsten 3 Tage”, oder 10 Jahre, etc., und auch “ich mache //treffe// Vorbereitungen auf unbestimmte Zeit”; – aber auch: “auf unendliche Zeit”? Wenn ich “Vorbereitungen auf unbestimmte Zeit treffe”, dann lässt sich gewiss ein Zeitraum angeben, für den ich jedenfalls keine Vorbereitungen mehr mache //treffe//. D.h., aus dem Satz “ich mache //treffe// Vorbereitungen für unbestimmte Zeit” folgt nicht jeder beliebige Satz von der Form: “ich mache //treffe// Vorbereitungen für n Jahre”. Denken wir gar an den Satz: “ich vermute, dass dieser Zustand ohne Ende andauern //so weitergehen// wird”! Oder an den komischen Klang der Widerlegung: “Du hast gesagt, dieses Uhrwerk werde immer so weitergehen, – nun, es steht jetzt schon”. Wir fühlen, dass ja doch auch jede endliche Vorhersage einer zu langen Gangdauer durch die Tatsache widerlegt wäre, und die Widerlegung daher in ir- |
664
sondern in ihrer Unabgeschlossenheit.
|
667
“Einmal wird die Welt untergehen”: eine unendliche
Hypothese. |
668
Der Satz: dass einmal – in der unendlichen
Zukunft – ein Ereignis (z.B. der
Weltuntergang) eintreten werde, hat eine gewisse formale
Aehnlichkeit mit dem, was wir Tautologie
nennen. |
Unendliche Möglichkeit.
|
662
von
verschiedener Art sind, sieht man sehr klar, wenn man an den unsinnigen
Befehl “würfle unendlich oft” oder “würfle ad
infinitum” denkt, im Gegensatz zum sinnvollen:
“würfle 3mal”.
Denn für den Befehl ist die Kontrolle seiner Ausführung
wesentlich. |
664
Wenn wir sagen möchten, die Unendlichkeit ist eine Eigenschaft der
Möglichkeit, nicht der Wirklichkeit, oder: das Wort
“unendlich” gehöre immer zum Wort
“möglich”, und dergleichen, – so kommt das darauf
hinaus, zu sagen: das Wort “unendlich” sei immer ein
Teil einer Regel.
Wir wehren uns gegen die Auffassung des Unendlichen, als einer ungeheuern Grösse. (Die wir merkwürdigerweise ohne Schwierigkeit erfassen, während eine grosse endliche Zahl zu gross sein kann, um von uns hingeschrie-
665 ben zu werden.
Gleichsam, als könnten wir uns zwar durch die Reihe der endlichen Zahlen
nicht durcharbeiten, aber wohl von aussen herum zum
Unendlichen gelangen.)
Denken wir uns, wir erzählten jemandem: “gestern kaufte ich mir ein Lineal mit unendlichen Krümmungsradius”. Aber hier kommt doch das Wort “unendlich” in einer Beschreibung der Wirklichkeit vor. – Aber ich kann doch nie die Erfahrung haben, die mich berechtigte zu sagen, dass das Lineal wirklich den Radius unendlich hat, da der Radius 100100km es gewiss auch schon tut. – Wohl, aber dann kann ich eben auch nicht die Erfahrung haben, die mich berechtigt, zu sagen, das Lineal sei gerade. Und die Worte “gerade” (oder ein andermal “parallel”) und “unendlich” sind im gleichen Fall. Ich meine: Wenn das Wort “gerade”, oder “parallel”, oder “längengleich”, etc. etc. in einem Erfahrungssatz //in einer Beschreibung der Wirklichkeit// stehn darf, dann auch das Wort “unendlich”. “Unendlich ist nur die Möglichkeit” heisst “‘unendlich’ ist ein Zusatz zu ‘u.s.w.’”. Und soweit es dies ist, gehört es in eine Regel, ein Gesetz. In die Beschreibung der Erfahrung gehört es nur soweit nicht, als man unter “Erfahrung, die einem Gesetz entspricht” eine endlose Reihe von Erfahrungen meint. – Das Wort “unendlich ist nur die Möglichkeit, nicht die Wirklichkeit” ist irreleitend. Man kann sagen: “unendlich ist hier nur die Möglichkeit”. – Und man fragt mit Recht: Was ist denn an dieser Hypothese (vom Lauf des Kometen z.B.) unendlich? ist an dieser Annahme, an diesem Gedanken, etwas ungeheuer gross?! Denken wir uns, die Fee im Märchen sagte: “Du wirst so viel Goldstücke erhalten, als Du Dir wünscht, aber Du darfst nur einmal wünschen”. – Ist ihr Versprechen nicht erfüllt, wenn ich kriege, was ich mir wünsche? Und war meine Wahl nicht unbeschränkt? Wäre der Fall nicht eine anderer gewesen, wenn sie dem Betrag eine Grenze gesetzt hätte, – wie weit immer sie sie auch gezogen hätte? //…sie die Grenze auch gezogen hätte?// Kann ich nun nicht sagen: die Freiheit, die mir die Fee gelassen
666 hat, war unendlich?
