Wittgensteins Tractatus im Lichte der Linguistic und der Pictorial Turns

Karoly Kokai

Abstract



Wittgensteins Logisch-philosophische Abhandlung wird als zentraler Text der sog.
linguistic turn angesehen. Dafür spricht sowohl der Text als auch Wittgensteins
spätere Interpretation seiner eigenen Arbeit. In ihr nimmt die sog. Bildtheorie einen
wesentlichen Platz ein. Berücksichtigt man Wittgensteins weitere Texte, so seine
Notizen und auch Gesprächsaufzeichnungen, scheint diese sogar eine der sog.
Sprachtheorie zumindest gleichwertige theoretische Bedeutung zu haben. In
Wittgensteins Logisch-philosophischer Abhandlung wird demnach nicht eine
Sprachtheorie verkündet, sondern es werden Sprache und Bild als Metapher eingeführt
und die philosophische Relevanz beider diskutiert.

Die Bezeichnung 'Bildtheorie der Sprache' ist dann irreführend, wenn in ihr beide
Konzepte miteinander vermengt werden und das Bild in den Dienst der Sprache gestellt
erscheint. Die Bezeichnung ließe sich nämlich genauso aus der anderen Richtung lesen:
Sprache erscheint dann als das System, das abbildet und zeigt. Und schließlich
besteht die Möglichkeit, Bildtheorie und Sprachtheorie als zwei eigenständige
Theorien zu betrachten.

Keywords


philosophy; 20th century philosophy; Wittgenstein Ludwig; linguistic turn; pictorial turn; analytic philosophy; picture theory; picture

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