Können sich Dinge ändern?

Christian Kanzian

Abstract



Im Alltag scheint es uns klar zu sein, dass Dinge, Lebewesen und menschliche Personen
eingeschlossen, dieselben bleiben, obwohl sie sich ändern. M.E. gehört es sogar zum
Kern unseres Selbstverständnisses, dass dem so ist. Wir ändern uns. Wir bleiben
dennoch dieselben. Warum soll es schwierig sein, das zu verstehen? – Diese Frage
können wir u.a. beantworten, wenn wir uns auf Leibniz’ Gesetz berufen, demzufolge
Dinge genau dann identisch sind, wenn sie in allen Eigenschaften übereinstimmen:
Ändert sich ein Ding, stimmt es, vor der Änderung, nicht mit ihm, nach der Änderung,
in allen Eigenschaften überein. Also scheint es nach Leibniz’ Gesetz auch nicht
dasselbe bleiben zu können. Wie, so lässt sich unser Problem formulieren, soll
Leibniz’ Gesetz mitdem Phänomen der Änderung und der Annahme diachroner Identität
zusammengehen?

In meinem Beitrag möchte ich einen neuen Lösungsansatz vorstellen, die diachrone
Identität von Dingen sowie derenÄnderung zu verstehen, ohne Leibniz’ Prinzip aufgeben
zu müssen. (Und ohne die von Lewis und Simons aufgewiesenen Probleme der zeitlich
relativierten Prädikation von Eigenschaften aus den Augen zu verlieren.)

Keywords


philosophy; NIL; change; event; ontology; Leibniz' law; state

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