Title: | Ts-212 (WL) - Normalized transcription [Draft] [Currently not available:] |
Author: | Ludwig Wittgenstein |
Editor: | Edited by Organization: Wittgenstein Archives at the University of Bergen (WAB). Editors: Alois Pichler, WAB (text and facsimile) |
Funders & Partners: | Trinity College, Cambridge; Oxford University Press, Oxford; Uni Research, Bergen; University of Bergen, Bergen; L. Meltzers Høyskolefond, Bergen; COST Action A32, Brussels; eContent+ DISCOVERY, Luxembourg; ICT PSP DM2E, Brussels |
Transcription: | NN, Heinz Wilhelm Krüger (transcription in MECS-WIT markup: 1999) |
Alois Pichler (2001-: coordination and editorial guidelines; amendments; conversion from MECS-WIT to XML-TEI; XML-TEI markup) | |
Claus Huitfeldt, Kjersti Bjørnestad Berg, Sindre Sørensen, MLCD project (2001: parser for conversion from MECS to XML) | |
Vemund Olstad, Øyvind L. Gjesdal (2002-: stylesheets) | |
Tone Merete Bruvik, Øyvind L. Gjesdal (2006-: XML-TEI validation) | |
Heinz Wilhelm Krüger, Deirdre C. P. Smith (2006-: amendments; XML-TEI markup) |
Rights: | Copyright holders: The Master and Fellows of Trinity College, Cambridge; University of Bergen, Bergen. Released under the Creative Commons General Public License Attribution, Non-Commercial, Share-Alike version 3 (CCPL BY-NC-SA). |
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Oder aber: Ist es nicht erst ein Satz, wenn man es versteht. Also:- Kann man etwasetwas || Etwas anders, als als Satz verstehen? |
Man könntekönnte || möchte davon reden, “einen Satz zu erleben”. -
Läßt sich dieses Erlebnis niederschreiben? |
| Das heißt, vom halben Satz gilt, was vom Wort gilt, daß es- nur im Zusammenhang des Satzes SinnSinn || Bedeutung hat. |
Das Verstehen fängt aber erst mit dem Satz an. [& darum interessiert es uns nicht].
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Das heißt eben, die ganze Sprache muß für sich selbst sprechen. |
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Aber das Verständnis gleicht überhaupt (immerimmer || sehr) dem,-
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Du meinst, was Du sagst. |
“Verstehen” mehrdeutig. |
Die Frage ist, ob man fragen darf, “was hast Du gemeint”. - Auf diese Frage (aber) kommt ein Satz zur Antwort. Während, wenn man so nicht- fragen darf, das Meinen – sozusagen – amorph ist. Und “ich meine etwas mit- dem Satz” ist dann von derselben Form, wie: “derder || dieser Satz ist nützlich”, oder “dieser Satz greift in mein Leben ein”. |
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Daß diese Erfahrung aber das Verstehen dessen ist – was- ich verstehe – bestehtbesteht || liegt darin, daß diese Erfahrung ein Teil- meiner Sprache ist. |
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Auch da gibt es Verständnis und Nichtverstehen. Und auch hier kann ‘verstehen’ und ‘nicht verstehen’ verschiedenerlei heißen. – Wir können uns ein Bild denken, das eine Anordnung von-
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Dieses Sehen der gemalten Menschen als Menschen (im Gegensatz
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Und so auch, wenn wir einen Satz mit Verständnis und ohne Verständnis lesen. (Erinnere Dich daran, wie es ist, wenn man einen Satz mit- falscher Betonung liest, ihn daher nicht versteht und nunnun || endlich darauf- kommt, wie er zu lesen ist.) |
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Mit dem Worte “Mißverständnis” meine ich also wesentlich etwas, was sich- durch Erklärung beseitigen läßt. Eine andere Nichtübereinstimmung nenne- ich nicht “Mißverständnis”. |
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Aber das Verständnis enthält nicht die Ausführung, sondern ist- nur das Symbol, das bei der Ausführung übersetzt wird. |
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“Das müßte man (aber) dazuschreiben”. |
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Das Verstehen einer Beschreibung kann man, mit dem-
Zeichnen eines Bildes nach dieser Beschreibung vergleichen.
(Und hier ist-
wieder das Gleichnis ein besonderer Fall dessen, wofür es ein Gleichnis-
ist.)
Und es würdewürde || wird auch in vielen Fällen als der Beweis des Verständnisses-
aufgefaßt.
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Und wirklich werden wir Worte durch eine Geste und eine Geste-
durch Worte erklären.
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Was heißt dann also der Satz: “Ich muß den Befehl verstehen,-
ehe ich nach ihm handeln kann”?
Denn dieser Satzdieser Satz || dies zu sagen, hat-
natürlich einen Sinn.
Aber gewißgewiß || jedenfalls wieder keinen metalogischen.
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Auch wäre da die Frage möglich: Wie lange vor dem Befolgen mußt-
Du denn den Befehl verstehen?
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Wenn gesagt würde, daß der, der den Befehl erhält, eben außer-
den Worten Vorstellungen erhält, die der Ausführung des Befehls ähnlich-
sind, (während es die Worte nicht seienseien || sind) so gehe ich noch weiter und nehme-
an, daß der Befehl dadurch gegeben wird, daß wir den Andern die Bewegungen, die er etwa in 5 Minuten ausführen soll, jetzt durch mechanische Beeinflussung (etwa indem wir seine Hand führen) auszuführen veranlassen; und-
näher kann ich doch wohl der Ausführung des Befehls im Ausdruck des Befehls-
nicht kommen.
Dann haben wir die Ähnlichkeit der Vorstellung durch eine-
viel größere (Ähnlichkeit) ersetzt.
Und der Weg vom Symbol zur Wirklichkeit scheint hierhier || nun sehr verkürzt zu sein.
(Ebenso könnte ich, um zu beschreiben, in welcher Stellung ich mich bei der und der Gelegenheit befunden habe,-
diese Stellung einnehmen.)
Es ist damit auch gezeigt, daß das Vorkommen von Phantasiebildern,Phantasiebildern, || sogenannten Vorstellungen für den Gedanken ganz unwesentlich ist.-Es ist damit auch gezeigt, daß das Vorkommen von Phantasiebildern,Phantasiebildern, || sogenannten Vorstellungen für den Gedanken ganz unwesentlich ist.- || Es ist damit auch das Unwesentliche der Phantasiebilder für den Gedanken- gezeigt. |
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Was ging da vor, als ich plötzlich den Andern Verstand? Ich- konnte mich natürlich irren, und daß ich den Andern verstand, war eine- Hypothese. Aber es fiel mir etwa plötzlich eine Deutung ein, die mir einleuchtete. Aber war diese Deutung etwas anderes, als ein Satz einer Sprache? |
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Deuten wir jedes Zeichen? |
Es gibt Fälle in denen wir einen erhaltenen Befehl deuten- und Fälle in denen wir es nicht tun. Eine Deutung ist Ergänzung des gedeuteten Zeichens- durch ein Zeichen. |
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Wenn ich nun sagte: Es ist nicht genug, daß ich das drohende Gesicht wahrnehme, sondern ich muß es erst deuten.
Es zückt jemand das Messer und ich sage: “ich verstehe das als- eine Drohung”. |
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Was heißt es, das zu wissen? Dieses- Wissen haben wir sozusagen im- Vorrat. |
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Ja, das ganze Problem ist schon darin enthalten: Was-
heißt es, zu wissen, wie der Fleck aussähe, wenn er meiner Vorstellung-
entspräche?
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Sie beschreiben eben das Spiel einfacher, als es ist. Dieses Spiel kommt aber wohl in der Wirklichkeit vor. Nehmen- wir etwa an, ich wollte aus Bausteinen ein Haus bauen, die mir ein Andrer zureichen soll, so könnten wir erst ein Übereinkommen dadurch treffen, daß ich auf einen Stein zeigend sagte “das ist eine Säule”, auf- einen andern zeigend “das ist ein Würfel”, – “das ist eine Platte” u.s.w. - Und nun bestünde die Anwendung im Ausrufen jener Wörter “Säule”, “Platte”,- etc. in der ReihenfolgeReihenfolge || Ordnung, wie ich sie brauche. Und ganz ähnlich ist ja- das Übereinkommen |
Ich will damit sagen: Augustinus beschreibt wirklich einen-
Kalkül; nur ist nicht alles, was wir Sprache nennen, dieser Kalkül.
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(Und das muß man in einer großen Anzahl von Fällen-
sagen, wo es sich fragt: ist diese Darstellung brauchbar oder unbrauchbar.
Die Antwort ist dann: “ja, brauchbar; aber nur dafür, nicht-
für das ganze Gebiet, das Du darzustellen vorgabst”.)
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(Man könnte also sagen, Augustinus stelle das Lernen der Sprachestelle das Lernen der Sprache || stelle die Sache zu einfach dar; aber auch: er stelle eine einfachere Sache dar. |
(Wer das Schachspiel einfacher beschreibt – mit einfacheren Regeln – als es ist, beschreibt damit dennoch ein Spiel, aber ein anderes.)
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Ich wollte eigentlicheigentlich || ursprünglich sagen: Wie Augustinus das Lernen der-
Sprache beschreibt, kann uns zeigen, woher sich diese Auffassung überhaupt schreibt.
Von welchem primitiven Bild.)
Man könnte den Fall mit dem einer Schrift vergleichen, in der- Buchstaben zum Bezeichnen von Lauten benützt würden, aber auch zur- Bezeichnung der Stärke und Schwäche der Aussprache und als Interpunktions- zeichen. Fassen wir dann diese Schrift als eine Sprache zur Beschreibung- des Lautbildes auf, so könnte man sich denken, daß Einer diese Schrift- beschriebe, als entspräche einfach jedem Buchstaben ein Laut und als hätten die Buchstaben nicht auch ganz andere Funktionen. – Und so einer – - zu einfachen – Beschreibung der Schrift gleicht Augustin's Beschreibung- der Sprache völlig. |
Man kann z.B. – für andre verständlich – von Kombinationen von Farben mit Formen sprechen (etwa der-
Farben rot und blau mit den Formen Quadrat und Kreis) ebenso wie von
Oder man muß sagen, es verhält sich hier mit dem Wort “Kombination”, oder “Komplex”, wie mit dem Wort “Zahl”, das auch in verschiedenen- – mehr oder weniger logisch ähnlichen – Weisen (oder, wenn man will,- Bedeutungen) gebraucht wird. |
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Wenn ich etwa die wirkliche Sitzordnung an einer Tafel nach einer-
Aufschreibung kollationiere, so hat es einen guten Sinn, beim Lesen jedes Namens auf einen bestimmten Menschen zu zeigen.
Sollte ich aber etwa die Beschreibung eines Bildes mit dem Bild vergleichen und außer dem Personenverzeichnis sagte die Beschreibung auch daß N den M küßt, so wüßte ich nicht,-
worauf ich als Korrelat des Wortes ‘küssen’ zeigen sollte.
Oder, wenn etwa-
stünde “A ist größer als B”, worauf soll ich beim Wort “größer” zeigen? – -
Ganz offenbar kann ich ja gar nicht auf etwas diesem Wort entsprechendes in dem-
Sinne zeigen, wie ich etwa auf die Person A im Bilde zeige.
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Oder: Wenn ich mir den Platz merke, was merke ich mir da? |
Man könnte z.B. ausmachen, im Deutschen statt ‘nicht’ immer
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Man kann sagen, daß die Worte “der Träger des Namens ‘N’”-
dieselbe Bedeutung haben wie der Name ‘N’ – also für einander eingesetzt werden können.
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Aber heißt es nicht dasselbe, zu sagen “zwei Namen haben-
einen Träger” und “zwei Namen haben ein und dieselbe Bedeutung”? -
(Morgenstern, Abendstern, Venus.)
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Wenn mit dem Satz “‘a’ und ‘b’ haben denselben Träger” gemeint ist: “der Träger von ‘a’” bedeutet dasselbe wie “der Träger von-
‘b’”, so ist alles in Ordnung, weil das dasselbe heißt wie
a = b. -
Ist aber mit dem Träger von ‘a’ etwa der Mensch gemeint, von dem es-
sich feststellen läßt, daß er auf den Namen ‘a’ getauft ist; oder-
der Mensch, der das Täfelchen mit dem Namen ‘a’ um den Hals trägt; etc.,-
so ist es gar nicht gesagt, daß ich mit ‘a’ diesen Menschen meine, und-
daß die Namen, die den gleichen Träger haben, dasselbe bedeuten.
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Aber es bestimmt hier schon das richtige Verstehen des Wortes- ‘Träger’ in dem besondern Fall (Farbe, Gestalt, Ton, etc.) die Bedeutung- bis auf eine letzte Bestimmung. |
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Und hier stehen die Wörter “Farbe” und “Form” für Anwendungsarten (grammatische Regeln) und sindsind || bezeichnen in Wirklichkeit Wortarten, wie “Eigenschaftswort”, “Hauptwort”. Man könnte sehr wohl in der- (gewöhnlichen[?]) Grammatik neben diesen Wörtern die Wörter “Farbwort”, “Formwort”, “Klangwort” einführen. (Daß aber nicht jemand einwendet: “warum- dann nicht auch ‘Baumwort’, ‘Buchwort’”!) |
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Hätte man ihm mit denselben Worten ein Stück Zucker gereicht, so- hätte es gelernt, das Wort anders zu verstehen. |
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Es fragt sich nun: Kann sich ein Mißverständnis darin äußern,- daß, was der Eine bejaht, der Andere verneint? |
Nein, denn dies ist eine Meinungsverschiedenheit-
und kann als solche aufrecht erhalten werden.
Bis wir annehmen, der-
Andere habe Recht ….
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Wenn ich also, um das Wort “lila” zu erklären, auf einen Fleck-
zeigend sage “dieser Fleck ist lila”, kann diese Erklärung dann auf zwei-
Arten funktionieren?: einerseits als Definition, die den Fleck als Zeichen
Ich könnte sagen: Wenn das, was A dem B erzählt, die Wahrheit- ist, so muß das Wort ‘lila’ diese Bedeutung haben. Ich kann diese Bedeutung also auch quasi hypothetisch annehmen- und sagen: wenn ich das Wort so verstehe, hat A Recht. |
Man sagt: “ja, wenn das Wort das bedeutet, so ist der Satz-
wahr”.
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Und ist dann noch eine Frage nach der Bedeutung zu entscheiden? - |
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Das sind
Mißverständnisse: “Ist
das eine
Orange? ich dachte das sei eine”. Kann man sagen: “Ist das rot? ich dachte, das sei ein Sessel”? Aber kann man sich nicht einbilden (wenn man etwa nicht deutsch- versteht) “rot” heiße laut (d.h. werde so gebraucht, wie tatsächlich- “laut” gebraucht wird). Wie wäre aber die Aufklärung dieses Mißverständnisses? Etwa so: “rot ist eine Farbe, keine Tonstärke”? – Eine solche Erklärung könnte man natürlich geben, aber sie wäre nur dem verständlich,- der sich bereits ganz in der Grammatik auskennt. |
Der Satz “ist das rot? ich dachte, das sei ein
Sessel” hat nur-
Sinn, wenn das Wort “das”
beide Male im gleichen Sinn gebraucht wird und-
dann
muß ich entweder “rot” als
Substantiv, oder “ein Sessel” als Adjektiv
auffassen.
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Die Aufklärung kann nur verstanden werden, wenn sie in
einer Sprache gegeben wird, die unabhängig von dem
Mißverständnis besteht.
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Ja, aber wenn wir das überhaupt sagen können, so müssen wir die-
beiden
Anwendungen auch durch eine Beschreibung unterscheiden können.
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Und zu erklären ist sie soweit, als nach ihr zu fragen istzu fragen ist || gefragt werden kann; und- nach ihr fragen kann man soweit, als sie zu erklären ist. |
Die Bedeutung kann nur das seinkann nur das sein || ist, was wir in der Erklärung
der Bedeutung eines Wortes erklären.
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(Die psychologischen – trivialen – Erörterungen über Erwartung, Assoziation, etc.- lassen immer das eigentlich Merkwürdige aus und man merkt ihnen an, daß sie herumreden,- ohne den vitalenvitalen || springenden Punkt zu berühren.) |
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Aber warum beschreibe ich dann die Tatsache gerade
so?
Was-
machtemachte || ließ Dich
diese Worte sagen?
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Und wenn ich nun sagen würde: “alles was geschieht, ist
eben, daß-
ich auf diese Gegenstände sehe und dann
diese Worte gebrauche”, so[?] wäre die-
Antwort: “also besteht das Beschreiben in weiter
nichts? und ist es immer-
eine Beschreibung, wenn
Einer …?”
Und darauf müßte ich sagen:
“Nein. -
Nur kann ich den Vorgang nicht anders, oder doch nicht mit einer
anderen Multiplizität beschreiben, als indem ich
sage: ‘ich beschreibe was ich sehe’;-
und
darum ist keine Erklärung mehr möglich, weil mein Satz bereits
die-
richtigerichtige || volle
Multiplizität hat.”
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Ich könnte auch so fragen: Warum verlangst Du
Erklärungen?
Wenn-
diese gegeben sein werdenwerden || würden, wirst Du ja
doch wieder vor einem Ende stehen.
Sie-
können Dich nicht weiterführen, als Du jetzt bist.
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Offenbar wird das Verständnis des Wortes durch eine Worterklärung gegeben; welche nicht die Erfüllung des Wunsches ist. |
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Es interessiert uns nur als Zug hier ist das Satzzeichen gemeint in einem Spiel: Glied in- einem System, das selbständig ist., das selbständig ist. || ; das seine Bedeutung in sich selbst- hat. || …, das selbstbedeutend ist. |
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(Das magische Zeichen würde wirken wie eine Droge, und für sie- wäre die Kausalitätstheorie richtigrichtig || völlig zureichend.( |
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(Es ist klar, daß da kausale Zusammenhänge gesehen werden,- aber es wäre komisch, die als das Wesen eines Planes auszugeben.) |
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Bedeutung
[?]– in verschiedener Weise, obwohl
sich ihr Bild und Klang der Art nach nicht
unterscheidet.–[?]
Wir vergessen ganz, daß
‘nicht’ und ‘Tisch’ und
‘grün’ als Laute oder Schriftbilder betrachtet sich
nicht wesentlich voneinander unterscheiden und sehen es nur klar in
einer uns fremden Sprache.
(James) |
Nein, es ist eine abwehrende Geste. -
„Das Verstehen der Verneinung ist dasselbe, wie das Verstehen einer abwehrenden Geste.” |
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(In dem, was sich hat voraussehen lassen; worüber man schon vor dem- Eintreffen der Tatsache reden konnte.) |
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Welche Eigenschaft müssen sie haben, die sie zu dieser Vertretung- befähigt. Denn ich kann nicht sagen: statt Milch trinke ich Wasser und esse- statt Brot Holz, indem ich das Wasser die Milch und Holz das Brot vertreten- lasse. [Erinnert an Frege.] Ich kann nun freilich doch sagen, daß das Definiendum das Definiens vertritt; und hier steht dieses hinter jenem, wie die Wählerschaft hinter ihrem Vertreter. Und in diesem Sinne kann man auch sagen, daß das in der- hinweisenden Definition erklärte Zeichen den Hinweis vertreten kann, da man ja- diesen wirklich in einer Gebärdensprache für jenes setzen könnte. Aber doch- handelt es sich hier um eine Vertretung im Sinne einer Definition, denn die- Gebärdensprache istist || bleibt eine Sprache. Ich möchte sagen: Von einem Befehl in der Gebärdensprache zu seiner Befolgung ist es ebensoweit, wie von diesem Befehl in der Wortsprache. |
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Wort & Muster.
Hinweisende Definition |
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Nun sage ich aber: “Es gilt mit Recht als
ein Kriterium des VerstehensVerstehens || Verständnisses
des Wortes “rot”,
daß Einer einen-
roten Gegenstand auf Befehl aus
andersanders || anderen gefärbten herausgreifen kann;
dagegen-
ist das richtige Übersetzen des Wortes
“rot” ins Englische oder Französische-
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Wenn ich das berücksichtige, so kann ich also in dem veränderten- Sinn des Wortes “Muster” (der dem veränderten Sinn des Worts “kopieren”- entspricht) das hellere Täfelchen zum Muster des dunkleren Gegenstandes nehmen. |
Aber es ist offenbar, daß auch adbcb ein Bild von
Ich vergleiche also die Festsetzung der Wortbedeutung durch die hinweisende Definition, der Festsetzung einer Projektionsmethode zur Abbildung- räumlicher Gebilde. Dies ist freilich nicht mehr alsals || wie ein Vergleich. Ein ganz- guter Vergleich, aber er enthebt uns nicht der Untersuchung des Funktionierens der Worte, [?]–getrennt von dem Fall der räumlichen Projektion–[?]. Wir können- allerdings sagen – d.h. es entspricht ganz dem Sprachgebrauch – , daß wir- uns durch Zeichen verständigen, ob wir Wörter oder Muster gebrauchen; aber- das Muster ist kein Wort, und das Spiel, sich nach Worten zu richten, ein- anderes als das, sich nach Mustern (zu[?]) richten. (Wörter sind der Sprache- nicht wesentlich.) Kann man aber vielleicht sagen, daß Muster ihr wesentlich- wären? (Muster sind der Benützungder Benützung || dem Gebrauch von Mustern wesentlich,- Worte, der Benützungder Benützung || dem Gebrauch von Worten.) |
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““Wird aber dann nicht wenigstens eine gewisse
Regelmäßigkeit im Gebrauch
gefordert?!
Würde es angehen, wenn wir einmal eine Tabelle nach diesem, einmal
nach jenem Schema zu gebrauchen hätten?
Wie-
soll man denn wissen, wie man diese Tabelle zu
gebrauchen-
hat?”” –
Ja, wie weiß man es denn
heute?
Die Zeichenerklärungen haben doch irgend einmalirgend einmal || irgendwo ein Ende.
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[dieser ↑ hat es getan/ = /N hat es getan/. Dann heißt aber ‘N’ der Name von diesem Menschen, nicht vom Zeichen- “dieser ↑”, von dem ein Teil auch dieser Mensch ist. Und zwar spielt- der Träger in dem Zeichen eine ganz besondere Rolle, verschieden von der- eines andern Teiles eines Zeichens. (Eine Rolle, nicht ganz ungleich der- des Musters.) |
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Die Idee ist doch die: Sekundär ist ein Zeichen dann, wenn, um- mich danach zu richten, ich eine Tabelle brauche, die es mit einem andern- (primären) Zeichen verbindet, über welches ich mich erst nach dem sekundären richten kann. Die Tabelle garantiert mir die Gleichheit aller Übergänge nicht,- denn sie zwingt mich ja nicht, sie immer gleich zu gebrauchen. Sie ist da- wie ein Feld, durch das Wege führen, aber ich kann ja auch querfeldein gehen. Ich mache den Übergang in der Tabelle bei jeder Anwendung von- Neuem. Er ist nicht, quasi, ein für allemal in der Tabelle gemacht. (Die- Tabelle verleitet mich höchstens, ihn so zu machen.) - |
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Ich will also eigentlich sagen: Es gibt nicht Grammatik-
und
Interpretation der Zeichen.
Sondern, soweit von einer Interpretation,-
also von einer Erklärung der
Zeichen, die Rede sein kann, so weit muß
sie[?]-
die Grammatik selbst besorgen.
Denn ich brauchte nur zu fragen: Soll die Interpretation durch- Sätze erfolgen? Und in welchem Verhältnis sollen diese Sätze zu der Sprache stehen, die sie schaffen? |
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Sinn des Satzes - |
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Oder wir müssen sagen:
Vom SatzbegriffSatzbegriff || Satz kann nur in einem grammatischen Systemin einem grammatischen System || innerhalb eines
grammatischen Systems gesprochen werden.-kann nur in einem grammatischen Systemin einem grammatischen System || innerhalb eines
grammatischen Systems gesprochen werden.- || … kann nur in der Erklärung eines
grammatischen Systems die Rede sein.
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Es geht mit dem Wort “Satz” wie mit dem Wort
“Gegenstand” und andern: Nur auf eine
beschränkte Sphäre angewandt sind sie zulässig und dort-
sind sie
natürlich.
Soll die Sphäre ausgedehnt werden, damit der Begriff ein-
philosophischer wird, so verflüchtigt sich die Bedeutung der Worte und es-
sind leere Schatten.
Wir müssen sie dort aufgeben und wieder in den engen-
Grenzen
benützen.
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Nun möchte man aber sagen: “Satz ist
alles, womit ich etwas meine”.
Und gefragt “was heißt das,
‘etwas’ meinen”,
müßtemüßte || würde ich Beispiele
anführen.
Nun haben diese Beispiele zwar ihren Bereich, auf den sie
ausgedehnt-
werden können, aber weiter führen sie mich
doch nicht.
Wie ich ja in-
der Logik nicht ins Blaue verallgemeinern kann.
Hier handelt es sich aber-
nicht um Typen, sondern darum,
daß die Verallgemeinerung selbst etwas
bestimmtes ist; nämlich ein Zeichen mit vorausbestimmten
grammatischen Regeln. -
D.h., daß die Unbestimmtheit
der Allgemeinheit keine logische Unbestimmtheit ist.
So als hätten wir nun nicht nur Freiheit im logischen Raum, sondern
auch Freiheit, diesen Raum zu erweitern, oder zu verändern.
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Über sich selbst führt uns
kein Zeichen
hinaus; und auch kein-
Argument.
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Wenn wir sagen, Satz ist jedes Zeichen, womit wir etwas meinen,-
so
könnte man fragen: was meinen wir und wann meinen wir
es?
Während-
wir das Zeichen geben?
u.s.w.,
u.s.w..
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Die Frage kann auch lauten: Was geschieht, wenn ein neuer
Satz-
in die Sprache aufgenommen wird: Was ist das Kriterium
dafür, daß er ein-
Satz ist? oder, wenn das
Aufnehmen in die Sprache ihn zum Satz stempelt,-
worin besteht diese
Aufnahme?
Oder: was ist Sprache?
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Da scheint es nun offenbar, daß man das Zeichengeben
von-
anderen Tätigkeiten unterscheidet.
Ein Mensch schläft,-
ißt, trinkt, gibt
Zeichen (bedient sich einer Sprache).
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Das Wort “Satz” und das Wort
“Erfahrung” haben schon eine bestimmte
Grammatik.
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Das heißt, ihre Grammatik muß
im vorhinein bestimmt sein und-
hängt nicht von
irgend einem künftigen Ereignis ab.
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Hier ist auch der Unsinn in der “experimentellen Theorie der-
Bedeutung” ausgesprochen.
Denn die Bedeutung ist in der Grammatik festgelegt.
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Wie verhält sich die Grammatik des Wortes “Satz” zur
Grammatik-
der Sätze?
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“Satz” ist offenbar die
Überschrift der Grammatik der Sätze. -
In einem Sinne aber auch die Überschrift der
Grammatik überhaupt, also-
äquivalent den Worten
“Grammatik” und “Sprache”.
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Das ist es auch, was damit gemeint ist, daß es in
der Welt-
zwar Überraschungen gibt, aber nicht in
der Grammatik.
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Wenn ich nun sage: aber die Sprache kann sich doch ausdehnen,-
so
ist die Antwort: Gewiß, aber wenn dieses
Wort “ausdehnen” hier einen-
Sinn hat, so
muß ich jetzt schon wissen, was ich
damit meine, muß-
angeben können, wie ich mir so
eine Ausdehnung vorstelle.
Und was ich-
jetzt nicht denken kann, das kann ich jetzt auch nicht
ausdrücken, und-
auch nicht andeuten.
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Und das Wort “jetzt” bedeutet hier:
“in
diesem-
Kalkül”diesem-
Kalkül” || dieser
Grammatik”, oder: “wenn die Worte
mit[?] diesen grammatischen Regeln-
gebraucht
werden”.
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Hier haben wir dieses bohrende Problem: wie es
möglich ist,-
an die Existenz von Dingen auch nur zu denken, wenn wir
immer nur Vorstellungen – ihre Abbilder – sehen.: wie es
möglich ist,-
an die Existenz von Dingen auch nur zu denken, wenn wir
immer nur Vorstellungen – ihre Abbilder – sehen. || : wie es denn möglich ist, auch nur auf-
den
Gedanken zu kommen!
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Wir haben es natürlich wieder mit einer falschen Analogie zu-
tun: Es hat guten Sinn zu sagen “ich
weiß, daß er in diesem Zimmer
ist,-
weil ich ihn höre, wenn ich auch nicht
hinein gehen und ihn
sehen kann”.
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Ebenso allgemein ist aber auch “Experiment”, das vielleicht auf den- ersten Blick spezieller zu sein scheint. |
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Erweitert jede erfundene Sprache den Begriff der Sprache?
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Was für das Wort “Sprache” gilt,
muß auch für den Ausdruck “System von
Regeln” gelten.
Also auch für das Wort “Kalkül”.
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Aber die haben mich in gewissem Sinne über sich hinausgeführt, denn- ich wäre jetzt im Stande, eine neue Sprache zu konstruieren, z.B. Wörter zu- erfinden. Also gehört diese Methode der Konstruktion noch zum Begriff der- Sprache. Aber nur, wenn ich ihn so festlege. - |
Der Begriff: sich einander etwas mitteilen.
Wenn ich z.B. sage:-
‘Sprache’ werde ich jedes System von Zeichen nennen, das
Menschen untereinander vereinbaren, um sich miteinander zu
verständigen, so könnte man hier-
schon fragen: Und was
schließt Du unter dem Begriff
‘Zeichen’ ein?
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Immer wieder hat mein u.s.w. eine Grenze.
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Die Worte “Welt”, “Erfahrung”,
“Sprache”, “Satz”,
“Kalkül”, “Mathematik” können
alle nur für triviale Abgrenzungen stehen, wie “essen”,-
“ruhen”, etc..
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Das Wort “Regel” muß in der
Erklärung eines Spiels nicht gebraucht werden
(natürlich auch kein äquivalentes).
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Wie gebrauchen wir denn auch das Wort ‘Regel’ (wenn
wir etwa-
von Spielen reden)?
Im Gegensatz wozu?
Wir sagen z.B. “das folgt aus
-
dieser Regel”, aber dann könnten wir ja
die Regel des Spiels zitieren,-
und so das Wort “Regel”
ersetzen.
Oder wir sprechen von “allen Regeln des-
Spiels” und
müssen sie dann entweder aufgezählt haben (und dann
liegt-
(wieder[?]) der erste Fall
vor), oder wir sprechen von den Regeln, als einer-
Gruppe, die auf
bestimmte Art aus gegebenengegebenen || bestimmten
Grundpositionen erzeugt werden-
und dann
steht das Wort
“Regel” für den Ausdruck dieser-
Grundpositionen und Operationen.
Oder wir sagen “Das ist eine Regel,-
das nicht”, wenn etwa das
Zweite nur ein einzelnes Wort ist, oder-
eine Konfiguration der
Spielsteine.
(Oder: “nein, das ist nach der neuen-
Abmachung auch
eine Regel”.)
Wenn wir etwa das Regelverzeichnis des Spiels-
aufzuschreiben hätten, so
könnte so etwas gesagt werden und dann hieße
es:-
Das gehört hinein, das
nicht.
Aber nicht vermöge einer bestimmten-
Eigenschaft (nämlich der, eine
Regel zu sein), wie wenn man etwa lauter-
Äpfel
in eine Kiste packen möchte und sagt “nein, das gehört nicht
hinein,-
das ist eine Birne”.
Ja aber wir nennen doch manches “Spiel”, manches
nicht,-
und manches “Regel”, und manches
nicht!
Aber auf die Abgrenzung alles-
dessen, was wir
Spiel nennen gegen alles andere, kommt es ja
nie an.
Die-
Spiele sind für uns die Spiele, von denen wir gehört
haben, die wir aufzählen können, und etwa noch einige nach Analogie
anderer neu gebildete;-
und
wenn jemand etwa ein Buch über die Spiele schriebe, so brauchte er
eigentlich
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Ebenso verhält es sich nun auch mit dem Begriff der
Regel.
Nur-
in ganz besonderenbesonderen || speziellen
Fällen handelt es sich uns darum, die-
Regeln von etwas abzugrenzen, was nicht Regel ist, und in
allen diesen-
Fällen ist es leicht, ein unterscheidendes Kriterium zu
geben.
Das heißt,-
wir brauchen das Wort
“Regel” im Gegensatz zu “Wort”,
“Konfiguration der-
Steine” und einigem Andern, und
diese Grenzen sind klar gezogen.
Dagegen-
ist es müßig, Grenzen dort zu ziehen, wo
wir sie nicht brauchen.
Verhält es sich hier nicht ebenso, wie mit dem Begriff
‘Pflanze’?
Wir gebrauchen dieses Wort in bestimmtem Sinne, aber, im Falle
einzelliger Lebewesen war die Frage eine
Zeit lang schwebend, ob
man sie Tiere oder Pflanzen nennen solle, und es
ließen sich auch beliebig viel andere Grenzfälle-
konstruieren, für die die Entscheidung, ob etwas noch unter den Begriff-
Pflanze falle, erst zu treffen wäre.
Ist aber darum die Bedeutung des Wortes-
“Pflanze” in
allen anderen Fällen verschwommen, sodaß man sagen
könnte,-
wir gebrauchen das Wort, ohne es zu verstehen?
Ja, würde uns eine Definition, die den Begriff nach
verschiedenen Seiten begrenzte, die Bedeutung
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Die Frage “was ist ein Wort” ist ganz analog der
“was ist eine Schachfigur”.
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Die Philosophie hat es mit den bestehenden Sprachen zu tun und nicht-
vorzugeben, daß sie von einer abstrakten Sprache
handeln müsse.
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Ist diese Sprache etwa zu grob, materiell, für das, was wir sagen
wollen?
Und kann es eine andere geben? -
Und wie merkwürdig, daß wir dann- mit der
unseren dennochdennoch ||
überhaupt etwas anfangen können.
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Und Deine Skrupel sind Mißverständnisse.
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Deine Fragen beziehen sich auf Wörter, so muß
ich von Wörtern- reden.
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Man sagt: Es kommt doch nicht auf dasauf das ||
auf's Wort an, sondern auf seine
Bedeutung, und denkt dabei immer an die Bedeutung, als ob
sie- nun eine Sache von der Art des Worts wäre, allerdings vom Wort
verschieden. -
Hier ist das Wort, hier die Bedeutung.
(Das Geld, und die Kuh die man dafür- kaufen kann.
Anderseits aber: das Geld, und sein
Nutzen.)
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[Hier ist nicht gemeint “über den Begriff der Sprache”. Sondern es heißt eher: “sprich ruhig -darauf los, wie ein Schachspieler spielt, es kann Dir nichts passieren, Deine Skrupel sind ja nur Mißverständnisse, ‘philosophische’ Sätze.”] |
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D.h. wie ein Satz klingt und keiner ist. – Daher- die Idee vom sinnvollen und unsinnigen ‘Satz’. |
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Es fragt sich also, ob wir außer diesem
irreführenden Satzklang- noch einen allgemeinen Begriff vom Satz
haben.
(Ich rede jetzt von dem, was- durch
‘ & ’,
‘⌵’,
‘ ⊃ ’,
zusammengehalten
wird.)
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Wenn der Ausdruck “die Wurzel der Gleichung F(x) = 0” eine Beschreibung im Russellschen Sinne wäre, so hätte der Satz “ich habe n Äpfel und n + 2 = 6” einen andern Sinn, als der: “ich habe 4 Äpfel”. Wir haben in dem ersten Satz ein außerordentlich lehrreiches Beispiel dafür, wie eine Notation auf den ersten Blick einwandfrei erscheinen- kann, nämlich so, als verstünden wir sie; und daß wir in Wirklichkeit einen unsinnigen Satz nach Analogie eines sinnvollen gebildet haben und nur- glauben, die Regeln des ersteren zu übersehen. So ist “ich habe n- Schuhe und n² = 4” ein sinnvoller Satz; aber nicht “ich habe n Schuhe und-n² = 2”. |
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Wenn wir von dem sprechen, was der Satzform als solcher
wesentlich ist, so meinen wir die
Wahrheitsfunktionen.Wahrheitsfunktionen. || Wahrheitsfunktion.
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(Dahin zielte auch meine “allgemeine Satzform”.) |
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Den Russen, welche statt “er ist gut” sagen “er
gut” geht nichts- verloren, und sie denken sich auch kein Verbum
dazu.
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Den kompletten Satz zu charakterisieren ist so unmöglich, wie- die
komplette Tatsache.
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Denken wir an die Darstellung einer Reise auf der Erde durch eine- Linie in der Projektion der zwei Halbkugeln und daß wir sagen: ein Linienstück,
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Welche Rolle der Satz im Kalkül spielt, das ist sein- Sinn.
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Und was heißt das: “wenn ich etwas damit meine, muß es doch Sinn- haben”? “Wenn ich etwas damit meine …” – wenn ich was damit meine?! |
Was heißt es: “Wenn ich mir
etwas dabei vorstellen kann, muß es- doch Sinn
haben”?
Wenn ich mir was dabei vorstellen kann? Das, was ich sage?sage? || sagte? – - Das heißt nichts.Das heißt nichts. || Dann heißt dieser Satz nichts. – Und ‘Etwas’? Das- würde heißen: Wenn ich die Worte auf diese Weise benützen kann, dann haben- sie Sinn. Oder eigentlich: wenn ich sie zum Kalkulieren benütze, dann haben |
Das wäre etwa so, wenn jeder Satz eine DrogeDroge || Medizin mit bestimmter Wirkung wäre & man käme erst nachträglich durch Analyse darauf, daß zwei Medizinen gewisse Ingredienzen mit einander gemein hätten. |
Ja, man könnte unsere Frage in einer sehr elementaren Form
stellen: Warum eine Sprache nicht mit
bloß einem Wort möglich istmöglich ist ||
auskommen- könnte, da es ja doch vorkommt,
daß ein Wort (in einer
Sprache) mehrere- Bedeutungen hat.
(Warum also nicht alle?) [Satz zusammengesetzt]: Ist der Sinn die
Wirkung des Satzes?
[Zu der Sinn des Satzes keine Seele hinter der Worte]
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Ich kann die Beschreibung des Gartens in ein gemaltes Bild, das- Bild in
eine Beschreibung übersetzen.
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Man kann aber auch sagen: Das Denken ist (wesentlich) mit- keinem Vorgang zu vergleichen und was wie ein Vergleichsobjekt scheint,- ist in Wirklichkeit ein Beispiel. |
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Die Sprache muß von der Mannigfaltigkeit eines
Stellwerks sein, das die Handlungen-
veranläßt, die ihren Sätzen
entsprechen.
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verglichen. |
(Verwandt damit: Verstehen eines Bildes)
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|| es bringt eine bestimmte Einstellung in mir hervor.” Denn wie, wenn ich fragte: “was sagt es mir denn”? |
Meine Stellung gegen das Bild ist auch keine hypothetische, so
daß ich mir etwa sagte “wenn es solche
Menschen gäbe, dann …”
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(Wenn einen die Häßlichkeit eines Menschen abstößt, so kann- sie im Bild, im gemalten, gleichfalls abstoßen, aber auch in der Beschreibung, in den Worten.) |
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Man möchte sagen: Lege den Maßstab an
einen Körper an; er sagt- nicht, daß der Körper so
lang ist.
Vielmehr ist er an sich gleichsam tot- und leistet nichts von dem, was
der Gedanke leistet.
Es ist, als hätten- wir uns eingebildet, das Wesentliche am lebenden
Menschen sei die äußere-
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Jeder Gedanke ist der Ausdruck eines Gedankens. |
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Aber womit soll man die Wirklichkeit vergleichen,, || (:)- als mit dem Satz?
Und was soll man andres tun,, || (:) als sie
mit ihm zu- vergleichen?
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(Es ist eine der wichtigsten Einsichten, daß es keine Verbesserung der Logik gibt.) |
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Eindeutig aber kann er nur werden, dadurch, daß in
dem System- von Befehlen eine Unterscheidung gemacht wird,
die, wenn sie fehlt, eben- die Zweideutigkeit hervorruft.
(Wenn also das System die richtige Mannigfaltigkeit
erhält.)
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Was nicht nötig ist, ist überflüssig. |
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Ich möchte manchmal mein Gefühl dem Plan gegenüber als eine- Innervation bezeichnen. Aber auch die Innervation an sich ist nicht unbefriedigt, ergänzungsbedürftig. |
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Aber man kann nicht sagen, daß der Wunsch
‘p möge der Fall sein’- durch die Tatsache p
befriedigt wird es sei denn als Zeichenregel: /der Wunsch
p möge der Fall sein/ = /der
Wunsch der durch die
Tatsache p befriedigt
wird/.
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D.h.: Wenn ein Satz nicht das Ergebnis einer Entscheidung wäre,- hätte er nichts zu sagen. |
Wenn Du Pläne machst, so machst Du einen Plan zum- Unterschied vonzum- Unterschied von || im Gegensatz zu andern Plänen. |
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“Geh' in der Richtung, in der der Zeiger
zeigt”.
“Geh' so viele Meter in der Sekunde, als der Pfeil cm lang ist”. “Mach' so viele Schritte, als ich Pfeile zeichne”. “Zeichne diesen Pfeil nach”. Für jeden dieser Befehle kann der gleiche Pfeil stehen. ‒ ‒ ‒ |
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Wenn ich mir nicht vorstellen kann, wie es anders wäre, so kann- ich mir
auch nicht vorstellen, wie es so sein kann.
“Ich kann mir nicht vorstellen” heißt nämlich hier nicht, was- es im Satz “ich kann mir keinen Totenkopf vorstellen” heißt. Ich will- damit nicht auf eine mangelnde Vorstellungskraft deuten. |
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Was heißt es denn “entdecken,
daß ein Satz keinen Sinn
hat”?
Oder- fragen wir so: Wie kann man denn die Unsinnigkeit
eines Satzes (etwa: “dieser Körper ist
ausgedehnt”) dadurch bekräftigen, daß man
sagt: “Ich kann mir- nicht vorstellen, wie
es[?] anders wäre”?
Denn, kann ich etwa versuchen, es mir vorzustellen? Heißt es- nicht: Zu sagen, daß ich es mir vorstelle, ist sinnlos? Wie hilft mir dann- also diese Umformung von einem Unsinn in einen andern? – Und warum sagt man- gerade: “ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders wäre”? und nicht- – was doch auf dasselbe hinauskommt – “ich kann mir nicht vorstellen, wie- das wäre”? Man erkennt scheinbar in dem unsinnigen Satz etwas wie eine- Tautologie, zum Unterschied von einer Kontradiktion. Aber das ist ja auch- falsch. – Man sagt gleichsam: “Ja, eses || er ist ausgedehnt, aber wie könnte es denn-
Es ist dieselbe Tendenz, die uns auf den Satz “dieser Stab hat- ein bestimmte Länge” nicht antworten läßt “Unsinn!”, sondern “Freilich!”. Was ist aber der Grund (zu[?]) diese Tendenz? Sie könnte auch so- beschrieben werden: wenn wir die beiden Sätze “dieser Stab hat eine Länge”- und seine Verneinung “dieser Stab hat keine Länge” hören, so sind wir parteiisch und neigen dem ersten Satz zu (statt beide für Unsinn zu erklären). Der Grund hiervon ist aber eine Verwechslung: Wir sehen den ersten Satz verifiziert (und den zweiten falsifiziert) dadurch, “daß der Stab- 4m hat”. Und man wird sagen: “und 4m ist doch eine Länge” und vergißt,- daß man hier einen Satz der Grammatik hat. |
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Zu sagen, „ich kann aufzeichnen wie es - ist, wenn es sich so verhält”, ist hier eine grammatische Bestimmung über den- betrachteten Satz (Denn ich will ja nicht sagen ich könne es zeichnen, etwa weil ich- zeichnen gelernt habe u.s.w.). Wie, wenn ich sagte: “ist das kein Spiel, da ich doch darin- gewinnen & verlieren kann?” – Nun, wenn das Dein Kriterium eines Spieles ist, dann- ist es ein Spiel. |
„Ich kann mir -vorstellen wie es wäre”, oder – was wieder ebenso gut ist –: „ich kann es aufzeichnen, wie es- wäre, wenn p der Fall ist” gibt eine Anwendung des Satzes (p). Es sagt- etwas über den Kalkül, in
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Ähnlich: „Das ausgeschlossene Dritte”. |
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“Wir können auch nicht einmal versuchen,
uns ein rundes- Viereck vorzustellen”.
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Kann man fragen: „wie müssen- die grammatischen Regeln für die Wörter beschaffen sein damit sie einem- Satz Sinn geben?”? |
Der Gebrauch des Satzes, das ist- sein Sinn.
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Ich sage z.B. „auf diesem Tisch- steht jetzt
keine Vase, aber es- könnte eine da stehn; dagegen- ist es
sinnlossinnlos || unsinnig zu sagen der Raum- könnte vier
Dimensionen haben.”
Aber- wenn der Satz dadurch- sinnvoll
wird, daß er mit- den grammatischen Regeln im- Einklang ist, nun so machen- wir
eben die Regel, die den Satz,- unser Raum habe vier
Dimensionen,- erlaubt.
Wohl, aber damit ist nun- die Grammatik dieses Ausdrucks-
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Wenn man auch den Satz als- Bild des beschriebenen Sachverhalts
auffaßt & sagt der- Satz zeige eben wie es ist,
wenn- er wahr wäre, er zeige also- die Möglichkeit des
behaupteten- Sachverhalts, so kann der Satz- doch bestenfalls tun was ein-
gemaltes oder modelliertes Bild- tun kanntun kann || tut, & er
kann also- jedenfalls nicht das hinstellen-hinstellen- || erzeugen was nun eben nicht- der Fall ist.
Also hängt es ganz- von unserer Grammatik ab was- möglich genannt wird & was-
nicht, nämlich eben, was sie-
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Meine eigene Auffassung war falsch:
teils, weil-
ich mir über den Sinn der Worte “in einem Satz ist ein logisches
Produkt- versteckt” (und ähnlicher) nicht
klar war, zweitens, weil auch ich- dachte, die logische Analyse müsse
verborgene Dinge an den Tag bringen- (wie es die chemische und
physikalische tut).
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Aus “a ist jetzt rot” folgt aber “a ist jetzt nicht grün” und die- Elementarsätze in diesem Sinn sind also nicht von einander unabhängig, wie-
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“Wie enthält z.B. der schmerzlose- Zustand die Möglichkeit der -Schmerzen?” |
In wiefern ist aber Schmerzlosigkeit ein Zustand. Was nenne ich einen “Zustand”? |
Ich drücke die gegenwärtige Situation durch eine Stellung – die negative – - der Signalscheibe “Träume – keine Träume” aus. Ich muß sie aber trotz ihrer negativen- Stellung von andern Signalscheiben unterscheiden können. Ich muß wissen, daß ich- diese Signalscheibe in der Hand habe. Man könnte nun fragen: Heißt das, daß Du doch etwas gespürt hast, sozusagen die- Andeutung eines Traume, die dir die Stelle zum Bewußtsein bringt, an der ein Traum gestanden wäre? Oder, wenn ich sage “ich habe keine Schmerzen im Arm”, heißt das, daß- ich eine Art schattenhaftes Gefühl habe, welches die Stelle andeutet, in die der Schmerz- eintreten würde? Doch offenbar, nein. Inwiefern enthält der gegenwärtige, schmerzlose, Zustand die Möglichkeit der- Schmerzen? Wenn einer sagt: “Damit das Wort Schmerzen Bedeutung habe, ist es notwendig,- daß man Schmerzen als solche erkennt, wenn sie auftreten”, so kann man antworten:- “Es ist nicht notwendiger, als daß man das Fehlen von Schmerzen erkennt”. “Schmerzen” heißt sozusagen der ganze Maßstab und nicht einer seiner Teilstriche. - Daß er auf einem bestimmten Teilstrich steht, ist durch einen Satz auszudrücken. |
“Was wäre das für eine Frage:
‘Könnte denn Alles nicht der Fall sein, und-
nichts der-Fall-sein’?
Könnte man sich einen Zustand einer Welt denken, in dem mit
Wahrheit nur negative Sätze zu sagen wären?
Ist das nicht offenbar alles Unsinn?
Gibt es denn- wesentlich negative und positive
Zustände?” Nun, es kommt darauf an, was man ,Zustände’
nennt.
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Ist das aber nicht genau dieselbe Frage wie: Ist der Mann, der jetzt nichts Rotes- um sich sieht, in derselben Lage, wie der, der unfähig ist, rot zu sehen? Man kann natürlich sagen: Der Eine kann sich rot doch vorstellen, aber das vorgestellte Rot ist ja nicht dasselbe, wie das gesehene. Nun, worin äußert sich denn die Fähigkeit rot zu sehen und worin die- Bekanntschaft mit dem Begriff des Tons? |
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Falsch Falsch Man könnte also vielleicht auch sagen: Der Maßstab muß schon angelegt sein, ich- kann ihn nicht – willkürlich – anlegen, ich kann nur einen Teilstrich darauf hervorheben. Das kommt auf Folgendes hinaus: Wenn es um mich her vollkommen still ist, so- kann ich an diese Stille den Gehörsraum nicht willkürlich anbringen (aufbauen), oder- nicht anbringen. D.h., es ist für mich entweder still im Gegensatz zu einem Laut, oder- das Wort ‘still’ hat keine Bedeutung für mich. D.h. ich kann nicht wählen zwischen- innerem Gehör und innerer Taubheit. Und ebenso kann ich, wenn ich grau sehe, nicht zwischen normalem innerem Sehen,- partieller oder vollkommener Farbenblindheit wählen.” |
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Aber freilich muß auch die Bejahung sie enthalten und nur einen- andern Gebrauch von ihr machen. |
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Das Wort “nicht” erscheint uns wie- ein Anstoß zu einer komplizierten Tätigkeit des Verneinens. |
Doch es fällt uns dabei etwas ein, wie: Hindernis, abwehrende- Geste, Ausschluß. Aber das alles (ist) doch immer in einem Zeichen verkörpert. |
Wollte man es bildlich darstellen, man würde mit dem Bild der- Handlung etwas vornehmen: es durchstreichen, in bestimmter Weise einrahmen, und dergleichen. Aber das erscheint uns als eine rohe- Methode des Ausdrucks; aber ich glaube, daß jede wesentlich- ebenso sein muß; in der Wortsprache setze ich das Zeichen “nicht”
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Noch einmal, der Ausdruck der Verneinung, den wir gebrauchen,- wenn wir
uns irgendeiner SpracheSprache || Schrift bedienen,
erscheint uns primitiv; als gäbe es einen richtigeren,
der mir nur in den rohen Verhältnissen dieser Sprache nicht zur
Verfügung steht.
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Dieses Primitive der Ausdrucksform, das uns bei der
Verneinung- aufgefallen ist, haben wir schon früher begegnet; wenn man
nämlich- etwa einem Menschen begreiflich machen will,
daß er einen gewissen- Weg gehen soll, so kann man
ihm den Weg aufzeichnen, und hierin mit- beliebig weitgehender Genauigkeit
verfahren.
Die Andeutung jedoch, die- ihm verständlich machen soll,
daß er den Weg gehen soll, ist wieder-
von der primitiven Art, die man gerne verbessern möchte.
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Es deutet an, heißtaber, daß das nicht der letzte sprachliche- Ausdruck ist. Daß das nicht das Bild des Gedankens ist. Daß mehr in- der Negation ist als das. |
Es ist, als veranlaßte uns das Zeichen der Negation zu etwas;- aber was, das wird scheinbar nicht gesagt. Es ist, als brauchte es nur- angedeutet werden; als wüßten wir es schon. [?]–Als wäre eine Erklärung- jetzt unnötig, da wir die Sache ohnehin schon kennen.–[?] |
Gäbe es eine explizitere Ausdrucksweise der Negation,- so
müßte sie sich doch in die andere abbilden lassen und
könnte darum- nicht von anderer Multiplizität sein.
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Denken wir aber daran, wie jemandem wirklich die Bedeutung so einer Tafel- gelehrt würde. Man würde ihn etwa zurückhalten, den Weg zu gehen. |
Der Akt ist sozusagen eine Illustration zu ihnen – müßte als- Sprache aufgefaßt werden können. Andrerseits ist er aber auch der Akt, den- ich abgesehen von jedem Symbolismus aus meiner Natur tun willtun will || tue. |
Es ist dafür keine Erklärung, zu sagen (was ich einmal sagte), ein- solcher negativer Symbolismus ginge schon, er sei nur darum nicht zu gebrauchen, weil man aus ihm nicht erfahren könne, was verneint sei. - Dann ist er eben kein Symbolismus der Negation, wenn er uns nicht das Nötige mitteilt. Und dann fehlt es ihm am Wesentlichen. Es hat ja seinen Grund, warum in gewissen Fällen der negative- Symbolismus funktioniert und z.B. keine Antwort auch eine Antwort ist. In- diesen Fällen ist eben der Sinn des Schweigens eindeutig bestimmt. |
Es wird eine andere Art Portrait entworfen, durch ein- Bild, was zeigen
soll, wie es sich nicht verhält, als durch eines, was- zeigt wie es sich
verhält.
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Dagegen kann die Negation eines Satzes eine
Angabe- gleicher Art sein, wie der negierte Satz.
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“Sie fechten nicht miteinander” heißt nicht, daß davon nicht- die Rede ist, sondern, es ist eben davon die Rede und wird (nur[?])- ausgeschlossen.” |
Den Begriff der NegationNegation || Verneinung besitzen- wir nur in einem Symbolismus. Und- darum kann man nicht sagen:- „auf die & die Art kann man die- Negation nicht darstellen, weil diese- Art nicht eindeutig wäre” – als- handelte es sich um die Beschreibung- eines Gegenstandes, die nicht eindeutig- gegeben worden wäre. Wenn der Symbolismus nicht erkennen läßt, was- verneint wurde, so verneint er- nicht; wie ein Schachbrett ohne- Felder kein schlechtes d.h.- unpraktisches Schachbrett ist, son
Ein Symbolismus, der die- Negation “nicht darstellen kann”, ist- kein Symbolismus der Negation. |
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Vergleich von: Zeit & Wahrheitsfunktionen. |
Es würde z.B. aus den Regeln hervorgehen, daß diese letzteren- Wörter in[?] jedem Satz anzuwenden seien (nicht aber die Farbwörter). Und- dieses “jedem” hätte nicht den Charakter einer erfahrungsmäßigen Allgemeinheit; sondern der inappellablen Allgemeinheit einer obersten Spielregel. Es scheint mir ähnlich, wie das Schachspiel wohl ohne gewisse Figuren- zu spielen (oder doch fortzusetzen) ist, aber nie ohne das Schachbrett. |
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Wie aber kann es sich in der Grammatik zeigen, daß Etwas mit dem- Wesen des Satzes zusammenhängt und etwas anderes nicht, wenn sie beide- gleich allgemein sind? Oder sollte ich sagen, die geringere Allgemeinheit wäre auf seiten- der Zeit, da die mathematischen Sätze negiert und disjungiert werden können, aber nicht zeitlich sind? Ein Zusammenhang ist wohl da, wenn auch diese Form, die Sache darzustellen, irreführend ist. |
Was hat es mit dem Schema “Es verhält sich so und so” für eine- Bewandtnis? Man könnte sagen, das “Es verhält sich” ist die Handhabe für- den Angriff der Wahrheitsfunktionen. “Es verhält sich” ist also nur ein Ausdruck aus einer Notation- der Wahrheitsfunktionen. Ein Ausdruck, der uns zeigt, welcher Teil der- Grammatik hier in Funktion tritt. |
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Das eine schmeckt nach Inhalt, das andere nach Darstellungsform. Sie schmecken so verschieden, wie der Plan und der Strich durch- den Plan. |
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Zeile Daß alle Sätze die Zeit in irgend einer Weise enthalten, scheint uns zufällig,- im Vergleich damit, daß auf alle Sätze die Wahrheitsfunktionen anwendbar sind. Das scheint mit ihrem Wesen als Sätzen zusammenzuhängen, das andere mit dem Wesen- der vorgefundenen Realität. |
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Eine solche Darstellung gibt ein Gesetz.
Wie die Gleichung einer Kurve ein- Gesetz gibt, nach der die
Ordinatenabschnitte aufzufinden sind, wenn man in verschiedenen- Abszissen
schneidet.
Die fallweisen Verifikationen entsprechen dann solchen wirklich ausgeführten- Schnitten. Wenn unsere Erfahrungen die Punkte auf einer Geraden ergeben, so ist der Satz,- daß diese Erfahrungen die verschiedenen Ansichten einer Geraden sind, eine Hypothese. Die Hypothese ist eine Art der Darstellung dieser Realität, denn eine neue Erfahrung kann mit ihr übereinstimmen oder nicht-übereinstimmen, bzw. eine Änderung der- Hypothese nötig machen. |
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Man könnte auch sagen: Eine Hypothese ist ein Gesetz zur Bildung von Erwartungen. Ein Satz ist sozusagen ein Schnitt durch eine Hypothese in einem bestimmten- Ort. |
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Grammatik des Wortes „sicher sein” … |
“Ich sehe etwas Braunes, – das ist sicher”; damit will- man eigentlich sagen, daß die braune Farbe gesehen, und nicht vielleicht- auch nurnur || bloß vermutet ist (wie etwa in dem Fall, wo ich eses || sie aus gewissen anderen- Anzeichen vermute).und nicht vielleicht- auch nurnur || bloß vermutet ist (wie etwa in dem Fall, wo ich eses || sie aus gewissen anderen- Anzeichen vermute). || …und nicht vielleicht auch bloß aus anderen Anzeichen vermutet ist. Und man sagt ja auch einfach: “Etwas Braunes sehe ich”. |
Wenn mir gesagt wird: “Sieh in dieses Fernrohr und
zeichne mir- auf, was Du siehst”, so ist, was ich zeichne, der
Ausdruck eines Satzes,- nicht einer Hypothese.
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Wenn ich sage “hier steht ein Sessel”, so ist damit – wie man- sagt – “mehr” gemeint, als die Beschreibung dessen, was ich wahrnehme. Und- das kann nur heißen, daß dieser Satz nicht wahr sein muß, auch wenn die- Beschreibung des Gesehenen stimmt. Unter welchen Umständen werde ich nun- sagen, daß jener Satz nicht wahr war? Offenbar: wenn gewisse andere Sätze- nicht wahr sind, die in dem ersten mit beinhaltet waren. Aber es ist nicht- so, als ob nun der erste ein logisches Produkt gewesen wäre. |
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Ist es nun nicht etwa so, daß das, was
die Hypothese erklärt, selbst nur wieder durch eine Hypothese
ausdrückbar ist. -
Das heißt natürlich: gibt es
überhaupt primäre Sätze; die also endgültig- verifizierbar sind,
und nicht die Facetten einer Hypothese sind?
(Das- ist etwa, als würde man fragen “gibt es Flächen, die
nicht Oberflächen- von Körpern sind?”)
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Es kann jedenfalls kein Unterschied sein zwischen einer- Hypothese, als
Ausdruck einer unmittelbaren Erfahrung gebraucht, und einem- Satz im
engeren Sinne.
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Es ist doch klar, daß eine Hypothese von der
Wirklichkeit – ich meine von der unmittelbaren Erfahrung –
einmal mit ja, einmal- mit nein beantwortet wird; (wobei freilich das
“ja” und “nein” hier nur- Bestätigung
und Fehlen der Bestätigung ausdrückt) und
daß man dieser-
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In dem Satz “es war ja keiner da” kann das “da” übrigens verschiedene Bedeutung haben. |
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Wahrscheinlichkeit
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Nur in diesem Sinne kann man sagen, daß wiederholte gleichförmige Erfahrung in- der Vergangenheit das Andauern dieser Gleichförmigkeit in der Zukunft wahrscheinlich- macht. Wenn ich nun in diesem Sinne sage: Ich nehme an, daß morgen die Sonne wieder aufgehen wird, weil das Gegenteil zu unwahrscheinlich ist, so meine ich hier mit “wahrscheinlich” oder “unwahrscheinlich” etwas ganz Anderes, als mit diesen Worten im Satz-
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Die Induktion ist ein Vorgang nach einem ökonomischen Prinzip.
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Die Frage der Einfachheit der Darstellung durch eine bestimmte angenommene Hypothese hängt, glaube ich, unmittelbar mit der Frage der Wahrscheinlichkeit zusammen. |
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Ich gebe jemandem die Information und nur diese: Du wirst
um die und die Zeit- auf der Strecke A B einen Lichtpunkt erscheinen
sehen.
Hat nun die Frage einen Sinn- “ist es
wahrscheinlicher, daß dieser Punkt im-
Intervall A C erscheint, als in C
B”?
Ich glaube,- offenbar nein. –
Ich kann freilich bestimmen, daß die
Wahrscheinlichkeit, daß das- Ereignis in C B
eintritt, sich zu der, daß es
in A C eintritt, verhalten soll, wie-
CB/AC, aber das ist eine Bestimmung, zu der ich
empirische Gründe haben kann, aber- a priori ist darüber nichts zu
sagen.
Die beobachtete Verteilung von Ereignissen kann- nicht zu dieser Annahme
führen.
Die Wahrscheinlichkeit, wo unendlich viele Möglichkeiten
in Betracht kommen, muß natürlich als Limes betrachtet
werden.