Und ist damit eine Wirklichkeit beschrieben? –
Wenn nun Einer sagt: “Nein, die Freiheit der Wahl ist
nur eine Möglichkeit”, so vermengt er die Aussage:
dass mir die Fee eine unendliche Freiheit gelassen hat,
– welche //welches// keine Regel der
Grammatik ist –, mit der Regel, die mir erlaubt, in
Uebereinstimmung mit dem Versprechen der Fee eine
beliebige Zahl von Goldstücken zu nennen.
Man könnte das auch so sagen: Wenn der Begriff der Unendlichkeit in der Beschreibung der Realität angewendet wird, so ist in solchen Beschreibungen nicht von ‘unendlichen Linealen’ die Rede, sondern etwa von Linealen mit unendlichem Krümmungsradius; und nicht von ‘unendlich vielen Goldstücken’, sondern etwa von der unendlichen Freiheit, die mir Einer lässt, mir Goldstücke zu wünschen. Wenn wir sagen: “die Möglichkeit der Bildung von Dezimalstellen in der Division 1 : 3 ist unendlich”, so stellen wir damit keine Naturtatsache fest, sondern geben eine Regel des Kalküls. Sage ich aber: “ich lasse Dir die unendliche Freiheit, so viele Stellen zu bilden, als Du willst, ich werde Dich nicht hindern”, so stelle ich damit nicht die Regel eines Kalküls auf, sondern mache eine Vorhersage. Ja, aber doch nur als Beschreibung einer Möglichkeit”. – Nein, einer Wirklichkeit! aber natürlich nicht der von “unendlich vielen Stellen”; das wäre doch gerade der grammatische Fehler //der Unsinn//, den wir vermeiden müssen. Und es bleibt natürlich in diesen Erfahrungssätzen “unendlich” die Eigenschaft einer Regel, wenn man es so ausdrücken will, und das heisst nichts anderes, als dass es auch hier durch “u.s.w. ad inf.” wiedergegeben werden kann; und zugleich ist das auch alles, was damit gemeint ist, wenn man sagt: die Unendlichkeit sei ein Prädikat der Möglichkeit. |
667
Angenommen, in einem Spiel lautete eine
Spielre-
668 gel: “Man schreibe
einen Bruch auf, der zwischen 0 und 1 liegt”; – ist diese
Regel nicht ganz verständlich? braucht hier eine Einschränkung
gegeben zu werden? (oder die Regel: “Man
schreibe eine Zahl auf, die grösser als 100
ist”.)
|
668
Die unendliche Teilbarkeit besteht darin, dass jede
beliebige endliche Anzahl von Teilen denkbar ist (aber keine
unendliche). |
Wenn man sagt: “der Raum ist unendlich teilbar”, so heisst das eigentlich: der Raum besteht nicht aus einzelnen Dingen (Teilen). Die unendliche Teilbarkeit bedeutet in gewissem Sinne, dass der Raum nicht teilbar ist, dass eine Teilung ihn nicht tangiert. Dass er damit nichts zu tun hat: Er besteht nicht aus Teilen. Er sagt gleichsam zur Realität: Du kannst in mir machen, was Du willst. (Du kannst in mir so oft geteilt sein, als Du willst.) Der Raum gibt der Wirklichkeit eine unendliche Gelegenheit der Teilung. |
669
(Und darum steht in der ersten Klammer vom
“(n):(Enx).fx”
nur ein Buchstabe.
Offenbar nur eine Gelegenheit, nichts anderes. –
Wir denken zu wenig daran, dass das Zeichen wirklich
nicht mehr bedeuten kann, als es ist. //als wir es bedeuten
lassen.//) |
539
““Die Zeit erscheint uns essentiell als
unendliche Möglichkeit.
