“In der Frage liegt ein Fehler” – Überlegungen zu Philosophische Untersuchungen (PU) 189A
“In der Frage liegt ein Fehler” – Überlegungen zu Philosophische Untersuchungen (PU) 189A

Abstract

Gemeinhin wird die Frage nach der Bestimmtheit der Übergänge in PU 189A1 in der Sekundärliteratur als Ausdruck einer jener philosophischen Verirrungen betrachtet, die im Sinne von PU 133 nicht zu lösen, sondern nur aufzulösen sind. In dieser Arbeit will ich zeigen, dass PU 189A konstruktiv aufgefasst werden kann und mit Bezug auf einen Entwicklungsschritt der Wittgensteinschen Philosophie zu verstehen ist. Ich werde dazu (1) PU 189A vorstellen und (2) mit einigen Bemerkungen Wittgensteins zur Bestimmtheit des Satzsinnes aus dem Jahre 1931 konfrontieren. Abschließend (3) soll zur Diskussion gestellt werden, was mit dieser Gegenüberstellung für eine werkimmanente Interpretation von PU 189 gewonnen ist.

Table of contents

    1. “ ‘Aber sind die Übergänge durch die [...] Formel nicht bestimmt?’ ” (PU 189A1).

    In PU 185 bis PU 190 diskutiert Wittgenstein, inwiefern die Übergänge algebraischer Formeln bestimmt sind oder nicht. Zum Ausgangspunkt nimmt er dabei ein Verständigungsproblem über die Verwendung des Ausdrucks “+2" zwischen einem Lehrer A und einem in PU 143 bis PU 150 bereits mit der Grundzahlenreihe vertraut gemachten Schüler B. Diesem B ist jetzt auch mit guten Worten nicht verständlich zu machen, dass seine Verwendung von “+2" mit unserer Verwendungsweise dieses Ausdrucks nicht übereinstimmt. Ihn dazu zu bringen, die Reihe so fortzusetzen, "wie wir es tun" (PU 145B), gelingt dieses Mal nicht (vgl. PU 185). Diese Ausführungen Wittgensteins zum Verhalten des Schülers laufen in PU 186 erstens darauf hinaus, zu hinterfragen, was für den einzelnen zur richtigen Befolgen eines Befehls nötig ist (vgl. PU 186A1). Wittgenstein weist das intuitive Befolgen von Regeln hier zuück.1. Zweitens geht es jetzt darum, was entscheidend dafür ist, dass man mit Bezug auf einen Befehl (“+2!") von einer richtigen Befolgung sprechen kann. Der Übergang vom Verstehen des Befehls durch den Schüler zum Meinen des Befehls durch den Lehrer ist damit gemacht.

    In PU 187 und PU 1882 verdeutlicht Wittgenstein, dass nicht nur für das Verstehen (des Schülers), sondern auch für das Meinen der Übergänge (durch einen Lehrer) seelische Vorgänge u.ä. keine Rolle spielen. Wer behauptet, er habe, während er den Befehl gab, schon alle Übergänge, der von ihm gemeinten Reihe gewusst, kann damit auf jeden Fall nicht ernsthaft behaupten zu dieser Zeit an alle Übergänge gedacht zu haben. Behauptet wird damit vielmehr, so Wittgenstein, dass man auf Befragen in bestimmter Weise reagiert hätte.3 Durch einen Vergleich bringt Wittgenstein zum Ausdruck, dass man von dem, der das und das meint, erwarten kann, dass dieser in einer bestimmten Situation in bestimmter Weise reagiert. - Das, was in PU 186A9 noch als “beinahe richtiger” bezeichnet wird, erweist sich schon vor diesem Hintergrund als (überwiegend) falsch. (Vgl. a. PU 219D.) - In PU 188 finden wir eine Art “mythologische Beschreibung” (PU 221A1) des Gebrauchs von “+2" ähnlich wie Wittgenstein dies später in PU 221A1 thematisiert. Da für denjenigen, der mit dem Ausdruck “+2" in der in PU 187 beschriebenen Weise vertraut ist, die Übergänge festliegen, unabhängig davon, ob er “sie schriftlich mündlich, oder in Gedanken” (PU 188B1) macht, erhält er den irrigen Eindruck, sie seien eigentlich schon gemacht” (PU 188B1) und “in einer einzigartigen Weise vorausbestimmt” (PU 188B2). Wittgenstein weist diese "Idee" (PU 187) sowohl durch den Hinweis, dass der algebraische Ausdruck ("+2") alleine die Übergänge nicht festlegt (vgl. PU 185)4, als auch seine Reduktio ad absurdum (an alle gemeinten Übergänge kann man nicht denken) und den Hinweis auf den richtigen Gebrauch des Satzes (PU 187A4) zurück. Nachdem deutlich ist, wodurch die Übergänge algebraischer Ausdrücke nicht bestimmt sind, setzt Wittgenstein mit der Frage aus PU 189A fort.

