Was es heißt, den Menschen als Menschen zu sehen: Wittgenstein und der Existenzialismus
Was es heißt, den Menschen als Menschen zu sehen:
Wittgenstein und der Existenzialismus

Abstract

Wittgenstein spricht in seinen Schriften durchgängig von Bildern. Zweifelsohne erfährt der Begriff eine radikale Bedeutungsverschiebung vom Tractatus zu den späteren Schriften, in denen er eine Art Weltbild, eine Sicht auf die Welt, bezeichnet. Zusammen mit den Überlegungen zum Aspektsehen ergibt sich, dass der Vorgang des Sehens der Welt und das dadurch entstehende Bild von ihr, in einem komplexen Zusammenhang stehen. Man kann nur sehen, was einem durch ein Sprachspiel bekannt ist. Welche Konsequenzen folgen für das Bild des Menschen aus diesen Überlegungen? Gibt es überhaupt ein einziges, einheitliches? Ein solches ist aber erforderlich, denn laut Wittgenstein bedarf es für das gegenseitige Verstehen gemeinsamer Urteile (PU: §242). Deren Basis bildet die gemeinsame menschliche Handlungsweise. Worin diese besteht, ist umstritten. Existenzialistische Überlegungen Karl Jaspers zu so genannten Grenzsituationen, denen sich kein Mensch entziehen kann, zeigen jedoch einen Weg, die gemeinsame menschliche Handlungsweise auszudeuten und zugleich ein Bild vom Menschen zu entwerfen.

Table of contents

    1. Sprachspiel und Weltbild

    Um Wittgensteins Erläuterungen zum Aspektsehen richtig verstehen zu können, ist es wichtig, sich den Kontext, in den sie eingebunden sind, kurz in Erinnerung zu rufen. Der in diesem Zusammenhang zentrale Begriff ist der des Sprachspiels, der im §7 der PU als das Ganze „der Sprache und der Tätigkeiten, mit denen sie verwoben ist“", bestimmt worden ist. Die Gesamtheit der Sprachspiele, an denen jemand teilhat, bildet dessen Sprache. Im Weiteren verortet Wittgenstein den Ursprung der Bedeutungen der Wörter im Sprachspiel, also letztlich in der gemeinsamen Praxis der Sprachspielenden. Denn am Grunde des Sprachspiels liegt das Handeln (ÜG: §204). Aus dieser engen Verzahnung der Sprache mit den Handlungen der Menschen folgt, dass jedes Sprachspiel – und damit jede Sprache – am Ende auf einer Reihe unbegründeter Sätze fußt (da Handlungen ja keine Gründe sind). So entsteht eine Klasse von Annahmen, die den „überkommene[n]Hintergrund, auf welchem ich zwischen wahr und falsch unterscheide“ (ÜG: §94)"> bilden, die folgerichtig selbst aber einer Klassifikation nach richtig oder falsch entzogen sind. Diese Klasse unbegründeter und unbeweisbarer Annahmen beschreibt das Weltbild, das diejenigen teilen, die auch die zugehörigen Sprachspiele/Sprache teilen. „Die Sätze, die dies Weltbild beschreiben, könnten zu einer Art Mythologie gehören.“ (ÜG: §95) Zu jeder Sprache gehört demzufolge eine ihr zugrunde liegende Mythologie.

    2. Aspektsehen

    Diese Mythologie hat eine wichtige Funktion für das Aspektsehen. Unter Aspektsehen versteht Wittgenstein eine bestimmte Erfahrung:

    „Ich betrachte ein Gesicht, auf einmal bemerke ich seine Ähnlichkeit mit einem andern. Ich sehe, daß es sich nicht geändert hat; und sehe es doch anders. Diese Erfahrung nenne ich »das Bemerken eines Aspekts«“ (PU II: 518)