Teile ich nämlich die Strecke A B in beliebig viele, beliebig
ungleiche Teile und betrachte die- Wahrscheinlichkeiten,
daß das Ereignis in irgend einem dieser Teile
stattfindet als- untereinander gleich, so haben wir sofort
den einfachen Fall des Würfels vor uns.
Und- nun kann ich ein Gesetz – willkürlich – aufstellen,
wonach Teile gleicher Wahrscheinlichkeit gebildet werden
sollen.
Z.B., das Gesetz, daß gleiche
Länge der Teile gleiche Wahrscheinlichkeit bedingt.
Aber auch jedes andere Gesetz ist gleichermaßen erlaubt.
Könnte ich nicht auch im Fall des Würfels etwa 5 Flächen zusammennehmen als eine- Möglichkeit und sie der sechsten als der zweiten Möglichkeit gegenüberstellen? Und was,- außer der Erfahrung, kann mich hindern, diese beiden Möglichkeiten als gleich wahrscheinlich zu betrachten? Denken wir uns etwa einen roten Ball geworfen, der nur eine ganz kleine grüne- Kalotte hat. Ist es in diesem Fall nicht viel wahrscheinlicher, daß er auf dem roten- Teil auffällt, als auf dem grünen? – Wie würde man aber diesen Satz begründen? Wohl- dadurch, daß der Ball, wenn man ihn wirft, viel öfter auf die rote, als auf die grüne- Fläche auffällt. Aber das hat nichts mit der Logik zu tun. – Man könnte die rote und- grüne Flächen und die Ereignisse, die auf ihnen stattfinden immer auf solche Art auf- eine Fläche projizieren, daß die Projektion der grünen Fläche gleich oder größer wäre,- als die der roten; so, daß die Ereignisse, in dieser Projektion betrachtet, ein ganz- anderes Wahrscheinlichkeitsverhältnis zu haben scheinen, als auf der ursprünglichen- Fläche. Wenn ich z.B. die Ereignisse in einem geeigneten gekrümmten Spiegel sich abbilden lasse und mir nun denke, was ich für das wahrscheinlichere Ereignis gehalten- hätte, wenn ich nur das Bild im Spiegel sehe. Dasjenige, was der Spiegel nicht verändern kann, ist die Anzahl bestimmt umrissener Möglichkeiten. Wenn ich also auf meinem Ball n Farbflecke habe, so zeigt der Spiegel auch n, und habe ich bestimmt, daß diese als gleich wahrscheinlich gelten sollen, so kann ich diese Bestimmung auch für das Spiegelbild aufrecht erhalten. Um mich noch deutlicher zu machen: Wenn ich das Experiment im Hohlspiegel ausführe,- d.h. die Beobachtungen im Hohlspiegel mache, so wird es vielleicht scheinen, als fiele der Ball öfter auf die kleine Fläche, als auf die viel größere und es- ist klar, daß keinem der Experimente – im Hohlspiegel und außerhalb – ein Vorzug gebührt. |
Wenn ich sage “das wird wahrscheinlich eintreffen”, wird dieser Satz durch das- Eintreffen verifiziert, oder durch das Nichteintreffen falsifiziert? Ich glaube, offenbar nein. Dann sagt er auch nichts darüber aus. Denn, wenn ein Streit darüber entstünde, ob es wahrscheinlich ist oder nicht, so würden immer nur Argumente aus der Vergangenheit herangezogen werden. Und auch dann nur, wenn es bereits bekannt wäre, was eingetroffen ist. |
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Wir sagen mit dem Satz “p wird wahrscheinlich
eintreffen” zwar etwas über die Zukunft, aber nicht etwas
“über das Ereignis p”, wie die
grammatische Form der Aussage uns glauben macht.
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Wenn ich nach dem Grund einer Behauptung frage, so- ist die Antwort auf
diese Frage nicht für den Gefragten und eben diese- Handlung
(die Behauptung), sondern allgemein gültig.
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Wenn ich sage: “das Wetter deutet auf Regen”,
sage- ich etwas über das zukünftige Wetter?
Nein, sondern über das gegenwärtige,-
Aber dasselbe könnte man dann auch für historische Aussagen behaupten. Aber es war ja auch vorschnell, zu sagen, der Satz “das Wetter deutet auf Regen” sage nichts über das zukünftige Wetter. Das kommt darauf- an, was man darunter versteht “etwas über etwas auszusagen”. Der Satz sagt eben- seinen Wortlaut! Der Satz “p wird wahrscheinlich eintreten” sagtDer Satz “p wird wahrscheinlich eintreten” sagt || Er sagt nur- etwas über die Zukunft in einem Sinn, in welchen seine Wahr- und Falschheit- gänzlich unabhängig ist von dem, was in der Zukunft geschehen wird. |
Wenn wir sagen, “das Gewehr zielt jetzt auf den
Punkt P”,- so sagen wir nichts darüber, wohin der
Schuß treffen- wird.
Der Punkt auf den es zielt, ist ein-
geometrisches Hilfsmittel zur Angabe seiner Richtung.
Daß wir- gerade dieses Mittel verwenden, hängt
allerdings mit gewissen Erfahrungen-Erfahrungen- || Beobachtungen
zusammen (Wurfparabel, etc.), aber
diese treten jetzt- nicht in die Beschreibung der Richtung ein.
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Man sagt, wenn der Würfel ganz gleichmäßig und-
Stellen wir nun aber die Wurfresultate statt durch die Ziffern- 1 –– || bis 6 durch die Worte der Funktion (x ‒ 3)² für die Argumente 1 bis 6 dar,- also durch die Ziffern 0, 1, 4, 9. Ist ein Grund vorhanden, warum eine- dieser Ziffern öfter in den neuen Wurfresultaten fungieren soll, als- eine andere? Dies lehrt uns, daß das Gesetz a priori der Wahrscheinlichkeit- eine Form von Gesetzen ist, wie die der Minimumgesetze der Mechanik etc.. - Hätte man durch Versuche herausgefunden, daß die Verteilung der Würfe- 1 bis 6 mit einem regelmäßigen Würfel so ausfällt, daß die Verteilung der- Werte (x ‒ 3)² eine gleichmäßige wird, so hätte man nun diese Gleichmäßigkeit als die Gleichmäßigkeit a priori erklärt. So machen wir es auch in der kinetischen Gastheorie: wir- stellen die Verteilung der Molekülbewegungen in der Form irgend einer gleichförmigen Verteilung dar; was aber gleichförmig verteilt ist – so wie- an andrer Stelle was zu einem Minimum wird – wählen wir so, daß unsere Theorie mit der Erfahrung übereinstimmt. |
“Die Moleküle bewegen sich bloß nach den
Gesetzen- der Wahrscheinlichkeit”, das soll
heißen: die Physik tritt ab, und die
Moleküle bewegen sich jetzt quasi bloß nach
Gesetzen der Logik.
Diese Meinung ist verwandt der, daß das
Trägheitsgesetz ein Satz a priori ist; und- auch hier redet man
davon, was ein Körper tut, wenn er sich selbst überlassen
ist.
Was ist das Kriterium dafür, daß er sich selbst
überlassen ist? -
Ist es am Ende das, daß er sich gleichförmig in
einer Geraden bewegt?
Oder- ist es ein anderes.
Wenn das letztere, dann ist es eine Sache der Erfahrung,-
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Wenn die Messung ergibt, daß der Würfel
genau- und homogen ist, – ich nehme an, daß die
Ziffern auf seinen Flächen die- Wurfresultate nicht beeinflussen –
und die werfende Hand bewegt sich regellos – folgt daraus die
durchschnittlich gleichmäßige Verteilung der- Würfe
1 bis 6?
Woraus sollte man die schließen?
Über die Bewegung beim- Werfen hat man keine
Annahme gemacht und die Prämisse derPrämisse der || Annahme der
- Genauigkeit des Würfels ist doch von ganz anderer
ArtArt || Multiplizität,- als
eine durchschnittlich gleichförmige Verteilung von Resultaten.
Die- Prämisse ist gleichsam einfärbig, die Konklusion
gesprenkelt.
Warum hat- man gesagt, der Esel werde zwischen den beiden gleichen
Heubündeln verhungern, und nicht, er werde durchschnittlich so
oft von dem einen, wie von- dem andern fressener werde durchschnittlich so
oft von dem einen, wie von- dem andern fressen || er werde
von beiden durchschnittlich gleich oft
fressen?
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Ich kann von einer LinieLinie || Strecke sagen, der allgemeine Eindruck ist der einer Geraden; aber nicht: “die LinieLinie || Strecke schaut gerade aus, denn- sie kann das Stück einer Linie sein, die mir als GanzesGanzes || Ganze den Eindruck der- Geraden macht”. (Berge auf der Erde und auf dem Mond. Erde eine Kugel.) |
|
(Die Regel aber muß beobachtet worden sein und kann nicht selbst- wieder bloß erwartet werden.) |
Die Logik der Wahrscheinlichkeit hat es mit dem Zustand der
Erwartung nur soweit zu tun, wie die Logik überhaupt, mit dem
Denken.
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Von der Lichtquelle Q wird ein Lichtstrahl
ausgesandt, der die Scheibe AB trifft, dort einen
Lichtpunkt erzeugt und dann die Scheibe AC trifft.
Wir haben nun keinen Grund zur Annahme, der
Lichtpunkt auf- AB werde rechts von der Mitte M liegen, noch
zur entgegengesetzten; aber auch keinen Grund anzunehmen, der-
Lichtpunkt auf AC werde auf der und nicht auf jener
Seite von der Mitte m- liegen.Wir haben nun keinen Grund zur Annahme, der
Lichtpunkt auf- AB werde rechts von der Mitte M liegen, noch
zur entgegengesetzten; aber auch keinen Grund anzunehmen, der-
Lichtpunkt auf AC werde auf der und nicht auf jener
Seite von der Mitte m- liegen. || Wir
haben nun keinen Grund, anzunehmen, daß der Lichtpunkt
auf- AB eher auf der einen Seite der Mitte M, als auf der
andern liegen wird; aber- auch keinen Grund, anzunehmen, der Lichtpunkt
auf AC werde auf der einen- und nicht auf der andern Seite der Mitte
m liegen.
Das gibt also widersprechende Wahrscheinlichkeiten.
Wenn ich nun eine Annahme über den Grad- der Wahrscheinlichkeiten mache,
daß der eine Lichtpunkt im Stück AM liegt,-
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Wenn man sagt, ein gleicharmiger Hebel, auf den symmetrische- Kräfte wirken, müsse in Ruhe bleiben, weil keine Ursache vorhanden ist,- weshalb er sich eher auf die eine als auf die andre Seite neigen sollte,- so heißt das nur, daß, wenn wir gleiche Hebelarme und symmetrische Kräfte-
Eine Ungleichförmigkeit der Verteilung der Wurfresultate ist mit- der Symmetrie des Würfels nicht zu erklären. Und nur insofern erklärt- diese Symmetrie die Gleichförmigkeit der Verteilung. – Denn man kann natürlich sagen: Wenn die Ziffern auf den Würfelflächen keine Wirkung haben, dann- kann ihre Verschiedenheit nicht eine Ungleichförmigkeit der Verteilung erklären; und gleiche Umstände können selbstverständlich nicht Verschiedenheiten erklären; soweit also könnte man auf eine Gleichförmigkeit schließen. - Aber woher dann überhaupt verschiedene Wurfresultate? Gewiß, was dieseGewiß, was diese || Was- diese erklärt, muß nun auch ihre durchschnittliche Gleichförmigkeit erklären. Die Regelmäßigkeit des Würfels stört nur eben diese Gleichförmigkeit nicht. |
Angenommen, Einer der täglich im Spiel würfelt,- würde etwa
eine Woche lang nichts als Einser werfen, und zwar mit Würfeln,- die nach
allen anderen ArtenArten || Methoden der
UntersuchungUntersuchung || Prüfung- sich als
gut erweisen, und wenn ein Andrer sie wirft, auch die gewöhnlichen-
Resultate gebengeben || liefern
.
Hat er nun Grund, hier ein Naturgesetz
anzu
|
Wenn wir aus der relativen Häufigkeit eines Ereignisses auf seine
relative Häufigkeit in der Zukunft Schlüsse ziehen, so können-
wir das natürlich nur nach der bisher tatsächlich beobachteten
Häufigkeit- tun.
Und nicht nach einer, die wir aus der beobachteten durch irgend einen-
Prozeß der Wahrscheinlichkeitsrechnung erhalten
haben.
Denn die berechnete- Wahrscheinlichkeit stimmt mit jeder
beliebigen tatsächlich- beobachteten Häufigkeit überein, da sie die
Zeit offen läßt.
|
Wenn sich der Spieler, oder die Versicherungsgesellschaft, nach der
Wahrscheinlichkeit richten, so richten sie sich nicht nach- der
Wahrscheinlichkeitsrechnung, denn nach dieser allein kann man sich nicht-
richten, da, was immer geschieht, mit ihr in
Übereinstimmung zu- bringen ist; sondern die
Versicherungsgesellschaft richtet sich nach einer- tatsächlich
beobachteten Häufigkeit.
Und zwar ist das natürlich eine absolute- Häufigkeit.
|
Problem des ‘Sandhaufens’ |
“Ungefähr da ist der hellste Punkt des Horizontes”. “Mach' das Brett ungefähr 2m lang”. Muß ich, um das sagen zu können, Grenzen wissen, die den- Spielraum dieser Länge bestimmen? Offenbar nicht. Genügt es nicht z.B. zu- sagen: “der Spielraum ± 1 cm ist ohne weiteres erlaubt; ± 2 cm wäre schon- zu viel”? – Es ist doch dem Sinn meines Satzes auch wesentlich, daß ich- nicht imstande bin, den Spielraum “genaue” Grenzen zu geben. Kommt das- nicht offenbar daher, daß der Raum, in dem ich hier arbeite, eine andere- Metrik hat, als der Euklidische? Wenn man nämlich den Spielraum genau durch Versuch feststellen wollte, indem man die Länge ändert, indem man die Länge ändert || und sich den Grenzen des- Spielraums nähert und immer fragt, ob diese Länge noch angehe oder- schon nicht mehr, so käme man nach einigen Einschränkungen zu Widersprüchen, indem einmal ein Punkt noch als innerhalb der Grenzen liegend bezeichnet würde, ein andermal ein weiter innerhalb gelegener als schon unzulässig erklärt würde; beides etwa mit der Bemerkung, die AngabenAngaben || Antworten seien- nicht mehr (ganz) sicher. |
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Man könnte doch sagen: “halte Dich jedenfalls
innerhalb- ± 1 cm” damit eine
willkürliche Grenze setzend. –
Würde nun gesagt: “gut,- aber dies ist doch
nicht die wirkliche Grenze des zulässigen Spielraums;- welche ist es
also?” so wäre etwa die Antwort “ich
weiß keine, ich weiß- nur,
daß ± 2 cm schon zu viel
wäre”.
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Träte nun auch bei dem Experiment zur Bestimmung der Grenzen kein-
Schwanken ein, so lange wir tatsächlich das Experiment weiterführen, so-
müssen wir doch damit einmal aufhören und das Ergebnis wird immer nur
sein,- daß eine gewisse Länge noch
erlaubt, eine andere schon unerlaubt ist.
Hier- führt uns wieder diedie || eine falsche Vorstellung vom
Unendlichen irre, wenn wir den- Prozeßwenn wir den- Prozeß || wenn wir die endlose Möglichkeit dieses Prozesses
dieser Untersuchung uns abgeschlossen denken und
nun von einem Grenzpunkt reden, als- gäbe es hier ein Gesetz, eine
geometrische Konstruktion, der der Grenzpunkt- entspräche.
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Es ist dies der gleiche Fall, wie der der doppelten Verwendung- des Wortes “Schach”, wenn es einmal die Gesamtheit der jetzt geltenden- Schachregeln bedeutet, ein andermal: das Spiel, welches N.N. in Persien erfunden hat und welches sich so und so entwickelt hat. In einem Fall ist es- unsinnig, von einer ÄnderungÄnderung || Entwicklung der Schachregeln zu reden,- im andern Fall nicht. Wir können “Länge einer gemessenen Strecke” entweder- das nennen, was bei einer bestimmten Messung, die ich heute um 5 Uhr durchführe, herauskommt, – dann gibt es für diese Längenangabe kein “ ± etc.” –,- oder etwas, dem sich Messungen nähern etc.; in den zwei Fällen wird das- Wort “Länge” mit ganz verschiedener Grammatik gebraucht. Und ebenso das- Wort “Intervall”, wenn ich einmal etwas Fertiges, einmal etwas sich Entwickelndes- ein Intervall nenne. I) die Intervalle liegen getrennt II) sie liegen getrennt und berühren sich vorläufig III) unentschieden IV) unentschieden V) unentschieden VI) sie übergreifen VII) sie übergreifen
Jener Versuch ergibt also wesentlich, was wir ein “unscharfes”- Intervall genannt haben; dagegen wären natürlich andere Experimente möglichmöglich || denkbar, die statt dessen ein scharfes Intervall ergeben. Denken- wir etwa, wir bewegten ein Lineal von der Anfangsstellung b, und parallel- zu dieser, gegen a hin, bis in unserm Subjekt irgend eine bestimmte Reaktion- einträte: dann könnten wir den Punkt, an dem die Reaktion beginnt, die Grenze unseres Streifens nennen. – So könnten wir natürlich auch ein Wägungsresultat “das Gewicht eines Körpers” nennen und es gäbe dann in diesem Sinn- eine absolut genaue Wägung, d.i. eine, deren Resultat nicht die Form- “G ± g” hat. Wir haben damit unsere Ausdrucksweise geändert, und müssen nun- sagen, daß das Gewicht des Körpers schwankt und zwar nach einem uns unbekannten Gesetz. (Die Unterscheidung zwischen “absolut genauer” Wägung und “wesentlich ungenauer” Wägung ist eine grammatischeDie Unterscheidung zwischen “absolut genauer” Wägung und “wesentlich ungenauer” Wägung ist eine grammatische || Der Unterschied zwischen “absolut genauer” Wägung und “wesentlich ungenauer” Wägung ist ein grammatischer und bezieht sich auf- zwei verschiedene Bedeutungen des Ausdrucks “Ergebnis der Wägung”.) |
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Das augenblickliche - Verstehn & die Anwendung- des Worts in der Zeit |
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Seinen Inhalt hat der Satz als Glied des Kalküls.
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Ist also “einen Satz verstehen” von der gleichen Art,
wie “einen- Kalkül beherrschen”?
Also wie: multiplizieren können?
Das glaube ich.
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“Ich kann das Wort ‘gelb’ anwenden” – ist das auf einer anderen Stufe als “ich kann Schach spielen”, oder “ich kann den König im- Schachspiel verwenden”? |
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Wenn ich sage “ich kann dieses Gewicht heben”, so
kann- man antworten: “das wird sich zeigen, wenn Du es
versuchst”; und geht- es dann nicht, so kann man sagen
“siehst Du, Du konntest es nicht”; und- ich kann darauf
nicht antworten “doch, ich konnte es, als ich es sagte,- nur als
es zum Aufheben kam, konnte ich es nicht”.
Ob man es kann, wird die Erfahrung zeigen.
Anders ist es, wenn ich sage “ich verstehe diesen
Befehl”; dies ist, oder- scheint ein Erlebnis zu sein.
“Ich muß wissen, ob ich ihn
(jetzt) verstehe” – aber
nicht: Ich muß wissen, ob ich das Gewicht
jetzt heben- kann. –
Wie ist es nun in dieser Hinsicht mit dem Satz “ich
kann Schach- spielen”?
Ist das etwas, was sich zeigen wird, oder kann man sagen “als-
ich es behauptete, konnte ich Schach spielen, nur jetzt kann ich es
nicht”.
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Wenn ich sage “sieh', dort ist eine Kugel”,
oder “dort- ist ein Kegel”, so kann die Ansicht (ein
Kreis) auf beides passen, und- wenn ich sage “ja, ich sehe
es[?]”, so unterscheide ich doch zwischen den-
beiden Hypothesen.
Wie ich im Schachspiel zwischen einem Bauer und dem- König
unterscheide, auch wenn der gegenwärtige Zug einer ist, den beide- machen
könnten, und wenn selbst eine Königsfigur als Bauer fungierte.
Das Wort “Kugel” ist mir bekannt und steht in mir- für etwas; d.h., es bringt mich in eine gewisse Stellung zu sich (wie- ein Magnet eine Nadel in seine Richtung bringt). |
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Das ist doch der gleiche Fall wie: “Kannst Du Deinen Arm heben?” - In welchem Falle würde ich dies verneinen müssen, oder bezweifeln? Solche- Fälle sind leicht zu denken. Als Bestätigung dessen, daß wir den Arm heben können, sehen wir etwa ein Zucken mit den Muskeln an, oder eine kleine Bewegung des Arms. Oder die geforderteAls Bestätigung dessen, daß wir den Arm heben können, sehen wir etwa ein Zucken mit den Muskeln an, oder eine kleine Bewegung des Arms. Oder die geforderte || Die Bestätigung dessen, daß wir den Arm heben können, sehen wir etwa in einem Zucken mit den Muskeln, oder einer kleinen Bewegung des Arms. Oder in der gefordeten Bewegung selbst, jetzt ausgeführt, als Kriterium dafür, daß- ich sie gleich darauf ausführen kann. |
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Aber wann erfassen oder verstehen wir den
Satz?!
Nachdem wir ihn ausgesprochen haben? –
Und wenn, während wir ihn aussprechen;- ist das Verstehen ein
artikulierter Vorgang, wie das Bilden des Satzes, oder- ein
unartikulierter?
Und wenn ein artikulierter: muß er nicht
projektiv mit- dem andern verbunden sein?
Denn sonst wäre seine Artikulation von der ersten- unabhängig.
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Was ist es aber dann, waswas || das
uns immer das Gefühl- gibt, daß das
Verstehen eines Satzes das Verstehen von etwas
außerhalb- ihm Liegendem ist und zwar
nicht von der Welt außerhalb des
Zeichens, wie sie- eben ist, sondern
von der Welt, wie das Zeichen sie
– gleichsam – wünscht.
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Wenn nun “das Wort ‘gelb’
verstehen” heißt, es anwenden können,- so
bestehtbesteht || ist die gleiche Frage:
Wann kannst Du es anwenden.
Redest Du- von einer Disposition?
Ist es eine Vermutung?
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Enthüllt sich die Bedeutung des -Worts erst nach & nach wie seine- Anwendung fortschreitet? |
Soll ich also sagen: Die grammatischen Regeln wirken in der- Zeit? (Wie jene Führung.) Also: Das Wort “Kugel” wirkt nur in der Artin der Art || durch die Art seiner Anwendung. Und es wäre die seltsame Frage denkbar: “wie kann ich denn dann gleich- wissen, was ich mit ‘Kugel’ meine, ich kann doch nicht die ganze Art- der Anwendung auf einmal im Kopfe haben?” |
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Die allgemeine Regel erst enthüllt den Freiheitsgrad,- die Beweglichkeit
des Mechanismus.
Das Bild des Mechanismus in einer seiner Stellungen enthält
hievon nichts.
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Soll ich nun sagen, der Freiheitsgrad des Mechanismus- kann sich nur mit
der Zeit enthüllen?
Aber wie kann ich dann je wissen,-
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↔
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Das heißt: Wenn Du von Rot gesprochen
hast, hast Du dann das- gemeint, wovon man sagen kann, es sei hell, aber
nicht grün, auch wenn Du an- diese Regel nicht gedacht, oder von ihr
Gebrauch gemacht hast? –
Hast Du- das
‘non’
verwendet, wofür
~~~p
= ~p ist? auch wenn
Du diese- Regel nicht verwendet hast?
Ist es etwa eine Hypothese, daß es das
non-
war?
Kann es zweifelhaft sein, ob es dasselbe war, und durch die Erfahrung-
bestätigt werden.
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Was heißt das: „er tut etwas anderes”? Hierin liegt schon die Verwendung eines falschen Bildes. Worin besteht der Unterschied? Man denkt da wieder an Gehirnvorgänge. |
Wenn das Schachspiel durch seine Regeln definiert ist, so gehören diese Regeln zur Grammatik des Wortes „Schach”. Kann man eine Intention haben, ohne sie auszudrücken? - Kann man die Absicht haben, Schach zu spielen (in dem Sinne, in welchem man- apodiktisch sagt “ich hatte die Absicht Schach zu spielen; ich muß- es doch wissen”), ohne einen Ausdruck dieser Absicht? – Könnte man da nicht fragen: Woher weißt Du, daß das, was Du hattest, diese Absicht war? Ist die Absicht Schach zu spielen etwa wie die Vorliebe für- das Spiel, oder für eine Person. Wo[?] man auch fragen könnte: Hast Du diese- Vorliebe die ganze Zeit oder etc., und die Antwort ist, daß “eine Vorliebe- haben” gewisse Handlungen, Gedanken und Gefühle einschließt und andere ausschließt. |
Muß ich nicht sagen:
“Ich weiß, daß
ich die Absicht hatte,- denn ich habe mir gedacht
‘jetzt komme ich endlich zum Schachspielen’”-
oder etc. etc..
|
Es würde sich mit der Absicht in diesem Sinne auch vollkommen-
vertragen, wenn ich beim ersten Zug darauf käme,
daß ich alle- Schachregeln vergessen habe, und zwar
so, daß ich nicht etwa sagen könnte- “ja,
als ich den Vorsatz hattehatte ||
faßte, da hattehatte || habe ich sie- noch
gewußt”.
|
|
Und diese Konzeption hat wieder mit der des Bewußt-Seins zu- tun.Und diese Konzeption hat wieder mit der des Bewußt-Seins zu- tun. || Und diese Konzeption steht wieder mit der des Bewußt-Seins in Verbindung. Dessen,- was ich immer “das Primäre” nannte. |
|
Ich will sagen, daß das Wort “Schach” eben auch (nur) ein Stein- in einem Kalkül ist. Wird der Kalkül beschrieben, so müssen wir die Regeln- tabulierentabulieren || tabuliert vor uns haben, wird er aber angewandt, so wird- jetzt gemäß der einen, dann gemäß der andern Regel vorgegangen, dabei kann- uns ihr Ausdruck vorschweben, oder auch nicht. |
Muß denn dem, der das Wort
“Schach” gebraucht, eine Definition- des Wortes
vorschweben?
Gewiß nicht. –
Gefragt, was er unter “Schach” versteht, wird er
erst eine geben.
Diese Definition ist selber ein bestimmter Schritt in
seinem Kalkül.
|
Wenn ich ihn aber nun fragte: Wie Du das Wort ausgesprochen
hast,- was hast Du damit gemeint? –
Wenn er mir darauf antwortet: “ich habe das- Spiel
gemeint, das wir so oft gespielt haben etc.,
etc.”, so weiß ich,
daß- ihm diese Erklärung in keiner Weise beim
Gebrauch des Wortes vorgeschwebt- hatte, und daß
seine Antwort meine Frage nicht in dem Sinn beantwortet,-
daß sie mir sagt, was, quasi, “in ihm
vorgingvorging || vorgegangen ist”,
als er- dieses Wort sagte.
|
Denn die Frage ist eben, ob unter der “Bedeutung, in der man
ein- Wort gebraucht” ein Vorgang verstanden werden soll, den wir
beim Sprechen- oder Hören des Wortes erleben.
|
Die Quelle des Fehlers scheint die Idee vom Gedanken zu-
sein, der den Satz begleitet.
Oder der seinem Ausdruck- vorangeht.
Dem Wortausdruck kann natürlich ein andrer Ausdruck vorangehen,- aber
für uns kommt der UnterschiedUnterschied || Artunterschied
dieser beiden
Ausdrücke
|
“Er hat diese Worte gesagt, sich aber dabei gar
nichts gedacht.” –
“Doch, ich habe mir etwas dabei gedacht”. –
“Und zwar was denn?” – -
“Nun, das, was ich gesagt habe”.
|
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|
|
Übrigens komisch, daß,
wenn man bei jedem – sagen wir, deutschen – Wort etwas
meint, eine Zusammenstellung solcher Wörter Unsinn sein- kann!
|
↔
|
Und so geht es in allen solchen Fällen.
Wenn etwa jemand sagt:- “aber ich meine doch wirklich,
daß der Andere Zahnschmerzen hat; nicht,
daß- er sich bloß so
benimmt”.
Immer muß man antworten:
“Gewiß” und zugeben,-
daß auch wir diese Unterscheidung machen
müssen.diese Unterscheidung machen
müssen. || daß diese
Unterscheidung- besteht.
|
|
|
Das also, was der macht, der auf einmal die Bewegung des Andern- deutet
(ich sage nicht “richtig deutet”), ist ein Schritt
in einem Kalkül. -
Er tut ungefähr was er sagt, wenn er
seinem Verständnis Ausdruck- gibt. –
Und das ist ja immer unser
Prinzip
–.
Und wenn ich sage- “was er macht, ist der Schritt eines
Kalküls”, so heißt das,
daß ich
diesen
Welche ich ja auch nicht so in mir habe, als wärewäre || wären die ganze deutsche Grammatik und die Einmaleins-Sätze zusammengeschoben auf Etwas, was man- auf einmal, als Ganzes, erfassen kann.was man- auf einmal, als Ganzes, erfassen kann. || was ich nun auf einmal, als Ganzes,- besitze. |
Aber dieses Weiter-Wissen ist eben auch diskursiv (nicht- intuitiv). |
|
Die grammatischen Regeln – & die Bedeutung eines Wortes. Ist die Bedeutung, wenn wir sie verstehen, ‘auf einmal’ erfaßt; & in den- grammatischen Regeln gleichsam- ausgebreitet? |
Und das hängt wieder mit der Frage zusammen, wie wir uns denn- aller Regeln bewußt sind, wenn wir ein Wort in einer bestimmten Bedeutung- gebrauchen, und doch die Regeln die Bedeutung ausmachen? |
|
|
Kann ich nun aber das, was die grammatischen Regeln von einem- Worte
sagen, auch anders beschreiben, nämlich durch die Beschreibung des
Vorgangs, der beim Verstehen des Wortes stattfindet?
|
Wenn also die Grammatik – z.B. – die
Geometrie der Verneinung ist,- kann ich sie durch eine Beschreibung dessen
ersetzen, was bei der Verwendung- sozusagen hinter dem Wort
‘nicht’ steht?
|
In meiner Darstellung schienen doch die grammatischen Regeln die-
Auseinanderlegung dessen, was ich im Gebrauch des Wortes auf einmal
erlebe. -
Sozusagen (nur[?]) Folgen,
Äußerungen, der Eigenschaften,
die ich beim Verstehen auf einmal erlebe.
Das muß natürlich ein Unsinn sein.
|
Man würde ja geradezu sagen: diedie || eine Verneinung
hat die Eigenschaft,- daß sie verdoppelt eine
Bejahung ergibt.
(Etwa wie: Eisen hat die Eigenschaft,- mit
Schwefelsäure Eisensulfat zu geben.)
Während die Regel die Verneinung- nicht näher beschreibt,
sondern konstituiert.
|
Daß wir dieses Wort dieser Regel
gemäß gebrauchen, das dafür- einsetzen
etc., damit dokumentieren wir, wie wir es
meinen.
|
|
↔
|
↔
|
Es täuscht uns da etwas eine physikalische Tatsache
vor.
So, als sähen wir ein Ergebnis des logischen Prozesses. Während das Ergebnis nur das des physikalischen Prozesses ist. -
|
Das Wort ‘nicht’ in der grammatischen Regel hat keine
Bedeutung,- sonst könnte das nicht von ihm ausgesagt werden.
|
Die Negation hat keine andere Eigenschaft, als etwa die, in
gewissen Sätzen, die Wahrheit zu ergeben.
Und ebenso hat ein Kreis die Eigenschaft, da oder dort zu stehen, diese Farbe zu haben, von einer Geraden tatsächlich geschnitten zu werden; aber nicht, was ihm die Geometrie zuzuschreiben- scheint. (Nämlich diese Eigenschaften haben zu können.) |
Was heißt es: “Dieses Papier
ist nicht schwarz und ‘nicht’ ist- hier in dem
Sinneist- hier in dem
Sinne || ist hier so gebraucht,
daß eine dreifache Verneinung eine Verneinung
ergibt”?
Wie hat sich denn das im Gebrauch
geäußert?
Oder: “Dieses Papier ist nicht schwarz und zwei von diesen Verneinungen geben eine Bejahung”. Kann ich das sagen? Oder: “Dieses Buch ist rot und die Rose ist rot und die beiden- Wörter ‘rot’ haben die gleiche Bedeutung”. (Dieser Satz ist von gleicher- Art wie die beiden oberen.) Was ist denn das für ein Satz? ein grammatischer? Sagt er etwas über das Buch und die Rose? Ist der Zusatz zum Verständnis des ersten Satzes nicht nötig,- so ist er Unsinn, und wenn nötig, dann war das erste noch kein Satz; und- dasselbe gilt in den oberen Fällen. |
“Daß 3 Verneinungen wieder eine Verneinung
ergeben, muß doch- schon in der einen Verneinung,
die ich jetzt gebrauche, liegen”.
Aber deute- ich hier nicht schon wieder?
(D.h. bin ich nicht im Begriffe, eine
Mythologie zu erfinden?)
|
|
Aber können wir die Berechtigung dieser Regel nicht einsehen,- wenn wir
die Verneinung verstehen?
Ist sie nicht eine Folge aus dem Wesen- der Verneinung?
Sie ist nicht eine Folge, aber ein Ausdruck dieses Wesens.
|
|
(Man möchte hier vielleicht einwenden, daß die Geometrie vom- Begriff des Würfels und die Logik vom Begriff der Negation handelt. Aber diese Begriffe gibt es nicht.) |
Man kann einen Würfel – ich meine das Wesentliche des Würfels
– - nicht beschreiben.
Aber kann ich denn nicht beschreiben, wie man z.B.
eine- Kiste macht? und ist damit nicht eine Beschreibung
desdes || eines Würfels gegeben?
Das- Wesentliche am Würfel ist damit nicht beschrieben, das steckt
vielmehr in- der Möglichkeit dieser Beschreibung,
d.h. darin, daß sie eine
Beschreibung- ist; nicht darin, daß sie
zutrifft.
|
Nun kann ich doch aber sagen: “Ich sehe die Figur
dreidimensional”.
Aber dieser Satz entspricht der Beschreibung- einer Kiste.
Er beschreibt einen bestimmten Würfel, nicht die Würfelform. -
Freilich kann ich das Wort “Würfelform”
definieren.
D.h. Zeichen geben, durch- die es ersetzt werden
kannkann || darf.
|
Man kann eine geometrische Figur nicht beschreiben.
Auch die- Gleichung beschreibt sie nicht,
[?]–sondern vertritt sie durch die Regeln,
die von ihr gelten–[?].
|
Und haben wir hier nicht das Wort “Figur” so
angewendetangewendet || angewandt, wie in
unseren Betrachtungen so oft das Wort “Gedanke” oder-
“Symbol”?
Die Art der Anwendung dieses Wortes, von welcher ich sagte, es
bedeute dann kein Phänomen, sondern sei quasi ein unvollständiges
Zeichen-Zeichen- || Symbol und
entspreche eher einer
Funktion.
|
Man kann auch nicht sagen, die Würfelform habe die Eigenschaft,-
|
Ich sagte doch: Es schien, als wären die grammatischen Regeln
die- ‘Folgen in der Zeit’ dessen, was wir in einem
Augenblick wahrnehmen, wenn- wir eine Verneinung verstehen.
Und als gebe es also zwei Darstellungen des Wesens der Verneinung:- Den Akt (etwa den seelischen Akt) der Verneinung selbst, und seine Spiegelung- in dem System der Grammatik. |
Man ist versucht zu sagenist versucht zu sagen || könnte
sagen: die Gestalt eines- Würfels wird doch sowohl
durch die Grammatik des Wortes “Würfel”, als auch- durch
einen Würfel, dargestellt.
|
In
“~p
& (~~p =
p)” kann der zweite Teil nur eine
Spielregel sein.
|
Es hat den Anschein, als könnte man aus der Bedeutung der Negation-
schließen, daß
~~p,
p heißt.
|
Als würden aus der Natur der Negation die Regeln über das
Negationszeichen folgen.
So daß, in gewissem Sinne, die Negation zuerst vorhanden wärewäre || ist- und dann die Regeln der Grammatik. |
Es ist also, als hätte das Wesen der Negation einen zweifachen- Ausdruck
in der Sprache: Dasjenige, was ich sehe, wenn ich die Negation
verstehe, und die Folgen dieses Wesens in der Grammatik.
|
|
↔
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Und doch kann man eben nur sagen, der andere Satz ist nicht mit- diesem
ausgesprochen, auch nicht schattenhaft.
(Und wird vielleicht nie ausgesprochen werden.)
|
Oder nehmen wir den Fall eines Quadrats und eines Rechtecks und- die Sätze, daß das Quadrat durch eine Vierteldrehung mit sich selbst zur- Deckung gebracht werden kann; das Rechteck aber erst durch eine halbe Drehung. |
|
|
Ich will es damit vergleichen, daß das Wort
‘ist’ einen andern- Wortkörper hinter sich hat.
Daß es beide Male die gleiche Fläche ist,
die einem andern Körper angehört, wie wenn ich ein Dreieck im
Vordergrund sehe,- das das eine Mal die Endfläche eines Prismas, das andre
Mal eines Tetraeders- ist.
|
Oder denken wir uns diesen Fall: Wir hätten Glaswürfel, deren
eine SeiteSeite || Seitenfläche rot
gefärbt wäre.
Wenn wir sie aneinander reihen,- so wird im Raum nur eine ganz
bestimmte Anordnung roter Quadrate entstehen- können, bedingt durch die
Würfelform der Körper.
Ich könnte nun die Regel,- nach der hier rote Quadrate angeordnet sein
können, auch ohne Erwähnung der- Würfel angeben, aber in ihr
wäre doch bereits das Wesen der Würfelform präjudiziert.
Freilich nicht, daß wir gläserne Würfel haben wohl
aber die Geometrie des Würfels.
|
Wenn wir nun aber einen solchen Würfel sehen, sind
damit wirklich schon alle Gesetze der möglichen
Zusammenstellung gegeben?! -
Also die ganze Geometrie.
Kann ich die Geometrie des Würfels von einem Würfel ablesen? |
Der Würfel ist dann eine Notation der Regel.
Und hätten wir eine solche Regel gefunden, so könnten wir sie- wirklich nicht besser notieren als durch die Zeichnung eines Würfels (und- daß es hier eine Zeichnung tut, ist wieder ungemein wichtigwichtig || bedeutsam). |
|
Doch auch nur, sofern er einem System angehört: nämlich der-
Würfel mit der einen roten Endfläche wird etwas anderes notieren, als
eine- Pyramide mit quadratischer roter Basis,
etc..
D.h., es wird dasjenige Merkmal der Regeln
notieren, worin sich z.B. der Würfel von der Pyramide
unterscheidet.
|
Jedes Zeichen der Negation ist gleichwertig jedem andern, denn- “
|
Ich möchte sagen: Nur dynamisch wirkt das Zeichen, nicht statisch. - Der Gedanke ist dynamisch. |
Wahrheitsfunktionen[?]
…machen nur die Festsetzung der Form
leicht.leicht. || einfach. |
|
Wesen der Sprache
|
Kann man die Sprache durch eine- Erklärung gleichsam aufbauen, - zum Funktionieren bringen? |
non-p = ‘p’ ist falsch.
Es kommt nämlich wesentlich darauf an, daß es nicht möglich- ist, das Zeichen “p” auf der rechten Seite der Definition auszulassen,- bzw. durch ein anderes zu ersetzen (es sei denn wieder durch einedurch eine || mit Hilfe einer Definition). Solange das nicht möglich ist, kann und muß man auch die rechte Seite als Funktion auffassen von p, nämlich: ‘()’ ist falsch. Das hängt auch damit zusammen, daß ja der Tintenstrich nicht- falsch ist. Wie er schwarz oder krumm ist. |
|
Und dasselbe muß der Fall sein, wenn man erklärt,
“(x).fx” sei wahr, wenn
f( ) für alle Substitutionen
wahr ist.
Man muß auch dazu schon den logischen
Mechanismus der Verallgemeinerung verstehen.
Es ist auch nicht so, daß man erst ahnungslos ist,
und die Verallgemeinerung nun durch die Erklärung erst zum
Funktionieren gebracht wird.
Wie wenn man in eine Maschine ein Rad einsetzt und sie danndann || nun erst funktioniert (oder, die Maschine erst in zwei
getrennten Teilen da ist und sie nun erst durch das Zusammensetzen als
diese Maschine funktionieren).
|
Die Erklärung einer Sprache (der Zeichen einer Sprache) führt uns nur von einer Sprache in eine andere. |
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|
|
Eine (elektrische, mechanische), psychische Verbindung kann funktionieren oder nicht funktionieren:- Anwendung auf die Verbindung, die die Worterklärung herstellt. |
|
|
Auf die Frage “was hast Du gemeint?” kommt ein Satz ein weiteres Zeichen zur Antwort; und wäre dieser Satz gleich anfänglich statt des ersten nach dessen Sinn gefragt wurde ausgesprochen worden, so hätte doch gesagt werden können: “hast Du etwas mit diesen Worten gemeint” oder “hast Du diese Worte gemeint” (& nicht nur gesagt). |
|
Wir können in diesem Sinne die Frage hast Du mich verstanden (etwa nach
dem Befehl “geh' ins Nebenzimmer &
hole einen
Stuhl” apodiktisch bejahen oder
verneinen.
|
|
↔
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“Also so wird dieses Wort
gebraucht!”
Aber wie- bewahre ich denn dieses So in der
Erinnerung?
|
|
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Nicht nur soweit, als ich die Regel ausdrücken kann? |
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↔
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(Sie ‘hilft’ gar nicht, sondern
ist eben eine der symbolischen Regeln für den Gebrauch des
Wortes ‘rot’.)
|
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|
Da gibt es verschiedene Fälle: Er zeigt etwa auf verschieden gefärbte Täfelchen & sagt: “ich weiß nicht mehr, welche von diesen man ‘blau’ nennt”. Oder aber, er weiß überhaupt nicht mehr, was eses || das Wort bedeutet, und nur, daß es ein deutsches Wort ist [ein Wort der deutschen Sprache ist]. Wenn wir ihn nun fragen: “weißt Du, was das Wort ‘blau’ bedeutet”, und er sagt “ja”; da konnte er verschiedene Kriterien anwenden, um sich “zu überzeugen”, daß er die Bedeutung wisse. (Denken wir wieder an die entsprechenden Kriterien dafür, daß er das Alphabet hersagen kann.) Vielleicht rief er sich ein blaues Vorstellungsbild vor die Seele, vielleicht sah er nach einem blauen Gegenstand im Zimmer, vielleicht fiel ihm das englische Wort “blue” ein, oder er dachte an einen “blauen <…> Fleck”, den er sich geholt hatte, etc., etc.. Wenn nun gefragt würde: wie kann er sich denn zur Probe seines Verständnisses ein blaues Vorstellungsbild vor die
|
Kann man etwas Rotes nach - dem Wort “rot” suchen? braucht -man ein Bild dazu?
Verschiedene Suchspiele.
|
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D.h., in wiefern ist es allein nicht Zeichen? |
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Und so, wenn ich sage “zeige auf einen roten Fleck”, befolgt er diesen Befehl, ohne daß ihm dabei zuerst das Phantasiebild eines roten Flecks als Zeichen für ‘rot’ erscheint. |
Wenn er läutet, so komme ich zu ihm, ohne mir erst ein Bild meiner
Bewegungen vorzustellen, wonach ich (dann)
handle.
|
|
Wäre dieser Befehl also wie der: “Tu, was auf dem
Zettel in dieser Lade aufgeschrieben
steht”.
Wenn in der Lade kein Zettel ist, so ist das kein Befehl.
(Oder denken wir uns, daß auf dem Zettel eine
unsinnigeunsinnige || sinnlose Wortverbindung steht.
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Jedenfalls könnte ich sagen: “wähle die Farbe, die Du im Gedächtnis
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Das ist doch ein ZeichenZeichen || Beweis dafür, daß wir den Worten auch ohne Vorstellungen gehorchen können. |
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(So wie wir nicht für einen Augenblick daran dächten, ein Kind die
Gebärdensprache zu lehren.)
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Aber konnte denn auch die erste Erklärung wegbleiben?
Gewiß, wenn die Zeichen
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Man denkt nun: Ja, das erste Spiel verstehe ich; das ist ja ganz einfach: Der erste Schritt ist der, von einem geschriebenen Wort auf das gleiche geschriebene Wort des Musters; der zweite ist der Übergang von dem Wort auf dem Mustertäfelchen zu der Farbe auf dem gleichen Täfelchen; und der dritte, das Vergleichen von Farben. Jeden Schritt dieses Kalküls gehen wir also auf einer Brücke. (Wir sind geführt, der Schritt ist vorgezeichnet.) Aber wir sind doch hier nur insofern geführt, als wir uns führen lassen. Auf diese Weise kann ich alles, und muß ich nichts eine Führung nennen. – Und am Schluß tu ich, was ich tue und das ist Alles. Aber ein Unterschied bleibt doch: Wenn ich gefragt werde “warum nennst Du gerade diese Farbe ‘rot’”, so würde ich tatsächlich antworten: weil sie auf dem gleichen Täfelchen mit dem Wort ‘rot’ steht. Würde ich aber in dem zweiten Spiel gefragt “warum nennst Du diese Farbe ‘rot’”, so gäbe es darauf keine Antwort und die Frage hätte keinen Sinn. – Aber im ersten Spiel hat die Frage keinen Sinn: “warum nennst Du die Farbe ‘rot’, die auf dem gleichen Täfelchen mit dem Wort ‘rot’ steht”. So handle ich eben (und man kann dafür wohl eine Ursache angeben, aber keinen Grund). Das Gedächtnis ist jedenfalls nicht immer die letzte Instanz. Bedenke vor allem: Wie weiß man, daß das Täfelchen rot bleibt? Braucht man dazu wieder ein Bild? Und wie ist es mit dem? etc.. Woran erkennt er das Vorbild als Vorbild? |
(Ein Grund läßt sich nur innerhalb
eines Spiels angeben.)
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Man kann sagen: Die Regeln des Spiels sind die, die gelehrt
werden, wenn das Spiel gelehrt wird. –
Nun wird z.B. dem Menschen, der lesen lernt,
tatsächlich gelehrt: das ist ein a, das ist ein e,
etc.; also, könnte man sagen, gehören diese Regeln, gehört
diese Tabelle mit zum Spiel. –
Aber erstens: lehrt man denn auch den Gebrauch dieser
Tabelle? und könnte man ihn, anderseits, nicht
lehren?
Und zweitens kann doch das Spiel wirklich auf zwei
verschiedene Arten gespielt werden.
Man kann nun fragen: ist es denn aber auch noch ein Spiel, wenn Einer die Buchstaben abbc sieht und irgend etwas macht? Und wo hört das Spiel auf, und wo fängt es an? Die Antwort ist natürlich: Spiel ist es, wenn es nach einer Regel vor sich geht. Aber was ist noch eine Regel und was keine mehr? Eine Regel kann ich nicht anders geben, als durch ihren Ausdruck; denn auch Beispiele, wenn sie Beispiele sein sollen, sind ein Ausdruck für die Regel, wie jeder andre. Wenn ich also sage: Spiel nenne ich es nur, wenn es einer Regel gemäß geschieht und die Regel ist eine Tabelle, so kann ich nicht die Verwendungsartdie Verwendungsart || die Art des Gebrauches dieser Tabelle garantieren, denn ich kann sie nur durch eine weitere Tabelle festlegen, oder durch Beispiele. Diese Beispiele tragen nicht weiter, als sie selbst gehengehen || reichen und die zweite Tabelle ist im gleichen Fall wie die erste. Ich könnte auch sagen: was ist das Schachspiel andres (oder was ist vom Schachspiel andres vorhanden), als Regelverzeichnisse (gesprochen, geschrieben, etc.) und die Beschreibung einer Anzahl von Schachpartien? Es steht mir (danach) natürlich frei, ‘Spielregel’ nur ein Ding von bestimmt festgelegter Form zu nennen. |
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Ja, wenn es mir im Deutschen so geschähe, daß ich die ganze Sprache vergäße, mir aber bei einer bestimmten Gelegenheit doch die Lautverbindung des Satzes einfiele, die man in diesem Falle gebraucht, so würde ich diese Lautverbindung in diesem Falle nicht verstehen. |
Wenn man jemanden fragt “wie weißt Du,
daß diese Beschreibung wiedergibt, was Du
siehst”, so könnte er etwa antworten “ich meine das mit
diesen Worten”.
Aber was ist dieses “das”, wenn es nicht
(selbst) wieder artikuliert, also schon
Sprache ist?
Also ist “ich meine das” gar keine Antwort.
Die Antwort ist eine Erklärung der Bedeutung der Worte.
|
Wenn ich die Beschreibung nach Regeln bilde, was auch möglich ist, dann
übersetze ich sie als eine Sprache aus einer anderen.
Und das kann ich natürlich mit Grammatik und Wörterbuch tun und so
rechtfertigen. –
Aber dann ist die Übertragung von Artikuliertem in
Artikuliertes.
Und wenn ich sie durch Berufung auf die Grammatik und das Wörterbuch
rechtfertige, so tue ich nichts, als eine Beziehung zwischen Wirklichkeit
und Beschreibung (eine projektive Beziehung) festzustellen, von der
Intention aber, meiner Beschreibung ist hiebei keine Rede.
(D.h., ich kann eben nur die
Ähnlichkeit des Bildes prüfen, nichts
weiter.)
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Die Grammatik kein Mechanismus, der durch seinen Zweck- gerechtfertigt ist. |
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Aber was geht vor sich, wenn ich den Hahn aufdrehe, damit
Wasser herausfließt?
Was geschieht, ist, daß ich den Hahn aufdrehe, und
daß dann Wasser herauskommt, oder nicht.
Was geschieht, ist also, daß ich den Hahn
aufdrehe. –
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Ich könnte als Antwort darauf einen realen oder fiktiven Fall einer Verständigung von Menschen oder andern Lebewesen beschreiben. In dieser Beschreibung werden dann fingierte kausale Verbindungen eine Rolle spielen. Aber wenn der Begriff Sprache durch solche bestimmt ist, so interessiert er uns nicht. Und abgesehen von jenen empirischen Regelmäßigkeiten der Ereignisse, haben wir dann nur noch einen willkürlichenwillkürlichen || beliebigen Kalkül. – Aber worin besteht denn das Wesentliche eines Kalküls? |
‘Sprache’ und
‘Lebewesen’.
Der Begriff des Lebewesens hat die gleiche Unbestimmtheit wie der der
Sprachehat die gleiche Unbestimmtheit wie der der
Sprache || … ist so unbestimmt wie
der der Sprache.
|
Ja am Schluß sagen wir überhaupt keine Eigenschaften von den Zeichen aus – denn diese interessieren uns nicht – sondern nur die (allgemeinen) Regeln ihres Gebrauchs. Wer das Schachspiel beschreibt, gibt weder Eigenschaften der Schachfiguren an, noch redet er vom Nutzen und Gebrauch des Schachspiels. |
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|
Ich brauche nicht zu sagen, daß ich nur die
Grammatik des Wortes “Sprache” weiter beschreibe, indem
ich sie mit der Grammatik des Wortes
“Erfindung” in Verbindung bringe.
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Die grammatischen Regeln sind, wie sie nun einmal da sind, Regeln des
Gebrauchs der Wörter.
Übertreten wir sie, so können wir deswegen die
Wörter dennoch mit Sinn gebrauchen.
Wozu wären dann die grammatischen Regeln da?
Um den Gebrauch der Sprache im Ganzen gleichförmig zu machen?
(etwa aus ästhetischen Gründen?)
Um den Gebrauch der Sprache als gesellschaftli-schaftliche
|
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Wenn man kein Ziel angeben kann, das nicht erreicht würde, wenn diese Regeln anders wären. |
Der Zweck der Grammatik ist der Zweck der Sprache. |
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Wir können aber sagen: Ohne Sprache könnten wir die Menschen
nicht beeinflussen.
Ohne Sprache könnten wir die Menschen nicht bewegen unseren Willen zu tun. |
Es ist auch richtigrichtig || sinnvoll
zu sagen, ohne den Gebrauch des Mundes oder der Hände
können sich Menschen nicht verständigen.
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Die Sprache funktioniert als -Sprache nur durch die Regeln- nach denen wir uns in ihrem -Gebrauch richten, wie das Spiel- nur durch seine Regeln ein Spiel ist. |
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Um eine Abhängigkeit auszudrücken, bedarf es einer Abhängigkeit.
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Denken wir uns ein Tagebuch mit Signalen geführt.
Etwa die Seite in Abschnitte für jede Stunde eingeteilt und nun
heißt ‘A’ ich schlafe,
‘B’ ich stehe auf, ‘C’ ich
schreibe, etc..
|
Muß denn nicht die Regel der Sprache –
daß also dieses Zeichen das bedeutet
– irgendwo niedergelegt sein?
Freilich auch: Mehr als die Regel niederlegen, kann ich nicht. Ist die Regel niedergelegt, so ist es eben eine andere Sprache, als wenn sie nicht niedergelegt ist. |
Und warum soll ich, daß ‘A’
in dieser Zeile steht, nicht ein Bild dessen nennen,
daß ich dann schlafen gehe?
Freilich, daß es die Multiplizität dessen
wiedergeben soll die in jenen Worten liegt, kann ich nicht
verlangen.
Der Akt des Schlafengehens war ja auch nicht dadurch bestimmt. Denken wir, ich zeichne einen Sitzplan |
Wie kann ich denn kontrollieren, daß es immer dasselbe ist, was ich ‘A’ nenne. Es sei denn, daß ich etwa ein Erinnerungsbild zuziehe. Das aber dann zum Zeichen gehört. |
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Wenn z.B. Einer fragte: wie
weißt Du, daß Du jetzt dasselbe
tust, wie vor einer Stunde, und ich antwortete: ich habe
mir's ja aufgeschrieben, hier steht ja ein
‘A’!
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Und zwar, ob ich zu mir oder Andern rede.
Denn auch mir teile ich nichts mit, wenn ich Lautgruppen ad hoc
mit irgend welchen Fakten assoziiere.
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Ich muß, auch wenn ich zu mir rede,
schon auf einem bestehendenbestehenden || gegebenen
Sprachklavier spielen.
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Etwa[?], wie die Teilstriche auf einem
Maßstab nur solche sind, wenn sie ein System
bilden.
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D.h. wieder, wir müssen die Unterscheidung anerkennen zwischen dem ‘Befolgen eines Befehls’ und einem ‘willkürlichen Zuordnen einer Handlung’. |
Das Aussprechen eines Satzes wäre kein Porträtieren, wenn ich meine Worte nicht aus einem System wählte, so daß man sagen kann, ich wähle sie im Gegensatz zu anderen. Aber die Worte, wenn sie nicht in einem grammatischen System stehen, sind ja alle gleichwertig und also wäre es dann ganz gleichgültig, welche ich wählte, ja, – man könnte sagen – als Worte würden sie sich (dann) voneinander gar nicht unterscheiden. Man muß die Worte wählen, wiewie || in demselben Sinne wie man die Striche & Farben wählt, mit denen man einen Körper abbildet. |
Warum wir ein Wort – und nicht ein anderes – an dieser Stelle gebrauchen, erfahren wir, wenn wir jemand fragen: warum gebrauchst Du hier das Wort A. Die Antwort wird sein: das und das heißt A. Und das ist eine Regel der Grammatik, die die Position des Wortes in der Sprache bestimmt. Und (zum Zeichen, daß es sich hier wirklich um Grammatik handelt) wenn A das Wort “und” gewesen wäre, so könnte man weiter nichts tun, als die Regeln für “und” angeben. |
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Fehlt dieser Satzdieser Satz || diese Regel, so
ist die Grammatik des Worts (seine Bedeutung) eine andere.
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Ja auch hier (beim PorträtierenPorträtieren ||
Abbilden) fühle ich mich schon beim ersten Strich
verpflichtet – d.h. er ist nicht
willkürlich.
Jedenfalls aber fängt das Bild erst dort an, wo die
Verpflichtung anfängt.
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(Elliptischer Satz. Was tut die Grammatik, wenn sie sagt: “,Hut und Stock!’ heißt eigentlich ,gib mir meinen Hut und meinen Stock!’)” |
Soll ich da nun “Licht” und “Finster” ‘Sätze’ nennen? Nun, wie ich will. – Und wie ist es mit der ‘Übereinstimmung mit der Wirklichkeit’? |
Wenn ich bestimmte einfache Spiele beschreibe, so geschieht es nicht, um
mit ihnen nach und nach die wirklichen Vorgänge der ausgebildeten Sprache
– oder des Denkens – aufzubauen, was nur zu Ungerechtigkeiten
führt, – sondern ich stelle die Spiele als solche hin, und lasse sie
ihre aufklärende Wirkung auf die besonderen Probleme ausstrahlen.
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Wie unterscheidet sich nun “Licht”, wenn es den
Wunsch nach Licht ausdrückt, von “Licht”, wenn es
konstatiert, daß es im Zimmer licht ist?
Daß wir es in jedem Fall anders
meinen?
Und worin besteht das?
In bestimmten Vorgängen, die das Aussprechen begleiten, oder in einem
bestimmten Benehmen, das ihm vorangeht, eventuell es begleitet, und
ihm folgt?
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Wenn ein Mann im Ertrinken “Hilfe!” schreit,
– konstatiert er die Tatsache, daß er
Hilfe bedarf? daß er ohne Hilfe ertrinken
wird? –
Dagegen gibt es den Fall, in dem man, quasi, sich beobachtend, sagt
“ich hätte (oder: habe) jetzt den
Wunsch nach …”.
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Ich sage das Wort “Licht!”, – der Andere fragt mich:
|
Nun kann man ruhig annehmen: ‘ich meinte, Du solltest Licht
machen’ heißt, daß mir
dabei ein Phantasiebild von Dir in dieser Tätigkeit vorgeschwebt hat,
und ebensogut: der Satz heißt,
daß mir dabei die Worte des vollständigen Satzes in
der Phantasie gegenwärtig waren, oder, daß eins von
diesen beiden der Fall war; – nur muß ich wissen,
daß ich damit eine Festsetzung über die Worte
“ich meinte” getroffen habe und eine engere als
die ist, welche dem tatsächlichen allgemeinen Gebrauch des Ausdrucks
entspricht.
|
Wenn das Meinen für uns irgend eine Bedeutung, Wichtigkeit, haben
soll, so muß dem System der Sätze ein System der
Meinungen zugeordnet sein, was immer für Vorgänge die
Meinungen sein sollen.
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Inwiefern stimmt nun das Wort “Licht” im
obigen Symbolismus oder Zeichenspiel mit einer Wirklichkeit
überein, – oder nicht überein?
Wie gebrauchen wir überhaupt das Wort “übereinstimmen”? – Wir sagen “die beiden Uhren stimmen überein”, wenn sie die gleiche Zeit zeigen, “die beiden Maßstäbe stimmen überein”, wenn gewisse Teilstriche zusammenfallen,
Als ich nun dem Andern erklärte: “Licht” (indem ich Licht machte), “Finster” (indem ich auslöschte), hätte ich auch sagen können und mit genau derselben Bedeutung: “das istist || heißt ‘Licht’” (wobei ich Licht mache) und “das istist || heißt ‘Finster’” etc., und auch ebensogut: “das stimmt mit ‘Licht’ überein”, “das stimmt mit ‘Finster’ überein”. |
Es kommt eben wieder auf die Grammatik des Wortes
“Übereinstimmung” an, auf seinen
Gebrauch.
Und hier liegt die Verwechslung mit
‘Ähnlichkeit’ nahe, in dem
Sinn, in dem zwei Personen einander ähnlich
Ich kann auch wirklich nach der Aussage über die Gestalt eines Körpers eine Hohlform konstruieren, in die nun der Körper paßt, oder nicht paßt, je nachdem die Beschreibung richtig oder falsch war, und die konstruierte Hohlform gehört dann in dieser Auffassung noch zur Sprache (die bis an die Wirklichkeit herankommt). |
Aber auch die Hohlform macht kein finsteres Gesicht, wenn der Körper nicht
in sie paßt.
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Behauptung, Frage,
Annahme, etc.
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“Ich denke p” hat dann mit “❘-p” eben nur das Zeichen “p” gemeingemein || gemeinsam. |
Gäbe es philosophische Zeichen im Satz, so müßte ihre WirkungWirkung || Funktion eine solche unmittelbare sein. |
Mit dem Klavierspielen nach Noten ist nun allerdings das laute oder auch leise, Lesen nach dem geschriebenen oder gedruckten Satz zu vergleichen und ganz analog; aber nichts, was wir ‘denken’ nennen. Ist also z.B. ein Behauptungszeichen im geschriebenen Satz, so wird wieder ein Behauptungszeichen im gelesenen sein (etwa die Betonung, oder der Stimmfall). Aber nicht, als ob im geschriebenen Satz dasdas || die Zeichen, im gedachten aber die Bedeutung anwesend wäre. – |
Eine Sprache (ich meine eine Sprechart) ist denkbar, in
der es keine Behauptungssätze gibt, sondern nur Fragen und die Bejahung und
Verneinung.