    Wittgenstein hat die Frage bewusst formuliert. Und auch seine Antwort darauf ist, wörtlich zu nehmen: Der Fehler, der sich in der Frage befindet, besteht in dem, was die Frage ausläst, um sie beantworten zu können. Es geht hier nicht einfach darum, die bereits widerlegte Vorstellung eines "geistigen Mechanismus" (PU 689C) des Meinens noch einmal zurückzuweisen.5 Vielmehr soll jetzt deutlich werden: Man kann nicht sinnvoll nach der Bestimmung eines Ausdrucks fragen, ohne dabei auf eine Gruppe zu referieren, in der der Ausdruck gebraucht wird. "Bestimmt" nennen wir einen Ausdruck nur dort, wo es Menschen gibt, die ihn in gleicher Weise gebrauchen, d.h. dort, wo alle auf "der gleichen Stufe den gleichen Übergang machen" (PU 189B). Wittgenstein schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: wenn alle aufgrund ihrer Abrichtung auf "+3" den gleichen Übergang machen, dann ist nicht nur bestimmt, was für einen Schüler (z.B.) als nächster Schritt zu tun ist, sondern auch wie alle nur denkbaren Schritte gemeint werden können, ohne an sie gedacht zu haben. Gewonnen ist damit ein Kriterium, durch das zu entscheiden (rechtfertigen) ist, welcher Schritt auf den Befehl "+3" der richtige ist oder nicht. Die Frage nach der Bestimmtheit eines Ausdrucks erweist sich so als Frage nach einem konstanten gemeinsamen Verhalten (Reagieren) innerhalb 'Gruppe'. Fügt man dem Fragetext in PU 189A1 diese hinzu, lässt sich nicht nur zwischen denen unterscheiden, für die, die Übergänge festliegen und denen, für die sie nicht festliegen, sondern innerhalb derer, für die der Ausdruck bestimmt ist, eine weitere Differenzierung der Verwendung der Formel in "bestimmt" und "unbestimmt" vornehmen (vgl. PU 189C). Wittgenstein nennt die Frage wohl deshalb in seinem MS 118 auch „zweideutig“ (118. 88v). PU 190 stellt dazu den logischen Abschluss dar: der einzelne kann mit (s)einem Zeichen nur dort etwas meinen, ihm eine Bestimmung geben, wo er zur Erklärung auf Zeichen zurückgreifen kann, die bereits bestimmt sind. Wittgensteins Wortwahl ("wie wir sie ständig gebrauchen", PU 190A) an dieser Stelle weist natürlich auf den "ständigen Gebrauch" in PU 198C hin. Unterstrichen wird damit die Nähe dieser Bemerkungen zum Regelfolgen in PU 198ff. und die Rolle, die denen, die die Zeichen gebrauchen, dabei zukommt. Im Folgenden soll anhand einiger Bemerkungen aus dem MS 109 gezeigt werden, dass diese Einsichten zur Grammatik des Ausdrucks "bestimmt" auch für Wittgenstein nicht immer selbstverständlich gewesen sind.

    2. “Aber ist der Sachverhalt durch die genaue Beschreibung nicht bestimmt?” (vgl. MS 109. 298).