Und zwar, offenbar, unendlich nach dem, was wir über ihre Struktur
wissen.””
D.h. unendlich, nach ihrer Grammatik. |
332
Die Grammatik ist nicht unendlich kompliziert, weil sie die endlose
Bildung von Zahlzeichen zulässt. |
29
Es muss, um die unendliche Möglichkeit zu
erklären, genug sein, auf die Züge des Zeichens hinzuweisen, die uns
eben zur Annahme dieser unendlichen Möglichkeit führen,
besser: aus denen wir diese unendliche Möglichkeit ersehen.
Das heisst (nur), das
Tatsächliche des Zeichens muss genügen, und nicht
die Möglichkeiten des Zeichens in Betracht kommen, die sich nur wieder in
einer Beschreibung von Zeichen zeigen könnten.
Es muss also in dem Zeichen
“/1, x, x + 1/”
– dem Ausdruck der Bildungsregel – schon alles enthalten
sein.
Ich darf mit der unendlichen Möglichkeit nicht wieder ein mythisches
Element in die Logik //Grammatik// einführen.
Beschreibt man den Vorgang|der
Division Und wenn wir die “unendliche Möglichkeit der Fortsetzung sehen”, so können wir doch nichts sehen, was nicht beschrieben ist, wenn wir eben das Zeichen beschreiben, was wir sehen. |
Einen Satz im Ernst oder Spaß meinen, etc.. |
312
Man wird sagen: der Maler der
“Malheurs de Chasse” hat nicht gemeint,
dass es wirklich so zugeht; hätte er aber seine Bilder
lehrhaft (um zu zeigen, wie es zugeht) gemeint, so wäre er im Unrecht
gewesen. |
|
4
Wie geht das vor sich, wenn man einen Satz ausspricht und dabei
den anderen nur aufsitzen lassen will?
Man spricht, lächelt, beobachtet den andern //sieht
zu, was der Andere macht//, fühlt eine Spannung.
Aber nirgends ist die // der // amorphe Meinung // Sinn //. Diesen stellt man sich gleichsam vor, wie den Inhalt eines Tiegels dessen Aufschrift der Satz ist. |
2
“Ich habe gesagt ‘sie ist nicht zu Hause’, habe
aber dabei gewusst,
dass sie zu Hause war”.
Wie geht dieses Wissen zeitlich mit dem Sagen des Satzes
zusammen?
Wie eine kontinuierliche Begleitung, ein Orgelpunkt, zu einem
Thema?
Hast Du es in jeden Augenblick gewusst, und braucht das Wissen keine Zeit? Ein falsches Bild verführt uns. |
sind Festsetzungen oder die Folgen von Festsetzungen. |
|
So wie die Gleichungen als Zeichenregeln, im Gegensatz zu Sätzen, aufgefasst werden können, so muss es auch bei den Ungleichungen geschehen können. |
Die Verneinung der Gleichung ist so ähnlich der Verneinung eines Satzes und so verschieden von ihr, wie die Bejahung der Gleichung und die Bejahung eines Satzes. |
165'
Eine mathematischer Satz kann nur eine Festsetzung sein,
oder ein nach einer bestimmten Methode aus Festsetzungen errechnetes
Resultat.
Und das muss für “9 ist durch 3
teilbar” oder “9 ist durch 3 nicht teilbar”
gelten. |
Wie errechnet man 2 × 2 = 5? |
165'
Wesentlich ist vielleicht nur, dass man einsieht,
dass, was sich durch Ungleichungen ausdrückt,
wesentlich, d.h. formell verschieden ist
von dem durch Gleichungen Ausgedrückten.
Und so kann man ein Gesetz, das die Stellen eines Dezimalbruchs liefert
und mit Ungleichungen arbeitet, gar nicht unmittelbar mit einem vergleichen,
welches mit Gleichungen arbeitet.
Wir haben hier ganz verschiedene Methoden vor uns, und daher verschiedene
Arten arithmetischer Gebilde. |
|
414
Welche Gleichung, etwa, von der Form
abc …
mal cde … = ghi …
ist richtig,
welche falsch? |
Ja, kann man von dem Schriftzeichen (überhaupt) sagen, es sei richtig (oder falsch)? Das nämlich hängt mit dem Sinn der Antwort zusammen: “richtig ist die Gleichung, die man nach den Regeln erzeugen kann” im Gegensatz zu
415 der:
“richtig ist die Gleichung, die man nach den Regeln erzeugt
hat”.