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Freges Anschauung könnte man so wiedergeben: daß die Annahme (so wie er das Wort gebraucht) das ist, was die Behauptung, daß p der Fall ist, mit der Frage, ob p der Fall ist, gemeinsam hat. Oder auch, daß die Annahme dasselbe ist wie die Frage. Man könnte auch eine Behauptung immer als eine Frage mit einer Bejahung darstellen. Statt “Es regnet”: “Regnet es? Ja!” |
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In dem Sinn, in welchem die Frage “ist
p der
Fall?” die gleiche ist wie “ist
p nicht der
Fall?”.
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Ist es aber nicht auffällig, daß wir es in unsern gewöhnlich philosophisch-grammatischen Problemen nie damit zu tun haben, ob sie sich auf Behauptungen oder Fragen beziehen? (Etwa in dem Problem vom Idealismus und Realismus.) |
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Wir können uns
auch eine Sprache denken, die nur aus Befehlen besteht.
So eine Sprache verhält sich zu der unseren, wie eine primitive Arithmetik
zu unserer.
Und wie jene Arithmetik nicht wesentlich unvollständig ist, so ist es auch
die primitivere Form der Sprache nicht.
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Gedanke
Denken
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Das Gefühl ist, daß mit dem Satz “ich glaube, daß p der Fall ist” der Vorgang des Glaubens nicht beschrieben sei (daß vom Webstuhl nur die Karten gegeben seien und alles übrige bloß angedeutet ist). Daß man die Beschreibung “ich glaube p” durch die Beschreibung eines Mechanismus ersetzen könnte, worin dann p, d.h. jetzt die Wortfolge “p”, wie die Karten im Webstuhl nur als ein Bestandteil vorkommen würde. Aber hier ist der Irrtum: Was immer diese Beschreibung enthielte, wäre für uns wertlos, außer eben der Satz p mit seiner Grammatik. Sie ist quasi der eigentliche Mechanismus, in welchemwelchem || dem er eingebettet liegt.Das Gefühl ist, daß mit dem Satz “ich glaube, daß p der Fall ist” der Vorgang des Glaubens nicht beschrieben sei (daß vom Webstuhl nur die Karten gegeben seien und alles übrige bloß angedeutet ist). Daß man die Beschreibung “ich glaube p” durch die Beschreibung eines Mechanismus ersetzen könnte, worin dann p, d.h. jetzt die Wortfolge “p”, wie die Karten im Webstuhl nur als ein Bestandteil vorkommen würde. Aber hier ist der Irrtum: Was immer diese Beschreibung enthielte, wäre für uns wertlos, außer eben der Satz p mit seiner Grammatik. Sie ist quasi der eigentliche Mechanismus, in welchemwelchem || dem er eingebettet liegt. || |
Wie macht der Satz das? – Weißt Du es denn nicht? Es ist ja
|
7 der vorigen Seite
Daß ‘alles fließt’, scheint uns am Ausdruck der Wahrheit zu hindern, denn es ist, als ob wir sie nicht auffassen könnten, da sie uns entgleitet. |
Aber es hindert uns eben nicht am Ausdruck. –
Was es heißt, etwas Entfliehendes in der
Beschreibung festhalten zu wollen, wissen wir.
Das geschieht etwa, wenn wir das Eine vergessen, während wir das Andere
beschreiben wollen.
Aber darum handelt es sich doch hier nicht.
Und so ist der Ausdruckder Ausdruck || das Wort
“entfliehen” anzuwenden.
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Aber auch hier irren wir uns.
Denn es geschieht dabei auch nichts, was uns durch die
Geschwindigkeit entgeht.
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Nun ist das aber ganz so, wie wenn man sagt, eine Maschine kann nicht
denken, oder kann keine Schmerzen haben.
Und hier kommt es darauf an, was man darunter versteht “Schmerzen
zu haben”.
Es ist klar, daß ich mir eine Maschine denken kann,
die sich genau so benimmt (in allen Details), wie ein Mensch der
Schmerzen hat.
Oder vielmehr: ich kann den Andern eine Maschine nennen, die
Schmerzen hat, d.h.: den andern
Körper.
Und ebenso, natürlich, meinen Körper.
Dagegen hat das Phänomen der Schmerzen, wie es auftritt, wenn
‘ich Schmerzen habe’, mit meinem Körper,
d.h. mit den
Erfahrungen, die ich als Existenz meines Körpers zusammenfasse, gar nichts
zu tun.
(Ich kann Zahnschmerzen haben ohne Zähne.)
Und hier hat nun die Maschine gar keinen Platz. –
Es ist klar, die Maschine kann nur einen physikalischen Körper
ersetzen.
Und in dem Sinne, wie man von einem solchen sagen
kann, er “habe” Schmerzen, kann man es auch von einer
Maschine sagen.
Oder wieder, die Körper, von denen wir sagen, sie hätten
Schmerzen, können wir mit Maschinen vergleichen, und auch Maschinen
nennen.
|
Und ganz ebenso verhält es sich mit dem Denken und dem Gedächtnis.
|
Es ist uns – wie gesagt – als ginge es uns mit dem
Gedanken
Diese feinen Verhäkelungen möchten wir sozusagen unter der Lupe sehen. |
Hier will man sein Wesen aus seinem - Zweck, seiner Funktion erklären. |
|
Wir fragen, wie muß der Gedanke beschaffen sein, um seine BestimmungBestimmung || Funktion zu erfüllen; aber was ist denn seine BestimmungBestimmung || Funktion? Wenn sie nicht in ihm selbst liegt (d.h. wenn sie nicht ist, (das[?]) zu sein, was er ist), liegt sie in seiner Wirkung; aber die interessiert uns nicht. |
|
Aber dieser Verzicht auf die Erklärung macht es so schwer zu
sagen, was der Gedanke
uns eigentlich
bedeutet.
|
Man kann etwa sagen: Er rechnet auf Grund von
Gegebenem und endet in einer Handlung.
|
Die Berechnung der Wandstärke eines Kessels und, der
|
Der Schritt, der von der Berechnung auf dem Papier zur Handlung führt, ist
noch ein Schritt der Rechnung.
|
Wir sagen, wir werden das Denken untersuchen von dem Standpunkt aus, daß es auch von einer Maschine ausgeführt werden könnte. Aber hier befinden wir uns in einer falschen Betrachtungsweise. Wir sehen das Denken fürfür || als einen Vorgang wie das Schreiben an, oder das Weben das Erzeugen eines Stoffes, etc.. Und dann läßt sich natürlich sagen, daß dieser Vorgang der Erzeugung sich im Wesentlichen auch maschinell muß denken lassen. |
Ist die Vorstellung das Portrait - par excellence, also grundverschieden, etwa, von einem gemalten Bild & durch -ein solches oder etwas Ähnliches nicht- ersetzbar? Ist sie das, was eigentlich - eine bestimmte Wirklichkeit darstellt,- – zugleich Bild & Meinung? |
|
Und von dieser Frage aus könnte manUnd von dieser Frage aus könnte man || Und von dieser Frage aus könnte man…… auch die Beziehung der Vorstellung zum gemalten Bild erfassen. |
Die Frage könnte aber nicht heißen:
“Ist die Vorstellung immer Vorstellung von etwas, was in der Wirklichkeit existiert”
– denn das ist sie offenbar nicht immer –; sondern, es
müßte heißen: bezieht sich
die Vorstellung immer, wahr oder falsch, auf Wirklichkeit. –
Denn das kann man von einem gemalten Bild nicht sagen. –
Aber worin besteht dieses ‘sich auf die Wirklichkeit
beziehen?’
Es ist doch wohl die Beziehung des Porträts zu seinem Gegenstand.
|
Aber warum sollte man dann nicht sagen, daß eine
Vorstellung Vorstellung eines Traumes sei?
|
|
Denn ich erwarte ebenso wirklich, wie ich warte. |
|
Wir könnten die Rechenmaschine als eine Prothese statt der 10 Finger ansehen, aber die Rechnung ist nichts spezifisch Menschliches und für sie gibt es keinen Ersatzkeinen Ersatz || keine Prothese. |
Ort des Denkens
|
|
Die Idee von einem Vorgang im Kopf, in dem gänzlich abgeschlossenen Raum,
gibt dem Denken etwas Okkultes.
|
|
Wenn wir fragen “wo geht das Denken vor sich”, so ist
dahinter immer die Vorstellung eines maschinellen Prozesses, der in einem
abgeschlossenen Raum vor sich geht, sehr ähnlich, wie der Vorgang in der
Rechenmaschine.
|
Schon die Bezeichnung ‘Tätigkeit’ für's Denken ist in einer Weise irreführend. Wir sagen: das Reden ist eine Tätigkeit unseres Mundes. Denn wir sehen dabei unseren Mund sich bewegen und fühlen es, etc-. In demselbendemselben || diesem Sinne kann man nicht sagen, das Denken sei eine Tätigkeit unseres Gehirns. Und kann man sagen, das Denken sei eine Tätigkeit des Mundes oder des Kehlkopfs oder der Hände (etwa, wenn wir schreibend denken)? Zu sagen, Denken sei eben eine Tätigkeit des Geistes, wie Sprechen des Mundes, ist eine Travestie (der Wahrheit). Wir gebrauchen eben ein Bild, wenn wir von der Tätigkeit des Geistes reden. |
Das Denken ist nicht mit der Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen,
die wir von außen sehendie wir von außen sehen ||
der wir von außen
zuschauen, deren Inneres aber wir sehen
müßtenmüßten || müssen
um sie zu verstehen. Das Denken ist nicht mit der Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen,
die wir von außen sehendie wir von außen sehen ||
der wir von außen
zuschauen, deren Inneres aber wir sehen
müßtenmüßten || müssen
um sie zu verstehen. ||
Das Denken ist nicht die Tätigkeit eines Mechanismus, der wir von außen zusehen, deren Inneres aber erforscht werden muß. || Das Denken ist nicht mit der Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen, den wir von außen sehen, in dessen Inneres wir aber erst dringen müssen. |
|
Gedanke & Ausdruck des
Gedankens. |
|
|
|
Man hat nicht den Zeichenausdruck und daneben, für sich selbst, den
(gleichsam dunkeln) Gedanken.
Dann wäre es doch auch zu merkwürdig, daß man den
Gedanken durch die Worte sollte wiedergeben können.
|
D.h.: wenn der Gedanke nicht schon artikuliert
wäre, wie könnte der Ausdruck durch die Sprache ihn artikulieren.
Der artikulierte Gedanke aber ist in allem Wesentlichen ein Satz.
|
|
Wenn man das Verstehen, Wissen, etc., als
Zustand auffaßt, dann nur hypothetisch
im Sinne einer psychischen Disposition, welche auf derselben Stufe steht,
wie eine physiologische Disposition.
|
“Dachtest Du denn, als Du den Satz sagtest, daran,
daß Napoleon …” – “ich dachte nur, was ich
sagte”.
|
|
|
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Ist das Denken ein augenblicklicher Vorgang oder etwa ein andauernder
Zustand, wovon die Worte, der Satz, nur eine ungeschickte Wiedergabe sind
(sodaß man etwa sagen könnte, wie von dem Eindruck
einer Landschaft: Worte können das gar nicht
wiedergeben)?
Der Gedanke braucht solange wie sein Ausdruck.
Weil der Ausdruck der Gedanke ist.
|
Ich habe einmal gelesen, daß ein französischer
Politiker gesagt hat, die französische Sprache sei dadurch ausgezeichnet,
daß in ihr die Wörter in der Ordnung folgen,
wie man wirklich denkt.
|
|
|
Ich meine aber, wenn es denkt, so macht es sich eben Bilder und diese sind in einem gewissen Sinne willkürlich, insofern nämlich, als andere Bilder denselben Dienst geleistet hätten. Und andererseits ist ja die Sprache auch natürlich entstanden, d.h., es muß wohl einen ersten Menschen gegeben haben, der einen bestimmten Gedanken zum ersten Mal in gesprochenen Worten ausgedrückt hat. Und übrigens ist das Ganze gleichgültig, weil jedes Kind, das die Sprache lernt, sie nur in dieser Weise lernt, daß es anfängt in ihr zu denken. Plötzlich anfängt; ich meine: Es gibt kein Vorstadium, in welchem das Kind die Sprache zwar schon gebraucht, sozusagen zur Verständigung gebraucht, aber noch nicht in ihr denkt. |
[] ? Ist es quasi eine Verunreinigung des Sinnes, daß wir ihn in einer bestimmten Sprache, mit ihren Zufälligkeiten, ausdrücken und nicht gleichsam körperlos und rein[?]? ∫ Nein, denn es ist wesentlich, daß ich die Idee der Übersetzung von einer Sprache in die andere verstehe. |
|
Da der Sinn eines Satzes ganz in der Sprache fixiert ist, und es auf den
Sinn ankommt, so ist jede Sprache gleich gut.
Der Sinn aber ist, was Sätze, die in einander
übersetzbar sind, gemein haben.
|
“Der Gedanke, dieses seltsame Wesen.” |
Der Gedanke, soweit man überhaupt von ihm reden kann, muß etwas ganz hausbackenes sein. (Man pflegt sich ihn als etwas Ätherisches, noch Unerforschtes, zu denken; als handle es sich um Etwas, dessen Außenseite bloß wir kennen, dessen Wesen aber noch unerforscht ist, etwa wie das unseres Gehirnsdas unseres Gehirns || unser Gehirn.) |
Der Gedanke hat aber nur eine Außenseite und kein
Innen.
Und ihn analysieren heißt nicht in ihn
dringen.
|
|
Zweck des Denkens.
Grund des Denkens.
|
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D.h., da sehe ich was Sicherheit bedeutet. (Nicht nur was das Wort “Sicherheit” bedeutet, sondern auch, was es mit ihr auf sich hat.) |
|
Wenn man mich ins Feuer zöge, so würde ich mich wehren und nicht gutwillig
gehn; und ebenso würde ich schreien: “das Feuer wird mich
brennen!” und ich würde nicht schreien:
“vielleicht wird es ganz angenehm sein!”
|
Ich kalkuliere so, weil ich nicht anders kalkulieren
kann.
(Ich glaube das, weil ich nicht anders glauben
kann.)
|
Es sei denn ein Grund von der Art dessen, weswegen man essen soll. |
Man kann einen Gedanken aus anderen begründen, aber nicht das
Denken.
Das, glaube ich, ist es, was unsere Untersuchung rein beschreibend
macht.
|
|
Wenn man nun sagt: gewiß sind doch die Regeln der Grammatik,
Das, was so schwer einzusehen ist, ist, daß, solange wir ein Wahr-Falsch-Spiel spielendaß, solange wir ein Wahr-Falsch-Spiel spielen || daß, solange wir im Bereich der Wahr-Falsch-Spiele bleiben, eine Änderung der Grammatik uns nur von einem solchen Spiel zu einem andern führen kann, aber nicht von etwas Wahrem zu etwas Falschem. Und wenn wir anderseits aus dem Bereich dieser Spiele heraustreten, so nennen wir es eben nicht mehr Grammatik, und zu einem Widerspruch mit der Wirklichkeit kommen wir wieder nicht. |
Denken wir uns die Tätigkeit in einem Haus, in einer Werkstätte.
Da wird gehobelt, gesägt, gestrichen,
etc. etc.; und außerdem
gibt es da eine Tätigkeit, die man ‘rechnenrechnen || Rechnen’ nennt, und die sich scheinbar
von allen den andern unterscheidetvon allen den andern unterscheidet || von allen diesen
unterscheidet, besonders, was denden ||
ihren Grund anbelangt.
Wir machen da etwa ein Bild, die Tätigkeit des Rechnens (Zeichnens,
etc.) verbindet Teile der andern Tätigkeit.
Er setzt aus, rechnet etwas, dann mißt er und
arbeitet mit dem Hobel weiter.
Er setzt auch manchmal aus, um das Hobelmesser zu schleifen; aber
ist
Wenn man nun nach dem Grund einer einzelnen Denkhandlung (Kalkülhandlung) fragt, so erhält man als Antwort die Auseinandersetzung eines Systems dem die Handlung angehört. |
Grammatik
|
Die Grammatik ist keiner Wirklichkeit Rechenschaft -schuldig. Die grammatischen Regeln bestimmen erst- die Bedeutung (konstituieren sie) - & sind darum keiner Bedeutung- verantwortlich & insofern willkürlich. |
|
Wenn sie notwendig ist, so heißt das, daß die Sprache vermittels des roten Täfelchens in irgend einem Sinn notwendig ist; und nicht gleichberechtigt der Wortsprache. |
Aber wie könnte das sein? denn dann wären ja die hinweisenden
Erklärungen überflüssig: das heißt aber schon,
implizite in den andern enthalten.
Wie kann denn eine Regel eines Spiels überflüssig sein,
wenn es eben das Spiel sein soll, was auch durch
diese Regel charakterisiert wird.
|
DerDer || Mein Fehler besteht hier immer wieder darin,
daß ich vergesse daß erst
alle Regeln das Spiel, die Sprache, charakterisieren, und
daß diese Regeln nicht einer Wirklichkeit
verantwortlich sind, so daß sie von ihr kontrolliert
würden, und so daß man von einer Regel bezweifeln
könnte, daß sie notwendig, oder richtig, wäre.
(Vergleiche das Problem der Widerspruchsfreiheit der
Nicht-euklidischen
Geometrie.)
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Die Grammatik ist keiner Wirklichkeit verantwortlich.
|
(Die Grammatik ist der Wirklichkeit nicht Rechenschaft
schuldig.)
|
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Denn eigentlich können ja Regeln nicht kollidieren,
außer sie widersprechen einander.
Denn im Übrigen bestimmen sie ja eine Bedeutung, und
sind nicht einer verantwortlich, so daß sie ihr
widersprechen könnten.
((Dazu eine Bemerkung, daß die
hinweisende Erklärung eine
der Regeln ist, die von einem Wort gelten.))
|
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Wenn ich dem Holzblock eine bestimmte Form geben will, so ist der Hieb der richtige, der diese Form erzeugt. – Ich nenne aber nicht das Argument das richtige, das die erwünschten Folgen hat. Vielmehr nenne ich die Rechnung falsch, obwohlobwohl || auch wenn die Handlungen, die dem Resultat entspringen, zum gewünschten Ende geführt haben. (“Ich mach' den Haupttreffer, und er will mich belehren!”) Das zeigt, daß die Rechtfertigungen in den beiden Fällen verschiedene sind, und also “Rechtfertigung” verschiedenes in beiden bedeutet. In einem Fall kann man sagen: “Wart' nur, Du wirst schon sehen, daß das Richtige (d.h. hier: Gewünschte) herauskommt”; im andern ist dies keine Rechtfertigung. Wenn man nun von der Willkürlichkeit der grammatischen Regeln spricht, so kann das nur bedeuten, daß es die Rechtfertigung, die in der Grammatik als solcher gilt, nicht für die Grammatik gilt. Und wenn
Die Regeln der Grammatik sind so (d.h. in demselben Sinne) willkürlich, & in demselben Sinne nicht willkürlich wie die Wahl einer Maßeinheit. Aber das kann doch nur heißen, daß sie von der Länge des zumessendenzumessenden || Zumessenden unabhängig ist. Und daß nicht die Wahl der einen Einheit ‘wahr’, der andern ‘falsch’ ist, wie die Angabe der Länge wahr oder falsch ist. Was natürlich nur eine Bemerkung über die Grammatik des Wortes “Längeneinheit” ist. Man ist versucht, die Regeln der Grammatik durch Sätze zu rechtfertigen von der Art: “Aber es gibt doch wirklich 4 primäre Farben”; und gegen die Möglichkeit dieser Rechtfertigung, die nach dem Modell der Rechtfertigung eines Satzes durch (den[?]) Hinweis auf seine Verifikation gebaut ist, richtet sich das Wort, daß die Regeln der Grammatik willkürlich sind.
Kann man aber nicht doch in irgend einem Sinne sagen, daß die Grammatik der Farbwörter die Welt, wie sie tatsächlich ist, charakterisiert? Man möchte sagen: kann ich nicht wirklich vergebens nach einer fünften primären Farbe suchen? (Und wenn man suchen kann, dann ist ein Finden denkbar.) Nimmt man nicht die primären Farben zusammen, weil sie eine Ähnlichkeit haben, oder zum mindesten die Farben, im Gegensatz z.B. vonvon || zu den Formen oder Tönen, weil sie eine Ähnlichkeit haben? Oder habe ich, wenn ich diese Einteilung der Welt als die richtige hinstelle, schon eine vorgefaßte Idee als Paradigma im Kopf? Von der ich dann etwa nur sagen kann: “ja, das ist die WeiseWeise || Art, wie wir die Dinge betrachten”, oder “wir wollen eben ein solches Bild (von der Wirklichkeit) machen”. Wenn ich nämlich sage: “die primären Farben haben doch eine bestimmte Ähnlichkeit miteinander” – woher nehme ich den Begriff dieser Ähnlichkeit? D.h.: habe ich hier eine Funktion “x ähnlich mit y”, in die ich die Farben als Argumente einsetzen kann? Ist nicht so, wie der Begriff “primäre Farbe” nichts andres ist, als “blau oder rot oder grün oder gelb”, – auch der Begriff jener Ähnlichkeit nur durch die vier Farben gegeben? Ja, sind sie nicht die gleichen! – “Ja, könnte man denn auch rot, grün und kreisförmig zusammenfassen?” – Warum nicht?! Die Wichtigkeit in einem Spiel liegt darin, daß wir dieses Spiel spielen. Daß wir diese Handlungen ausführen. Es verliert seine Wichtigkeit nicht dadurch, daß es selbst nicht wieder eine Handlung in einem andern (übergeordneten) Spiel ist. Warum nenne ich die Regeln des Kochens nicht willkürlich; und warum bin ich versucht, die Regeln der Grammatik willkürlich zu nennen? Weil das ‘Kochen’ durch seinen Zweck definiert ist, dagegen der Gebrauch der Sprache nicht. Darum ist der Gebrauch der Sprache in einem gewissen Sinne autonom, in dem das Kochen und Waschen es nicht ist. Denn, wer sich beim Kochen nach andern als den richtigen Regeln richtet, kocht schlecht; aber wer sich nach andern Regeln als denen des Schach richtet, spielt ein anderes Spiel und wer sich nach andern grammatischen Regeln richtet, als den
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Man sieht dann vor allem, wie der Begriff des Spiels und damit der Spielregel ein an den Rändern verschwimmender ist. Ferner sieht man etwa Folgendes, wenn man die Regeln z.B. des Schachspiels betrachtet: Es gibt hier Sätze, die die Züge der einzelnen Figuren beschreiben; allgemeiner ausgedrückt, Regeln über Spielhandlungen. Dann aber gibt es doch die Sätze, die die Grundstellung beschreiben und solche, die das Schachbrett beschreiben. |
Regel & Erfahrungssatz
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Sagt eine Regel, daß Wörter tatsächlich - so & so gebraucht werden? |
Die Regel ist die Festsetzung der MaßeinheitDie Regel ist die Festsetzung der Maßeinheit || Die Regel setzt die Maßeinheit fest, und der Erfahrungssatz sagt, wie lang ein Gegenstand ist. (Und hier sieht man, wie logische Gleichnisse funktionieren, denn die Festsetzung der Maßeinheit ist wirklich eine grammatische Regel und die Angabe einer Länge in dieser Maßeinheit ein Satz, der von der Regel Gebrauch macht.) |
Wenn man die Regel dem Satz beifügt, so ändert sich der Sinn des Satzes
nicht.
Wenn die Definition des Meters die Länge des Pariser Urmeters
ist, so sagt der Satz “dieses Zimmer ist 4m
lang” dasselbe wie, “dieses Zimmer ist 4m lang;
und 1m = die Länge des Pariser
Urmeters”.
Die Legende zu einer Landkarte ist so eine Anweisung zum Gebrauch – oder zum Verständnis – einer Beschreibung.
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Die Regel ist eine Art vorgezeichneter Route; ein vorgezeichneter Weg. |
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(Sraffa) Ein Ingenieur baut eine Brücke; er schlägt dazu in mehreren Handbüchern nach; in technischen Handbüchern und in juridischen. Aus dem einen erfährt er, daß die Brücke zusammenbrechen würde, wenn er diesen Teil schwächer machen würde als etc. etc.; aus den andern, daß er eingesperrt würde, wenn er sie so und so bauen wolltewollte || würde. – Stehn nun die beiden Bücher nicht auf gleicher Stufe? – Das kommt drauf an, was für eine Rolle sie in seinem Leben spielen. Das juridische Handbuch kann ja für ihn einfach ein Buch über die Naturgeschichte der ihn umgebenden Menschen sein. Vielleicht muß er auch ein Buch über das Leben der Biber nachschlagen, um zu erfahren, wie er die Brücke streichen muß, daß die Biber sie nicht annagen. – Gibt es aber nicht noch eine andere Weise, die Gesetze zu betrachten? Fühlen wir nicht sogar deutlich, daß wir sie nicht so betrachten? – Ist dies nicht die gleiche Frage, wie: – Ist ein Vertrag nur die Feststellung, daß es für die Parteien nützlich ist, so und so zu handeln? Fühlen wir uns nicht in manchen Fällen (wenn auch nicht in allen) auf andre
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Ich könnte auch so sagen: Ich will nur das mitteilen, was der Satz der Sprache mitteilt; und die Regel ist nichts als ein Hilfsmittel dieser Mitteilung (so wie ich sie, die Regel, verstehe). Schon deshalb darfdarf || kann die Regel nicht selbst eine Mitteilung sein; denn sonst würde der Sinn des Satzes irgendwie zugleich den Sinn der Mitteilung über den Sprachgebrauch beinhalten. Wir müssen uns vergegenwärtigen, wie wir in der Philosophie, d.h. beim Klären grammatischer Fragen, wirklich von Regeln reden; – damit wir auf der Erde bleiben und nicht nebelhafte Konstruktionen machenmachen || bauen . Ich gebe z.B. Regeln wie: (∃ x). fx: ⌵ :fa: ⌵ :fb = (∃ x).fx oder non-non-p = p, oder ich sage, daß es sinnlos ist von einem “rötlichen Grün” zu reden, oder von “schwärzlichen Schwarz”, oder ich sage, daß “a = a” sinnlos ist, oder beschreibe eine Notation wie dieses Gebilde und “(∃ x).x = x” vermeidet, oder sage, es habe keinen Sinn zu sagen, etwas “scheine rot zu scheinen”, oder es habe Sinn zu sagen, daß im Gesichtsraum eine krumme Linie aus geraden Stücken zusammengesetzt sei, oder es habe den gleichen Sinn, zu sagen “der Stein falle, weil er von der Erde angezogen werde” und “der Stein müsse fallen, weil er von der Erde etc.”. Ich biete dem Verwirrten eine Regel an und er nimmt sie an. Ich könnte auch sagen: ich biete ihm eine Notation an. Wie schaut nun so eine Notation aus? Nun, in den meisten Fällen werde ich Sätze der alten Notation (etwa der Wortsprache) in die entsprechenden Sätze der neuen Schreibweise übersetzen; etwa indem ich schreibe:
etc..
Die Regel entspricht aber in gewissem Sinne dem, was man eine “Annahme” genannt hat. Sie ist quasi ein Satzradikal (chemisch gesprochen). Und es ist charakteristisch für die Art unserer Untersuchung, daß wir uns nicht für die Sätze interessieren, die mit diesem Radikal gebildet werden (können). Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Regel; nicht, daß ich sie jemandem anbiete, nicht, daß jemand sie benützt, etc.. Sie könnte, glaube ich, verglichen werden dem Plan eines Hauses, ich meine einer Zeichnung, die als Plan eines Hauses gebraucht werden kann, der aber kein existierendes Haus entspricht und von der auch nicht gesagt wird, daß ihr einmal eines entsprechen soll, etc.. |
Das, was hier irrezuführen scheint, ist ein Doppelsinn des Wortes “Beschreibung”, wenn man einmal von der Beschreibung eines wirklichen Hauses oder Baumes etc. spricht, ein andermalein andermal || einmal von der Beschreibung einer Gestalt, Konstruktion, etc., einer Notation, eines Spiels. Worunter aber eben nicht ein Satz gemeint ist der sagt, daß ein solches Spiel irgendwo wirklich gespielt, oder eine solche Notation wirklich verwendet wird; vielmehr steht die Beschreibung statt der hier gebrauchten Wörter “ein solches Spiel” und “eine solche Notation”. Die Beschreibung einer Notation fängt (man[?]) charakteristischerweisecharakteristischerweise || charakteristisch oft mit den Worten an: “Wir können auch so schreiben: …”. Man könnte fragen: “was ist das für eine Mitteilung ‘wir können …” etc.. Man schreibt auch etwa: “übersichtlicher wird unsere Darstellung, wenn wir statt … schreiben: …; und die Regeln geben …”; und hier stehen die Regeln in einem Satz. |
Denken wir uns etwa ein Bild, einen Boxer in bestimmter
Kampfstellung darstellend.
Dieses Bild kann nun dazu gebraucht werden um jemandem mitzuteilen, wie er
stehen, sich halten soll; oder, wie er sich nicht halten soll; oder, wie ein
bestimmter Mann dort und dort gestanden hathat || ist;
etc. etc..
Man könnte dieses Bild ein Satzradikal nennen.
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‘Regel’ ist in demselben Sinne ein Begriff mit
verschwommenen
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Wenn man eine Notation beschreibt, sagt man etwa: “ich
willwill || werde in diesem Buch statt
‘p oder q’
‘p
⌵ q’ schreiben”, und das ist
natürlich ein kompletter Satz.
Das aber, was ich ‘Regel’ nennen will, und etwa
“p oder q . = . p ⌵
q” geschrieben wird, ist keiner. –
Was ich ‘Regel’ nenne, soll nichts von einer bestimmten
(oder auch unbestimmten) Zeit oder einem Ort der Anwendung enthalten,
sich auf keine bestimmten (oder unbestimmten) Personen beziehen;
sondern nur Instrument der Darstellung sein.
Wir sagen nun: “wir gebrauchen die Wörter ‘rot’ und ‘grün’ in solcher Weise, daß es als sinnlos gilt (kontradiktorisch ist) zu sagen, am selben Ort sei zu gleicher Zeit rot und grün”. Und dies ist natürlich ein Satz. Erfahrungssatz über unsere tatsächliche Sprache. |
Der Respekt, den man vor den Regeln des Schachspiels – etwa hat, entspringtentspringt || kommt daher, daß die Spiele, die die diese Regeln charakterisieren, uns in vielerlei Beziehung gemäß sind. Denken wir uns aber, ich erfändeerfände || beschriebe ein Spiel, das ich etwa “Abrakadabra” nenne und gebe dafür die Regel: “Man lege einen Feldstein in eine viereckige Kiste, nagle die Kiste zu und werfe mit einem andern Stein nach ihr” – gewiß hat dieses Gebilde auch das Recht, eine Regel genannt zu werden. Man wird nur fragen: “was soll das alles? wozu sollen wir das machen?” Aber auf solche Fragen geben ja auch die Schachregeln keine Antwort. Aber in dem Fall der eben gegeben Regel fällt das Wort “man lege … und werfe” auf,fällt das Wort “man lege … und werfe” auf, || fällt das Wort auf “man lege … und werfe”, nämlich die imperative Form; man möchte fragen: warum soll ich … legen etc., oder in welchem Fall? Was muß mein Zweck sein, damit ich das tun soll? Das heißt, der Imperativ scheint uns hier unsinnig. Aber er ist es ebensowenig, wie in einer gewöhnlichen Spielregel. Nur sieht man hierhier || in diesem Fall klar, daß man es nicht mit einem kompletten Satz zu tun hat. Höchstens mit der Definition von “Abrakadabra”; nämlich: “Abrakadabra spielen” heißt, einen Feldstein in eine Kiste legen, etc.. |
Die Logik normativ.
Inwiefern reden wir von idealen Fällen, - einer idealen Sprache.
(„Logik des luftleeren Raums”.)
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Was heißt es, es zu wissen und es nicht sagen zu können? “Du weißt es und kannst hellenisch reden, also mußt Du es doch sagen können.” Müßigkeit einer Definition, etwa der, des Begriffs ‘Pflanze’. Aber ist die Definition kein Erfordernis der Exaktheit? “Der Boden war ganz mit Pflanzen bedeckt”: damit meinen wir nicht Bazillen. Ja, wir denken dabei vielleicht an grüne Pflanzen einer bestimmten Größenordnung. Wer uns sagen würde, wir wissen nicht, was wir reden, ehe wir keine Definition der Pflanze gegeben haben, würden wir mit Recht für verrückt halten. Ja, wir könnten auch mit einer solchen Definition uns in den gewöhnlichen Fällen nicht besser verständigen. Ja, es scheint sogar, in gewissem Sinne schlechter, weil gerade das Undefinierte in diesem Fall zu unserer Sprache zu gehören scheint. |
Denken wir uns in dem Satz einer Erzählung “der Boden war ganz
mit Gräsern und Kräutern bedeckt” die Wörter
“Gräser” und “Kräuter” durch
Definitionen ersetzt.
Es ist klar, daß diese Definitionen lange und
komplizierte Ausdrücke sein müssenmüssen || werden; und nun ist die Frage, ob wir denn wirklich mit dem Satz
das gemeint haben, was jetzt in dem ungleich viel komplizierteren
steht.
Wir würden – glaube ich – sagen, daß wir
an alles das gar nicht gedacht hätten.
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Kann man nun aber auf eine solche Sprache die Idee des Kalküls
anwenden?
Und ist das nicht so, als wollte man in einem Bild, worin alle Farbflecken
ineinander verlaufen, von Farbgrenzen reden?
Oder liegt
die
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Wenn etwa beim Preisschießen für gewisse Grenzfälle
keine Bestimmung getroffen wäre, ob dieser
Schuß noch als Treffer ins Schwarze gelten
soll (oder nicht).
Nehmen wir nun aber an, ein solcher Schuß komme
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Soll ich sagen, daß für diesen und diesen Fall keine Regel aufgestellt ist? Gewiß, wenn es sich so verhält. Soll ich aber aber also sagen, es gibt kein Regelverzeichnis unserer Sprache und das ganze Unternehmen, eins aufzustellen, ist Unsinn? – Aber es ist ja klar, daß es nicht unsinnig ist, denn wir stellen ja mit Erfolg Regeln auf, und wir müssen uns nur enthalten, Dogmen aufzustellen. (Was ist das Wesen eines Dogmas? Besteht es nicht darin, naturnotwendige Sätze über alle möglichen Regeln zu behaupten?)Besteht es nicht darin, naturnotwendige Sätze über alle möglichen Regeln zu behaupten?) || Ist es nicht die Behauptung eines naturnotwendigen Satzes über alle möglichen Regeln? |
“Ich weiß, was eine Pflanze ist, kann es
aber nicht sagen”.
Hat dieses Wissen die Multiplizität eines Satzes, der nur nicht
ausgesprochen wurde?
So daß, wenn der Satz ausgesprochen würde,
ich ihn als den Ausdruck meines Wissens anerkennen würde? –
Ist es nicht vielmehr wahr, daß jede exakte
Definition als Ausdruck unseres Verstehens abgelehnt werden
müßte?
D.h., würden wir nicht von so einer sagen müssen,
sie bestimme zwar einen, dem unseren verwandten, Begriff, aber nicht diesen
selbst?
Und die Verwandtschaft sei etwa die, zweier Bilder, deren eines aus
unscharf
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Die Frage ist nun: kannst Du bei dem ersten Bild auch von Flecken
reden?
Gewiß, nur in einem anderen, aber verwandten,
Sinn.
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Das heißt: die unscharfen Grenzen
gehören zu meinem Begriff der Pflanze, so wie er jetzt ist,
d.h. so, wie ich dieses Wort jetzt gebrauche, und es
charakterisiert diesen Begriff, daß ich
z.B. sage: ich habe darüber keine Bestimmung
getroffen, ob dieses Ding eine Pflanze heißen soll
oder nicht.
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Wenn aber der Träger dem Namen abhanden kommen, oder nie existiert
haben kann, so mußte man beim Gebrauch des
Namens von vornherein damit rechnen.
Das mußte in seiner Bedeutung liegen.
((Es sei denn, daß wir diese Bedeutung
geändert haben, oder, daß das Wort keine
bestimmte Bedeutung hatte; denn welches ist die
Bedeutung, wenn er sie nicht angeben kann?
Nun, wir werden sein tatsächliches Verhalten durch ein “Schwanken
zwischen mehreren Bedeutungen” beschreiben können.
Es ist wohl wesentlich, daß ich ihn fragen
kann: was hast Du eigentlich gemeint.
Und als Antwort wird er mir vieles sagen, und sich etwa an mich
wenden, daß ich ihm das Regelverzeichnis einrichte,
das seinem Zweck entspricht.
Für uns ist es genügend, daß es eine Frage gibt: “wie meinst Du das?” und daß als Antwort auf diese Frage das zuerst gegebene Zeichen durch ein neues ersetzt wird. – Der Einwand dagegen ist, daß mir eine Erklärung ja nichts hilft, wenn sie nicht die letzte ist, und daß sie nie die letzte ist. Ich kann zwar erklären: unter ‘Moses’ verstehe ich den Mann, wenn es einen solchen gegeben hat, der die Israeliten aus Ägypten geführt hat, wie immer er damals genannt worden sein mag und was immer er sonst getan oder nicht getan haben mag –, aber ähnliche Fragen ergeben sich nun in Bezug auf die Wörter dieses Satzesdieses Satzes || dieser Erklärung (was nennst Du “Ägypten”? wen, “die Israeliten”? etc.). Ja, diese Fragen kommen auch nicht zu einem Ende, wenn wir etwa bei WortenWorten || Wörtern wie ‘rot’, ‘dunkel’, ‘süß’, angelangt wären. Unrichtig war es nur, zu sagen,
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Die Tendenz mit der Untersuchung eines Satzes da anzufangen, wo seine Anwendung ganz nebelhaft und unsicher ist (der Satz der Identität ist ein gutes Beispiel), anstatt diese Fälle vorläufig beiseite zu lassen und den Satz dort anzugehen, wo wir mit gesundem Menschenverstand über ihn reden können, diese Tendenz ist für die aussichtslose Methode der meisten Menschen, die philosophieren, bezeichnend. |
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Das ist aber kein Eingeständnis – als habe man damit einen
Fehler
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Das kommt nun daher, daß man den Merkmalen des Urbilds einen Halt in der Betrachtung geben will. Da man aber Urbild und Objekt vermischt, dem Objekt dogmatisch beilegen muß, was nur das Urbild charakterisieren mußmuß || soll. Anderseits glaubt man, die Betrachtung ermangle ja derermangle ja der || habe nicht die Allgemeinheit, die man ihr geben will, wenn sie nur für den einen Fall wirklich stimmt. Aber das Urbild soll ja eben als solches hingestellt werden; daß es die ganze Betrachtung charakterisiert, ihre Form bestimmt. Es steht also an der Spitze und ist dadurch, daß alles, was nur von ihm gilt, von allen Objekten der Betrachtung ausgesagt wird. |
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Wortarten werden nur durch
ihre Grammatik
unterschieden
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Genau dasselbe gilt in jeder Geometrie von den Ausdrücken
“Punkt” und “Gerade”
etc.
Was ein Punkt ist und was eine Gerade, sieht man nur daran, welche Plätze
das eine und das andere in dem System von Regeln einnimmt.
Denken wir uns etwa ein System von Buchstaben von solcher Art,
daß alle erlaubten Zeichen Gruppen von 3 Buchstaben
sind, und zwar derart, daß ein Buchstabe, der an einer
Außenstelle stehen darf, nicht in der
Mittelstelle stehen darf und umgekehrt.
Diese Regel würde zwischen zwei “Wortarten”
unterscheiden und wir könnten das dadurch zum Ausdruck bringen,
daß wir für die Außenglieder
große, für die Innenglieder kleine Buchstaben
verwenden. –
Andrerseits aber hat die Unterscheidung zweier Wortarten keinerlei
Sinn, wenn sie nicht auf die obige Art syntaktisch
unterschieden sind, d.h. wenn sie nicht auch ohne die
verschiedene Art der Bezeichnung, bloß durch die von
ihnen geltenden Regeln, als verschieden zu erkennen wären.
(Zwei Rössel könnten einander in keiner Hinsicht ähnlich sehen und
wären, wenn man die für sie geltenden Spielregeln kennt, doch als solche
gekennzeichnet.)
Damit hängt es unmittelbar zusammen, daß das
Einführen neuer Gattungsnamen in die Philosophie der Logik uns um kein Haar
weiterbringt, solange nicht die syntaktischen Regeln gegeben sind,
die den Unterschied machen.
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Wende das auf einen Satz an, wie etwa “es wird niemals Menschen
mit 2 Köpfen geben”.
Dieser Satz scheint irgendwie ins Unendliche, Unverifizierbare zu reichen
und sein Sinn von jeder Verifikation unabhängig zu sein.
Aber wenn wir seinen Sinn erforschen wollen, so meldet sich ganz richtig
die Frage: Können wir die Wahrheit eines solchen Satzes je
wissen, und wie können wir sie wissen; und welche Gründe
können wir haben, was der Satz sagt anzunehmen oder abzulehnen?
Nun wird man vielleicht sagen: es ist ja nach dem Sinn gefragt
worden; und nicht danach, ob und wie man ihn wissen kann.
Aber die Antwort auf die Frage “wie kann man diesen Satz
wissen?” ist nicht eine psychologische, sondern sie sagt,
aus welchem andern Satz er folgt, gehört also zur Grammatik des
ersten.
Und die Gründe, die möglich sind den Satz anzunehmen, sind nicht
persönliche Angelegenheiten, sondern Teile des Kalküls, zu dem der Satz
gehört.
Wenn ich frage: wie kann ich den Satz “jemand
ist im Nebenzimmer” verifizieren, oder wie kann ich herausfinden,
daß jemand im Nebenzimmer ist, so ist
etwa eine Antwort: “indem ich ins
Nebenzimmer gehe und ihn sehe”.
Wenn nun gefragt wird “wie kann ich ins Nebenzimmer
kommen, wenn die Türe versperrt ist”, so ist dieses
“kann” ein anderes als das erste:
Die erste Frage nach der Möglichkeit (der logischen) hatte eine
Erklärung über den Satzkalkül zur Antwort, daß nämlich
dieser Satz aus jenem folgt; die zweite Frage
war
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Die Ursachen, warum wir einen Satz glauben, wären bei derbei der || für
die Frage, was es denn ist, was wir glauben, allerdings irrelevant,
aber nicht so die Gründe, die ja mit dem Satz grammatisch verwandt sind und uns sagen, wer er
ist.
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Der Instinkt führt Einen richtig, der zur Frage führt: Wie
kann man so etwas wissen; was für einen Grund können wir
haben,
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Der Sinn ist keine Seele des Satzes.
Er muß, soweit wir an ihm interessiert sind, sich
gänzlich ausmessen lassen, sich ganz in Zeichen offenbarenoffenbaren ||
erschließen.
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Wenn man nun fragt: hat es Sinn zu sagen “es wird
nie das und das geben””?”
–
Nun, welche Evidenz gibt es dafür; und was folgt daraus? –
Denn, wenn es keine Evidenz dafür gibt – nicht,
daß wir noch nicht im Stande waren sie zu kriegen
– sondern, daßdaß ||
wenn keine im Kalkül vorgesehen wurde,
– dann ist damit der Charakter dieses Satzes bestimmt.
Wie das Wesen einer Zahlenart dadurch, daß kein
Vergleich zwischen ihr und gewissen Rationalzahlen möglich ist.
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Übrigens: Eine Zahl, die heute auf
bewußte Weise mittels des
Fermat'schen
Satzes definiert ist, wird dadurch nicht geändert, daß
der Beweis dieses Satzes, oder des Gegenteils, gefunden wird.
Denn der Kalkül dieser Zahl weiß von dieser Lösung
des Problems nichts (und wird auch dann nichts von ihr
wissen).
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“Ich werde nie einen Menschen mit 2 Köpfen sehen”; man
glaubt durch diesen Satz irgendwie in die Unendlichkeit zu reichen.
Quasi, zum mindesten eine Eisenbahn dorthin gelegt zu haben, wenn wir auch
noch nicht die ganze Strecke bereist haben.
Es liegt da die Idee zu Grunde, daß z.B. das Wort “nie” die Unendlichkeit
Es kommt darauf an: Was kann ich mit so einem Satz tuntun || anfangen; denn, auf die Frage “was bedeutet er?” kommt ja wieder ein Satz zur Antwort, und der führt mich solange nicht weiter, als ich aus der Erklärung nichts über die Züge erfahre, die ich mit den Figuren machen darf. (Als ich, sozusagen, nur immer wieder die gleiche Konfiguration vor mir sehe und keine anderen, die ich aus ihr bilden kann.) So höre ich z.B., daß keine Erfahrung diesen Satz beweisen kann und das beruhigt mich über seine unendliche Bedeutung. |
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Auf die Frage “ist A mein Ahne” kann ich mir nur die Antwort denken “A findet sich in meiner Ahnengalerie” oder “A findet sich nicht in meiner Ahnengalerie” (wo ich unter Ahnengalerie die Gesamtheit aller Arten von Nachrichten über meine Vorfahren verstehe). Dann konnte aber auch die Frage nur dasselbe heißen wie: “Findet sich A in meiner Ahnengalerie”. (Eine Ahnengalerie hat ein Ende: das ist ein Satz der Syntax.) Wenn mir ein Gott offenbarte, A sei mein Ahne, aber nicht, der wievielte, so könnte auch diese Offenbarung für mich nur den Sinn haben, ich werde A unter meinen Ahnen finden, wenn ich nur lang genug suche; da ich aber die Zahl N von Ahnen durchsuchen werde, so muß die Offenbarung bedeuten, A sei unter jenen N Ahnen. |
Intention
& Abbildung-. |
Wenn ich mich abbildend nach - einer Vorlage richte, also weiß,- daß ich jetzt den Stift so bewege,- weil die Vorlage so verläuft, ist- hier eine mir unmittelbar bewußte -Kausalität im Spiel? |
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In einem gewissen Sinne kann ich mich irren, denn ich kann mir sagen
“Ich weiß nicht, warum mich sein Kommen
heute so[?] ärgert”.
Das heißt, über die Ursache meines
Ärgers läßt sich streiten.
–
Anderseits nicht darüber, daß der Gedanke an sein
Kommen – wie man sagt – unlustbetont ist.
Wie aber in dem Fall: Ich sehe den Menschen und der Haß gegen ihn steigt bei seinem Anblick in mir gegen ihn auf. – Könnte man fragen: wie weiß ich, daß ich ihn hasse, daß er die Ursache meines Hasses ist. Und wie weiß ich, daß sein Anblick diesen Haß neu erweckt? Auf die erste Frage: – ‘ich hasse ihn’ heißt nicht ‘ich hasse und er ist die Ursache meines Hasses’. Sondern er, beziehungsweise sein Gesichtsbild – etc. – kommt in meinem Haß vor, ist ein Bestandteil meines Hasses. (Auch hier tut's die Vertretung nicht, denn was garantiert mir dafür, daß das Vertretene existiert.) Im zweiten Fall kommt[?] eben unmittelbar die Erscheinung des Menschen in meinem Haß vor[?], oder, wenn nicht, dann ist seine Erscheinung wirklich nur die hypothetische Ursache meines Gefühls und ich kann mich darin irren, daß sie es ist, die das Gefühl hervorruft. |
“Ganz ebenso muß es sich auch
mit dem Handeln nach einem Zeichenausdruck verhalten.
Der Zeichenausdruck muß in diesem Vorgang involviert
sein, während er nicht involviert ist, wenn er
bloß die Ursache meines Handelns
ist.”
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Ich würde dann sagen: Wäre die Vorlage länger gewesen, so wäre ich mit meinem Bleistift noch weitergefahren und wenn kürzer, weniger weit. Aber war, gleichsam, der Geist, der sich hierin ausspricht, schon im Nachziehen des einen Strichs enthalten? |
Ich kann mir vornehmen: Ich gehe solange, bis ich ihn finde
(ich will etwa jemand auf einer Straße
treffen).
Und nun gehe ich die Straße entlang und treffe ihn
an einem bestimmten Punkt und bleibe stehen.
War in dem Vorgang des Gehens, oder irgend einem andern gleichzeitigen,
die Befolgung der allgemeinen Regel, die ich mir vorgesetzt hatte,
enthalten?
Oder war der Vorgang nur in
Übereinstimmung mit dieser Regel, aber auch mit
anderen entgegengesetzten Regeln?
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Was hätte übrigens eineeine || die allgemeine Regel überhaupt
auszudrücken, wenn das nichtdas nicht || nicht das?
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Man könnte dann sagen: Wenn auch mein Bleistift die
Vorlage nicht trifft, die Absicht trifft sie immer.
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Nur in diesem Sinne bildet z.B. das Pianola die
Loch-Schrift auf dem Streifen in die Tonfolge ab.
Oder der Musterwebstuhl die Sprache der gelochten Karten in das Muster des
gewebten Stoffes.
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Wie rechtfertigt man das - Resultat der Abbildung mit - der allgemeinen Regel der Abbildung? |
Ich kann 5²
mittels x²
rechtfertigen, wenn ich dabei
x² einem
x³ oder einem
andern Zeichen des
Systems entgegenstelle.
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Die Schwierigkeit ist offenbar, das nicht zu rechtfertigen versuchen, was
keine Rechtfertigung verträgtverträgt ||
zuläßt.
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Wenn man fragt: “warum schreibst Du
5²?”
und ich antworte “es steht doch da, ich soll quadrieren”,
so ist das eine Rechtfertigung – und eine volle
–.
Eine Rechtfertigung verlangen, in dem Sinne, in
dem dies keine ist, ist sinnlos.
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Ich hätte jemandem alle möglichen Erklärungenmöglichen Erklärungen || mögliche
Erklärung dafür gegeben, was der Befehl “quadriere diese
Zahlen” heißt.
(Und diese Erklärungen sind doch sämtlich Zeichen.)
Er quadriere darauf, und nun frage ich ihn “warum tust Du
das auf diese Erklärung hin?”
Dann hätte es keinen Sinn mir zu antworten: “Du hast mir
doch gesagt: (es folgt die Wiederholung der
Erklärungen)”.
Eine andre Art der Antwort ist aber auf diese Frage auch nicht möglich und
die Frage heißt eben nichts.
Sie müßte sinnvoll lauten:
“Warum tust Du das und nicht jenes auf diese
Erklärungen hin (ich habe Dir doch gesagt …)”.
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Wenn man nun fragen würde: Wie lange vor der Anwendung der
Regel muß die Disposition
“
x²” gedauert haben?
Eine Sekunde, oder zwei?
Diese Frage klingt natürlich, und mit Recht, wie eine
Persiflage.
Wir fühlen, daß es darauf gar nicht ankommen
kann.
Aber diese Art der[?] Frage taucht immer wieder
auf.
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Wir stoßen hier immer auf die peinliche Frage, ob
denn nicht das Anschreiben des
‘5²’
(z.B.) mehr oder weniger (oder ganz)
automatisch erfolgt sein könne, und fühlen, daß
das der Fall sein mag und daß es uns gar nichts
angeht.
Daß wir hier auf ganz
irrelevantem Boden sind, wo wir nicht
hingehören.
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Was heißt es aber: Ich geh' zur Tür, weil der Befehl gelautet hat “geh' zur Tür”? Und wie vergleicht sich dieser Satz mit: ich geh' zur Tür, obwohl der Befehl gelautet hat “geh' zur Tür”. Oder: Ich geh' zur Tür, aber nicht weil der Befehl lautete “geh' …”, sondern …. Oder: Ich geh' nicht zur Tür, weil der Befehl gelautet hat “geh' zur Tür”. |
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Der psychische Vorgang kann auch nicht mehr leisten, als
Denn immer wieder ist man in der[?] Versuchung, einen symbolischen Vorgang durch einen besonderen psychischen Vorgang erklären zu wollen, als ob die Psyche in dieser Sache viel mehr tun könnte, als das Zeichen. |
Es mißleitet uns da die falsche Analogie mit einem
Mechanismus, der mit anderen Mitteln arbeitet, und daher besondere
Bewegungenbesondere
Bewegungen || eine besondere Bewegung erklären kann.
Wie wenn wir sagen: diese Bewegung kann nicht durch den Eingriff von
Zahnrädern allein erklärt werden.
|
Hierher gehört irgendwie: daß es nicht
selbstverständlich ist, daß sich das Zeichen durch
seine Erklärung ersetzen läßt.
Sondern eine merkwürdige, wichtige Einsicht in das Wesen
dieser (Art von)
Erklärung.
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Die Beschreibung des Psychischen müßte sich ja doch
wieder als Symbol verwenden lassen.
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Man kann sagen, daß, ob ich lese, oder nur Laute
hervorbringe,
Schriebe er aber nun:
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Man könnte natürlich ebensogut schreiben
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Das Gefühl, welches man bei jeder solchen Darstellung hat,
daß sie roh (unbeholfen) ist, leitet irre, denn
wir sind versucht, nach einer “besseren” Darstellung zu
suchen.
Die gibt es aber gar nicht.
Eine ist so gut wie die andere, solange die Multiplizität die richtige
ist; d.h., solange jedem Unterschied im Dargestellten
ein Unterschied in der Darstellung entspricht.
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Und nun kann aber auch der Gedanke als psychischer
Prozeß
nicht
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Man kann nicht fragen: Welcher Art sind die geistigen
Vorgänge, daß sie wahr und falsch sein können, was die
außergeistigen nicht können.
Denn, wenn es die “geistigen” können, so
müssen's auch die anderen können; und
umgekehrt.
Denn, können es die seelischenseelischen || geistigen Vorgänge, so muß es auch ihre Beschreibung können. Denn in ihrer Beschreibung muß es sich zeigen, wie es möglich ist. |
Wenn man sagt, der Gedanke sei eine seelische Tätigkeit, oder eine
Tätigkeit des Geistes, so denkt man an den Geist als an ein trübes,
gasförmiges Wesen, in dem manches geschehen kann,
daß außerhalb
nicht geschehen
kann.
Und von dem man manches erwarten kannkann || muß, das sonst nicht möglich ist.
Es handeltEs handelt || Als handle gleichsam die Lehre vom Gedanken vom organischen Teil, im Gegensatz zum anorganischen des Zeichens. Es istist || wäre gleichsam der Gedanke der organische Teil des Symbols, das Zeichen der anorganische. Und jener organische Teil kann Dinge leisten, die der anorganische nicht könnte. Als geschähe hinter dem Ausdruck noch etwas Wesentliches, was sich nicht ausdrücken läßtnicht ausdrücken läßt || nicht durch den Ausdruck ersetzen läßt – auf dasauf das || worauf sich etwa nur hinweisen läßt – was in dieser Wolke (dem Geist) geschieht und den Gedanken erst zum Gedanken macht. Wir denken hier an einen Vorgang analog dem Vorgang der Verdauung und die Idee ist, daß im Inneren des Körpers andere chemische Veränderungen vor sich gehen, als wir sie außen produzieren können, daß der organische Teil der Verdauung einen anderen Chemismus hat, als, was wir außen mit den Nahrungsmitteln vornehmen könnten. |
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So wie ich früher einmal gesagt habe: Die Intention kann auch
nur ein Phänomen wie jedes andere sein, wenn ich überhaupt von ihr reden
darf.
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Das Wählen der Striche beim Abbilden einer Vorlage ist also allerdings ein
anderer Vorgang, als etwa das bloße Zeichnen dieser
Striche, wenn ich mich “nicht nach der Vorlage richte”,
aber der Unterschied ist ein äußerer, beschreibbarer,
wie der Unterschied zwischen den Zeichengruppen
|
Und so steht es also auch mit dem Wählen der Worte, wenn
ich
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Wie hängen unsre Gedanken mit- den Gegenständen zusammen- über die wir denken? Wie treten - diese Gegenstände in unsre Gedanken ein. (Sind sie in ihnen durch - etwas Andres – etwa Ähnliches – vertreten?)
Wesen des Portraits; die Intention.
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Es ist, als ob im Befehl bereits ein Schatten der Ausführung läge.
Aber ein Schatten eben dieser Ausführung.
Du gehst im Befehl dort und dort hin. –
Sonst wäre es aber eben ein anderer
Befehl.
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Sehr einfach. Aber warum nennen wir es das Bild dieses Menschen? Denn, wenn es das nicht ist, ist es (ja[?]) nicht falsch. – Wir nennen es so, weil er selbst es drübergeschrieben hat. Also hat er nichts weiter getan, als jenes Bild zu malen, und jenen Namen drüberzuschreiben. Und das tat er wohl auch in der Vorstellung. |
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“Woher weiß ich, daß ich es bin”: Das ist ein gutes Beispiel einer falsch angebrachten Frage. Die Frage hat nämlich Sinn, wenn es etwa heißt: Woher weiß ich, daß ich es bin, den ich da im Spiegel sehe. Und die Antwort gibt dann Merkmale, nach denen ich zu erkennen bin. – |
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Wohl aber könnte man fragen “was hat denn der Name
‘a’ mit diesem Menschen zu tun”.
Und die Antwort wäre: Nun, das ist
adas ist
a || er heißt
a.
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Ja, aber worin kommen wir überein?
Welche Beziehung zwischen Zeichen und mir stellen wir her?
Nun, nur die, die etwa durch das Zeigen mit der Hand oder
das Umhängen eines Täfelchens besteht.
Denn diese Relation ist nur durch das System bedeutungsvoll, dem sie
angehört.
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Ja, es hätte Sinn, von diesem Bild zu fragen: “stellt das die Sonne vor?” |
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“Was hat aber Deine Meinung mit Napoleon zu tun?
Welcher ZusammenhangWelcher Zusammenhang || Welche Verbindung
besteht zwischen Deiner Meinung und
Napoleon?
Es kann, z.B., der sein, daß das Wort “Napoleon” in dem Ausdruck meiner Meinung vorkommt, plus dem Zusammenhang, den dieses Wort mit seinem Träger hat. Also etwa, daß er sich so unterschrieben hat, so angeredet wurde, etc. etc-. |
“Aber mit dem Wort ‘Napoleon’ bezeichnest Du doch, während Du es aussprichst,
eben diesen Menschen”. –
“Wie geht denn, Deiner Meinung nach, dieser Akt des Bezeichnens
vor sich?
Momentan? oder braucht er Zeit?” –
“Ja aber, wenn man Dich fragt ‘hast Du jetzt
(eben) den Mann gemeint, der die Schlacht bei
Austerlitz gewonnen hat?’ wirst Du doch sagen
‘ja’.
Also hast Du diesen Mann gemeint, als Du den Satz, in dem sein Name
vorkommt, aussprachst!” –
Wohl, aber nur etwa in dem Sinne, in welchem ich damals auch
wußte, daß
2 + 2 = 4
istist || sei.
Nämlich nicht so, als ob zu dieser Zeit ein besonderer Vorgang
stattgefunden hätte, den wir dieses ‘Meinen’ nennen
könnten; auch wenn vielleicht gewisse Bilder das Aussprechen begleitet
haben, die für diese
Meinung
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Logischer Schluß
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Wissen wir, daß p aus q - folgt, weil wir die Sätze verstehen?- Geht das Folgen aus einem -Sinn hervor? |
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Ich könnte aber ebensogut fragen “wie weiß ich, daß (∃x).fx aus fa folgt” und antworten: “weil ich ‘(∃x).fx’ verstehe”. Wie weiß ich aber wirklich, daß es folgt? – Weil ich so kalkuliere. |
Nein, jene Gleichung drückt einen Teil des VerstehensVerstehens || Verständnisses aus (das so ausgebreitet vor mir liegt). ( Denke an die ……Denke an die …… || Vergleiche die Auffassung des Verstehens, das ursprünglich mit einem Schlag erfaßbarmit einem Schlag erfaßbar || ein Erfassen mit einem Schlag, erst so ausgebreitet werden kann. Wenn ich sage “ich weiß, daß (∃x).fx folgt, weil ich es verstehe”, so hieße das, daß ich, es verstehend, etwas Anderes sehe, als das gegebene Zeichen, gleichsam eine Definition des Zeichens, aus der das Folgen hervorgeht. |
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Ja sagt denn eben (∃x).fx ⌵ fa = (∃x).fx nicht, daß fa schon in (∃x).fx enthalten ist? Zeigt es nicht die Abhängigkeit des fa vom (∃x).fx? Nein, außer, wenn (∃x).fx als logische Summe definiert ist (mit einem Summanden fa). – Ist das der Fall, so ist (∃x).fx (nichts als) eine Abkürzung. |
Einen verborgenen Zusammenhang gibt es in der Logik nicht. |
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fE & fa
= fa
Kann man sagen: das ist nur möglich, wenn
fE aus
fa folgt;
oder muß man sagen: das bestimmt,
daß fE aus fa folgt?folgt? || folgen
soll.
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Wenn das erste, so muß es vermöge der Struktur
folgen, etwa indem fE durch eine Definition so bestimmt ist,
daß es die entsprechende Struktur
hat.
Aber kann denn wirklich das folgen, gleichsam aus der sichtbaren Struktur
der Zeichen hervorgehen, wie ein physikalisches Verhalten aus einer
physikalischen Eigenschaft, und braucht etwa nicht vielmehr immer solche
Bestimmungen, wie die Gleichung
fE & fa
= fa?