    Der Witz besteht hierbei darin, dass ein Gegenstand, obwohl er derselbe bleibt, dennoch auf verschiedene Weisen vom Betrachter gesehen werden kann. Die Wahrnehmung, hier als der physikalische Prozess verstanden, bleibt dabei dieselbe. Was sich ändert ist, als was der Gegenstand gesehen wird. Das Sehen-als ist also scharf vom Akt der Wahrnehmung zu trennen (PU II: 524). Hier ist nicht gemeint, wie man einen bereits erkannten Gegenstand im Nachhinein auch sehen kann, wenn man sich nur genug anstrengt. Es geht vielmehr um die übliche Weise, wie wir Gegenstände allererst sehen. Dabei steht zwischen der reinen Wahrnehmung und ihrem Ergebnis ein Prozess des Sehen-Als, der ausschlaggebend ist, als was ich den wahrgenommenen Gegenstand sehe. Wittgenstein nennt diesen Prozess ein Deuten: Man kann Gegenstände

    „(…) einmal als das eine, einmal als das andere Ding sehen. – Wir deuten sie also, und sehen sie, wie wir sie deuten“ (PU II: 519).

    Zusammengefasst heißt das: Jemand nimmt etwas wahr, durch den dann folgenden Deutungsprozess ergibt sich, als was dieser Gegenstand gesehen wird.

    Vor diesem Hintergrund wird die Rolle des Sprachspiels für das Aspektsehen deutlich. Die Sprache – und damit die Bedeutungen der Wörter – sind eng verbunden mit den Tätigkeiten der Menschen. In den Wörtern spiegeln sich gleichsam die Tätigkeiten und die Tätigkeiten verleihen den Wörtern Bedeutung. Das Sprachspiel hat auf diese Weise Einfluss darauf, als was man die Dinge sehen kann: Man kann nur sehen, was man kennt.

    „Soll ich sagen: ,Ein Hase kann ausschauen wie eine Ente‘? Wäre es denkbar, daß jemand, der einen Hasen, aber keine Ente kennt, sagte: ,Ich kann die Zeichnung [Hasen-Enten-Kopf, T. W.] als Hasen sehen und auch noch anders, obwohl ich für den zweiten Aspekt kein Wort habe‘? Später lernt er eine Ente kennen und sagt: ‚Als das habe ich damals die Zeichnung gesehen!‘ – Warum ist das nicht möglich?“ (BPP: I-70)

    Weil das Sehen-als im Rahmen des Aspektsehens das Ergebnis einer Deutung ist und als Tätigkeit aufgefasst wird (LS: III-556). Man deutet das Wahrgenommene auf die eine oder andere Weise, aber etwas zu deuten ist nur entlang bekannter Begriffe möglich. Andernfalls handelt es sich um eine Interpretation, die die kreative Erweiterung des Sprachspiels ermöglicht, aber eben einer Grundlage, also eines bereits gesehenen (gedeuteten) Gegenstandes bedarf. Dass das Aspektsehen nicht mit diesem späteren Interpretieren identisch ist, verdeutlicht Wittgensteins Hinweis darauf, dass man, wenn man einen Gegenstand als etwas sieht, diesen Gegenstand damit gleichermaßen erzeugt: „Sehe ich wirklich jedesmal etwas anderes, oder deute ich nur, was ich sehe, auf verschiedene Weise? Ich bin geneigt, das erste zu sagen. Aber warum? – Deuten ist ein Denken, ein Handeln; Sehen ein Zustand“ (PU II: 550). Dieser Hinweis ist einleuchtend, wird durch das Sehen-Als eben basal ein Gegenstand gleichsam konstituiert. Man nimmt etwas wahr und sieht es anschließend als diesen Gegenstand. Sähe man ihn anders, wäre er eben ein anderer Gegenstand.

    3. Konsequenzen für Ethik und Anthropologie

    In Ethik und Anthropologie ist die Frage, was ein Mensch ist, gleichermaßen alt wie schwierig zu beantworten. Einerseits besteht ein Zusammenhang von der physischen Erscheinung des Menschen zum Begriff desselben:

    „Verstümmle einen Menschen ganz & gar schneide ihm Arme & Beine Nase & Ohren ab & dann sieh was von seinem Selbstrespekt & von seiner Würde übrig bleibt & wieweit seine Begriffe von solchen Dingen dann noch die selben sind. Wir ahnen gar nicht, wie diese Begriffe von dem Gewöhnlichen, normalen Zustand unseres Körpers abhängen. Was wird aus ihnen wenn wir mit einem Ring durch unsere Zungen & gefesselt an einer Leine geführt werden? Wie viel bleibt dann noch von einem Menschen in ihm übrig? In welchen Zustand versinkt so ein Mensch? Wir wissen nicht, daß wir auf einem hohen schmalen Felsen stehen, & um uns Abgründe, in denen alles ganz anders ausschaut.“ (DB: 67f)