Was ist das Kriterium dafür, dass man die Gleichung nach den Regeln erzeugen kann? Das ist klar, dass die Position (Gleichung) nur im System, worin sie erzeugt werden kann, richtig oder falsch ist. |
26
Dasjenige, was 2 + 2 =
4 bedeutungsvoll macht, das also, was
27 macht,
dass
2 + 2 = 4
richtig und 2 + 2 =
5 falsch ist und nicht zwei gleichberechtigte Festsetzungen, ist
die Beweisbarkeit von 2 + 2
= 4, und nur sie.
Dass also
((1) + 1) + ((1) + 1)
= (((1) + 1) + 1) + 1 zu dem
allgemeinen System a + (b + 1) +
(a + b) + 1 gehört. |
Ohne diese Beweisbarkeit wäre 2 + 2 = 4 eine willkürliche Zeichenregel und von richtig oder falsch bei ihr nicht die Rede. Die Demonstrabilität macht die Gleichung zu etwas, was sich mit einem Satz vergleichen lässt. |
“a + (b + 1) + (a + b) + 1” eine Definition zu nennen, ist eigentlich schon ein Fehler, denn es ist eine Zeichenregel ganz anderer Art als z.B. (1) + 1 = 2. |
Man könnte nun fragen: Welche Bedeutung hat 2 + 2 = 4? ist es nicht eine Zeichenregel? Wenn ja, so ist es willkürlich. Die Antwort ist, dass die Bedeutung von 2 + 2 = 4 nicht in ihm selbst, sondern in seiner Beweisbarkeit, das heisst in seiner Beziehung zu anderen Zeichenregeln liegt, also in seiner //der// Zugehörigkeit zu einem System. D.h. also, dass jener Beweis (ebenso) interne Beziehungen zwischen 2 und 4 aufzeigt, wie der Beweis, dass pCq & p .C. q eine Tautologie ist, interne Beziehungen zwischen pCq & p und q zeigt. |
28
Eine Gleichung gewinnt erst in einem Kalkül mathematische
Bedeutung.
So ist “lim (n = inf)1/n = 0” eine willkürliche Ersetzungsregel, solange der Ausdruck “lim etc.” nicht in einem Limes-Kalkül steht. |
79
Eine Ungleichung ist so gut eine syntaktische Regel wie eine
Gleichung.
Die Analogie der Wahrheitsfunktionen in Verbindung mit Gleichungen mit den
Wahrheitsfunktionen der Sätze ist eine vollständige –
d.h. die geltenden Regeln sind in beiden Fällen
dieselben – nur das eben die Gleichung keine Sätze sind.
(Wir haben ja in den Wahrheitsfunktionen auf Hypothesen angewendet ein weiteres Beispiel solcher Analogien.) |
81
Ist es nicht klar: die Sätze der reinen Mathematik können nur
als Zeichenregeln angewendet werden. //können in ihrer Anwendung nur Zeichenregeln
sein.//
(Nur Bedingungen des Sinns.) |
Auch “3 + 4 kl 9” ist keine Mitteilung – wie etwa, dass eine gewisse Strecke länger ist als 9 meter (ein Haus höher als 9m). Es ist
82 nach dem, was wir
unter “3”, “4” und “9”
verstehen, selbstverständlich (d.h.
beweisbar).
Wir sehen es aber damit immer noch so wie den Fall des Hauses an, nur
dass es sich etwa dort um etwas weniger
Selbstverständliches handelt.
Aber es ist überhaupt mit dem Satzes unvergleichbar.
–
Wenn ich zuerst sagte “es ist selbstverständlich”, so
heisst das, es ist hier nicht von einem Satz
die Rede, sondern von einer Zeichenregel, die übrigens aus einer
allgemeinen Regel folgt.
Immer wieder drängt es uns zum Vergleich von “3 + 4 kl 9” mit einem Satz “wenn man diese beiden Stäbe aneinanderlegt, so reichen sie noch nicht bis dahinauf”. Und das ist selbst auf den Fall der Strecken a, b, c anzuwenden. Aber dieser Satz über die Strecken a, b, c ist |
Der arithmetische sagt Satz nämlich nicht, dass man in einer Ziffernreihe durch Anlegen von 123 und 1234 nicht bis zum Zeichen “9” kommt, sondern es steht dafür, dass es in der Reihe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 nicht geschieht. Diese Reihe ist im arithmetischen Satz presupponiert und er ist daher keine Beschreibung von aussen
83 dieser Reihe.