Ist es etwa den p ⌵ q anzusehen,
daß es aus p folgt, oder auch nur den Regeln, welche
Russell für die
Wahrheitsfunktionen gibt?
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Denn was soll es heißen
“fE muß doch
fa in
irgendeiner Weise enthalten”?
Es enthält es eben nicht, insofern wir mit
fE
arbeiten können, ohne fa zu erwähnen.
Wohl, aber, insofern eben die Regel fE & fa = fa gilt.
|
Die MeinungMeinung || Idee ist nämlich,
daß fE & fa = fa nur vermöge einer
Definition von fE gelten kann.
|
Und zwar – glaube ich – darum, weil es sonst den
falschen Anschein hat, als würde nachträglich noch eine Bestimmung
über fE
getroffen, nachdem es schon in die Sprache eingeführt
sei[?].
Es wird aber tatsächlich keine Bestimmung einer künftigen
Erfahrung überlassen.
|
Und die Definition des fE aus ‘allen
Einzelfällen’ ist ja ebenso unmöglich, wie
die Aufzählung aller Regeln von der Form
fE & fx
= fx.
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Ja, die Einzelgleichungen fE & fx = fx sind eben gerade
ein Ausdruck dieser Unmöglichkeit.
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Ein Kalkül ist ja da, indem man ihn beschreibt. |
Kann man sagen: ‘Kalkül’ ist kein mathematischer
Begriff?
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“Wenn p aus q folgt, so - muß p in q schon mitgedacht -sein”. |
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Wenn ich sage, das Viereck ist ganz weiß, so denke ich nicht an zehn kleinere, in ihm enthaltene Rechtecke, die weiß sind; und an “alle” in ihm enthaltene Rechtecke oder Flecken, kann ich nicht denken. Ebenso denke ich im Satz “er ist im Zimmer” nicht an hundert mögliche Stellungen, die er einnehmen kann, und gewiß nicht an alle. |
“Wo immer Du die Scheibe triffst hast Du gewonnen. – Du hast sie rechts oben getroffen, also …” |
Anderseits wird dem Satz “wohin immer Du in diesem Kreis triffst, …” nichts hinzugefügt, wenn man sagt: “wohin immer Du in diesem Kreis triffst, und wenn Du insbesondere den schwarzen Punkt triffst, …”. Aber, war der schwarze Punkt schon da, als man den ersten Satz
|
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“Es hat hier 16½˚”. – “Es hat also jedenfalls mehr als 15˚.” Wenn man sich übrigens wundert, daß dieser Satz aus jenem folgt, obwohl man doch bei jenem gar nicht an ihn dachte,daß dieser Satz aus jenem folgt, obwohl man doch bei jenem gar nicht an ihn dachte, || daß ein Satz aus dem andern folgt, obwohl man doch bei diesem gar nicht an jenen dachte, so denke man nur daran, daß p ⌵ q aus p folgt, und ich denke doch gewiß nicht alle Sätze p ⌵ x wenn ich p denke. |
Die ganze Idee, daß man bei dem Satz, aus dem ein
anderer folgt, diesen denken muß, beruht auf einer
falschen, und psychologisierenden, Auffassung.
Wir haben uns ja nur um das zu kümmern, was in den Zeichen und
(ihren) Regeln liegt.
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Und wie ist es mit einem Satz: “ein Fleck (F) liegt zwischen den Grenzen AA”? Folgt aus ihm nicht, daß F auch zwischen BB und CC liegt, u.s.w.? Folgen hier aus einem Satz unendlich viele? und ist er also unendlich vielsagend? – Aus dem Satz “ein Fleck liegt zwischen den Grenzen AA” folgt jeder Satz von der Art “ein Fleck liegt zwischen den Grenzen BB”, den ich hinschreibe – und so viele, als ich hinschreibe. Wie aus p soviele Sätze der Form p ⌵ x folgen, als ich hinschreibe (oder ausspreche, etc.). (Der Induktionsbeweis beweist soviele Sätze von der Form … als ich hinschreibe.) |
Der Fall: unendlich viele Sätze -folgen aus einem. |
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Angenommen, die ersten tausend Sätze dieser Reihe
schrieben wir in Konjunktion an.
Müßte der Sinn dieses Produktes dem Sinne des
ursprünglichen Satzes nicht näherkommen, als das Produkt der ersten hundert
Sätze?
Müßte man nicht eine immer bessere Annäherung an den
ersten Satz bekommen, je mehr man das Produkt ausdehnte und würde das nicht
zeigen, daß aus dem Satz nicht unendlich viele andere
folgen
|
Man denkt sich wohl, der allgemeine Satz ist eine abgekürzte
Ausdrucksweise des Produkts.
Aber was ist am Produkt abzukürzen, es enthält ja nichts
Überflüssiges.
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Müßte man nun nicht so sagen: Ein Satz folgt erst aus ihm, wenn er da ist. Erst wenn wir zehn Sätze gebildet haben, die aus dem ersten folgen, folgen zehn Sätze aus ihm. |
Könnte ich also einfach sagen: Unendlich viele Sätze folgen darum nicht aus einem Satz, weil es unmöglich ist, unendlich viele Sätze hinzuschreiben (d.h. ein Unsinn ist, das zu sagen)Könnte ich also einfach sagen: Unendlich viele Sätze folgen darum nicht aus einem Satz, weil es unmöglich ist, unendlich viele Sätze hinzuschreiben (d.h. ein Unsinn ist, das zu sagen) || Es ist Unsinn zu sagen: Unendlich viele Sätze folgen darum nicht aus einem Satz, weil es unmöglich ist, unendlich viele Sätze hinzuschreiben. |
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Sind die Striche A' und B' vorhanden, dann folgt allerdings jener zweite Satz aus dem ersten ( dann ist die Zusammengesetztheit schon in dem ersten Satz offenbar[?] vorhanden ) dann folgen aber aus dem ersten Satz nur so viele Sätze, als seiner Zusammengesetztheit entspricht (also nie unendlich viele). |
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Denken wir uns aber einen Maßstab an die Fläche angelegt, sodaß wir etwa zuerst das Bild |
“Ich denke, Du wirst die Scheibe irgendwo innerhalb dieses Kreises treffen”. Was den ersten Satz betrifft, könnte man fragen: woher weißt Du das? Hast Du alle möglichen Orte ausprobiert? Und die Antwort
|
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Ja wir haben hier scheinbar das Paradox, daß wir zwar nur endlich viele Schattierungen von einander unterscheiden können und der Unterschied zwischen ihnen natürlich nicht ein unendlich kleiner ist und wir dennoch einen kontinuierlichen Übergang sehen. |
Wenn ich z.B. sage: “Ich habe das Lineal sich von t' nach t'' bewegen sehen, also muß ich es auch in t gesehen haben”, so haben wir hier keinen richtigen logischen Schluß. Wenn ich nämlich damit sagen will, das Lineal muß mit in der Lage t erschienen sein – wenn ich also von der Lage im Gesichtsraum rede, so folgt das aus dem Vordersatz durchaus nicht. Rede ich aber vom physischen Lineal, so ist es natürlich möglich, daß das Lineal die Lage t übersprungen hat und das Phänomen im Gesichtsraum dennoch kontinuierlich war. |
Kann eine Erfahrung lehren, -daß dieser Satz aus jenem folgt? |
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Es ist die alte Frage: inwiefern kann man jetzt von einer Erfahrung
sprechen, die man jetzt nicht hat.
Was ich nicht voraussehen kann, kann ich nicht voraussehen. Und wovon ich jetzt sprechen kann, kann ich jetzt sprechen, unabhängig von dem, wovon ich jetzt nicht sprechen kann. Die Logik ist eben immer komplex. |
“Wie kann ich wissen, was alles folgen wird?” – Was ich dann wissen kann, kann ich auch jetzt wissen. |
Aber gibt es denn auch allgemeine Regeln der Grammatik
[z.B. allgemeine Regeln des Folgens],
oder nicht nur Regeln über allgemeine Zeichen?
Was wäre etwa eine allgemeine und eine besondere Regel im Schachspiel (oder einem andern)? Jede Regel ist ja allgemein. Doch ist eine andere Art der Allgemeinheit in der Regel, daß p ⌵ q aus p folgt, als in der, daß jeder Satz der Form p, non-non-p, … aus p & q folgt. Ist aber nicht die Allgemeinheit der Regel für den Rösselsprung eine andere als die, einer Regel für den Anfang einer Partie? |
Ist das Wort “Regel” überhaupt vieldeutig?
Und sollen wir also nicht von Regeln im allgemeinen
reden, wie auch nicht von Sprachen im
allgemeinen?
Sondern nur von Regeln in besonderen Fällen.
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“Wenn der zweite Satz dem ersten, sozusagen, unerwartet gekommen wäre, so könnte er nie aus ihm folgen”. “Der erste Satz muß den anderen als seine Folge anerkennen. Oder vielmehr es muß dann beide eine Grammatik vereinigen und diese muß dieselbe sein, wie vor dem Schluß”. (Es ist sehr schwer, hier keine Märchen von den Vorgängen im Symbolismus zu erzählen, wie an anderer Stelle keine Märchen über die psychologischen Vorgänge. Denn alles ist ja einfach und allbekannt (und nichts neues zu erfinden). Das ist ja eigentlich das Unerhörte an der Logik, daß ihre außerordentliche Schwierigkeit darauf beruht, daß nichts zu konstruieren, sondern alles schon da und bekannt ist.) |
“Welchen Satz p nicht als seine Folge erkennt, der ist
nicht seine Folge”.
D.h., aus der kompletten Grammatik des Satzes pp mußmuß || müßte auch hervorgehen, welcher Satz aus ihm folgt; und würde nun ein neuer Satz gefunden, der aus p folgt, so würde dada || damit der Sinn von p geändert werden. |
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Allgemeinheit
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Der Satz „der Kreis befindet -sich im Quadrat” in gewissem -Sinne unabhängig von der Angabe einer bestimmten Lage (er hat,- in gewissem Sinne, nichts mit ihr -zu tun). |
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D.h., wenn wir von den einzelnen (gesehenen) Lagen reden, so scheinen wir von etwas ganz Anderem zu reden, als von dem, wovon im allgemeinen Satz die Rede ist. |
Es ist ein anderer Kalkül, zu dem unsere Allgemeinheitsbezeichnung gehört
und ein anderer, in dem es jene Disjunktion gibt.
Wenn wir sagen, das Kreuz liegt zwischen diesen Strichen, so haben wir
keine Disjunktion bereit, die den Platz desdes || dieses
allgemeinen Satzes nehmen könnte.
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In den grammatischen Regeln für die Termini des allgemeinen Satzes
muß es liegen, welche Mannigfaltigkeit er für mögliche
Spezialfälle vorsiehtvorsieht || voraussieht.
Was in den Regeln nicht liegt, ist nicht vorhergesehen.
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Der Ausdruck “Sieb” kommt daher: wenn ich etwa eine Landschaft ansehe, durch ein Glas, das nur die Unterschiede von Dunkelheit und Helligkeit durchläßt, nicht aber die Farbunterschiede, so kann man so ein Glas ein Sieb nennen. Denkt man sich nun das Quadrat durch ein Glas betrachtet, das nur den Unterschied “Kreis im Quadrat, oder nicht im Quadrat” durchließe, nicht aber einen Unterschied der Lage oder Größe des Kreises, so könnten wir auch hier von einem Sieb sprechen. |
Ja, kann denn nicht der Fleck sich wirklich im Viereck bewegen? Ist das nicht nur ein spezieller Fall von dem, im Viereck zu sein? Dann wäre es also doch nicht so, daß der Fleck an einer bestimmten Stelle im Viereck liegen muß, wenn er überhaupt darin ist. |
Ich will sagen, daß es eine
Beziehung des Flecks zum Rand zu geben scheint, die unabhängig von dem
Abstand ist. –
Gleichsam als bediente ich mich einer Geometrie, in der es keinen Abstand
gibt, wohl aber ein Innen und
Außen.
So gesehen, sind allerdings auch die Bilder
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Der Satz “der Fleck ist im Quadrat” hält gleichsam
selbst den Fleck bloß im Quadrat, das
heißt, er beschränkt
die
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Es besteht freilich eine logische Ähnlichkeit
(formelle Analogie) zwischen dieser Freiheit und der
Gesamtheit von Möglichkeiten, daher gebraucht man oft in beiden Fällen
dieselben Wörter (“alle”, “jeder”,
etc.).
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Der Satz „der Kreis liegt im Quadrat” keine Disjunktion von Fällen |
Das Dunkel, welches über den Möglichkeiten der Lage etc. herrscht, ist die gegenwärtige logische Situation. So wie trübe Beleuchtung auch eine bestimmte Beleuchtung ist. |
Aber so wäre es ja mit allem Gesehenen. Wenn ich eine selteneseltene || seltsame Blume sehe, wie ich nie eine gesehen habe, so bin ich nicht über ihre Möglichkeit überrascht, und doch überrascht, weil ich mir dergleichen nie vorgestellt habe. |
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Die Mittelstellung des Kreises & und
andere ausgezeichnete Stellungen sind übrigens ganz analog den primären
Farben in der Farbenskala.
(Dieses Gleichnis könnte man mit Vorteil fortsetzen.)
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Wenn ich also höre, das Buch liegt – irgendwo – auf dem Tisch,
und finde es nun in einer bestimmten Stellung, so kann ich nicht überrascht
sein und sagen “ah, ich habe nicht gewußt,
daß es diese Stellung gibt” und doch hatte
ich diese besondere Stellung nicht vorhergesehen,
d.h., als besondere Möglichkeit vorher ins Auge
gefaßt.
Was mich überrascht ist eine physische Möglichkeit nicht eine
logische.
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Was ist aber der Unterschied zwischen dem Fall “das
Buch liegt irgendwo auf dem Tisch” und dem
“das Ereignis wird irgendeinmal in Zukunft
eintreten”?
Offenbar der, daß wir im einen Fall eine sichere
Methode kennen zu verifizieren, ob das Buch auf dem Tisch liegt, im anderen
Fall eine analoge Methode nicht existiert.
Wenn etwa ein bestimmtes Ereignis bei einer der unendlich vielen
Bisektionen einer Strecke eintreten sollte,
oder besser; wenn es eintreten sollte, wenn wir die Strecke in
einem Punkt (ohne nähere Bestimmung) schneiden und an
diesem Punkt eine Minute verweilen, so ist diese Angabe ebenso sinnlos, wie
die über die unendliche Zukunft.
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“Das Kreuz befindet sich irgendwo zwischen den Strichen, außer in der Lage a.” Man könnte nun fragen: wird durch solche fortgesetzte Subtraktion von Möglichkeiten endlich eine Kontradiktion erzeugt? |
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Das, was uns auffällt, ist, daß der eine Satz so
kompliziert, der andere so einfach ist.
Oder ist der einfache nur eine kurze Schreibweise des
komplizierteren?
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Aber wie verhält es sich mit diesen N Bildern? Es ist klar, daß ein Bild und das unmittelbar folgende visuell nicht unterscheidbar sein dürfen, sonst ist der Übergang visuell diskontinuierlich. Die Stellungen deren Sukzession ich als kontinuierlichen Übergang sehe sind Stellungen nicht im Gesichtsraum. |
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Wir würden das Wort ja auch nicht durch Hinweisen auf alle
besonderen Fälle jemandem zu erklären suchen, sondernsondern || aber wohl indem wir auf einen solchen Fall (oder einige)
zeigten und in irgendeiner Weise andeuteten,
daß es auf den besonderen Fall nicht ankomme.
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Das Aufzählen von Lagen ist nicht nur nicht nötig, sondern es kann hier
wesentlich von so einem Aufzählen keine Rede sein.
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Eine bestimmte Schwierigkeit besteht darin,
daßdaß || wenn die Wortedie Worte || Zeichen das nicht zu sagen scheinen, was der Gedanke
erfaßt, oder: wenn die Worte das nicht sagen,
was der Gedanke zu erfassen scheint.
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So, wenn wir sagen “dieser Satz gilt von allen Zahlen”
und glauben in dem Gedanken alle Zahlen wie die Äpfel
in einer Kiste gefaßtgefaßt || aufgefaßt zu
haben.
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Es ist eben nur der allgemeine Satz und besondere Sätze (nicht die
besonderen Sätze).
Aber der allgemeine Satz zählt besondere Sätze nicht auf.
Aber was charakterisiert ihn denn dann als allgemein, und was zeigt,
daß er nicht einfach diejenigendiejenigen || die besonderen Sätze
umschließt, von denen wir in diesem
bestimmten Falle sprechen?
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Er kann nicht durch seine Spezialfälle charakterisiert werden; denn
wieviele man auch aufzählt, so könnte er immer mit dem Produkt der
angeführten FälleFälle || Spezialfälle verwechselt
werden.
Seine Allgemeinheit liegt also in einer Eigenschaft (grammatischen
Eigenschaft) der Variablen.
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Unzulänglichkeit der - Frege-- & Russellschen Allgemeinheitsbezeichnung. |
Die eigentliche Schwierigkeit liegt nämlich im Begriff des ‘(∃ n)’ und allgemein des ‘(∃ x)’. Ursprünglich stammt diese Notation vom Ausdruck unsrer Wortsprache her: “es gibt ein … von der und der Eigenschaft”. Und was hier an Stelle der Punkte steht, ist etwa “Buch meiner Bibliothek”, oder “Ding (Körper) in diesem Zimmer”, “Wort in diesem Brief”, u.s.w.. Man denkt dabei an Gegenstände, die man der Reihe nach durchgehen kann. Durch einen, so oft verwendetenverwendeten || angewandten, Prozeß der Sublimierung wurde diese Form dann zu der: “es gibt einen Gegenstand, für welchen …”, und hier dachte man sich ursprünglich auch die Gegenstände der Welt ganz analog den ‘Gegenständen’ im Zimmer (nämlich den Tischen, Stühlen, Büchern, etc.). Obwohl es ganz klar ist, daß die Grammatik dieses “(∃x). etc.” in vielen Fällen eine ganz andere ist, als im primitiven und als Urbild dienenden Fall.
In allen den Fällen: “Einer der vier Füße dieses Tisches hält nicht”, “es gibt Engländer mit schwarzen Haaren”, “auf dieser Wand ist ein Fleck”, “die beiden Töpfe haben das gleiche Gewicht”, “auf beiden Seiten stehen gleichviel Wörter” – wird in der Russellschen Notation das “(∃ …) …” gebraucht; und jedesmal mit anderer Grammatik. Damit will ich also sagen, daß mit einer Übersetzung so eines Satzes aus der Wortsprache in die Russellsche Notation nicht viel gewonnen ist. |
Es hat Sinn, zu sagen “schreib' eine beliebige Kardinalzahl hin”, ist aber Unsinn zu sagen: “schreib' alle Kardinalzahlen hin”. “In dem Viereck befindet sich ein Kreis” ((∃x).fx) hat Sinn, aber nicht non(∃x).non fx: “in dem Viereck befinden sich alle Kreise”. “Auf einem andersfarbigen Hintergrund befindet sich ein roter Kreis” hat Sinn, aber nicht “es gibt keine von rot verschiedene Farbe eines Hintergrundes, auf der sich kein roter Kreis befindet”. “In diesem Viereck ist ein schwarzer Kreis”: Wenn dieser Satz die Form “(∃x).x ist ein schwarzer Kreis im Viereck” hat, waswas || welcher Art ist so ein Ding x, welcheswelches || das die Eigenschaft hat, ein schwarzer Kreis zu sein (und also auch die haben kann, kein schwarzer Kreis zu sein)? Ist es etwa ein Ort im Quadrat? dann aber gibt es keinen Satz “ (x).x ist ein schwarzer …”. Anderseits könnte jener Satz bedeuten “es gibt einen Fleck im Quadrat, der ein schwarzer Kreis ist”. Wie verifiziert man diesen Satz? Nun, man geht die verschiedenen Flecken im Quadrat durch und untersucht sie daraufhin, ob sie ganz schwarz und kreisförmig sind. Welcher Art ist aber der Satz: “Es ist kein Fleck in dem Quadrat”? Denn, wenn das ‘x’ in ‘(∃x)’ im vorigen Fall ‘Fleck im Quadrat’ hieß, dann kann es zwar einen Satz “(∃x).fx” geben, aber keinen “(∃x)” oder “non(∃x)”. Oder, ich könnte wieder fragen: Was ist das für ein Ding, das die Eigenschaft hat (oder nicht hat) ein Fleck im Quadrat zu sein? Und wenn man sagen kann “ein Fleck ist in dem Quadrat”, hat es
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Wenn man also in größtmöglicher Annäherung an die Russellsche Ausdrucksweise sagt “es gibt einen Ort in diesem Viereck, wo ein roter Kreis ist”, so heißt das eigentlich, unter diesen Orten gibt es einen, an welchem etc.. |
(Der schwierigste Standpunkt in der Logik ist der des gesunden
Menschenverstandes.
Denn er verlangt zur Rechtfertigung seiner Meinung die volle Wahrheit und
hilft uns nicht, durch die geringste Konzession, oder
Konstruktion.)
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Der richtige Ausdruck dieser Art Allgemeinheit ist also der, der
gewöhnlichen Sprache “in dem Viereck ist ein Kreis”,
welcher die Lage des Kreises einfach offen
läßt (unentschieden
läßt).
(“Unentschieden” ist ein richtiger Ausdruck, weil die
Entscheidung einfach fehlt.)
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Denn ließen sie sich nicht aufzählen, so handelt es sich ja doch nicht um einenicht um eine || um keine logische Summe, so handelt es sich ja doch nicht um einenicht um eine || um keine logische Summe || , so haben wir ja doch keine logische Summe. (Vielleicht ein Gesetz, logische Summen zu bilden.) |
(∃x).fx . & . fa = fa und (∃x).fx : & : fa. ⌵ .fb = fa. ⌵ .fb. Aus diesen Regeln ergeben sich dann die Grundgesetze Russells fx . ⊃ . (∃z).fz und literalfx. ⌵ .fy : ⊃ : (∃z).fz als Tautologien. |
(∃x). fx ⌵ Fx = (∃x).fx . ⌵ . (∃x).Fx, (∃x,y). fx & Fy . ⌵ . (∃x).fx . & . Fx = (∃x).fx . & . (∃x).Fx. Jede solche Regel ist ein Ausdruck der Analogie zwischen (∃x).fx und einer logischen Summe. |
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Wenn ich nun nicht sagen kann “es gibt 4 reine Farben”, so sind die reinen
|
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Darum nützt es nichts, zur Klärung das Wort “alle” zu
gebrauchen, wenn man seine Grammatik in diesem Falle noch
nicht kennt.
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Erklärung der Allgemeinheit -durch Beispiele |
Aber diese Erklärung ist doch nicht ohne weiteres auf den Fall des Verstehens der Variablen oder der Beispiele für den Begriff ‘Pflanze’ anzuwenden. Denn angenommen, wir hätten wirklich etwas anderes in ihnen gesehen, als in Pflanzen, die nur um ihrer selbst willen gezeigt wurden, so ist die Frage, kann denn dieses(, oder irgendein anderes,) Bild uns zu der
|
Es wäre also möglich, zu sagen ‘jetzt sehe ich das nicht mehr als
Rose, sondern nur noch als Pflanze’!
Oder: “Jetzt sehe ich es nur als diese Rose”. “Ich sehe den Fleck nur noch im Quadrat, aber nicht mehr in einer bestimmten Lage”. |
Der seelische Vorgang des Verstehens interessiert uns eben gar
nicht.
(So wenig, wie der einer Intuition.)
|
“Es ist doch gar kein Zweifel, daß der,
welcher die Beispiele als beliebige Fälle zur Veranschaulichung des Begriffs
versteht, etwas andres versteht, als der, welcher sie als bestimmt
begrenzte Aufzählung auffaßt”.
Sehr richtig, aber was versteht der erste also, was
der
|
Ich möchte die eine AufzählungAufzählung || Klasse ‘logisch
begrenzt’, die andere ‘logisch nicht begrenzt’
nennen.
|
Ja, aber ist es denn so, daß er nun tatsächlich nur
diese Züge an den Dingen sieht?
Etwa am Blatt nur das, was allen Blättern gemeinsam
ist?
Das wäre so, als sähe er alles übrige “in
blanko”.
Also gleichsam ein unausgefülltes Formular, in dem die wesentlichen Züge
vorgedruckt sind.
(Aber die Funktion
“f( …)”
ist ja so ein Formular.)
|
Aber was ist denn das für ein Prozeß, wenn mir Einer
mehrere verschiedene Dinge als Beispiele eines Begriffeseines Begriffes || für einen Begriff zeigt, um mich darauf zu
führen, das Gemeinsame in ihnen zu sehen; und wenn ich es nun suche und
wirklich sehe?es nun suche und
wirklich sehe? || es suche und nun wirklich
sehe?
Er kann mich auch auf das Gemeinsame aufmerksam machen.
–
Bringt er aber dadurch hervor, daß ich den
Gegenstand anders sehe?
Vielleicht auch, denn ich kann jedenfalls besonders auf einen
seiner Teile schauen, während ich sonst etwa alle
gleichmäßig deutlich gesehen hätte.
Aber dieses Sehen ist nicht das Verstehen des Begriffs.
Denn wir sehen nicht etwas mit einer leeren
Argumentstelle.
|
|
Man könnte auch fragen: Sieht der, welcher das Zeichen “❘❘❘ …”
|
Denn wenn ich sage: Er bewirkt dadurch,
daß er uns mehrere Beispiele zeigt,
daß wir das Gemeinsame in ihnen sehen und von dem
Übrigen absehen, so heißt das
eigentlich, daß das
ÜbrigeÜbrige || Übrige in
den Hintergrund tritt, also gleichsam blasser wird (und warum soll es
dann nicht ganz verschwinden) und “das Gemeinsame”,
etwa die Eiförmigkeit, allein im Vordergrund bleibt.
Aber so ist es nicht. Übrigens wären die mehreren Beispiele nur ein technisches Hilfsmittel, und wenn ich einmal das Gewünschte gesehen hätte, so könnte ich's auch in einem Beispiel sehen. (Wie ja auch ‘(∃x).fx’ nur ein Beispiel enthält.) |
Es sind also die Regeln, die von dem Beispiel gelten, die es zum Beispiel
machen. –
|
Nun genügt aber doch heute jedenfalls das bloße
Begriffswort ohne eine Illustration, um sich mit mir zu verständigensich mit mir zu verständigen || sich mir verständlich zu machen (und die
Geschichte des Verständnisses interessiert uns ja nicht)
z.B., wenn mir Einer sagt “forme ein
Ei”; und ich will doch nicht sagen, daß ich
etwa dabei den Begriff des Eis vor meinem inneren Aug
sehe, wenn ich diesen Befehl (und das Wort “Ei”)
verstehe.
Wenn wir eine Anwendung des Begriffes ‘Ei’ oder ‘Pflanze’ machen, so schwebt uns gewiß nicht vorerst ein allgemeines Bild vor, oder
|
|
|
Beispiele sind ordentliche Zeichen, nicht Abfall, nicht
Beeinflussung.
|
Denn uns interessiert nur die Geometrie des Mechanismus. (das
heißt doch, die Grammatik seiner
Beschreibung.)
|
|
Das heißt, daß der Ausdruck
für die Unbegrenztheit der behandelten Einzelfälle
(eben) ein allgemeiner Ausdruck sein wird und
kein andrer sein kann, kein Ausdruck, in dem die
anderen nicht behandelten Einzelfälle in schattenhafter Weise
vorkämen.
|
Es ist ja klar, daß ich keine logische Summe als
Definition des Satzes “das Kreuz liegt zwischen den
Strichen” anerkenne.
Und damit ist doch alles gesagt.
|
|
Es ist übrigens hier gerade wichtig, daß die
Parenthese im vorigen Satz “und also ist auch jede andere ähnliche
Antwort unmöglich” ein Unsinnein Unsinn || unsinnig ist, weil man zwar verschiedene
besondere Fälle als Beispiele einer Allgemeinheit gebengeben || angeben kann, aber nicht verschiedene
Variable, da die Variablen r,s,t sich
ihrer Bedeutung nach nicht unterscheiden.
|
Ist es also so, daß der Befehl “bringe mir eine Blume” nie durch den Befehl ersetzt werden kann von der Form “bringe mir a oder b oder c”, sondern immer lauten muß “bringe mir a oder b oder c, oder eine andere Blume”? Aber warum tut der allgemeine Satz so unbestimmt, wenn ich ja doch jeden Fall, der wirklich eintritt, auch im Voraus hätte beschreiben können? |
Aber auch das scheint mir noch nicht den wichtigsten Punkt dieser Sache zu treffen. Weil es, wie ich glaube, nicht eigentlich auf die Unendlichkeit der Möglichkeiten ankommt, sondern auf eine Art von Unbestimmtheit. Ja, gefragt, wieviele Möglichkeiten es denn für einen Kreis im Gesichtsfeld gäbe, innerhalb eines bestimmten Vierecks zu liegen, könnte ich weder eine endliche Anzahl nennen, noch sagen, es gäbe unendlich viele (wie in der euklidischen Ebene). Sondern wir kommen hier zwar nie zu einen Ende, aber die Reihe ist nicht endlos im Sinne von [1, ξ, ξ + 1]. Sondern, kein Ende, zu dem wir kommen, ist wesentlich das Ende. Das heißt, ich könnte immer sagen: ich seh' nicht ein, warum das alle Möglichkeiten sein sollen. – Und das heißt doch wohl, daß es sinnlos ist, von “allen Möglichkeiten” zu sprechen. Der Begriff ‘Pflanze’ und ‘Ei’ wird also von der Aufzählung gar nicht angetastet. |
Wenn wir auch sagen, wir hätten die besondere Befolgung fa immer als möglich voraussehen können, so haben wir dies doch in Wirklichkeit nie getan. – Aber selbst, wenn ich die Möglichkeit fa vorhersehe und ausdrücklich in meinen Befehl aufnehme, so verliert sie sich neben dem allgemeinen Satz und zwar, weil ich eben aus dem allgemeinen Satz ersehe, daß dieser besondere Fall erlaubt ist, und nicht einfach daraus, daß er im Befehl als erlaubt festgesetzt ist. Denn, steht der allgemeine Satz da, so nützt mir das Hinzusetzen des besonderen Falles nichts mehr (d.h. es macht den Befehl nicht expliziter). Denn nur aus dem allgemeinen Satz leite ich ja die Rechtfertigung her, diesen besonderen Fall neben ihn zu setzen. Man könnte nämlich glauben, und darauf geht ja meine ganze Argumentation aus, daß durch das Hinzusetzen des besonderen Falles die – gleichsam verschwommene – Allgemeinheit des Satzes aufgehoben wird. Man könnte sagen. Man könnte sagen || ; daß man sagen könnte “jetzt brauchen wir sie nicht mehr, wir haben ja hier den bestimmten Fall”. Ja, aber wenn ich doch zugebe, daß ich den besonderen Fall darum hierhersetze, weil er mit dem allgemeinen Satz übereinstimmt! Oder, daß ich doch anerkenne, daß fa ein besonderer Fall von f∃ ist! Denn nun kann ich nicht sagen: das beweistbeweist || heißt eben, daß f∃ eine Disjunktion ist, deren ein Glied fa ist. Denn wenn dies so ist, so muß sich diese Disjunktion angeben lassen. f∃ muß dann als eine Disjunktion definiert sein. Eine solche Definition wäre auch ohne weiteres zu geben, sie entspräche aber nicht dem Gebrauch von f∃, den wir meinen. Nicht so, daß die Disjunktion immer noch etwas übrig läßt; sondern, daß sie das Wesentliche der Allgemeinheit gar nicht berührt, ja, wenn man sie dieser beifügt, ihre Rechtfertigung erst von dem allgemeinen Satz nimmtnimmt || bezieht. |
Ich befehle zuerst f∃; er befolgt den Befehl und tut fa. Nun denke ich, ich hätte ihm ja gleich den Befehl “ f∃ ⌵ fa” geben können. (Denn, daß fa den Befehl f∃ befolgt, wußte ich ja früher und es kam ja auf dasselbe hinaus, ihm f∃ ⌵ fa zu befehlen.) Und dann hätte er sich also bei der Befolgung nach derder || einer Disjunktion “tue Eines oder fa” gerichtet. Und ist es, wenn er den Befehl durch fa befolgt, nicht gleichgültig, was in Disjunktion mit fa steht? Wenn er auf jeden Fall fa tut, so ist ja doch der Befehl befolgt, was immer die Alternative ist. Ich möchte auch sagen: In der Grammatik ist nichts nachträglich, keine Bestimmung nach einer andern, sondern alles ist zugleich da[?]. Insofern kann ich also (auch[?]) nicht sagen, ich habe zuerst den Befehl f∃ gegeben und bin dann erst drauf gekommen, daß fa ein Fall von f∃ ist; jedenfalls aber war und blieb mein Befehl f∃, und fa setzte ich dazu wissendwissend || in der Erkenntnis, daß fa mit f∃ übereinstimmt. Und diese Bestimmung, daß fa mit f∃ übereinstimmt, setzt doch eben den Sinn des Satzes f∃ voraus, wenn er überhaupt selbständig festgehalten wird, und nicht erklärt wird, er sei durch eine Disjunktion zu ersetzen. Und mein Satz “jedenfalls war und blieb aber mein Befehl f∃ u.s.w.” hieß nur, daß ich den allgemeinen Befehl nicht durch eine Disjunktion ersetzt hatte. |
Man kann sich nun denken, daß ich einen Befehl
p ⌵
fa gebe und der Andre den ersten Teil des Befehls nicht deutlich versteht, wohl
aber, daß der Befehl
“… ⌵ fa”
lautet.
Er könnte dann fa tun und sagen “ich
weiß gewiß,
daß ich den Befehl befolgt habe, wenn ich auch den
ersten Teil nicht verstanden habe”.
So nun denke ich es mir auch, wenn ich sage, es käme ja auf die andere
Alternative nicht an.
Aber dann hat er doch nicht den gegebenen Befehl befolgt,
sondern ihn als “fa❘”
aufgefaßt.als “fa❘”
aufgefaßt. || als Befehl
fa
aufgefaßt.
Man könnte fragen: Hat der, welcher auf den Befehl
“f∃ ⌵ fa”
fa tut,
den Befehl darum (d.h. insofern) befolgt,
|
Auf keinem Umweg kann, was über eine Aufzählung von Einzelfällen
gesagt istist || wird, die Erklärung der Allgemeinheit
ergeben.ergeben. || sein.
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Ich sagte “es war möglich, vor jeder Erfahrung zu wissen,
daß (∃x).fx aus
fa folgt
und es in der Grammatik anzugeben”.
Es sollte aber heißen:
‘(∃x).fx folgt aus
fa’ ist kein Satz
(Erfahrungssatz) der Sprache, der ‘(∃x).fx’ und
‘fa’ angehören, sondern eine in
ihrer Grammatik festgesetzte Regel.
|
Bildungsgesetz einer Reihe. “u.s.w.” |
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Das heißt (nur[?]), daß – z.B. – die Variable “x²” keine Abkürzung ist (etwa für eine logische Summe) und daß in unserm Gedanken auch nur ein Zeichen dieser Multiplizität vorhanden ist. |
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Denn nehmen wir an, ich hätte 7 FälleFälle || Spezialfälle aufgezählt und sagte “ihre logische Summe ist aber nicht der allgemeine Satz”, so ist das nicht genug und ich will noch sagen, daß auch keine andere Zahl von FällenFällen || Spezialfällen den allgemeinen Satz ergibt. Aber in diesem Zusatz scheine ich nun wiederum eine Aufzählung, wenn auch nicht wirklich, so doch quasi schattenhaft auszuführen. Aber so ist es nicht, denn in dem Zusatz kommen ganz andere Wörter als die Zahlwörter vor. |
“Wie aber soll ich es verbieten, daß ein Zahlwort dort und dort eingesetzt wird? Ich kann doch nicht vorhersehen, welches Zahlwort Einer wird einsetzen wollen, um es zu verbieten”. – Du kannst es ja verbieten, wenn es kommt. – Aber da sprechen wir ja schon, allgemein, vom Zahlbegriff! |
|
|
Die Punkte in “1 + 1 + 1 + 1 …”
sind eben auch nur die vier
PunktePunkte || Pünktchen.
Ein Zeichen, für das sich gewisse Regeln angeben
lassen müssen.
(Nämlich dieselben, wie für das Zeichen
“u.s.w. ad
infinitum”)
Dieses Zeichen ahmt zwar die Aufzählung in gewisser Weise nach, ist aber
keine Aufzählung.
Und das heißt wohl, daß die
Regeln, die von ihm gelten, bis zu einem Punkt mit denen, die von einer
Aufzählung gelten, übereinstimmen, aber nicht ganz übereinstimmen.
|
Es gibt kein Mittelding zwischen einereiner || der bestimmten Aufzählung und der
Variablen.und der
Variablen. || und dem allgemeinen
Zeichen.
|
Man hat natürlich nur die Zahlen bis zu einer gewissen höchsten – sagen wir 1010 – hingeschrieben. Worin besteht nun die Möglichkeit, Zahlen hinzuschreiben, die man noch nicht hingeschrieben hat? Wie seltsam dieses Gefühl, als wären sie doch schon alle irgendwie vorhanden! (Frege sagte, eine Konstruktionslinie sei in gewissem Sinne schon vorhanden, auch ehe sie gezogen wurde.) |
Hier ist die Schwierigkeit, sich zu wehren gegen den Gedanken, die
Möglichkeit sei eine Art schattenhafter Existenz.Existenz. || Wirklichkeit.
|
In den Regeln für die Variable a kann eine Variable
b vorkommen und auch besondere
Zahlzeichen; aber auch keine Gesamtheit von Zahlen.
|
Nun scheint es aber, als wäre damit etwas (aus der
Logik) weggeleugnet.
Etwa gerade die Allgemeinheit; oder das, was die Punkte andeuten.
Das Unfertige (Lockere, Dehnbare) der ReiheReihe || Zahlenreihe.
Und natürlich dürfen und können wir nichts wegleugnen.
Wo kommt also diese Unbestimmtheit zum Ausdruck?
Etwa so: Wenn wir Zahlen anführen, die wir statt der Variablen
a einsetzen dürfen, so sagen wir
von keiner, es sei die letzte, oder höchste.
|
Würde uns aber nun nach der Erklärung einer Rechnungsart jemand
fragen: “und ist nun 103 das letzte Zeichen, welches ich
benützen kann”; was sollen wir antworten?
“Nein, es ist nicht das letzte”, oder “es gibt
kein letztes”? –
Aber muß ich ihn nicht zurückfragen:
“Und wenn es nicht das letzte ist, was käme dann
noch?”
Und sagt er nun “104”, so müßte
ich sagen: Ganz richtig, du kannst die Reihe selber
fortsetzen.
|
|
(Nur vor dem Geschwätz muß man sich in der
Philosophie hüten.
Eine Regel aber, die praktisch anwendbar ist, ist immer in
Ordnung.)
|
Es ist klar, daß man einer Regel von der Art
[a, ξ, ξ + 1] folgen kann; ich meine, ohne schon von vornherein
die Reihe hinschreiben zu können, sondern, indem man sich wirklich nach
der Bildungsregel richtetindem man sich wirklich nach
der Bildungsregel richtet || indem man wirklich der
Bildungsregel folgt.
Es ist ja dann dasselbe, wie wenn ich eine Reihe etwa mit der Zahl 1
anfinge und sagte: “nun gib 7 dazu, multipliziere mit 5 und
zieh' die Wurzel, und diese zusammengesetzte Operation wende immer
wieder auf dasdas || ihr Resultat
an”.
(Das wäre ja die Regel
|
D.h. es wohnt dem Wort “u.s.w.” keine geheime Kraft inne, durch die nun die Reihe fortgesetzt wird, ohne fortgesetzt zu werden. |
|
|
Es wundert uns also, daß wir diesen Abgrund zwischen
den einzelnen Zahlen und dem allgemeinen Satz nicht überbrücken
können.
|
|
Es ist einer der tiefstwurzelnden Fehler der Philosophie: die
Möglichkeit als ein Schatten der Wirklichkeit.: die
Möglichkeit als ein Schatten der Wirklichkeit. || , die
Möglichkeit als einen Schatten der Wirklichkeit zu
sehen.
Anderseits aber kann es kein Irrtum sein, und, und || . Und das ist es auch nicht, wenn man den Satz diesen Schatten nennt. |
|
Denn das Zeichen “u.s.w.”,
oder ein ihm entsprechendes, ist wohl
für die Bezeichnung
der Endlosigkeit wesentlich.
Natürlich durch die Regeln, die von einem solchen Zeichen gelten.
D.h. wir können wohl das Reihenstück
“1, 1 + 1,
1 + 1 + 1” unterscheiden von der Reihe
“1, 1 + 1, 1 + 1 + 1,
u.s.w.”.
Und das letzte Zeichen und sein Gebrauch ist so wesentlich für den Kalkül,
als eines der vorhergehenden.als eines der vorhergehenden. || als
irgend ein andres.
|
Das, was mich nun bedrückt, ist, daß das
“u.s.w.” scheinbar auch in den
Regeln für das Zeichen
“u.s.w.” vorkommen
muß.
Z.B. ist 1, 1 + 1, u.s.w.
= 1, 1 + 1, 1 + 1 + 1,
u.s.w.
u.s.w..
|
Aber haben wir denn hier nicht die alte Erkenntnis,
daß wir die Sprache nur von
außen beschreiben können?
Daß wir also nicht erwarten dürfen, durch eine
Beschreibung der Sprache in andere Tiefen zu dringen, als die Sprache
selbst offenbart: Denn die Sprache beschreiben wir mittels
der Sprache.
|
Wir könnten sagen: Es ist ja gar kein
Anlaß, zu fürchten, daß wir das
Wort “u.s.w.” in einer das
Endliche übersteigenden Weise gebrauchen.
|
Übrigens kann der, für das
“u.s.w.” charakteristische
Teil seiner Grammatik nicht in Regeln über die Verbindung von
“u.s.w.” mit
einzelnen
|
(So, als hätte ich in einer Schachtel alle Steine eines Spiels und auf dem Tisch daneben eine zufällige Auswahl aus dieser Schachtel. Oder, als wären die einen Ziffern in Tinte nachgezogen, während sie alle schon gleichsam blaß vorgezeichnet sind.) Daß wir aber außer diesen zufällig benützten nur die allgemeine Form haben. Haben wir hier übrigens nicht – so komisch das klingt – den Unterschied zwischen Zahlzeichen und Zahlen? |
Wenn ich z.B. sage “‘Kardinalzahlen’ nenne ich alles, was aus 1 durch fortgesetztes Addieren von 1 entsteht”, so vertritt das Wort “fortgesetzt” nicht eine nebelhafte Fortsetzung von 1, 1 + 1, 1 + 1 + 1, vielmehr ist auch das Zeichen “1, 1 + 1, 1 + 1 + 1, …” ganz exakt zu nehmen; als verschieden von “1, 1 + 1, 1 + 1 + 1” anderen bestimmten Regeln unterworfen und nicht ein ErsatzErsatz || Vertreter einer Reihe “die sich nicht hinschreiben läßt”. |
Das heißt: Mit dem Zeichen
“1, 1 + 1,
1 + 1 + 1, …” wird auch
gerechnet, wie mit
(den[?]) Zahlzeichen, nur
nach andern Regeln.
|
Was bildet man sich denn aber ein?
Welchen Fehler macht man denn?
Wofür hält man das Zeichen “1,
1 + 1, …”?
D.h.: wo kommt denn das wirklich
vor, was man in diesem Zeichen zu sehen meint?
Etwa, wenn ich sage “er zählte 1,2,3,4 und so weiter
bis 1000”? wo es auch möglich wäre, wirklich alle Zahlen
hinzuschreiben.
|
Als was sieht man denn “1, 1 + 1, 1 + 1 + 1, …” an? Als eine ungenaue Ausdrucksweise. Die Pünktchen sind so, wie weitere Zahlzeichen, die aber undeutlich sind. So, als hörte man auf, Zahlzeichen hinzuschreiben, weil man ja doch nicht alle hinschreiben kann, aber als seien sie allerdings, quasi, in einer Kiste, vorhanden.aber als seien sie allerdings, quasi, in einer Kiste, vorhanden. || … aber als seien sie wohl, gleichsam in einer Kiste vorhanden. Etwa auch, wie wenn ich von einer Melodie nur die ersten Töne deutlich singe und den Rest nur noch andeute und in Nichts auslaufen lasse. (Oder wenn man beim Schreiben von einem Wort nur wenige Buchstaben deutlich schreibt und mit einem unartikulierten
|
Anderseits ist die Zahlvariable kein Zahlzeichen. |
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Die Allgemeinheit in der ArithmetikArithmetik || Kardinalarithmetik wird durch die Induktion dargestellt. Die Induktion ist der Ausdruck der arithmetischen Allgemeinheit. (?) |
Wogegen ich mich wehre, ist die Anschauung, daß eineeine || die unendliche Zahlenreihe etwas uns Gegebenes sei, worüber es nun spezielle Zahlensätze und auch allgemeine Sätze über alle Zahlen der Reihe gibt. So daß der arithmetische Kalkül nicht vollständig wäre, wenn er nicht auch die allgemeinen Sätze über die Kardinalzahlen enthielte, nämlich allgemeine Gleichungen der Art a + (b + c) = (a + b) + c. Während schon 1:3 = 0,3 einem andern Kalkül angehört als 1:3 = 0,3. Und so ist eine allgemeine Zeichenregel (z.B. rekursive Definition), die für 1, (1) + 1, ((1) + 1) + 1, (((1) + 1) + 1) + 1, u.s.w. gilt, etwas andres, als eine spezielle Definition. Und die allgemeine Regel fügt dem Zahlenkalkül etwas neues bei, ohne welches er ebenso vollständig gewesen wäre, wie die Arithmetik der Zahlenreihe 1, 2, 3, 4, 5. |
[1, ξ, ξ + 1] wohl im Gegensatz zu [5, x, √x/ u.s.w.. – Denn wenn ich so ein Zeichen (wie “[1, ξ, ξ + 1]”) wirklich einführe – und nicht nur als Luxus mitschleppe, so muß ich auch etwas mit ihm tun, d.h., es in einem Kalkül verwenden, und dann verliert es seine Alleinherrlichkeit und kommt in ein System ihm koordinierter Zeichen. |
Man wird vielleicht sagen: aber ‘Kardinalzahl’
steht doch im Gegensatz zu ‘Rationalzahl’,
‘reelle Zahl’ etc..
Aber dieser Unterschied ist ein Unterschied der Regeln (der von ihnen
geltenden Spielregeln) – nicht einer, der Stellung auf dem
Schachbrett – nicht ein Unterschied, für den man im selben Kalkül
verschiedene koordinierte Worte braucht.
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siehe Gesetz “Es ist wichtig, daß ich eineeine || die Projektionsregel verstehen (sehen) kann, ohne sie in einer allgemeinen Notation vor mir zu haben. Ich kann aus der Reihe 1/1 2/4 3/9 4/16 eine allgemeine Regel entnehmen – freilich auch beliebig viele andere, aber doch auch eine bestimmte und das heißt, daß für mich diese Reihe irgendwie der Ausdruck dieser einen Regel war. |
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(∃x,y).fx & fy. & .non(∃x,y,z).fx & fy & fz (∃x,y,z).fx & fy & fz. & .non(∃x,y,z,u).fx & fy & fz & fu ““Wie müßte man es nun anfangen, die allgemeine Form solcher Sätze zu schreiben? Die Frage hat offenbar einen guten Sinn. Denn, wenn ich nur einige solcher Sätze als Beispiele hinschreibe, so versteht man, was das Wesentliche dieser Sätze sein soll.”” Nun, dann ist also die Reihe der Beispiele schon eine Notation; denn das Verstehen dieser Reihe besteht doch in der Verwendung dieses Symbols und darin, daß wir es von andern in demselben System unterscheiden, z.B. von: (∃x).fx (∃x,y,z).fx & fy & fz (∃x, y, z, u, v).fx & fy & fz & fu & fv.
(∃ x1 …xn).Π
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Erwartung Wunsch etc. |
Artikulierte und unartikulierte Erwartung |
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In allen jenen erwartenden Handlungen ist nichts, was uns interessiert (die Erfüllung der Erwartung in diesem Sinn ist nichts anderes, als die Stillung eines Hungers). Uns interessiert nur das zu einem Zweck gemachte Bild. – Der artikulierte Gedanke. |
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Wenn ich früher gesagt habe, es kommt darauf an, ob dieses
Bild erwartet wird, d.h., ob wir gerade dieses Bild
“verwenden” (“benützen”) so könnte
ich jetzt sagen, es kommt darauf an, ob gerade dieses Bild
unsere Sprache ist.unsere Sprache ist. || zu unserer Sprache
gehört.
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Die Sprache als Ausdruck der Erwartung ist das
Vorbereitete.
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In der Erwartung wurde das -erwartet, was die Erfüllung- brachte. |
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(Es ist aber nicht so als ob ich sagte: “ich
habe Lust auf einen Apfel, was immer also diese Lust stillen wird, werde ich
einen Apfel nennen”.
(Also etwa auch ein Schlafmittel.))
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War das am Ereignis, was nicht auch in der Erwartung war, ein
Akzidens, eine Beigabe des
Schicksalsdes
Schicksals || der
Schickung?
Aber was war denn dann nicht Beigabe, kam denn
irgend etwas vom Schuß schon in meiner Erwartung
vor?
Und was war denn Beigabe, denn hatte
ich
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Wenn man nun sagte: Das Rot, das Du Dir vorstellst, ist doch
gewiß nicht dasselbe (dieselbe Sache) wie das,
was Du wirklich vor Dir siehst, – wie kannst Du dann sagen
‘das ist dasselbe, was ich mir vorgestellt habe’?
–
Zeigt denn das nicht nur, daß, was ich
“dieses
Rot”
Ist es denn nicht dasselbe in[?] den Sätzen “hier ist ein roter Fleck” und “hier ist kein roter Fleck”? In beiden kommt das Wort “rot” vor, also kann dieses Wort nicht das Vorhandensein von etwas Rotem bedeuten. – (Der Satz “das ist rot” ist nur eine Anwendung des Wortes “rot”, gleichberechtigt mit allen anderen, wie mit dem Satz “das ist nicht rot”.) (Das Wort “rot” hat eben – wie jedes Wort – nur im Satzzusammenhang eine Funktion. Und ist das Mißverständnis das, in dem Wort allein schon den Sinn eines Satzes zu sehen glauben?) |
|
Wie unterscheidet sich das Rot eines Flecks, den wir vor uns sehen, von
dem dieses Flecks, wenn wir ihn uns
bloß vorstellen? –
Aber wie wissen wir denn, daß es das Rot
dieses Flecks ist, wenn es (von dem Ersten
verschieden ist? –
Woher wissen wir denn, daß es dasselbe Rot ist, wenn
es verschieden istverschieden ist || nicht dasselbe
ist? –
Dieser Galimathias zeigt, daß hier ein
Mißbrauch der Sprache vorliegt.
|
Die Realität ist keine Eigenschaft, die dem Erwarteten noch fehlt und die nun hinzutritt, wenn es eintritt. – Sie ist auch nicht wie das Tageslicht, das den Dingen erst ihre Farbe gibt, wenn sie im Dunkeln schon gleichsam farblos vorhanden sind. Wie konnte ich es erwarten, und es kommt dann wirklich; – als ob die Erwartung ein dunkles Transparent wäre und mit der Erfüllung das Licht dahinter angezündet würde. – Aber jedes solche Gleichnis ist falsch, weil es die Realität als einen beschreibbaren Zusatz zur Erwartungzur Erwartung || zum Gedanken darstellt; was unsinnig ist. (Es ist das im Grunde derselbe Unsinn, wie der, der die vorgestellte Farbe als matt im Vergleich zur wirklichen darstellt.) |
Du siehst also, möchte ich sagen, an diesen Beispielen, wie
die Worte wirklich gebraucht werden.
|
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Wenn ich einfach sagen kann “es ist eingetroffen” so
kann ich andrerseits nichtandrerseits nicht || nicht
auch beschreiben, wie ein Tatbestand sein
muß, um eine bestimmte Erwartung zu
befriedigen.
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Wenn ich ein Ereignis erwarte und es kommt dasjenige, welches meine Erwartung erfüllt; hat es dann einen Sinn zu fragen, ob das wirklich das Ereignis ist, welches ich erwartet habe. D.h. wie würde ein Satz, der das behauptet, verifiziert werden? |
Wie weißt Du, daß, was Du getan hast, wirklich war, das Alphabet im Geist herzusagen? – Aber wie weißt Du, daß, was Du hersagst, nun wirklich das Alphabet ist? Das ist natürlich die gleiche Frage wie: Woher weißt Du, daß, was Du rot nennst, wirklich dasselbe ist, was der Andre so nennt. Und die eine Frage ebenso unsinnig wie andere. |
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Setzen wir in diesem Argument //und dem ihm vorhergehenden// statt “vorstellen” etwa “zerschneidenzerschneiden || töten”, so läuft es auf eine Regel der Verwendung dieses Wortes hinaus. Man dürfe nicht sagen: “ich zerschneidezerschneide || töte etwas, was nicht existiert”.Man dürfe nicht sagen: “ich zerschneidezerschneide || töte etwas, was nicht existiert”. || Es hat keinen Sinn zu sagen: “ich zerschneidezerschneide || töte etwas, was nicht existiert”. |
Ich kann mir einen Hirsch auf dieser Wiese vorstellen, der nicht da ist,
aber keinen töten, der nicht da ist. –
Und sich einen Hirsch vorstellen, der nicht da ist,
heißt, sich vorstellen, daß ein
Hirsch da ist, obwohl keiner da ist.
Einen Hirsch töten aber, heißt nicht: töten,
daß ein Hirsch da ist (also: verschiedene
grammatische Regeln).
Wenn aber jemand sagt: “um mir einen Hirsch vorzustellen,
muß es ihn doch in einem gewissen Sinne
geben”, so ist die Antwort: nein, es
muß ihn
dazu
|
|
|
Die Antwort: Wenn Dir das sonderbar vorkommt, so vergleichst
Du
|
Das ‘foreshadowing’ der Tatsache besteht
offenbar darin, daß wir jetzt denken können,
daß das eintreffen wird, was erst
eintreffen wird.
Oder, wie das irreführend ausgedrückt wird:
daß wir
(an)
das denken können, was erst eintreffen
wird.
|
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Aber der Erwartete ist nicht die Erfüllung, sondern:
daß er gekommen ist.
|
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Die Tatsache wird allgemein beschrieben heißt, sie
wird aus alten Bestandteilen zusammengesetzt.
Sie wird beschrieben, das ist so, als wäre sie uns, außer durch die Beschreibung, noch anders gegeben. |
Hier wird die Tatsache mit einem Haus oder einem andernandern || sonstigen Komplex gleichgestellt.
|
Noch einmal der Vergleich: der Mensch tritt ein – die
Tatsachedie
Tatsache || das Ereignis tritt ein: Als wäre die
Tatsachedie
Tatsache || das Ereignis schon vorgebildet
vor der Tür der Wirklichkeit und würde nun in diese eintreten, wenn
siesie || es eintritt.
|
Wenn wir sagen, ein Bild ist dazu nötig, wir müssen in irgend einem Sinne ein Bild von ihn herumtragen, so sage ich: vielleicht; aber was hat es für einen Sinn, zu sagen, es sei ein Bild von ihm. Das hat also auch nur einen Sinn, wenn ich ein weiteres Bild von ihm habe, das dem Wort “ihm” entspricht. |
Man sagt etwa: Wenn ich von der Sonne spreche, muß ich ein Bild der Sonne in mir haben. – Aber wie kann man sagen, daß es ein Bild der Sonne ist. Hier wird doch die Sonne wieder erwähnt, im Gegensatz zu ihrem Bilde. Und damit ich sagen kann: “das ist ein Bild der Sonne”, müßte ich ein weiteres Bild der Sonne besitzen. u.s.w.. |
|
Man könnte sagen wollen: da muß er doch auch dabei sein, wenn ich ihn suche. – Dann muß er auch dabei sein, wenn ich ihn nicht finde, und auch, wenn es ihn nicht gibt. |
Ihn (etwa meinen Stock) suchen, ist eine Art des
Suchens
und
|
Und trage ich beim Suchen ein Bild mit mir oder eine Vorstellung, nun
gut.
Und sage ich, das Bild sei das Bild des Gesuchten, so sagt das nur,
welchen Platz das Bild im Vorgang des Suchens einnimmt.
Und finde ich ihn und sage “da ist er! den
habe ich gesucht”, so sind die letzten Worte nicht etwa eine
Worterklärung für die Bezeichnung des gesuchten Gegenstandes (etwa für
die Worte “mein Stock”), die erst jetzt, wo er gefunden
ist, gegeben werden könntekönnte || kann.
–
Wie man das, was man wünscht, nach der Erfüllung des Wunsches nicht besser
weiß, oder erklären kann, als vorher.
|
Man kann den Dieb nicht hängen ehe man ihn hat, wohl aber schon
suchen.
|
“Du hast den Menschen
gesucht?
Wie war das möglich, er war doch gar nicht da!”
|
“Ich suche meinen Stock. –
Da ist er!”
Dies letztere ist keine Erklärung des Ausdrucks “mein
Stock”, die für das Verständnis des ersten Satzes wesentlich
wäre und die ich daher nicht hätte geben können, ehe mein
Stock gefunden war.
Vielmehr muß der Satz “da ist er”,
wenn er nicht eine Wiederholung der (auch)
früher möglichen Worterklärung ist, ein neuer synthetischer Satz
sein.
|
Das Problem entspricht einer Verwechslung eines Wortes oder Ausdrucks mit
dem Satz, der die Existenz, das Dasein, des Gegenstands behauptet.
|
“Den hast Du gesucht?
Du konntest ja nicht einmal wissen, ob er da
ist!”
(Vergleiche dagegen das Suchen nach der Dreiteilung des
Winkels.)
|
|
Kurz: ich suche den Träger des Namens, nicht dessendessen || seine Bedeutungdessendessen || seine Bedeutung || die Bedeutung des
Namens.
Aber anderseits: ich suche und hänge den Träger des Namens. (?) |
Man kann von dem Träger des Namens sagen, daß er
(existiert oder) nicht existiert, und das
ist natürlich keine Tätigkeit, obwohl man es mit einer verwechseln
könnte und sagen, er müsse doch dabei sein, wenn er nicht
existiert.
(Und das ist von einem Philosophen bestimmt schon einmal geschrieben
worden.)
|
(“Ich suche ihn”. –
“Wie schaut er aus”. –
“Ich weiß es nicht aber (ich
bin sicher) ich werde ihn wiedererkennen, wenn ich ihn
sehe”.)
|
Der Gedanke, daß uns (erst) das Finden zeigtzeigt || sagt, was wir erwartet haben, heißt, den Vorgang so beurteilen, wie etwa die Symptome der Erwartung bei einem Andern. Ich sehe ihn etwa unruhig auf und ab gehen; da kommt jemand zur Tür herein und er wird ruhig und gibt Zeichen der Befriedigung; und nun sage ich: “er hat offenbar diesen Menschen erwartet”. |
Die ‘Symptome der Erwartung’ sind nicht der Ausdruck der
Erwartung.
Und zu glauben, ich wüßte erst nach dem Finden, was ich gesucht (nach der Erfüllung, was ich gewünscht) habe, läuft auf einen unsinnigen “behaviourism” hinaus. |
“Ich wünsche mir eine gelbe Blume”. –
“Ja, ich gehe und suche Dir eine gelbe Blume.
Hier habe ich eine gefunden”. –
Gehört die Bedeutung von “gelbe Blume” mehr zum letzten
Satz, als zu den zwei vorhergehenden?
|
|
|
Diese Gemeinsamkeit ist eben die Harmonie zwischen WeltWelt || Wirklichkeit und Gedanken, die nicht zu beschreiben ist. |
Im Ausdruck der Sprache -berühren sich Erwartung & Erfüllung. |
|
“Ich sagte, ‘geh aus dem Zimmer’ und er ging langsam aus dem Zimmer”. ”Ich sagte, ‘geh aus dem Zimmer’ und er sprang zum Fenster hinaus”. Hier ist eine Rechtfertigung möglich, auch wo die Beschreibung der Handlung nicht die ist, die der Befehl gibt. |
Womit immer aber er suchen geht (mit welchem Paradigma immer), nichts zwingt ihn, das als das Gesuchte anzuerkennen, was er am Schluß wirklich anerkennt, und die Rechtfertigung in Worten, oder andern Zeichen, die er dann von dem ResultatResultat || Ergebnis gibt, rechtfertigt wieder nur im Bezug auf eine andere Beschreibung in derselben Sprache. |
Die Schwierigkeit ist aufzuhören, ‘warum’ zu
fragen (ich
meine,
|
D.h., diese Frage gehört schon ingehört schon in || bezieht sich schon auf ein System; und die Antwort muß sich auf das gleiche System beziehen. |
Auf die Frage “warum tust Du das auf meinen
Befehl?” kann man fragen:
“was?”