    Am 3. Februar 1931 bringt Wittgenstein sein MS 1096 mit einer, wie er meint, “einfache[n] Antwort auf unsere langen Schwierigkeiten” (109. 298) zum Abschluss. Die Schwierigkeit, die er hier zum Abschluss zu bringen hofft, und mit der er im gesamten MS 109 kämpft, beruht auf der später in PU 198 formulierten Einsicht, dass Deutungen allein die Bedeutung eines Ausdrucks nicht bestimmen können (vgl. 109. 281). Für ihn steht damit in Frage, wie ist es möglich, einen Satz auf bestimmte Weise zu verstehen, einen bestimmten Gedanken mit ihm auszudrücken, wenn jeder Satz auf verschiedene Weise gedeutet werden kann. Die Antwort, die er jetzt gibt, besteht auch hier in einer Anmerkung zur Verwendung des Ausdrucks “bestimmt”.

    / Denn mehr bestimmt, als durch eine genaue Beschreibung, kann etwas nicht sein. Denn bestimmen kann nur heißen, es beschreiben. Und das ist sehr wichtig. (109. 298)

    “Bestimmen des Satzsinnes” kann demnach nicht heißen, sich das Denken und Verstehen wie einen Mechanismus vorzustellen, "dessen äußeres wir kennen, dessen inneres Arbeiten uns aber verborgen ist" (109. 174). Die nach Wittgenstein nur scheinbare Mehrdeutigkeit des Satzes (vgl. 109. 170) kann und muss auch nicht durch verborgene physiologische oder psychologische Vorgänge kompensiert werden.7 “Genau” und “ungenau” und “bestimmt” und “unbestimmt” sind für ihn Ausdrücke, die sich auf die Beschreibungsmöglichkeiten innerhalb eines Sprachsystems beziehen (vgl. 109. 298). Eine unbestimmte Ausdrucksweise, die innerhalb der Sprache nicht zu beseitigen ist, läst Wittgenstein nicht gelten.8 Insoweit durch einen Regelausdruck gegeben ist, “was ich tun soll, soweit es überhaupt gegeben sein kann” (298), ist was zu tun ist, bestimmt. “Und d.h.,” so Wittgenstein, “es kann der Beschreibung nur eine Handlung entsprechen (nur so können wir diesen Ausdruck ['bestimmt'] gebrauchen)” (299). - Wittgenstein folgt auch hier seiner Praxis, seine Untersuchungsergebnisse mit einem philosophischen Kommentar zu unterlegen:

    Alle Schwierigkeit der Philosophie kann nur auf Missverständnissen beruhen. Eine Entdeckung ist nie nötig, kann nie nötig sein sie aufzulösen. Es ist ein Missverständnis & kann nur als solches aufgelöst werden. (109. 298.)