–
Man könnte es auch so sagen: Es ist ein Satz:
“der Stab a und der Stab b sind aneinandergereiht kürzer, als der
Stab c; oder der Stab a ist 3m lang, b
4m und c 9m”.
Aber ich kann nicht sagen, dass die Länge des
längeren Stabes länger ist als die des kürzeren. //Aber von den Längen kann ich nicht aussagen,
dass die Länge des längern Stabes
……// //Aber ich kann nicht
sagen, dass die Länge 9m länger ist, als die
Längen 4m + 3m. 4m und
3m zusammen.// –
Diese Längen sind etwas, was ich von den Stäben mit Recht oder Unrecht
aussage, um zu zeigen, dass sie, die Stäbe, in gewissen
Verhältnissen zueinander stehen, aber dazu muss der
Sinn dieser Längenangaben schon fixiert sein und kann nicht erst
durch einen Satz noch behauptet werden.
Oder: Die Angabe, dass a 3m, b 3m, c 9m lang ist, ist eben die, durch welche ich zeige, dass c länger ist als a und b zusammen. Ein Satz, der sagte, dass 3m + 4m kleiner ist als 9m, entspräche einem Satz der sagte, dass länger länger ist als kürzer (oder “gross gr klein”). Ein solcher Ausdruck entspräche vielmehr dem, was festzusetzen ist, ehe überhaupt etwas gesagt werden kann. “3 + 4 kl 9” gehört eben auch zum “Spiel” und ist eine Stellung der Figuren, die nur mit den allgemeinen Regeln übereinstimmen kann, oder nicht. Länger und kürzer sind eine externe Eigenschaft der Stäbe, aber eine interne der Längen. (Sie durch einen Satz auszudrücken hiesse etwa, die Bedeutung eines Wortes durch einen Satz, worin das Wort steht, aussprechen zu wollen.) |
Allgemeinheit einer Demonstration
|
33
Es ist, als gäbe es eine allgemeine Auffassung des Zeichens
(etwa eines Dreiecks in der geometrischen Konstruktion
etc.). |
|
162'
Allgemeinheit der euklidischen
Beweise.
Man sagt, die Demonstration wird an einem Dreieck
durchgeführt, der Beweis gilt aber für alle Dreiecke – oder für jedes
beliebige Dreieck.
Erstens ist es sonderbar, dass, was für ein Dreieck
gilt, darum für alle andern gelten sollte.
Es wäre doch nicht möglich, dass ein Arzt
einen Menschen untersucht und nun
schliesst, dass, was er bei diesem
konstatiert, auch für alle andern
Die Konstruktion des Beweises ist aber wieder kein Experiment, und wäre sie es, so könnte das Resultat nichts für andere Fälle beweisen. Es ist darum auch gar nicht nötig, die Konstruktion mit Papier und Bleistift wirklich auszuführen, sondern die Beschreibung der Konstruktion muss genügen, um aus ihr alles Wesentliche zu ersehen. (Die Beschreibung eines Experiments genügt nicht, um aus ihr das Resultat des Experiments zu entnehmen, sondern das Experiment muss wirklich ausgeführt werden.) Die Konstruktion im euklidischen Beweis ist genau analog dem Beweis, dass 2 + 2 = 4 mittels der Russischen Rechenmaschine. |
9
Die Figur ist ein Zeichen, und nicht das Bezeichnete oder ein ungenaues
Bild des Bezeichneten. |
489
Wenn wir einen geometrischen Beweis mit Zirkel und Linal
führen, so bedienen wir uns eines Symbolismus mit kontinuierlichen
Symbolen. |
3
Wenn Einer gegen eine Euklidische
Demonstration mit Lineal und Zirkel einwenden würde “ja, das sehe
ich schon, dass es in diesem Falle stimmt, aber die
Frage ist, ob es in allen andern Fällen stimmt”, so
müssten wir ihm antworten: “es stimmt ja
garnicht in diesem
Fall”. –
Und es wäre, wie schon gesagt, dasselbe, als wollte Einer zu der
Demonstration, dass
pCq·&·C·q
tautologisch ist, sagen “ja, für die Buchstaben p und q
stimmt es allerdings, aber gilt es allgemein?”
|
9
Man könnte glauben, dass sich die Allgemeingültigkeit
der Figur durch Sätze rechtfertigen lässt, wie:
Jedes solche Dreieck muss gleiche Seiten haben,
weil es die Radien in einem Kreis sind und darum müssen bei jedem diese
Winkel gleich sein, etc., etc..