Da wäre es nun absurd zu fragen “warum bringst Du mir eine gelbe Blume, wenn ich Dir befohlen habe, mir eine gelbe Blume zu bringen”. Eher könnte man fragen “warum bringst Du eine rote Blume, wenn ich sagte, Du sollest eine gelbe bringen” oder “warum bringst Du eine dunkelgelbe auf den Befehl ‘bring' eine gelbe’?” |
|
|
|
Nun könnte man aber fragen: Wie schaut das aus, wenn er
kommt? –
“Es geht die Tür auf und ein Mann tritt herein, der
…”.
Wie schaut das aus, wenn ich erwarte, daß er
kommt? –
“Ich gehe auf und ab, sehe auf die Uhr, …”.
–
Aber der eine Vorgang hat ja mit dem anderen nicht die geringste
Ähnlichkeit!
Wie kann man dann dieselben Worte zu ihrer Beschreibung
gebrauchen?
Aber, auf und ab gehen konnte ich
ja auch, ohne zu erwarten, daß er kommen werde, auf
die Uhr sehen auch, etc.; das ist also nicht das
Charakteristische des Erwartens, daß er kommt.
Das Charakteristische aber ist nur eben durch diese Worte gegeben.
Und “er” heißt dasselbe, wie in
der Behauptung “er kommt” und “kommt”
heißt dasselbe, wie in der Behauptung, und ihre
Zusammenstellung bedeutet nichts anderes.
D.h. z.B.:
eine hinweisende Erklärung des Wortes “er”
gilt für beide Sätze.
|
|
|
Die Worte “vorkommen” etc. sind eben
unbestimmt, wie alle solche Prosa.
Exakt und unzweideutig und unbestreitbar sind nur die grammatischen
Regeln, die am Schluß zeigen müssen, was gemeint
ist.
|
Er scheint einen Schatten dieser Realität zu geben. Der Befehl scheint -seine Ausführung in schattenhafter- Weise vorauszunehmen. |
|
Denn dann kann ich wirklich aus dem Satz, der Beschreibung der
Wirklichkeit, ersehen, wie es sich in der Wirklichkeit
verhält.
|
(Aber nur das nennt man ja
“Beschreibung” und nur das nennt man
ja “ersehen, wie es sich
verhält”!)
|
(Und etwas anderes ist es ja nicht, was wir alle damit sagen:
daß wir aus der Beschreibung ersehen, wie es sich in
Wirklichkeit verhält.)
|
|
|
Darum hat es ja auch ohne weiteres keinen Sinn, zu
sagen: “Ich muß gehen, weil die
Glocke geläutet hat”.
Sondern, dazu muß noch etwas anderes gegeben
sein.
|
|
|
Die Ausführung des Befehls leiten wir von diesem erst ab,
wenn wir ihn ausführen.
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The bridge can only be crossed when we get there. (Gemeint ist die Brücke zwischen Zeichen & Realität.) |
Und so weit – und nur so weit – als diese Rechnung ein Bild des
Resultats ist, ist auch die Erwartung ein Bild der Erfüllung.
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Und so weit das Resultat von dervon der || durch die Rechnung,
so weit ist die Erfüllung durch die Erwartung
bestimmt.von dervon der || durch die Rechnung,
so weit ist die Erfüllung durch die Erwartung
bestimmt. || … von der Rechnung bestimmt ist, so
weit ist die Erfüllung durch die Erwartung
bestimmt.
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Muß er nun dazu etwas voraus wissen?
Nein.
p. ⌵ .non-p sagt wirklich
nichts.
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Wir wundern uns – sozusagen – nicht darüber,
daß Einer die Zukunft weiß,
sondern – darüber, daß er überhaupt (richtig
oder falsch) prophezeien kann.
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Es ist, als würde die bloße Prophezeiung
(gleichgültig ob richtig oder falsch) schon einen Schatten der Zukunft
vorausnehmen. –
Während sie über die Zukunft nichts weiß, und
weniger als nichts nicht wissen kann.
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Ich gehe nach einer Regel vor heißt: ich gehe so vor, daß das, was herauskommt, …. Daß das, was herauskommt, dieser Regel genügt. Nach der Regel vorgehen, heißt so vorgehen, und das ‘so’ muß die Regel enthalten. |
Denn mehr bestimmt, als durch eine genaue Beschreibung, kann etwas nicht
sein.
Denn, bestimmen kann nur heißen, es
beschreiben.
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(Erinnern wir uns an die Argumentation über “Zahnschmerzen”.) |
Hier ist auch der Zusammenhang mit der Frage: “sieht der
Andere wirklich dieselbe Farbe, wenn er blau sieht,
wie ich?”
Freilich, er sieht blau!
Das ist ja eben dieselbe Farbe. –
D.h.[?], die Frage, ob er als
blau dieselbe Farbe sieht, ist unsinnig, wenn angenommen ist,
daß wir das Recht haben, was er sieht und ich sehe,
als ‘blau’ zu bezeichnen.
Läßt sich im gewöhnlichen Sinne –
d.h. nach der gewöhnlichen Methode –
konstatieren, daß er nicht dieselbe Farbe sieht, so
kann ich nicht sagen, daß wir beide blau
sehen.
Und läßt es sich konstatieren,
daß wir beide blau sehen, dann “sehen wir
beide die gleiche Farbe”, denn dieser Satz hat ja nur auf diese
Proben Bezug.
|
Und soso || analog verhält es sich mit
der Frage: “ist das, was ich jetzt ‘gelb’
nenne, gewiß die gleiche Farbe, die ich früher
‘gelb’ genannt habe?” –
Gewiß, denn es ist ja gelb. –
Aber woher weißt Du das? –
Weil ich mich daran erinnere. –
Aber kann die Erinnerung nicht täuschen? –
Nein.
Nicht, wenn ihr Datum gerade das ist, wonach
ich mich richte.
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Intention. Was für ein Vorgang ist sie? Man soll -aus der Betrachtung dieses Vorgangs -ersehen können, was intendiert -wird. |
Wenn man sagt “das ist der Bremshebel, er funktioniert aber nicht”, so spricht man von der Absicht. Ähnlich ist es, wenn man eine verdorbene Uhr doch eine Uhr nennt. |
(Dieses über etwas ärgerlich sein ist nämlich scheinbar von ganz derselben Art, wie: etwas fürchten, etwas wünschen, etwas erwarten, etc.) Das “über etwas ärgerlich sein” verhält sich nämlich zu dem, worüber man ärgerlich ist, nicht wie die Wirkung zur Ursache, also nicht wie Magenschmerzen zu der Speise mit der man sich den Magen verdorben hat. Man kann darüber im Zweifel sein, woran man sich den Magen verdorben hat und die Speise, die etwa die Ursache ist, tritt in die Magenschmerzen nicht als ein Bestandteil dieser Schmerzen ein; dagegen kann man, in einem gewissen Sinne, nicht zweifelhaft sein, worüber man sich ärgert, wovor man sich fürchtet, was man glaubt. (Es heißt nicht “ich weiß nicht, – ich glaube heute, aber ich weiß nicht woran”!) – Und hier haben wir natürlich das alte Problem, daß nämlich der Gedanke, daß das und das der Fall ist, nicht voraussetzt, daß es der Fall ist. Daß aber anderseits doch etwas von[?] der Tatsache für den Gedanken selbst Voraussetzung sein muß. “Ich kann nicht denken, daß etwas rot ist, wenn rot gar nicht existiert”. Die Antwort darauf ist, daß die Gedanken in demselben Raum sein müssen, wie das Zweifelhafte, wenn auch an einer andern Stelle. |
Die Intention ist nun aber von genau derselben Art wie – z.B. – - der Ärger. Und da scheint es irgendwie, als würde man die Intention- von außen betrachtet nie als Intention erkennen; als- müßte man sie selbst intendierenintendieren || meinen, um sie als Meinung zu verstehen. - Das hieße aber, sie nicht als Phänomen, nicht als Tatsache, zu betrachten! Das ist natürlich wieder das vorige Problem, denn der Witz- ist, daß man es den Gedanken (als selbständige Tatsache betrachtet)- ansehen muß, daß er der Gedanke ist, daß das und das der Fall ist. - Kann man es ihm nicht ansehen (so wenig wie den Magenschmerzen woher- sie rühren), dann hat er kein logisches Interesse, oder vielmehr,- dann gibt es keine Logik. – Das kommt auch darauf hinaus, daß man- den Gedanken mit der Realität muß unmittelbar vergleichen können- und es nicht erst einer Erfahrung bedürfen kann, daß diesem Gedanken diese Realität entspricht. (Darum unterscheiden sich auch Gedanken nach ihrem Inhalt, aber Magenschmerzen nicht nach dem, was sie- hervorgerufen hat.) - Meine Auffassung scheint unsinnig, wenn man sie so ausdrückt:- man soll sehen können, worüber Einer denkt, wenn man ihm den Kopf aufmacht; wie ist denn das möglich? die Gegenstände, über die er denkt,- sind ja gar nicht in seinem Kopf (ebensowenig wie in seinen Gedanken)! - Man muß nämlich die Gedanken, Intentionen (etc.) von außen betrachtet als solche verstehen, ohne über die Bedeutung von etwas- unterrichtet zu werden. Denn auch die Relation des Bedeutens wird ja- dann als ein Phänomen gesehen (und ich kannkann || darf dann nicht wieder auf eine- Bedeutung des Phänomens hinweisen müssen, da ja dieses Bedeuten wieder- in den Phänomenenden Phänomenen || dem Phänomen mit inbegriffen ist.) |
Wenn man den Gedanken betrachtet, so kann also von einem
-
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In dem Vorgang des Verstehens (welcher immer der sei) muß das Verstehen ausgedrückt sein.” (Wenn ich Einem in die Seele sehe, müßte ich sehen woran er denkt. Siehe Vorgang des Denkens.) |
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Müßte man da nicht antworten: Ich habe
Dir doch nicht geschafft, mir das zu bringen, was Dir auf Deine Worte hin
ein solches Gefühl geben wird!
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Nein, das erste Phänomen ist die Erwartung des Fingerhutesdes Fingerhutes || den- Fingerhut zu finden so sicher, alsals || wie das zweite das Finden des Fingerhutes- ist. Das Wort “Fingerhut”Das Wort “Fingerhut” || Der Ausdruck “finden des Fingerhuts” gehört zu- der Beschreibung des ersten so notwendig, wie zur Beschreibung des zweiten. - Nur verwechseln wir nicht “die Bedeutung des Wortes ‘Fingerhut’” (den Ort dieses Worts im grammatischen Raume) mit der Tatsache, daß ein Fingerhut hier ist. |
Der Gedanke – Erwartung, Wunsch,- etc. – & die gegenwärtige Situation. |
Denn warum sollen wir uns gerade für dieses Bild interessieren, wo wir uns doch sonst mit Seelenzuständen, Magenschmerzen, etc. nicht befassen. |
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Was hat das, was ich denke, mit dem zu tun, was der Fall ist. |
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D.h., der Sprachmaßstab muß an dem Punkt der Gegenwart angelegt werden und deutet dann über ihn hinaus – etwa in der Richtung der Erwartung. |
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Die Furcht verbindet das Bild mit den Schrecken der Wirklichkeit.mit den Schrecken der Wirklichkeit. || mit der Wirklichkeit. |
Glauben Gründe des Glaubens |
Man sagt: “Ich habe ihn von 5 bis 6 Uhr erwartet”, “ich habe den ganzen Tag gehofft, er werde kommen”, “in meiner Jugend habe ich gewünscht …”, etc.. Daher der falsche Vergleich mit in der Zeit amorphen Zuständen (Zahnschmerz, das Hören eines Tones, etc., obwohl diese unter sich wieder verschieden sind). |
Was heißt es nun: “ich glaube, er
wird um 5 Uhr kommen”? oder: “er glaubt
N werde um 5 Uhr
kommen”?
Nun, woran erkenne ich, daß er das glaubt?
Daran, daß er es sagt? oder aus seinem
übrigen Verhalten? oder aus beiden?
Danach wird man dem Satz “er glaubt …”
verschiedenen Sinn geben können.
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Hat es einen Sinn zu fragen: “Woher
weißt Du, daß Du das
glaubst”?
Und ist etwa die Antwort: “ich erkenne es durch
Introspektion”?
In manchen Fällen wird man so etwas sagen können, in manchen aber nicht. |
Es hat einen Sinn, zu fragen: “liebe ich sie
wirklich? mache ich mir das nicht nur vor?”
Und der Prozeß der
Introspektion ist hier das Aufrufen von
Erinnerungen, das Vorstellen möglicher Situationen und der Gefühle, die man
hätte, etc..
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Grund, Motiv, Ursache.
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Es ist also in gewissem Sinne keine gute Begründung zu sagen: “Ich zog die Hand zurück,Ich zog die Hand zurück, || Ich mußte die Hand zurückziehen, weil die Platte zu heiß war”! – |
Wenn man nun fragte: Bist Du sicher, daß
Du es deswegen getan hast?
Würde man da nicht schwören, daß man es nur deswegen
getan hat?
Und ist es nicht doch Erfahrung?
Müßte man nicht sagen: man würde schwören, daß man es deshalb tun
wollte; nicht, daß der Arm sich aus dieser Ursache zurückgezogen
hat?
Man beschwört das Motiv, nicht die Ursache.
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“Ich hab' es nicht mehr
(länger) ausgehalten”.
“Ich halte es nicht mehr aus; ich muß die Hand zurückziehen”. Aber worin besteht dieses Zurückziehen, als in dem Wunsch, die Hand möchte sich zurückziehen, während sie sich wirklich zurückzieht? Zieht sie sich nicht zurück, so können wir auch nichts machen. Jedenfalls, möchte ich sagen, ist ‘sie zurückziehen wollen’ eine Erfahrung, die wir zwar wünschen können, aber nicht herbeiführen. “Wie was?” muß ich fragen. (Denke an die Erfahrung beim Zeichnen eines Quadrats mit seinen Diagonalen durch den Spiegel.) |
Wenn ich sage, die Erfahrung des Wollens könne ich zwar wünschen, aber nicht herbeiführen, so bin ich da wieder bei einem, für die Erkenntnistheorie sehrsehr || so charakteristischen Unsinn. Denn in dem Sinne, in
|
Und wenn man etwa einen Ausdruck seines Gefühls nur mit Mühe unterdrückt hat, – wie war das? Hatte man sich ihn damals leise vorgesagt? etc. etc.. |
Das Motiv ist nicht eine Ursache ‘von innen
gesehen’!
Das Gleichnis von ‘innen und
außen’ ist hier – wie so oft –
gänzlich irreleitend. –
Es ist von der Idee der Seele (eines Lebewesens) im Kopfe
(als Hohlraum vorgestellt) hergenommenhergenommen || hergeleitet.
Aber diese Idee ist darin mit andern unvereinbaren vermengt, wie die
Metaphern in dem Satz: “der Zahn der Zeit, der alle Wunden
heilt, etc.”.
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“Man kann die Ursache einer Erscheinung nur vermuten”
(nicht wissen). –
Das muß ein Satz der Grammatik sein.
Es ist nicht gemeint, daß wir ‘mit dem
besten Willen’ die Ursache nicht wissen können.
Der Satz ist insofern ähnlich dem: “wir können in der
Zahlenreihe, soweit wir auch zählen, kein Ende erreichen”.
Das heißt: von einem “Ende der
Zahlenreihe” kann keine Rede sein; und dies ist – irreführend
– in das Gleichnis gekleidet von Einem, der wegen der
großen Länge des Weges das Ende nicht erreichen
kann. –
So gibt es einen Sinn, in dem ich sagen kann: “ich kann die
Ursache dieser Erscheinung nur vermuten”
d.h.: es ist mir noch nicht gelungen, sie (im
gewöhnlichen Sinn) ‘festzustellen’.
Also im Gegensatz zu dem Fall, in dem es mir gelungen ist,
wo[?]wo[?] || in dem
ich also die Ursache weiß. –
Sage ich nun aber, als metaphysischen Satz, “ich kann
diedie || eine Ursache immer nur
vermuten”, so heißt das: ich will im
Falle der Ursache immer nur von ‘vermuten’ und nicht von
‘wissen’ sprechen, um so Fälle verschiedener Grammatik
voneinander zu unterscheiden.
(Das ist also so, wie wenn ich sage: ich will in einer Gleichung
das Zeichen “ = ”
und
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Ja, wie bist Du auf den Gedanken gekommen, daß es die Gegend ist, die diese Stimmung hervorruft? Oder handelt es sich eben gar nicht um einen durch sie hervorgerufenen Zustand meiner Person, sondern, etwa, darum, daß das Bild der Gegend melancholisch ist? (Dies hängt unmittelbar zusammen mit dem Problem: Motiv und Ursache.) “Das ist ein furchtbarer Anblick”. – “Wie weißt Du, daß er furchtbar ist?” “Ich zittere, weil ich ihn sehe”. Das kannst Du nicht wissen. Vielleicht hättest Du auch sonst gezittert. Wie hängt die Furcht mit dem Anblick zusammen? oder mit der furchtbaren Vorstellung? Oder soll ich etwa sagen: “sich vor dieser Vorstellung fürchten” heißt, sie haben und sich fürchten? Wenn man nun aber mehrere Vorstellungen hat, während man sich fürchtet (mehrere sieht oder hört), ist da ein Zweifel darüber, was das Furchtbare ist? Oder weiß man es eben aus Erfahrung, wovor (von allen diesen Sachen) man sich fürchtet? |
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Ich will sagen: die Furcht begleitet nicht den
Anblick.
Sondern das Furchtbare und die Furcht haben die Struktur des
Gesichtes.
Denken wir, daß wir den Zügen eines Gesichts mit den Augen in Aufregung folgen.
Sie gleichsam zitternd nachfahren.
So daß die Schwingungen der Furcht den Linien des
Gesichts superponiert wären.
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Philosophie
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Schwierigkeit der Philosophie, -nicht die intellektuelle Schwierigkeit der -Wissenschaften, sondern die Schwierigkeit- einer Umstellung. Widerstände des Willens -sind zu überwinden. |
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Die Philosophie zeigt die irreführenden Analogien im Gebrauch -unsrer Sprache auf. |
[Sraffa] Ist die Grammatik wie ich das Wort gebrauche nur die Beschreibung der tatsächlichen Handhabung der Sprache?Sprache? || Sprachen? So daß ihre Sätze eigentlich wie Sätze einer Naturwissenschaft aufgefaßt werden könnten? Das könnte man die deskriptive Wissenschaft vom Sprechen nennen, im Gegensatz zu der vom Denken. |
Es könnten ja auch die Regeln des Schachspiels als Sätze aus
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(Es ist, wie wenn man ein Haar auf der Zunge liegen hat; man
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Der Philosoph liefert uns das Wort, womit manman || ich die
Sache ausdrücken und unschädlich machen kann.
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Wir können ja auch nur dann den Andern eines Fehlers überführen, wenn er anerkennt, daß dies wirklich der Ausdruck seines Gefühls ist.wenn er anerkennt, daß dies wirklich der Ausdruck seines Gefühls ist. || … wenn er diesen Ausdruck (wirklich) als den richtigen Ausdruck seines Gefühls anerkennt. |
Nämlich, nur wenn er ihn als solchen anerkennt, ist er der richtige Ausdruck. (Psychoanalyse.) |
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(Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen, sagte etwas Falsches; man kann zweimal in den gleichen Fluß steigen.) Und so sieht die Lösung aller philosophischen Schwierigkeiten aus. Ihre Antworten müssen, wenn sie richtig sind, hausbacken und gewöhnlich sein. Aber man muß sie im richtigen Geist anschauen, dann macht das nichts. |
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Der Satz der Identität z.B. schien eine fundamentale
Bedeutung zu haben.
Aber der Satz, daß dieser “Satz”
ein Unsinn ist, hat diese Bedeutung übernommen.
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(Das Wort “fundamental” kann auch nichts
metalogisches, oder philosophisches bedeuten,
wo es überhaupt eine Bedeutung
hat.)
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Die Untersuchung der Grammatik ist im selben Sinne fundamental, wie wir
die Sprache fundamental – etwa ihr eigenes Fundament – nennen
können.
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Unsere grammatische Untersuchung unterscheidet sich ja von der eines
Philologen etc.; uns interessiert
z.B. die Übersetzung von einer
Sprache in andre von uns erfundene Sprachen.
Überhaupt interessieren uns Regeln, die der
Philologe gar nicht betrachtet.
Diesen
Unterschied
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Anderseits wäre es irreführend zu sagen, daß wir das
Wesentliche der Grammatik behandeln (er, das Zufällige).
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“Aber das ist ja nur eine äußere
Unterscheidungeine äußere
Unterscheidung || ein äußerer
Unterschied”.
Ich glaube, eine andere gibt es nicht.
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ß nennen, als er. Wie wir eben Wortarten unterscheiden, wo für ihn kein Unterschied (vorhanden) ist. |
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Methode der Philosophie: die übersichtliche Darstellung der -grammatischengrammatischen || sprachlichen Tatsachen. Das Ziel: Durchsichtigkeit der Argumente. Gerechtigkeit. |
Die andere Beunruhigung und Unklarheit wird durch die Worte “hier stimmt mir etwas nicht” gekennzeichnet und die Lösung, durch (die Worte): “Ach so, Du meinst nicht die Dampfmaschine” oder – für einen andern Fall – “… Du meinst mit Dampfmaschine nicht nur Kolbenmaschine”. |
Die Arbeit des Philosophen ist ein Zusammentragen von Erinnerungen zu
einem bestimmten Zweck.
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Eine philosophische Frage ist ähnlich der, nach der Verfassung einer
bestimmten Gesellschaft. –
Und es wäre etwa so, als ob eine Gesellschaft ohne
klar geschriebene Regeln
zusammenkäme, aber mit einem Bedürfnis nach solchen: ja, auch mit
einem Instinkt, durch welchen sie gewisse Regeln in ihren Zusammenkünften
beobachtenbeobachten || einhalten: nur,
daß dies dadurch erschwert wird,
daß nichts hierüber klar ausgesprochen ist
und keine Einrichtung getroffen, die die Regeln deutlich macht.deutlich macht. || klar hervortreten läßt.
So betrachten sie tatsächlich Einen von ihnen als Präsidenten, aber er
sitzt nicht oben an der Tafel, ist durch nichts kenntlich und das erschwert
die Verhandlung.
Daher kommen wir und schaffen eine klare Ordnung: Wir setzen
den Präsidenten an einen leicht kenntlichen Platz und seinen Sekretär zu ihm
an ein eigenes Tischchen und die übrigen gleichberechtigten Mitglieder in
zwei Reihen zu
beiden
|
Die Schwierigkeit besteht nur darin, zu verstehen, was uns die Festsetzung einer Regel hilft. Warum die uns beruhigt, nachdem wir so schwer beunruhigt waren. Was uns beruhigt ist offenbar, daß wir ein System sehen, das diejenigen Gebilde (systematisch) ausschließt, die uns immer beunruhigt haben, mit denen wir nichts anzufangen wußten und die wir doch respektieren zu müssen glaubten. Ist die Festsetzung einer solchen grammatischen Regel in dieser Beziehung nicht wie die Entdeckung einer Erklärung in der Physik? z.B., des Kopernikanischen Systems? Eine Ähnlichkeit ist vorhanden. – Das Seltsame an der philosophischen Beunruhigung und ihrer Lösung möchte scheinen, daß sie ist, wie die Qual des Asketen, der, eine schwere Kugel unter Stöhnen stemmend, da stand und den ein Mann erlöste, indem er ihm sagte: “laß' sie fallen”. Man fragt sich: wenn Dich diese Sätze beunruhigen, Du nichts mit ihnen anzufangen wußtest,
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Diese übersichtliche Darstellung vermittelt das VerstehenVerstehen || Verständnis, welches eben darin besteht,
daß wir die “Zusammenhänge
sehen”.
Daher die Wichtigkeit der Zwischenglieder.der Zwischenglieder. || des Findens von Zwischengliedern.
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Denn sie kann ihn auch nicht begründen.
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Sie läßt alles wie es ist.
Sie läßt auch die Mathematik wie sie ist (jetzt ist) und keine mathematische Entdeckung kann sie weiter bringen. Ein “führendes Problem der mathematischen Logik” (Ramsey) ist ein Problem der Mathematik wie jedes andere. |
Die Philosophie stellt eben alles bloß hin und erklärt und folgert nichts.) |
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Die Antwort auf die Frage nach der Erklärung der Negation ist wirklich: verstehst Du sie denn nicht? Nun, wenn Du sie verstehst, was gibt es da noch zu erklären, was hat eine Erklärung da noch zu tun? |
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(Man kann es nicht bemerken, weil man es immer (offen) vor Augen hat.) |
Und das heißt, das Auffallendste (Stärkste) fällt ihm nicht auf. |
(Eines der größten Hindernisse für die Philosophie ist die Erwartung neuer tiefertiefer || unerhörter Aufschlüsse.) |
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Das muß sich auch darauf beziehen,
daß ich keine Erklärungen der Variablen
“Satz” geben kann.
Es ist klar, daß dieser logische
Begriff, diese Variable, von der Ordnung des Begriffs
“Realität” oder “Welt” sein
muß.
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Wenn ich sage: Hier sind wir an der Grenze der Sprache, so
scheintscheint || klingt das immer, als wäre
hier eine Resignation nötig, während im Gegenteil volle Befriedigung
eintritt, da keine Frage übrig bleibt.
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Die Probleme werden im eigentlichen Sinne aufgelöst – wie ein Stück
Zucker im Wasser.
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Philosophie
Die Klärung des Sprachgebrauches. Fallen der Sprache. |
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Und dies befriedigt im Übrigen ein Verlangen nach dem ÜberirdischenÜberirdischen || Transzendenten, denn, indem sie die “Grenze des menschlichen Verstandes” zu sehen glauben, glauben sie natürlich, über ihn hinaus sehen zu können. |
Ich lese “…philosophers are no nearer to the meaning
of ‘Reality’ than
Plato got …”.
Welche seltsame Sachlage.
Wie sonderbar, daß
Plato dann überhaupt so weit
kommen
konnte!
Oder, daß wir dann nicht weiter kommen
konnten!
War es, weil Plato so
gescheit war?
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D.h., wie selbstverständlich ist doch das Gegebene. Es müßte mit allen Teufeln zugehen, wenn das das kleine, aus einem schiefen Winkel aufgenommene Bildchen wäre. Dieses Selbstverständliche, das Leben, soll etwas Zufälliges, Nebensächliches sein; dagegen etwas, worüber ich mir normalerweise nie den Kopf zerbreche, das Eigentliche! D.h., das, worüber hinaus man nicht gehen kann, noch gehen will, wäre nicht die Welt. Immer wieder ist es der Versuch, die Welt in der Sprache abzugrenzen und hervorzuheben – was aber nicht geht. Die Selbstverständlichkeit der Welt drückt sich eben darin aus, daß die Sprache nur sie bedeutet, und nur sie bedeuten kann. Denn, da die Sprache die Art ihres Bedeutens erst von ihrer Bedeutung, von der Welt, erhält, so ist keine Sprache denkbar, die nicht diese Welt darstellt. |
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Man wird dann meistens finden, daß es nicht so ist, und das Wort gegen seine normalegegen seine normale || entgegen seiner normalen Grammatik gebraucht wird. (“Wissen”, “Sein”, “Ding”.) |
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Methode in der Philosophie. Möglichkeit des ruhigen Fortschreitens. |
Die die Philosophie zur Ruhe bringt, so daß sie nicht mehr von Fragen gepeitscht istist || wird, die sie selbst in Frage stellen. Sondern es wird jetzt an Beispielen eine Methode gezeigt, und die Reihe dieser Beispiele kann man abbrechen.kann man abbrechen. || kann abgebrochen werden. |
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unserer Sprache. [Paul Ernst] |
Und wenn ich in Frazer lese, so möchte ich auf Schritt und Tritt sagen: Alle diese Prozesse, diese Wandlungen der Bedeutung, haben wir noch in unserer Wortsprache vor uns. Wenn das, was sich in der letzten Garbe verbirgt, der ‘Kornwolf’ genannt wird, aber auch diese Garbe selbst, und auch der Mann der sie bindet, so erkennen wir hierin einen uns wohlbekannten sprachlichen Vorgang. |
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Ja, diese Sonderbarkeit bezieht sich nicht nur auf die Ausdrücke
“ghost” und
“shade”, und es wird viel zu wenig Aufhebens
davon gemacht, daß wir das Wort
“Seele”, “Geist”
(“spirit”) zu unserem eigenen gebildeten
Vokabular zählen.
Dagegen ist es eine Kleinigkeit,
daß wir nicht glauben, daß
unsere Seele ißt und trinkt.
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In unserer Sprache ist eine ganze Mythologie niedergelegt.
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Austreiben des Todes oder Umbringen des Todes; aber anderseits wird er als
Gerippe dargestellt, also selbst in gewissem Sinne tot.
“As dead as death”.
‘Nichts ist so tot wie der Tod; nichts so schön wie die Schönheit
selbst.’
Das Bild, worunter man sich hier die Realität denkt ist,
daß die Schönheit, der Tod, etc. die
reine (konzentrierte) Substanz ist, während
sie in einem schönen Gegenstand als Beimischung vorhanden ist.reine (konzentrierte) Substanz ist, während
sie in einem schönen Gegenstand als Beimischung vorhanden ist. || reinen (konzentrierten) Substanzen sind, während sie in einem schönen
Gegenstand als Beimischung vorhanden sind. –
Und erkenne ich hier nicht meine eigenen Betrachtungen über
‘Gegenstand’ und ‘Komplex’?
(Plato)
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Die primitiven Formen unserer Sprache: Substantiv, Eigenschaftswort
und Tätigkeitswort zeigen das einfache Bild, auf
dessen Form sie alles zu bringen sucht.
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Die Gefahr beginnt, wenn wir merken, daß das alte Modell nicht genügt, es nun aber nicht ändern, sondern nur gleichsam sublimieren. Solange ich sage, der Gedanke ist in
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Phänomenologie
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Grammatik |
Jedesmal, wenn wir erkennen, daß die und die Darstellungsweise auch durch eine andre ersetzt werden kann, machen wir einen Schritt zu diesem Ziel. |
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“Ich kann diese Glasscheibe nicht sehen, aber ich kann sie fühlen”. Kann man sagen: “ich kann das Nachbild nicht sehen, aber …”? Vergleiche: “Ich sehe den Tisch deutlich”; “ich sehe das Nachbild deutlich”. “Ich höre die Musik deutlich”; “ich höre das Ohrensausen deutlich”. Ich sehe den Tisch nicht deutlich, heißt etwa: ich sehe nicht alle Einzelheiten des Tisches; – was aber heißt es: “ich sehe nicht alle Einzelheiten des Nachbildes”, oder: “ich höre nicht alle Einzelheiten des Ohrenklingens”? Könnte man nicht sehr wohl statt “ein Nachbild sehen” sagen: “ein Nachbild haben”? Denn: ein Nachbild “sehen”? im Gegensatz wozu? – “Wenn Du mich auf den Kopf schlägst, sehe ich Kreise”. – “Sind es genaue Kreise, hast Du sie gemessen?” (Oder: “sind es gewiß Kreise, oder täuscht Dich Dein Augenmaß?”) – Was heißt es nun, wenn man sagt: “wir können nie einen genauen Kreis sehen”? Soll das eine Erfahrungstatsache sein, oder die Konstatierung einer logischen Unmöglichkeit? – Wenn das letztere, so heißt es also, daß es keinen Sinn hat, vom Sehen eines genauen Kreises zu reden. Nun, das kommt drauf an, wie man das Wort gebrauchen will. “Genauer Kreis” im Gegensatz zu einem Gesichtsbild, das wir eine sehr kreisähnliche Ellipse nennen würden, kann man doch gewiß sagen.
Ist in irgend einem Sinne ein genauer Kreis im Gesichtsfeld undenkbar, dann muß der Satz “ich sehe nie einen genauen Kreis im Gesichtsfeld” von der Art des Satzes sein: “ich sehe nie ein hohes C im Gesichtsfeld”., dann muß der Satz “ich sehe nie einen genauen Kreis im Gesichtsfeld” von der Art des Satzes sein: “ich sehe nie ein hohes C im Gesichtsfeld”. || …, dann muß der Satz “im Gesichtsfeld ist nie ein genauer Kreis” von der Art des Satzes sein: “im Gesichtsfeld ist nie ein hohes C.” |
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Die Harmonielehre ist nicht Geschmacksache. |
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Kann man in die Eigenschaften des Gesichtsraumes tiefer -eindringen? etwa durch Experimente? |
Daß es mir nicht gelingt, einen physikalischen Körper zu finden, der das Gesichtsbild eines Hundertecks gibt, ist nicht von logischer Bedeutung. Es frägt sich: Hat es Sinn von einem Gesichts-Hunderteck zu reden? Oder: Hat es Sinn, von zugleich gesehenen 30 Strichen nebeneinander zu reden. Ich glaube, nein. Der Vorgang ist gar nicht so, daß man zuerst ein Dreieck, dann ein Viereck, Fünfeck etc. bis z.B. zum 50-Eck sieht und dann der Kreis kommt; sondern man sieht ein Dreieck, ein Viereck etc. bis vielleicht zum Achteck, dann sieht man nur mehr Viel-Ecke mit mehr oder weniger langen Seiten. Die Seiten werden kleiner, dann beginnt ein Fluktuieren zum Kreis hin und dann kommt der Kreis. Daß eine physikalische Gerade als Tangente an einen Kreis gezogen das Gesichtsbild einer geraden Linie gibt, die ein Stück weit mit der gekrümmten zusammenläuft, beweist auch nicht, daß unser Sehraum nicht euklidisch ist, denn es könnte sehr wohl ein anderes physikalisches Gebilde das der euklidischen Tangente entsprechende Bild erzeugen. Tatsächlich aber ist ein solches Bild undenkbar. |
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Man kann sagen, diese Geometrie liegt offen vor uns (wie alles Logische – im Gegensatz zur praktischen Geometrie des physikalischen Raumes). |
Niemand kann uns unserenunseren || den Gesichtsraum näher kennen lehren. Aber wir können seine sprachliche Darstellung übersehen lernen. Unterscheide die geometrische Untersuchung von der Untersuchung der Vorgänge im Gesichtsraum. |
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Die Geometrie der Physik hat es in diesem Sinn nicht mit der Möglichkeit,
sondern mit den Tatsachen zu tun.
Sie wird von Tatsachen bestätigt; in dem Sinne nämlich, in dem ein
Teil einer Hypothese bestätigt wird.
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Vergleich des Arbeitens an der Rechenmaschine mit dem Messen geometrischer
Gebilde.
Machen wir bei dieser Messung ein Experiment, oder
verhält es sich so, wie im Falle der Rechenmaschine,
daß wir nur interne Relationen feststellen und das
physikalische Resultat unserer Operationen nichts beweist?
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Im Gesichtsraum gibt es natürlich kein geometrisches Experiment.
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Ich glaube, daß hier der Hauptpunkt des
Mißverständnisses über das a priori und a
posteriori der Geometrie liegt.
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Das Wort “Gleichheit” hat eine andere Bedeutung, wenn wir es auf Strecken im Sehraum anwenden, als, die es auf den physikalischen Raum angewendet hat. Die Gleichheit im Sehraum hat eine andere Multiplizität als die Gleichheit im physikalischen Raum, darum können im Sehraum g' und g'' Gerade (Sehgerade) sein und die Strecken a' = a'', a'' = a''' etc. aber nicht a' = a''''' sein. Ebenso hat der Kreis und die Gerade im Gesichtsraum eine andere Multiplizität als Kreis und Gerade im physikalischen Raum, denn ein kurzes Stück eines gesehenen Kreises kann gerade sein; “Kreis” und “Gerade” eben im Sinne der Gesichtsgeometrie angewandt. Die gewöhnliche Sprache hilft sich hier mit dem Wort “scheint” oder “erscheint”. Sie sagt a' und a'' scheinen gleich zu sein, während zwischen a' und a''''' dieser Schein schon nicht mehr besteht. Aber sie benutzt das Wort “scheint” zweideutig. Denn seine Bedeutung hängt davon ab, was diesem Schein nun als das Sein entgegengestellt wird. In einem Fall, ist es das Resultat einer Messung, im anderen eine weitere Erscheinung. In diesen Fällen ist also die Bedeutung des Wortes “scheinen” eine verschiedene. |
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Teilbarkeit.
Unendliche Teilbarkeit.
Die unendliche Teilbarkeit der euklidischen Strecke besteht in der Regel (Festsetzung), daß es Sinn hat, von einem n-ten Teil jedes Teils zu sprechen. Spricht man aber von der Teilbarkeit einer Länge im Gesichtsraum und fragt, ob eine solche noch teilbar, oder endlos teilbar ist, so suchen wir hier nach einer Regel, die einer gewissen Realität entspricht (aber wie entspricht sie ihr?). Ich sehe einen schwarzen Streifen an der Wand vor mir, – ist seine Breite teilbar? Was ist das Kriterium dafür? Hier gibt es nun unzählige Kriterien, die wir alle als Kriterien der Teilbarkeit im Gesichtsfeld bezeichnenbezeichnen || anerkennen würden, und die stufenweise in einander übergehen. Vor allem könnte die Bedeutung von “Teilbarkeit” so festgelegt werden, daß ein Versuch sie erweist; dann ist es also nicht “logische Möglichkeit” der Teilung, sondern physische Möglichkeit, und die logische Möglichkeit, die hier in Frage kommt, ist in der Beschreibung des Versuchs der Teilung gegeben – wie immer dieser Versuch ausgehn mag. Was würden wir nun einen “Versuch der Teilung” nennen? – Etwa den, einen Strich neben den ersten zu malen, der gleichbreit aussieht und aus einem grünen und roten Längsstreifen besteht, wobei die Erinnerung das Kriterium dafür gäbe, daß der schwarze Streife die gleiche Breite habe, die er hatte, als wir die Frage stellten. (D.h., daß wir als gleiche Breite des schwarzen Streifens jetzt und früher das bezeichnen, was als gleichbreit erinnert wird.) Anderseits könnte ich als Kriterium der Teilbarkeit des schwarzen Streifens festsetzen, daß zugleich mit ihm ein gleichbreit aussehender und geteilter Streifen gesehen wird. Und als Vollzug der möglichen Teilung würde ich dann die Ersetzung des ungeteilten durch einen geteilten bezeichnen … |
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Aber können wir nicht sagen: einfach ist, was sich nicht teilen läßt? – Wie teilen läßt? Mit dem Messer? Und mit welchem Messer? Beschreibe mir erst die Methode der Teilung, die Du erfolglos anwendest, dann werde ich wissen, was Du “unteilbar” nennst. Aber vielleicht willst Du
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Wenn wir in der Geometrie sagen, das regelmäßige Sechseck bestehe aus sechs gleichseitigen Dreiecken, so heißt das daß es Sinn hat, von einem regelmäßigen Sechseck zu reden, das aus sechs gleichseitigen Dreiecken besteht. Wenn darauf hin gefragt würde “ist also das Sechseck einfach oder zusammengesetzt”, so müßte ich antworten: bestimme Du selbst, wie Du die Wörter “einfach” und “zusammengesetzt” gebrauchen willst. |
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Der Gesichtsraum ist ein gerichteter Raum, in dem es ein Oben und Unten,
Rechts und Links gibt.
Und diese Bestimmungen haben nichts mit der Richtung der Schwerkraft
oder der rechten und linken Hand zu tun. …
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Die Wörter “oben”, “unten”, “rechts”, “links” haben andere Bedeutung im Gesichtsraum, andere im Gefühlsraum. Aber auch das Wort “Gefühlsraum” ist mehrdeutig. (Definitionen der Wörter “oben”, “unten”, etc. durch die Spitze des Buchstaben “V”, des Zeichens “kleiner” ˂ und “größer” ˃ einerseits, anderseits durch Kopf- und Fußschmerzen; oder durch Gleichgewichtsgefühle.) |
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Zu sagen, der Punkt B ist
nicht zwischen A und
C
Wenn Du sagst, der Punkt B erscheinterscheint || scheint Dir nur zwischen A und C (zu liegen), so antworte ich: das ist es ja, was ich sage, nur gebrauche ich dafür den Ausdruck “er liegt zwischen A und C”. Und wenn Du fragst “scheint es nicht nur so”, so antworte ich: Welche Methode würdest Du denn anwenden, um die Antwort auf Deine Frage zu finden. Dann nämlich werde ich verstehen, was Dein Verdacht eigentlich betrifft. Wenn Du sagst: ist auf diesem Tisch nicht doch vielleicht etwas, was ich nicht sehe, so antworte ich: Wie könnten wir denn das Betreffende finden? Versuche mir doch eine Erfahrung zu beschreiben, die Dich sagen lassen würdesagen lassen würde || veranlassen würde, zu sagen: “es war doch noch etwas da”. Beschreibe mir die Erfahrung, die Dich davon überzeugen würde, daß B doch nicht zwischen A und C liegt, und ich werde verstehen, welcher Art derder || dieser wirkliche Sachverhalt im Gegensatz zum scheinbaren ist. Aber Eines ist klar: die Erfahrung, die Dich das lehrt, kann nicht diejenige ändern, die ich mit den Worten beschreibe “ B liegt zwischen A und C”. Dem Einwurf liegt aber eine falsche Auffassung der logischen Analyse zugrunde. Was wir vermissen ist nicht ein genaueres Hinsehen (etwa auf A, B und C) und die Entdeckung eines Vorgangs hinter dem gewöhnlichgewöhnlich || oberflächlich beobachteten (dies wäre die Untersuchung eines physikalischen oder psychologischen Phänomens), sondern die Klarheit in der Grammatik der Beschreibung des alten Phänomens. Denn, sähen wir genauer hin, so sähen wir eben etwas Anderes und hätten nichts für unser Problem gewonnen. Diese Erfahrung, nicht eine andere, sollte beschrieben werden. |
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⇒
Mein Gesichtsfeld weist keine Unvollständigkeit auf, die mich dazu bringen
könnte, mich umzuwenden undund || um zu sehen, was hinter mir
liegt.
Im Gesichtsraum gibt es kein “hinter mir”; und wenn ich
mich umwende, ändert sich ja bloß mein
Gesichtsbild, wird aber nicht vervollständigt.
(Der “Raum um mich
herum” ist eine Verbindung von Sehraum und
Muskelgefühlsraum.)
Es hat keinen Sinn, im Gesichtsraum von der Bewegung eines Gegenstandes zu
reden, die um das sehende Auge hinten herum führt.
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Beziehung zwischen physikalischem Raum und Gesichtsraum.
Denke an das Sehen bei geschlossenen Augen (Nachbilder,
etc.) und an die Traumbilder.
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Das sehende Subjekt & -der Gesichtsraum
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Darum kann ich auch nicht sagen, daß der Gegenstand
in meinem Gesichtsraum die Ursache dessendessen || davon ist,
daß ich ihn sehe.
(Darum ist es auch Unsinn zu sagen: aus dem Urnebel haben sich die Sonnen, Planeten, die einfachsten Lebewesen und endlich ein Wesen entwickelt, das so organisiert ist, daß es all diese Dinge sehen und über sie Betrachtungen anstellen kann. Es sei denn, daß man unter diesen Betrachtungen die (rein[?]) physikalischen Äußerungen, im Sinne des Behaviourism, versteht. In diesem Sinne kann man auch von einer photographischen Kamera sagen, daß sie etwas wahrnehme.) |
Wenn man gefragt würde: was ist der Unterschied zwischen einem Ton
und einer Farbe, und die Antwort wäre “Töne hören wir, dagegen
sehen wir die Farben”; so ist das nur eine durch Erfahrung
gerechtfertigte Hypothese, wenn es überhaupt einen Sinn haben soll, das zu
sagen.
Und in diesem Sinn ist es denkbar, daß ich einmal
Töne mit den Augen wahrnehmen, also sehen werde, und Farben hören.
Das Wesentliche der Töne und Farben ist offenbar in der Grammatik der
Wörter für Töne und Farben gezeigt.
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In diesem Sinne gibt es keine “Gesichtsräume”, die etwa jeder seinen Besitzer hätten. (Und etwa auch solche, vazierende, die gerade niemandem gehören?) |
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Es ist nun wichtig, daß der Satz “das Auge
womit ich sehe, kann ich nicht unmittelbar sehen” ein verkappter
Satz der Grammatik, oder Unsinn, ist.
Der Ausdruck “näher am (oder, weiter vom) sehenden
Auge” hat nämlich eine andere Grammatik, als der “näher an
dem blauen Gegenstand, welchen ich sehe”.
Die visuelle Erscheinung, die der Beschreibung entspricht
“ A setzt die
Brille auf”, ist von der grundverschieden, die ich mit den Worten
beschreibe: “ich setze die Brille auf”.
Ich könnte nun sagen: “mein Gesichtsraum hat
Ähnlichkeit mit einem Kegel”, aber dann
muß es verstanden werden, daß
ich hier den Kegel als Raum, als Repräsentanten einer Geometrie, nicht als
Teil eines Raumes (Zimmer) denke.
(Also ist es mit dieser Idee nicht verträglich,
daß ein Mensch durch ein Loch an der Spitze in
den Kegel hineinschautein Loch an der Spitze in
den Kegel hineinschaut || ein Loch in der Spitze des Kegels in
diesen hineinschaut.)
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Der Gesichtsraum mit -einem Bild (ebenen Bild) verglichen. |
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Verschwommen, unklar, unscharf.
“Die Linien dieser Zeichnung sind unscharf”, “meine Erinnerung an die Zeichnung ist unklar, verschwommen”, “die Gegenstände am Rande meines
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Welchen Sinn hat es, zu sagen: Unser Gesichtsbild ist an den
Rändern undeutlicher als gegen die Mitte?
Wenn wir hier nämlich nicht davon reden, daß wir die
physikalischen Gegenstände in der Mitte des Gesichtsfeldes deutlicher
sehen.
Eines der klarsten Beispiele der Verwechslung zwischen physikalischer und phänomenologischer Sprache ist das Bild, welches Mach von seinem Gesichtsfeld entworfen hat und worin die sogenannte Verschwommenheit der Gebilde gegen den Rand des Gesichtsfeldes durch eine Verschwommenheit (in ganz anderem Sinne) der Zeichnung wiedergegeben wurde. Nein, ein sichtbares Bild des Gesichtsbildes kann man nicht machen. Kann ich also sagen, daß die Farbflecken in der Nähe des Randes des Gesichtsfeldes keine scharfen Konturen mehr haben: Sind denn Konturen dort denkbar? Ich glaube es ist klar, daß jene Undeutlichkeit eine interne Eigenschaft des Gesichtsraumes ist. Hat z.B. das Wort “Farbe” eine andere Bedeutung, wenn es sich auf Gebilde in
Die Grenzenlosigkeit des Gesichtsraums ist ohne jene “Verschwommenheit” nicht denkbar. |
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Minima Visibilia
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Das kleinste sichtbare Stück ist ein Stück der physikalischen Fläche,
nicht des Gesichtsfeldes.
Der Versuch, der das kleinste noch Sichtbare ermittelt, stellt eine
Relation fest zwischen zwei Erscheinungen.
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DerDer || Dieser Versuch untersucht nicht den
Gesichtsraum und man kann den Gesichtsraum nicht untersuchen.
Nicht in ihn tiefer eindringen.
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(Wenn man beschreiben wollte, was auf der Hand liegt, könnte man nicht
“untersuchen, was auf der Hand liegt”.“untersuchen, was auf der Hand liegt”. || “untersuchen wollen, was auf der Hand
liegt”.)
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Man könnte glauben, das Gesichtsfeld sei aus den minima
visibilia zusammengesetzt; etwa aus lauter kleinen Quadraten, die man
als unteilbare Flecke sieht.
Unsinn.
Das Gesichtsfeld ist nicht zusammengesetzt, wenn wir die Zusammensetzung
Von kleinsten sichtbaren Teilen des Gesichtsfeldes zu reden ist irreführend; gibt es denn auch Teile des Gesichtsfeldes, die wir nicht mehr sehen? Und wenn wir etwa das Bilddas Bild || Gesichtsbild eines Fixsterns so[?] nennen, so könnte das nur heißen, daß es keinen Sinn habe, hier von ‘kleiner’ zu reden, und nicht, daß tatsächlich kein Fleck im Gesichtsfeld kleiner ist. Also ist der Superlativ “das kleinste …” falsch angewendet. |
Denn im Fall des Flecks A zwischen B und C unterscheiden wir eben einige Lagen und andere unterscheiden wir nicht. Was wir aber brauchten
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Der Gesichtsraum besteht offenbar nicht aus diskreten
Teilen.
Denn sonst müßte man unmittelbar sagen können, aus welchen. Oder er besteht nur sofern aus Teilen als man sie angeben kann. |
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Farben & Farbenmischung
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⇒
Der Satz “an einem Ort hat zu einer Zeit nur eine
Farbe Platz” ist natürlich ein verkappter Satz der
Grammatik.
Seine Verneinung ist kein Widerspruch, widerspricht aber
einer Regel unserer angenommenen Grammatik.
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Hat es dann aber noch einen Sinn zu sagen, der Fleck habe den unsichtbaren, verdeckten Farbton? Hat es gar einen Sinn, zu sagen, eine vollkommen schwarze Fläche sei weiß, man sehe nur das Weiß nicht, weil es vom Schwarz gedeckt sei? Und warum deckt das Schwarz das Weiß und nicht Weiß das Schwarz? Wenn ein Fleck eine sichtbare und eine unsichtbare Farbe hat, so hat er diese Farbendiese Farben || diese zwei Farben jedenfalls in ganz verschiedenem Sinne. |
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Eine Mischfarbe, oder besser Zwischenfarbe, von blau und rot ist dies
durch eine interne Relation zu den Strukturen von blau und rot.
Richtiger ausgedrückt: was wir “eine Zwischenfarbe von blau
und rot” (oder “blaurot”) nennen,
heißt so, wegen einer Verwandtschaft, die sich in
der Grammatik der Wörterin
der Grammatik der Wörter || in den grammatischen Bestimmungen
über die Wörter “blau”,
“rot” und “blaurot”
zeigt.
(Der Satz, der von einer internen Relation der Strukturen redet,
entspringt schon aus einer unrichtigen Vorstellung; aus der,
welche in den Begriffen ‘rot’, ‘blau’,
etc. komplizierte StrukturenStrukturen || Gebäude sieht; deren innere Konstruktion die
Analyse zeigen muß.)
Die Verwandtschaft aber der reinen Farben und ihrer Zwischenfarbe ist
elementarer Art, d.h., sie besteht nicht
darin, daß der Satz, welcher einem Gegenstand die
Farbe blaurot zuschreibt, aus den Sätzen besteht, die ihm die Farben rot und
blau zuschreiben.
Und so ist auch die Verwandtschaft verschiedener Grade eines rötlichen
Blau, z.B., eine elementare Verwandtschaft.
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Die Farbenmischung, von der hier die Rede ist, bringt der Farbenkreisel
hervor, aber auch er nicht, wenn ich ihn nur ruhend und dann in rascher
Drehung sehe.
Denn es wäre ja denkbar, daß der Kreisel im ruhenden
Zustand halb rot und halb gelb ist und daß er in
rascher Drehung (aus welcher
Ursachewelcher
Ursache || welchen Ursachen immer) grün erscheint.
Vielmehr bringt der Farbenkreisel die Mischung nur in sofern zustande, als
wir sie optisch als solche wahrnehmen könnenoptisch als solche wahrnehmen können || optisch
kontrollieren können.
Wenn er sich nämlich nach und nach schneller und schneller dreht und wir
sehen, wie aus rot und gelb orange wird.
Wir sind aber darin nicht dem Farbkreisel ausgeliefert; sondern, wenn
durch irgend einen unbekannten Einfluß, während der
Kreisel sich schneller und schneller dreht, die Farbe seiner Scheibe
ins Weißliche überginge, so
würden wir nun nicht sagen, die Zwischenfarbe zwischen Rot und Gelb sei ein
weißliches Orange.
So wenig wie wir sagen würden
3 + 4 sei 6, wenn
beim Zusammenlegen von 3 und 4 Äpfeln
einer auf unbekannte Weise verschwände und 6 Äpfel vor
uns lägen.
Ich gebrauche hier den Farbenkreisel nicht zu einem Experiment, sondern zu
einer Rechnung.
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Und diese Art des Übergangs gibt dem Wort “Mischung” eine neue Bedeutung, die mit der Relation Zwischen auf dem Farbenkreis nicht zusammenfällt. Man könnte es so beschreiben: Einen orangefarbigen Fleck kann ich mir entstanden denken durch Untermischen kleiner roter und gelber Flecke, dagegen einen roten nicht durch Untermischen von violetten und orangefarbigen. – In diesem Sinne ist Grau eine Mischung
Nun meine ich aber nicht, daß es durch ein Experiment der Mischung festgestellt wird, daß gewisse Farben so aus anderen entstehen. Ich könnte das Experiment etwa mit einer rotierenden Farbenscheibe anstellen. Es kann dann gelingen, oder nicht gelingen, aber das zeigt nur, ob der betreffende visuelle Vorgang auf diese physikalische Weise hervorzurufen ist, oder nicht; es zeigt aber nicht, ob er möglich ist. Genau so, wie die physikalische Unterteilung einer Fläche nicht die visuelle Teilbarkeit beweisen oder widerlegen kann. Denn angenommen, ich sehe eine physikalische Unterteilung nicht mehr als visuelle Unterteilung, sehe aber die nicht geteilte Fläche im betrunkenen Zustande geteilt, war dann die visuelle Fläche nicht teilbar? |
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Orange ist jedenfalls ein Gemisch von Rot und Gelb in einem Sinne, in dem Gelb kein Gemisch von Rot und Grün ist, obwohl ja Gelb im Kreis zwischen Rot und Grün liegt. Und wenn das offenbar Unsinn wäre, so frägt es sich, an welcher Stelle es anfängt Sinn zu werden; d.h., wenn ich nun im Kreis von Rot und Grün aus dem Gelb näherrücke und Gelb ein Gemisch der betreffenden beiden Farben nenne. |
Ich erkenne nämlich im Gelb wohl die Verwandtschaft zu Rot und Grün,
nämlich die Möglichkeit zum Rötlichgelb und Grünlichgelb – und dabei
erkenne ich doch nicht Grün und Rot als Bestandteile von Gelb in dem Sinne,
in dem ich Rot und Gelb als Bestandteile von Orange erkenne.
Ich will sagen, daß Rot nur in dem Sinn zwischen Violett und Orange ist, wie Weiß zwischen Rosa und Grünlichweiß. Aber ist in diesem Sinn nicht jede Farbe zwischen jeden zwei anderen, oder doch zwischen solchen zweien, zu denen man auf unabhängigen Wegen von der dritten gelangen kann. Kann man sagen, in diesem Sinne liegt eine Farbe nur in einem gegebenen kontinuierlichen Übergang zwischen zwei andern. Also etwa Blau zwischen Rot und Schwarz. |
Wenn man mir sagt, die Farbe eines Flecks liege zwischen Violett und Rot, so verstehe ich das und kann mir ein rötlicheres Violett als das Gegebene denken. Sagt man mir nun, die Farbe liege zwischen diesem Violett und einem Orange – wobei mir kein bestimmter kontinuierlicher Übergang in Gestalt eines gemalten Farbenkreises vorliegt – so kann ich mir höchstens denken, es sei auch hier ein rötlicheres Violett gemeint, es könnte aber auch ein rötlicheres Orange gemeint sein, denn eine Farbe, die, abgesehen von einem gegebenen Farbenkreis in der Mitte zwischen den beiden Farben liegt, gibt es nicht und aus eben diesem Grunde kann ich auch nicht sagen, an welchem Punkt das Orange, welches die eine Grenze bildet, schon zu nahe dem Gelb liegt, um noch mit dem Violett gemischt werden zu können; ich kann eben nicht erkennen, welches Orange in einem Farbenkreis 45 Grad vom Violett entfernt liegt. Das Dazwischenliegen der Mischfarbe ist eben hier kein anderes, als das des Rot zwischen Blau und Gelb. |
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Wenn ich im gewöhnlichen Sinn sage, Rot und Gelb geben Orange, so ist hier nicht von einer Quantität der Bestandteile die Rede. Wenn daher ein Orange gegeben ist, so kann ich nicht sagen, daß noch mehr Rot es zu einem röteren Orange gemacht hätte (ich rede ja nicht von Pigmenten) obwohl es natürlich einen Sinn hat, von einem röteren Orange zu sprechen. Es hat aber z.B. keinen Sinn zu sagen, dies Orange und dies Violett enthalten gleichviel Rot. Und wieviel Rot enthielte Rot? Der Vergleich, den man fälschlicherweise zu machen geneigt ist, ist der der Farbenreihe mit einem System von 2 Gewichten an einem Maßstab, durch deren Vermehrung oder Verschiebung ich den Schwerpunkt des Systems beliebig verschieben kann. Und wie ist es mit den Gewichten, die ich auf die Schalen lege: Heißt es denn etwas, zu sagen, “mehr von diesem Rot”? Wenn ich nicht von Pigmenten spreche. Das kann nur dann etwas heißen, wenn ich unter reinem Rot eine bestimmte vorher angenommene Anzahl von Einheiten verstehe. Dann aber bedeutet die volle Anzahl dieser Einheiten nichts, als, daß die Wagschale auf Rot steht. Es ist also mit den Verhältniszahlen wieder nur ein Ort der Wagschale aber nicht ein Ort und ein Gewicht angegeben. |
Solange ich nun im Farbenkreis mit meinen beiden Grenzfarben –
z.B. – im Gebiete Blau-Rot stehe und die
rötere Farbe gegen Rot verschiebe, so kann ich sagen,
daß die Resultante auch gegen Rot wandert.
Überschreite ich aber mit der einen Grenzfarbe
das Rot und bewege mich gegen Gelb, so wird die Resultierende nun nicht
röter!
Die Mischung eines gelblichen Rot mit einem Violett macht das Violett
nicht röter, als die Mischung von reinem Rot und dem Violett.
Daß das eine Rot nun gelber geworden ist, nimmt ja
vom Rot etwas weg und gibt nicht Rot dazu.
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Ich kann von zwei verschiedenen Tönen von Orange sagen,
daß ich von keinem Grund habe zu sagen, er liege näher
an Rot als an Gelb. –
Ein “in der Mitte” gibt es hier
nicht. –
Dagegen kann ich nicht zwei verschiedene Rot sehen und im Zweifel sein, ob
eines, und welches, von ihnen das reine Rot ist.
Das reine Rot ist eben ein Punkt, das Mittel zwischen Gelb und Rot aber
nicht.
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Es ist freilich wahr, daß man von einem Orange sagen
kann, es sei beinahe Gelb, also es liege “näher am Gelb als am
Rot” und Analoges von einem beinahe roten Orange.
Daraus folgt aber nicht, daß es nun auch eine Mitte
im Sinne eines Punktes zwischen Rot und Gelb geben müsse.
Es ist eben hier ganz wie in der Geometrie des Gesichtsraums, verglichen
mit der euklidischen.
Es ist hier eine andere Art von Quantitäten als die, welche durch unsere
rationalen Zahlen dargestellt werden.
Die Begriffe näher und weiter sind hier überhaupt nicht zu
brauchen, oder sind irreführend, wenn wir diese Worte anwenden.
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Auch so: Von einer Farbe zu sagen, sie liege zwischen Rot und
Blau, bestimmt sie nicht scharf (eindeutig).
Die reinen Farben aber müßte ich
eindeutig durch die Angabe bestimmen, sie liegen zwischen
gewissen Mischfarben.
Also bedeutet hier das Wort “dazwischen liegen” etwas
anderes als im ersten Fall.
D.h.: Wenn der Ausdruck
“dazwischen liegen” einmal die Mischung zweier einfachen
Farben, ein andermal den gemeinsamen einfachen Bestandteil zweier
Mischfarben bezeichnet, so ist die Multiplizität seiner Anwendung in jedem
Falle eine andere.
Und das ist kein Gradunterschied, sondern ein Ausdruck dafür,
daß es sich um 2 ganz verschiedene
Kategorien handelt.
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Wir sagen, eine Farbe kann nicht zwischen Grüngelb und Blaurot
liegen, in demselben Sinne, wie zwischen Rot und Gelb, aber das
können wir nur sagen, weil wir in diesem Falle den Winkel von 45 Grad
unterscheiden können; weil wir Punkte Gelb, Rot sehen.
Aber eben diese Unterscheidung gibt es im andern Fall – wo die
Mischfarben als primär angenommen werden – nicht.
Hier könnten wir also sozusagen nie sicher sein, ob die Mischung noch
möglich ist oder nicht.
Freilich könnte ich beliebige Mischfarben wählen und bestimmen,
daß sie einen Winkel von 45 Graden
einschließen, das wäre aber ganz willkürlich, wogegen
es nicht willkürlich ist, wenn wir sagen, daß es keine
Mischung von Blaurot und Grüngelb im ersten Sinne gibt.
In dem einen Falle gibt die Grammatik also den “Winkel von 45 Grad” und nun glaubt man fälschlich, man brauche ihn nur zu halbieren und den nächsten Abschnitt ebenso um einen andern Abschnitt von 45 Grad zu kriegen. Aber hier bricht eben das Gleichnis des Winkels zusammen. |
Man kann freilich auch alle Farbtöne in einer geraden Linie anordnen, etwa
mit den Grenzen Schwarz und Weiß, wie das geschehen
ist, aber dann muß man eben durch Regeln gewisse
Übergänge ausschließen und
endlich muß das Bild auf der Geraden die gleiche Art
des topologischen Zusammenhangs bekommen, wie auf dem
Oktaeder.
