Abstract
Stellen Sie sich vor, Sie wollten einem kleinen Kind die Vorgänge beim Schlucken und Essen erklären. Sie zeichnen ein Strichmännchen, welches den Löffel zum Mund führt und in dessen durchsichtig dargestelltem Körper sich der Brei anhäuft. Das Kind wird diese Darstellung, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat, als eine befriedigende Erklärung annehmen.
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Stellen Sie sich vor, Sie wollten einem kleinen Kind die Vorgänge beim Schlucken und Essen erklären. Sie zeichnen ein Strichmännchen, welches den Löffel zum Mund führt und in dessen durchsichtig dargestelltem Körper sich der Brei anhäuft. Das Kind wird diese Darstellung, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat, als eine befriedigende Erklärung annehmen.
Ich mache eine Schritt vom Kind zum Erwachsenen und versuche einem Laien den Aufbau des Atoms zu erklären. Dazu wähle ich das Bild des Planetensystems, d.h. Elektronen kreisen um einen Atomkern wie die Planeten um die Sonne. Ich wähle dieses Modell, obwohl es überholt ist, weil es Erklärungskraft besitzt und weil andere, exaktere, die Quantentheorie und mathematische Formeln benützende abstrakte Modelle, dem Laien unverständlich wären. Trotzdem kann die gewählte Erklärung zufriedenstellend sein, auch wenn ich dem Laien sage, daß sie ungenau, überholt und eigentlich falsch ist. Der Laie kann sich mit der Bemerkung, daß er es so genau nicht wissen müsse, zufrieden geben.
Beide Beispiele zeigen, daß ein "Verstehen" eines Sachverhalts, subjektive Erweiterungen von Kenntnis und Erkenntnis, offenbar möglich sind, auch wenn dieser Vorgang strengen Kriterien nicht standhält. Dennoch handelt es sich hier um die Erweiterung subjektiven Wissens, die Bildung einer subjektiven Meinung, die auf eine gestellte Frage eine für den Fragenden hier und jetzt gültige und vor allem ihn befriedigende Antwort gibt.
In jedem Fall, beim naiven Verstehen des Kleinkindes ebenso, wie im anderen Extrem, beim Verstehen einer neuen Entdeckung durch eine Forschergemeinschaft, hat das Verstehen eines Sachverhaltes den Charakter der Rückführung auf Bekanntes, des Wiedererkennens von Erlebnissen und Wahrnehmungen oder Teilen davon, die im Gedächtnis gespeichert sind. So ist jedes Verstehen ein Rekurs auf Vorwissen und Vormeinungen. Neue Wahrnehmungen und altes Vorwissen sind aber kaum je isomorph, daher wird sich das Verstehen oft analoger Bilder bedienen, die "...bloß der Form der Reflexion, nicht dem Inhalte nach...."(KdU,255) mit dem ursprünglichen Sachverhalt, auf den rekurriert wird, übereinstimmen. Auch ein Rekurs auf falsches Vorwissen kann zu individuell befriedigendem Verstehen führen, was zweifellos eine Relativierung von Wissen und Meinungen bewirkt.
Ein Trost mag sein, daß auch in den Natur- und Geisteswissenschaften mit ihrem Ideal des Erkennens "objektiver Wahrheiten" diese wegen ihrer Falsifizierbarkeit und wegen des immer unabgeschlossenen Wissensstands nicht für immer feststehen, in gewissem Sinne relativierbar sind. Das gilt jedenfalls für die durch Erfahrung und Experiment zu bestätigenden Tatsachenwahrheiten. Vernunftwahrheiten wie die Mathematik mögen hier außer Betracht bleiben. Über die geltende Wahrheit im Bereich der Tatsachenwahrheiten entscheidet der Konsens der wissenschaftlichen Gemeinschaft, während das befriedigende Verstehen eine für das einzelne Subjekt gültige Meinung liefert.