Aber das ist wirklich keine Rechtfertigung.
Denn was bedeuten hier Worte wie “jedes”,
etc.?
Wir haben es hier nur scheinbar mit logischen Schlüssen zu tun.
(Dann folgt immer wieder der Gedanke – den ich freilich nie für eine Lösung, sondern immer nur für einen Schein gehalten habe – dass der Beweis da gar nicht von einem Zentriwinkel, einem Kreis, etc. handelt, sondern von Kreisförmigkeit, dem Begriff Zentriwinkel, etc. Freilich ist auch an diesem Schein etwas Wahres.) |
19
Die Allgemeinheit der Variablen in der Logik ist die Allgemeinheit der
Demonstration.
Sie besteht darin, dass die Tatsache,
dass pCq.&.C.q eine Tautologie ist,
an einem beliebigen speziellen Fall allgemeingültig
demonstriert wird.
D.h., aus der Demonstration des besonderen Falles
ersehe ich tatsächlich (wie immer sie gemeint war) alles, was ich in
der Logik brauche.
D.h., die Demonstration erhält nicht dadurch ihre
Allgemeinheit, dass sie so gemeint ist, sondern indem
sie tatsächlich allgemein (d.h. allgemein
gültig) demonstriert.
D.h., die Allgemeinheit besteht hier in der
Allgemeinheit der Anwendung.
Und diese ist da, sozusagen ob man es will oder nicht, einfach durch die
innere Relation des Einzelfalles zum Paradigma. –
Man könnte dann sagen, eine Demonstration demonstriert so allgemein, als
sie anwendbar ist.
D.h., sie demonstriert allgemein durch den Raum in
dem sie ist. |
20
Es ist nichts Allgemeines in der Demonstration, sie ist durchaus
besonders; aber ihre Anwendungsmöglichkeit enthält die
Allgemeinheit. // Ihre
Anwendungsmöglichkeit ist allgemein.// |
20
Die Anwendungsmöglichkeit strahlt durch den Raum und trifft den Körper,
den man in diesen Raum bringt.
Man könnte die Lichtstrahlen allgemein nennen, weil sie jeden beliebigen
Körper beleuchten, der sich ihnen in den Weg stellt.
Aber die Lichtquelle allgemein zu nennen, wäre absurd. |
21
Eine Demonstration demonstriert alles, was sie demonstriert.
Ihr Bereich hängt nicht davon ab, wie sie gemeint ist,
sondern nur von ihr.
Wie ein Scheinwerfer sein Licht soweit schickt, als er es schickt, wieweit
immer wir es zu schicken meinen.
Das ist der Unterschied zwischen einer Demonstration und einem Satz. In der Demonstration wird ja nichts gesagt, sondern etwas gezeigt. Und was der Bereich ihrer Anwendung ist, hängt also von ihr und ihrem Raum ab, aber nicht von uns. Man könnte nämlich sagen: die Demonstration ist doch garnicht
22 allgemein, sondern
durchaus besonders.
Aber sie demonstriert ja eben etwas und das gilt so allgemein, als es
gilt.
(Das ist ja das Gute, dass, wo immer auch
Anspielungen und Andeutungen etwas gelten mögen, in der Demonstration nur
das zählt, was da ist.
Sie ist in der Beziehung wie ein Experiment.)
Es gibt z.B., Euklid die Anweisung zur Halbierung einer Strecke, indem er die Methode (an einem Beispiel) demonstriert. Nun, diese Anweisung gilt, soweit man sie anwenden kann. Und könnte man sie in einem Fall nicht anwenden, so nützte es ihr nichts, dass sie für diesen Fall gemeint war. |
Die Allgemeinheit der Demonstration ist nur der Raum um diese Demonstration. Die Anwendung auf einen besonderen Fall ist ein neuer Körper in diesem Raum. |
394
Zu sagen “ja, die Demonstration dieses
euklidischen Satzes mit Zirkel und Lineal
überzeugt mich schon in diesem Fall, aber wie weiss
ich, dass er auch in allen anderen Fällen
stimmt”. Ist ist ganz ebenso, als wollte man sagen “ja,
jetzt um 4 Uhr stimmt der Satz, aber wie weiss ich, ob
er zu jeder andern Zeit stimmt”.