Es ist dies ganz analog, wie das Verhältnis der gewöhnlichen Sprache zu
einer “logisch geklärten” Ausdrucksweise.
Beide sind einander vollkommen äquivalent, nur drückt die eine die Regeln
der Grammatik schon durch die äußere Erscheinung
aus.
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Die Darstellung des -unmittelbar Wahrgenommenen. |
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Es kommt uns
vor, als wäre die Erinnerung eine etwas sekundäre Art der
Erfahrung, im Vergleich zur Erfahrung des Gegenwärtigen.
Wir sagen “daran können wir uns nur
erinnern”.
Als wäre in einem primären Sinn die Erinnerung ein etwas schwaches und
unsicheres Bild dessen, was wir ursprünglich in voller Deutlichkeit vor uns
hatten.
In der physikalischen Sprache stimmt das: Ich sage “ich kann mich nur undeutlich an dieses Haus erinnern”. |
Und warum es nicht dabei sein Bewenden haben lassen? Denn diese Ausdrucksweise sagt -ja doch alles, was wir sagen
wollen und was sich sagen läßt!
Aber wir wollen sagen, daß es sich auch noch
anders sagen läßt; und das ist
wichtig.
In dieser andern Ausdrucksweise wird der Nachdruck gleichsam auf etwas anderes gelegt. Die Worte “scheinen”, “Irrtum”, etc. haben nämlich eine gewisse Gefühlsbetonung, die den Phänomenen nicht wesentlich ist. Sie hängt irgendwie mit dem Willen und nicht bloß mit der Erkenntnis zusammen. Wir reden z.B. von einer optischen Täuschung und verbinden mit diesem Ausdruck die Idee eines Fehlers, obwohl ja nicht wesentlich ein Fehler vorliegt; und wäre im Leben für gewöhnlich das Aussehen wichtiger, als die Resultate der Messung, so würde auch die Sprache zu diesen Phänomenen eine andere Einstellung zeigen. Es gibt nicht – wie ich früher glaubte – eine primäre Sprache im Gegensatz zu unserer gewöhnlichen, der “sekundären”. Aber insofern könnte man im Gegensatz zu unserer Sprache von einer primären reden, als in dieser keine Bevorzugung gewisser Phänomene vor anderen ausgedrückt sein dürfte; sie müßte sozusagen absolut sachlich sein. |
Die Idealisten möchten der Sprache vorwerfen, daß sie das Sekundäre als primär und das Primäre als sekundär darstellt. Aber das ist nur in diesen unwesentlichen, und mit der Erkenntnis nicht zusammenhängenden, Wertungen der Fall (“nur” die Erscheinung). Davon abgesehen enthält die gewöhnliche Sprache keine Entscheidung über primär und sekundär. Es ist nicht einzusehen, inwiefern der Ausdruck “die Erscheinung eines Baumes” etwas dem Ausdruck “Baum” sekundäres darstellt. Der Ausdruck “nur ein Bild” geht auf die Vorstellung zurück, daß wir das Bild eines Apfels nicht essen können. |
Zur Frage nach der Existenz der Sinnesdaten. Man sagt, wenn etwas rot scheint, so muß etwasetwas || Etwas rot gewesen sein; wenn etwas kurze Zeit zu dauern schien, so muß Etwas kurze Zeit gedauert haben; etc.. Man könnte nämlich fragen: Wenn etwas rot schien, woher wissen wir denn, daß es gerade rot schien. Handelt es sich da um eine erfahrungsmäßige Zuordnung dieses Scheins mitmit || und dieser Wirklichkeit? Wenn etwas “die Eigenschaft F zu haben schien”, woher wissen wir, daß es diese Eigenschaft zu haben schien ‒ ‒ ‒. Was für ein Zusammenhang besteht zwischen ‘es scheint so’ und ‘es ist so’. Vor allem kann der Schein recht haben, oder unrecht. – Er ist auch in einem Sinne erfahrungsgemäß mit der Wirklichkeit verbunden. Man sagt “das scheint Typhus zu sein” und das heißt, diese Symptome sind erfahrungsgemäß mit jenen Erscheinungen verbunden. Wenn ich sage “das scheint rot zu sein” und dann “ja, es ist wirklich rot”, so habe ich für die zweite Entscheidung einen Test angewandt, der unabhängig von der ersten Erscheinung war. |
|
Wie verhält es sich mit der Genauigkeit dieser Beschreibung.
Ist es richtig zu sagen: Mein Gesichtsbild ist so kompliziert,
es ist unmöglich es ganz zu beschreiben?
Dies ist eine sehr fundamentale Frage.
|
Das scheint nämlich zu sagen, daß man von
Etwas sagen könnte, es könne nicht beschreiben werden, oder nicht mit
den jetzt vorhandenen Mitteln, oder (doch) man
wisse nicht, wie es beschreiben.
(Die Frage, das Problem, in der Mathematik.)
Wie ist denn das Es gegeben, das ich nicht zu beschreiben weiß? – Mein Gesichtsbild ist ja kein gemaltes Bild, oder der Ausschnitt der Natur den ich sehe, daß ich es näher untersuchen könnte. – Ist dieses Es schon artikuliert, und die Schwierigkeit nur es in Worten darzustellen, oder soll es noch auf seine Artikulation warten? |
“Die Blume war von einem rötlichgelb, welches ich aber nicht
genauer (oder, nicht genauer mit Worten) beschreiben
kann”.
Was heißt das?
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Wenn man sagt, man könnte diese Farbe nicht mit Worten genauer beschreiben, so denkt man (immer) an eine Möglichkeit einer solchen Beschreibung (freilich, denn sonst hätte das Wortdas Wort || der Ausdruck “genaue Beschreibung” keinen Sinn) und es schwebt einem dabei der Fall einer Messung vor, die wegen unzureichender Mittel nicht ausgeführt wurde. |
Es ist mir nichts zur Hand, was diese oder eine ähnliche Farbe
hätte.
|
|
Aber was heißt hier “genaue
Reproduktion”?
Hier liegt selbst wieder ein falsches Bild zu
Grunde.
|
Was ist das Kriterium der genauen Reproduktion?
|
Wir können von dem Gesichtsbild nicht weiter reden, als
unsere Sprache jetzt reicht.
Und auch nicht mehr meinen
(denken), als unsere Sprache sagt.mehr meinen
(denken), als unsere Sprache sagt. || weiter meinen
(denken), als unsere Sprache reicht.
(Nicht mehr meinen, als wir
sagen
|
Einer der gefährlichsten Vergleiche ist der des Gesichtsfelds mit einer
gemalten Fläche (oder, was auf dasselbe hinauskommt, einem farbigen
räumlichen Modell).
|
Hiermit hängt es zusammen: Könnte ich denn das Gesichtsbild
“mit allen Einzelheiten” wiedererkennen?
Oder vielmehr, hat diese Frage überhaupt einen Sinn?
|
Denn als einwandfreiste Darstellung des Gesichtsbildes erscheint uns immer
noch ein gemaltes Bild oder Modell.
Aber, daß die Frage nach dem
“Wiedererkennen in allen Einzelheiten” sinnlos ist,
zeigt schon, wie inadäquat Bild und Modell sind.
|
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Ist das keine Darstellung des Unmittelbaren – was sollte eine sein? – Was noch unmittelbarer sein wollte, müßte es aufgeben, eine Beschreibung zu sein. Es kommt dann vielmehr statt einer Beschreibung jener unartikulierte Laut heraus, mit dem manche Autoren die Philosophie gerne anfangen möchten. (“Ich habe, um mein Wissen wissend, bewußt etwas” Driesch.) |
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Und soweit eine Person für das Verstehen in Betracht kommt, steht die meine und die des Anderen auf einer Stufe. Es ist doch hier ebenso wie mit den Zahnschmerzen. Beschreiben ist nachbilden, und ich muß nicht notwendigerweise für irgendjemand nachbilden. |
Wenn ich mich mit der Sprache dem Andern verständlich mache, so
muß es sich hier um ein Verstehen im Sinne des
Behaviourism handeln.
Daß er mich verstanden hat, ist eine Hypothese, wie,
daß ich ihn verstanden habe.
|
|
|
Unmittelbares Es ist nämlich die Anschauung aufzugeben, daß, um vom Unmittelbaren zu reden, wir von dem Zustand in einem Zeitmoment reden müßten. Diese Anschauung ist darin ausgedrückt, wenn man sagt: “alles, was uns gegeben ist, ist das Gesichtsbild und die Daten der übrigen Sinne, sowie die Erinnerung, in dem gegenwärtigen Augenblick”. Das ist Unsinn; denn was meint man mit dem “gegenwärtigen Augenblick”? Dieser Vorstellung liegt vielmehr schon ein physikalisches Bild zu Grunde, nämlich das vom Strom der Erlebnisse, den ich nun in einem Punktin einem Punkt || an einer Stelle quer durchschneide. Es liegt hier eine ähnliche Tendenz und ein ähnlicher Fehler vor, wie beim Idealismus (oder Solipsismus). |
|
Denn, wie ist so ein Moment bestimmt?
Etwa durch einen Glockenschlag?
Und kann ich denn nun die ganze, mit diesem Schlag gleichzeitige Erfahrung
wirklich beschreiben?
Wenn man daran denkt es zu versuchen, wird man sofort gewahr,
daß es eine Fiktion ist, wovon wir reden.
|
Wir stellen uns das Erleben wie einen Filmstreifen
vor,
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Aber nur im[?] Film kann man von einem in diesem Moment
gegenwärtigen Bild reden; nicht, wenn man aus dem physikalischen Raum
und seiner Zeit in den Gesichtsraum und seine Zeit
übergeht.
|
Wenn ich die unmittelbar gegebene Vergangenheit beschreibe, so beschreibe ich mein Gedächtnis, und nicht etwas, was dieses Gedächtnis anzeigt. (Wofür dieses Gedächtnis ein Symptom wäre.) |
Und “Gedächtnis” bezeichnet hier – wie früher
“Gesicht” und “Gehör” – auch nicht
ein psychisches Vermögen, sondern einen bestimmten Teil der
logischen Struktur unserer Welt.
|
|
Anderseits brauchen wir eine Ausdrucksweise, die VorgängeVorgänge || Phänomene des Gesichtsraums getrennt von den Erfahrungen andrer Art darstellt. |
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“Der Strom des Lebens, oder der Strom der Welt, fließt dahin,
|
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Idealismus
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Wenn er aber nun weiterginge und sagte: die Vorstellungen seien nur Bilder der Dinge, so müßte ich (ihm) widersprechen und sagen, daß der Vergleich der Vorstellung mit einem Bilde des Körpers gänzlich irreführend sei, da es für ein Bild wesentlich sei, daß es mit seinem Gegenstand verglichen werden kann. |
Wenn aber Einer sagt “die Vorstellungen sind das einzig
Wirkliche”, so muß ich sagen,
daß ich hier das WortWort || Prädikat
“wirklich”
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Wenn der Idealismus sagt, der Baum sei nur meine Vorstellung, so ist ihm
vorzuhalten, daß der Ausdruck “dieser
Baum” nicht dieselbe Bedeutung hat wie “meine Vorstellung
von diesem Baum”.
Sagt der Idealismus, meine Vorstellung allein existiert (hat
Realität) nicht der Baum, so mißbraucht er das Wort
“existieren” oder “Realität
haben”.
1.) Du scheinst ja hier zu sagen, daß die Vorstellung eine Eigenschaft hat, die der Baum nicht hat. Aber wie weißt Du das? Hast Du alle Vorstellungen und Bäume daraufhin untersucht. Oder ist das ein Satz a priori, dann soll er in eine grammatische Regel gefaßt werden, die sagt, daß man von der Vorstellung etwas Bestimmtes mit Sinn aussagen darf, nicht aber vom Baum. 2.) Was soll es aber heißen von einer Vorstellung Realität auszusagen? Dem SprachgebrauchSprachgebrauch || Gebrauch entsprechend höchstenshöchstens || nur, daß diese Vorstellung vorhanden ist. In anderm Sinne – freilich – sagen wir aber auch von einem Baum aus, er existiere (habe Realität) im Gegensatz zu dem Fall etwa, daß er bereits umgehauen ist. Und es bleibt nur übrig, daß das Wort “Baum” in der Bedeutung, in der man sagen kann “der Baum wird umgehauen und verbrannt” einer anderen grammatischen Kategorie angehört, als der Ausdruck “meine Vorstellung vom Baum” etwa im Satz: “Meine Vorstellung vom Baum wird immer undeutlicher”. Sagt aber der Realismus, die Vorstellungen seien doch “nur die subjektiven BilderBilder || Abbilder der Dinge”, so ist zu sagen, daß dem eine falsche Analogieeine falsche Analogie || ein falscher Vergleich zwischen der Vorstellung von einem Ding und dem Bild des Dinges zu Grunde liegt. Und zwar einfach, weil es wohl möglich ist, ein Ding zu sehen und sein Bild (etwa nebeneinander), aber nicht ein Ding und die Vorstellung davon. Es handelt sich um die Grammatik des Wortes ‘Vorstellung’ im Gegensatz zur Grammatik der ‘Dinge’. |
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/(Es könnte sich eine seltsame Analogie daraus ergeben, daß das Okular auch des riesigsten Fernrohrs nicht größer sein darfnicht größer sein darf || nicht größer ist, als unser Auge.) |
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“Schmerzen haben”
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Hat es einen Sinn zu sagen “ich habe Schmerzen, ich merke sie aber nicht”? Denn in diesem Satz könnte ich dann allerdings statt “ich habe” “er hat” einsetzen. Und umgekehrt, wenn die Sätze “er hat Schmerzen” und “ich habe Schmerzen” auf der gleichen logischen Stufe stehen, so muß ich im Satz “er hat Schmerzen, die ich nicht fühle” statt “er hat” “ich habe” setzen können. – Ich könnte auch so sagen: Nur insofern ich Schmerzen haben kann, die ich nicht fühle, kann er Schmerzen haben die ich nicht fühle. Es könnte dann noch immer der Fall sein, daß ich tatsächlich die Schmerzen die ich habe immer fühle, aber es muß Sinn haben, das zu verneinen. |
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Die Frage ist, ob es Sinn hat zu sagen: “Nur
A kann den Satz
‘ A hat
Schmerzen’ verifizieren, ich nicht”.
Wie aber wäre es, wenn dieser Satz falsch wäre, wenn ich
also den Satz verifizieren könnte, kann es etwas anderes heißen, als
daß dann ich Schmerzen fühlen
müßte!
Aber wäre das eine Verifikation?
Vergessen wir nicht: es ist Unsinn, zu sagen, ich
müßte meine oder
seine Schmerzen fühlen.
Man könnte auch so fragen: Was in meiner Erfahrung rechtfertigt das “meine” in “ich fühle meine Schmerzen”. Wo ist die Multiplizität des Gefühls, die dieses Wort rechtfertigt, und es kann nur dann gerechtfertigt sein, wenn an seine Stelle auch ein anderes treten kann. |
“Ich habe Schmerzen” ist, im Falle ich den Satz
gebrauche, ein Zeichen ganz anderer Art, als es für mich im Munde eines
Anderen ist; und zwar darum, weil es im Munde eines Anderen für mich so
lange sinnlos ist, als ich nicht weiß, welcher Mund es
ausgesprochen hat.
Das Satzzeichen besteht in diesem Falle nicht im Laut allein, sondern in
der Tatsache, daß dieser Mund den Laut
hervorbringt.
Während im Falle ich es sage, oder denke, das Zeichen der Laut allein
ist.
|
Angenommen, ich hätte stechende Schmerzen im rechten Knie und bei jedem
Stich zuckt mein rechtes Bein.
Zugleich sehe ich einen anderen Menschen, dessen Bein in gleicher Weise
zuckt und der über stechende Schmerzen klagt; und zu gleicher Zeit fängt
mein linkes Bein ebenso an zu zucken, obwohl ich im linken Knie keine
Schmerzen fühle.
Nun sage ich: mein Gegenüber hat offenbar in
seinem Knie dieselben Schmerzen, wie ich in meinem rechten Knie.
Wie ist es aber mit meinem linken Knie, ist es nicht in genau dem gleichen
Fall, wie das Knie des Anderen?
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Wenn ich sage “ A
hat Zahnschmerzen”, so gebrauche ich die Vorstellung des
Schmerzgefühls in der selben Weise, wie etwa den Begriff des Fließens, wenn
ich vom Fließen des elektrischen Stromes rede.
|
Ich sammle gleichsam sinnvolle Sätze über Zahnschmerzen, das ist der
charakteristische Vorgang einer grammatischen Untersuchung.
Ich sammle nicht wahre, sondern sinnvolle Sätze und darum ist diese
Betrachtung keine psychologische.
(Man möchte sie oft eine Metapsychologie nennen.)
|
Man könnte sagen: Die Philosophie sammle fortwährend ein
Material von Sätzen, ohne sich um ihre Wahr- oder
Falschheit zu kümmern; nur im Falle der Logik und Mathematik hat sie es nur
mit den “wahren” Sätzen zu tun.
|
Die Erfahrung des Zahnschmerzgefühls ist nicht die,
daß eine Person Ich etwas hat.
|
In den Schmerzen unterscheide ich eine Intensität, einen Ort,
etc., aber keinen Besitzer.
Wie wären etwa Schmerzen, die gerade niemand hat? Schmerzen, die gerade niemandem gehören? |
Die Schmerzen werden als etwas dargestellt, das
man wahrnehmen kann, im Sinne,
in
|
Wenn ich einen Anderen bedauere, weil er Schmerzen hat, so
stelle ich mir wohl die Schmerzen vor, aber ich stelle mir vor,
daß ich sie habe.
|
Soll ich mir auch die Schmerzen eines auf dem Tisch liegenden Zahnes
denken können, oder die Schmerzen eines Teetopfs?
Soll man etwa sagen: es
ist nur nicht wahr, daß der Teetopf Schmerzen hat,
aber ich kann es mir denken?!
|
Die beiden Hypothesen, daß die Anderen Schmerzen
haben, und die, daß sie keine haben, und sich
nur so benehmen wie ich, wenn ich welche habe, müssen ihrem Sinne nach
identisch sein, wenn alle mögliche Erfahrung, die die eine
bestätigt, auch die andere bestätigt.
Wenn also keine Entscheidung zwischen beiden durch die Erfahrung denkbar
ist.
|
Zu sagen, daß die Anderen keine Schmerzen haben,
setzt aber voraus, daß es Sinn hat zu sagen,
daß sie Schmerzen haben.
Ich glaube, es ist klar, daß man in demselben Sinne sagt, daß andere Menschen Schmerzen haben, in welchem man sagt, daß ein Stuhl keine hat. |
Wie wäre es, wenn ich zwei Körper hätte, d.h. wenn
mein Körper aus zwei getrennten Leibern bestünde?
Hier sieht man – glaube ich – wieder, wie das Ich nicht auf der selben Stufe mit den Andern steht, denn wenn die Andern je zwei Körper hätten, so könnte ich es nicht erkennen. Kann ich mir denn die Erfahrung mit zwei Leibern denken? Die Gesichtserfahrung gewiß nicht. |
Das Phänomen des Schmerzgefühls in einem Zahn, welches ich kenne, ist in
der Ausdrucksweise der gewöhnlichen Sprache dargestellt durch
“ich habe in dem und dem Zahn
Schmerzen”.
Nicht durch einen Ausdruck von der Art “an diesem Ort ist ein
Schmerzgefühl”.
Das ganze Feld dieser Erfahrung wird in dieser Sprache durch
Ausdrücke von der Form “ich habe …”
beschrieben.
Die Sätze von der Form “N hat Zahnschmerzen”
sind für ein ganz anderes Feld reserviert.
Wir können daher nicht überrascht sein, wenn in den Sätzen
“N hat Zahnschmerzen” nichts mehr auf jene Art
mit der Erfahrung Zusammenhängendes gefunden wird.
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|
Denn, kann ein Anderer meine Zahnschmerzen nicht haben, so
kann ich sie – in diesem Sinne – auch nicht
haben.
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In dem Sinne, in welchem es nicht erlaubt ist zu sagen, der Andere habe
diese Schmerzen, ist es auch nicht erlaubt zu sagen, ich habehabe || hätte sie.
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Was wesentlich privat ist, oder scheint, hat keinen Besitzer.
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Was soll es heißen: er hat
diese Schmerzen? außer, er hat
solche Schmerzen: d.h., von
solcher Stärke, Art, etc..
Aber nur in dem Sinn kann auch ich “diese
Schmerzen” haben.
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Die Subjekt-Objekt Form bezieht sich auf den Leib und die Dinge um ihn, die auf ihn wirken. |
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Warum hat man kein Mitleid, wenn eine Tür ungeölt ist und beim Auf- und Zumachen schreit? Haben wir mit dem Andern, der sich benimmt wie wir, wenn wir Schmerzen haben, Mitleid – auf philosophische Erwägungen hin, die zu dem Ergebnis geführt haben, daß er leidet, wie wir? Ebensogut können uns die Physiker damit Furcht einflößen, daß sie uns versichern, der Fußboden sei gar nicht kompakt, wie er scheine, sondern bestehe aus losen
|
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Wenn man fragt “ist es denkbar, daß ein Mensch die Schmerzen des Andern fühlt?” so schweben einem dabei die Schmerzen (etwa Zahnschmerzen) des Andern gleichsam als ein Körper, ein Volumen, vor im Mund des Andern und die Frage scheint zu fragen, ob wir an diesem Schmerzvolumen teilhaben können. Etwa dadurch, daß sich unser beider Wangen durchdrängen. Aber auch das scheint dann nicht zu genügen und wir müßten ganz mit ihm zusammenfallenund wir müßten ganz mit ihm zusammenfallen || und wir müßten uns ganz mit ihm decken. |
“N hat Schmerzen” dagegen 2.) “Ich habe graue Haare” “N hat graue Haare” Die verschiedenen philosophischen Schwierigkeiten und Konfusionen in Verbindung mit dem ersten Beispiel lassen sich zum größten Teil auf die Verwechslung der Grammatik der Fälle 1) und 2) zurückführen. Es hat Sinn zu sagen: “ich sehe seine Haare, aber nicht die meinen”, oder “ich sehe meine Hände täglich, aber nicht die seinen” und dieser Satz ist analog dem: “ich sehe meine Wohnung täglich, aber nicht die seine”. – Dagegen ist es Unsinn: “ich fühle meine Schmerzen, aber nicht die seinen”. Die Ausdrucksweise unserer Sprache in den beiden Fällen 1) und 2) ist natürlich nicht ‘falsch’, aber sie ist irreführend. “Eine herrenlose Wohnung” … |
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Gedächtniszeit
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Die hergebrachten Fragen taugen zur logischen Untersuchung der Phänomene nicht. Diese schaffen sich ihre eigenen Fragen, oder vielmehr, geben ihre eigenen Antworten. Die Zeit ist ja nicht ein Zeitraum sondern eine Ordnung! |
Denn “die Zeit” hat eine andere Bedeutung, wenn wir das Gedächtnis als die Quelle der Zeit auffassen und wenn wir es als ein aufbewahrtes Bild des vergangenen Ereignisses auffassen. Wenn wir das Gedächtnis als ein Bild auffassen, dann ist es ein Bild eines physikalischen Ereignisses. Das Bild verblaßt und ich merke sein Verblassen, wenn ich es mit andern Zeugnissen des Vergangenen vergleiche. Hier ist das Gedächtnis nicht die Quelle der Zeit, sondern mehr oder weniger gute Aufbewahrerin dessen, was “wirklich” gewesen ist, und dieses war eben etwas, wovon wir auch andere Kunde haben können, ein physikalisches Ereignis. – Ganz anders ist es, wenn wir nun das Gedächtnis als Quelle der Zeit betrachten. Es ist hier kein Bild und kann auch nicht verblassen – in dem Sinne, wie ein Bild verblaßt, sodaß es seinen Gegenstand immer weniger getreu darstellt. Beide Ausdrucksweisen sind in Ordnung und gleichberechtigt, aber nicht miteinander vermischbar. Es ist ja klar, daß die Ausdrucksweise vom Gedächtnis als einem Bild, nur ein Bild ist; genau so, wie die Ausdrucksweise, die die Vorstellungen “Bilder der Gegenstände in unserem Geiste” (oder dergleichen) nennt. Was ein Bild ist, das wissen wir, aber die Vorstellungen sind doch gar keine Bilder, denn sonst kann ich das Bild sehen und den Gegenstand, dessen Bild es ist, aber hier ist es offenbar ganz anders. Wir haben eben ein Gleichnis gebraucht und nun tyrannisiert uns das Gleichnis. In der Sprache dieses Gleichnisses kann ich mich nicht außerhalb des Gleichnisses bewegen. Es muß zu Unsinn führen, wenn man mit der Sprache dieses Gleichnis über das Gedächtnis als Quelle unserer Erkenntnis, als Verifikation unserer Sätze, reden will. Man kann von gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Ereignissen in der physikalischen Welt reden, aber nicht von gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Vorstellungen, wenn man als Vorstellung nicht doch wieder eine Art physikalischen Gegenstand (etwa jetzt ein physikalisches Bild, statt des Körpers) bezeichnet; sondern gerade eben das gegenwärtige. Man kann also den Zeitbegriff, d.h. die Regeln der Syntax, wie sie von den physikalischen Substantiven gelten, nicht in der Welt der Vorstellung anwenden, d.h. nicht dort, wo man sich einer radikal anderen Ausdrucksweise bedient. |
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Wenn man sagt, die Zukunft sei bereits präformiert, so heißt das offenbar: die Bilder des Filmstreifens, welche den zukünftigen Vorgängen auf der Leinwand entsprechen, sind bereits vorhanden. Aber für das, was ich in einer Stunde tun werde, gibt es ja keine solchen Bilder, und wenn es sie gibt, so dürfen wir wieder nicht die Bilder auf dem Zukunftsteil des Filmstreifens mit den zukünftigen Ereignissen auf der Leinwand verwechseln. Nur von jenen können wir sagen, daß sie präformiert sind, d.h. jetzt schon existieren. Und bedenken wir, daß der Zusammenhang der Ereignisse auf der Leinwand mit dem, was die Filmbilder zeigen ein empirischer ist; wir können aus ihnen kein Ereignis auf der Leinwand prophezeien, sondern nur hypothetisch vorhersagen. Auch – und hier liegt eine andere Quelle des Mißverständnisses – können wir nicht sagen “es ist jetzt der Fall, daß dieses Ereignis in einer Stunde eintreten wird” oder “es ist um 5 Uhr der Fall, daß ich um 7 Uhr spazierengehen werde.” |
Ich kann natürlich sagen: ich sehe nicht die Vergangenheit, sondern nur ein Bild der Vergangenheit. Aber woher weiß ich, daß es ein Bild der Vergangenheit ist, wenn dies nicht im Wesen des Erinnerungsbildes liegt. Haben wir etwa durch die Erfahrung gelernt, diese Bilder als Bilder der Vergangenheit zu deuten? Aber was hieße hier überhaupt “Vergangenheit”?”” Die Daten unseres Gedächtnisses sind geordnet; diese Ordnung nennen wir Gedächtniszeit, im Gegensatz zur physikalischen Zeit, der Ordnung der Ereignisse in der physikalischen Welt. Gegen den Ausdruck “Sehen in die Vergangenheit” sträubt sich unser Gefühl mit Recht; denn es gibt uns ein Bild davondenn es gibt uns ein Bild davon || denn es ruft das Bild hervor, daß Einer einen Vorgang in der physikalischen Welt sieht, der jetzt gar nicht geschieht, sondern schon vorüber ist. Und die Vorgänge, welche wir “Vorgänge in der physikalischen
|
Die Erinnerungszeit unterscheidet sich unter anderem dadurch von der
physikalischen, daß sie ein Halbstrahl ist, dessen
EndpunktEndpunkt || Anfangspunkt die Gegenwart
ist.
Der Unterschied zwischen Erinnerungszeit und physikalischer Zeit ist
natürlich ein logischer.
D.h.: die beiden
Ordnungen könnten sehr wohl mit ganz verschiedenen Namen bezeichnet werden
und man nennt sie nur beide “Zeit”, weil eine gewisse
grammatische Verwandtschaft besteht, ganz wie zwischen
Kardinal- und Rationalzahlen; Gesichtsraum, Tastraum
und physikalischen Raum; Farbtönen und Klangfarben, etc.,
etc..
|
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“Was ist die Zeit?” – schon in der Frage liegt der Irrtum: als wäre die Frage: woraus, aus welchem Stoff, ist die Zeit gemacht. Wie man etwa sagt, woraus ist dieses feine Kleid gemacht. |
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“Hier” & “Jetzt”
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Die Wörter “hier”, “jetzt”,
etc. bezeichnen den UrsprungUrsprung || Anfangspunkt eines Koordinatensystems:
Wie der Buchstabe
“ O”, aber
sie beschreiben nicht seine Lage gegenüber den[?]
Gegenständen im Raum.sie beschreiben nicht seine Lage gegenüber den[?]
Gegenständen im Raum. || …sie stehen nicht für
Beschreibungen der Lage des Punktes
O im Verhältnis zu räumlichen Gegenständen. Sie
stehen nicht für die Beschreibung einer räumlichen
Situation.
|
|
Es ist aber ein wichtiger Satz in der Grammatik des Wortes
“hier”, daß es keinen Sinn hat,
“hier” zu schreiben, wo eine Ortsangabe stehen soll;
daß ich also auf einen Gegenstand kein Täfelchen
befestigen soll, mit der Aufschrift “Dieser Gegenstand ist
immer nur hier zu benützen”.
|
Ich kann natürlich in Bezug auf die Wörter “jetzt” und
“hier” etc. nur tun, was ich sonst tue,
nämlich ihren Gebrauch beschreiben.
UndUnd || Aber diese Beschreibung
muß allgemein sein, d.h. im
vorhinein, vor jedem Gebrauch.
|
|
Hier und Jetzt haben nicht eine größere
Multiplizität, als sie zu haben scheinen.
Das anzunehmen ist die große Gefahr.
Ersetze sie, durch welchen Ausdruck Du willst, immer ist es nur
ein Wort – und daher eins so gut wie das andere.
|
|
|
“Jetzt” ist ein Wort.
Wozu brauche ich dieses Wort?
‘Jetzt’ – im Gegensatz wozu? –
Im Gegensatz zu ‘in einer Stunde’, ‘vor 5
Minuten’, etc. etc.
“Jetzt” bezeichnet kein System, sondern gehört zu einem System. Es wirkt nicht magisch; wie auch sonst kein Wort. |
|
|
“Jetzt”, “früher”,
“hier”, “dort”, “ich”,
“Du”, “dieses”, sind solche Wörter zur
Anknüpfung an die Wirklichkeit.
“Aber die Wirklichkeit, die solcherart zum Symbol gehört, fällt unter die Herrschaft der Grammatik”. |
|
Wenn (in einem Satz “ich will, daß Du
dorthin gehst”) der Sprechende, der Angesprochene und der Pfeil
der die Richtung weist, zum Symbolismus gehören, so spielen sie in ihm
jedenfalls eine ganz andere Rolle, als die Wörter.
|
Wenn aber die Grammatik den ganzen Symbolismus umfassen soll, wie zeigt
sich in ihr die Ergänzungsbedürftigkeit der Wörter
“ich”, “Du”,
“dieses”, etc. durch Gegenstände der
Realität?
|
Denn, daß jener Satz ohne eine solche Ergänzung nichts sagt, muß die Grammatik sagen. Wenn sie das vollständige Geschäftsbuch der Sprache sein soll (wie ich es meine). |
Ich will immer zeigen, daß alles was inin || an der Logik “business” ist, in der
Grammatik gesagt werden muß.
Wie etwa der Fortgang eines Geschäftes aus den Geschäftsbüchern muß vollständigmuß vollständig || vollständig muß herausgelesen werden können. Sodaß man, auf die Geschäftsbücher deutend, muß sagen können: Hier! hier muß sich alles zeigen; und was sich hier nicht zeigt, gilt nicht. Denn am Ende muß sich hier alles Wesentliche abspielen. Alles wirklich Geschäftliche – heißt das – muß sich in der Grammatik abwickeln. |
|
Es ist klar, daß dadurch nur die Uhr in unsere Zeichensprache einbezogen wird. |
|
Wenn mir z.B. die Rede, die ein Anderer gestern
gesprochen hat, mitgeteilt wird: “es geschieht heute das und
das”, so muß ich verstehen,
daß der Satz, wenn ich ihn höre, nicht so verifiziert
werden kann, wie er zu verifizieren war, als er ursprünglich ausgesprochen
wurde.
Die Grammatik sagt mir: wenn ich gestern sagte “heute
geschieht es”, so heißt das soviel, wie wenn
ich heute sage “gestern ist es geschehen”.
|
|
Farbe, Erfahrung, etc. -als formale Begriffe |
|
|
Aber auch Schwarz istist || wäre eine Farbe, und wenn eine Farbe gegen Schwarz abgegrenzt ist, so durch eine Farbgrenze, wie jede andre. |
Unmittelbare Erfahrung (Sinnes-Datum) ist entweder ein Begriff von trivialer Abgrenzung oder eine Form. |
Grundlagen der -Mathematik
|
Die Mathematik mit- einem Spiel verglichen.
|
|
Ein Spiel, im Gegensatz wozu? –
Was spricht man ihr zu, wenn man sagt, ihre Sätze hatten
Sinn?Was spricht man ihr zu, wenn man sagt, ihre Sätze hatten
Sinn? || Was spricht man ihr zu, wenn man sagt
(sie sei kein Spiel), ihre Sätze hätten Sinn?
|
Der Sinn außerhalb des Satzes.
Und was geht uns der an? Wo zeigt er sich und was können wir mit ihm anfangen? (Auf die Frage “was ist der Sinn dieses Satzes?” antwortet ein Satz.)antwortet ein Satz.) || kommt ein Satz zur Antwort.) (“Aber der mathematische Satz drückt doch[?] einen Gedanken aus” – Welchen Gedanken? –) |
Kann er durch einen anderen Satz ausgedrückt werden? oder nur durch
diesen Satz? –
Oder überhaupt nicht?
In diesem Falle geht er uns nichts an.
|
Will man durch die mathematischen Sätze von andern Gebilden, den
Hypothesen, etc. etwa unterscheiden?
Daran tut man Recht, und daß dieser Unterschied
besteht, unterliegt ja keinem Zweifel.
|
Will man sagen, die Mathematik werde gespielt, wie das Schach, oder eine
Patience und es gebe dabei ein Gewinnen oder Ausgehenund es gebe dabei ein Gewinnen oder Ausgehen ||
und es laufe dabei auf ein Gewinnen oder Ausgehen hinaus,
so ist das offenbar unrichtig.
|
|
Es gibt auch beim Schach einige Konfigurationen, die unmöglich sind,
obwohl jeder Stein in einer ihm erlaubten Stellung steht.
(Z.B. wenn(Z.B. wenn || (Wenn
z.B. die Anfangsstellung der Bauern intakt ist
und ein Läufer schon auf dem Feld.)
Aber man könnte sich ein Spiel denken, in welchemin welchem || worin
die Anzahl der Züge vom Anfang der Partie notiert würde, und dann gäbe
es den Fall, daß nach n Zügen diese
Konfiguration nicht eintreten könnte und man es der Konfiguration doch nicht
ohne weiters ansehen kann, ob sie als n-te
möglich ist, oder nicht.
|
Die Handlungen im Spiel müssen den Handlungen im Rechnen
entsprechen.
(Ich meine: darin muß die Entsprechung
bestehen, oder, so müssen die beiden einander zugeordnet sein.)
|
Wenn wir von dem Sinn mathematischer Sätze reden, oder; wovon sie handeln, so gebrauchen wir ein falsches Bild. Es ist nämlich hier auch so, als ob unwesentliche, willkürliche, Zeichen das Wesentliche – eben den Sinn – miteinander gemein hättengemein hätten || gemeinsam haben. |
Weil die Mathematik ein Kalkül ist und daher wesentlich von
nichts handelt, gibt es keine Metamathematik.
|
|
Ein arithmetisches Spiel wäre
z.B. folgendes: Wir schreiben auf gut
Glück eine vierstellige Zahl hin, etwa 7368; dieser Zahl soll man sich
dadurch nähern, daß man die Zahlen 7, 3, 6 und 8 in
irgend einer Reihenfolge miteinander multipliziert.
Die Spielteilnehmer rechnen mit Bleistift auf Papier, und wer in der
geringsten Anzahl von Operationen der Zahl 7368 am nächsten
kommt, hat gewonnen.
(Übrigens lassen sich eine Menge der
mathematischen Rätselfragen zu solchen Spielen umformen.)
|
Angenommen, einem Menschen wäre Arithmetik nur zum Gebrauch in einem
arithmetischen Spiel gelehrt worden.
Hätte er etwas Anderes gelernt als der, welcher Arithmetik zum
normalennormalen || gewöhnlichen Gebrauch
lernt?
Und wenn er nun im Spiel 21 mit 8 multipliziert und 168 erhält, tut er
etwas Andres, als der, welcher herausfinden wollte, wieviel
21 × 8
ist?
|
Man wird sagen: Der Eine wollte doch eine Wahrheit
finden, während der Andre nichts dergleichen wollte.
|
Nun könnte man diesen Fall etwa mit dem des Tennisspiels
vergleichen wollen, in welchem der Spieler eine bestimmte Bewegung
|
Gewiß, es könnte sich ja um eine Aufgabe handeln, die die Beiden miteinander lösen. (Und einen Fall für die Nützlichkeit einer solchen Aufgabe kann man sich ja nach dem Oberen leicht konstruieren.) |
Die Regel über das Gewinnen und Verlieren unterscheidet eigentlich nur
zwei Pole.
Welche Bewandtnis es (dann[?]) mit dem hat, der
gewinnt (oder verliert), geht sie eigentlich nichts an.
Ob z.B. der Verlierende dann etwas zu zahlen
hat.
(Und ähnlich, kommt es uns ja vor, verhält es sich mit dem “richtig” und “falsch” im Rechnen.) |
Sie glaube nämlich, man nehme der Definition ihre Bedeutung, Wichtigkeit, wenn man sie als bloße Ersetzungsregel, die von Zeichen handelt, hinstellt. Während die Bedeutung der Definition in ihrer Anwendung liegt, quasi in ihrer Lebenswichtigkeit. Und eben das geht (heute) in dem Streit zwischen Formalismus, Intuitionismus, etc. vor sich. Es ist den Leuten[?] unmöglich, die Wichtigkeit einer SacheSache || Handlung || Tatsache, ihre Konsequenzen, ihre Anwendung, von ihr selbst zu unterscheiden; die Beschreibung einer Sache von der Beschreibung ihrer Wichtigkeit. |
Immer wieder hören wir (so[?]), daß der Mathematiker mit
dem Instinkt arbeitet (oder etwa, daß er
nicht mechanisch nach der Art eines Schachspielers vorgehe),
aber wir erfahren nicht, was das mit dem Wesen der Mathematik zu tun haben
soll.
Und wenn ein solches psychisches Phänomen in der Mathematik eine Rolle
spielt, wie weit wir überhaupt exakt über die Mathematik reden können, und
wie weit nur mit der Art der Unbestimmtheit, mit der wir über Instinkte,
etc. reden müssen.
|
Immer wieder möchte ich sagen: Ich kontrolliere
die Geschäftsbücher der Mathematiker; die seelischen
Vorgänge in den Inhabern[?], so wichtig sie sind, kümmern mich
nicht.die seelischen
Vorgänge in den Inhabern[?], so wichtig sie sind, kümmern mich
nicht. || … die seelischen Vorgänge, Freuden,
Depressionen, Instinkte, der Geschäftsleute[?], so wichtig sie in
andrer Beziehung sind, kümmern mich nicht.
|
Es gibt keine Metamathematik
|
Der Kalkül kann uns nicht prinzipielle Aufschlüsse über die Mathematik geben. |
Es kann daherdaher || darum auch keine
“führenden Probleme” der mathematischen Logik geben, denn
das wären solche, deren Lösung uns endlich berechtigen würdeberechtigen würde || das Recht geben würde Arithmetik zu
treiben, wie wir es tun.
|
Und dazu können wir nicht auf dem Glücksfall der Lösung eines mathematischen Problems warten. |
Es brauchte in der Mathematik nicht vorzukommen. – Und wenn es doch in einem Kalkül gebraucht wird, so ist dieser nun kein Metakalkül. Vielmehr ist dann dieses Wort wieder nur ein Schachstein wie alle andern. |
|
|
Und was die Arithmetik betrifft, so ist es mehr oder weniger willkürlich, was wir noch Zahlen nennen wollen. Und im Übrigen ist der Kalkül – z.B. – der Kardinalzahlen zu beschreiben, d.h. seine Regeln sind anzugeben,
|
Lehre sie uns, dann hast Du sie begründet.
|
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Die Logik und die Mathematik ruht nicht auf Axiomen; so
wenig eine Gruppe auf den sie definierenden Elementen und Operationen
ruht.
Hierin liegt der Fehler, das Einleuchten, die Evidenz, der
Grundgesetze als Kriterium der Richtigkeit in der Logik zu
betrachten.
Ein Fundament, das auf nichts steht, ist ein schlechtes Fundament. |
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p ⊃ p
: q = q
p
: p ⌵ q = p
etc.
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Beweis der Relevanz
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Der sogenannte Beweis der Relevanz steigt die Leiter zu seinem
Satz nicht hinauf, denn dazu
muß man jede Stufe nehmen, sondern zeigt
nur, daß die Leiter in der Richtung zu jenem Satze
führt.
(In der Logik gibt es kein Surrogat.)
Es ist auch der Pfeil, der die Richtung weist, kein Surrogat für das
Durchschreiten aller Stufen bis zum bestimmten Ziel.
|
Beweis der Widerspruchsfreiheit
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Irgendetwas sagt mir: eigentlich dürfte ein Widerspruch in den
Axiomen eines Systems nicht schaden, als bis er offenbar wird.
Man denkt sich einen versteckten Widerspruch wie eine versteckte
Krankheit, die schadet, obwohl (und vielleicht gerade deshalb weil)
sie sich uns nicht deutlich zeigt.
Zwei Spielregeln aber, die einander für einen bestimmten Fall
widersprechen, sind vollkommen in Ordnung, bis dieser Fall eintritt und dann
erst wird es nötig, durch eine weitere Regel zwischen ihnen zu
entscheiden.
|
|
”In den Spielregeln dürfen keine Widersprüche vorkommen”. Warum nicht? “Weil man dann nicht wüßte, wie man zu spielen hat”? Aber wie kommt es, daß man auf den Widerspruch mit Zweifel reagiert? Auf den Widerspruch reagiert man überhaupt nicht. Man könnte nur sagen: Wenn das wirklich so gemeint ist (wenn der Widerspruch hier stehen soll, so versteh' ich es nicht. Oder: ich hab' es nicht gelernt. Ich verstehe die Zeichen nicht. Ich habe nicht gelernt, was ich daraufhin tun soll, ob es überhaupt ein Befehl ist; etc.. |
Wie wäre es etwa, wenn man in der Arithmetik zu den üblichen
Axiomen die Gleichung
2 × 2 = 5 hinzunehmen wollte?
Das hieße natürlich, daß das
Gleichheitszeichen nun seine Bedeutung geändertgeändert ||
gewechselt hätte, d.h.,
daß nun andere Regeln für das Gleichheitszeichen
gelte.
|
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Die Regeln dürfen einander nicht widersprechen”, das ist
wie: “die Negation darf nicht verdoppelt eine Negation
ergeben”.
Es liegt nämlich in der Grammatik des Wortes “Regel”,
daß “p &
~p” (wenn
“p” eine Regel ist) keine
Regel ist.daß “p &
~p” (wenn
“p” eine Regel ist) keine
Regel ist. || …daß
“p ⌵ ~p”
keine Regel ist (wenn “p” eine Regel
ist).
|
Das heißt, man könnte also auch
sagen: die Regeln könnenkönnen || dürfen
einander widersprechen, wenn andre Regeln für das
Wortfür das
Wort || für den Gebrauch das Wortes
“Regel” gelten – wenn das Wort
“Regel” eine andere Bedeutung hat.
|
Wir können eben auch hier nicht begründen (außer
(etwa) biologisch oder historisch)
und (können)und (können) || sondern nur
beschreiben, wie das Wort “Regel” gebraucht wird.und (können)und (können) || sondern nur
beschreiben, wie das Wort “Regel” gebraucht wird. || …sondern nur die Übereinstimmung
oder[?] den Gegensatz der Regeln für gewisse Wörter konstatieren,
also sagen, daß diese Worte mit[?] diesen
Regeln gebraucht werden.
|
Es läßt sich nicht zeigen, beweisen,
daß man gewissegewisse || diese
Regeln als Regeln dieser Handlung gebrauchen
kann.
Außer, indem man zeigt, daß die Grammatik der BezeichnungBezeichnung || Beschreibung der Handlung mit der jener Regeln übereinstimmt. |
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Gegen die Abgrenzung des Anwendungsgebiets spricht nämlich das Gefühl, daß wir die Arithmetik verstehen können, ohne ein solches Gebiet im Auge zu haben. Oder sagen wir so: Der Instinkt sträubt sich gegen alles, was nicht bloß eine Analyse der schon vorhandenen Gedanken ist. |
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Es scheint nämlich die allgemeine Form ihrer Anwendung dadurch dargestellt
zu sein, daß nichts über sie ausgesagt
wird.
(Und ist das eine mögliche Darstellung, so ist es auch die
einzig richtige.)
|
Das Charakteristische an der Zahlangabe ist, daß man
statt der einen Zahl jede- andere einsetzen kann und der Satz immer
sinnvoll bleiben muß; also die unendliche-
Formenreihe von Sätzen.
|
Der Sinn der Bemerkung, daß die Arithmetik eine Art
Geometrie sei, ist eben, daß die arithmetischen
Konstruktionen autonom sind, wie die geometrischen, und daher sozusagen ihre
Anwendbarkeit selbst garantieren.
Denn auch von der Geometrie muß man sagen können, sie sei ihre eigene Anwendung. |
|
Angenommen, mit dieser Rechnung wollte ich folgende Aufgabe lösen:
Wenn ich 11 Äpfel habe und Leute mit je 3
Äpfeln beteilen will, wieviele Leute kann ich
beteilen?
Die Rechnung liefert mir die Lösung 3.
Angenommen nun, ich vollzöge alle Handlungen des Beteilens und am Ende
hätten 4 Personen je 3 Äpfel in der Hand.
Würde ich nun sagen, die Ausrechnung hat ein falsches Resultat
ergeben?
Natürlich nicht.
Und das heißt ja nur, daß die
Ausrechnung kein Experiment war.
Es könnte scheinen, als berechtigte uns die mathematische Ausrechnung zu einer Vorhersagung, etwa, daß ich 3 Personen werde beteilen können und 2 Äpfel übrigbleiben werden. So ist es aber nicht. Zu dieser Vorhersagung berechtigt uns eine physikalische Hypothese, die außerhalb der Rechnung steht. Die Rechnung ist nur eine Betrachtung der logischen Formen, der Strukturen, und kann an sich nichts Neues liefern. |
So verschieden Striche und Gerichtsverhandlungen sind, so kann man doch
Gerichtsverhandlungen durch Striche in
einem Kalender darstellen.
Und kann die einen statt- der anderen zählen.
Es ist nicht so, wenn ich etwa Hutgrößen zählen will. Drei Hutgrößen durch 3- Striche zu repräsentieren wäre nicht natürlich. Ebenso, wie wenn ich eine Maßzahl, 3m,- durch 3 Striche darstellen wollte. Man kann das ja tun, nur stellt dann “|||” auf eine- andere Weise dar. |
Wenn 3 Striche auf dem Papier das Zeichen für die 3 sind, dann kann man
sagen, die 3 ist in unserer Sprache so anzuwenden, wie sich 3
Striche anwenden lassen.
|
Der Begriff “Primzahl” ist die allgemeine Form der
Untersuchung einer Zahl auf die- betreffende Eigenschaft hin; der Begriff
“teilbar”
die allgemeine Form- der Untersuchung auf die Teilbarkeit
u.s.f.
|
|
|
Die Arithmetik aber kümmert sich (wie wir alle sehr wohl wissen)
überhaupt nicht um diese Anwendung.
Ihre Anwendbarkeit
|
Daher ist alles ängstliche Suchen nach den Unterschieden zwischen
Subjekt-Prädikat-Formen, aber auch die Konstruktion von Funktionen
‘in extension’
(Ramsey), zur
Begründung der Arithmetik Zeitverschwendung.
|
Die Gleichung 4 Äpfel + 4 Äpfel = 8 Äpfel ist eine Ersetzungsregel, die ich verwende, wenn ich nicht das Zeichen “4 + 4” durch “8”, sondern das Zeichen 4 Äpfel + 4 Äpfel” durch “8 Äpfel” ersetze. Man muß sich aber davor hüten zu glauben “4 Äpfel + 4 Äpfel = 8 Äpfel” ist die konkrete Gleichung, dagegen 4 + 4 = 8 der abstrakte Satz, wovon die erste Gleichung nur eine spezielle Anwendung istist || sei. So daß zwar die Arithmetik der Äpfel viel weniger allgemein istist || wäre, als die eigentliche allgemeine, aber eben in ihrem beschränkten Bereich (für Äpfel) gälte. – Es gibt aber keine “Arithmetik der Äpfel”, denn die Gleichung mit den benannten Zahlenden benannten Zahlen || 4 Äpfel + 4 Äpfel = 8 Äpfel ist nicht ein Satz, der von Äpfeln handelt. Man kann sagen, daß in dieser Gleichung das Wort “Äpfel” keine Bedeutung hat. (Wie man es überhaupt von dem Zeichen in einer Zeichenregel sagen kann, die seine Bedeutung bestimmen hilft.) |
|
Nun kann man doch für die Existenz eines Dinges vorsorgen: Ich
mache z.B. ein Kästchen, um den Schmuck hineinzulegen,
der vielleicht einmal gemacht werden wird. –
Aber hier kann ich doch sagen, was der Fall sein
muß, – welcher Fall es ist, für den ich
vorsorge.
Ich kann diesen Fall jetzt so gut beschreiben,Ich kann diesen Fall jetzt so gut beschreiben, ||
Dieser Fall läßt sich jetzt so gut beschreiben,
wie, nachdem er schon eingetreten ist; und auch dann, wenn
er nie eintritt.
(Lösung mathematischer Probleme.)
Dagegen sorgen Russell und
Ramsey für eine eventuelle
Grammatik vor.
|
Man denkt einerseits, daß es die Mathematik mit der
Art der Funktionen zu tun hat und ihren GegenständenGegenständen || Argumenten, von deren Anzahlen sie
handelt.
Aber man will sich nicht durch die uns jetzt bekannten Funktionen binden
lassen und man weiß nicht, ob jemals eine gefunden
werden wird, die 100 Argumentstellen hat; also muß man
vorsorgen und eine Funktion konstruieren, die alles für die 100-stellige
Relation vorbereitet, wenn sich eine finden sollte. –
Was heißt es aber überhaupt: “es
findet sich (oder: es gibt) eine 100-stellige
Relation”?
Welchen Begriff haben wir von ihr? oder auch von einer
2-stelligen? –
Als Beispiel einer 2-stelligen Relation
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Die Grammatik ist für uns ein reiner Kalkül.
(Nicht die Anwendung eines auf die Realität.)
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Ramseys Theorie der Identität
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(Fe).Fex ≡ Fe. Aber nach den Erklärungen, die er über seine Funktionszeichen “Fe” gibt, ist (Fe).Fex ≡ Fex die Aussage: “jeder Satz ist sich selbst äquivalent” (Fe).Fex ≡ Fey die Aussage: “jeder Satz ist jedem Satz äquivalent”.Ramsey definiert x = y als (Fe).Fex ≡ Fe. Aber nach den Erklärungen, die er über seine Funktionszeichen “Fe” gibt, ist (Fe).Fex ≡ Fex die Aussage: “jeder Satz ist sich selbst äquivalent” (Fe).Fex ≡ Fey die Aussage: “jeder Satz ist jedem Satz äquivalent”. || Ramsey erklärt “x = x” auf einem Umweg als die Aussage “jeder Satz ist sich selbst äquivalent” und “x = y” als “jeder Satz ist jedem Satz äquivalent”. Er hat also mit seiner Erklärung nichts andres erreicht, als was die zwei |
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Man könnte nun einwenden, daß richtige Gleichungen der Form x = y auch Tautologien, dagegen falsche, Kontradiktionen sein müßten, weil man ja die richtige Gleichung muß beweisen können und das, indem man die beiden Seiten der Gleichung transformiert, bis eine Identität x = x herauskäme. Aber obwohl durch diesen Prozeß die erste Gleichung als richtig erwiesen ist und insofern die Identität x = x das Endziel der Transformationen war, so ist sie nicht das Endziel in dem Sinne, als hätte man durch die Transformationen der Gleichung ihre richtige Form geben wollen, wie man einen krummen Gegenstand zurechtbiegt, und als habe sie nun in der Identität diese vollkommene Form (endlich) erreicht. Man kann also nicht sagen: die richtige Gleichung ist ja eigentlich eine Identität. Sie ist eben keine Identität. |
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Der Satz “Gegenwinkel sind gleich” heißt, ich werde, wenn sie sich bei der Messung nicht als gleich erweisen, die Messung für falsch erklären und “die Winkelsumme im Dreieck ist 180 Grad” heißt, ich werde, wenn sie sich bei einer Messung nicht als 180 Grad erweist, einen Messungsfehler annehmen. Der Satz ist also ein Postulat über die Art und Weise der Beschreibung der Tatsachen. Also ein Satz der Syntax. |
Über Kardinalzahlen
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Kardinalzahlenarten
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Wir suchen nicht nach einer Definition des Zahl-Begriffs, sondern
nach einer Klärung der Grammatik des Wortes “Zahl” und der
Zahlwörter., sondern
nach einer Klärung der Grammatik des Wortes “Zahl” und der
Zahlwörter. || , sondern versuchen eine Darlegung der
Grammatik des Wortes “Zahl” und der
Zahlwörter.
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Von den logischen Begriffen, z.B. von dem (oder: einem) der Unendlichkeit, könnte man sagen: ihre Essenz beweise ihre Existenz. |
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(Nichts wäre interessanter, als die Arithmetik dieser Menschen zu untersuchen und man verstünde wirklich, daß es hier keinen Unterschied zwischen 20 und 21 gibtdaß es hier keinen Unterschied zwischen 20 und 21 gibt || daß hier kein Unterschied zwischen 20 und 21 existiertexistiert || besteht.) |
(Zeigt sich hier nicht die Unsinnigkeit des Geredes von der “Grundintuition”?) |
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Ich kann also in dem Satz “dieses Viereck in meinem Gesichtsfeld hat mindestens zwei Farben” statt “zwei” nicht “eine” substituieren. Oder auch: “das Viereck hat nur eine Farbe” heißt nicht – analog (∃x).fx & ~(∃ x,y)·fx & fy – “das Viereck hat eine Farbe, aber nicht zwei Farben”. |
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Hier haben wir etwas, wie eine untere Grenze des Zählens, noch ehe wir die Eins erreichen. |
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1, 12, 123, etc., oder, was auf das Gleiche hinauskommt: 0, 01, 012, etc.. Diese kann man sehr wohl auch Zahlzeichen nennen. |
Die Schemata: A, AB, ABC, etc.: 1, 12,
123, etc.; ❘, ❘❘,
❘❘❘,
etc.; ❘.❘, ❘..❘,
❘...❘, etc.; 0,
1, 2, 3, etc.; 1, 2, 3, etc.; 1, 12, 121323,
etc.; etc. – sind alle gleich
fundamental.
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Man wundert sich nun darüber, daß das
Zahlenschema, mit welchem man Soldaten in einer Kaserne zählt, nicht auch
für die Teile eines Vierecks gelten soll.
Aber das Schema der Soldaten in der Kaserne ist
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Ich kann die Reihe der Teilungsschemata sowohl mit der Reihe 1, 2, 3,
etc. als auch mit der Reihe 0, 1, 2, 3, etc.
vergleichen.
Zähle ich die Teile, so gibt es in meiner Zahlenreihe keine 0, denn die Reihe etc. fängt mit einem Buchstaben an, während die Reihe ❘ ❘, ❘.❘, ❘..❘, etc. nicht mit einem Punkt anfängt. Ich kann dagegen auch mit dieser Reihe alle Tatsachen der Teilung darstellen, nur “zähle ich dann nicht die Teile”. |
Es kommt alles darauf an, ob ich mit einer Zahlenreihe zähle, die mit 0 anfängt, oder mit einer, die mit 1 anfängt. So ist es auch, wenn ich die Längen von Stäben, oder die Größen von Hüten zähle. Wenn ich mit Zählstrichen zähle, so könnte ich sie dann so schreiben: |
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Hier könnte man nun Fragen aufwerfen, wie die: Ist es nun nur sehr wahrscheinlich, daß 464 + 272 = 736 ist? Und ist also nicht auch
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Wenn man nämlich fragen würde: was ist das Kriterium in der
Strichnotation, daß wir zweimal das gleiche
Zahlzeichen vor uns haben? –
Die Antwort könnte sein: “wenn es beidemale gleich
aussieht”, oder “wenn es beidemale die gleiche Anzahl von
Strichen enthält.”
Oder soll es heißen: wenn eine
eins-zu-eins Zuordnung etc. möglich ist?
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2 + 2 =
4
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Das Zeichen für den Umfang eines Begriffes ist eine Liste. Man könnte – beiläufig – sagen: die ZahlZahl || Anzahl ist die externe Eigenschaft
Die Arithmetik hat es mit dem Schema ❘❘❘❘ zu tun. – Aber redet denn die Arithmetik von Strichen, die ich mit Bleistift auf Papier mache? – Die Arithmetik redet nicht von den Strichen, sie operiert mit ihnen. |
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Welches ist der Beweis von Е||.Е||| . ⊃ .
Е|||||, der der Ausdruck unseres
Wissens ist, daß dies ein richtiger logischer Satz ist
?
Er macht offenbar davon Gebrauch, daß man (∃x) … als logische Summe behandeln kann. Wir übersetzen etwa von dem Symbolismus (“wenn in jedem Quadrat ein Stern ist, so sind zwei im ganzen[?] Rechteck”) |
Die Reihe von Sätzen
(∃x):aRx & xRb (∃x,y):aRx & xRy & yRb (∃x,y,z):aRx & xRy & yRz & zRb u.s.f. kann man sehr wohl so ausdrücken: “es gibt ein Glied zwischen a und b” “es gibt zwei Glieder zwischen a und b” u.s.w. und kann das etwa Schreiben (∃1x).aRxRb, (∃2x).aRxRb, etc.. Es ist aber klar, daß zum Verständnis dieser Ausdrücke die obere Erklärung nötig ist, weil man sonst nach Analogie von (∃2x).fx = (∃ x,y)fx & fy glauben könnte (∃2x).aRxRb sei gleichbedeutend einem Ausdruck (∃ x,y).aRxRb & aRyRb. Ich könnte natürlich auch statt “(∃x,y).F(x,y)” schreiben “(∃ 2x,y).F(x,y)”. Aber die Frage wäre nun: was habe ich dann unter “(∃ 3x,y).F(x,y)” zu verstehen? Aber hier läßt sich eine Regel geben; und zwar brauchen wir eine, die uns in der Zahlenreihe beliebig weiterführt. Z.B. die (∃ 3 x,y).F(x,y) = (∃ x,y,z): F(x,y) & F(x,z) & F(y,z) (∃ 4 x,y).F(x,y) = (∃ x,y,z,u): F(x,y) & F(x,z) & … es folgen die Kombinationen zu zwei Elementen. U.s.f.. Es könnte aber auch definiert werden: (∃ 3 x,y).F(x,y) = (∃ x,y,z).F(x,y) & F(y,x) & F(x,z) & F(z,x) & F(y,z) & F(z,y) u.s.f..
Soll ich sagen, daß in denin den || in diesen verschiedenen Fällen das Zeichen “3” eine andereeine andere || verschiedene Bedeutung hat? Drückt nicht vielmehr das Zeichen “3” das aus, was den verschiedenen Interpretationen gemeinsam ist? Warum hätte ich es sonst gewählt. Es gelten ja auch die gleichen Regeln von dem Zeichen “3” in dieser wiewie || und in jener Verwendungin dieser wiewie || und in jener Verwendung || in jedem dieser Zusammenhänge. Es ist nach wie vor durch 2 + 1 zu ersetzen; etc.. Allerdings aber ist ein Satz nach dem Vorbild von Е||. Е||| . ⊃ . ε||||| nun keine Tautologie. Zwei Menschen, die miteinander in Frieden leben und drei weitere Menschen, die miteinander in Frieden leben geben nicht fünf Menschen, die miteinander in Frieden leben. Aber das heißt nicht, daß nun 2 + 3 nicht 5 ist. Vielmehr läßt sich die Addition nur nicht so anwenden. Denn man könnte sagen: 2 Menschen, die … und 3 Menschen, die … und von denen jeder mit jedem der ersten Gruppe in Frieden lebt = 5 Menschen die … Mit andern Worten die Zeichen von der Form (∃ 1 x,y).F(x,y), (∃ 2 x,y).F(x,y), etc. haben die Multiplizität der Kardinalzahlen, wie die Zeichen (∃lx).fx, (∃ 2x).fx, etc. und wie auch die Zeichen (Е1x).fx, (Е2x).fx, etc.. |
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Man möchte sagen: 4 muß nicht immer aus 2 und
2 bestehen, aber es kann, wenn es wirklich aus Gruppen besteht, aus 2 und 2
wie aus 3 und 1, etc., bestehen; aber nicht aus 2 und
1, oder 3 und 2, etc.; und so bereiten wir eben alles für
den Fall vor, daß 4 in Gruppen zerlegbar
ist.