So ist die Wissenserweiterung mit dem Ziel eines individuell befriedigenden Verstehens, wie sie sich in den eingangs gebrachten beiden Beispielen abzeichnet, von anderer Art als die unablässige Suche nach einer objektiven Wahrheit. Auch wenn das Gewinnen einer neuen Erkenntnis in den Wissenschaften befriedigenden Charakter hat, wird die Zufriedenheit rasch von Neugierde und neuen Zweifeln verdrängt. Vor allem aber haben die Erkenntnisse schon bei ihrer Auffindung öffentlichen Charakter, sind der Kritik anderer unterworfen. Und es ist gerade dieses Spiel öffentlicher Anerkennung oder Ablehnung, das einen kollektiven Wissensstand von Irrtümern reinigt, verbessert und vorantreibt. Demgegenüber haben wir es bei dem, was ich befriedigendes Verstehen genannt habe, mit einem gleichsam verschwommenen und unscharfen Prozeß des Kenntniserwerbs zu tun, der primär befriedigend bezüglich der Festigkeit und Brauchbarkeit des individuellen Weltbildes zu sein hat und sich von dem in der Wissenschaft üblichen Prozeß des Austausches und der Korrektur des Wissens grundsätzlich unterscheidet, auch wenn dieser Prozeß des befriedigenden Wissenserwerbs, obwohl in die solipsistische Gewißheit eines Einzelnen mündend, in ein soziales Geflecht eingebettet bleiben kann. Unser Wissen, das, "woran wir glauben, hängt von dem ab, was wir lernen" (ÜG 286). Und unser Lernen bewegt sich in einem sozial verbindenden Sprachspiel, der "Wissenskörper wurde mir überliefert, und ich habe keinen Grund, an ihm zu zweifeln, sondern vielerlei Bestätigungen. .... Aber nicht nur ich weiß oder glaube alles das, sondern die Anderen auch. Oder vielmehr ich glaube, daß sie es glauben" (ÜG288).
Aus den bisherigen Überlegungen und im Kontrast zu den strengeren Geistes- und Naturwissenschaften lassen sich Kenntnisübertragung und Kenntniserwerb beim befriedigenden Verstehen etwa so charakterisieren:
- 1. Der dargestellte Sachverhalt muß nicht immer "richtig" sein, muß nicht mit der "objektiven Wahrheit", das heißt dem von der Gemeinschaft der Fachleute akzeptierten Sachverhalt übereinstimmen.
- 2. Das Erklärungsmuster wird so gewählt, daß es den persönlichen Vorkenntnissen und Vormeinungen des Fragenden entgegenkommt. Das kann durch den Erklärenden geschehen oder durch den Fragenden, wenn dieser eine ihm zusagende, seinem Verständnis entsprechende Informationsquelle auswählt.
- 3. Aus individuell unterschiedlichen Vorkenntnissen folgt, daß das Verstehen von Person zu Person verschieden sein kann.
- 4. Aus unterschiedlichen Vorkenntnissen folgt weiter, daß bei kollektivem Verstehen, bei kollektiver Übertragung von Informationen, das gemeinsame Niveau der notwendigen Vorkenntnisse entsprechend niedrig sein muß.
- 5. Dem Fragenden kann durchaus bewußt sein, daß die Information, die er bekommt, nicht genau oder nicht richtig ist. Entscheidend für die Akzeptanz ist nur, daß sie für sein Weltbild eine ihm verständliche, ihn befriedigende Ergänzung, eine befriedigende Orientierungshilfe, unter Umständen auch Handlungsanweisung liefert. Charakteristisch dafür ist die häufige Verwendung von Analogien und Modellen, man könnte sagen: die Verwendung anderer Sprachspiele für denselben Gegenstand. Auf die Zulässigkeit von Analogien als Erkenntnismittel, freilich mit gewissen Einschränkungen, weist schon Kant hin. So können wir bei ungleichen Dingen nach Analogien nur denken, aber nicht schließen (KdU,449). Auch Wahrscheinlichkeiten, also mögliche Gewißheiten dürfen nicht aus Analogien abgeleitet werden (KdU,452). Mit diesen Einschränkungen sei "intuitive Erkenntnis", durch "Demonstration, oder symbolisch, nach Vorstellung einer bloßen Analogie" möglich (KdU,256).
