Bild, Sagen, Zeigen. Wittgensteins visuelles Denken

Fabian Goppelsröder

Abstract



Insbesondere die Paragraphen der Philosophischen
Untersuchungen, die kleinen Beobachtungen und präg-nanten
Beschreibungen und nicht zuletzt die Bemerkungen zum Aspektsehen, sind in der
zuletzt immer wichtiger gewordenen Bilddiskussion häufige Referenz. Der späte
Wittgenstein wird dabei als der für das eigentlich Ikonische, das ästhetisch
Dichte interessante dem logischer Klarheit und allenfalls schematischer
Bildlichkeit verpflichteten Autoren des Tractatus
logico-philosophicus gegenübergestellt. Allerdings ist diese Trennung
letztlich zu einfach. Schon die tractarianische Bild- bzw. Abbild-theorie und
die an sie gebundene Unterscheidung von Sagen und Zeigen sind Denkfiguren, die,
gerade weil sie im Rahmen der äußerlich rein logischen Sprachphilosophie
scheinbar wenig mit tatsächlicher Visualität zu tun haben, für Wittgensteins
eigenes visuelles Denken entscheidend sind. – Ich will versuchen, diese
Verbindung von abstraktem Strukturdenken und irreduzibler Sinnlichkeit als Herz
Wittgenstein’scher Philosophie mindestens anzudeuten.

Keywords


philosophy; 20th century philosophy; Wittgenstein Ludwig; visual culture; pictorial turn; linguistic turn; picture theory; saying vs showing; visual thinking; iconic turn

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