Wer das sagte, zeigte damit, dass er die
Demonstration, ihr Wesen, ganz falsch verstanden hat.
Er hat sie etwa als Experiment verstanden //aufgefasst// und dann ist allerdings der zweite Einwand (so?) gültig, wie der erste. |
Wie kann uns ein
allgemeiner Beweis den beson- dern Beweis schenken? |
76
Weil es sich in dem einen Fall so verhält – wie kann ich wissen,
dass es sich in dem andern so
verhält?
Und ein ‘Sich so verhalten müssen’ gibt es
nicht.
Ist es nicht so, so kann man auch nichts machen.
Nur was von uns abhängt, können wir im Voraus
bestimmen.
Man möchte wohl sagen: Die selbe Konstruktion ist ein Beweis des geometrischen Satzes für das bestimmte Dreieck; wir können sie aber auch
77 allgemein meinen //auffassen//; oder: wir können an ihr auch
einsehen, dass das, was für dieses Dreieck gilt, für
jedes andre auch gelten muss. –
Aber worin besteht dieses “meinen” //“auffassen”// und
das? “einsehen”?
Die psychologischen Prozesse kümmern uns ja nicht.
“Das Dreieck steht eben hir für irgend
ein Dreieck”.
Aber worin besteht dieses “für etwas stehen”?
Es handelt sich für uns eben wieder nur um den Ausdruck
jener ‘Auffassung’, d.h. den
Ausdruck dessen, was wir auffassen oder einsehen und den
Ausdruck dafür, dass das Dreieck nur für sich selbst
oder für alle Dreiecke steht.
Der Kalkül muss
(wieder?) festgestellt werden.
Nicht seelische Vorgänge interessieren uns, sondern symbolische. |
Der Beweis kann also nichts prophezeien. |
Ist der Beweis, für A ausgeführt, auch der Beweis für B? so dass es ganz gleichgültig ist, im welchem Dreieck er gezeichnet ist. Und, wenn er also in beiden Dreiecken gezeichnet wäre, nur derselbe Beweis wiederholt wäre. Dass also das Zeichen des Beweises – der Beweis als Zeichen//Symbol// – ebensogut aus der Konstruktion in AA und dem Dreieck B bestehen könnte, wie aus diesem Dreieck und einer Konstruktion in ihm. |
78
Wie macht mich der allgemeine Induktionsbeweis //Beweis// sicher //gewiss//,
dass der besondere das ergeben wird? |
(Verachte nur nicht die simplen Kalküle, wie sie jedes Kind und jede Kaufmannsfrau benützt.) |
Und hier kann man die beiden Fälle deutlich unterscheiden, von denen wir im geometrischen Beweis sprachen. Denn die Figur kann allgemeiner Beweis gelten, und auch nur als Beweis von 6 + (4 + 3) = (6 + 4) + 3, und ich kann den beweis von 3 + (7 + 2) = (3 + 7) + 2 so hinschreiben: Ich habe den Beweis nur oben ausgeführt (die Konstruktion gezeichnet). |
Ein Kalkül ist nicht strenger, als ein anderer! Man muss nur die Grenzen eines jeden kennen. Nur insofern kann man einen Kalkül unstreng nennen, als seine
78 Regeln nicht klar
formuliert sind. |
79
Ich
könnte oben die gleiche Konstruktion zeichnen //machen// wie unten.
Genügt aber das als Beweis?! Ja, denn der Beweis besteht nun in der Beschreibung dessen, was ich zeichnen könnte. Und die Beschreibung eines Beweises ist ja (auch?) der Beweis. – Und nun muss ich ja das Zeichen “ |
685
“Wie kommt es, dass ich diesen Satz (der
Geometrie oder Arithmetik) nicht eigens beweisen
muss, sondern, dass er durch den
allgemeinen Beweis schon bewiesen ist?”
Aber Du musst ihn ja beweisen, – indem Du
nämlich den besondern Satz hinschreibst, denn das
Uebrige ist nur, was allen Beweisen solcher Sätze
gemeinsam ist.
Du musst diesen
euklidischen Satz für jedes Dreieck von
neuem beweisen; nur besteht allerdings das Besondere dieses Beweises nur in
der Zeichnung dieses Dreiecks, da das Uebrige durch die
allgemeine Form (den euklidischen
Beweis) schon vorgesehen ist.) |