    Andererseits ist jedoch der Begriff des Menschen, so wie er Bestandteil einer jeweiligen Mythologie ist, entscheidend dafür, was als Mensch gesehen wird. Dies komplizierte Wechselverhältnis legt den Focus auf zwei Konsequenzen der Überlegungen zum Aspektsehen für Ethik und Anthropologie. Zunächst setzt die Diskussion der Frage, was der Mensch sei, bereits einen Begriff des Menschen voraus. Gearbeitet wird innerhalb dieser Theorien an der Interpretation des Begriffs Mensch. Nur indirekt und langsam kann dies zu einer Veränderung des mythologischen Menschenbildes führen, das eine Veränderung dessen, was als Mensch gesehen wird, zur Folge hat. Weiterhin bilden die Begriffe sozusagen ein Raster, durch das die Wahrnehmung fällt. Deshalb besteht derart eine grammatische Beziehung zwischen dem Aspekt und dem mit ihm korrespondierenden Begriff, dass ohne den Begriff der Aspekt nicht gesehen werden könnte (vgl. Wachtendorf 2008: 211; BPP: I-872).

    4. Gemeinsame menschliche Handlungsweise

    Der Weg zu einer tragfähigen Bestimmung des Begriffs Mensch ist sehr kompliziert. Zu einer überzeugenden Definition gehört nach klassischer Auffassung im Sinne einer Wesensdefinition mindestens ein Merkmal, das allen Menschen wirklich zukommt. Ein derartiges Wesensmerkmal zu finden ist nahezu unmöglich, eingedenk der Pluralität von Sprachspielen. Wittgenstein zufolge verbleibt nur der Weg der (grammatischen) Untersuchung der Sprache, um solch eine Bestimmung zu finden. Denn darin wird seinen Niederschlag gefunden haben, was zur Praxis und zu den Gebräuchen der Menschen gehört:

    „Daß der Schatten des Menschen, der wie ein Mensch ausschaut, oder sein Spiegelbild, daß Regen, Gewitter, die Mondphasen, der Jahreszeitwechsel, die Ähnlichkeit und Verschiedenheit der Tiere unter einander und zum Menschen, die Erscheinungen des Todes, der Geburt und des Geschlechtslebens, kurz alles, was der Mensch jahraus jahrein um sich wahrnimmt, in mannigfaltigster Weise mit einander verknüpft, in seinem Denken (seiner Philosophie) und seinen Gebräuchen eine Rolle spielen wird, ist selbstverständlich, oder ist eben das, was wir wirklich wissen und interessant ist.“(VüE: 34)

    Kennt man diese Gebräuche, kann man ausgehend davon nicht nur die Sprache der anderen verstehen. Vielmehr bestehe darin das Gemeinsame, das alle Menschen teilen. Folglich spricht Wittgenstein in diesem Sinne auch von einer „gemeinsame[n]menschliche[n] Handlungsweise.“ (PU: §206) Diese Bestimmung jedoch ist kontingent und es stellt sich immer noch die Frage, ob es denn eine allen Menschen gemeinsame Handlungsweise – ihnen gemeinsame Gebräuche – gibt, so dass es in diesem Punkt eine Kongruenz der unterschiedlichen Weltbilder geben kann. Eine mögliche Lösung dieses Problems führt über den Weg der Sprachpraxis. Damit sind notwendig einige Kompetenzen wie beispielsweise die Fähigkeit zum Regelfolgen verbunden, die die Sprechenden teilen müssen (vgl. Wachtendorf 2006). Der Preis dafür, lediglich in der Sprachpraxis eine gemeinsame Handlungsweise gefunden zu haben, ist jedoch eine nur sehr geringe Erklärungskraft. Die Frage bleibt daher, ob es möglich ist, eine etwas breitere und trotzdem tragfähige Bestimmung vorzunehmen.

