Eingebildete Empfindungen: Wittgensteins Analyse eines philosophischen ‚Triebes’

Eugen Fischer

Abstract



Der späte Wittgenstein behandelt philosophische „Probleme, die durch ein Mißdeuten
unserer Sprachformen entstehen“ (PU 111), durch Fehlinterpretationen, zu denen wir
systematisch getrieben werden von verschiedenen „Trieb[en], das Arbeiten unserer
Sprache mißzuverstehen“ (PU 109). Anhand einer Analyse von Wittgensteins Untersuchung
des ‚Lesens’ (PU 156-78) soll dieser Aufsatz erklären, was ein solcher Trieb ist, und
wie er den Eindruck von Problemen erzeugen kann, wo keine sind. Diese Erklärung der
Entstehung und Natur der von Wittgenstein behandelten (Schein-)Probleme wird die
‚therapeutischen’ Aspekte seines Ansatzes erhellen, die derzeit im Mittelpunkt der
Diskussion stehen (Creary & Read, The New Wittgenstein, 2000; Ammereller &
Fischer, Wittgenstein at Work. Method in the „Philosophical Investigations“,
2004).

Keywords


philosophy; 20th century philosophy; Wittgenstein Ludwig; understanding; reading; non-intentional reasoning; intellectual urge; therapy; cognitive therapy

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