Was es heißt, den Menschen als Menschen zu sehen: Wittgenstein und der Existenzialismus

Thomas Wachtendorf

Abstract



Wittgenstein spricht in seinen Schriften durchgängig von Bildern. Zweifelsohne erfährt der Begriff eine radikale
Bedeutungsverschiebung vom Tractatus zu den späteren
Schriften, in denen er eine Art Weltbild, eine Sicht auf
die Welt, bezeichnet. Zusammen mit den Überlegungen zum Aspektsehen ergibt sich,
dass der Vorgang des Sehens der Welt und das dadurch entstehende Bild von ihr,
in einem komplexen Zusammenhang stehen. Man kann nur sehen, was einem durch ein
Sprachspiel bekannt ist. Welche Konsequenzen folgen für das Bild des Menschen
aus diesen Überlegungen? Gibt es überhaupt ein einziges, einheitliches? Ein
solches ist aber erforderlich, denn laut Wittgenstein bedarf es für das
gegenseitige Verstehen gemeinsamer Urteile (PU: §242). Deren Basis bildet die
gemeinsame menschliche Handlungsweise. Worin diese
besteht, ist umstritten. Existenzialistische Überlegungen Karl Jaspers zu so
genannten Grenzsituationen, denen sich kein Mensch
entziehen kann, zeigen jedoch einen Weg, die gemeinsame menschliche
Handlungsweise auszudeuten und zugleich ein Bild vom Menschen zu entwerfen.

Keywords


philosophy; 20th century philosophy; Wittgenstein Ludwig; ethics; existentialism; human; world picture; anthropology; common human way of acting; border; border situation

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