Wittgensteins Philosophieren für den Menschen – Denken sub specie hominis als Methode

Sandra Markewitz

Abstract



Dass die philosophische Untersuchung nach Wittgenstein alles läßt, wie es ist und
das gegebene sprachliche Inventar nicht entdeckerisch erklärend antastet,
sondern beschreibend in eine übersichtliche Ordnung bringt, zählt zu den
beunruhigendsten Seiten seiner Philosophie. Die Ansicht, Wittgenstein trenne
Philosophie und Methode, wie sie etwa Anthony Kenny vertritt, hebt die
Beunruhigung scheinbar auf, übersieht dabei aber die Sonderstellung, die
Wittgenstein dem für die Stellung seiner metaphilosophischen Bemerkungen
wichtigen Begriff des Widerspruches einräumt. Er läßt eine Auflösung der von
Kenny gesehenen Spannung denkbar werden, vor dem Hintergrund einer Philosophie,
die eine Grammatik des Menschen und seiner sprachlichen Erinnerungen ist, nicht
eine unkritische Affirmation eines "szientifisch-weltfernen" status quo, der die
tatsächlich sprachhandelnden Menschen aus den Augen verliert.

Keywords


philosophy; 20th century philosophy; Wittgenstein Ludwig; mankind; method; sub specie hominis

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