Befriedigendes Verstehen mit den hier angeführten 5 Merkmalen gibt dem Einzelnen hier und jetzt den Glauben an die Richtigkeit seines persönlichen Standpunkts, die Gewißheit im Urteil, auch wenn sie von neuen Erfahrungen überholt werden kann. Völlige Gewißheit, etwa im religiösen Glauben, kann nur ein "Grenzfall eines nach Graden verschiedenen Glaubens" sein (PPII,567), worin sie sich von der mathematischen Sicherheit unterscheidet (PUII,S.569). So zeigt sich, daß wir alle uns (vielleicht mit Ausnahme von unserem eigenen Fachgebiet) mit dieser etwas ungenauen Weise des Kenntniserwerbs und einer nur relativen Gewißheit abfinden müssen und im Alltagsleben auch abfinden.
Spätestens hier sind wir bei Wittgenstein, der persönliche Gewißheit von Wahrheit trennt und meint, ein Weltbild könne nicht wahr oder falsch sein, denn es sei "vor allem das Substrat alles meines Forschens und Behauptens. Die Sätze, die es beschreiben, unterliegen nicht alle gleichermaßen der Prüfung" (ÜG 162). "...mein Weltbild habe ich nicht, weil ich von seiner Richtigkeit überzeugt bin. Sondern es ist der überkommene Hintergrund, auf welchem ich zwischen wahr und falsch unterscheide" (ÜG 94). Das Weltbild kann auch mythologischen Charakter haben und etwas sein, das von Spielregeln beschrieben wird, "...und das Spiel kann man auch rein praktisch, ohne ausgesprochene Regeln lernen" (ÜG 95). Hier also ein Hinweis auf das Weltbild als Verhaltens- und Handlungsanweisung. Dieses Weltbild als eine Grundlage für die Weise, wie alle neuen Erfahrungen aufgenommen und verstanden werden, ist nicht starr (ÜG 96,97), wobei aber gewisse Sätze als fest anzusehen sind wie die der Logik (ÜG 98) und Mathematik, denn dort ist " ...die Übereinstimmung der Menschen ...keine Übereinstimmungen der Meinungen oder Überzeugungen."(BGM VI,30).
Offenbar besteht ein natürliches Bedürfnis der Menschen nach Übersicht, nach subjektiver Vollständigkeit des Weltbildes, von dem aus dann die Möglichkeit zu handeln gegeben wird. Dieses Weltbild, dieses "Nest von Sätzen" (ÜG 225) verlangt stets neue Korrekturen und Ergänzungen, die aus Erfahrungen zufließen und die eine für alle Handlungen notwendige Gewißheit geben. "Ich handle mit voller Gewißheit. Aber diese Gewißheit ist meine eigene." (ÜG 174). Eine solche gleichsam solipsistische Gewißheit gibt mir die Grundlage meines Handelns. Sie schließt auch für eine aktuelle Handlung jeden Zweifel aus. Man könnte "von einem seelischen Zustand der Überzeugtheit reden; und der kann der gleiche sein, ob gewußt oder fälschlich geglaubt wird". (ÜG 42). Die Gewißheit habe ich bekommen, weil ich die Sachlage befriedigend verstanden habe. Hätte ich nicht bloß meine eigene Gewißheit gesucht, sondern eine auch für andere verbindliche, also nicht eine Gewißheit für mein Handeln, sondern eine allgemeiner gültige, dürfte man von befriedigendem Verstehen erst sprechen, wenn eine Gemeinschaft sie anerkannt hätte. Das entspräche aber vielmehr einem anderen Bild, dem von Neugierde und Wissensdrang getriebenen Streben nach theoretischen Sätzen, nach "wahren" Grundlagen, die ihrerseits wieder zu jenem "Nest von Sätzen" beitragen können, über das jeder Einzelne verfügt.