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Vergleiche: “Wasserstoff und Sauerstoff geben zusammen
Wasser” – “2 Punkte und 3 Punkte geben zusammen 5
Punkte”.
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Bestehen denn z.B. 4 Punkte in meinem Gesichtsfeld,
die ich “als 4”, nicht “als 2 und 2
sehe”, aus 2 und 2?
Ja, was heißt das?
Soll es heißen, ob sie in irgendeinem Sinne in
Gruppen von je 2 Punkten geteilt waren?
Gewiß nicht.
(Denn dann müßten sie ja wohl
auch in allen andern denkbaren Weisen geteilt sein.)
Heißt es, daß sie sich in
Gruppen von 2 und 2 teilen lassen? also,
daß es Sinn hat, von solchen Gruppen in
den vieren zu reden? –
Jedenfalls entspricht doch das dem Satz “2 + 2 =
4”, daß ich nicht sagen kann, die
Gruppe der 4 Punkte, die ich gesehen habe, habe aus getrennten Gruppen von 2
und 3 Punkten bestanden.
Jeder wird sagen: das ist unmöglich, denn
3 + 2 =
5.
(Und “unmöglich” heißt hier
“unsinnig”.)
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“Bestehen 4 Punkte aus 2 und 2” kann eine Frage nach
einer physikalischen oder optischenoptischen ||
visuellen Tatsache sein; dann ist es nicht die Frage der
Arithmetik.
Die arithmetische Frage könnte aber allerdings in der Form gestellt
werden: “Kann eine Gruppe von 4 Punkten
aus getrennten Gruppen von je 2 Punkten bestehen”.
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Wenn man sagt, es wäre möglich, mit Hilfe der Tautologie
(∃n2x) .fx & (∃n3x).Fx & Ind. . ⊃ . (∃n5x).fx ⌵ Fx. … A) zu addieren, so wäre das folgendermaßen zu verstehen: Zuerst ist es möglich, nach gewissen Regeln herauszufinden, daß (∃nx).fx & (∃nx).Fx & Ind. . ⊃ . (∃nx,y):fx ⌵ Fx . & . fy ⌵ Fy tautologisch ist. (∃nx).fx ist eine Abkürzung für (∃ x).fx & ~(∃ x,y). fx & fy. Ich werde ferner Tautologien der Art A zur Abkürzung so schreiben: (Е) & (') C (Е) So geht also aus den Regeln hervor, daß (Еx) & (Еx) C (Еx,y), (Еx,y) & (Еx) C (Еx,y,z) und andere Tautologien. Ich schreibe “und andere” und nicht “u.s.w. ad inf.”, weil man mit diesem Begriff noch |
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Wie ist es hiermit aber in der (((1) + 1) + 1)-Notation? Kann- ich sagen, ich könne mir in ihr z.B. 2 + 3 ausrechnen? Und nach welcher- Regel? Es geschähe so: /(1) + 1/ + /((1) + 1) + 1/ = ((/(1) + 1/ + 1) + 1) + 1 = /((((1) + 1) + 1) + 1) + 1/ … |
| Als die Zahlen im Dezimalsystem hingeschrieben waren, gab es Regeln, nämlich die der Addition für je zwei Zahlen von 0 bis 9, und die reichten mir, entsprechend angewandt, für Additionen aller Zahlen aus. Welche Regel entspricht nun diesen Elementarregeln? Es ist offenbar, daß wir uns in einer Rechnung wie t weniger Regeln merken brauchen als in 17 + 28. Ja, wohl nur eine allgemeine und gar keine der Art 3 + 2 = 5. Im Gegenteil, wieviel 3 + 2 ist, scheinen wir jetzt ableiten, ausrechnen zu können. |
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In einem andern Symbolismus ließe es sich vielleicht eher sehen. - Ich schreibe /ohne weitere Erklärung/: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, etc. [(1) + 2/ + /((1) + 2) + 3/ = (((/(1) + 2/ + 1) + 1) + 1) = /((((1) + 2) + 3) + 4) + 5/ Die Rechnung hätte man auch dann so durchführen können: |Die Aufgabe ist 2 + 3 = ? und man schreibt 1,2,3,4,5,6,7 1,2;1,2,3 So rechnen Kinder tatsächlich, wenn sie “abzählen”. (Und dieser Kalkül muß so gut sein wie ein anderer.) |
Ich kann aber doch sagen r❘❘❘❘❘ = 5, ❘❘ = 2, ❘❘❘ = 3, nun- mache ich die (geometrische) Konstruktion und zeige so, daß- 2 + 3 = 5 ist. |
Oder sollen wir das Additionstheorem so lauten lassen: a + (b + 1) = (a + 1) + b, also so addieren: ((1) + 1) + (((1) + 1) + 1) = (((1) + 1) + 1) + ((1) + 1) = ((((1) + 1) + 1) + 1) + (1) = - (((((1) + 1) + 1) + 1) + 1)? |
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Es ist hier eine gute Mahnung – so seltsam sie klingt –:
treibe hier[?] nicht Philosophie, sondern Mathematik.
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Übrigens ist das Zahlzeichen, jetzt in einem
andern Sinne, nicht mit “∃” verbunden:
insofern nämlich “(∃
3x) …” nicht in
“(∃ 2 + 3
x) …” enthalten ist.insofern nämlich “(∃
3x) …” nicht in
“(∃ 2 + 3
x) …” enthalten ist. ||
insoferninsofern || da nämlich “(∃3)x …”
nicht in “(∃
2 + 3)x …” enthalten
ist.
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Keine Untersuchung der Begriffe, nur die Einsicht in den Zahlenkalkül kann
vermitteln, daß
3 + 2 = 5
ist.
Das ist es, was
(Е3x).fx & (Е2x).gx & Independent . ⊃ . (Е5x).fx ⌵ gx” der Satz 3 + 2 = 5 sein könnte. Denn dasdas || dasjenige, wodurch wir diesendiesen || jenen Ausdruck als Tautologie erkennen, kann ich selbst nicht aus einer Betrachtung von Begriffen ergeben, sondern muß aus dem Kalkül zu ersehen sein. Denn die Grammatik ist ein Kalkül. D.h., was im Tautologien-Kalkül noch außer dem Zahlenkalkül da ist, rechtfertigt diesen nicht und ist, wenn wir uns für ihn interessieren, nur Beiwerk. |
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Zahlangaben innerhalb
der Mathematik. |
Kann ich aber nicht eine Variable dadurch bestimmen, daß ich sage, ihre Werte sollen alle Gegenstände sein, die eine bestimmte Funktion befriedigen? – Dadurch bestimme ich ja die Variable nicht, außer wenn ich weiß, welche Gegenstände die Funktion befriedigen, d.h. wenn mir diese Gegenstände auch auf andre Weise (etwa durch eine Liste) gegeben sind; und dann wird die Angabe der Funktion überflüssig. Wissen wir nicht, ob ein Gegenstand die Funktion befriedigt, so wissen wir nicht, ob er ein Wert der Variablen sein soll und die Grammatik der Variablen ist dann in dieser Beziehung einfach nicht bestimmtnicht bestimmt || ausgesprochen. |
Zahlangaben in der Mathematik
(z.B. “die Gleichung
x² = 1 hat 2
Wurzeln”) sind daher von ganz anderer Art, als Zahlangaben
außerhalb der Mathematik (“auf dem Tisch
liegen 2 Äpfel”.)
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ACB BAC BCA CAB CBA Denn es ist unmöglich, die Zahl der möglichen Permutationen zu kennen, ohne diese selbst zu kennen. Und wäre das nicht so, so könnte die Kombinatorik nicht zu ihren allgemeinen Formeln kommen. Das Gesetz, welches wir in der Bildung der Permutationen erkennen, ist durch die Gleichung p = n❘ dargestellt. Ich glaube, in demselben Sinn, wie der Kreis durch die Kreisgleichung. – Ich kann freilich die Zahl 2 den Permutationen A B, B A zuordnen, sowie die 6 den ausgeführten Permutationen von A, B, C, aber das gibt mir nicht den Satz der Kombinationslehre. – Das was ich in A B, B A sehe, ist eine interne Relation, die sich daher nicht beschreiben läßt. D.h. das läßt sich nicht beschreiben, was diese Klasse von Permutationen komplett macht. – Zählen kann ich nur, was tatsächlich da ist, nicht die Möglichkeiten. Ich kann aber z.B. berechnen, wieviele Zeilen ein Mensch schreiben muß, wenn er in jede Zeile eine Permutation von 3 Elementen setzt und solange permutiert, bis er ohne Wiederholung nicht weiter kann. Und das heißt, er braucht 6 Zeilen, um auf diese Weise die Permutationen A B C, A C B etc. hinzuschreiben, denn dies sind eben “die Permutationen von A, B, C”. Es hat aber keinen Sinn zu sagen, dies seien alle Permutationen von A B C. |
Eine Kombinationsrechenmaschine ist denkbar ganz analog der
Russischen.
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Es ist klar, daß es eine mathematische Frage
gibt: “wieviele Permutationen von –
z.B. – 4 Elementen gibt es”, eine Frage
von genau derselben Art, wie die “wieviel ist
25 ×
18”.
Denn es gibt eine allgemeine Methode zur Lösung beider.
Aber die Frage gibt es auch nur mit Bezug auf diese Methode. |
Der Satz, es gibt 6 Permutationen von 3 Elementen, ist identisch mit dem
Permutationsschema und darum gibt es hier keinen Satz “es gibt 7
Permutationen von 3 Elementen”, denn dem entspricht kein solches
Schema.
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Man könnte die Zahl 6 in diesem Falle auch als eine andere Art von Anzahl,
die Permutationszahl von A, B, C auffassen.
Das Permutieren als eine andere Art des Zählens.
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Eine andere ebenso nützliche Frage ist “wie wird dieser Satz
in praxi wirklich angewandt” und da wird
jener Satz der Kombinationslehre natürlich als
Schlußgesetz angewandt, zum
Übergang von einem Satz zum andern, deren
jeder eine Wirklichkeit, keine- Möglichkeit,
beschreibt.
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Wie ich 4 × 3 =
12 durch das Schema beweisen kann:
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Zahlengleichheit
Längengleichheit
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“(∃ L).La & Lb”? Aber wenn das in der gewöhnlichen Weise gemeint wird, also mit den gewöhnlichen Regeln gebraucht wird, so müßte es ja dann Sinn haben zu schreiben “(∃ L).La” also “der Fleck a hat eine Farbe”, “der Stab hat eine Länge”. Ich kann freilich “(∃ L).La & Lb” für “a und b sind gleichlang” schreiben, wenn ich nur weiß und berücksichtige, daß “(∃ L).La” sinnlos ist; aber dann wird die Notation irreführend und verwirrend.
Nehmen wir als Beispiel auch den Satz “in den beiden Kisten sind
(∃x). fx. & . ~(∃x,y). fx & fy . = . (∃n1x).fx . = . f1 etc., so könnte man den Satz “die Anzahl der Äpfel in den beiden Kisten ist die gleiche” schreiben: “(∃ n). fn & Fn”. “(∃n). fn” aber wäre kein Satz. |
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Was uns verführt die Russellsche, oder Fregesche, Erklärung anzunehmen, ist der Gedanke, zwei Klassen von Gegenständen (Äpfeln in zwei Kisten) seien gleichzahlig, wenn man sie einander 1 zu 1 zuordnen könne. Man denkt sich die Zuordnung als eine Kontrolle der Gleichzahligkeit. Und hier macht man in Gedanken wohl noch eine Unterscheidung zwischen Zuordnung und Verbindung durch eine Relation; und zwar wird die Zuordnung zur Verbindung, was die “geometrische Gerade” zu einer wirklichen ist, eine Art idealer Verbindung; einer Verbindung, die quasi von der Logik vorgezeichnet ist und durch die Wirklichkeit nun nachgezogen werden kann. Es ist die Möglichkeit, aufgefaßt als eine schattenhafte Wirklichkeit. Dies hängt dann wieder mit der Auffassung von “(∃x). fx” als Ausdruck der Möglichkeit von fx zusammen. “f und F sind gleichzahlig” (ich werde dies schreiben “S(f,F)”, oder auch einfach “S”) soll ja aus “f5 & F5” folgen; aber aus f5 & F5 folgt nicht, daß f und F durch eine 1–1 Relation R verbunden sind (dies werde ich “P(f,F)” oder “P” schreiben). Man hilft sich, indem man sagt, es bestehe dann eine Relation der Art “x = a & y = b . ⌵ . x = c & y = d . ⌵ . u.s.w.”. |
Es folgt zwar nicht P aus f5 & F5, wohl aber f5 & F5 aus P & f5. P
& f5 = P & f5 & F5 = P &
F5
u.s.w..
Also kann man schreiben:Und dies kann man dadurch ausdrücken, daß man sagt, die Gleichzahligkeit folge aus P. Und man kann auch die Regel geben P & S = P, die mit den Regeln, oder der Regel, B und der Regel A übereinstimmt. |
Schreibt man S in der Form f0 & F0 . ⌵ . f1 & F1 . ⌵ . f2 & F2 . ⌵ . . ⌵ . …ad inf., so kann man mit grammatischen Regeln, die der gewohnten Sprache entsprechen, leicht P & S = P ableiten. Denn (f0 & F0 . ⌵ . f1 & F1 etc. ad inf.) & P = f0 & F0 & P . ⌵ . f1 & F1 & P . ⌵ . . ⌵ . etc. ad inf. = f0 & P . ⌵ . f1 & P . ⌵ . f2 & P . ⌵ . etc. ad inf. = = P & (f0 ⌵ f1 ⌵ f2 ⌵ etc. ad inf.) = P. Der Satz “f0 ⌵ f1 ⌵ f2 ⌵ etc. ad inf.” muß als Tautologie behandelt werden. |
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Mathematischer -Beweis
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Mathematische Expedition &- Polarexpedition.
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Ich könnte mir z.B. denken, daß jemand in meiner Gegenwart Primzahlen der Reihe nach hinschriebe, ich wüßte nicht, daß es die Primzahlen sind – ich könnte etwa glauben, es seien Zahlen, wie sie ihm eben einfielen – und nun versuchte ich irgendein Gesetz in ihnen zu finden. Ich könnte nun geradezu eine Hypothese über diese Zahlenfolge aufstellen, wie über jede andere, die ein physikalisches Experiment ergibt. In welchem Sinne habe ich nun hiedurch eine Hypothese über die Verteilung der Primzahlen aufgestellt? |
Man könnte sagen, eine Hypothese in der Mathematik hat den Wert,
daß sie die Gedanken an einen bestimmten Gegenstand
– ich meine ein bestimmtes Gebiet – heftet und man könnte sagen
“wir werden gewiß etwas Interessantes über
diese Dinge herausfinden”.
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Das Unglück ist, daß unsere Sprache so
grundverschiedene Dinge mit jedem der Worte “Frage”,
“Problem”, “Untersuchung”,
“Entdeckung” bezeichnet.
Ebenso mit den Worten “Schluß”,
“Satz”, “Beweis”.
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Es frägt sich wieder, welche Art der Verifikation lasse ich für meine
Hypothese gelten?
Oder kann ich vorläufig – faute de mieux – die
empirische gelten lassen, solange ich noch keinen “strengen
Beweis” habe?
Nein.
Solange ein solcher Beweis nicht besteht, besteht gar keine Verbindung
zwischen meiner Hypothese und dem “Begriff” der
Primzahl.
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Der Begriff der Primzahl ist das allgemeine Gesetz, wonach ich prüfe, ob
eine Zahl eine Primzahl ist oder nicht.
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Erst der sogenannte Beweis verbindet die Hypothese überhaupt mit den
Primzahlen als solchen.
Und das zeigt sich daran, daß – wie gesagt
– bis dahin die Hypothese als eine rein physikalische
aufgefaßt werden kann. –
Ist andererseits der Beweis geliefert, so beweist er gar nicht, was
vermutet worden war, denn in die Unendlichkeit hinein kann ich nicht
vermuten.
Ich kann nur vermuten, was bestätigt werden kann, aber durch die Erfahrung
kann nur eine endliche Zahl von Vermutungen bestätigt werden, und den Beweis
kann man nicht vermuten, solange man ihn nicht hat, und dann auch
nicht.
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(Ich sagte “aus der gleichen Quelle fließt nur Eines” und man könnte sagen, es wäre doch zu sonderbar, wenn aus so verschiedenen Quellen dasselbe fließen sollte. Der Gedanke, daß aus verschiedenen Quellen dasselbe fließen kann, ist und von der Physik, d.h. von den Hypothesen so geläufiggeläufig || vertraut. Dort schließen wir immer von Symptomen auf die Krankheiten und wissen, daß die verschiedensten Symptome, Symptome Desselben sein können.) |
Wie konnte man nach der Statistik das vermuten, was dann der
Beweis zeigte?
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Ich hatte die Allgemeinheit vermutet, ohne den Beweis zu vermuten
(nehme ich an) und nun beweist der Beweis gerade die
Allgemeinheit, die ich vermutete!?
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Was war es, was wir vor der Entdeckung nicht wußten? (Es war nichts, was wir nicht wußten, sondern etwas, was wir nicht kannten.) Das sieht man sehr deutlich, wenn man sich den Einspruch erhoben denkt, p|p sei gar nicht das, was ~p sagt. Die Antwort ist natürlich, daß es sich nur darum handelt, daß das System p|q etc. die nötige Multiplizität hat. Sheffer hat also ein symbolisches System gefunden, das die nötige Multiplizität hat. Ist es ein Suchen, wenn ich das System Sheffers nicht kenne und sage, ich möchte ein System mit nur einer logischen Konstanten konstruieren. Nein! Die Systeme sind ja nicht in einem Raum, so daß ich sagen könnte: Es gibt Systeme mit 3 und 2 logischen Konstanten und nun suche ich die Zahl der Konstanten in der selben Weise zu vermindern. Es gibt hier keine selbe Weise. |
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Wäre die Aufgabe, eine Konstruktion des regelmäßigen
Fünfecks zu finden, so ist die Konstruktion in dieser Aufgabestellung durch
das physikalische Merkmal charakterisiert, daß sie
tatsächlich ein durch Messung definiertes
regelmäßiges Fünfeck
liefern soll.
Denn den Begriff der konstruktiven Fünfteilung (oder des
konstruktiven Fünfecks) haben wir ja noch gar
nicht.haben wir ja noch gar
nicht. || erhalten wir ja
erst durch die Konstruktion.
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Ebenso im Fermatschen Satz haben wir ein empirisches Gebilde, das wir als
Hypothese deuten, also – natürlich – nicht als Ende
einer Konstruktion.
Die Aufgabe fragt also, in gewissem Sinne, nach etwas Anderem, als was die
Lösung gibt.
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Natürlich steht auch der Beweis des Gegenteils des
Fermatschen
Satzes, z.B.,– im gleichen Verhältnis zur
Aufgabe, wie der Beweis des Satzes.
(Beweis der Unmöglichkeit einer Konstruktion.)
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Wenn man sagt, der Gegenstand ist so versteckt, daß
es unmöglich ist, ihn zu finden, so hat das guten Sinn und die Unmöglichkeit
ist hier natürlich keine logische; d.h., es hat
Sinn, von dem Finden des Gegenstandes zu reden und auch, es zu
beschreiben; und wir leugnen nur, daß
dasdas || es geschehen wird.
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Irregeführt wird man hier leicht durch die Rechtmäßigkeit einer unvollkommenen Beschreibung im Falle des Suchens eines wirklichen Gegenstandes, und hier spielt wieder eine Unklarheit über die Begriffe ‘Beschreibung’ und ‘Gegenstand’ hinein. Wenn man sagt, ich gehe auf den Nordpol und erwarte mir dort eine Flagge zu finden, so hieße das in der Russellschen Auffassung: ich erwarte mir Etwas (ein X) zu finden, das eine Flagge – etwa von dieser und dieser Farbe und Größe – ist. Und es scheint dann, als bezöge sich die Erwartung (das Suchen) auch hier nur auf eine BeschreibungBeschreibung || indirekte Kenntnis und nicht auf den Gegenstand selbst, den ich erst dann direktdirekt || eigentlich kenne (knowledge by acquaintance), wenn ich ihn vor mir habe (während ich früherfrüher || vorher nur indirekt mit ihm bekannt bin). Aber das ist Unsinn. Was immer ich dort wahrnehmen kann – soweit es eine Bestätigung meiner Erwartung ist – kann ich auch schon vorher beschreiben. Und “beschreiben” heißt hier nicht, etwas darüber aussagen, sondern es aussprechen, d.h.: Was ich suche, muß ich vollständig beschreiben können. |
Die Frage ist: Kann man sagen, daß die
Mathematik heute gleichsam ausgezackt – oder ausgefranst – ist und
daß man sie deshalb wird abrunden können.
Ich glaube, man kann das erstere nicht sagen, ebensowenig wie man sagen
kann, die Realität sei struppig, weil es 4 primäre Farben,
sieben Töne in einer Oktav, drei Dimensionen im Sehraum etc.
gäbe.
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Es wäre wie eine Expedition, die des Raumes nicht ganz sicher wäre! |
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(In Wirklichkeit konstruiert der “Beweis des Hauptsatzes der
Algebra” eine neue Art von Zahlen.)
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Der “Satz der Mathematik”, welcher durch eine Induktion bewiesen ist –, so aber, daß man nach dieser Induktion nicht in einem System von Kontrollen suchensuchen || fragen kann, – ist nicht ‘Satz’ in dem Sinne, in welchem es die Antwort auf eine mathematische Frage ist. “Jede Gleichung G hat eine Wurzel”. Und wie, wenn sie keine hat? können wir diesen Fall beschreiben, wie den, daß sie keine rationale Lösung hat? Was ist das Kriterium dafür, daß eine Gleichung keine Lösung hat? Denn dieses Kriterium muß gegeben seinsein || werden, wenn die mathematische Frage einen Sinn haben soll und wenn das, was die Form eines Existenzsatzes hat, “Satz” im Sinne der Antwort auf eine Frage sein soll.und wenn das, was die Form eines Existenzsatzes hat, “Satz” im Sinne der Antwort auf eine Frage sein soll. || und wenn der Existenzsatz Antwort auf eine Frage sein soll. (Worin besteht die Beschreibung des Gegenteils; worauf stützt sie sich; auf welche Beispiele, und wie sind diese Beispiele mit einem besonderen Fall des bewiesenen Gegenteils verwandt? Diese Fragen sind nicht etwa nebensächlich, sondern absolut wesentlich.) (Die Philosophie der Mathematik besteht in einer genauen Untersuchung der mathematischen Beweise – nicht darin, daß man die Mathematik mit einem Dunst umgibt.) |
Das Wort “Satz”, wenn es hier überhaupt Bedeutung haben soll, ist äquivalent einem Kalkül und zwar jedenfalls den, in welchem p. ⌵ . ~p = Taut. ist (das “Gesetz des ausgeschlossenen Dritten” gilt). Soll es nicht
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In der Mathematik kann es nur mathematische SchwierigkeitenSchwierigkeiten || Troubles geben,
nicht philosophische.
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Der Philosoph kommt leicht in die Lage eines ungeschickten Direktors, der,
statt seine Arbeit zu tun und nur darauf zu schauen,
daß seine Angestellten ihre Arbeit richtig machen,
ihnen ihre Arbeit abnimmt und sich so eines Tages mit fremder Arbeit
überladen sieht, während die Angestellten zuschaun und ihn
kritisieren.
Besonders ist er geneigt, sich die Arbeit des Mathematikers aufzuhalsen. |
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Der ‘medizinische Beweis’ hat die Hypothese, die er bewiesen hat, nicht in einen neuen Kalkül eingegliedert und ihm also keinen neuen Sinn gegeben; der mathematische Beweis gliedert den mathematischen Satz in einen neuen Kalkül ein, er verändert seine Stellung in der Mathematik. Der Satz mit seinem Beweis gehört einer andern Kategorie an, als der Satz ohne den Beweis. (Der unbewiesene mathematische Satz – Wegweiser der mathematischen Forschung, Anregung zu mathematischen Konstruktionen.) |
x² + y² + 2xy = (x + y)² x² + 3x + 2 = 0 x² + ax + b = 0 x² + xy + z = 0? Das kommt auf die Verwendung dieser Gleichungen an. – Aber der Unterschied zwischen No1 und No2 (wie sie gewöhnlich gebraucht werden) ist nicht einer der Extension der Worte, die sich befriedigen. Wie beweist Du den Satz “No1 gilt für alle Werte von x und y” und wie den Satz “es gibt Werte von x, die No2 befriedigen”? So viel Analogie in diesen Beweisen ist, soviel Analogie ist im Sinn der beiden Sätze. |
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“Ich habe gefunden, daß es so eineso eine || eine solche Zahl gibt”.
“Ich habe ausgerechnet, daß es keine solche Zahl gibt”. Im ersten Satz darf ich nicht “keine” statt “eine” einsetzen. – Und wie, wenn ich im zweiten statt “keine” “eine” setze? Nehmen wir an, diedie || eine Rechnung ergibt nicht den Satz“ non(∃n)etc.”, sondern “ (∃n)etc.”. Hat es dann etwa Sinn zu sagen: “nur Mut! jetzt mußt Du einmal auf eine solche Zahl kommen, wenn Du nur lang genug probierst”? Das hat nur Sinn, wenn der Beweis nicht “(∃n)etc.” ergeben, sondern dem Probieren Grenzen gesteckt hat, also etwas ganz anderes geleistet hat. D.h., das, was wir den Existenzsatz nennen, der uns eine Zahl suchen lehrt, hat zum Gegenteil nicht den Satz “(n).etc.”, sondern einen Satz, der sagt, daß in dem und dem Intervall keine Zahl ist, die …. Was ist das Gegenteil des Bewiesenen? – Dazu muß man auf den Beweis schauen. Man kann sagen: das Gegenteil des bewiesenen Satzes ist das, was statt seiner durch einen bestimmten Rechnungsfehler im Beweis bewiesen worden wäre. Wenn nun z.B. der Beweis, daß non(∃n).etc. der Fall ist, eine Induktion ist die zeigt, daß, soweit ich auch gehe, eine solche Zahl nicht vorkommen kann, so ist das Gegenteil dieses Beweises (ich will einmal diesen Ausdruck gebrauchen) nicht der Existenzbeweis in unserem Sinne. – Es ist hier nicht, wie im Fall des Beweises, daß keine oder eine der Zahlen a, b, c, d die Eigenschaft P hat; und diesen
(Das hängt damit zusammen, daß ich nicht in jedem Kalkül, in dem ich Gleichungen gebrauchen, eo ipso auch die Verneinungen von Gleichungen gebrauchen darf. Denn 2 × 3 ≠ 7 heißt nicht, daß die Gleichung “2 × 3 = 7” nicht vorkommen soll, wie etwa die Gleichung “2 × 3 = Sinus”, sondern die Verneinung ist eine Ausschließung innerhalb eines von vornherein bestimmten Systems. Eine Definition kann ich nicht verneinen, wie eine nach Regeln abgeleitete Gleichung.) Sagt man, das Intervall im Existenzbeweis sei nicht wesentlich, da ein andres Intervall es auch getan hätte, so heißt das natürlich nicht, daß das Fehlen einer Intervallangabe es auch getan hätte. – Der Beweis der Nichtexistenz hat zum Beweis der Existenz nicht das Verhältnis eines Beweises von p zum Beweis des Gegenteils. Man sollte glauben, in dem Beweis des Gegenteils von “(∃n).etc.” müßte sich eine Negation einschleicheneinschleichen || verirren können, durch die irrtümlicherweise “non(∃n)etc.” bewiesen wird. Gehen wir doch einmal, umgekehrt, von den Beweisen aus und nehmen wir an, sie wären uns ursprünglich gezeigt worden und man hätte uns dann gefragt: was beweisen diese Rechnungen? Sieh auf die Beweise und entscheide dann, was sie beweisen. |
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Es ist daher Unsinn zu sagen, der Satz ist erst bewiesen, wenn man eine
solche Konstruktion aufzeigt.
Denn dann haben wir eben etwas Neues konstruiert, und was wir jetzt unter
dem Hauptsatz der Algebra verstehen, ist eben, was der gegenwärtige
‘Beweis’ uns zeigt.
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Man glaubt, ein Etwas, die Existenz, beweisen zu können, sodaß man nun unabhängig vom Beweis von ihr überzeugt ist. (Die Idee der, voneinander – und daher wohl auch vom Bewiesenen – unabhängigen Beweise!) In Wirklichkeit ist Existenz das, was man mit dem beweist, was man “Existenzbeweis” nennt. Wenn die Intuitionisten und Andere darüber reden, so sagen sie: “Dieser Sachverhalt, die Existenz, kann man nur so, und nicht so, beweisen”. Und sehen nicht, daß sie damit einfach das definiert
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Wir haben keinen Begriff der Existenz unabhängig von unserm Begriff des
Existenzbeweises.
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Also ist auch der Satz “jede Gleichung n-ten Grades hat n Lösungen” nur ein Satz der Mathematik, sofern er einem System von Sätzen, und sein Beweis einem korrespondierenden System von Beweisen, entspricht. Denn welchen guten Grund habe ich, dieser Kette von Gleichungen etc. (dem sogenannten Beweis) diesen Prosasatz zuzuordnen. Es muß doch aus dem Beweis – nach einer Regel – hervorgehen, von welchem Satz er der Beweis ist. |
Nun liegt es aber im Wesen dessen, was wir als Satz
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Das mathematische Problem.
Arten der Probleme.
Suchen.
“Aufgaben” in der Mathematik.
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Der Fermatschen Satz hat keinen strengen Sinn, solange ich nach der Auflösung der Gleichung durch Kardinalzahlen nicht suchen kann. Und “suchen” heißt: systematisch suchen. Es ist kein Suchen,- wenn ich im unendlichen Raum nach einem Gegenstand umherirre. – An unserer- Schwierigkeit ist natürlich die falsche Auffassung der Variablen schuld: die- Auffassung, als verträte die Variable Zahlen (und zwar einer Klasse,- Liste, von Zahlen), während sie nichts vertritt, sondern ist, was sie ist. - Verträte sie Zahlen, dann brauchte allerdings nur 5³ + 7³ = 9³ Sinn zu haben- und der Sinn der allgemeinen Sätze über die Form x3 + y3 = z3 folgte daraus. - Aber, da die Variable autonom ist, so hat der Satz, in welchem sie vorkommt,- erst dann Sinn, wenn er nach seinem eigenen Prinzipien kontrollierbar ist,- wie die Zahlengleichung nach dem ihrigenihrigen || ihren. |
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Wenn wir “ergibt” im ersten Sinneim ersten Sinne || in der ersten Bedeutung anwenden, so heißt “die Gleichung ergibt L”; wenn ich die Gleichung nach gewissen Regeln transformiere, so erhalte ich L. So wie die Gleichung 25 × 25 = 620 besagt, daß ich 620 erhalte, wenn ich auf 25 × 25 die Multiplikationsregeln anwende. Aber diese Regeln müssen mir nunnun || hier schon gegeben sein, ehe das Wort “ergibt” Bedeutung hat, und ehe die Frage einen Sinn hat, ob die Gleichung L ergibt. |
Und zwar behauptet der Satz nicht, p sei beweisbar nach dem System S, sondern nach seinem System, dem System von p. Daß p dem System S angehört, das läßt sich nicht behaupten (das muß sich zeigen). – Man kann nicht sagen, p gehört zum System S; man kann nicht fragen, zu welchem System p gehört; man kann nicht das System von p suchen. “p verstehen” heißt, sein System kennen. Tritt p scheinbar von einem System in das andere über, so hat in Wirklichkeit p seinen Sinn gewechselt. |
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Die beiden Sätze stehen gleichsam auf zwei verschiedenen Ebenen. In der ersten kann ich mich bewegen, soweit ich will, ich werde nie zu dem Satz auf der höheren Ebene kommen. Der Schüler, dem das Rüstzeug der elementaren Trigonometrie zur Verfügung stünde und von dem die Überprüfung der Gleichung sin x = x ‒ x³/3❘ … verlangt würde, fände das, was er zur Bewältigung dieser Aufgabe braucht, eben nicht vor. Er kann die Frage nicht nur nicht beantworten, sondern er kann sie auch nicht verstehen. (Sie wäre wie die Aufgabe, die der Fürst im Märchen dem Schmied stellt: ihm einen “Klamank” zu bringen. Busch, Volksmärchen.) |
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Die Unterschiede, auf die ich aufmerksam machen kann, sind solche, wie sie
jeder Bub in der Schule wohl kennt.
Aber man verachtet diese Unterschiede später, wie die Russische
Rechenmaschine (und den zeichnerischen Beweis in der Geometrie) und
sieht sie als unwesentlich an, statt als wesentlich und fundamental.
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Es ist uninteressant, ob
man eine Regel
weiß, nach der manman eine Regel
weiß, nach der man || der Schüler eine Regel
weiß, nach der er ∫
sin²x.dx gewiß lösen kann,
aber nicht ob der
Kalkül, den wir vor uns haben (und den
er zufälligerweise benützt) eine solche Regel enthält.
Nicht, ob der Schüler es kann, sondern ob der Kalkül es kann und wie er es tut, interessiert uns. |
Im Falle 25 × 16 =
370 nun, schreibt der Kalkül, den wir benützen, jeden Schritt zur
Prüfung dieser Gleichung vor.
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(Das ist es, was im Falle 25 × 16 = 400 niemand sagen würde.) |
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“Ich weiß, daß es da
ein Gesetz geben muß”.
Ist dieses Wissen ein
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In gewissem Sinne gibt es für uns – nämlich in der Grammatik – nicht ‘geringe Unterschiede’. Und überhaupt bedeutet ja das Wort Unterschied etwas ganz anderes, als dort wo es sich um einen Unterschied zweier DingeDinge || Sachen handelt. |
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Eulerscher Beweis
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1 + ½ + ⅓ + ¼ + … ≠ (1 + ½ + ½²1/2² + ½³ 1/2³ + …) × (1 + ⅓ + ⅓² 1/3² + …) eine Zahl n ableitenableiten || konstruieren, die jedenfalls in den Kombinationen der rechten Seite noch fehlt? Der Eulersche Beweis dafür, daß es “unendlich viele Primzahlen gibt” soll ja ein Existenzbeweis sein, und wie ist der ohne Konstruktion möglich? |
~1 +
½ + ⅓ + … = (1 + ½ + ½²1/2²
+ …) × (1 + ⅓ + ⅓² 1/3² +
…)
das Argument läuft so: Das rechte Produkt ist eine Reihe von Brüchen ¼ in deren Nenner alle Kombinationen 2ⁿ3m vorkommen; wären das alle Zahlen, so müßte diese Reihe die gleiche sein, wie die 1 + ½ + ⅓ … und dann müßten auch die Summen gleich sein. |
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(“Es muß
noch eine Primzahleine Primzahl || solche Zahl
kommen” heißt in der Mathematik
nichts.
Das hängt unmittelbar damit zusammen, daß es
“in der Logik nichts Allgemeineres und Spezielleres
gibt”.)
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Wenn die Zahlen alle Kombinationen von 2 und 3 wären, so
müßte
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1 + ½ +
⅓ + … ≠ 1 + ½ + 1/2² + 1/2³
+ …
Wieviel Glieder der Form 1/2r ich auch zusammennehmen mag, nie ergibt es mehr als 2, während die ersten vier Glieder der linken Reihe schon mehr als 2 ergeben. (Hierin muß also schon der Beweis liegen.) Und hierin liegt er auch und zugleich die Konstruktion
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(1
+ ½ + 1/2² …) × (1 + ⅓ +
1/3² …) … (1 + 1/n + 1/n² + …)
= n.
Wenn ich nun die Summe 1 + ½ + ⅓ + … so weit ausdehne, bis sie n überschreitet, dann muß dieser Teil ein Glied enthalten, das in der rechten Reihe nicht gefunden werden kann, denn enthielte die rechte Reihe alle diese Glieder, dann müßte sie eine größere und keine kleinere Summe ergeben. |
Dreiteilung des Winkels, etc. |
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In der Welt der
euklidischen Elemente
kann ich ebensowenig nach der 3-Teilung des Winkels fragen, wie ich nach
ihr suchen kann.
Es ist von ihr einfach nicht die Rede.
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Warum nennt man diesen Beweis den Beweis dieses Satzes? Der Satz ist ja kein Name, sondern gehört (als Satz) einem Sprachsystem
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Bezeichnen wir mit “Kardinalzahlen” nicht einen Teil der rationalen Zahlen, so können wir nicht ausrechnen, ob 81:3 eine Kardinalzahl ist, sondern, ob die Division 81:3 ausgeht oder nicht. |
Statt des Problems der 3-Teilung des Winkels mit Lineal und Zirkel
können wir nun ein ganz entsprechendes, aber viel übersichtlicheres,
untersuchen.
Es steht uns ja frei, die Möglichkeiten der Konstruktion mit Lineal und
Zirkel weiter einzuschränken.
So können wir z.B. die Bedingung setzen,
daß sich die Öffnung des Zirkels
nicht verändern läßt.
Und wir können festsetzen, daß die einzige
Konstruktion, die wir kennen – oder besser: die unser Kalkül
kennt – diejenige ist, die man zur Halbierung einer Strecke AB
benützt, nämlich:
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(Wir sprechen von einer “Teilung des Kreises in
7 Teile” und von einer Teilung des Kuchens in 7 Teile.)
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Suchen & Versuchen
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Hier liegt gewiß etwas wie ein Suchen im eigentlichen Sinn vor. |
Angenommen, ich taste meine Hand nach einer schmerzhaften Stelle ab, so suche ich wohl im Tastraum, aber nicht im Schmerzraum. D.h. was ich eventuell finde, ist eigentlich eine Stelle und nicht der Schmerz. D.h., wenn die Erfahrung auch ergeben hat, daß drücken einen Schmerz hervorruft, so ist doch das Drücken kein Suchen nach einem Schmerz. So wenig, wie das Drehen einer Elektrisiermaschine das Suchen nach einem Funken ist. |
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Das Wesentliche ist hier, daß dieser Versuch
den Charakter desjenigen hat, ein Gewicht mit der Hand zu heben; nicht den
Charakter des Versuchs, in welchem man Verschiedenes tut, verschiedene
Mittel ausprobiert, um (z.B.) ein Gewicht zu
heben.
In den zwei Fällen hat das Wort “Versuch” ganz
verschiedene Bedeutungen.
(Eine außerordentlich folgenreiche grammatische
Tatsache.)
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Induktionsbeweis.
Periodizität.
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Denn dann muß erst die Methode der Berechnung (allgemein) bekannt sein und, wie wir darauf 25 × 16 ausrechnen können, so auch a + (b + c). Es wird also erst eine allgemeine Regel zur Ausrechnung aller solcher Aufgaben gelehrt und danach die besondere gerechnet. – Welches ist aber hier die allgemeine Methode der Ausrechnung? Sie muß auf allgemeinen Zeichenregeln beruhen (– etwa, wie[?] dem assoziativen Gesetz –). |
Die Kontrolle von 25 × 25 = 625 ist die Ausrechnung von 25 × 25, die Berechnung der rechten Seite; – kann ich nun a + (b + c) = (a + b) + c errechnen, das, Resultat (a + b) + c ausrechnen? Je nachdem man es als berechenbar oder unberechenbar betrachtet, ist es beweisbar oder nicht. Denn ist der Satz eine Regel, der jede Ausrechnung folgen muß, ein Paradigma, dann hat es keinen Sinn, von einer Ausrechnung der Gleichung zu reden; sowenig, wie von der einer Definition. |
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Und ich will sagen: Nur in dem Sinne, in welchem die Ausrechnung so eines Beispiels Beweis des algebraischen Satzes genannt werden kann, ist der Induktionsbeweis ein Beweis dieses Satzes. Nur insofern kontrolliert er den algebraischen Satz. (Er kontrolliert seine Strukturseine Struktur || seinen Bau, nicht seine Allgemeinheit.) |
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In diesem Beweis kommt offenbar der bewiesene Satz gar nicht vor. – Man müßte nur eine allgemeine Bestimmung machenmachen || treffen, die den Übergang zu ihm erlaubt. Diese Bestimmung könnte man so ausdrücken: Wenn 3 Gleichungen von der Form u, v, w bewiesen sind, so sagen wir, es sei “die Gleichung D für alle Kardinalzahlen bewiesen”. Das ist eine Erklärung dieser Ausdrucksform durch die erste. Sie zeigt, daß wir das Wort “beweisen” im zweiten Fall anders gebrauchen als im ersten. Es ist jedenfalls irreführend zu sagen, wir hätten die Gleichung D oder A bewiesen, und vielleicht besser zu sagen, wir hätten ihre Allgemeingültigkeit bewiesen, obwohl das wieder in anderer Hinsicht irreführend ist. Hat nun der Beweis B eine Frage beantwortet, eine Behauptung als wahr erwiesen? Ja, welches ist denn der Beweis B: IstIst || ist es die Gruppe der 3 Gleichungen von der Form u, v, w, oder die Klasse der Beweise dieser Gleichungen? Diese Gleichungen behaupten ja etwas (und beweisen nichts in dem Sinne, in dem sie bewiesen werden). Die Beweise von u, v, w aber beantworten die Frage, ob diese 3 Gleichungen stimmen, und erweisen die Behauptung als wahr, daß sie stimmen. Ich kann nun erklären: die Frage, ob A für alle Kardinalzahlen gilt, solle bedeuten: “gelten für die Funktionen f(x) = a + (b + x), g(x) = (a + b) + x Gleichungen u, v und w?” Und dann ist diese Frage durch den rekursiven Beweis von A beantwortet, wenn hierunter die Beweise von u, v, w verstanden werden (bzw. die Festsetzung von u und die Beweise von v und w mittels u). Ich kann also sagen, daß der rekursive Beweis ausrechnet, daß die Gleichung A einer gewissen Bedingung genügt; aber es ist nicht eine Bedingung der Art, wie sie etwa die Gleichung (a + b)² = a² + 2ab + b² erfüllen muß, um “richtig” genannt zu werden. Nenne ich A “richtig”, weil sich Gleichungen von der Form u, v, w dafür beweisen lassen, so verwende ich jetzt das Wort “richtig” anders, als im Falle der Gleichungen u, v, w, oder (a + b)² = a² + 2ab + b². |
“1 : 3 = 0,3” ist nicht von der Art, wie “1 : 2 = 0,5”; vielmehr entspricht “ Ich will einmal statt der Schreibweise “1 : 4 = 0,25” die gebrauchengebrauchen || annehmen: “ dann kann ich sagen, diesem Satz entspricht nicht der: 1 : 3 = 0,3, sondern z.B. der: “
Nun steht B zur Behauptung, A gelte für alle Kardinalzahlen, im selben Verhältnis, wie |
Der Gegensatz zu der Behauptung “A gilt für alle
Kardinalzahlen” ist nun: eine der Gleichungen u, v, w
sei falsch.
Und die entsprechende Frage sucht keine Entscheidung zwischen einem
(x).fx und einem
(∃x).non-fx.
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Die Konstruktion der Induktion ist nicht ein Beweis, sondern
eine bestimmte Zusammenstellung (ein Muster im Sinne von Ornament) von
Beweisen.
Man kann ja auch nicht sagen: ich beweise eine Gleichung, wenn ich
drei beweise.
Wie die Sätze einer Suite nicht einen Satz ergeben.
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3 × 2 =
5 + 1
3 × (a + 1) = 3 +
(3 × a) = (5 + b) + 3 = 5 + (b
+ 3)
Warum nennst Du denn diese Induktion den Beweis dafür,
daß (n): n ≧ 2
· ⊃ · · ⊃ · 3 × n ≠
5?! –
Nun, siehst Du denn nicht, daß der Satz, wenn er für
n =
2 gilt, auch für n = 3 gilt, und dann auch für
n =
4, und daß es immer so weiter
geht?
(Was erkläre ich denn, wenn ich das Funktionieren des induktiven
Beweises erkläre?)
Du nennst ihn also einen Beweis für “f(2)
& f(3) & f(4) &
u.s.w.”, ist er aber nicht
vielmehr die Form der Beweise für “f(2)” und
“f(3)” und
“f(4)”
u.s.w.?
Oder kommt das auf eins hinaus?
Nun, wenn ich die Induktion den Beweis eines Satzes nenne,
dann darf ich es nur, wenn das nichts anderes heißen
soll, als daß sie jeden Satz einer gewissen Form
beweist.
(Und mein Ausdruck bedient sich der Analogie vom Verhältnis der Sätze
“alle Säuren färben Lackmuspapier rot”,
“Schwefelsäure färbt Lackmuspapier
rot”.)
Denken wir nun, jemand sagte “prüfen wir nach, ob f(n) für alle n gilt” und nun fängt er an, die Reihe zu schreiben: 3 × 2 = 5
+ 1
3 × (2 + 1) = (3 × 2) + 3 = (5 + 1) + 3 = 5 + (1 + 3) 3 × (2 + 2) = (3 × (2 + 1)) + 3 = (5 + (1 + 3)) + 3 = 5 + (1 + 3 + 3) |
Denn der Induktionsbeweis entscheidet nichts.entscheidet nichts. || …entscheidet keine Streitfrage. || …entscheidet nicht in einer Streitfrage. |
Wenn gesagt wird: “der Satz
‘(n).fn’ folgt aus der
Induktion” heiße nur: jeder Satz der
Form f(n) folge aus der Induktion;
– “der Satz ‘(∃n).
~f(n)’
widersprechewiderspreche || widerspricht der Induktion”
heiße nur: jeder Satz der Form
~f(n)
werde durch die Induktion widerlegt, – so kann man sich damit
zufrieden gebenso kann man sich damit
zufrieden geben || so kann man damit einverstanden
sein, aber wenn wir jetzt
fragen: Wie gebrauchen wir den Ausdruck “der Satz
(n).f(n)”
richtig?
Was ist seine Grammatik.
(Denn daraus, daß ich ihn in gewissen
Verbindungen gebrauche, folgt nicht, daß ich ihn
überall dem Ausdruck “der Satz (x).fx” analog
gebrauche.)
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Die Frage “gibt es eine rationale Zahl, die die Wurzel von x² + 3x + 1 = 0 ist” ist freilich durch eine Induktion entschieden,, || : – aber hier habe ich eben eine Methode konstruiert, um Induktionen zu bilden; und die Frage hat ihren Wortlaut nur, weil es sich um eine Konstruktion von Induktionen handelt. D.h. die Frage wird durch eine Induktion entschieden, wenn ich nach dieser Induktion fragen konnte. Wenn mir also ihr Zeichen von vornherein auf ja und nein bestimmt war, so daß ich rechnerisch zwischen ihnen entscheiden konnte, wie z.B., ob der Rest in 5 : 7 gleich oder ungleich dem Dividenden sein wird. (Die Verwendung der Ausdrücke “alle …” und “es gibt …” für diese Fälle hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Verwendung des Wortes “unendlich” im Satz “heute habe ich ein Lineal mit unendlichem Krümmungsradius gekauft”.) |
Und die Entdeckung der Periodizität ist in Wirklichkeit die Konstruktion eines neuen Zeichens und Kalküls. Denn es ist irreführend ausgedrückt, wenn wir sagen, sie bestehe darin, daß es uns aufgefallen sei, daß der erste Rest gleich dem Dividenden ist. Denn hätte man Einen, der die periodische Division nicht kannte, gefragt,, || : ist in dieser Division der erste Rest gleich dem Dividenden, so hätte er natürlich “ja” gesagt; es wäre ihm also aufgefallen. Aber damit hätte ihm nicht die Periodizität auffallen brauchenbrauchen || müssen; d.h.: er hätte damit nicht den Kalkül mit den Zeichen Ist nicht, was ich hier sage, immer dasselbe,sage, immer dasselbe, || sage, das, was Kant damit meinte, daß 5 + 7 = 12 nicht analytisch, sondern synthetisch a priori sei? |
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Und das heißt doch, daß
zwischen dem rekursiven Beweis und dem von ihm bewiesenen Satz immer die
gleiche (interne) Beziehung besteht?
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[Zur Frage inwiefern der rekursive Beweis der eines speziellen Satzes ist.]
Es ist ja übrigens ganz klar, daß es so einen rekursiven, oder richtiger, iterativen “Beweis” geben muß. (Der uns die Einsicht vermittelt, daß es “mit allen Zahlen so gehen muß”.) D.h. es scheint mir klar, und daß ich einem Anderen die Richtigkeit dieser Sätze für die Kardinalzahlen durch einen Prozeß der Iteration begreiflich machen könnte. |
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Und inwiefern kann man diesen Vorgang nicht denden || einen Beweis des (distributiven)
Gesetzes nennen?
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Und dieser Begriff des
‘Begreiflich-Machens’ kann
uns hier wirklich helfen.kann
uns hier wirklich helfen. ||
…kann uns hier helfen. || ist hier ein
Segen
Denn man könnte sagen: das Kriterium dafür, ob etwas ein Beweis eines Satzes ist, ist, ob man ihn dadurch begreiflich machen kann. (Natürlich handelt es sich da wieder nur um eine Erweiterung unserer grammatischen
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Während die Rekursion in Wahrheit nur sich selber zeigt, wie auch die Periodizität.wie auch die Periodizität. || …wie auch die Periodizität nur sich selbst zeigt. / |
Und hier ist ja der Zusammenhang mit der Allgemeinheit in endlichen Bereichen ganz klar, denn eben das wäre in einem endlichen Bereich allerdings der Beweis dafür, daß f(x) für alle Werte von x gilt und eben das ist der Grund, warum wir auch im arithmetischen Falle sagen, f(x) gelte für alle Zahlen. |
Auch hier, müßte ich dann sagen, nehme ich nur eine algebraische Regel in Übereinstimmung mit den Induktionen der Arithmetik an. f(n) × (a + b) = f(n + 1) f(1) = a + b also: f(1) ∙ ∙ || × (a + b) = (a + b)² = f(2) also: f(2) ∙ ∙ || × (a + b) = (a + b)3 = f(3) u.s.w. Soweit ist es klar. Aber nun: “also (a + b)n = f(n)”! Ist denn hier ein weiterer Schluß gezogen? Ist denn hier noch etwas zu konstatieren? |
Ich würde aber doch fragen, wenn mir Einer die Formel
(a + b)n =
f(n) zeigt: wie ist man denn dazugekommen?
Und als Antwort käme doch die Gruppe
f(n) ∙ ∙ || × (a + b) = f(n + 1) f(1) = a + b. Ist sie also nicht ein Beweis des algebraischen Satzes? – Oder antwortet sie nicht eher auf die Frage “was bedeutet der algebraische Satz”? |
Ich will sagen: hier ist doch mit der Induktion alles
erledigt.
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Vergiß hier nicht, daß wir nicht erst den Begriff des Satzes haben, dann wissen, daß die Gleichungen mathematische Sätze sind, und dann erkennen, daß es noch andere Arten von mathematischen Sätzen gibt! |
Inwiefern ist der Übergang -nach dem Paradigma A -durch den Beweis von B gerechtfertigt? |
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Ich möchte sagen: Muß man
diese Rechnungdiese Rechnung || die Induktionsrechnung
den Beweis des Satzes I nennen?
D.h., tut's keine andere
Beziehung?
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Durch diese Einsicht steige ich in eine andere, sozusagen höhere, Ebene;
während der Beweis auf der tieferen hätte geführt werden
müssenhätte geführt werden
müssen || geführt werden
müßte.
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Nur ein bestimmter Übergang von Gleichungen zu einer
Gleichung ist ein Beweis dieser letzteren.
Dieser ist hier nicht gemachtDieser ist hier nicht gemacht || Dieser findet hier nicht statt
und alles Andere kann auf die Sprache keinen
Einfluß (mehr[?])
haben.und alles Andere kann auf die Sprache keinen
Einfluß (mehr[?])
haben. || …und alles Andere kann B nicht
mehr zum Beweis von A machen.
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Aber kann ich eben nicht sagen, daß, wenn ich dies
über A bewiesen habe, ich damit A bewiesen habe?
Und woher kam dann überhaupt die Täuschung, daß ich
es dadurch bewiesen hätte? denn diese muß doch
einen tieferen Grund haben.
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Wenn ich mir die Funktionen f1,
f2, F exakt definiertdefiniert ||
bestimmt denke und nun das Schema des
Induktionsbeweises schreibe, –
auch dann kann ich nicht sagen, der Übergang von f1y auf f2y sei auf Grund von r gemacht worden (wenn der Übergang in u, v, w nach r gemacht wurde – in speziellen Fällen r = u). Er bleibt der Gleichung A entsprechend gemacht und ich könnte nur sagen, er entspreche dem Komplex B, wenn ich nämlich diesen als ein anderes Zeichen statt der Gleichung A auffasse. |
Denn das Schema des Übergangs
mußte ja u, v und w enthalten.
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Tatsächlich ist R nicht das Schema des Induktionsbeweises
B3; dieses ist viel
komplizierter, da es das Schema B1 enthalten
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Es ist nur dann nicht ratsam, etwas ‘Beweis’ zu nennen,
wenn die übliche Grammatik des Wortes ‘Beweis’ mit der
Grammatik des betrachteten Gegenstandes nicht übereinstimmt.
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Es zeigt uns jemand B1 und erklärt uns den
Zusammenhang mit A1, d.i.,
daß die rechte Seite von A so und so erhalten
wurde, etc. etc.
Wir verstehen ihn; und er fragt (nun[?]):
ist nun das ein Beweis von A?
Wir würdenwürden || werden
antworten: gewiß nicht!
Hatten wir nun alles verstanden, was über diesen Beweis zu verstehen war? Ja. Hatten wir auch die allgemeine Form des Zusammenhangs von B und A gesehen? Ja! Und wir können auch daraus schließen, daß man so aus jedem A ein B konstruieren kann und also auch umgekehrt A aus B. |
Dieser Beweis ist nach einem bestimmten Plan gebaut (nach dem noch
andere Beweise gebaut sind).
Aber dieser Plan kann den Beweis nicht zum Beweis machen.
Denn wir haben jetzt hier nur die eine Verkörperung dieses Planes, und
können von dem Plan als allgemeinem Begriff
(ganz[?]) absehen.
Der Beweis muß für sich sprechen und der Plan ist
nur in ihm verkörpert, aber selbst kein Bestandteilkein Bestandteil ||
kein Instrument des Beweises.
(Das wollte ich immer sagen.)
Daher nützt es mich nichts, wenn man mich auf die
Ähnlichkeiten zwischen Beweisen aufmerksam macht, um
mich davon zu überzeugen, daß sie Beweise
sind.
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Dabei sehe ich das Verhältnis nach der Regel V sehr gutgut || wohl, aber es kommt für mich als Konstruktionsbehelf gar nicht in Frage. Sagte mir jemand, während meiner Betrachtung von B und A, daß man auch hätte B aus A (oder umgekehrt) nach einer Regel konstruieren können, so könnte ich ihm nur sagen “komm' mir nicht mit unwesentlichen Sachen”. Denn das ist ja selbstverständlich, und ich sehe sofort, daß es B nicht zu einem Beweis von A macht. Denn, daß es so eine allgemeine Regel gibt, könnte nur zeigenDenn, daß es so eine allgemeine Regel gibt, könnte nur zeigen || Denn diese allgemeine Regel könnte nur zeigen, daß B der Beweis von A und keinem andern Satzder Beweis von A und keinem andern Satz || der Beweis gerade von A ist, wenn es überhaupt ein Beweis wäre. |
Damit aber hätten wir noch keine Vereinfachung, keine Reduktion gewonnen. |
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oder auch so: a + (b + 1) = (a + b) + 1, wenn ich R oder S als Erklärung oder Ersatz für diese Form nehme. Wenn ich nun sage, in seien die Übergänge durch die Regel R gerechtfertigt, – so kann man mir drauf antworten: “Wenn Du das eine Rechtfertigung nennst, so hast Du die Übergänge gerechtfertigt. Du hättest uns aber ebensoviel gesagt, wenn Du uns nur auf die Regel R und ihre formale Beziehung zu u (oder zu u, v und w) aufmerksam gemacht hättest.” |
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(Übrigens, welche verdächtige Analogie, zwischen “Grundgesetzen” und “Grundbegriffen”!) |
Es ist gleichsamgleichsam || etwa so:
der Beweis eines alten Grundgesetzes setzt sonst das System der
Beweise (einfach) nach rückwärts fort.
Die Rekursionsbeweise aber setzen das System von algebraischen Beweisen
(mit den alten Grundgesetzen) nicht nach rückwärts fort, sondern sind
ein neues System, das mit dem ersten nur parallel zu laufen scheint.
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Wenn man sich einen Mechanismus aus Zahnrädern und diese aus lauter
gleichen keilförmigen Stücken und je einem Ring, der sie zu einem Rad
zusammenhält, zusammengesetzt denkt, so blieben in einem gewissen Sinne die
Einheiten des Mechanismus doch die Zahnräder.
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Es ist so: Wenn ein Faß aus Dauben und
Böden besteht, so halten doch nur alle diese in dieser
(bestimmten) Verbindung (als Komplex)
die Flüssigkeit und bilden als Behälter neue Einheiten.
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Es hätte nun ganz verschiedenen Sinn, einerseits, zu sagen: die Verbindung, die die großen Glieder machen, kann durch lauter kleine Glieder gemacht werden; – und anderseits: diese Verbindung kann durch lauter halbe große Glieder gemacht werden. Was ist der Unterschied? |
Der eine Beweis ersetzt eine großgliedrige Kette
durch eine kleingliedrige, der andere zeigt, wie man die
(alten) großen Glieder
aus mehreren Bestandteilen zusammensetzen kann.
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Ähnlichkeit, sowiesowie || und
Verschiedenheit der beiden Fälle sind augenfälligsind augenfällig || klar zu Tage liegend.
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Der Vergleich des Beweises mit der Kette ist natürlich ein
logischer Vergleich und also ein vollkommen exakter Ausdruck
dessen, was er illustriert.
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Periodizität
1 : 3
= 0.3.
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⇒
Von dem Zeichen “0,3” kann man
sagen: es ist keine Abkürzung.
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Und das Zeichen
“[0,3, 0ξ,
0ξ3]” ist kein Ersatz für eine Extension, sondern
das vollwertige Zeichen selbst; und ebensogut ist
“0,3”.
Es sollte uns doch zu denken geben, daß ein Zeichen
der Art “0,3”
genügt, um damit zu machen, was wir brauchen.
Es ist kein Ersatz, und im Kalkül gibt es keinen Ersatz.
Wenn man meint, die besondere Eigenschaft der Division
|
Man könnte nun sagen: die Stellen desdes || eines
Quotienten von
1:3 sind notwendig alle 3, und das
würde wieder nur heißen, daß der
erste Rest gleich dem Dividenden ist und die erste Stelle des Quotienten
3.
Die Verneinung des ersten Satzes ist daher gleich der Verneinung des
zweiten.
Es ist also dem “notwendig alle” nichts entgegengesetzt,
was man “zufällig alle” nennen könnte; “notwendig
alle” ist sozusagen ein Wort.
Ich brauche nur fragen: Was ist das Kriterium der notwendigen
Allgemeinheit, und was wäre das, der zufälligen (das Kriterium dafür
also, daß zufällig alle Zahlen die Eigenschaft P
haben)?