    In diesem Zitat wird der Ausdruck “Missverständnis” von ihm für eine bestimmte Lesart von “bestimmt” gebraucht. W. sagt hier also, dass es einem Missverständnis entspringt, die gesamte Sprache, für missverständlich zu halten. Die Forderung nach der Bestimmung eines Satzes ist nämlich unsinnig, wenn man einen Satz, der alle Möglichkeiten der Bestimmung eines Sachverhaltes ausschöpft, weiterhin “unbestimmt” nennt. Die Möglichkeit des Missverstehens, die Wittgensteins Kritiker hier gegenüber jedwedem Ausdruck der Sprache geltend machen will, fällt auf ihn selbst in Form einer Kritik seiner Verwendung des Ausdrucks “unbestimmt” (“bestimmt”, “Missverständnis”, etc.) zurück. Die Skeptik gegenüber jedwedem sprachlichen Ausdruck wird durch den Hinweis auf die richtige, weil einzig mögliche Verwendung des Ausdrucks “bestimmt”, etc. gebrochen. Die Bedenken sind Missverständnisse, denn mehr darf man von der Bestimmung eines Sachverhaltes durch einen Satz nicht erwarten. Sich solcherart über die Bestimmtheit der Sprache klar zu werden, nennt Wittgenstein in seinem Zitat nicht “eine Entdeckung machen”. Sein Ergebnis nennt er nicht “Lösung” des Problems, sondern dessen “Auflösung”. Nimmt man Wittgenstein beim Wort, dann gibt es am Ende des MS 109 das Problem mit der Unbestimmtheit des Satzes, das er in diesem MS seitenweise diskutiert, für ihn nicht mehr. Es ist für Wittgenstein gegenstandslos geworden. Zur Verteidigung dieser starken These weist Wittgenstein hier ein drittes Mal auf den Zusammenhang seines Darstellungsproblems mit der Frage hin „sieht der Andere wirklich dieselbe Farbe, wenn er blau sieht, wie ich?”(299 / vgl. PU 273).9 Können wir überhaupt wissen, welchen Farbeindruck der Andere hat, oder kann nur er selber dies wissen? Wittgensteins Antwort lautet hier nicht, dass wir mehr nicht tun können, als sein Urteil über das, was er sieht, zu akzeptieren, sondern, dass die Frage gar nicht danach fragt, ob der andere die gleiche Farbe ‘in sich sieht’. Es gibt, so Wittgenstein, einen grammatisch verbrieften Rechtsanspruch das, was der andere sieht “dasselbe, was ich sehe” zu nennen, wenn sich dies “nach der gewöhnlichen Methode konstatieren” (299) lässt. Die Frage in einem anderen Sinne zu verstehen, ist hier nicht möglich. Eine scheinbar noch offene, nur schwer zu beantwortende und philosophisch überaus relevant erscheinende Frage, wird zu einem Missverständnis bzgl. des Gebrauchs des Ausdrucks “die gleiche Farbe sehen” umgedeutet; das Problem löst sich auf. - In Analogie dazu ist es Unsinn weiter nach der Bestimmtheit eines Satzsinnes zu suchen, wenn dieser Satz in dem System, zu dem er gehört, schon vollkommen bestimmt ist. Wer nach dem Sinn eines Satzes fragt, erwartet nach Wittgenstein nicht mehr als eine Erklärung; und die bekommt er ja auch. (Vgl. PU 504.)

    Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Wittgenstein nicht nur fordert, dass die ganze Sprache für sich selbst sprechen müsse (vgl. Ms 109. 280), sondern auch die Frage „Wie kann der Satz einen Sachverhalt bestimmen?” nur noch unter Vorbehalt benutzt, insofern dieser zu der Annahme verleitet, ein Satz tue etwas. (Vgl. dazu PU 93B.10 Bereits zu Beginn des MS 110 präsentiert er dazu, die aus PU 435 bekannte pejorative Form: “‘Wie macht der Gedanke / Satz das, das er darstellt?’” (110. 33; “Satz” im MS ohne Streichung über “Gedanke”). Auf diese Worte wendet Wittgenstein an dieser Stelle seinen philosophischen Auftrag aus PU 116B an, “die Worte von ihrer metaphysischen wieder auf ihre richtige Verwendung in der Sprache” (110. 34) zurückzuführen.