    Eine solche lässt sich im Existenzialismus finden, da dort eine Bestimmung der den Menschen gemeinsamen Handlungsweise allein ausgehend davon, dass sie Menschen sind – und damit unter Absehung von (weiteren) kontingenten Sachverhalten, versucht wird. Derartige Versuche gibt es auch aus anthropologischer Richtung. Plessner (Plessner 1970) etwa versucht zu zeigen, dass das Lachen und Weinen typisch für den Menschen und nur ihn sei. Beim Lachen und beim Weinen nimmt der Mensch eine besondere Haltung zu sich beziehungsweise der Welt ein, die zu einem sich-Verhalten führt, das eben bestimmte, nur dem Menschen eignende Fähigkeiten voraussetze. Insofern ist diese Definition schon tragfähiger als eine bloße Betonung beispielsweise der Vernunft(-fähigkeit). Aber so plausibel dieses Argument ist, zielt es doch wieder darauf ab, eine im Grunde kontingente Eigenschaft – das Lachen oder das Weinen – als Wesensbestimmung zu identifizieren. Seien die Voraussetzungen, um Lachen zu können, auch tatsächlich typisch menschlich, so muss es dessen Äußerung aber nicht notwendig sein. Diesen Nachteil umgeht der existenzialistische Zugang Karl Jaspers‘. Jaspers zufolge ist die Grundkonstitution des Menschen, dass dieser sich immer in Situationen befinde. Eine Situation ist eine „Wirklichkeit für ein an ihr als Dasein interessiertes Subjekt“ (Jaspers 41973: 201f). Diese Bestimmung enthält einige wichtige Aspekte. Zunächst muss das Subjekt – und das ist das Wesentliche des Subjekts – an dem, was um es herum geschieht, interessiert sein. Dies ist sicherlich für jedes Lebewesen bis zu einem gewissen Grad notwendig, da es, um überleben zu können, ein Interesse daran haben muss, wie seine Umwelt geartet ist, weil es zum Überleben notwendig seine Bedürfnisse befriedigen muss. Es gibt aber einen Unterschied zwischen diesem bloßen Interesse, um lediglich das Überleben sicherzustellen, und dem Interesse des Subjekts, das ein Interesse als Dasein darstellt, wie es dem Menschen eigentümlich ist und weit über das erste hinaus geht. Darin liegt der zentrale Kern dieses Ansatzes: „Nicht mein Dasein also ist Existenz, sondern der Menschist im Daseinmögliche Existenz.“ (Jaspers 41973: 2) Gemäß Jaspers‘ Auffassung ist der Mensch nicht bloß da, sondern ihm kommt darüber hinaus eine besondere Eigenschaft zu: er hat Möglichkeiten, sich für sein Dasein zu interessieren, sich diesbezüglich für bestimmte, ihn als Dasein betreffende Dinge zu entscheiden und sich dadurch im bloßen Dasein zu einer Existenz zu machen. Damit ist weitaus mehr gesagt, als dass der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen ist. Sobald er lebt, lebt er bezogen auf sich und die anderen, in stetiger Selbstreflexion sein Verhältnis zur Welt, zu sich und den anderen je neu bestimmend. Dadurch bekommt er Existenz und macht sich gleichsam zum Menschen. Er erlebt sein Dasein als in Situationen befindlich. Dies also ist bereits allen Subjekten dieser Art gemein: Sie befinden sich in Situationen, es kann nicht anders sein.

    Von dieser grundsätzlichen Feststellung ausgehend beschreibt Jaspers einige besondere Situationen, die ihre Besonderheit daher haben, dass ihre Negation nicht denkbar ist – eine Eigenschaft, die sie mit den grammatischen Sätzen Wittgensteins gemein haben. Die grammatischen Sätze verortet Wittgenstein in Über Gewißheit am Fuße von Sprachspielen. Und weil Sprachspiele jeweils innerhalb bestimmter Lebensweisen gespielt werden, bleiben die grammatischen Sätze folglich abhängig von und gebunden an diese Lebensweisen. Demgegenüber identifiziert Jaspers allgemein so genannte Grenzsituationen, die allen Menschen gleichermaßen eignen. Dies ist beispielsweise: „daß ich immer in Situationen bin, […] daß ich sterben muss“ (Jaspers 41973: 203). Insofern der Mensch an der Wirklichkeit und seiner Situation interessiert ist, kann er sich den Grenzsituationen nicht entziehen, was Konsequenzen für seine Haltung zur Welt und für seine Handlungen hat.