Die eigene Gewißheit muß jeder aus diesen Sätzen, aus seinem Weltbild holen. Einem Zwang zum Handeln ist jeder ständig ausgesetzt, auch ein Nicht-Handeln ist eine Weise des Handelns. Und das Verstehen einer Sachlage ist dann für mich befriedigend, wenn es mir die notwendige Gewißheit für mein Handeln gibt. Das Gefühl der Gewißheit kann trotz Zweifeln an der Richtigkeit und Vollständigkeit meines Urteils bestehen, wenn ein Verständnis mir ausreichendes Wissen für mein Handeln liefert, wenn es eine praktische Leitlinie für mein Handeln ist. Diese Gewißheit im Handeln berechtigt mich dazu, keine Zweifel aufkommen zu lassen. "Was ich zeigen muß, ist, daß ein Zweifel nicht notwendig ist, auch wenn er möglich ist. Daß die Möglichkeit des Sprachspiels nicht davon abhängt, daß alles bezweifelt werde, was bezweifelt werden kann...."(ÜG 392). Denn "....Es ist nicht so, daß der Mensch in gewissen Punkten mit vollkommener Sicherheit die Wahrheit weiß. Sondern die vollkommene Sicherheit bezieht sich nur auf seine Einstellung." (ÜG 404).
Wenn ich eine neue Sachlage auf befriedigende Weise verstehe, so hat dieses Verstehen zu meinem Weltbild, das die Grundlage meines Handelns ist, beigetragen. Allerdings gibt meine eigene Gewißheit, hier und jetzt richtig zu handeln, noch keine Sicherheit, daß auch andere meine Meinung teilen und als allgemeine Wahrheit gelten lassen. Ist die Gewißheit auch meine eigene (ÜG 174), so muß sie zur Gewißheit anderer doch nicht scharf abgegrenzt sein. Denn zur Grundlage meiner Gewißheit, meinem Weltbild, gehören auch Wissenslücken und Zweifel (ÜG26), in denen ich mich mit anderen treffen kann. Und weiters ändert sich das "System des Wissens" durch das Lernen (ÜG 286), das oft aus gemeinsamen Quellen gespeist wird, und durch sozialen Meinungsaustausch. So kann es zur Annäherung an die Meinungen Anderer, zu einem sozialen Gleichklang, kommen.
Das Spiel von Gewißheit und Zweifel, das letztlich im befriedigenden Verstehen einer Sachlage endet und jedem Individuum eine ausreichend sichere Grundlage für sein Handeln geben muß, läßt sich bei Wittgenstein in vielen Textstellen verfolgen. So liest sich "Über Gewißheit" wie ein Kommentar zum Begriff des "befriedigenden Verstehens", wie es in seinen 5 Merkmalen dargestellt wurde.
Nun noch ein Blick auf die Praxis: Wie weit beziehen wir selbst in unserem alltäglichen Handeln unsere Gewißheit aus bloß befriedigendem Verständnis einer Sachlage, geben uns mit ausreichenden, wenngleich ungenauen und unvollständigen Informationen zufrieden, müssen dies tun, weil wir andere Informationen gar nicht bewältigen könnten? Da zeigt sich befriedigendes Verstehen als das im alltäglichen Leben normale.
Schon die Lektüre einer Tageszeitung kann das illustrieren: Berichte über Unglücksfälle, Erdbeben usw. sind Nachrichten gleichsam absoluter Gewißheit, sind wahr. Wo aber die Kommentare beginnen, kommt unvermeidlich die Interpretation durch den Journalisten ins Spiel und auch dort, wo er nicht bewußt einer Nachricht eine tendenziöse Formulierung gibt, sondern selbst ein "richtiges" Bild vermitteln will, wird dieses von seiner eigenen subjektiven Gewißheit geformt, von der Weise, wie er selbst die Nachricht verstanden hat. Und weiter: Der Leser wieder wählt schon den Informationskanal, der seiner Vormeinung und seinem Vorwissen entgegenkommt, baut auf der Information und seinem eigenen Weltbild seine eigenen Verhaltens- und Handlungsregeln auf, wohl wissend, "daß ich der Regel eine Interpretation gegeben habe, ehe ich ihr gefolgt bin; und daß diese Interpretation genug ist zu bestimmen, was ich im bestimmten Fall zu tun habe, um ihr zu folgen." (BGM VI,30). Mag der Leser auch an der Richtigkeit und Wahrheit der Nachricht zweifeln, wird er letztlich aber immer Folgerungen zu ziehen versuchen, die ihm einen Standpunkt verschaffen und sein Verhalten bestimmen, dabei aber auch den Vorurteilen seines Weltbilds entsprechen.
