Nichtsein und Grenze bei Wittgenstein

Włodzimierz Heflik

Abstract



Dieser Vortrag hat es zum Ziel, eine Analyse und einen Vergleich der
Nichtseins-Konzeptionen bei Kant und Wittgenstein unter Berücksichtigung des Streits
zwischen Platon und Parmenides durchzuführen. In der kantschen Philosophie wurden die
Begriffe des Nichtseins und der Grenze in der subjektiven Perspektive dargestellt,
die von dem endlichen menschlichen Intellekt bestimmt wird. Am Anfang wird hier auf
die von Kant in der Kritik der reinen Vernunft dargestellten „Tafel der Einteilung
des Begriffs von Nichts” ausführlich eingegangen. Besonders interessant erscheint in
dieser Hinsicht der Begriff des Nichtseins als transzendentaler Gegenstand, der die
Grenze der Erfahrung bedeutet. Wittgenstein führt dagegen seine transzendentalen
Untersuchungen des Nichtseins mit Berücksichtigung der prinzipiellen Rolle der
Sprache und Logik an, was man hier, W. Stegmüller zufolge, als „eine Transformation
der Transzendental-Philosophie” nennen kann. Dadurch kann die Problematik des
Nichtseins im (1) ontischen, (2) logischen und (3) semantischen Aspekt dargestellt
werden. Im ersten Aspekt wird Nichtsein als leerer Ort im logischen Raum behandelt,
im zweiten als Negation mit Wirkungs-Charakter. Im dritten Aspekt besteht das
Nichtsein in dem Mangel einer objektiven Referenz des Ausdrucks und gilt als
Widerspruch oder Unsinn.

Keywords


philosophy; 20th century philosophy; Wittgenstein Ludwig; limit; non-being; negation; negative fact; logical space; nonsense; senseless; state of affairs; transcendental object

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