    3. Wo Wittgenstein fehlt

    Benutzt man die grammatischen Hinweise, die durch PU 189 gegeben werden, wird deutlich, in welcher Schwierigkeit Wittgenstein sich 1931 befand. Einerseits hat er ja ganz recht mit dem, was er über die Bestimmung eines Satzes innerhalb einer Sprache sagt. Setzt man, wie Wittgenstein dies im MS 109 tut, den Gebrauch unserer Sprache voraus, ist das, was zu tun ist, durch die Ausdrücke der Sprache vollständig bestimmt. Nicht umsonst sind nicht nur viele der Fragen, die er zu dieser Zeit z.B. zur Grammatik von "erwarten", "wünschen" "denken" und "befehlen" stellt, bis in seine PU I gewandert, sondern auch die Antworten, die er damals dazu bereits gab.11 „Unbestimmt“, mehrdeutig“ etc. benutzt Wittgenstein für eine Relation innerhalb einer Sprache. Dadurch wird so wenig aus der Sprache herausgetreten (vgl. 109.170), wie dadurch, dass wir “verschiedene Arten von Formeln [...] einander entgegensetzen“, wie in PU 189C beschrieben.12 Wittgenstein operiert zu dieser Zeit ganz in Ûbereinstimmung mit seiner Ausgangsbasis in PU 204: “wie die Sachen stehen“, ist die Befolgung von Befehlen bestimmt, getreu dem Motto „Was in der Logik nicht nötig ist, ist auch nicht von Nutzen“ (109.294) Andererseits wird deutlich, dass Wittgenstein durch diese Innenansicht der Sprache, den in PU 189 vollzogenen Wechsel, der einem Wechsel der Perspektive auf seinen Untersuchungsgegenstand gleichkommt, hier versäumt. An die Stelle eines innersprachlichen Erklärungsregresses tritt in PU 189 ja der Verweis auf verschiedene Gruppen, in denen ein Zeichen infolge einer Abrichtung immer auf die gleiche Weise Verwendung findet oder eben nicht. Und damit die Einsicht, dass von einer Bestimmtheit des Sinnes dort nicht die Rede sein kann, wo es nicht, wie Wittgenstein in einer frühen Formulierung von PU 189 schreibt – „Usus“ (Fragment 178E)13 ist, das Zeichen zu gebrauchen. Vorbereitet wird dies im Kontext von PU 189 durch die Gegenüberstellung von unserem Verhalten und denen von Marsbewohnern (vgl. PU I, S. 54.), und von unserem Verhalten und denen von abnormalen Schülern; und eben durch die Bemerkungen zum Regelfolgen in PU 198ff. konstruktiv ergänzt.14 Solange der in PU 189A durchgeführte Wechsel der Perspektive - aus einem funktionierenden Kalkül heraus (vgl. PU 189C) – zur Verwendungspraxis unterschiedlicher Gruppen hin, nicht geleistet wird, bleibt seine Frage nach der Bestimmtheit unserer Ausdrücke zu dieser Zeit fehlerhaft.15 Es liegt damit auf der Hand, dass das in PU 189A2ff. ausgedrückte Wissen des späten Wittgenstein dem früheren Wittgenstein (vgl. PU 189A1) gefehlt hat. Ob dieses Wissen wiederum nur zur Aufklärung von Missverständnissen (vgl. 109. 298) beitrug, oder ob es, wenn es schon keine gewöhnliche Entdeckung war, so doch eine “grammatische Entdeckung“ (111. 2) zu nennen ist, und in welcher Weise diese Entdeckung ihn überrascht haben könnte, kann im Rahmen dieser Arbeit nicht mehr thematisiert werden.16 - In PU 189A spricht Wittgenstein auf jeden Fall erst einmal von einem “Fehler”.

