Medienphilosophie und Bildungsphilosophie – Ein Plädoyer für Schnittstellenerkundungen
Abstract
Anders als das Verhältnis von Bildungsphilosophie und Bildungsforschung ist jenes von Medien- und Bildungsphilosophie bislang weitgehend ein Desiderat geblieben. Das ist insofern erstaunlich, als in den letzten Jahren sowohl in der Medienphilosophie als auch in der Bildungsphilosophie der optionale Bereichscharakter der Medien in Frage gestellt worden ist. Dies kommt einerseits in der Rede von der „medialen Wende“ zum Ausdruck, die auf einer meta-theoretischen Ebene eine Alternative und Ergänzung der etablierten Paradigmen meint und die sich in Analogie zu bekannten Fokussierungen auf Sprache (linguistic turn), Kognition (cognitive turn), Zeichen (semiotic turn) oder Bilder (pictural turn, iconic turn) durch eine Konzentration auf Medien, Medialität und Medialisierung auszeichnet. Auf einer empirischen Ebene wird die Bedeutung der Medien für Prozesse der Kommunikation, des Wissensaufbaus und der Wirklichkeitskonstruktion hervorgehoben. Der Ausdruck „Medialisierung der Lebenswelten“ beinhaltet gewissermaßen beide Aspekte: Die erfahrbare Alltagswelt und Beobachtungen der „Mediendurchdringung“ sowie die Unhintergehbarkeit medialisierter Welten und deren Funktion als Ausgangspunkte für unsere Erkenntnisbestrebungen. Andererseits werden in der Bildungsphilosophie Fragen nach der Bedeutung der Medien in Bildungsprozessen und nach dem Stellenwert von Medienbildung zunehmend relevant. Ausgehend von der Rekonstruktion unterschiedlicher Versionen und Konzeptionen der „medialen Wende“ werden im Vortrag einige Schnittstellen neuerer bildungsund medienphilosophischer Diskurstränge erkundet.
Keywords
20th century philosophy; media philosophy; philosophy; Wittgenstein Ludwig; education; media education; media theory; media theory; media theory; mediatic turn; mediatic turn; philosophy of education; theory of education
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