Sprechen als vernünftiges Handeln: Grundlage einer rationalen Hermeneutik

Peter Janich

Abstract


Wir machen uns gegenseitig für unser Sprechen ebenso verantwortlich wie für unser Handeln. Fragen und Antworten zu unserem (Sprech-)Handeln heißen vernünftig, wenn sie unter Symmetriebedingungen stattfinden und als solche gemeinschaftlichen Zielen von Kommunikation und Kooperation dienen. Der Handlungscharakter des Sprechens erlaubt die Anwendung handlungstheoretischer Unterscheidungen wie Ge- und Misslingen (Handlungsvollzug entspricht Akteurs- Intention unter den Bedingungen geltender Regeln) sowie Erfolg und Misserfolg (Erreichen bzw. Verfehlen von Zwecken), die ein Verstehen und Anerkennen von Kommunikaten in einer Zweiparteien-Kommunikation zu definieren erlauben. Eine methodisch geordnete Rekonstruktion von aufsteigend komplexer werdenden Kommunikationstypen (direktes Gespräch, Verschriftlichung, symmetrischer Dolmetscher zwischen verschiedenen Sprachen, Texte toter Autoren, Rekonstruktionen von Theorien) begründet eine rationale Hermeneutik als System von Kriterien zur Beurteilung der Qualität von Textinterpretationen nach besser und schlechter.

Keywords


20th century philosophy; philosophy; Wittgenstein Ludwig; action; dialogue; hermeneutics; language; methodical philosophy; rationality; speech act

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