    Literatur

    1. Baker, G. and Hacker, P. 1984 Scepticism, Rules Grammar and Necessity. Chicago: University of Chicago Press.
    2. Hilmy, S. St. ’Tormenting questions’ in Philosophical Investigations section 133, in: Arrigton, L. R. and Glock, H.-J. 1991 Wittgenstein’sPhilosophical Investigations. London and New York: Routledge.
    3. Schulte, J.2005 Ludwig Wittgenstein. Frankfurt a. Main: Suhrkamp.
    4. Wittgenstein, L. 1953 / 1997 Philosophische Untersuchungen, Oxford: Basil Blackwell.
    5. Wittgenstein, L. 2000 Wittgenstein’s Nachlass. The Bergen Electronic Edition. Oxford: Oxford Unversity Press.
    6. Wright v., G. H. 1982 Wittgenstein. Oxford: Basil Blackwell.
    Notes
    1.
    Für Baker & Hacker (1985) beginnt mit PU 185 Wittgensteins Erörterung des Regelfolgens in PU I.
    2.
    Hier verläuft Wittgensteins Argumentation teilweise parallel zu der in PU 147 / 148: das Wissen der Anwendung einer Reihe ist kein seelischer Zustand.
    3.
    Zu dem Konditional als Kriterium des Meinens vgl. auch PU 684. Zu erinnern ist hier auch an PU 78: Wissen wie eine Klarinette klingt, heißt u.a. den Klang erkennen, wenn auf ihr gespielt wird.
    4.
    Hier gilt einmal mehr Wittgensteins "Aber da waren wir ja schon einmal. Wir können uns ja eben mehr als eine Anwendung eines algebraischen Ausdrucks denken" aus PU 146B.
    5.
    Wittgenstein hat die Fragestellung aus PU 189A2 so oder ähnlich in (mindestens) fünf verschiedenen Zusammenhängen benutzt (vgl. z.B. MS 113. 143, MS 131. 63, MS 135. 75; MS 136. 6a). Ausgeschlossen werden soll hier nicht, dass er diese Anmerkung auch dazu benutzt, auf irreführende Fragen hinzuweisen. Hier wird vielmehr dafür argumentiert, dass er dies in PU 189 nicht tut.
    6.
    Die Bezeichnung aller unveröffentlichten MSS und TSS erfolgt nach v. Wright 1990, zitiert wird nach der BEE (2000).
    7.
    Wittgenstein wendet sich im MS 109 u.a. explizit gegen Russells (198) und Ogdens und Richards (170) Theorie der Bedeutung. Vgl. auch PU 109 mit Wittgensteins Anmerkung zur "pneumatische[n] Auffassung vom Verstehen".
    8.
    Hier wird wohlgemerkt nicht der Gebrauch von Ausdrücken wie “ca.”, “ungefähr”, “vielleicht”, etc. von Wittgenstein problematisiert.
    9.
    Vgl. MS 109. 171, 197 und 299.
    10.
    Wittgenstein schreibt dort: “Durch ein Missverständnis erscheint es uns so, als tue der Satz etwas seltsames” (PU 93). Wir werden so, so Wittgenstein eine Bemerkung später “auf die Jagd nach Chimären geschickt (PU 94).
    11.
    Hier braucht man nur an seine Aussagen zur internen Beziehung zu denken, die (u.a.) aus dem MS 109 stammen. Weiterhin Befinden sich in diesem MS Vorarbeiten z.B. zu PU 429, 430, 431, 435, 438, 440, 442-446.
    12.
    Der Fehler, den Wittgenstein zu dieser Zeit macht, besteht scheinbar darin, dass er alle Fragen zur Bestimmtheit eines Satzes im Sinne von PU 465B versteht. Der Ausdruck der Erwartung ist für Wittgenstein dort nur insofern unbestimmt, “dass er etwa eine Disjunktion verschiedener Möglichkeiten enthält“.
    13.
    Dieser vermutlich erste Formulierungsversuch von PU 189 befindet sich auf einem Kalenderblatt (Fragment) vom 8. August 1937. Wann Wittgenstein den Eintrag vornahm, ist ungewiss. Zweifelsfrei ist aber, dass der dort gegebene Hinweis auf Gepflogenheiten mit zu den frühesten im gesamten Nachlass gehört.
    14.
    Schulte (2005, S. 39) weist darauf hin, dass Wittgenstein vermutlich von Piero Sraffa "die Anregung [erhielt] menschliches (Sprach-)Verhalten aus 'anthropologischer' - also quasi ethnologischer - Perspektive zu betrachten".
    15.
    Insofern das stimmt, lassen sich viele der Bemerkungen aus PU I mit Bezug auf diese Fragestellung (grob) datieren. Vgl. z.B. PU 337, PU 432 und natürlich PU 198ff.
    16.
    Vgl. dazu z.B. Wittgensteins Bemerkungen in PU 89 bis 133.
    Wilhelm Krüger. Date: XML TEI markup by WAB (Rune J. Falch, Heinz W. Krüger, Alois Pichler, Deirdre C.P. Smith) 2011-13. Last change 18.12.2013.
    This page is made available under the Creative Commons General Public License "Attribution, Non-Commercial, Share-Alike", version 3.0 (CCPL BY-NC-SA)

    Refbacks

    • There are currently no refbacks.