Lebensformen und Lebensmuster: Zur Deutung eines sogenannten Grundbegriffs der Spätphilosophie Ludwig Wittgensteins

Stefan Majetschak

Abstract


Der Begriff der ‚Lebensform’ wird von namhaften Interpreten seit je zu den Grundbegriffen von Wittgensteins Spätphilosophie gerechnet. Entsprechend hat er bis heute zahlreiche Deutungen erfahren, die - über alle sachliche Differenzen hinweg - doch zumeist in der Auffassung übereinstimmen, daß ‚Lebensformen’ im Sinne Wittgensteins jene sozialen und kulturellen Systeme bezeichneten, welche die Sprachspiele einer natürlichen Sprache einbetten. Der Vortrag wird diese Deutung kritisch untersuchen, indem er einige Bemerkungen in den Blick nimmt, in denen Wittgenstein die Einbettung der Sprache in das menschliche Leben tatsächlich diskutiert. Mit der Tatsache, daß Wittgenstein gerade in solchen Zusammenhängen, in denen es naheliegen würde, freilich niemals von ‚Lebensformen’ spricht, wird sodann die Vermutung begründet werden, daß er mit diesem Wort etwas ganz anderes gemeint haben könnte. Dazu wird ein Deutungsvorschlag vorgelegt werden.

Keywords


20th century philosophy; ethics; philosophy; Wittgenstein Ludwig; form of life; hoping; language; life carpet; life modell; psychoanalytical concept

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