Die „Tatsache“ und das „Mystische“ – „wittgensteinische“ Annäherungen an Heimito von Doderers Roman „Die Wasserfälle von Slunj“

Annelore Mayer

Abstract



Heimito von Doderer hat in seinen späten Arbeiten versucht, seine Idee eines
„Roman muet“ zu verwirklichen, in welchem nicht mehr die einzelnen Wörter Träger
einer Handlung sind, sondern mittels der Wörter geschaffene Atmosphären zu
Trägerinnen der Geschehnisse werden und somit das vom Schriftsteller Intendierte
zur Evidenz bringen. Vieles von diesem zur Evidenz Kommenden ist unaussprechlich
und kann folgerichtig nicht „zur Sprache“ gebracht werden, aber in der vom Autor
geschaffenen Atmosphäre des „darüber Schweigens“ den Lesenden verständlich
gemacht werden. In seinem vorletzten Roman „Die Wasserfälle von Slunj“ (1963)
finden sich sprachliche Wendungen, welche es angezeigt machen, sie mit durchaus
vergleichbaren Formulierungen Wittgensteins in Beziehung zu setzen, wodurch sich
eine Möglichkeit ergeben könnte, Doderers Absichten und die von ihm stets
geforderte Evidenz gleichsam philosophisch abzusichern.

Keywords


philosophy; 20th century philosophy; Wittgenstein Ludwig; the mystical; Roman muet; fact

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