Populärwissenschaftliche Informationen sind ein weiteres Beispiel: Autoren müssen das Niveau der Darstellung den Vorkenntnissen der Leser anpassen, zumeist senken. Was den Leser befriedigt, ist aber oft ungenau, lückenhaft, sogar falsch, wenn man Richtigkeit im strengen Sinn wissenschaftlicher Korrektheit versteht. Um aber möglichst viele Leser (auch Seher und Hörer) zu erreichen, wird das Niveau einer populärwissenschaftlichen Darstellung oft so sehr gesenkt, daß nur mehr ein paar hübsche Bilder übrig bleiben, die den Leser oder Seher zufriedenstellen und ihm die ganz persönliche Gewißheit vorgaukeln, er verstehe nun etwas von einer Sache.
Komplexe politische Fragen können niemals von allen Bürgern in einem strengen Sinn des Wortes verstanden werden. So werden sie von Politikern und Medien vereinfacht, tendenziös aufbereitet, bis sie vom Wähler in einer diesen befriedigenden Weise verstanden werden, wobei das politische Weltbild des Wählers jene Vormeinung liefert, die mit der erhaltenen Information zur Gewißheit eines festen Standpunkts verschmilzt. Dazu kommt, daß hinter der tendenziösen Aufbereitung bewußte Absicht oder eigene Gewißheit stehen kann, die aber selbst wieder auf ein ungenaues befriedigendes Verstehen zurückgeht.
So leidet mit dem wachsenden Informationsstrom, dem Wunsch nach Transparenz (jeder will alles wissen und bildet sich ein, alles verstehen zu können) und der Menge der Adressaten auch die Qualität der Informationen. Wo jeder genötigt ist, einen Standpunkt zu haben, zu entscheiden und zu handeln, und das alles in der eigenen Gewißheit gründet, die von bloß subjektiv befriedigend verstandenen Informationen abhängt, besteht auch für jeden die Gefahr, das Opfer von Manipulationen zu werden.
In dem wachsenden Meer an Informationen verweist die fachliche Spezialisierung jeden auf immer engere Gebiete. Was außerhalb des eigenen Faches liegt, gewinnt im Vergleich dazu an Umfang und kann, da der einzelne den Informationsstrom gar nicht abwenden kann, von ihm nicht mehr gänzlich ignoriert werden, muß also in sein Weltbild in einer Weise einbezogen werden, die ihn letztlich befriedigt. So bleiben wir trotz wachsender Informationsmenge für alle und zunehmender Informationstiefe für jedes Fachgebiet abhängig von einem zwar ungenauen, aber befriedigenden Wissen.
Die wenigen Beispiele mögen als Illustration genügen; es fällt leicht, sie beliebig zu ergänzen und zu zeigen, daß unser Handeln aufgrund befriedigenden Verstehens das eigentlich normale menschliche Verhalten ist. Wie schon immer, bilden auch heute Wahrnehmungen aller Art (moderner gesagt: Informationen) unser Weltbild, geben uns Anleitungen für unser Handeln. Über diese triviale Feststellung hinaus sollte mit der Einführung des Begriffs "befriedigendes Verstehen" gezeigt werden, daß die Akzeptanz von Informationen abhängt von dem Verständnis, das eine Person ihnen entgegenbringt, und daß dieses Verständnis ein subjektiv befriedigendes sein muß. Dann kann sich aus meist nur ungenau verstandenen Wahrnehmungen doch ein Weltbild von ganz persönlicher Gewißheit mit brauchbaren Anleitungen für praktisches Handeln bilden.
Literatur:
- KdU Kant, Kritik der Urteilskraft
- ÜG Wittgenstein, Über Gewißheit
- PU --"-- Philosophische Untersuchungen
- BGM --"-- Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik
- PP --"-- Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie
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