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Der rekursive Beweis -als Reihe von Beweisen
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5 + (4 + 3) =
5 + (4 + (2 + 1)) =
5 + ((4 + 2) + 1) =
(5 + (4 + 2)) + 1 =
(5 + (4 + (1 + 1))) + 1 =
((5 + 4) + 2) + 1 = (5 + 4) + 3 …
(L)
Das ist einerseits der Beweis von 5 + (4 + 3) = (5 + 4) + 3, anderseits kann man es als Beweis von 5 + (4 + 4) = (5 + 4) + 4 etc. etc. gelten lassen, d.h. benützen. Wenn ich nun sage: L ist der Beweis des Satzes a + (b + c) = (a + b) + c, so würde das Eigentümliche am Übergang vom Beweis zum Satz viel auffälliger. |
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Anwendung der Regel a + (b + 1) =
(a + b) + 1 kann man zweierlei nennen:
4 + (2 + 1) =
(4 + 2) + 1 ist eine Anwendung in einem Sinne, im
andern:
4 + (2 + 1) =
((4 + 1) + 1) + 1 =
(4 + 2) + 1.
|
|
Der Witz unserer Darstellung ist ja, daß der Begriff “alle Zahlen” nur durch eine Struktur der Art “[1, x, x + 1]” gegeben ist. Die Allgemeinheit ist durch diese Struktur im Symbolismus dargestellt und kann nicht durch ein (x).fx beschrieben werden. Natürlich ist die sogenannte “rekursive Definition” keine Definition im hergebrachten Sinne des Worts, weil keine Gleichung. Denn die Gleichung “a + (b + 1) = (a + b) + 1” ist nur ein Bestandteil von ihr. Noch ist sie das logische Produkt von Gleichungen. Sie ist vielmehr ein Gesetz, wonach Gleichungen gebildet werden; wie [1, ξ, ξ + 1] keine Zahl ist, sondern ein Gesetz etc.. (Das ÜberraschendeÜberraschende || Verblüffende am Beweis von a + (b + c) = (a + b) + c ist ja, daß er aus einer Definition allein hervorgehen soll. Aber u ist keine Definition, sondern eine allgemeine Additionsregel.) Anderseits ist die Allgemeinheit dieser Regel keine andere, als die der periodischen Division
Und vergessen wir nicht: Das Zeichen “[1, x, x + 1]” …N interessiert uns nicht als ein suggestiver Ausdruck des allgemeinen Gliedes der Kardinalzahlenreihe, sondern nur, sofern es mit analog gebauten Zeichen in Gegensatz tritt: N im Gegensatz zu, etwa, [2, x, x + 3]; kurz als Zeichen, als Instrument, in einem Kalkül. Und das Gleiche gilt natürlich von |
1 + (1 + 1) =
(1 + 1) + 1, 2 + (1 + 1) =
(2 + 1) + 1, 3 + (1 + 1) =
(3 + 1) + 1 …u.s.w.
1 + (2 + 1) = (1 + 2) + 1, 2 + (2 + 1) = (2 + 2) + 1, 3 + (2 + 1) = (3 + 2) + 1 …u.s.w. 1 + (3 + 1) = (1 + 3) + 1, 2 + (3 + 1) = (2 + 3) + 1, 3 + (3 + 1) = (3 + 3) + 1 …u.s.w. u.s.w.. So könnte man die Regel “a + (b + 1) = (a + b) + 1” anschreiben. |
Vielleicht wird die Sache klarer, wenn man als Additionsregel statt
der rekursiven Regel u folgende gibt:
a + (1 + 1) = (a + 1) + 1 a + ((1 + 1) + 1) = ((a + 1) + 1) + 1 a + (((1 + 1) + 1) + 1) = (((a + 1) + 1) + 1) + 1 u.s.w..
Wir schreiben diese Regel in der Form [1,
ξ,
ξ + 1]
so:
Dann entspricht der Regel u die Form
Das Zeichen einer Regel ist ein Zeichen eines Kalküls wie jedes andere; seine Aufgabe ist nicht, suggestiv (auf eine Anwendung hin) zu wirken, sondern, im Kalkül nach einem Systemnach einem System || nach Gesetzen gebraucht zu werden. Daher ist die äußere Form, wie die eines Pfeiles nebensächlich, wesentlich aber das System, worin das Regelzeichen verwendet wird. Das System von Gegensätzen – sozusagen – wovonwovon || von denen || worin das Zeichen sich unterscheidet, etc.. Das, was ich hier die Beschreibung der Anwendung nenne, enthält ja selbst ein “u.s.w.”, kann also nur eine Ergänzung oder ein Ersatz des Regelzeichens selbst sein. |
|
Die Arithmetik ist ohne eine Regel A vollständig, es fehlt ihr nichts. Der Satz A wird (nun[?]) mit Entdeckung einer Periodizität, mit der Konstruktion eines neuen Kalküls, in die Arithmetik eingeführt. Die Frage nach der Richtigkeit dieses Satzes hätte vor dieser Entdeckung (oder Konstruktion) so wenig Sinn, wie die Frage nach der Richtigkeit von “ Nun ist die Festsetzung P verschieden vom Satz “1:3 = 0,3” und in diesem Sinne ist “a + (b + c) = (a + b) + c” verschieden von einer Regel (Festsetzung) A. Die beiden gehören andern Kalkülen an. Der Beweis, die Rechtfertigung, einer Ersetzungsregel A ist der rekursive Beweis nur insofern, als er die allgemeine Form der Beweise arithmetischer Sätze von der Form A ist.Der Beweis, die Rechtfertigung, einer Ersetzungsregel A ist der rekursive Beweis nur insofern, als er die allgemeine Form der Beweise arithmetischer Sätze von der Form A ist. || Der Beweis, die Rechtfertigung, einer Regel A ist der Beweis von u, v, w nur insofern, als er die allgemeine Form der Beweise arithmetischer Sätze von der Form A ist. |
Die Periodizität ist nicht das Anzeichen (Symptom) dafür,
daß es so weitergeht, aber der Ausdruck “so
geht es immer weiter” ist nur eine
Übersetzung in eine andere Ausdrucksweise
der Periodizität des
Zeichensder Periodizität des
Zeichens || des periodischen
Zeichens.
(Gäbe es außer dem periodischen Zeichen noch
etwas, wofür die Periodizität nur ein Symptom ist, so
müßte dieses Etwas einen spezifischen Ausdruck
haben, der nichts anderes wäre, als der vollständige Ausdruck dieses
Etwas.)
|
I
Ein Zeichen auf bestimmte - Weise sehen, auffassen. Hervorhebungen
I
Entdecken eines Aspekts - eines mathematischen Ausdrucks. “Den Ausdruck in bestimmter Weise sehen”. |
entspricht z.B. die Eins i nicht der m sondern dem c der nächsten Gleichung; m aber entspricht nicht k, sondern dem p; und h nicht dem k sondern dem c + k etc.. Oder in:
|
(5 + 3)² = (5 + 3)(5 + 3) = 5(5 + 3) + 3(5 + 3) = 5 × 5 + 5 × 3 + 3 × 5 + 3 × 3 = 5² + 2 × 5 × 3 + 3² …R) aus welcher wir auch eine allgemeine Regel des Quadrierens eines Binoms herauslesen können? Wir können diese Rechnung sozusagen arithmetisch und algebraisch auffassenauffassen || ansehen. Und dieser Unterschied in der Auffassung träte z.B. zu Tage, wenn das Beispiel gelautet hätte
|
Nach der einen Auffassung wäre z.B. die
obigeobige || vorige
Rechnung ein Beweis von
(7 + 8)² =
7² + 2 × 7 × 8 + 8², nach der anderen
nicht.
|
(5 + 3)² = … = 5² + 2 × 5 × 3 + 3² nachsehen, ob die 2 im zweiten Glied ein allgemeiner Zug der Gleichung ist oder einer, der von den speziellen Zahlen des Beispiels abhängt. |
(Ich erkenne jetzt[?] die Wichtigkeit dieses Prozesses der
Zuordnung.
Er ist der Ausdruck einer neuen Betrachtung der Rechnung und daher
diedie || der
Betrachtung einer neuen Rechnung.)
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(Und von dem, was ich dann sehe, hatte das u sozusagen noch gar
keine Ahnung.)
|
Es verhält sich hier zwischen Allgemeinheit und Beweis der Allgemeinheit,
wie zwischen Existenz und Existenzbeweis.
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Es kommt uns ganz selbstverständlich vor, auf die Induktionsreihe hin
“a + (b + c) =
(a + b) + c” zu schreiben; weil wir nicht
sehen, daß wir damit einen ganz neuen Kalkül
beginnen.
(Ein Kind, das gerade rechnen lernt, würde in dieser Beziehung klarer
sehen als wir.)
|
Es hätte aber natürlich auch genügt (d.h. wäre ein Symbol derselben Multiplizität gewesen) B anzuschreiben und dazu: f1x = a + (b + x), f2x = (a + b) + x. (Und dabei ist wieder zu bedenkenbedenken || anzumerken, daß jedes Symbol – wie explizit auch immer – mißverstanden werden kann.–) |
Wer etwa zuerst darauf aufmerksam macht, daß B
so gesehen werden kann, der führt ein neues Zeichen ein; ob er nun die
Hervorhebungen mit B verbindet oder auch das Schema R daneben
schreibt.
Denn dann ist eben R das neue Zeichen.
Oder, wenn man will, auch B zusammen mit R.
Die Weise, wie er darauf aufmerksam gemacht hat, gibt das neue
Zeichen.
|
Man könnte etwa sagen: Hier wurde die untere Gleichung als
a + b =
b + a gebraucht; und analog: hier wurde B als
A gebraucht, wobei B aber gleichsam der Quere nach gelesen
wurde.
Oder: B wurde als A gebraucht, aber die neue
Gleichungdie neue
Gleichung || der neue
Satzder neue
Satz || das neue Zeichen wird aus
u &
v& w so zusammengestellt, daß,
indem man nun[?] A aus B herausliest, man nicht
u &
v& w in jener Art von Verkürzung liest, in der man die
Prämisse im Folgesatz vor sich hat.im Folgesatz vor sich hat. || …im
Folgesatz liest.daß,
indem man nun[?] A aus B herausliest, man nicht
u &
v& w in jener Art von Verkürzung liest, in der man die
Prämisse im Folgesatz vor sich hat.im Folgesatz vor sich hat. || …im
Folgesatz liest. ||
…daß, indem man nun A aus B
herausliest, u & v & w nicht in jener Art von
Verkürzung erscheint, in der man die Prämisse im
Folgesatz vor sich hat.im
Folgesatz vor sich hat. || im Folgesatz
liest.
|
Was heißt es nun: “ich mache Dich
drauf aufmerksam, daß hier in beiden Funktionszeichen
das gleiche ArgumentArgument || Zeichen steht
(vielleicht hast Du es nicht bemerkt)”?
Heißt das, daß er den Satz
nicht verstanden hatte? –
Und doch hat er etwas nicht bemerkt, was wesentlich zum Satz gehörte;
nicht etwa (so[?]), als hätte er eine externe
Eigenschaft des Satzes nicht bemerkt.
(Hier sieht man wieder, welcher Art das ist, was man
“verstehen eines Satzes” nennt.)
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Wenn ich sagte, das neue Zeichen mit den Hervorhebungen müsse ja
doch aus dem alten ohne die Hervorhebungen abgeleitet seinabgeleitet sein || entstehen, so
heißt das nicht, weil ich ja das Zeichen mit den
Hervorhebungen abgesehen von seiner Entstehung betrachten kann.
Es stellt sich mir dann (Frege) dar, als drei Gleichungen, d.h.
als die Figur dreier Gleichungen mit gewissen Unterstreichungen
etc..
Daß diese Figur ganz analog der der drei Gleichungen ohne den Unterstreichungen ist, ist allerdings bedeutsam, wie es ja auch bedeutsam ist, daß die Kardinalzahlen 1 und die Rationalzahl 1 analogen Regeln unterworfen sind, aber es hindert nicht, daß wir hier ein anderesanderes || neues Zeichen haben. Ich treibe jetzt etwas ganz Neues mit diesem Zeichen. |
Verhält es sich hier nicht so, wie in dem Fall, den ich einmal annahm,
daß der Kalkül der Wahrheitsfunktionen von
Frege und
Russell mit der Kombination
~p
& ~q der
Zeichen “~”
und “ & ” betrieben
worden wäre, ohne daß man das gemerkt hätte, und
daß nun Sheffer, statt eine neue Definition zu geben, nur auf eine
Eigentümlichkeit der bereits benützten Zeichen aufmerksam gemacht
hätte.
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|
Könnte man das aber dann nicht ausdehnen und sagen: ich hätte Zahlen
miteinander multiplizieren können, ohne je auf den Spezialfall aufmerksam zu
werden, in dem ich eine Zahl mit sich selbst multipliziere, und also ist
x² nicht
einfach
x.x”.
Die Schaffung des Zeichens “x²”
könnte, man den Ausdruck dafür nennen, daß man auf
diesen Spezialfall aufmerksam geworden ist.
Oder, man hätte (immer) a mit b multiplizieren und durch
c dividieren können, ohne darauf aufmerksam zu werden,
daß man “
|
Man könnte die Definition sehen, ohne ihren Witz zu verstehen. – Aber dieser Witz ist eben etwas Neues, das in ihr als spezielle Ersetzungsregel noch nicht liegt. |
Auch ist
““I””
natürlich kein Gleichheitszeichen, in dem Sinn wie sie in
u, v und
w
stehen.
Aber man kann leicht zeigen, daß I gewisse formale Eigenschaften mit = gemeinsam hat. |
D … [(a + b)² = a.(a + b) + b.(a + b) = … = a² + 2ab + b²/. = ./(a + b)² = a² + 2ab + b²/ wenn damit gemeint sein soll, daß die linke Seite der Beweis der rechten ist. Könnte man sich aber nicht diese Gleichung als Definition aufgefaßt denken? Wenn es z.B. immer Gebrauch gewesen wäre, statt der rechten Seite die ganze Kette anzuschreibenanzuschreiben || hinzuschreiben, und man nun die Abkürzung einführte. |
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Die ‘Definition’ x.x = x² kannkann || könnte so aufgefaßt
werden, daß sie nur erlaubt, statt des Zeichens
“x.x” das Zeichen
“x²” zu setzen, also
analog der Definition 1 + 1
= 2; aber auch so (und so wird sie tatsächlich
aufgefaßt), daß sie erlaubt,
a²
statt a.a, und
(a + b)² statt
(a + b).(a + b) zu
setzen; auch so, daß für das x jede beliebige
Zahl eintreten kann.
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Man könnte sich auch denken, daß jemand die ganze Fregesche oder Russellsche Logik schon in diesem System hingeschrieben hätte und doch, wie Frege, “ ~” und “ & ” seine Urzeichen nennte, weil er das andere System in seinen Sätzen nicht sähe. |
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Daß etwas so angesehen werden kann, sieht man erst,
wenn es so angesehen ist.
Daß ein Aspekt möglich ist, sieht man erst, wenn er da ist. |
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Eine Untersuchung Schritt für Schritt dieser Beweise- wäre
sehr lehrreich.
Der erste Übergang in I
a + (b + (c + 1))
= -
a + ((b + c) + 1) wenn er nach R
vor sich gehen soll, zeigt
daß die- Variablen in R anders gemeint sind,
als die in den Gleichungen von- I, denn sonst erlaubte R nur
a + (b + 1) durch
(a + b) + 1 zu
ersetzen,- aber nicht b + (c + 1) durch
(b + c) + 1.
Dasselbe zeigen auch die anderen Übergänge
dieses Beweises.
Wenn ich nun sagte,die beiden Zeilen des Beweises berechtigen- michdie beiden Zeilen des Beweises berechtigen- mich || der Vergleich der beiden Zeilen des Beweises berechtigt mich- die Regel a + (b + c) = (a + b) + c zu folgern, so hieße das gar nichts, es- sei denn, ich hätte nach einer vorher aufgestellten Regel so geschlossen. Diese Regel aber könnte nur sein: Aber diese Regel ist vage in bezug auf F1, F2 und f. |
An dieser Regel scheint aber eines merkwürdig: daß es- nämlich möglich ist, sie als Vorschrift zu verstehen, auch ohne zu- sehen, daß aus ihr die Reihe F1((1) + 1) = F2((1) + 1), F1(((1) + 1) + 1) = F2(((1) + 1) + 1), u.s.w. hervorgehtdaß aus ihr die Reihe F1((1) + 1) = F2((1) + 1), F1(((1) + 1) + 1) = F2(((1) + 1) + 1), u.s.w. hervorgeht || daß sie die Reihe F1((1) + 1) = F2((1) + 1), F1(((1) + 1) + 1) = F2(((1) + 1) + 1), u.s.w. erzeugt. |
Wenn ich übrigens sage, ich verstehe die Gleichungen als
besondern Fall jener Regel, so muß doch das
Verständnis das sein, was sich in der Erklärung der Beziehung zwischen der
Regel und den Gleichungen zeigt, also, was wir durch die Substitutionen
ausdrücken.
Sehe ich diese nicht als einen Ausdruck dessen an, was ich verstehe, dann
gibt es keinen; aber dann hat es auch keinen Sinn, von einem Verständnis zu
reden, zu sagen, ich verstehe etwas Bestimmtes.
Denn nur dort hat es Sinn, vom Verstehen zu reden, wo wir
eines verstehen, im Gegensatz zu etwas anderem.
Und diesUnd dies || diesen Gegensatz
drücken eben Zeichen aus.
Ja, das Sehen der internen Beziehung kann nur wieder das Sehen von etwas sein, das sich beschreiben läßt, wovon man sagen kann, “ich sehe, daß es sich so verhält”, also wirklich etwas von der Natur der Zeichen der Zuordnungvon der Natur der Zeichen der Zuordnung || von der Natur der Zuordnungszeichen (wie Verbindungsstriche, Klammern, Substitutionen, etc.). Und alles andere kann nur in der Anwendung des Zeichens der allgemeinen Regel in einem besonderen Fall liegen. |
Kann man nun sagen, wir haben I, II, und III aus R
errechnet? -
Nein. –
Aber aus R und r?
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Wir könnten nun die obigen Beweise auch anders hinschreiben, |
-
|
Der, welcherwelcher || der die Periodizität
entdeckt, erfindet einen neuen Kalkül.
Die Frage ist, wie unterscheidet sich der Kalkül mit der
periodischen Division von dem Kalkül, der die Periodizität nicht
kennt?
|
(Wir hätten einen Kalkül mit Würfeln betreiben können, ohne
je auf die Idee zu kommen, sie zu Prismen aneinanderzureihen.)
|
Der Induktionsbeweis, Arithmetik- & Algebra.
|
Und diese Berechtigung kann mir der Induktionsbeweis nicht geben. |
Aber eines ist klar: Wenn uns der Rekursionsbeweis das Recht
gibt, algebraisch zu rechnen, dann auch der
arithmetische[?] Beweis L.dann auch der
arithmetische[?] Beweis L. || dann gibt uns
auch der arithmetische[?] Beweis L dieses
Recht.
|
Man könnte nun aber fragen: Also brauchen wir (beide:) sowohl den Induktionsbeweis als auch das assoziative Gesetz, da ja dieses Übergänge der Zahlenrechnung nicht begründen kann, und jener nicht Transformationen in der Algebra? |
Ja, hat man (denn[?]) vor dem
Skolemschen
Beweisen das assoziative Gesetz – z.B. –
hingenommen, ohne den entsprechenden Übergang in einer
Zahlenrechnung durch Rechnung begründenbegründen || ausführen zu können?
D.h.: konnte man vorher
5 + (4 + 3) =
(5 + 4) + 3 nicht ausrechnen, sondern hat es als
Axiom betrachtet?
|
Wie hätte der Satz gelautet, nach welchem ich 5 + (7 + 9) = (5 + 7) + 9 gesetzt hätte, ohne es beweisen zu können? Es ist doch offenbar, daß es so einen Satz nie gegeben hat. |
Und die Algebra, auch wenn sie sich der arithmetischen Notation bedient, ist ein ganz anderer Kalkül, und nicht aus dem arithmetischen abzuleiten. |
|
Aber zwischen u und A liegt eben die Notwendigkeit einer
Festsetzung darüber, was wir hier
“Übereinstimmung” nennen
wollen.
|
|
Nun ist ganz klar, daß wir Gebrauch von so einer
Idee der Übereinstimmung machen, wenn wir uns
nur z.B. rasch ein Zahlenbeispiel ausrechnen,
um dadurch die Richtigkeit eines algebraischen Satzes zu
kontrollieren.
Und in diesem Sinne könnte ich z.B. rechnen |
|
Das Unendliche -in der Mathematik. Extensive Auffassung. |
Allgemeinheit in der
Arithmetik |
Wenn wir nämlich meinen, daß wir doch unbedingt “(∃n) etc.” verstehen, so denken wir zur Rechtfertigung an andre Fälle des Gebrauchs der Notation “(∃ …) …”, beziehungsweise der Ausdrucksform “es gibt …” unserer Wortsprache. Darauf kann man aber nur sagen: Du vergleichst also den Satz “(∃n) …” mit jenem Satz “es gibt ein Haus in dieser Stadt, welches …”, oder “es gibt zwei Fremdwörter auf dieser Seite”. Aber mit dem Vorkommen der Worte “es gibt” in diesen Sätzen ist ja die Grammatik dieser Allgemeinheit noch nicht bestimmt. Und dieses Vorkommen weist auf nichts andres hin, als eine gewisse Analogie in den Regeln. Wir werden also ruhig diese Regeln von vorne untersuchen können, ohne uns von der Bedeutung von “(∃ …) …” in andern Fällen stören zu lassen.ohne uns von der Bedeutung von “(∃ …) …” in andern Fällen stören zu lassen. || ohne uns von der Bedeutung,
|
Erinnere Dich daran, daß, in dem Sinn, in welchem es unmöglich ist, eine unendliche Anzahl von Sätzen zu prüfen, es auch unmöglich ist, dasdas || es zu versuchen. – Wenn wir uns mit den Worten “Du weißt doch, was ‘alle …’ heißt” auf die Fälle berufen, in welchen diese Redeweise gebraucht wird, so kann es uns doch nicht gleichgültig sein, wenn wir einen Unterschied zwischen diesen Fällen und dem Fall sehen, für welchen der Gebrauch der Worte gerechtfertigtgerechtfertigt || erklärt werden sollte. – (Gewiß), wir wissen, was heißt, “eine Anzahl von Sätzen auf ihre Richtigkeit prüfen” und gerade auf dieses Verständnis berufen wir uns ja, wenn wir verlangen, man solle nun auch den Ausdruck “unendlich viele Sätze …” verstehen. Aber ist denn der Sinn des ersten Ausdrucks von der Erfahrung, die mit ihm verknüpft istder Erfahrung, die mit ihm verknüpft ist || den Erfahrungen, die mit ihm verknüpft sind, unabhängig?Aber ist denn der Sinn des ersten Ausdrucks von der Erfahrung, die mit ihm verknüpft istder Erfahrung, die mit ihm verknüpft ist || den Erfahrungen, die mit ihm verknüpft sind, unabhängig? || Aber hängt denn der Sinn des ersten Ausdrucks nicht von den spezifischen Erfahrungen ab, die ihm entsprechen? Und gerade diese Erfahrungen fehlen ja in der Verwendung (dem Kalkül) des zweiten Ausdrucks; es sei denn, daß ihm solche Erfahrungen zugeordnet werden, die von den ersten grundverschieden sind. |
~(∃ x).fx (∃ x).fx & ~(∃ x,y).fx & fy (∃ x,y).fx & fy . & . ~(∃ x,y,z).fx & fy & fz u.s.w. auszudrücken. – Aber diese Verneinung ergäbe die Reihe (∃ x).fx (∃ x,y).fx & fy (∃ x,y,z) etc. etc.. Aber diese Reihe ist wieder ganz überflüssig: den erstens enthält ja der zuletzt angeschriebene Satz alle vorhergehenden und zweitens nützt uns dieser
“(∃ x,y,z … ad infinitum).fx & fz … ad infinitum”. Und mit diesem Zeichen können wir gar nichts anfangen, wenn wir nicht seine Grammatik kennen. Eines aber ist klar: wir haben es nicht mit einem Zeichen von der Form “(∃ x,y,z).fx & fy & fz” zu tun; wohl aber mit einem Zeichen, dessen Ähnlichkeit mit diesem dazu gemacht scheint, uns irrezuführen. |
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Wenn ich sage: “für jedes n gibt es ein d, das
die Funktion kleiner macht als n”, so
muß ich mich auf ein allgemeines arithmetisches
Kriterium beziehen, das anzeigt, wann
F(d) kleiner ist als
n.
|
Wenn ich wesentlich keine Zahl hinschreiben kann, ohne ein
Zahlensystem, so muß sich das auch in der
allgemeinen Behandlung der
|
Es geht auch nichts von der Allgemeinheit der Betrachtung verloren, wenn
ich die Regeln, die die Richtigkeit und Falschheit von ‘m
größer als n’ (also seinen Sinn)
bestimmen, etwa imim || für das
Dezimalsystem gebe.
Ein System brauche ich ja doch und die Allgemeinheit ist
dadurch gewahrt, daß man die Regeln gibt, nach
denen von einem System in ein anderes übersetzt wird.
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Der mathematische Satz weiß selbst, daß er wahr, oder daß er falsch ist. Wenn er von allen Zahlen handelt, so muß er auch schon alle Zahlen übersehen. |
Sehen wir nun zu unserm ersten Satz zurück, so fragen wir wieder: Wie soll denn der Satz “alle Zahlen haben die Eigenschaft P” gemeint sein? wie soll man ihn denn wissen können? denn diese Festsetzung gehört ja zur Festsetzung seines Sinnes! Das Wort “zufällig” deutet doch auf eine Verifikation durch sukzessive Versuche und dem widerspricht, daß wir nicht von einer endlichen Zahlenreihe reden. |
In der Mathematik sind Beschreibung und Gegenstand äquivalent.
“Die fünfte Zahl der Zahlenreihe hat
diese Eigenschaften” sagt dasselbe wie “5
hat diese Eigenschaften”.
Die Eigenschaften eines Hauses folgen nicht aus
seiner Stellung in einer Häuserreihe; dagegen sind die Eigenschaften einer
Zahl die Eigenschaften einer Stellung.
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Das Allgemeine ist die Wiederholung einer Operation. Jedes Stadium dieser Wiederholung hat seine Individualität. Nun ist es nicht etwa so, daß ich durch die Operation von einer Individualität zur andern fortschreite. So daß die Operation das Mittel wäre, um von einer zur andern zu kommen. Gleichsam das Vehikel, das bei jeder Zahl anhält, die man nun betrachten kann. Sondern die dreimaligedreimalige || dreimal iterierte Operation + 1 erzeugt und ist die Zahl drei. (Im Kalkül sind Prozeß und Resultat einander äquivalent.) Ehe ich aber nun von “allen diesen Individualitäten”, oder “der Gesamtheit dieser Individualitäten” sprechen wollte, müßte, ich mir gut überlegen, welche Bestimmungen ich in diesem Falle für den Gebrauch der Worte “alle” und “Gesamtheit” gelten lassen will. |
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Die Betrachtungsweise: daß ein
logisches Gesetz, weil es für ein Gebiet der Mathematik gilt, nicht
notwendig auch für ein anderes gelten müsse, ist in der Mathematik gar nicht
am Platz, ihrem Wesen ganz entgegen.
Obwohl manche Autoren gerade das für besonders subtil halten, und entgegen
den Vorurteilen.
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Zur Mengenlehre
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Ist ein Raum denkbar, der nur alle rationalen aber nicht die
irrationalen Punkte enthält?
Und das heißt nur: Sind die irrationalen Zahlen nicht in den rationalen präjudiziert? So wenig, wie das Schachspiel im Damespiel. Die irrationalen Zahlen füllen keine Lücke aus, die die rationalen offen lassen. |
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Die Erklärung des
Dedekindschen
Schnittes gibt vor, sie wäre anschaulichgibt vor, sie wäre anschaulich || gibt
vor, anschaulich zu sein, wenn sie sagtsie sagt || gesagt wird: Es gibt 3
Fälle: entweder hat die Klasse R ein erstes Glied und L
kein letztes, etc..
In Wahrheit lassen sich 2 dieser 3 Fälle gar nicht
vorstellen.
Außer, wenn die Wörter “Klasse”,
“erstes Glied”, “letztes Glied” gänzlich
ihre anscheinendanscheinend ||
vorgeblich beibehaltenen alltäglichen
Bedeutungen wechseln.
Wenn man nämlich – starr darüber, daß Einer von
einer Klasse von Punkten redet, die rechts von einem gegebenen Punkt
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Wenn der Mengenkalkül sich in seiner Ausdrucksweise soviel als möglich an
die Ausdrucksweise des Kalküls der Kardinalzahlen anlehnt, so ist das wohl
in mancher Hinsicht belehrend, weil es auf gewisse formale
Ähnlichkeiten hinweist, aber auch irreführend,
wenn er gleichsam noch etwas ein Messer nennt, das weder Griff noch Klinge
mehr hat. (Lichtenberg.)
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Weniger irreführend ist es, zu sagen “m =
2n gibt die Möglichkeit der Zuordnung jeder Zahl mit einer
andern”, als “m = 2n ordnet alle Zahlen anderen
zu”.
Aber auch hier muß erst die Grammatik die Bedeutung
des Ausdrucks “Möglichkeit der Zuordnung” lehren.
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Die “unendliche Reihe der Kardinalzahlen” oder “der Begriff der Kardinalzahl” ist nur so eine Möglichkeit, – wie aus dem Symbol “ [0, ξ, ξ + 1]” klar hervorgeht. Dieses Symbol selbst ist ein Pfeil, dessen Feder die “0”, dessen Spitze “x + 1” ist. Es ist möglich, von Dingen zu reden, die in der Richtung des Pfeils liegen, aber irreführend oder absurd, von allen möglichen Lagen der Dinge in der Pfeilrichtung als einem Äquivalent dieser Richtung selbst zu reden. Wenn ein Scheinwerfer Licht in den unendlichen Raum wirft, so beleuchtet er allerdings alles, was in der Richtung seiner Strahlen liegt, aber man soll nicht sagen, er beleuchtet die Unendlichkeit. |
Man möchte immer sagen: “Kommen wir zur Sache!” Jene allgemeinen Betrachtungen haben stets nur Sinn, wenn man einen bestimmten Anwendungsbereich im Auge hat. Es gibt eben in der Mathematik keine Allgemeinheit, deren Anwendung auf spezielle Fälle sich noch nicht voraussehen ließe. Man empfindet darum die allgemeinen Betrachtungen der Mengenlehre
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Darauf beruht auch die Idee, daß man logische Formen beschreiben kann. In so einer Beschreibung werden die Strukturen und etwa zuordnende Relationen in verpacktem Zustand präsentiertpräsentiert || gezeigtwerden die Strukturen und etwa zuordnende Relationen in verpacktem Zustand präsentiertpräsentiert || gezeigt || …werden uns die Strukturen in einer Verpackung gezeigt, die ihre Form unkenntlich macht und so sieht es aus, als könne man von einer Struktur reden, ohne sie in der Sprache selber wiederzugeben. So verpackte Begriffe dürfen wir allerdings verwenden, aber unsere Zeichen haben ihre Bedeutung dann über
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Es geht, sozusagen, die Logik nichts an, wieviele
Äpfel vorhanden sind, wenn von “allen
Äpfeln” geredet wird; dagegen ist es anders
mit den Zahlen: für die ist sie einzeln verantwortlich.
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Wenn sich etwa jemand unter dem Schachkönig auch etwas Mystisches vorstellt, so kümmert uns das nicht, weil er ja doch mit ihm nur auf den 8 × 8 Feldern des Schachbretts ziehen kann. |
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Extensive Auffassung der- reellen Zahlen.
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Sind durch den Schnitt einer Strecke die Resultate aller Bisektionen, die
sich dem Schnittpunkt nähern sollen, vorausbestimmt?
Nein.
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In dem vorigen Beispiel, in dem ich mich bei der
sukzessiven Einschränkung eines Intervalls
durch Bisektionen einer Strecke von den Ergebnissen des Würfelns leiten
ließ, hätte ich ebensowohl das Anschreiben eines
Dezimalbruchs von Würfeln leiten lassen können.
So bestimmt auch die Beschreibung “endloser Vorgang des
Wählens zwischen 1 und 0” beim Anschreiben eines Dezimalbruches
kein Gesetz.
Man möchte etwa sagen: Die Vorschrift des endlosen Wählens
zwischen 0 und 1 in diesem Fall könnte durch ein Symbol
“0,
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Angenommen, wir hätten die Gesamtheit aller irrationalen Zahlen mit Ausnahme einer einzigen. Wie würde uns diese abgehen? Und wie würde sie nun – wenn sie dazukäme, die Lücke füllen? – Angenommen, es wäre π. Wenn die irrationale Zahl durch die Gesamtheit ihrer Näherungswerte gegeben ist, so gäbe es bis zu jedem beliebigen Punkt eine Reihe, die mit der von π übereinstimmt. Allerdings kommt für jede solche Reihe ein Punkt der Trennung. Aber dieser Punkt kann beliebig weit “draußen” liegen, so daß ich zu jeder Reihe, die π begleitet, eine finden kann, die es weiter begleitet. Wenn ich also die Gesamtheit der irrationalen Zahlen habe, außer π, und nun π einsetze, so kann ich keinen Punkt angeben, an dem π nun wirklich nötig wird, es hat an jedem Punkt einen Begleiter, der es vom Anfang an begleitet. Auf die Frage “wie würde uns π abgehen”, müßte man antworten: π, wenn es eine Extension wäre, würde uns niemals abgehen. D.h., wir könnten niemals eine Lücke bemerken, die es füllt. Wenn man uns fragte: “aber hast Du auch einen unendlichen Dezimalbruch, der die Ziffer m an der r-ten Stelle hat und n an der s-ten, etc.?” – wir könnten ihm immer dienen.) |
Man könnte das auch so sagen: Beim Approximieren durch fortgesetzte Zweiteilung kann man sich jedem Punkt der Strecke durch rationale Zahlen nähern. Es gibt keinen Punkt, dem man sich nur durch irrationale Schritte einer bestimmten Type nähern könnte. Dies ist natürlich nur, in andere Worte gekleidet, die Erklärung, daß wir unter irrationaler Zahl einen unendlichen Dezimalbruch verstehen. Und diese Erklärung wieder ist weiter nichts, als eine beiläufige Erklärung der Dezimalnotation, etwa mit einer Andeutung, daß wir Gesetze unterscheiden, die periodische Dezimalbrüche liefern und andere. |
Dadurch, daß man bewiesen hat, daß für jedes Paar von Kardinalzahlen x und y (x/y)² ≠ 2 ist, ist doch nicht √2 einer Zahlenart – genannt “die irrationalen Zahlen” – eingeordnet. Diese Zahlenart müßte ich doch erst aufbauen; oder: von der neuen Zahlenart ist mir doch nicht mehr bekannt, als ich bekannt mache. |
Arten irrationaler Zahlen
(π', P,
F)
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P ist eine Regel zur Erzeugung von Dualbrüchen. In der Entwicklung steht an der n-ten Stelle eine 1 oder eine 0, je nachdem n prim ist oder nicht. F ist eine Regel zur Erzeugung von Dualbrüchen. An der n-ten Stelle steht eine 0, außer dann, wenn ein Zahlentrippel x, y, z aus den ersten 100 Kardinalzahlen die Gleichung xⁿ + yⁿ = zⁿ löst. |
Man möchte sagen, die einzelnen Ziffern der Entwicklung (von
π
z.B.) sind immer nur die Resultate, die Rinde des
fertigen Baumes.
Das, worauf es ankommt, oder woraus noch etwas Neues wachsen kann,
ist im Innern des Stammes, wo die Triebkräfte sind.
Eine Änderung des
Äußeren ändert den Baum
überhaupt nicht.
Um ihn zu ändern, muß man in den noch lebenden Stamm
gehen.
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Es zeigt sich hier klar, daß die Möglichkeit der Dezimalentwicklung π' nicht zu einer Zahl im Sinne von π macht. Die Regel für diese Entwicklung ist natürlich eindeutig, so eindeutig, wie die für π oder √2, aber das ist kein Argument dafür, daß π' eine reelle Zahl ist; wenn man die Vergleichbarkeit mit andern reellen Zahlenmit andern reellen Zahlen || mit rationalen Zahlen für ein wesentliches Merkmal der reellen Zahl nimmt. Man kann ja auch von dem Unterschied zwischen den rationalen und den irrationalen Zahlen abstrahieren, aber der Unterschied verschwindet doch dadurch nicht. Daß π' eine eindeutige Regel zur Entwicklung von Dezimalbrüchen ist, bedeutetbedeutet || konstituiert natürlich eine Ähnlichkeit zwischen π' und π oder √2; aber auch ein Intervall hat Ähnlichkeit mit einem Punkt, etc.. Allen Irrtümern, die in diesem Kapitel der Philosophie der Mathematik gemacht werden, liegt immer wieder die Verwechslung zu Grunde zwischen internen Eigenschaften einer Form (der Regel als Bestandteil des Regelverzeichnisses) und dem, was man im gewöhnlichen Leben “Eigenschaft” nennt (rot als Eigenschaft dieses Buches). Man könnte auch sagen; die Widersprüche und Unklarheiten werden dadurch hervorgerufen, daß die MathematikerMathematiker || Menschen einmal unter einem Wort, z.B. “Zahl”, ein bestimmtes Regelverzeichnis verstehen, ein andermal ein variables Regelverzeichnis; so als nennte ich “Schach” einmal das bestimmte Spiel, wie wir es heute spielen, ein andermal das Substrat einer bestimmten historischen Entwicklung. |
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F wäre ja eine Zahl, von der wir nicht wüßten,
ob sie rational oder irrational ist.
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Regellose unendliche -Dezimalzahl
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(Vergessen wir nicht: Die
Überlegungen der Mathematiker über das
Unendliche sind doch lauter endliche
Überlegungen.
Womit ich nur meine, daß sie ein Ende
haben.)
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Nehmen wir an, wir würfen mit einer Münze “Kopf und
Adler” und teilen nun eine Strecke AB nach folgender
Regel: “Kopf” sagt:
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Komplex und Tatsache
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Es liegt nahe, das Wort “Tat” so gebrauchen zu wollen, daß es nur dem wahren Satz entspricht. Man redet dann also nicht von einer Tat, die nienie || nicht getan wurde. Aber der Satz “das war ein edle Tat” muß doch seinen Sinn behalten, auch wenn ich mich darin irre, daß geschehen ist,
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Daß aber dieser Komplex sich jetzt dort befindet, ist eine Tatsache. |
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Der Ausdruck “eine Tatsache beschreiben” oder
“die Beschreibung einer Tatsache” für die Aussage, die das
Bestehen der Tatsache behauptet, ist auch irreführend, weil es so
klingt, wie “das Tier beschreiben, das ich gesehen
habe”.
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Man sagt freilich auch “auf die Tatsache hinweisen”,
aber das heißt immer “auf die Tatsache
hinweisen, daß …”.
Dagegen heißt “auf eine Blume
zeigen” (oder “hinweisen”) nicht, darauf
hinweisen, daß diese Blüte auf diesem Stengel sitzt;
denn von dieser Blüte und diesem Stengel braucht da gar nicht die Rede zu
sein.
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Ebensowenig kann es heißen, auf die Tatsache
hinweisen, daß dort diese Blume steht.
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Auf eine Tatsache hinweisen heißt, etwas behaupten,
aussagen.
‘Auf eine Blume hinweisen’ heißt
das nicht.
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Auch die Kette besteht (nur[?]) aus ihren
Gliedern, nicht aus ihnen und ihrenihren ||
deren räumlichen Beziehungen.
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Die Tatsache, daß diese Glieder so zusammenhängen,
‘besteht’
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Die Wurzel dieser Verwechslung ist der verwirrende Gebrauch des Wortes
“Gegenstand”.
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Der Teil kleiner als der Ganze.
Das gäbe auf Tatsache und Konstituent angewandt eine
Absurdität.
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Begriff & Gegenstand
Eigenschaft & Substrat |
Wie nun die Physik von Körpern der Erfahrung den Begriff |
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Wir werden uns an die gewöhnliche Sprache halten müssen, und die sagt, daß ein Fleck kreisförmig ist. Es ist klar, daß hier das Wort “Träger der Eigenschaft” eine ganz falsche – unmögliche – Vorstellung gibt. – Wenn ich einen Klumpen Ton habe, so kann ich mir den als Träger einer Form denken und daher, ungefähr, kommt auch diese Vorstellung. Der Fleck ändert seine Form” und “der Tonklumpen ändert seine Form” sind eben verschiedene Satzformen. |
Man kann sagen “miß nach, ob
das ein Kreis ist” oder “sieh nach, ob
das, was dort liegt ein Hut ist”.
Man kann auch sagen “miß nach, ob
das ein Kreis ist oder eine Ellipse”,
aber nicht “ …ob das ein Kreis ist oder ein Hut”
auch nicht “sieh nach, ob das ein Hut ist oder
rot”.
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Wenn ich auf eine Linie zeige und sage “das ist ein
Kreis” so kann man einwenden, daß, wenn es
kein Kreis wäre, es nicht mehr das wäre.
D.h.: was ich mit dem Wort
“das” meine, muß unabhängig von dem
sein, was davon ausgesagt wird.
(“War das Donner, oder ein Schuß”. Man kann aber in diesem Falle nicht fragen “war das ein Lärm”.) |
Worin unterschieden sich 2 gleichgroße rote
Kreise?
Diese Frage klingt so, als wäre sie ja doch ungefähr Eines und nur durch
eine Kleinigkeit unterschieden.
In der Darstellungsart durch Gleichungen drückt sich das Gemeinsame durch die Form der Gleichung aus und die Verschiedenheit durch die Verschiedenheit der Mittelpunktskoordinaten. So ist es, als ob hier die Mittelpunktskoordinaten das wäre, was den unter den Begriff fallenden Gegenständen entspräche. Könnte man denn nicht statt “dies ist ein Kreis” sagen, “dieser Punkt ist Mittelpunkt eines Kreises”? Denn, Mittelpunkt eines Kreises zu sein, ist eine externe Eigenschaft des Punktes. |
Ist es nun aber nicht dasselbe, ob ich sage “dies ist ein Buch” und “hier ist ein Buch”? Der Satz würde dann etwa darauf hinauskommen, zu sagen “das sind 3 (bestimmte) Eckpunkte eines solchen Buches”. Man kann ähnlich auch sagen “dieser Kreis ist die Projektion einer Kugel” oder “dies ist die Erscheinung eines Menschen”. Alles was ich sage kommt darauf hinaus, daß F(x) eine externe Beschreibung von x sein muß. Wenn ich nun in diesem Sinne im dreidimensionalen Raum sage “hier ist ein Kreis” und ein andermal “hier ist ein Kugel” sind die beiden Hier von gleicher Art? Ich will fragen: Kann man von demselben ‘Gegenstand’ sinnvoll sagen: er sei ein Kreis und: er sei ein Kugel? Ist das Subjekt dieser Prädikate von der gleichen Type? Beide könnten doch die 3 Koordinaten des betreffenden Mittelpunkts sein. Aber die Lage des Kreises im dreidimensionalen Raum ist ja durch seine Mittelpunktskoordinaten nicht bestimmt. |
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Gegenstand
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Wir denken also bei einem Satz, wie dem oberen, an einen Kalkül mit
undefinierbaren – aber richtig gesagt, undefinierten – Zeichen,
den Namen, und sagen von ihnen, daß sie nicht erklärt
werden können.
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Wir meinen doch nicht, daß das eine die, das andere jene Eigenschaften hat. Übrigens sind Eigenschaften von Blau und Rot, daß dieser
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Auf die Frage “welcher Unterschied ist denn zwischen blau und
rot” möchte man antworten: das eine ist blau, das andere
rot.
Aber das heißt natürlich nichts und man denkt hier
in Wirklichkeit an den Unterschied der Flächen oder
Örter, die diese Farben haben.
Sonst nämlich hat die Frage überhaupt keinen
Sinn.
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Vergleiche dagegen: Wie unterscheidet sich Orange von
Rosa?
Das eine ist eine Mischung von Gelb und Rot, das
andre von Weiß und Rot.
Und man kann dem entsprechend sagen: Blau entsteht aus Purpur, indem
dieses immer bläulicher wird, Rot, wenn es immer rötlicher wird.
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Was ich sage heißt also: Rot kann man nicht
beschreiben.
Aber kann man es denn nicht malerisch darstellen, indem man etwas rot
malt?
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Nein, das ist keine malerische Darstellung der Bedeutung des Wortes
‘rot’ (die gibt es nicht).
Das Porträt von Rot. |
Aber jedenfalls ist es doch nicht Zufall, daß man
zur Erklärung der Bedeutung des Wortes ‘rot’
naturgemäß auf einen roten Gegenstand
zeigt!
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(Was daran natürlich ist, ist in diesem Satze dargestellt durch das
zweimalige VorkommenVorkommen || Auftreten des Wortes
‘rot’.)
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Aber was ist damit von Grün oder dem Wort “Grün” ausgesagt? ((Dieser Satz bezieht sich auf eine bestimmte Auffassung der Beziehung des Bedeutens und auf eine bestimmte Fragestellung, diese Beziehung betreffend.)) |
Unendlich lang
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““Angenommen wir wanderten auf einer Geraden in den
euklidischen Raum hinaus und begegneten alle
10m eine eiserne Kugel ad
infinitum.””
Wieder: Welcherlei Erfahrung würde ich als Bestätigung hiefür
ansehen und welche anderseits dafür, daß 10000 Kugeln
in einer Reihe vorhanden sind? –
Eine Bestätigung der ersten Art wäre etwa folgende: Ich
beobachte die schwingende Bewegung eines Körpers.
Experimente haben mich gelehrt, daß dieser
Körper durch eiserne Kugeln nach einem bestimmten Gesetz angezogen wird; die
Annahme von 100 solchen Kugeln in einer Reihe in bestimmter Lage zum
Testkörper erklärt, unter der Annahme jenes
Anziehungsgesetzes,
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““Die bloß negative Beschreibung
des Nicht-Aufhörens kann keine
positive Unendlichkeit liefern.””
Bei dem Ausdruck “positive Unendlichkeit” dachte ich
natürlich an eine zählbare ( = endliche) Menge von Dingen
(Stühle in diesem Zimmer) und wollte sagen, das Vorhandensein der
kolossalen Anzahl solcher Dinge könne aus dem, was uns das
Nicht-Aufhören anzeigt, nicht geschlossen
werden.
Ich mache also hier den seltsamen Fehler in der Form meiner Aussage, eine
Tatsache zu leugnen, statt zu leugnen, daß ein
bestimmter Satz Sinn hat, oder richtiger, zu zeigen,
daß zwei ähnlich klingende Angaben verschiedene
Grammatik haben.
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Der Raum hat keine Ausdehnung, nur die räumlichen Gegenstände sind ausgedehnt. Die Unendlichkeit ist eine Eigenschaft des Raumes. (Und das zeigt, daß sie keine unendliche Ausdehnung ist.) |
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Vergleichen wir die Sätze: “ich richte meine Handlungsweise
darauf ein, daß dieser Zustand noch 2 Jahre dauern
wird” und “ich richte meine Handlungsweisemeine Handlungsweise || mich darauf ein, daß
dieser Zustand ewig dauern wird”. –
Hat der Satz Sinn:; “ich glaube (oder erwarte, oder
hoffe), daß es die unendliche Zeit hindurch so
bleiben wird”? –
Man kann sagen: “ich machemache || treffe Vorbereitungen für die nächsten 3 Tage”, oder 10 Jahre, etc., und auch “ich machemache || treffe Vorbereitungen auf unbestimmte Zeit”; – aber auch: “auf unendliche Zeit”? Wenn ich “Vorbereitungen auf unbestimmte Zeit treffe”, dann läßt sich gewiß ein Zeitraum angeben, für den ich jedenfalls keine Vorbereitungen mehr machemache || treffe. D.h., aus dem Satz “ich machemache || treffe Vorbereitungen für unbestimmte Zeit” folgt nicht jeder beliebige Satz von der Form: “ich machemache || treffe Vorbereitungen für n Jahre”. Denken wir gar an den Satz: “ich vermute, daß dieser Zustand ohne Ende andauernandauern || so weitergehen wird”! Oder an den komischen Klang der Widerlegung: “Du hast gesagt, dieses Uhrwerk werde immer so weitergehen, – nun, es steht jetzt schon”. Wir fühlen, daß ja doch auch jede endliche Vorhersage einer zu langen Gangdauer durch die Tatsache widerlegt wäre, und die Widerlegung daher in irgend |
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Unendliche Möglichkeit.
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Wir wehren uns gegen die Auffassung des Unendlichen, als einer ungeheuern Größe. (Die wir merkwürdigerweise ohne Schwierigkeit erfassen, während eine große endliche Zahl zu groß sein kann, um von uns hingeschrieben
Denken wir uns, wir erzählten jemandem: “gestern kaufte ich mir ein Lineal mit unendlichen Krümmungsradius”. Aber hier kommt doch das Wort “unendlich” in einer Beschreibung der Wirklichkeit vor. – Aber ich kann doch nie die Erfahrung haben, die mich berechtigte zu sagen, daß das Lineal wirklich den Radius unendlich hat, da der Radius 100100km es gewiß auch schon tut. – Wohl, aber dann kann ich eben auch nicht die Erfahrung haben, die mich berechtigt, zu sagen, das Lineal sei gerade. Und die Worte “gerade” (oder ein andermal “parallel”) und “unendlich” sind im gleichen Fall. Ich meine: Wenn das Wort “gerade”, oder “parallel”, oder “längengleich”, etc. etc. in einem Erfahrungssatzin einem Erfahrungssatz || in einer Beschreibung der Wirklichkeit stehn darf, dann auch das Wort “unendlich”. “Unendlich ist nur die Möglichkeit” heißt “‘unendlich’ ist ein Zusatz zu ‘u.s.w.’”. Und soweit es dies ist, gehört es in eine Regel, ein Gesetz. In die Beschreibung der Erfahrung gehört es nur soweit nicht, als man unter “Erfahrung, die einem Gesetz entspricht” eine endlose Reihe von Erfahrungen meint. – Das Wort “unendlich ist nur die Möglichkeit, nicht die Wirklichkeit” ist irreleitend. Man kann sagen: “unendlich ist hier nur die Möglichkeit”. – Und man fragt mit Recht: Was ist denn an dieser Hypothese (vom Lauf des Kometen z.B.) unendlich? ist an dieser Annahme, an diesem Gedanken, etwas ungeheuer groß?! Denken wir uns, die Fee im Märchen sagte: “Du wirst so viel Goldstücke erhalten, als Du Dir wünscht, aber Du darfst nur einmal wünschen”. – Ist ihr Versprechen nicht erfüllt, wenn ich kriege, was ich mir wünsche? Und war meine Wahl nicht unbeschränkt? Wäre der Fall nicht eine anderer gewesen, wenn sie dem Betrag eine Grenze gesetzt hätte, – wie weit immer sie sie auch gezogen hätte?sie sie auch gezogen hätte? || …sie die Grenze auch gezogen hätte? Kann ich nun nicht sagen: die Freiheit, die mir die Fee gelassen
Man könnte das auch so sagen: Wenn der Begriff der Unendlichkeit in der Beschreibung der Realität angewendet wird, so ist in solchen Beschreibungen nicht von ‘unendlichen Linealen’ die Rede, sondern etwa von Linealen mit unendlichem Krümmungsradius; und nicht von ‘unendlich vielen Goldstücken’, sondern etwa von der unendlichen Freiheit, die mir Einer läßt, mir Goldstücke zu wünschen. Wenn wir sagen: “die Möglichkeit der Bildung von Dezimalstellen in der Division 1 : 3 ist unendlich”, so stellen wir damit keine Naturtatsache fest, sondern geben eine Regel des Kalküls. Sage ich aber: “ich lasse Dir die unendliche Freiheit, so viele Stellen zu bilden, als Du willst, ich werde Dich nicht hindern”, so stelle ich damit nicht die Regel eines Kalküls auf, sondern mache eine Vorhersage. Ja, aber doch nur als Beschreibung einer Möglichkeit”. – Nein, einer Wirklichkeit! aber natürlich nicht der von “unendlich vielen Stellen”; das wäre doch gerade der grammatische Fehlerder grammatische Fehler || der Unsinn, den wir vermeiden müssen. Und es bleibt natürlich in diesen Erfahrungssätzen “unendlich” die Eigenschaft einer Regel, wenn man es so ausdrücken will, und das heißt nichts anderes, als daß es auch hier durch “u.s.w. ad infinitum” wiedergegeben werden kann; und zugleich ist das auch alles, was damit gemeint ist, wenn man sagt: die Unendlichkeit sei ein Prädikat der Möglichkeit. |
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Wenn man sagt: “der Raum ist unendlich teilbar”,
so heißt das eigentlich: der Raum besteht nicht
aus einzelnen Dingen (Teilen).
Die unendliche Teilbarkeit bedeutet in gewissem Sinne,
daß der Raum nicht teilbar ist,
daß eine Teilung ihn nicht
tangiert.
Daß er damit nichts zu tun hat:
Er besteht nicht aus Teilen.
Er sagt gleichsam zur Realität: Du kannst in mir machen, was Du
willst.
(Du kannst in mir so oft geteilt sein, als Du willst.)
Der Raum gibt der Wirklichkeit eine unendliche Gelegenheit der Teilung. |
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Und wenn wir die “unendliche Möglichkeit der Fortsetzung sehen”, so können wir doch nichts sehen, was nicht beschrieben ist, wenn wir eben das Zeichen beschreiben, was wir sehen. |
Einen Satz im Ernst oder -Spaß meinen,
etc..
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Aber nirgends ist die amorphe Meinung. Diesedie amorphe Meinung. Diese || der amorphe Sinn. Diesen stellt man sich gleichsam vor, wie den Inhalt eines Tiegels dessen Aufschrift der Satz ist. |
Hast Du es in jeden Augenblick gewußt, und braucht das Wissen keine Zeit? Ein falsches Bild verführt uns. |
sind Festsetzungen oder die Folgen -von Festsetzungen. |
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So wie die Gleichungen als Zeichenregeln, im Gegensatz zu Sätzen,
aufgefaßt werden können, so muß
es auch bei den Ungleichungen geschehen können.
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Die Verneinung der Gleichung ist so ähnlich der Verneinung eines Satzes
und so verschieden von ihr, wie die Bejahung der Gleichung und die Bejahung
eines Satzes.
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Wie errechnet man 2 × 2
= 5?
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abc …
mal cde … = ghi …
ist richtig,
welche falsch? |
Ja, kann man von dem Schriftzeichen
(überhaupt) sagen, es sei richtig (oder
falsch)?
Das nämlich hängt mit dem Sinn der Antwort zusammen: “richtig ist die Gleichung, die man nach den Regeln erzeugen kann” im Gegensatz zu
Was ist das Kriterium dafür, daß man die Gleichung nach den Regeln erzeugen kann? Das ist klar, daß die Position (Gleichung) nur im System, worin sie erzeugt werden kann, richtig oder falsch ist. |
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Ohne diese Beweisbarkeit wäre
2 + 2 = 4 eine
willkürliche Zeichenregel und von richtig oder falsch bei ihr nicht die
Rede.
Die Demonstrabilität macht die Gleichung zu etwas, was sich mit einem Satz
vergleichen läßt.
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“a + (b + 1) +
(a + b) + 1” eine Definition zu nennen, ist
eigentlich schon ein Fehler, denn es ist eine Zeichenregel ganz anderer Art
als z.B.
(1) + 1 =
2.
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Man könnte nun fragen: Welche Bedeutung hat
2 + 2 =
4? ist es nicht eine Zeichenregel?
Wenn ja, so ist es willkürlich.
Die Antwort ist, daß die Bedeutung von
2 + 2 = 4 nicht
in ihm selbst, sondern in seiner Beweisbarkeit, das
heißt in seiner Beziehung zu anderen Zeichenregeln
liegt, also in seinerseiner || der
Zugehörigkeit zu einem System.
D.h. also, daß jener Beweis
(ebenso) interne Beziehungen zwischen 2 und 4
aufzeigt, wie der Beweis, daß
p ⊃ q & p
. ⊃ . q eine Tautologie ist, interne Beziehungen zwischen
p ⊃ q &
p und q zeigt.
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So ist “lim (n = inf)1/n = 0” eine willkürliche Ersetzungsregel, solange der Ausdruck “lim etc.” nicht in einem Limes-Kalkül steht. |
(Wir haben ja in den Wahrheitsfunktionen auf Hypothesen angewendet ein weiteres Beispiel solcher Analogien.) |
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Auch “3 + 4
kl 9” ist keine Mitteilung – wie etwa,
daß eine gewisse Strecke länger ist als 9
Meter (ein Haus höher als 9m).
Es ist
Immer wieder drängt es uns zum Vergleich von “3 + 4 kl 9” mit einem Satz “wenn man diese beiden Stäbe aneinanderlegt, so reichen sie noch nicht bis dahinauf”. Und das ist selbst auf den Fall der Strecken a, b, c anzuwenden. Aber dieser Satz über die Strecken a, b, c ist |
Der arithmetische sagt Satz nämlich nicht, daß man
in einer Ziffernreihe durch Anlegen von 123 und 1234 nicht bis
zum Zeichen “9” kommt, sondern es steht dafür,
daß es in der Reihe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 nicht
geschieht.
Diese Reihe ist im arithmetischen Satz präsupponiert
und er ist daher keine Beschreibung von außen
Oder: Die Angabe, daß a 3m, b 3m, c 9m lang ist, ist eben die, durch welche ich zeige, daß c länger ist als a und b zusammen. Ein Satz, der sagte, daß 3m + 4m kleiner ist als 9m, entspräche einem Satz der sagte, daß länger länger ist als kürzer (oder “groß gr klein”). Ein solcher Ausdruck entspräche vielmehr dem, was festzusetzen ist, ehe überhaupt etwas gesagt werden kann. “3 + 4 kl 9” gehört eben auch zum “Spiel” und ist eine Stellung der Figuren, die nur mit den allgemeinen Regeln übereinstimmen kann, oder nicht. Länger und kürzer sind eine externe Eigenschaft der Stäbe, aber eine interne der Längen. (Sie durch einen Satz auszudrücken hieße etwa, die Bedeutung eines Wortes durch einen Satz, worin das Wort steht, aussprechen zu wollen.) |
Allgemeinheit einer Demonstration
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Die Konstruktion des Beweises ist aber wieder kein Experiment, und wäre sie es, so könnte das Resultat nichts für andere Fälle beweisen. Es ist darum auch gar nicht nötig, die Konstruktion mit Papier und Bleistift wirklich auszuführen, sondern die Beschreibung der Konstruktion muß genügen, um aus ihr alles Wesentliche zu ersehen. (Die Beschreibung eines Experiments genügt nicht, um aus ihr das Resultat des Experiments zu entnehmen, sondern das Experiment muß wirklich ausgeführt werden.) Die Konstruktion im euklidischen Beweis ist genau analog dem Beweis, daß 2 + 2 = 4 mittels der Russischen Rechenmaschine. |
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(Dann folgt immer wieder der Gedanke – den ich freilich nie für eine Lösung, sondern immer nur für einen Schein gehalten habe – daß der Beweis da gar nicht von einem Zentriwinkel, einem Kreis, etc. handelt, sondern von Kreisförmigkeit, dem Begriff Zentriwinkel, etc. Freilich ist auch an diesem Schein etwas Wahres.) |
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Das ist der Unterschied zwischen einer Demonstration und einem Satz. In der Demonstration wird ja nichts gesagt, sondern etwas gezeigt. Und was der Bereich ihrer Anwendung ist, hängt also von ihr und ihrem Raum ab, aber nicht von uns. Man könnte nämlich sagen: die Demonstration ist doch gar nicht
Es gibt z.B., Euklid die Anweisung zur Halbierung einer Strecke, indem er die Methode (an einem Beispiel) demonstriert. Nun, diese Anweisung gilt, soweit man sie anwenden kann. Und könnte man sie in einem Fall nicht anwenden, so nützte es ihr nichts, daß sie für diesen Fall gemeint war. |
Die Allgemeinheit der Demonstration ist nur der Raum um diese
Demonstration.
Die Anwendung auf einen besonderen Fall ist ein neuer Körper in diesem
Raum.
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Er hat sie etwa als Experiment verstandenverstanden || aufgefaßt und dann ist allerdings der zweite Einwand (so[?]) gültig, wie der erste. |
Wie kann uns ein -allgemeiner Beweis den besondern Beweis
schenken?
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Man möchte wohl sagen: Die selbe Konstruktion ist ein Beweis des geometrischen Satzes für das bestimmte Dreieck; wir können sie aber auch
Nicht seelische Vorgänge interessieren uns, sondern symbolische. |
Der Beweis kann also nichts prophezeien.
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Ist der Beweis, für A ausgeführt, auch der Beweis für
B? so
daß es ganz gleichgültig ist, im welchem Dreieck er
gezeichnet ist.
Und, wenn er also in beiden Dreiecken gezeichnet wäre, nur
derselbe Beweis wiederholt wäre.
Daß also das Zeichen des Beweises – der
Beweis als
ZeichenZeichenSymbolSymbol –
ebensogut aus der Konstruktion in AA und dem Dreieck
B bestehen
könnte, wie aus diesem Dreieck und einer Konstruktion in ihm.
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(Verachte nur nicht die simplen Kalküle, wie sie jedes Kind und jede
Kaufmannsfrau benützt.)
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Und hier kann man die beiden Fälle deutlich unterscheiden, von denen wir
im geometrischen Beweis sprachen.
Denn die Figur kann allgemeiner Beweis gelten, und auch nur als Beweis von 6 + (4 + 3) = (6 + 4) + 3, und ich kann den beweis von 3 + (7 + 2) = (3 + 7) + 2 so hinschreiben: Ich habe den Beweis nur oben ausgeführt (die Konstruktion gezeichnet). |
Ein Kalkül ist nicht strenger, als ein anderer!
Man muß nur die Grenzen eines jeden kennen.
Nur insofern kann man einen Kalkül unstreng nennen, als seine
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Genügt aber das als Beweis?! Ja, denn der Beweis besteht nun in der Beschreibung dessen, was ich zeichnen könnte. Und die Beschreibung eines Beweises ist ja (auch[?]) der Beweis. – Und nun muß ich ja das Zeichen “ |
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