    Die Vorstellung, die Jaspers und Wittgenstein von dem Begriff der Grenze haben, ist dabei ganz ähnlich. Jasper schreibt: Grenzedrückt aus: es gibt ein anderes, aber zugleich: dies andere ist nicht für das Bewußtsein im Dasein.“ (Jaspers 41973: 203) In diesem Sinne heißt es im Tractatus:„[U]m dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt).“ (TLP, Vorwort) Aber wir wissen, dass es ein jenseits der Grenze gibt, das wir allerdings nie erreichen können.

    Dementsprechend sind auch für Jaspers diese Grenzsituationen „wie eine Wand, an die wir stoßen, an der wir scheitern.“ (Jaspers 41973: 203). Während Jaspers an der Existenz scheitert, scheitert Wittgenstein an der Sprache:

    „Es drängte mich, gegen die Grenzen der Sprache anzurennen […] Dieses Anrennen gegen die Wände unseres Käfigs ist völlig und absolut aussichtslos.“(VüE: 18f)

    Bei Wittgenstein bleiben die grammatischen Gewissheiten zunächst material unbestimmt und eben an die jeweilige Lebensweise gebunden. Moore muss den König zur Annahme seiner Gewissheiten überreden (ÜG: §92). Allein dadurch, dass beide Menschen sind, teilen sie demzufolge nicht notwendig dieselben Gewissheiten. Folgerichtig kann Wittgenstein die gemeinsame menschliche Handlungsweise auch nicht bestimmen, weiß aber offensichtlich, dass er darauf nicht verzichten kann. So bleibt es hier offen, wie man einen anderen Menschen als solchen erkennen kann.

    Diese in Wittgensteins Philosophie immanente Lücke lässt sich mit Jaspers Ansatz schließen. Dessen Philosophie erlaubt es, das dem Menschen Gemeinsame vermittels der Grenzsituationen zu bestimmen. Derartige Grenzsituationen, in denen sich jeder Mensch befindet und zu denen er sich verhalten muss, bilden das gemeinsame Sprachspiel, ja, die gemeinsame Lebensweise der Menschen. Aber dies ist nicht nur die gemeinsame Basis des Verstehens, sondern darüber hinaus stehen typischerweise bestimmte Handlungen mit Grenzsituationen in Verbindung (so etwa Angst- und Furchtreaktionen). Dies sind die Aspekte, die man an anderen erkennt. Aufgrund ihrer wird es möglich, den anderen auch als Menschen zu sehen.

    Literatur

    1. Jaspers, Karl 41973 Philosophie II – Existenzerhellung, Berlin u.a.: Springer.
    2. Plessner, Helmuth 1970 Philosophische Anthropologie. Lachen und Weinen. Das Lächeln. Anthropologie der Sinne, Frankfurt/M.: S. Fischer, S. 11-172.
    3. Wachtendorf, Thomas 2006 „Aber der Löwe spricht eben nicht! Anmerkungen zu einer Kontroverse“, in: Georg Gasser u.a. (Hg.): Beiträge des 29. Internationalen Wittgenstein Symposiums, Kirchberg/Wechsel, 362-364.
    4. Wachtendorf, Thomas 2008 Ethik als Mythologie. Sprache und Ethik bei Ludwig Wittgenstein, Berlin: Parerga.
    5. Wittgenstein, Ludwig 1997 Denkbewegungen – Tagebücher. Teil I: Normalisierte Fassung [DB], Innsbruck: Haymon.
    6. ––– 41999 Vortrag über Ethik und andere kleine Schriften [VüE], Herausgegeben von Joachim Schulte, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
    7. ––– 71999a Werkausgabe: Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie [BPP], Letzte Schriften über die Philosophie der Psychologie [LS], Band 7, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
    8. ––– 92002 Werkausgabe: Über Gewißheit [ÜG], Band 8, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
    9. ––– 121999b Werkausgabe: Tractatus logico-philosophicus [TLP, Tb], Philosophische Untersuchungen [PU], Band 1, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
    Thomas Wachtendorf. Date: XML TEI markup by WAB (Rune J. Falch, Heinz W. Krüger, Alois Pichler, Deirdre C.P. Smith) 2011-13. Last change 18.12.2013.
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